Politische Öffentlichkeit im Ländervergleich - Userpage

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Mike Steffen Schäfer
Freie Universität Berlin
Institut für Soziologie, Lehrstuhl für Makrosoziologie
Garystrasse 55, 14195 Berlin, Zimmer 319
Telefon (030) 838 57642, Fax (030) 838 57652
eMail [email protected]
www: unter userpage.fu-berlin.de/~gerhards
Sprechzeit: mittwochs, 16-17 Uhr
Politische Öffentlichkeit im Ländervergleich
Soziologisches Hauptstudiumsseminar im Sommersemester 2005
wöchentlich, mittwochs, 12-14 Uhr, Garystrasse 55, Raum 301
Massenmedien sind der relevanteste Ort der Selbstbeobachtung moderner Gesellschaften. Sie
beobachten und beschreiben Ereignisse unterschiedlicher gesellschaftlicher Teilsysteme und
stellen die erzeugten Informationen der Gesellschaft dann wieder zur Verfügung. Auf diese
Weise ermöglichen sie es Menschen, Entwicklungen wahrzunehmen, die sie selbst nicht erlebt haben. Allerdings bilden Massenmedien die Wirklichkeit dabei nicht originalgetreu ab –
sie konstruieren Realität nach eigenen, massenmedialen Regeln. Dabei versuchen gesellschaftliche Akteure, die Medienberichterstattung zu ihren Gunsten zu beeinflussen, sich selbst
und ihre Positionen massenmedial sichtbar und wirksam zu machen.
Mit Blick auf die politische Relevanz dieser Konstruktionsprozesse wird sich das Seminar
zunächst mit den Entstehungsbedingungen von Medienaussagen und mit deren Nutzungs- und
Rezeptionskontexten auseinandersetzen. Anschließend sollen verschiedene nationale Mediensysteme in ihren institutionellen Strukturen, Arbeitsweisen und Debattenkulturen verglichen
werden. Hierbei werden Aspekte der Europäisierung und die Rolle der EU besonders berücksichtigt.
Übersichtsplan
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Öffentlichkeit
Massenmedien
Politik
Nationaler und
supranationaler
Vergleich
13. April
20. April
27. April
4. Mai
11. Mai
18. Mai
25. Mai
1. Juni
8. Juni
15. Juni
22. Juni
29. Juni
6. Juli
13. Juli
Vorstellung, Themenaufriss, Organisatorisches
Normative Theorien
Ein analytisches Modell
Die Relevanz des Forums Massenmedien
Einbettung und Arbeitsweise
Darstellung: Die Realität der Massenmedien
Gastvortrag M. Yang, A. Zimmermann (WZB): Das demokratische Potential des Internet
Wirkung: Agenda Setting, Schweigespirale, Wissenskluft
Adaption des politischen Systems an die Mediengesellschaft
Instrumentarium: Vergleichsdimensionen und –konzepte
Nationaler Vergleich: Deutschland – USA/GB
Werkstattsitzung: Historischer (System)Vergleich: BR Deutschland – DDR
Supranationaler Vergleich: Deutschland/nationale Mediensysteme – EU
Seminarabschluss, Resümee, Diskussion, Evaluation
Anforderungen
Für die Teilnahme am Seminar müssen alle Teilnehmer zwei Teilnahmevoraussetzungen erfüllen:
1. regelmäßige Lektüre der Seminarliteratur zu jeder Sitzung. Lesen Sie bitte möglichst alle angegebenen Texte, mindestens aber die mit einem Sternchen (*) gekennzeichneten Pflichttexte. Jeder
Teilnehmer muss diese Texte zu jeder Sitzung gelesen und schriftlich zusammengefasst haben.
