Blutversorgung des Gehirns & Spezifische Ausfälle Gehirndurchblutung: Versorgung durch 4 große Arterien Arteria Carotis interna – rechts & links Arteria Vertebralis - rechts & links vereinigen sich zu Arteria Basilaris Carotide & Basilararterien durch Kreislauf an der Schädelbasis verbunden Circulus arteriosus cerebri [Willisi] Circulus arteriosus cerebri: dieser zusätzliche Schaltkreis dient als Notversorgung bei Ausfällen Arteria Carotis interna versorgt: Arteria cerebri anterior – media und posterior aufgeteilt Frontal- Temporal- Parietallappen - vorwiegend Frontallappen Zwischenhirn & Hypophyse Vertebral Arterien versorgen: Occipitallappen Temporallappen Kleinhirn & Hirnstamm Beeinträchtigung der Gehirndurchblutung: Schlaganfall – Ausfall der Blutversorgung des Gehirns Verstopfung der Blutbahn durch Blutgerinnsel Schlaganfall & Herzinfarkt oft von der selben Basiserkrankung ausgehend Arterienverkalkung oder Arteriosklerose Schlaganfall gilt als 3 häufigste Todesursache Typische Symptome bei einem Schlaganfall: halbseitige Lähmung von /Arm- Bein- Gesichtsmuskulatur teilweise oder vollständige Taubheit einer Körperhälfte unkoordinierte Bewegungen Übelkeit Erbrechen Desorientiertheit Kontrollverlust über Blase und Darm Bewusstlosigkeit Sehstörungen [Doppelbilder plötzliche einseitige Erblindung] Sprachstörungen [Verständnis oder Verwendung falscher Buchstaben/Silben] Wortfindungsstörungen plötzlicher Verlust der Lese-Schreib- und Rechenfähigkeit Ischämien akute arterielle Durchblutungsstörung 80% kleines Blutgerinnsel [Mikroembolie] blockiert ein Blutgefäß TIA Transistorische Ischämische Attacke vorübergehen – bildet sich wieder vollständig zurück wenige Minuten bis maximal 24 Stunden andauernd neurologische Störung ähnelt einem Schlaganfall endet wenn das Gerinnsel plötzlich zerbricht PRIND: prolongiertes reversibles ischämisches neurologisches Defizit verzögert verlaufende Durchblutungsstörung des Gehirns - Verlaufszeit 24 bis 28 Stunden Symptome ähnlich der TIA Ausfallserscheinungen verschwinden nach Tagen bis zu 3 Wochen arterielle Durchblutungsstörung -1- Blutversorgung des Gehirns & Spezifische Ausfälle Hirninfarkt: akute arterielle Mangeldurchblutung Blutgefäß durch Blutgerinnsel vollständig verstopft meist schwerwiegende Symptome nur teilweise Zurückbildung abhängig von der Dauer bis zur ärztlichen Versorgung abhängig von Art der neurologischen Ausfälle [betroffene Gebiete] Störungen der Aufmerksamkeit und des Bewusstseins: Aufmerksamkeit: rechtshemisphärische Dominanz für Daueraufmerksamkeit ARAS Thalamus & DLPFC entscheidend geteilte Aufmerksamkeit Gyrus Cinguli & DLPFC rechtshemisphärisch für ganzheitliches Erfassen rechtsseitige Großhirnläsionen Verwirrtheit linkshemisphärisch eher Detailerfassung Störung der Aufmerksamkeit oder des Bewusstseins: durch Schädigungen oder Entgleisungen ARAS Aufsteigendes Reticuläres Aktivierungssystem Thalamusläsionen Koma oder komaähnliche Zustände Neglect Kennzeichen für KOMA: geschlossene Augen kein Schlaf-/Wachrhythmus durch stärkste Schmerzreize nicht erweckbar keine Hinweise auf Bewusstseinsfunktionen Koma-Entstehung: ARAS im oberen Teil des Hirnstammes bilateral betroffen [ unterer Hirnstamm kein Koma] bilaterale Unterbrechung der Verbindung Hirnstamm & Großhirn Genesungs-Möglichkeiten aus dem Koma: erwachen und Bewusstsein erlangen ohne Bewusstseinsfunktionen erwachen [Wachkoma] Tod Apallisches Syndrom: PVS – persistent vegetative state keine bewusste Eigenwahrnehmung keine Wahrnehmung der Umwelt keine reproduzierbaren bewussten Reaktionen [vis. takt. Schmerz] manchmal Reaktion auf Schmerzreize fehlendes Sprachverständnis keine Sprachproduktion Blasen- Mastdarmstörungen Intakter Schlaf- Wachrhythmus für Überleben ausreichend autonome Funktionen Remission nach mehr als einem Jahr sehr unwahrscheinlich Läsionsorte bei Apallischem Syndrom: ähnlich wie beim Koma – oberer Teil des Hirnstammes Verschaltung zum Großhirn Regionen für Wachheit kaum geschädigt [ARAS] PVS Rückbildung nur bei Wiederherstellung Thalamocorticaler Verbindungen -2- Blutversorgung des Gehirns & Spezifische Ausfälle Akinetischer Mutismus: völlige Hemmung aller Selbstbewegungen außer Lid und Augen aber keine Kommunikation mittels Augen möglich nur basale Bewusstseinsfunktionen Schmerzreize lösen gelegentlich Reaktionen aus Schädigen bei Akinetischem Mutismus: bilaterale Schädigung Gyrus Cinguli & supperiore mot. Areale oder thalamische Schäden (intralaminar) bilaterale präfrontale oder striatale Schädigung Locked-In-Syndrom: vollkommene motorische Deefferenzierung keine Bewusstseinsstörung völlige kognitive Wachheit Läsion im Bereich der vorderen Pons Blutungen im Bereich der Pons Hirnstammtumore Heroinabusus Demenz: Thalamisch Amnestisches Syndrom bei bilateralem Thalamusinfarkten insbesondere des dorsomedialen Nucleus Thalamusschmerz: Infarkt im Bereich des VPL [Sensorik] contralateral stechende Schmerzen gestörte Temperaturwahrnehmung Inhibition des Thalamus fällt weg Schmerz -3-