Arbeiter und Arbeiteraktivisten in der Weltförderation des Transportes

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ARBEITER NEWS
Arbeiter News
NOV . 2008
Arbeiter News 33
Streik
der
Arbeiter
des
Gilan
Elektrizi
tät
Betriebs
Seite 4
Arbeiterklasse gegründet. Zwischen all den bitteren
Nachrichten über die Leiden der Arbeiterklasse
durch das kapitalistische System ist die Nachricht
über den Aufbau euerer Gewerkschaft eine
aufmunternde Nachricht, die den negativen
Nachrichten entgegensteht. Eure mutige Tat, trotz
Behinderungen durch die Sicherheitskräfte, das
Arbeitsamt,
die
Führungskräfte
und
das
Sicherheitspersonal der Unternehmer, hat höchstes
Ansehen verdient. Der Aufbau der Gewerkschaft ist
unsere tägliche Forderung, aber wir müssen auf
folgende Aspekte achten:
Seite 7
Finstere Zukunft der iranischen
Arbeiter
Danksagung von Mahmood
Salehi an I. T. F
Arbeiter und
Arbeiteraktivisten in der
Weltförderation des
Transportes
Seite 6
Die iranischen Arbeiter befinden sich
zurzeit in ganz schlechter Situation. Seit 2
Ehrung der Silber Rose an Arbeiter der
Vahed Syndikat
Tehran – Arbeiter Nachrichten Agentur
Seite 6
Bewehrungsstrafe für 4 Mitglieder des
Vahed Syndikat
Seite 6
Urteil und Freispruch für 2 Arbeiter des
Vahed Syndikats
Seite 7
Innerhalb von 6 Monaten wurden über
250.000 Arbeiter entlassen
Seite 3
Kurze Nachrichten
Seite 5
1 Jahr Haft für Afshin Shams
Ghahverokhi
Seite 9
An die kämpferischen Frauen und Männer
in der Produktion und der
landwirtschaftlichen Abteilung der
Zuckerrohrfabrik Haft-tapeh
Liebe Arbeiter/innen, liebe Genosssen/innen
In einer Situation, in der die Fesseln des
kapitalistischen Systems alle Menschen, vor allem
die Arbeiterklasse einengen, habt ihr am Mittwoch,
den 1.Aban(22.10.2008) euere Gewerkschaft der
Grußbotschaft an die fünfte bundesweite
Montagsdemo in Berlin
Seite 9
Unterstützt die Protestbewegung im Iran
Seite10
An die Gewerkschaft der
Landwirtschaftsarbeiter –
FENSUAGRO/Kolumbien
Seite 11
Arbeiter News 33
NOV . 2008
Arbeiter leben in großer Armut und ihre ganzen
Familien leiden darunter. Er fügt hinzu, dass die
zuständigen staatlichen Stellen und Personen sich
Überhaupt nicht bemühen etwas gegen diese
Unterdrückung
und
Gesetzlosigkeit
zu
unternehmen. Er sagt weiter: Über 65% der
Arbeiter des Landes sind auf Grund der Notlage
bereit als Leiharbeiter beschäftigt zu werden,
obwohl sie auf dieser Weise jede gesetzliche
Absicherung verlieren.
Die Arbeiter der Teppichwerke „Albors“ in
der Stadt „Babolzar“ haben seit einem Jahr keine
Löhne bekommen. Sie leben zurzeit in Armut. Um
gegen diese jämmerliche Situation zu protestieren,
organisierten sie mit Beteiligung ihrer Familien
eine Demonstration. Sie wurden von Seiten der
Sicherheitskräfte attackiert, getreten und einige
von ihnen verhaftet.
Die Statistiken über Berufsunfälle aus dem
vorigen und diesem Jahr zeigen, dass jene Arbeiter
die in kleinen Betrieben, im Bergbau, in Ziegeleien,
in der Industrie, im Baugewerbe und in der
Landwirtschaft arbeiten, Hauptleidende durch
Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und andere
sozialen Ungerechtigkeiten sind. Trotzdem hat die
islamische Regierung unter dem Vorwand der
Arbeitsplatzsicherung viele Erleichterungen und
Fördermaßnahmen zugunsten der Schnellertrag
bringenden Kleinbetriebe in Kraft gesetzt.
Seit Anfang der achtziger Jahre, mit der
Erweiterung
der
Privatisierung
in
den
Entwicklungsländern beobachten wir die ständige
Vermehrung der Zeit- und Leiharbeiter. Jeden Tag
erhöht sich die Zahl dieser Arbeiter zu. D.h. die
Anzahl minderjähriger Arbeiter und Arbeiterinnen,
ja sogar Sklavenarbeit nimmt in diesen Ländern zu.
Auch die Arbeitsbedienungen werden unerträglich.
Die Statistiken und Berichte zeigen uns, dass
in den Entwicklungsländern, wegen schwerer
körperlicher Arbeit, dieser Teil der Arbeiterschaft
hauptsächlich Opfer von Arbeitsunfällen und
Arbeitskrankheiten sind. Nach Statistiken der
internationalen Arbeiterorganisationen sterben
jeden Tag ca. 6.000 ArbeiterInnen in der ganzen
Welt, besonders in den Entwicklungsländern,
infolge von Arbeitsunfällen und -krankheiten.
