?]bXYf_fUb_\Y]hYb B]W\hgc\Ufa`cgk]Y]\fFiZ <Yfnaig_Y`YbhnbXib[ ;Y\]fb\UihYbhnbXib[ cXYf A]ggV]`Xib[Yb XYg 9aVfmcg VY] GW\kUb[YfYb à GW\Uf`UW\ AUgYfb FhY`bibX7c"_bbYbgW\kYfY?cad`]_Uh]cbYbbUW\g]W\n]Y\Yb" Die Nase rinnt, der Kopf schmerzt, der Körper infiziert. Hat man die Krankheit hinter sich, etwa eine Woche außer Gefecht. Bei etwa ist mit roten Flecken übersäht, man liegt mit ist man gegen die Erreger fast in allen Fällen 15 von 100 Erkrankten treten Komplikationen hohem Fieber im Bett – für die Eltern von heu- ein Leben lang immun. Allerdings kann eine auf: „Das kann eine schwere Bronchitis sein, te ist das eine normale Kindheitserinnerung. Infektion sehr schwer verlaufen und gravie- eine Herzmuskelentzündung oder sogar eine Sie haben Masern, Mumps, Röteln, Wind- rende Spätfolgen haben. Entzündung des Gehirns“, sagt Dr. Wolfgang pocken, Scharlach und vielleicht sogar den Tiefenthaller, Facharzt für Kinder und Jugend- AUgYfbibXAiadg. GW\kYfY?cad`]_Uh]cbYba[`]W\ heilkunde in Linz. Sehr selten kommt es vor, Husten, Schnupfen, eine Bindehautentzün- nach der Erkrankung im Gehirn aktiv wird und Kinderkrankheiten haben eines gemeinsam: dung, Fieber und ein roter, flächiger Aus- es langsam zerstört. „Die subakute sklerosie- Die Erreger – Viren oder Bakterien – sind schlag, der meist hinter den Ohren beginnt rende Panenzephalitis, kurz SSPE, tritt bei hoch ansteckend. In Zeiten vor der Durch- und sich am ganzen Körper ausbreitet – das etwa bei vier von hunderttausend Maserner- impfung hat sich beinahe jedes Kind damit Masernvirus setzt ein Kind normalerweise krankten auf“, erklärt Tiefenthaller, „allerdings Keuchhusten noch durchgemacht. Ihre Kinder sind bereits zum Großteil geimpft. (<IA5B%#$, dass das Masernvirus sieben bis zehn Jahre kkk"[YgibXYgccY"Uh verläuft sie immer tödlich, wir haben keine FhY`b.GW\kUb[YfYgW\hnYb Möglichkeit der Behandlung.“ Komplikationen nach Röteln sind bei Kindern selten. „Auch die Röteln verlaufen – wie die 9ldYfhYbh]dd Masern-Epidemien treten nur alle fünf bis sie- meisten Kinderkrankheiten – schwerer, je älter ben Jahre auf. Aufgrund der hohen Durch- die Erkrankten sind“, informiert Tiefenthaller. impfungsrate infizieren sich immer weniger Bei Frauen können nach einer Röteln-Infek- Dr. Wolfgang Tiefenthaller Menschen damit: Laut World Health Associ- tion anhaltende Gelenksbeschwerden auftre- FA für Kinder und ation (WHO) erkranken in Österreich weniger ten, sehr selten kommt es zu einer Hirnent- Jugendheilkunde mit als hundert Menschen pro Jahr an Masern. zündung. einer Ordination in Linz Gegen Masern, Mumps und Röteln gibt es Relativ harmlos sind hingegen die Ringelrö- eine Kombinationsimpfung, die den Säuglin- teln. Oft verlaufen sie symptomlos, manch- gen im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Unter- mal macht sich die Infektion durch Fieber, ! Auch wenn in Österreich kaum mehr suchungen verabreicht wird. „Diese Impfung manchmal auch durch einen Hautausschlag jemand an Diphtherie, Kinderlähmung ist sinnvoll, denn auch Mumps kann schwe- bemerkbar. oder Keuchhusten erkrankt, sind die re Komplikationen zur Folge haben, wie