Word-Datei Pressemitteilung - Arbeitskreis Folsäure & Gesundheit

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Nutzen bestätigt: Folsäure wirksam in der primären
Prävention von Schlaganfall
Eine gute Versorgung mit Folsäure und Folat* nützt nicht
nur Frauen rund um die Schwangerschaft, sondern beugt
auch Schlaganfällen vor. Dies haben Forscher erneut
bestätigt: In einer großen Studie1 senkte das Vitamin B9
bei Bluthochdruck-Patienten das Risiko für den
sogenannten Hirninfarkt um mehr als 20 Prozent. Der
schützende Effekt war dabei so signifikant, dass die
Studie vorzeitig beendet wurde. „Dies unterstreicht, wie
wichtig es ist, die Aufnahme von Folsäure bzw. Folat auch
in Deutschland nachhaltig zu verbessern“, schlussfolgert
Prof. Dr. Berthold Koletzko, Sprecher des Arbeitskreises
Folsäure & Gesundheit (AKF, www.ak-folsaeure.de).
Schlaganfall ist hierzulande die dritthäufigste Todesursache.2
Die
Gefahr,
an
dieser
plötzlich
auftretenden
Durchblutungsstörung des Gehirns zu erkranken, steigt
beispielsweise
durch
einen
ungesunden
Lebensstil,
Bluthochdruck oder einen hohen Spiegel an Homocystein im
Blut. Dieses Stoffwechselprodukt steht im Verdacht, die
Gefäße zu schädigen. Da Folsäure den Homocystein-Wert
reduziert, wurde ihr Nutzen für die Schlaganfall-Prävention
schon vielfach diskutiert. So ergab im Jahr 2012
beispielsweise eine große Meta-Analyse, dass B-Vitamine wie
Folsäure, B6 und B12 das Risiko bei Menschen mit
Gefäßerkrankungen signifikant um 12 Prozent senken
können.3 Jetzt wurde dieser Effekt von Forschern um Dr. Yong
Huo1 auch bei Personen ohne vorherige kardiovaskuläre
Erkrankung bestätigt – und zwar mit Folsäure allein.
Studie belegt Schutz durch Folsäure-Supplementierung
An der groß angelegten sogenannten Primärpräventionsstudie
nahmen 20.702 Probanden aus zwei chinesischen Provinzen
teil. Die 45- bis 75-Jährigen hatten allesamt einen erhöhten
Blutdruck, jedoch noch keinen Schlaganfall oder Herzinfarkt
erlitten.
Es
zeigte
sich,
dass
bei
denjenigen
Studienteilnehmern, die einen Blutdrucksenker kombiniert mit
800 µg Folsäure pro Tag erhielten, um 21 Prozent seltener ein
Schlaganfall auftrat als bei Probanden mit alleiniger Gabe des
Blutdrucksenkers. Besonders effektiv – um 24 Prozent –
konnte das Risiko für den sogenannten ischämischen
Schlaganfall gesenkt werden. Dieser ist für etwa 80 Prozent
aller Hirninfarkte verantwortlich und entsteht aufgrund von
verschlossenen Blutgefäßen. Insgesamt profitierten die
Teilnehmer von der Folsäure-Einnahme so eindeutig, dass die
Wissenschaftler die Studie vorzeitig beendeten.
Weitreichende Konsequenzen für Schlaganfall-Prävention
Prof. Dr. Rima Obeid zufolge bestätigt die aktuelle
Untersuchung nicht nur frühere Erkenntnisse zum präventiven
Effekt von Folsäure, sondern bietet noch mehr. „Das
Besondere ist, dass Dr. Huo und seine Kollegen erstmals die
schützende Wirkung bei gesunden Menschen ohne
Gefäßerkrankungen untersucht haben und dass erstmals nur
das Vitamin Folsäure gegeben wurde. In allen anderen
vergleichbaren Studien erhielten die Probanden eine
Kombination aus Folsäure, Vitamin B12 und B6.“ Laut Obeid
seien die Ergebnisse zudem auf europäische Verhältnisse
übertragbar. Andere Kommentatoren der Studie wie Dr.