Ein bedeutender Grund, dass die Rechte von
Leiharbeitern verletzt werden, ist, dass das
Phänomen der Leiharbeit, das in den letzten 20
Jahren erweitert wurde, auch durch internationale
Organisationen,
die
sich
mit
den
Arbeitsverhältnissen
beschäftigen,
keine
Aufmerksamkeit erhielt. Immerhin kann man nach
Meinung von Arbeitsforschern folgende Merkmale
über diesen Teil der Arbeiterschaft aufzählen:
1. Die Leiharbeiter, die jetzt unter
Gesetzlosigkeit und Schutzmangel leiden,
sind diejenige Arbeiter die vorher feste
Arbeitsstellen hatten oder jetzt infolge der
neuen Arbeitsgesetzte jedes Recht und
Schutz am Arbeitsplatz verloren haben.
Finstere Zukunft der iranischen
Arbeiter
Die iranischen Arbeiter befinden sich zurzeit
in einer miserablen Situation. Die Arbeitslosigkeit
ist sehr hoch. Jeden Tag werden viele Arbeiter
gekündigt. Die Arbeitgeber versuchen täglich auf
Grund der Gesetzesvorlage des Arbeitsministeriums
viele Arbeiter zu entlassen.
Viele Arbeiter haben seit Monaten keine
Löhne bekommen. Zahlreiche Arbeiter der
Tehraner Buslinie (Vahed) waren wegen
gewerkschaftlicher Aktivitäten für lange Zeit in
Haft und sind unter Auflage sehr hoher
Bürgschaften wieder auf freiem Fuß. Sie befinden
sich in einer heiklen und ungewissen Situation. Die
Arbeitgeber behalten, bis zur Entscheidung des
Arbeitsministeriums über ihre Arbeitsverhältnisse,
die Hälfte der Arbeiterlöhne ein. Das
Arbeitsministerium schiebt diese Entscheidungen
immer weiter auf. Viele dieser Arbeiter wohnen in
Mietwohnungen
und
stehen
wegen
des
Mietrückstands unter großem finanziellem Druck.
Einige sind sogar gezwungen als Straßenhändler
Zigaretten, Tee, u.ä. zu verkaufen, um ihre Familien
versorgen zu können.
Die Statistiken des islamischen Regimes sind
nicht glaubhaft und zuversichtlich. Deswegen
müssen wir nach anderen Quellen suchen z.B. die
Berichte der Arbeiter. In den staatlichen Quellen
und Statistiken findet man keine Zeile über die
Entlassungen in der Stadt Saghez. Es ist uns aber
bekannt, dass in dieser Stadt in der letzten Zeit 200
Arbeiter entlassen wurden. Ein Arbeiteraktivist
berichtet dass am Jahresanfang 40 Arbeiter des
Rathauses der Stadt und 160 Industriearbeiter
entlassen wurden. Er fügt hinzu, dass die
entlassenen Arbeiter mit großen finanziellen
Schwierigkeiten zu kämpfen haben und die Chance
eine neue Arbeitsstelle zu finden nicht existiert.
Dennoch sind die Arbeiter ständig auf der Suche.
Der Geschäftsführer der Firma „Taher Niru“
in der Stadt Ghazwin hat 100 Arbeitern gekündigt
jedoch die Löhne aller Arbeiter in Höhe von
500,000 Tuman (Zirka 380 €) nicht bezahlt. Diese
Arbeiter müssen täglich 10 - 12 Stunden arbeiten.
Ein Arbeiteraktivist aus der Stadt Zabol
berichtet: In letzter Zeit sind 30 Arbeiter der Firma
„Alghadir“, die am Bau der Autobahn „ZabolZahedan“ beschäftigt waren, entlassen worden. Die
gekündigten Arbeiter haben
gegen diese
Entlassungen eine Beschwerde beim Arbeitsamt der
Stadt eingereicht und verlangen dass sie weiter
beschäftigt werden.
Der
Vorsitzende
der
Leiharbeiter
Gewerkschaft sagt, dass an den ersten Tagen dieses
Jahres über 50.000 Leiharbeiter im ganzen Land
entlassen wurden. Rajabali Schahzawari sagt: Die
Welle der Entlassungen, die im letzten Jahr
begonnen hat, dauert immer noch an. Viele dieser
2
Arbeiter News 33
NOV . 2008
2.
Leiharbeiter sind jene Arbeiter, die infolge
Missmanagements,
Konkursmeldungen
und Betriebschließungen entlassen worden
sind und entweder arbeitslos sind oder als
Vertragsarbeiter,
und
meistens als
Tagelöhner, ihre Arbeitskraft, im Grunde
ihre Leben, verkaufen.
3. Leiharbeiter sind jene Arbeiter, deren
Löhne niedrig sind und somit unter dem
üblichen festgesetzten Mindestlohn liegen.
Der größte Teil dieser Arbeiter leben in
Armut und an der Schwelle zur
Hungersnot.
4. Leiharbeiter haben keinen sicheren
Arbeitsplatz.
Sie
haben
keine
Sozialversicherung. Der Arbeitgeber ist in
der Lage sie jeder Zeit zu kündigen. Die
Angst vor Arbeitslosigkeit ist ein ständiger
Bestandteil ihres Lebens.