2. die Übernahme eines Referates bzw., wenn es mehr Teilnehmer als Referatsthemen gibt, die Beteiligung an einem Gruppenreferat. Zentrale Funktion des Referates ist es, den anderen Studierenden
etwas beizubringen. Aus dieser Zielstellung ergibt sich:
a)
Die auf dem Seminarplan angegebene Literatur dient dem Einstieg in das jeweilige Thema. Bitte recherchieren Sie selbstständig weitere Literatur und berücksichtigen Sie diese im Referat und auch in der
Hausarbeit. Ein zusätzlicher Hinweis: Bitte beginnen Sie mit der Vorbereitung Ihres Referats unmittelbar nach Übernahme eines Themas. Häufig ist die Literatur nicht unmittelbar zugänglich, so dass Sie
Wartezeiten einrechnen müssen.
b) Beschreiben Sie im Referat auf Basis der Seminarliteratur und ihrer Recherchen kritisch die Literaturlage. Referieren Sie nicht einfach nur nacheinander die gelesenen Texte. Geben Sie auch Nichts aus den
gelesenen Texten wieder, das sie selbst nicht verstanden haben.
c) Das Referat muss klar gegliedert sein. Erläutern Sie zu Beginn des Referats kurz die Gliederung ihres
Vortrages. Formulieren Sie Fragen, auf die das Referat dann Antworten gibt. Ordnen Sie die vorgestellten Befunde in den Kontext des Seminars ein.
d) Bereiten Sie für die Kommilitonen ein Thesenpapier vor (ausreichende Anzahl kopieren!): Ein Thesenpapier soll zwei Seiten umfassen. Im Kopf stehen der Titel und Dozent des Seminars, der Name des Referenten und der Titel des Referats. Das Thesenpapier hat v.a. didaktische Funktion: Die zentralen Argumente sollen für diejenigen, die die Texte zum Referat nicht gelesen haben, so zusammengefasst
werden, dass man die Hauptbotschaft des Referats nachvollziehen kann.
e) Das Thesenpapier und die Gestaltung der Sitzung muss mit dem Dozenten mindestens eine Woche vor
der Sitzung, in der das Referat gehalten wird, besprochen werden.
f) Das Referat soll nicht abgelesen, sondern frei vorgetragen werden. Nutzen Sie möglichst didaktische
Mittel, etwa Visualisierungen (Folien, Medienmaterial o.ä.).
g) Das Referat soll nicht länger als 30 Minuten sein.
Zusätzlich zu diesen Teilnahmevoraussetzungen sind für den Erwerb eines Leistungsscheins folgende Leistungen zu erbringen:
1. regelmäßige Teilnahme am Seminar: Wenn Sie einen Leistungsschein erwerben wollen, sollten
Sie nicht öfter als zwei Mal fehlen.
2. eine schriftliche Hausarbeit zu dem Themengebiet, zu dem das Referat gehalten wurde. Der konkrete Inhalt der Hausarbeit muss mit dem Dozenten abgesprochen werden. Die Hausarbeit muss den
inhaltlichen und formalen Anforderungen einer wissenschaftlichen Arbeit gerecht werden. Das heißt:
a)
Die theoretische und empirische Literatur zum gestellten Thema soll aufgearbeitet und in einem abschließenden Teil kritisch resümiert werden. Die auf dem Seminarplan angegebene Literatur dient dabei
lediglich dem Einstieg in das Thema. Bitte recherchieren Sie selbstständig weitere, v.a. aktuelle Literatur, beziehen Sie dabei auch einschlägige Fachzeitschriften und englischsprachige Literatur mit ein. Berücksichtigen Sie diese Literatur in der Hausarbeit.
b) Eine Hausarbeit soll ein Deckblatt mit Seminar, Dozent und Hausarbeitsthema sowie dem Namen, der
Adresse und eMail-Adresse des Autors enthalten, zudem eine Gliederung, den Hausarbeitstext (mit
Fußnoten) sowie ein Literaturverzeichnis.
c) Die Hausarbeit soll ca. 15 Seiten umfassen.
d) Es genügt, wenn sie die ausgedruckten Hausarbeiten einfach geheftet einreichen. Das Verwenden von
Klemmheftern oder Ordnern ist unnötig. Es genügt allerdings nicht, mir Hausarbeiten per eMail zu
schicken.
