Muster: Pflegeempfehlung – Versorgung eines suprapubischen Katheters Pflegedienst Konkret Qualitätsmanagement Handbuch Logo Ihrer Einrichtung 4.3. Pflegeempfehlung: Versorgung eines suprapubischen Katheters Ein suprapubischer Katheter wird durch die Bauchdecke hindurch in die Harnblase eingeführt und fixiert. Diese Harnableitung ist komplikationsärmer als bei einer Katheterisierung durch die Harnröhre. Zudem wird der Intimbereich des Patienten nicht betroffen – hierdurch steigt die Akzeptanz. Diese Form der Harnableitung wird gewählt, wenn die Harnröhre verletzt, verengt oder eine längere Verweildauer angezeigt ist. Zur Versorgung eines suprapubischen Katheters gehören der Verbandwechsel an der Katheteraustrittsstelle einschließlich Pflasterverband und Reinigung des Katheters, die Desinfektion der Wunde sowie ggf. die Wundversorgung und Anwendung ärztlich verordneter Medikamente. Die Durchführung der suprapubischen Blasenpunktion ist ausschließlich Aufgabe des Arztes. Die Versorgung des suprapubischen Katheters erfolgt grundsätzlich auf ärztliche Anordnung. Wir bilden unsere Fachkräfte regelmäßig zum Thema Wundversorgung fort und halten aktuelle Fachliteratur bereit. Ziele: Mit der Versorgung eines suprapubischen Katheters verfolgen wir das Ziel, Infektionen, Hautreizungen durch Pflaster und Fixierungsdruckstellen zu vermeiden. Ebenso soll die Anlage des suprapubischen Katheters über einen längeren Zeitraum erhalten werden, daher soll so wenig wie möglich am Katheter manipuliert werden. Wenn unsere Patienten bzw. deren Angehörige mit dem Umgang mit einem suprapubischen Blasenkatheter vertraut sind, kann bei reizfreier Austrittsstelle auf eine Abdeckung verzichtet werden. Bei Patienten mit einer leichten entzündlichen Reaktion bzw. mit Sekretbildung sollte, nach Absprache mit dem Arzt, eine Abdeckung erfolgen. Eine Abdeckung bzw. der Wechsel der Abdeckung auch ohne Entzündungen mit Läsionen der Haut ist dann erforderlich, wenn damit insbesondere bei unseren gerontopsychiatrisch veränderten Patienten eine gesundheitsgefährdende Handlung (z. B. Herausziehen des Katheters) verhindert werden kann. Daneben führen wir in Absprache mit dem Arzt eine Abdeckung durch, wenn aufgrund einer erheblichen Schädigung körperlicher Funktionen ein erhöhtes Infektionsrisiko wirksam vermindert werden kann. Geltungsbereich: Pflege Zuständige Personen: Verantwortliche Pflegefachkraft, stellvertretende Verantwortliche Pflegefachkraft, Qualitätsbeauftragter Komplikationen Wenn es zu Komplikationen kommt, die vor Ort von unseren 3-jährig examinierten Mitarbeitern nicht korrigiert werden können, wird umgehend der Arzt informiert. Unter Umständen wird unser Patient, nach Absprache mit seinem Arzt, umgehend in ein Krankenhaus verlegt. Mögliche Komplikationen: Druckstellen durch Katheterfixierung pdl.konkret ambulant , Verlag PRO PflegeManagement, www.ppm-online.org Blutung aus der Eintrittsstelle Infektion – Kathetersepsis Verlegung des Katheters Maßnahme Schritt für Schritt Für angenehme Licht- und Wärmeverhältnisse sorgen, ggf. Fenster schließen. Patienten über Maßnahmen informieren. Intimsphäre des Patienten beachten. Patienten lagern und störende Kleidung entfernen. Material bereitlegen. Hände waschen und desinfizieren. Unsterile Handschuhe anlegen. Verband nach der „Non-Touch“-Methode entfernen. Hände erneut desinfizieren. Sterile Handschuhe anziehen. Einstichstelle / Naht und umliegende Haut inspizieren. Einstichstelle / Naht mit sterilen Wattetupfern von innen nach außen desinfizieren. Jede Manipulation am Katheter oder gar ein Ziehen werden strikt unterlassen. Falls erforderlich, das Areal mit einem Einmalrasierer vom Haarwuchs befreien. Verkrustungen mit sterilen Watteträgern entfernen, Katheter mit sterilem Kugeltupfer oder steriler Kompresse nahe der Einstichstelle festhalten. Bei Entzündungen wird die Einstichstelle nach ärztlicher Anordnung versorgt. Die Austrittsstelle mit zwei Schlitzkompressen abdecken. Diese liegen sich gegenüber und umfassen mit ihrem Schlitz den Schlauch. Für das Auflegen können wahlweise sterile Handschuhe oder eine sterile Pinzette verwendet werden. Mit Fixomull® oder transparentem Folienverband fixieren, dabei das Auftreten von Scherkräften vermeiden. Mit zusätzlichen „Pflasterzügeln“ kann verhindert werden, dass bei Zug auf den Katheter die Naht ausreißt. Die Fixierung des Katheters abschließend noch einmal genau überprüfen. Patienten ankleiden und bei Bedarf lagern Benutztes Material verwerfen und Arbeitsplatz aufräumen. Alle Maßnahmen sorgfältig dokumentieren. Falls erforderlich, Pflegeplanung aktualisieren. Bei Bedarf Arzt informieren. Der Katheter wird nur auf Anweisung des Arztes oder durch den Arzt selbst gewechselt. Zugehörige Unterlagen: Pflegedokumentation Wundprotokoll Literaturliste pdl.konkret ambulant , Verlag PRO PflegeManagement, www.ppm-online.org Fortbildungsplan Freigabe durch Datum PDL 01.03.2014 Bearbeitet durch Version QB 1.0 ÄnderungsEvaluationsdatum datum 29.08.2014 pdl.konkret ambulant , Verlag PRO PflegeManagement, www.ppm-online.org