5. Leiharbeiter leiden vielmehr unter dem
grausamen Druck des Kapitals und werden
mit größerer Härte durch die tyrannische
Staatsgewalt unterdrückt.
6. Leiharbeiter sind jene Arbeiter, denen
gegenüber
der
Arbeitgeber
keine
Verpflichtungen,
in
Bezug
auf
Arbeiterrechte, hat.
7. Leiharbeiter und ihre Familien haben
vielmehr unter Berufsunfällen und
Berufskrankheiten zu leiden. Sie arbeiten
unter härteren Umständen und sogar viel
länger.
...
Mit Beginn der Privatisierungen in der
achtjährigen Regierungszeit Rafsandjanis und der
Weiterführung dieser Politik in der Regierungszeit
Khatamis bis heute, haben die iranischen Arbeiter
jeglichen festgesetzten Schutz und Arbeitsrecht
verloren und sind entweder arbeitslos geworden
oder müssen als Leiharbeiter, Zeitarbeiter und
Tagelöhner beschäftigt werden.
Auf Grund eines Gesetzes, das vor paar
Jahren ratifiziert wurde, können sich 300.000
Arbeiter im Teppichgewerbe und die Arbeiter jener
Betriebe die unter 10 Arbeiter beschäftigen, nicht
mehr auf die Arbeitsgesetze berufen. Unter diesen
Umständen müssen Millionen Arbeiter ohne jedes
gesetzliche Arbeitsrecht umso härter arbeiten.
Außerdem sind jetzt eine ungeheure Vielzahl
arbeitslos,
Leiharbeiter,
Zeitarbeiter
oder
Tagelöhner geworden.
Die Mitteilungen und Berichte über die
Probleme der Arbeiter werden nicht genau
registriert und beachtet. Die Statistiken der
zuständigen Stellen wie dem Arbeitsministerium,
dem Haus der Arbeiter, dem Amt für Statistik etc.
sind widersprüchlich und nicht miteinander
identisch.
In den meisten Fällen gibt es keine
Berichterstattung über Arbeiter, deren Rechte
verletzt worden sind, weil die Angst vor dem
Verlust ihrer Arbeitsplätze sehr hoch ist. Trotz der
fehlenden genauen Daten, gibt der Generaldirektor
der Kontrollabteilung im Arbeitsministerium zu,
dass im Jahre 1385 (2006) ca. 110 Arbeiter infolge
der Arbeitsunfälle gestorben sind.
...
In der letzten Zeit sind Hunderte
Leiharbeiter in der Provinz Golestan entlassen
worden. In der Provinz West Aserbaidschan
wurden 800, in Pakdascht 15.000, in einer Fabrik in
der Stadt Hamadan 40, im Teheraner
Gewerbegebiet West 100 Leiharbeiter und in
einigen Städten sogar vier bis fünf Mal mehr als im
Vorjahr gekündigt. Diese Zahlen sind nur einige
Beispiele und ein ganz geringer Teil der
Entlassungen im Iran.
Die Arbeiter der Mineralwasserfirma
”Damasch” haben seit vier Monaten, 300 Arbeiter
des Bergbaus ”Ghaleh Sari” seit einem Jahr, 1000
Arbeiter in Stadt ”Ghazwin” zwischen zwei bis 24
Monaten keine Löhne bekommen. (Diese Beispiele
sind wiederum nur einige Fälle von Tausenden –
Arbeiter News).
Obwohl der Mindestlohn für Arbeiter
staatlich auf 180.000 Tuman (ca. 165 €) festgelegt
ist, erhalten 80 Leiharbeiter der Firma „Abe Pak” in
der Stadt Hamedan einen Monatslohn von 50-80
Tausend Tuman (ca. 45-75 €) und über 500
Arbeiter der Molkerei in der Stadt Minudascht
einen Monatslohn von 90.000 Tuman (ca. 85 €).
Nur zwei von mehreren Tausend Fällen.
Die Leiharbeiter sind gezwungen für einen
geringen Monatslohn von unter 100.000 Tuman
und ohne Kranken- und Sozialversicherungen zu
arbeiten.
Ihre Zukunft sieht sehr Finster aus.
Übersetzt von:
”Ajance Iran khabar” (Irans Nachrichtenagentur)
Innerhalb von 6 Monaten wurden
über 250.000 Arbeiter entlassen
Der Arbeitsminister, Mohammad Djahromi,
verkündete am letzten Sonntag [Datum?!]: „Über
250.000 Personen wurden in der ersten Hälfte
diesen Jahres entlassen und die Arbeitslosenquote
wird weiter steigen.“ Er betonte in einem Interview
mit der Nachrichtenagentur „ILNA“, dass die
Arbeitslosenquote in diesem Jahr nicht einstellig
sein wird. Darüber hinaus nehme
die
Arbeitslosenquote
wegen
der
steigenden
Arbeitslosigkeit und der dazu kommenden
Arbeitssuchenden zu.