eine Sowohl Ringelröteln als auch Röteln können Impfungen sinnvoll: Wer sich nicht Infektion der Hoden mit anschließender Un- aber für ungeborene Kinder gefährlich sein. impfen lässt, gefährdet nicht nur sich fruchtbarkeit, oder eine Hirnhautentzündung“, Beides kann zu einer Fehlgeburt führen, die selbst, sondern auch andere. sagt Tiefenthaller. Hauptsymptom bei Mumps Röteln außerdem zu schweren Fehlbildungen ! Windpocken verlaufen mit zuneh- ist eine entzündliche Schwellung der Ohr- des Fötus. Eine möglichst hohe Durchimp- mendem Alter immer schwerer – Kinder speicheldrüse, die einseitig, aber auch auf fungsrate schützt Schwangere vor einer In- im Schulalter, die die Krankheit noch beiden Seiten auftreten kann. Oft sind auch fektion. nicht durchgemacht haben, und ältere andere Speicheldrüsen – manchmal sogar Menschen sollten sich dagegen impfen die Bauchspeicheldrüse – betroffen. Im er- Gegen die hoch ansteckenden Paroviren, die sten Drittel der Schwangerschaft kann eine Ringelröteln hervorrufen, gibt es keine Imp- Mumpsinfektion zu einer Fehlgeburt führen. fung. „Man nur an alle Erkrankten appellie- lassen. ren, sich möglichst nicht in der Öffentlichkeit aufzuhalten – zum Schutz von schwangeren Frauen“, sagt Tiefenthaller. K]bXdcW_Yb.>Y}`hYf XYghcibUb[YbY\aYf Das Varizella-Zoster-Virus wird auch über die Luft über mehrere Meter Entfernung übertragen und macht den Erkrankten vor allem durch juckende, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen zu schaffen. „Bei Kleinkindern verlaufen die Windpocken meist ohne größere Probleme. Je älter die Erkrankten sind, desto schwerer ist der Verlauf. Schulkinder sollte man deshalb impfen, wenn sie noch nicht an Windpocken erkrankt sind“, rät Tiefenthaller. Erwachsenen leiden meist sehr unter einer Windpocken-Infektion - hohes Fieber und deutlich mehr Bläschen als bei Kindern können sie bis zu vier Wochen außer Gefecht setzen. Außerdem kann es zu schweren Komplikationen wie einer Gehirnhautentzündung, einer Lungenentzündung oder Problemen im Magen-Darmbereich kommen bzw. erkrankt ein Fünftel an Gürtelrose: VarizelAuch nach der Geburt ist es wichtig alle Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen termingerecht durchführen zu lassen. @YgYbG]YkY]hYfUiZGY]hY* %#$, <IA5B ) la-Zoster-Viren bleiben nach der Erstinfekti- telrose auftritt, mit einer Impfung sinkt“, in- die meist nicht jucken. Erwachsene leiden bei on im Körper zurück. Sie wandern entlang formiert Tiefenthaller. Scharlach oft an einer Angina. Scharlach ist der Nervenbahnen zu den Nervenwurzeln eine bakterielle Infektion, die mit Antibiotika behandelt wird. schwächt ist, reaktiviert werden. Schwel- GW\Uf`UW\. AY\fZUW\Yf_fUb_ib[Yba[`]W\ lungen, Bläschen und manchmal heftige Obwohl Scharlach vor allem bei Kindern bis Schmerzen sind die Folgen. Vor allem bei äl- zum Schulalter auftritt, zählen ihn manche 8]d\h\Yf]Y ?]bXYf`}\aib[ ?YiW\\ighYb teren Menschen können diese starken Ner- Mediziner nicht zu den Kinderkrankheiten. Im Rahmen der so genannten „Sechsfach- venschmerzen monatelang andauern. Ob Scharlach kann nämlich mehrmals auftreten. Impfung“ werden