Geschichte: • Die Folsäure auch: Vitamin B9, Folat oder Folacin genannt • Wurde 1941 von M. Ernst entdeckte • Ist ein hitze- und lichtempfindliches wasserlösliches Vitamin aus dem Vitamin-B-Komplex. • Der Name für diese Stoffgruppe wurde gewählt, da Folsäure (folium - Blatt) besonders reichlich in Blättern vorhanden ist. Chemie • Unter dem Begriff Folsäure auch Folacin wird eine Gruppe chemisch verwandter Stoffe zusammengefasst. Sie enthalten alle einen Pteridin-pAminobenzoesäure-Komplex und einen oder mehrere Glutamatreste • Summenformel:C19H19N7O6 • Coenzym: 5,6,7,8 Tetrahydrofolsäure Stabilität und Labilität • ist empfindlich gegenüber Licht, Sauerstoff,Schwermetalle, erhöhten Temperaturen sowie gegenüber Wasser • intensives Sonnenbaden reduziert die Folsäure im Körper • essenzielles Vitamin Stoffwechsel Resorption: • Folsäure muss mit der Nahrung aufgenommen werden. Um zunächst in das Zellinnere zu gelangen, angefangen mit den Darm-MucosaZellen, ist das Folsäuremolekül auf die Anwesenheit des Transportproteins protonengekoppelter Folattransporter angewiesen, der ebenfalls für den Export in die Blutbahn zuständig ist. Tetrahydrofolsäure und 5-Derivate des THF benutzen den Folattransporter 1 für den Import, auch und besonders im Darm. Folat, Dihydrofolsäure (DHF) und THF können in die Mitochondrien mittels des mitochondrialen Folattransporters wechseln. Speicherung: • Folat und seine Derivate werden durch Bindung an Polyglutamat im Zytosol und den Mitochondrien der Zellen gespeichert. Nur so können viele der kohlenstoffübertragenden Reaktionen stattfinden. Für die Bindung insbesondere von DHF und THF wird das Enzym Folylpolyglutamat-Synthetase benötigt. • Folatüberschuss führte in Zellkulturen zu einem signifikanten Rückgang der Expression aller folattransportierenden Proteine in Darmzellen. Ausscheidung: • Über Harn, Stuhl, die Gallenflüssigkeit und den Schweiß Funktionen • Dieses hat eine zentrale Stellung im C1-Stoffwechsel. THF wirkt besonders als Lieferant von Methyl(CH3), Methylen (CH2) und Formyl-Gruppen (HCO-) mit an der Synthese von Purinbasen und von desoxy-Thymidinmonophosphat (dTMP), die für die DNS-Replikation notwendig sind. • Folsäure ist für den Aufbau bzw. Abbau von Aminosäuren und auch für die Purin- bzw. Pyrimidinsynthese notwendig. Folsäure ist also ein notwendiger Faktor für die Eiweißsynthese und Zellteilung - Zellneubildung. • Vitamin B9 spielt eine wichtige Rolle bei der Zellteilung. Folsäure ist zur DNA Replikation notwendig • Bildung der Erbsubstanz, normale Zellteilung und Blutbildung, gemeinsam mit Vitamin B6 und B12, Abbau von Homocystein (Erhaltung gesunder Blutgefäße), Stoffwechsel von Amisosäuren. Vorkommen in Lebensmittel Folsäure in 100g Lebensmittel: • • • • • • • Bierhefe 3200µg Bäckerhefe 716µg Rinderleber 592µg Weizenkeime 520µg Kichererbsen 340µg Erdnüsse 170µg Spinat 145µg Bedarf und Empfehlungen Empfehlung DGE Kinder 1-10 Jahre 200-300µg Kinder 10-15 Jahre 400µg Jugendliche und Erwachsene Schwangere 400µg Stillende 600µg 600µg Gefährdete Gruppen • • • • • • • Schwangere und Stillende Frauen Ältere Menschen Menschen mit Essstörungen Menschen mit chronischen Darmerkrankungen Alkoholiker Raucher Bei Einnahme bestimmter Medikamente Hypovitaminose B9-Mangel gehört weltweit zu den häufigsten Vitamindefizieten • Kopfschmerzen, Müdigkeit, Vergesslichkeit und Stöhrung der Immunabwehr • Perniziöse Anämie Beim Embryonalentwicklung • Spina bifida • Anenzephalie • Lippen-, Gaumen- oder Kieferspalte Hypervitaminose • Hat keinen gesundheitlichen Effekt • Größere Mengen werden unverändert als Pteroylmonoglutamat über den Harn ausgeschieden • Kann einen B12-Mangel verdecken Wechselwirkungen mit Medikamenten • Erhöhter Bedarf bei der Einnahme der Pille • Bei Antiepileptika kann die Wirkung geschwächt werden • In Kombination mit Chemotherapeutika und Zytostatika kann die Wirkung gehemmt werden