Ali Dehghan Nia, „Arbeitervertreter“ bei der
Behörde für soziale Fürsorge, sagte in einem
Interview mit „Radio Farda“, dass es keine präzisen
Daten über die Anzahl der Arbeitslosen im Iran
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Arbeiter News 33
NOV . 2008
vorhanden sind. Er fügte hinzu: „Zwischen 65 und
70 % der Industriearbeiter haben Zeitverträge. Nach
dem Ablauf der Verträge werden entweder neue
Verträge abgeschlossen oder nicht. Diejenigen
Arbeiter, die es nicht schaffen, einen neuen Vertrag
mit ihren Arbeitgebern zu schließen, werden
arbeitslos. Deswegen gilt es als sicher, dass in der
ersten Hälfte diesen Jahres über 250.000 Menschen
arbeitslos werden.“
Mahmud Bahmani,. Vorsitzender der iranischen
Zentralbank, teilte am Sonntag [Datum?!] mit, dass
viele Produktionsbetriebe nur 20 % ihrer
Kapazitäten ausschöpfen. Nach ILNA sagte der
Arbeitsminister, dass die Arbeitslosenquote in
diesem Jahr aufgrund der „Geldpolitik der
Zentralbank in den ersten 6 Monaten diesen Jahres“
zweistellig sein wird. Während dessen sind manche
Experten und Ökonomen der Meinung, dass die
durch den Präsidenten und Arbeitsminister
unterstützte Politik der Kreditvergabe an den
schnell Gewinn machenden Betrieben keine
Beschäftigungsimpulse gibt. Diese Politik sei einer
der Gründe für die Steigung der Inflationsrate.
Nach den Medienberichten war ein Grund für die
Entlassung von Tahmaseb Mazaheri, Ex-Chef der
Zentralbank, seine Ablehnung der Kreditvergabe an
solchen Betrieben.
Auf die Frage nach der Prognose der
Arbeitslosenquote in diesem Jahr antwortete der
Arbeitsminister: „Bedauerlicherweise führten die
Geldpolitik der Zentralbank zu vielen Problemen
für die Produktion, Arbeiter und insbesondere für
das Umlaufkapital der Produktionsbetriebe, sodass
nach den aktuellen Statistiken der Behörde für
soziale Fürsorge in der ersten Hälfte diesen Jahres
über 250.000 Arbeiter entlassen wurden.“
Er fügte hinzu: „Diese Statistik berücksichtigt nicht
diejenigen Bauern, die wegen der diesjährigen
Dürre arbeitslos werden.“ Nach mehreren Berichten
sind viele Provinzen Irans von Dürre betroffen.
Dies führte zur starken Abnahme der
landwirtschaftlichen Produktion. Ali Dehghan Kia
wies darauf hin, dass ihm die Anzahl der iranischen
Landarbeiter nicht bekannt ist und „wir sind nur
über die Anzahl und Situation der Industriearbeiter
sowie die Anzahl derjenigen, die mit dem
Arbeitsamt zu tun haben, informiert.“ Nach den
vorhandenen Daten seien Landwirtschaft und
Tierzucht von Bankrott bedroht und das beeinflusse
die Situation der Lohnabhängigen negativ.
Entsprechen Wirtschaftsstatistiken der Realität?
Manche Ökonomen und Experten halten die
offizielle Statistik für realitätsfern und schätzen die
Anzahl der Arbeitslosen viel höher ein. Sie
betonen, dass jede Statistik die Realität
widerspiegeln soll. Dazu gehört Ali Reza Mahdjub,
Mitglied des Parlamentausschusses für soziale
Angelegenheiten
und
Vorsitzender
des
„Arbeiterhauses“. Er kritisierte am 12. Mai die
offizielle Statistik über die Arbeitslosenquote und
sagte: „Mir ist es ein Rätsel, warum die drei
Administrationen von Gerechtigkeit, Reform und
Aufbau (gemeint sind die Administrationen
Ahmadinedschads, Khatamis und Rafsandjanis AN) in den letzten zwei Jahren ihrer Amtszeit
versuchten, die Arbeitslosenquote niedriger
erscheinen zu lassen, während die Realität
unverändert bleibt und die Arbeitslosigkeit nicht
sinkt.“
Der in Teheran lebende Ökonom Bahman Arman
teilte am 4. Juli mit: „Die offiziellen
Wirtschaftsstatistiken sollten der Gesellschaft
entsprechen. Über die Arbeitslosigkeit kann man
auch sagen, dass sie dann sinkt, wenn produktive
Investitionen und Tätigkeiten wie Deich- und
Autobahnbau sowie die Beschäftigung in der
Dienstleistung steigen.“ Diesbezüglich sagte
Waliolah Salehi, „Arbeitervertreter“ im Höhen
Arbeitsrat, in Radio Farda: „Wir können nur dann
die Arbeitslosenquote senken, wenn wir Wert auf
Produktion legen. Deshalb müssen wir das
vorhandene Geld und Kapital in diese Richtung
kanalisieren. Aber leider werden dieses Geld und
Kapital in Spekulationen und unproduktiven
Sektoren angewandt.“
Streik der Arbeiter
Elektrizität Betriebs
des
Gilan
Am 24. Mehr haben die Arbeiter der Gilan
Elektrizitätsfirma aus Protest zu ihren nicht
ausgezahlten Löhnen in den letzten 4 Monaten
gestreikt. Sie fordern die sofortige Auszahlung ihrer
Löhne sowie Lohnzuschläge. Sie verlangen auch
von dem Arbeitgeber eine Erklärung über die
Ursachen solcher Missstände in der Firma. Sie
haben auch die übliche Nowrooz Gratifikation vom
letzten Jahr nicht erhalten. Aufgrund der
ausgebliebenen Löhne sind die Arbeiter nicht in der
Lage die eigenen elementaren Bedürfnisse und
ihrer Familien zu erfüllen. Kein Geschäft ist weiter
bereit ihnen die alltäglichen Waren und
Lebensmitteln auf Kredit an sie zu verkaufen. Sie
werden sogar bedroht, falls sie ihre Schulden nicht
ausgleichen und folglich werden sie angezeigt.