Säuglinge in Österreich eine Varizellen-Impfung auch vor Gürtelrose Fieber, Erbrechen und eine Rachenentzün- im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersu- schützt, ist nicht erwiesen – „es gibt jedoch dung können erste Anzeichen für eine Schar- chungen gegen Kinderlähmung, Diphtherie Studien aus den USA, die darauf hindeuten, lachinfektion sein. Nach ein paar Tagen zei- und Keuchhusten geimpft. dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine Gür- gen sich rote, erhabene Flecken auf der Haut, „Keuchhusten kann vor allem Säuglinge ge- und können, wenn das Immunsystem ge- yVYfg]W\h?]bXYf_fUb_\Y]hYb Krankheit Impfung Typische Symptome Masern Ja (Kombinationsimpfung MasernMumpsRöteln = MMR) Ja (MMR) Husten, Schnupfen, Bindehautentzündung, Fieber, evtl. weiße Flecken im Mund; 3-4 Tage später: roter, flächiger Hautausschlag, hohes Fieber Mumps Röteln Ja (MMR) „dicke Backe“, Schmerzen beim Kauen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Fieber, manchmal schmerzende Hoden bzw. Unterleib Viral / bakteriell Viral Dauer Inkubationszeit 9 – 12 Tage Immunität n. Infektion ja Mögliche Komplikationen Durchfall, Mittelohrentzündung, Lungenentzündung, Masernkrupp (Kehlkopfentzündung mit Atemnot und Heiserkeit), Meningoenzephalitis (Entzündung des Gehirns und der Gehirnhaut), SSPE ja Hirnentzündung, Ertaubung, Hodenentzündung mit möglicher Unfruchtbarkeit, div. Entzündungen, Schwangere: erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt; ja Bronchitis, Mittelohrentzündung; Selten: Herzmuskelentzündung, Anhaltende Gelenksschmerzen, eine Verringerung der Anzahl der Blutplättchen, Hirnentzündung; Dauer 1 – 2 Wochen Viral Inkubationszeit 2 – 3 Wochen Dauer ca. 2 Wochen Hellroter Hautausschlag, Viral der hinter den Ohren beginnt, Schwellung der Lymphknoten (Ohren, Hinterkopf), erkältungsähnliche Symptome Inkubationszeit 2 – 3 Wochen Dauer 10 – 12 Tage Schwangere: erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt, Fehlbildungen des Fötus; Windpocken Ringelröteln *<IA5B%#$, Ja (nicht im Rahmen des MuKiPass) Nein Flache, rote Flecken am ganzen Körper (auch Mund, Genitalbereich, behaarter Kopf), die nach etwa einem Tag zu klaren Bläschen werden, stark jucken und nach 3 – 7 Tagen abtrocknen; zu Beginn leichtes Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit; Viral Oft ohne Symptome; Viral typisch: Fieber, Husten, Halsschmerzen, Gelenksschmerzen, Hautausschlag im Gesicht; Dauer 1 – 2 Wochen ja Zweiterkrankung: Gürtelrose möglich Selten: Lungenentzündung, Blutvergiftung ausgehend von der Haut, kleinhirnbedingte Koordinationsstörung, Entzündung des Gehirns oder der Gehirnhaut, Leber- und Gelenksbeschwerden; Schwangere: Gefährdung für den Embryo, vor allem im erstem und zweiten Schwangerschaftsdrittel sowie rund um den Geburtstermin; Schwangere: erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt; kkk"[YgibXYgccY"Uh fährden“, sagt Tiefenthaller, „bei ihnen kann steckungsgefahr durch Migranten aus Osteu- Viele Kinderkrankheiten sind also alles ande- es zu Atemstillständen kommen.