3. zu mindestens 6 Sitzungen müssen Sie Ihre Zusammenfassung der Texte der jeweiligen Sitzung
(bis zur jeweiligen Sitzung) dem Dozenten vorlegen. Die Zusammenfassungen sollten ca. 3 Seiten
lang sein und die Fragestellung einer Sitzung unter Zuhilfenahme der angegebenen Literatur bearbeiten.
Seminarplan „Politische Öffentlichkeit im Ländervergleich“
2
Seminarplan
Einleitung
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inhaltliche Einführung
Organisatorisches, Referatsvergabe
Bestimmung von (politischer) Öffentlichkeit
Normative Modelle von Öffentlichkeit
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das dominante normative Modell: das Ideal bürgerlicher Öffentlichkeit (Habermas)
Kontinuitäten dieses Modells: Forderungen an die 4. Gewalt (Stober)
weitere normative Modelle (Ferree et al., Gerhards)
aus unterschiedlichen normativen Modellen destillierbare Kernforderungen (Ferree et al., Peters)
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*Ferree, Myra Marx et al. (2002): Shaping Abortion Discourse. Democracy and the Public Sphere in Germany and the United
States. Cambridge: Cambridge University Press. (hier nur: 205-231)
*Gerhards, Jürgen (1997): Diskursive versus liberale Öffentlichkeit. Eine empirische Auseinandersetzung mit Jürgen Habermas.
in Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 49/1. 1-34. (hier nur: 1-12)
Habermas, Jürgen (1990): Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft.
Frankfurt/M.: Suhrkamp. (hier nur: 69-141)
*Peters, Bernhard (1994): Der Sinn von Öffentlichkeit. in Neidhardt, Friedhelm (ed.): Öffentlichkeit, öffentliche Meinung, soziale
Bewegungen. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 34. Opladen: Westdeutscher Verlag. 42-76.
Stober, Rolf (1992): Medien als vierte Gewalt - Zur Verantwortung der Massenmedien. in Wittkämper, Gerhard W. (ed.): Medien
und Politik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. 27-37.
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Ein analytisches Modell von Öffentlichkeit
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systemtheoretische Grundlagen (Weber)
eine Konzeption von Öffentlichkeit (Gerhards/Neidhardt, Neidhardt)
Kennzeichen politischer Öffentlichkeit (Jarren/Donges, Gerhards)
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*Gerhards, Jürgen (1994): Politische Öffentlichkeit. Ein system- und akteurstheoretischer Bestimmungsversuch. in Neidhardt,
Friedhelm (ed.): Öffentlichkeit, öffentliche Meinung, soziale Bewegungen. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 34. Opladen: Westdeutscher Verlag. 77-105.
*Gerhards, Jürgen & Neidhardt, Friedhelm (1991): Strukturen und Funktionen moderner Öffentlichkeit: Fragestellungen und Ansätze. in Müller-Doohm, Stefan & Neumann-Braun, Klaus (ed.): Öffentlichkeit, Kultur, Massenkommunikation. Oldenbourg:
BIS. 31-89. (der Text steht online unter http://docserver.bis.uni-oldenburg.de/publikationen/bisverlag/mueoef91/kapii-1.pdf)
Jarren, Otfried & Donges, Patrick (2002): Politische Kommunikation in der Mediengesellschaft. Eine Einführung (Band 1). Opladen: Westdeutscher Verlag. (19-44)
Neidhardt, Friedhelm (1994): Öffentlichkeit, öffentliche Meinung, soziale Bewegungen. in Neidhardt, Friedhelm (ed.): Öffentlichkeit, öffentliche Meinung, soziale Bewegungen. Opladen: Westdeutscher Verlag. 7-41.
Weber, Stefan (2003): Systemtheorien der Medien. in Weber, Stefan (ed.): Theorien der Medien. Konstanz: UVK/UTB. 202-223.
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Die Relevanz des Forums Massenmedien
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Massenmedien als „Masterforum“, Konkurrenz um Sichtbarkeit (Ferree et al.)