Laut Aussagen eines Beschäftigten dieser Firma
haben die Arbeiter in den vergangenen 3 Jahren
keine Lohnerhöhung bekommen. Zunächst haben
sie keine weiteren Zuschläge und Gratifikationen
Jährlich 1,2 Mio. zusätzliche Arbeitssuchende
Der Arbeitsminister sagte am 17. Juni, dass ca. 2,4
Millionen Menschen arbeitslos sind und fügte
hinzu: „Könnten wir in diesem Jahr die
Arbeitslosenquote konstant halten, täten wir etwas
Großartiges.“ Jährlich kämen zusätzlich 1,2
Millionen Arbeitssuchende auf dem Arbeitsmarkt
und nach den Statistiken werde die Anzahl der
Arbeitslosen in diesem Jahr um 50.000 steigen.
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Arbeiter News 33
NOV . 2008
sowie Lebensmittelmarken erhalten. Außerdem seit
4 Monaten keinen einzigen Rial bekommen. Sie
fragen, ob jemand ihnen sagen kann, wie sie mit
dieser Inflation weiterleben sollen und ihre
Familien versorgen können.
Die Situation der Arbeiter der Gilan Firma ist nicht
der Ausnahmefall. Die Habgier der staatlichen und
privaten Kapitalisten im Iran kennt keine Grenzen,
sodass sie sich erlauben die Löhne der Arbeiter
nicht auszuzahlen. Die Lage von Tausenden
Arbeitern im Iran ist folgende: Arbeiten, kein Geld
bekommen und Hungern.
Die Bewohner des Dorfes Ghalatin Schiraz sagten,
dass 300 Hektar ihrer landwirtschaftlichen
Nutzfläche für die Nutzung und den Aufbau der
Militärstation beschlagnahmt wurden und es keine
Bereitschaft gäbe, die Kosten für die Landflächen
zu bezahlen.
Wiederholung der Proteste der Lehrer
vor dem Parlament
Am Dienstag, den 14. Oktober, haben zahlreiche
Lehrer, zumeist Lehrerinnen, vor dem Parlament
protestiert. Diese Lehrer sind zehn Jahren, manche
sogar seit 30 Jahren auf Honorarbasis beschäftigt.
Ohne jegliche Sicherheit, ohne Lohn während der
Sommerferien und an Feiertagen arbeiteten sie in
der Hoffnung, dass sie - wie ihnen versprochen
wurde - als LehrerInnen fest eingestellt würden. Die
Lehrerinnen haben in der Nacht vor dem Parlament
einen Sitzstreik gemacht.
Kurse Nachrichten
Kundgebung
der
Arbeiter
der
Zementfabrik "Sarchenar"in der Stadt
Solemanieh.
Am Mittwoch, den 07.10.08 haben sich 400
Arbeiter der Zementfabrik vor der Fabrik
versammelt und gefordert, dass ihre Probleme
gelöst würden.
Diese Fabrik wurde wegen Umweltverschmutzung
geschlossen, und die Vertreter der Stadt haben
versprochen, dass die Fabrik an einem geeigneten
Ort ihre Produktion wieder aufnehmen würde. Die
Arbeiter
verlangen,
dass
sie
bis
zur
Wiederaufnahme der Produktion in einer neuen
Fabrik in anderen Fabriken beschäftigt werden und
ihr Lohn bezahlt wird. Ein Teil ihres Lohns wurde
nicht bezahlt, und dies ist der Grund für ihre
Proteste.
Ungewissheit
der
Arbeiter
Elektroindustrie von Gilan
Verspätete Lohnzahlung der Arbeiter in
der Verwaltung der Stadt Dorud
Die Arbeiter sind in der Stadt für die Grünflächen
zuständig. Wegen des nicht bezahlten Lohns durch
die Stadt haben sie große Probleme mit ihrem
Lebensunterhalt. Sie können auf Kredit ihre
Lebensmittel in Lebensmittelgeschäften kaufen.
Aber die Arbeiter selbst bekommen ihren Lohn mit
drei, sechs oder mehr Monaten Verspätung vom
Arbeitgeber.
Besetzung der Produktionsanlagen der
Porzellanfabrik Aschkan in Ghazwin
der
Ein Dutzend Arbeiter der Porzellanfabrik Aschkan
haben aus Protest gegen die verspätete Zahlung
ihres Lohns die Produktionsanlagen der Fabrik
besetzt. Nach der Besetzung hat die Zentralbank der
Islamischen Republik veröffentlicht, dass die
Produktionsmittel der Firma der Bank gehören.
Sicherheitskräfte sind in die Fabrik eingedrungen,
um den Protesten der Arbeiter entgegenzutreten.
123 Arbeiter der Elektroindustrie von Gilan haben
seit 8 Monaten keinen Lohn und keine Zuschläge
bekommen. Die Arbeiter haben in den letzten
Monaten mehrere Male deswegen vor der Firma
mit Plakaten, auf denen ihre Forderungen standen,
protestiert. Trotz der Versprechungen manche
Verantwortlicher
wurden
bis
jetzt
keine
Maßnahmen von Seiten der Führungskräfte der
Firma unternommen.