Stampfer und Dr. Willet aus Boston4 gehen davon aus, dass
die Ergebnisse weitreichende Folgen für die globale
Schlaganfall-Prävention haben werden. Und sie halten es für
wahrscheinlich, dass sich der protektive Effekt von Folsäure
auch auf Menschen ohne Bluthochdruck übertragen lässt. Im
Zuge dessen fordern sie eine bessere Versorgung – über
gezielte Supplementierung oder die Folsäure-Anreicherung
von Lebensmitteln, wie dies z.B. die USA praktizieren.
So lässt sich die Versorgung verbessern
„Die amerikanischen Centres for Disease Control (CDC) gehen
davon aus, dass in den USA die Folsäure-Anreicherung von
Mehl jährlich schätzungsweise 50.000 kardiovaskuläre
Todesfälle durch Schlaganfall und Herzinfarkt verhindert“,
erklärt Koletzko. Auch hierzulande sei es notwendig, die
Folatversorgung zu verbessern. Denn nach wie vor nähme die
Hälfte aller Deutschen nur unzureichende Mengen des Vitamin
B9 zu sich – nämlich statt der empfohlenen 300 weniger als
200 Mikrogramm täglich.5,6 Der AKF-Sprecher rät deshalb allen
Verbrauchern, auf eine gesunde Ernährung zu achten: „Viel
Folat steckt in frischem Obst und Gemüse wie Blattsalaten,
Spinat, Kohlgemüse, Tomaten oder Beerenfrüchten. Davon am
besten fünf Portionen täglich essen.“ Außerdem sollten im
Haushalt, wo bereits Angebote verfügbar sind, mit Folsäure
angereicherte Grundnahrungsmittel verwendet werden (z.B.
Speisesalze, Backmischungen oder Frühstücksflocken). Für
Frauen mit Kinderwunsch gelte zudem, dass sie FolsäureTabletten (mit mindestens 400 Mikrogramm/Tag) aus der
Apotheke einnehmen sollten.
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Quellen:
1. Huo Y et al. Efficacy of Folic Acid Therapy in Primary Prevention
of Stroke Among Adults With Hypertension in China. JAMA. 2015
Mar 15. doi: 10.1001/jama.2015.2274
2. Heuschmann PU et al.: Schlaganfallhäufigkeit und Versorgung
von Schlaganfallpatienten in Deutschland. Akt Neurol 2010;
37:333-340
3. Huang T et al.: Meta-analysis of B vitamin supplementation on
plasma homo-cysteine, cardiovascular and all-cause mortality.
Clin Nutr 2012; 31(4): 448-454
4. Stampfer M, Willett W. Folate Supplements for Stroke Prevention:
Targeted Trial Trumps the Rest. JAMA. 2015 Mar 15. doi:
10.1001/jama.2015.1961
5. Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, Kapitel Folat. Deutsche
Gesellschaft für Ernährung. 1. Auflage, 5. korrigierter Nachdruck,
2013, www.dge.de/pdf/ws/Referenzwerte-2013-Folat.pdf
6. Krems C, Walter C, Heuer T, Hoffmann I: Lebensmittelverzehr und
Nährstoffzufuhr – Ergebnisse der Nationalen Verzehrsstudie II. In:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.): 12. Ernährungsbericht 2012. Bonn (2012) 40-85
Abdruck honorarfrei / Beleg erbeten
Herausgeber:
Arbeitskreis Folsäure & Gesundheit
Organisationsstelle, Lars Bruhn, Katja Jung
Leimenrode 29, 60322 Frankfurt am Main
Telefon: 069/2470 6950, Telefax: 069/7076 8753
E-Mail: [email protected], www.ak-folsaeure.de
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