Medienausstattung und –nutzung der Bürger (Berg/Kiefer, Schulz)
Fragmentierung des Publikums (Hasebrink)
Mediennutzung durch Politiker, Entscheidungsträger und Journalisten (Wilke)
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*Berg, Klaus & Kiefer, Marie Luise (ed.) (1996): Massenkommunikation V - Eine Langzeitstudie zur Mediennutzung und Medienbewertung 1964-1995 Baden-Baden: Nomos. (hier nur: 25-79)
*Ferree, Myra Marx et al. (2002): Shaping Abortion Discourse. Democracy and the Public Sphere in Germany and the United
States. Cambridge: Cambridge University Press. (hier nur: 9-17)
Hasebrink, Uwe (1998): Politikvermittlung im Zeichen individualisierter Mediennutzung. in Sarcinelli, Ulrich (ed.): Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft. Beiträge zur politischen Kommunikationskultur. Bonn: Bundeszentrale für
politische Bildung. 345-367.
Schulz, Rüdiger (1999): Nutzung von Zeitungen und Zeitschriften. in Wilke, Jürgen (ed.): Mediengeschichte der Bundesrepublik
Deutschland. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. 401-425.
*Wilke, Jürgen (1999): Leitmedien und Zielgruppenorgane. in Wilke, Jürgen (ed.): Mediengeschichte der Bundesrepublik
Deutschland. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. 302-329. (hier nur: 302-305; 310-322)
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Seminarplan „Politische Öffentlichkeit im Ländervergleich“
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Fokus Massenmedien
Die Arbeitsweise von Massenmedien
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Kontexte journalistischer Arbeit: Normensystem, Strukturen, Funktionen, Rollen (Weischenberg, Esser)
Normen: Medienrecht, Berufszugang, Kontrolle der Medien, professionelle Standards (Donsbach)
Strukturen: ökonomische, organisatorische, technologische Imperative (Donsbach)
Funktionen: Berichterstattungsmuster und Darstellungsformen (Schmidt/Weischenberg), Nachrichtenwerte (Schulz, Staab), redaktionelle Linien (Eilders)
Rollen: Einstellungen von Journalisten (Altmeppen/Löffelholz, Schneider)
Altmeppen, Klaus-Dieter & Löffelholz, Martin (1998): Zwischen Verlautbarungsorgan und “vierter Gewalt“. Strukturen, Abhängigkeiten und Perspektiven des politischen Journalismus. in Sarcinelli, Ulrich (ed.): Politikvermittlung und Demokratie in der
Mediengesellschaft. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. 97-123. (hier nur: 101-114)
Eilders, Christiane (2002): Conflict and Consonance in Media Opinion: Political Positions of Five German Quality Newspapers.
in European Journal of Communication 17/1. 25-63.
*Esser, Frank (1998): Die Kräfte hinter den Schlagzeilen. Englischer und deutscher Journalismus im Vergleich. Freiburg & München: Alber. (hier nur: 20-28)
*Donsbach, Wolfgang (1996): Journalist. in Noelle-Neumann, Elisabeth, Schulz, Winfried & Wilke, Jürgen (ed.): Fischer Lexikon Publizistik Massenkommunikation. Frankfurt: Fischer. 64-91.
Schmidt, Siegfried J. & Weischenberg, Siegfried (1994): Mediengattungen, Berichterstattungsmuster, Darstellungsformen. in
Merten, Klaus, Schmidt, Siegfried J. & Weischenberg, Siegfried (ed.): Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung in die
Kommunikationswissenschaft. Opladen: Westdeutscher Verlag. 212-236. (hier nur: 223-236)
Schneider, Beate, Schönbach, Klaus & Stürzebecher, Dieter (1993): Westdeutsche Journalisten im Vergleich: jung, professionell
und mit Spaß an der Arbeit. in Publizistik 1993/1. 5ff.
*Schulz, Winfried (1997): Politische Kommunikation. Theoretische Ansätze und Ergebnisse empirischer Forschung zur Rolle der
Massenmedien in der Politik. Opladen: Westdeutscher Verlag. (68-86)
Staab, Joachim F. (1993): Entwicklung der Nachrichtenwert-Theorie. Theoretische Konzepte und empirische Überprüfungen. in
Wilke, Jürgen (ed.): Fortschritte der Publizistikwissenschaft. Freiburg & München: Alber. 161-172.