Wahl der Vorstände und Abstimmung
der Satzung der Arbeitergewerkschaft
des Rohrzuckerkomplexes in HaftTapeh
Versammlung der Bewohner eines
Dorfes vor dem Gouverneursgebäude in
der
Provinz
Fars
wegen
der
Beschlagnahmung ihres Landes durch
die Pasdaran Truppen
Am Mittwoch, den 22. Oktober 2008, haben die
Arbeiter des Rohrzucker Komplexes von HaftTapeh als Folge ihres Kampfes und trotz der
Ablehnung der schriftlichen Bestätigung durch den
Arbeitgeber und die massive Präsenz der
Sicherheitskräfte ihre Vorstandsmitglieder gewählt
Mehrere Bewohner des Dorfes in der Nähe von
Schiraz haben am Sonntag, den 10.10. 08 gegen
die Beschlagnahmung eines Teils ihres Bodens
durch die Sepahe Pasdaran protestiert.
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Arbeiter News 33
NOV . 2008
und der Satzung der Arbeitergewerkschaft
zugestimmt.
An der Wahl haben mehr als Tausend Arbeiter des
Rohrzucker Komplexes in Haft-Tapeh teilgenommen;
folgende
Personen
sind
als
Vorstandsmitglieder der Arbeitergewerkschaft des
Rohr- zucker Komplexes von Haft-Tapeh gewählt
worden:
Feridun Nikufar, Nedjat Dehli, Ali Nedjati, Ragim
Beshagh, Djalil Ahmadi, Ali Sharifi, Reza
Rakhschan, Mohammad Hydari Mehr und Ghorban
Alipour.
die sich für meine Entlassung aus dem Gefängnis
eingesetzt haben, zu bedanken. Darüber hinaus
möchte ich ihnen für die wertvollen Bemühungen
der Kampagne für die Freilassung Mansoor
Osanloo,
der
Vorsitzende
der
teheraner
Busfahrergewerkschaft herzlich bedanken.
Hochachtungsvoll
Mahmood Salehi
EHRUNG DER SILBER ROSE AN
ARBEITER DER VAHED SYNDIKAT
TEHRAN
–
ARBEITER
NACHRICHTEN AGENTUR
Protest
der
Krankenpfleger
des
Krankenhauses in Khomeinischahr
Ca. 50 Krankenpfleger haben sich vor dem Amt für
soziale Angelegenheiten versammelt und für die
Erhöhung ihres Lohns und die Anpassung ihrer
Arbeitszeit
an
internationale
Standards
demonstriert.
Zahlreiche der Aktivsten der Arbeiter Bewegung
haben der Verleihung der Silbernen Rose (Solider)
an der Arbeiter der Vahed – Syndikat gefeiert. Laut
Ilna haben in dieser
Veranstaltung, die über
mehrere Stunden in einem der Bezirke im Süden
von Teheran statt gefunden hat, haben außer der
Mitglieder der
Vahed Syndikat, auch die
Aktivisten der Arbeiter- und Bürgerrechte,
Delegierte des Freien Arbeiter Verbands,
Syndikat der Maler Arbeiter, Gesellschaft für die
Verteidigung der Kinder der Arbeit und der
Straße und Pro Arbeiter Zentrum teil genommen.
Letzter Mittwoch wurde der Silberne Rose für das
Jahr 2008 im Europäischen Parlament an
Youssef Mowlaie dem Rechtsanwalt und
Delegierter der Vahed Syndikat überreicht.
Die internationale Nicht –Regierungsinstitut
Solider wurde 1948 mit dem Ziel, die
Arbeiterklasse weltweit zu unterstützen gegründet
und jedes Jahr widmet diesen Preis an juristischen
und realen Personen, die sich für die soziale
Gerechtigkeit einsetzten. Im 2005 wurde diese
Zeichnung an Joan Somawya, der Vorsitzender der
ILO verliehen.
Danksagung von Mahmood Salehi
an I. T. F
Arbeiter und Arbeiteraktivisten in
der Weltförderation des Transportes
Herr Randal Haward der Vorsitzende:
Ich bedanke mich bei allen Arbeitern und
Arbeiteraktivisten der I.T.F. für die
angekündigte Solidaritätswoche mit den iranischen
Arbeitern. Die Arbeiterklasse weltweit ist mit
großen
Schwierigkeiten
und
Hindernissen
konfrontiert. Besonders in dieser tiefgreifenden
Wirtschaftskrise sind sie auf die gegenseitige
Unterstützung
und
Solidarität
angewiesen.
Allerdings ist die Lage der Arbeiter im Iran
besonders verheerend, weil ihnen die elementaren
Rechte - das Freiheitsrecht auf Bildung eigener
Verbände - genommen wurden. Aus diesem Grund
spielt die Klassensolidarität alle Arbeiter der Welt
mit iranischen Arbeitern eine sehr wichtige Rolle.
