Schlaganfall-Vorsorge - Gefäßkooperation Kreis Aachen

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Gefäß
Kooperation
Kreis
Aachen
Schlaganfall-Vorsorge - Können Sie sich schützen?
Zerstörung unseres "besten" Teils
Schlaganfall bedeutet eine Durchblutungsstörung eines Teils des Gehirns. Das Gehirn ist
extrem anfällig für Sauerstoffmangel, in den schlecht durchbluteten Anteilen stellt es seine
Funktion ein und es beginnen Teile davon abzusterben. Je nach Lokalisation sind
Lähmungserscheinungen oder andere Ausfälle die Folge. Da unser Gehirn nicht nur Sitz
unserer Persönlichkeit, Intelligenz und aller Fähigkeiten ist, sondern auch für viele
lebenserhaltende Funktionen zuständig ist, wirkt sich ein Schlaganfall oft schwer, ja
lebensbedrohend aus. Die moderne Medizin kann sehr oft das Leben des
Schlaganfallkranken erhalten, wichtig ist aber auch die Wiederherstellung der
Selbständigkeit.
Im erweiterten Sinne kann auch eine Blutung innerhalb des Gehirns durch den Riß einer
Ader als "Schlag" bezeichnet werden, weil die Symptome ähnlich sein können.
Symptome
Der typische "Schlaganfall" zeigt sich durch eine plötzlich auftretende Lähmung oder
Gefühlsstörung an Arm, Bein oder der ganzen Körperhälfte, eine Sehstörung oder
Sprachstörung. Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und allgemeine Schwäche sind häufige
Begleiterscheinungen. Manchmal hat der Betroffene gar nicht das Gefühl, daß er krank sei.
Er glaubt es sei alles in Ordnung, den anderen fällt aber auf, daß er eine Hand nicht
bewegen kann oder eine Gesichtshälfte gelähmt ist. Nicht selten tritt ein Schlaganfall
unbemerkt im Schlaf auf, beim Versuch aufzustehen stolpert der Kranke und kann nur mit
größter Mühe Hilfe holen.
Vorzeichen
Kurze flüchtige Gefühlsstörungen oder Lähmungen , minutenlange Sehstörungen,
Sprachstörungen, besonders nach dem Schlaf gelten als Vorzeichen und sollten zu rascher
Durchuntersuchung führen. Neue, bisher nie gekannte (eher) dumpfe Kopfschmerzen;
Schwindel und Gleichgewichtsstörungen können zwar viele andere Ursachen auch haben,
sollten aber längerfristig auch zum Arzt führen.
Formen
Häufigste und gefährlichste Gefahrenstelle sind Verengungen an den Halsschlagadern. Als
Folge der Schädigung, vor allem durch hohen Blutdruck, kommt es an diesen
hirnversorgenden Adern zu zunehmenden Ablagerungen in der Gefäßwand, diese verengen
die Ader bis hin zum vollständigen Verschluss oder platzen geschwürig auf und streuen
Cholesterin- und Kalk-Partikel in das Gehirn.
Dazu gehören auch Erkrankungen der kleineren Hirngefäße. Diese verlieren bei z.B. bei
Bluthochdruck oder Zuckerkrankheit ihre Fähigkeit, sich auf Veränderungen von
Sauerstoffgehalt und Blutdruck anzupassen und führen zu Durchblutungsstörungen im
Gehirn.
Bei Herzerkrankungen, vor allem bei solchen, bei denen das Herz unregelmäßig schlägt
(Vorhofflimmern), können sich Blutgerinnsel an einer Stelle der Herzwand oder einer
Herzklappe ablagern. Diese können sich später losreißen und ein Gehirngefäß verlegen.
Es können viele stecknadelkopfgroße Defekte im Gehirn auftreten, meist Hinweise auf
kleinere Gefäßverschlüsse, durch Partikel, die über den Blutweg ins Gehirn gepumpt wurden
und kleine Gefäße verlegen.