*Weischenberg, Siegfried (1992): Journalistik. Theorie und Praxis aktueller Medienkommunikation; Bd. 1: Mediensysteme, Medienethik, Medieninstitutionen. Opladen: Westdeutscher Verlag. (66-70)
Die Darstellung der Massenmedien
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die Realität der Nachrichtenmedien (Baerns, Kepplinger 1986, 1999, Schulz, Thome)
instrumentelle Aktualisierung (Kepplinger 1989, 1996) und opportune Zeugen (Hagen)
inter-media agenda setting (Noelle-Neumann/Mathes, Wilke)
die Darstellung von Politik in den Medien (Jarren/Donges)
Konvergenz im Rundfunk (Pfetsch)
*Baerns, Barbara (1987): Macht der Öffentlichkeitsarbeit und Macht der Medien. in Sarcinelli, Ulrich (ed.): Politikvermittlung.
Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. 147-160.
*Hagen, Lutz M. (1992): Die opportunen Zeugen. Konstruktionsmechanismen von Bias in der Zeitungsberichterstattung über die
Volkszählungsdiskussion. in Publizistik 37/444-460.
Jarren, Otfried & Donges, Patrick (2002): Politische Kommunikation in der Mediengesellschaft. Eine Einführung (Band 1: Verständnis, Rahmen und Strukturen). Opladen: Westdeutscher Verlag. (187-222)
Kepplinger, Hans Mathias (1999): Zeitungsberichterstattung im Wandel. in Wilke, Jürgen (ed.): Mediengeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. 195-210.
*Kepplinger, Hans Mathias (1989): Instrumentelle Aktualisierung. Grundlagen einer Theorie publizistischer Konflikte. in Kaase,
Max & Schulz, Winfried (ed.): Massenkommunikation. Theorien, Methoden, Befunde. Opladen: Westdeutscher Verlag. 199-220.
*Kepplinger, Hans Mathias et al. (1986): Medientenor und Bevölkerungsmeinung. Eine empirische Studie zum Image Helmut
Kohls. in Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 38/247-279.
*Noelle-Neumann, Elisabeth & Mathes, Rainer (1987): The "Event as Event" and the "Event as News": The Significance of
"Consonance" for Media Effects Research. in European Journal of Communication 2/391-414.
Pfetsch, Barbara (1996): Konvergente Fernsehformate in der Politikberichterstattung? Eine vergleichende Analyse öffentlichrechtlicher und privater Programme 1985/86 und 1993. in Rundfunk und Fernsehen 44/4. 479-498.
Scherer, Helmut et al. (1997): Die Darstellung von Politik in ost- und westdeutschen Tageszeitungen. Ein inhaltsanalytischer
Vergleich. in Publizistik 1997/413-438.
*Schulz, Winfried (1976): Die Konstruktion von Realität in den Nachrichtenmedien. Analyse der aktuellen Berichterstattung.
Freiburg (Breisgau), München: Alber. (hier nur: 115-121*, zusätzlich fakultativ: 49-106)
*Thome, Helmut (1987): Replik zu einem Artikel von Kepplinger et al. "Medientenor und Bevölkerungsmeinung". in Kölner
Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 39/783-789.
Gastvortrag Mundo Yang und Ann Zimmermann (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung): Das demokratische Potential des Internets
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Hoffnungen und normative Ansprüche (Dahinden, Imhof, Koopmans/Zimmermann, Vortrag)
erste empirische Befunde (Vortrag)
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Dahinden, Urs (2000): Demokratisierung dank Internet? Zum Austauschverhältnis zwischen neuen elektronischen und traditionellen massenmedialen Öffentlichkeiten. in Jarren, Otfried et al. (ed.): Zerfall der Öffentlichkeit? Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.
240-254.
Seminarplan „Politische Öffentlichkeit im Ländervergleich“
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Imhof, Kurt (1998): Digitale Agora? Das Internet und die Demokratie. in Nationale Schweizerische UNESCO-Kommission (ed.):
INTERNET '97 - Etat des lieux et perspective. Bern: 121-130.