Und ich hoffe, dass diese Unterstützung und
Solidarität weiter besteht. Wir, die Arbeiter im Iran
führen trotz der fehlenden Grundrechte täglich den
Kampf um die Verbesserung unserer Arbeits- und
sozialen Verhältnisse fort obwohl wir in diesem
Kampf einen hohen Preis bezahlen müssen und
großen Herausforderungen ausgesetzt sind, werden
wir unsere Ziele, wie Bildung und unabhängige
Arbeiterverbände
weiterverfolgen.
Die
Unterstützung und Solidarität der Arbeiterklasse
wird uns große Hilfe leisten um unsere Ziele zu
erreichen. Erlauben sie mir diese Chance zu nutzen
und mich bei der Förderation und allen Arbeitern,
Bewehrungsstrafe für 4 Mitglieder
des Vahed Syndikat
Teheran, Iran Arbeit Nachrichtenagentur
Das iranische revolutionäre Gericht hat für 4 bereits
suspendierten Arbeiter des Vahed Bus Betriebs
Haftstrafe auf Bewehrung verhängt. Ihnen wurde
Propaganda gegen die Regierung und Aktivitäten
gegen die nationale Sicherheit vorgeworfen.
Laut Nachrichten Agentur ILNA sind Ata
Babakhani, Saeed Torabian, Yaaghoob Salimi und
Alizadeh Hosseini von dem Revolutionären Gericht
zu Haftstrafen von 6 bis 14 Monaten auf
Bewehrung verurteilt worden.
Parviz Khorshid, einer der Anwälte der angeklagten
Arbeiter bestätigte diese Meldung und erwähnte
zugleich, dass die Arbeiter des Vahed Betriebs alle
ihre gesetzlichen Rechte gegen dieses Urteil in die
Wege leiten einwenden. Er betonte darauf, dass die
6
Arbeiter News 33
NOV . 2008
Vorwurfe wie Aktivität gegen die nationale
Sicherheit und politische Propaganda gegen das
Regime haltlos und unzutreffend sind. Die Arbeiter
des Syndikat des Vahed Betriebs haben sich nur an
gewöhnliche betrieblich Tätigkeiten beteiligt.
Urteil und Freispruch für
Arbeiter des Vahed Syndikats
unter der Führung von Anderen inaktiv werden und
sich im Laufe der Zeit in eine passive und
unwirksame Organisation verwandeln.
Liebe Freunde, es ist eine eindeutige Tatsache, dass
wir als Arbeiterklasse auf internationaler Ebene in
einem miserablen Zustand sind .Verteuerung, hohe
Inflation und Arbeitslosigkeit aufgrund der
Herrschaft einer Handvoll Kapitalisten verursacht
den Anstieg der Zahl der Menschen, die
verhungern, von 848 auf 923 Millionen. Es ist
schwer zu begreifen, dass die Mehrheit dieser
verhungerten Menschen zu unserer Klasse gehört,
die Reichtum und Wohlstand dieser Erde
geschaffen hat. Die Medien berichten, dass die
Situation sich noch verschlechtern wird. Trotz
Hunderttausender Arbeitsloser in Europa und
Amerika sind noch Arbeitslose mehr an der Reihe.
Die ILO, Internationale Arbeiter Organisation,
berichtet, dass zwei Millionen Arbeitsplätze in
Gefahr sind. Diese Medien verbreiten die
Nachrichten, um uns unter Druck zu setzen,
unseren Kampf zu verhindern und Hunger und Not
für unsere Familien zu bringen. Aber die Arbeiter
können nicht ruhig bleiben. Passivität und das
Fehlen aktiver Proteste führt uns und unsere
Familien in einen katastrophalen Zustand. Wir
müssen uns bewegen. Wo reformistische Kräfte
und Kompromisse sind, müssen wir diese
bekämpfen
und
in
kämpferische
Klassenorganisationen umwandeln. Wo es keine
Arbeiterorganisationen gibt, müßt ihr diese mit
eurer eigenen Kraft und euren Ideen aufbauen und
die Arbeitgeber zwingen, eure Organisation zu
akzeptieren.
Das ist es, was ihr tatsächlich in der Zuckerfabrik
praktiziert habt. Ich sehe, dass Tausende Arbeiter in
Sanandej, Teheran, Gilan und anderen Teilen des
Iran mit Protesten und Demonstrationen um die
ihnen zustehenden Rechte wie ihren Monatslohn
und ihren Arbeitsplatz kämpfen. Solidarisch und
mit Unterstützung ihres Kampfes sage ich, man
muss mit mehr Propaganda und Aufklärung über
die unabhängigen und selbst aufgebauten
Arbeiterorganisationen aktiv werden. Wenn ich
sehe und höre, dass der Arbeitsminister eine
Statistik veröffentlich, dass über 250.000
Landwirtschaftsarbeiter in den letzten sechs
Monaten arbeitslos geworden sind, dann werde ich
mich noch überzeugter für den Aufbau der
Arbeiterorganisation und die Einheit der
Organisationen einsetzen. Wenn ich sehe, dass der
Preis des Erdöls unter 70$ liegt und noch weiter
nach unten sinken wird, kann ich vorhersehen, dass
die Situation der Arbeiter im Iran und allen anderen
Erdöl produzierenden Ländern schlechter wird. In
dieser Situation muss man noch stärker als in der
Vergangenheit den Aufbau der kämpferischen
Arbeiterorganisation im Blick haben. Ihr seid ein
Beispiel davon. Ich habe die Hoffnung, dass die
Arbeiter
in
anderen
Fabriken
und
zwei
Teheran, ILNA
Letzte Woche wurde durch das Revolution Gericht
in Teheran ein Arbeiter des Vahed Syndikat
verurteilt und ein anderer frei gesprochen. Laut
ILNA Presse Agentur wurde Gholamreza
Gholamhosseini, der am Anfang des 1386 bei der
Verteilung der Flugblätter des Vahed Syndikat im
Bezirk Sadeghieh in Teheran festgenommen und zu
6 Monate Haft verurteilt wurde, ist von dem
Revisionsgericht als unschuldig gesprochen
worden. Allerdings hat das Gericht eine andere
Akte der oben genanten Person ohne eine konkrete
Entscheidung offen gelassen.