“ Keuchhu- ropa, wo die Durchimpfungsrate niedriger ist, re als harmlos – nicht wenn Sie „normal“ im sten kann Monate lang dauern und auch eine steigt“, sagt Tiefenthaller. Kindergarten- oder Schulalter auftreten, und Lungenentzündung nach sich ziehen. Krampf- Ebenfalls im Rahmen der Sechsfachimpfung schon gar nicht für Ungeborene und Säug- anfälle aufgrund des Husten-bedingten Sauer- werden die Kinder heute gegen Haemophi- linge, wo eine Infektion schwere Komplikati- stoffmangels können bleibende Schäden ver- lus influenzae b geimpft. Die Infektion mit dem onen nach sich ziehen kann. Aber auch bei ursachen. bakteriellen Erreger ist vor allem für Kleinkinder Erwachsenen können Infektionen sehr unan- Auch Diphtherie und Kinderlähmung treten in bis zum fünften Lebensjahr gefährlich. Auch genehm verlaufen und bleibende Folgen ha- Österreich kaum auf – ausgerottet sind diese wenn die Infektion mit Antibiotika behandelt ben. Es gilt deshalb – wie so oft: Vorbeugen Krankheiten jedoch noch nicht. „Viele glauben, wird, sterben rund fünf von hundert Infizierten. ist besser als heilen. Und das heißt in diesem sie können auf die Impfung verzichten, weil die Gefährliche Komplikationen: Hirnhautentzün- Fall: Impfen! Krankheiten ohnehin nicht mehr auftreten. Das dung, Lungenentzündung und Kehldeckelent- ist ein gefährlicher Trugschluss, denn die An- zündung, die zur Erstickung führen kann. Krankheit Impfung Typische Symptome Scharlach Nein Zunächst weißer Zungenbelag, der sich nach ca. 3 Tagen himbeerrot färbt; roter Hautausschlag, zu erst in den Achselhöhlen, am Hals und in den Leistenbeugen, später überall, ausser im Mundbereich; hohes Fieber, starke Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Magenschmerzen; Drei-Tage-Fieber Nein Keuchhusten Ja (6-fachImpfung) Drei Tage hohes Fieber, leichte fleckige Rötungen überall außer im Gesicht; Viral / bakteriell bakteriell Haemophilus influenzae b Ja (6-fachImpfung) Ja (6-fachImpfung) Inkubationszeit: 2-4 Tage Immunität n. Infektion nein Mögliche Komplikationen Streptokokken-Nacherkrankungen; ja Fieberkrämpfe am ersten Tag bis zu 20 Jahren Häufig: Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, anschließende mit Hämophilus influenzae b oder Pneumokokken; Dauer 3 -6 Wochen, mit Antibiotika 1 – 2 Wochen Viral Inkubationszeit: 1 – 2 Wochen; Dauer: 3 – 4 Tage Starker, abgehackter bakteriell Husten, Hustenanfälle, besonders nachts, keuchendes Einatmen nach den Hustenkrämpfen; Bei Säuglingen: kaum Husten – aber Atemstillstände! Diphtherie Dauer AU["GigUbbYGUaYh]b[Yf Müdigkeit, Übelkeit, Schluckschmerzen, Gliederschmerzen, Bauchschmerzen, Fieber; kann Nase, Kehlkopf, Haut und Bindehaut betreffen; bakteriell Starke Kehlkopfentzündung; bakteriell Inkubationszeit: 1 – 3 Wochen; Dauer akut 3 – 6 Wochen; Hustenanfälle noch Monate lang möglich; Inkubationszeit: bis zu einer Woche Starker Husten kann zu Nabelbrüchen, Leistenbrüchen oder Blutungen im Auge führen; ja Selten: Gehirnschädigung Herzmuskelentzündung, Nervenentzündung, Lungenentzündung; Selten: Nierenentzündung, Nierenversagen, Hirnentzündung Inkubationszeit: 2 – 5 Tage ja Hirnhautentzündung; Entzündung des Kehlkopfdeckels %#$, <IA5B +