*Koopmans, Ruud & Zimmermann, Ann (2003): Internet: A New Potential for European Political Communication? Berlin: Wissenschaftszentrum für Sozialforschung. http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2003/iv03-402.pdf
Die Wirkungen von Massenmedien
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Agenda Setting (Brettschneider, Brosius, Rössler)
Schweigespirale (Donsbach/Stevenson, Fuchs/Gerhards)
Wissenskluft (Bonfadelli, Warschauer, Wirth)
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Bonfadelli, Heinz (1994): Die Wissenskluft-Perspektive. Massenmedien und gesellschaftliche Information. Konstanz: UVK.
Brettschneider, Frank (1994): Agenda-Setting. Forschungsstand und politische Konsequenzen. in Jäckel, Michael & WinterhoffSpurk, Peter (ed.): Politik und Medien. Berlin: Vistas. 211-229.
*Brosius, Hans-Bernd (1994): Agenda-Setting nach einem Vierteljahrhundert Forschung: Methodischer und theoretischer Stillstand? in Publizistik 39/3. 269-288.
*Donsbach, Wolfgang & Stevenson, Robert L. (1986): Herausforderungen, Probleme und empirische Evidenzen der Theorie der
Schweigespirale. in Publizistik 1986/31. 7-34.
Fuchs, Dieter, Gerhards, Jürgen & Neidhardt, Friedhelm (1991): Öffentliche Kommunikationsbereitschaft. Ein Test zentraler Bestandteile der Theorie der Schweigespirale. Berlin: Wissenschaftszentrum Berlin.
Rössler, Patrick (1997): Agenda Setting: Theoretische Annahmen und empirische Evidenzen einer Medienwirkungshypothese.
Opladen: Westdeutscher Verlag.
*Warschauer, Mark (2003): Demystifying the Digital Divide. in Scientific American 2003/8. 42-47. (der Text steht online unter
http://www.gse.uci.edu/markw/ddd.pdf)
Wirth, Werner (1995): Bildungsspezifische Rezeption politischer Fernsehbeiträge: Ein Beitrag zur Wissensklufthypothese. in Jarren, Otfried, Knaup, Bettina & Schatz, Heribert (ed.): Rundfunk im politischen Kommunikationsprozeß. Münster & Hamburg:
197-241.
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Fokus politisches System
Anpassung der Politik
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Situation der Politik in der Mediengesellschaft (Pfetsch, Sarcinelli 1998)
Beobachtung der öffentlichen Meinung durch die Politik (Fuchs) und Responsivität (Brettschneider)
politische Öffentlichkeitsarbeit (Bentele, Kunczik, Tenscher)
symbolische Politik und Eventmanagement (Sarcinelli 1987)
PR alternativer politischer Akteure: Greenpeace (Baringhorst)
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Baringhorst, Sigrid (1998): Zur Mediatisierung des politischen Protests. Von der Institutionen- zur "Greenpeace-Demokratie"? in
Sarcinelli, Ulrich (ed.): Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. 326-342. (hier nur: 334-342)
Bentele, Günter (1998): Politische Öffentlichkeitsarbeit. in Sarcinelli, Ulrich (ed.): Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft. Beiträge zur politischen Kommunikationskultur. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. 124-145. (hier
nur: 135-143)
*Brettschneider, Frank (1996): Parlamentarisches Handeln und öffentliche Meinung. Zur Responsivität des deutschen Bundestages bei politischen Sachfragen zwischen 1949 und 1990. in Zeitschrift für Parlamentsfragen 27: 108-126.
*Fuchs, Dieter & Pfetsch, Barbara (1996): Die Beobachtung der öffentlichen Meinung durch das Regierungssystem. in van den
Daele, Wolfgang & Neidhardt, Friedhelm (ed.): Kommunikation und Entscheidung. Politische Funktionen öffentlicher Meinungsbildung und diskursiver Verfahren. Berlin: edition sigma. 103-138.