Im schlimmsten Fall wird ein großes Blutgefäß verstopft, was zu einem größeren
Schlaganfall führt. Dann stirbt das Gehirngewebe, das versorgt wurde ab. Gleichzeitig tritt
die Lähmung, Sprach- oder Sehstörung auf. Meist ist zu Beginn nur ein kleiner Teil des
Gehirngewebes betroffen, das schlecht durchblutete Areal braucht aber mehr Blut, als die
Umgebung, die dann ihrerseits auch in einen Versorgungsnotstand gerät. Kommt es nicht
rasch zu einer Besserung der Durchblutung bricht die Notfallversorgung zusammen und das
Schlaganfallgebiet wird innerhalb von einigen Tagen größer. Daher ist die rasche Versorgung
eines Patienten mit einer akut aufgetretenen Lähmung, Sprach- oder Sehstörung von
immenser Wichtigkeit.
Was ist zu tun?
Bei akut auftretenden Lähmungen, bei Sehstörungen eines Auges oder des halben
Gesichtsfeldes , bei Sprachstörungen oder starken plötzlich auftretenden Gefühlsstörungen
(Taubheitsgefühl), ist sofort der Arzt oder der Rettungsdienst zu verständigen. Ein
Schlaganfall ist ein echter Notfall wie ein Herzinfarkt und soll unverzüglich behandelt
werden, um größere Schäden zu verhindern. Bei Störungen die eher schleichend und
schwach auftreten, sich rasch rückbilden oder nicht wirklich zuzuordnen sind, soll ein Arzt
aufgesucht und eine Durchuntersuchung begonnen werden.
Risiko- und Spezialuntersuchungen
Bereits bei einem Check-up bei Ihrem Arzt werden Sie auf Risikofaktoren für einen
Schlaganfall hin untersucht. Dies sind vor allem ein erhöhter Blutdruck, aber auch erhöhtes
Cholesterin, Zuckerkrankheit, Übergewicht und Rauchen erhöhen das Risiko.
Sind verdächtige Symptome aufgetreten, veranlasst Ihr Arzt
möglichen Ursachen für eine Durchblutungsstörung des Gehirns.
Untersuchungen
nach
Mit einer Ultraschall-Untersuchung der Halsschlagadern werden die größeren Hirnarterien
auf Verengungen (Stenosen) und Verschlüsse untersucht. Es können auch immer wieder in
das Gehirn hinaufschießende Blutgerinnsel nachgewiesen werden. EKG, Langzeit-EKG und
Ultraschalluntersuchung des Herzens sowie einige Blutuntersuchungen helfen uns weiter,
die Ursache eines Schlaganfalles zu finden.
Die Computertomographie oder Kernspintomographie zeigt große und kleine Veränderungen
des Hirngewebes, frische und abgelaufene Durchblutungsstörungen. Sie hilft auch, die
Krankheitserscheinungen von Entzündungen und Tumoren zu unterscheiden.
Prophylaxe
Verringern Sie das Schlaganfallrisiko:
Regelmäßige körperliche Aktivität (mindestens 5x pro Woche eine halbe Stunde, oder 3x
eine Stunde, kein Extremsport sondern leichte Ausgleichsbewegung, Radfahren,
Schwimmen, Wandern usw.
Salzrestriktion: keine "Fertig-Mahlzeiten", nicht nachsalzen, weniger im Gasthaus oder in
Kantinen essen
Gemüse- (Salat-) reiche Kost, weniger Fleisch und Kohlehydrate, viel Ballaststoffe
Bei
unregelmäßigem
Herzrhythmus,
Bluthochdruck,
Zuckerkrankheit,
häufigen
Beinvenenthrombosen und Durchblutungsstörungen der Füße und Hände soll regelmäßig ein
Arzt aufgesucht werden, um das Risiko für einen Schlaganfall zu überprüfen.
Wenn bereits einmal ein Schlaganfall stattgefunden hat, wenn es eine Durchblutungsstörung
des Gehirns oder der Netzhaut gab, ist unbedingt eine Durchuntersuchung angezeigt. Meist
wird dann ein Medikament verordnet, das die Blutplättchen an Zusammenklumpen hindert,
und somit Blutgerinnsel erschwert. Dieses Medikament ist gut verträglich und soll auf
Lebenszeit genommen werden.
So schlimm die Folgen eines Schlaganfall sind, so wichtig ist es Prophylaxe zu betreiben. Ihr
Arzt kann sie beraten, die besten Möglichkeiten in Ihrem Lebensstil zu finden, um das Risiko
zu minimieren.
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