Kunczik, Michael (1999): Öffentlichkeitsarbeit. in Wilke, Jürgen (ed.): Mediengeschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. 545-569. (hier nur: 556-557)
*Pfetsch, Barbara (1998): Regieren unter den Bedingungen medialer Allgegenwart. in Sarcinelli, Ulrich (ed.): Politikvermittlung
und Demokratie in der Mediengesellschaft. Beiträge zur politischen Kommunikationskultur. Bonn: Bundeszentrale für politische
Bildung. 233-252.
Sarcinelli, Ulrich (1986): Wahlkampfkommunikation als symbolische Politik. Überlegungen zu einer theoretischen Einordnung
der Politikvermittlung im Wahlkampf. in Klingemann, Hans-Dieter & Kaase, Max (ed.): Wahlen und politischer Prozeß. Opladen: Westdeutscher Verlag. 180-200.
Sarcinelli, Ulrich (1993): Mediale Politikdarstellung und politisches Handeln: analytische Anmerkungen zu einer notwendigerweise spannungsreichen Beziehung. in Jarren, Otfried (ed.): Politische Kommunikation in Hörfunk und Fernsehen. Opladen: Leske+Budrich. 35-50.
*Sarcinelli, Ulrich (1998): Parteien und Politikvermittlung: Von der Parteien- zur Mediendemokratie? in Sarcinelli, Ulrich (ed.):
Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft. Beiträge zur politischen Kommunikationskultur. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. 273-296.
Tenscher, Jens (1999): Politikvermittlungsexperten. Die Schaltzentralen politischer Kommunikation. in Forschungsjournal Neue
Soziale Bewegungen 13/3. 7-16.
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Seminarplan „Politische Öffentlichkeit im Ländervergleich“
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Nationale und supranationale Vergleiche
Instrumentarium: Der Vergleich von politischer Kommunikation
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ländervergleichende Forschung zu politischer Kommunikation: der status quo (Gurevitch/Blumler)
theoretische Modelle zum Vergleich politischer Kommunikation (Esser, Gurevitch/Blumler, Pfetsch)
komparative empirische Kommunikationsforschung (Esser, Hallin/Mancini)
Kategorien des Vergleichs: das „Zwiebelmodell“ (Esser, Weischenberg, s. Sitzung „Arbeitsweise“)
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*Esser, Frank (2003): Gut, dass wir verglichen haben. Bilanz und Bedeutung der komparativen politischen Kommunikationsforschung. in Esser, Frank & Pfetsch, Barbara (ed.): Politische Kommunikation im internationalen Vergleich. Opladen: Westdeutscher Verlag. 437-494.
*Gurevitch, Michael & Blumler, Jay G. (2003): Der Stand der vergleichenden politischen Kommunikationsforschung: Ein eigenständiges Feld formiert sich. in Esser, Frank & Pfetsch, Barbara (ed.): Politische Kommunikation im internationalen Vergleich.
Opladen: Westdeutscher Verlag. 371-392.
Hallin, Daniel C. & Mancini, Paolo (2003): Drei Modelle von Medien, Journalismus und politischer Kultur in Europa. Grundlegende Überlegungen zu einer komparativen europäischen Journalismusforschung. in Kopper, Gerd G. & Mancini, Paolo (ed.):
Kulturen des Journalismus und politische Systeme. Berlin: Vistas. 11-27.
*Pfetsch, Barbara (2003): Politische Kommunikationskultur - ein theoretisches Konzept zur vergleichenden Analyse politischer
Kommunikationssysteme. in Esser, Frank & Pfetsch, Barbara (ed.): Politische Kommunikation im internationalen Vergleich. Opladen: Westdeutscher Verlag. 393-418.
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Nationaler Vergleich: Deutschland vs. Großbritannien und USA
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Normen, Strukturen, Funktionen angloamerikanischen Journalismus’ (Esser 1998, 1999a, 1999b)
Rollenbilder angloamerikanischen Journalismus’ (Donsbach/Patterson)
Output: Charakteristika öffentlicher Debatten am Bsp. Abtreibung (Gerhards/Rucht)
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*Donsbach, Wolfgang & Patterson, Thomas (2003): Journalisten in der politischen Kommunikation: Professionelle Orientierungen von Nachrichtenredakteuren im internationalen Vergleich. in Esser, Frank & Pfetsch, Barbara (ed.): Politische Kommunikation im internationalen Vergleich. Opladen: Westdeutscher Verlag. 281-304.
*Esser, Frank (1998a): Editorial Structures and Work Principles in British and German Newsrooms. in European Journal of
Communication 13/375-406.
Esser, Frank (1999a): Tabloidization of news. A comparative analysis of Anglo-American and German press journalism. in European Journal of Communication 14/3. 291-324.
Esser, Frank (1999b): Ursachen größerer Recherchebereitschaft im britischen Pressejournalismus. Eine Analyse aus vergleichender Perspektive. in Rundfunk und Fernsehen 2. 201-219.
*Gerhards, Jürgen & Rucht, Dieter (2000): Öffentlichkeit, Akteure und Deutungsmuster: Die Debatte über Abtreibungen in
Deutschland und den USA. in Gerhards, Jürgen (ed.): Die Vermessung kultureller Unterschiede. USA und Deutschland im
Vergleich. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag. 165-185.
Humphreys, Peter (2003): Politisches System, Massenmedien und Journalismus in Großbritannien: Ein analytischer Aufriß. in
Kopper, Gerd G. & Mancini, Paolo (ed.): Kulturen des Journalismus und politische Systeme. Berlin: Vistas. 29-60.
Weaver, David H. (2003): Journalism Education in the United States. in Fröhlich, Romy & Holtz-Bacha, Christina (ed.): Journalism Education in Europe and North America: an international comparison. New York: Hampton Press. 49-64.
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Historischer Vergleich (Werkstattsitzung): Politische Kommunikation in der DDR
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in Gruppenarbeit bzw. in Diskussionen im Plenum werden – basierend auf Sekundär-, aber auch Primärliteratur – Normen, Strukturen, Rollen und Funktionen sowie Output der Massenmedien der DDR
rekonstruiert
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*Holzweissig, Günter (1999): Massenmedien in der DDR. in Wilke, Jürgen (ed.): Mediengeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. 573-601.
*Müncheberg, Hans (1997): Drei Jahre - drei Fassungen von "Steine im Weg". in Bundeszentrale für politische Bildung (ed.):
Leit- und Feindbilder in DDR-Medien. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. 75-88.
*Peschel, Edeltraud (1990): Dokumente der deutschen Arbeiterbewegung zur Journalistik 1961-1981. Leipzig: Karl-MarxUniversität, Sektion Journalistik. (198-203, 233-237)
*Schütte, Georg (1997): An vorderster Front zum Klassenfeind. Fernsehjournalismus in der DDR. in Bundeszentrale für politische Bildung (ed.): Leit- und Feindbilder in DDR-Medien. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. 66-73.
*Trampe, Andreas (1998): Kultur und M edien. in Judt, Matthias (ed.): DDR-Geschichte in Dokumenten. Bonn: Bundeszentrale
für politische Bildung. 305-362. (hier nur: 349-356)
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Supranationaler Vergleich: Europa/EU
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Konzepte europäischer Öffentlichkeit (Eder, Gerhards)
Ausbildung von EU-Journalisten (Baisnée, Kopper)
Journalismus in Brüssel: Rollen und Funktionen (Baisnée)
Output: Berichterstattung über Brüssel/EU-Themen (de Vrees, de Vrees et al.)
die Kommunikationsbemühungen der EU (Gramberger/Lehmann, Tak)
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*Baisnée, Olivier (2002): Can political journalism exist at the EU level? in Kuhn, Raymond (ed.): Political journalism. New challenges, new practices. London; New York: Routledge. 108-128.
Seminarplan „Politische Öffentlichkeit im Ländervergleich“
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de Vreese, Claes H. (2001): Europe in the News: A cross-national comparative study of the news coverage of key EU-events. in
European Union Politics 2/283-307.
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Abschlusssitzung
Seminarabschluss
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Resümee
Diskussion, Evaluation
Seminarplan „Politische Öffentlichkeit im Ländervergleich“
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