Laut eigener Aussagen wurde Gholamhosseini in
Azadi stadion im Sommer 1385 während er
versuchte den Bürgermeister von Teheran und den
Vorsitzenden des Vahed Betriebs zu treffen,
verhaftet und nach 85 Tagen gegen Kaution frei
gelassen.
Yaeghoob Salimi, ein anderer Arbeiter des Vahed
Syndikats wurde zu 6 Monate Haft auf 3 Jahre
Bewährung verurteilt. Er wurde wegen der
Teilnahme an der Arbeiterproteste im Jahr 1348
verurteilt
An die kämpferischen….
1- Jede Organisation, die wir aufbauen, ist den
gierigen Kapitalisten ein Dorn im Auge; deswegen
werden sie unsere Aktivitäten nicht einfach
hinnehmen. Sie versuchen ständig, die Wirksamkeit
unserer unabhängigen Organisation zunichte zu
machen. Das ist einer der Grundsätze des
kapitalistischen Systems; deswegen müssen die
Arbeiter in ständigem Kampf nicht nur die
Organisation, sondern gemeinsam mit ihren
gewählten Vertretern ständig versuchen, ihre
Forderungen durchzusetzen . Die Ergebnisse ihrer
Aktivitäten müssen den Arbeitern vermittelt und
mit ihnen diskutiert werden, damit das Vertrauen
der Arbeiter in euch als ihre Vertreter stabil bleibt.
2-Liebe gewählte Vertreter, ihr müsst immer an der
Seite eurer Kolleginnen und Kollegen bleiben,
damit kein Abstand zwischen den Arbeitern und
ihren gewählten Vertretern entsteht.
3-Wir haben zurzeit Dutzende von Gewerkschaften,
von denen manche sogar als Vertreter der Arbeiter
gewählt worden sind, die aber nach kurzer Zeit
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Arbeiter News 33
NOV . 2008
Produktionsbetrieben eure kämpferische Tat als
Beispiel nehmen und ihre eigenen unabhängigen
und kämpferischen Organisationen aufbauen.
Es lebe euer standhafter Kampf
ArbeiterInnen
Saghez-Mahmude Salehi-28.8.2008
für
Verstaatlichung der
Führung des Kapitals
Wirtschaft
unter
der
Meine Lieben, wenn ihr wie wir auf der Suche nach
einem Ausweg aus diesem miserablen Zustand seid,
dann müssen wir die Werke von Marx im
Gegensatz zum Kapital aus der Sicht des
Proletariats betrachten und lernen. Ich kann von
hier aus nicht über die Lösung der aktuellen
Probleme wie Arbeitslosigkeit oder die Arbeiter,
die ihren Arbeitplatz oder ihre Wohnung verloren
haben, oder deren Sparkonten durch die Banken
verlorengegangen sind, sprechen; das ist die
Aufgabe der Arbeiter-aktivisten an Ort und Stelle
mit ihren Möglichkeiten und der Kraft der Arbeiter
selbst, sie zu zwingen, euren Forderungen
nachzugeben.
Was ich hier sagen will, ist, dass die Krise und die
Probleme untrennbar mit dem Wesen des
kapitalistischen Systems verbunden sind. Dieses
System ist die Ursache der Krise, von
Arbeitslosigkeit, Krieg, Hunger und anderen
Problemen der Menschheit. Zur Befreiung brauchen
wir andere Alternativen. Unsere Klasse muss sich
in Arbeiterräten organisieren, das ist die Erfahrung
unserer internationalen Organisationen wie sie Karl
Marx in der Pariser Kommune und in
verschiedenen Klassenkriegen theoretisiert hat. Das
ist der Ausweg, den auf internationaler Ebene in
Ländern wie Rußland, Spanien, Iran und anderen
unsere Klasse versucht hat; dabei hat es viele Opfer
gegeben.
Wir müssen uns neben der Lösung unserer
täglichen Probleme über eine grund-sätzliche
Lösung Gedanken machen und uns auf deren
Durchsetzung vorbereiten.
Saghez-Mahmud SalehiDatum:28.10.2008
die
An die Arbeiter und ihre Familien
An die lieben Genossen und Freunde und alle
anderen, die sich in der Zeit, als ich im Gefängnis
war, an der Seite meiner Mitkämpfer im Iran und
meiner Familie für meine Freiheit engagiert und
geholfen haben, dass diese Freiheit ermöglicht
wurde.
Heute belastet uns das kapitalistische System mit
seiner tiefen Krise genauso wie euch, und wir
versuchen, einen Ausweg zu finden.
Diese Krise hat bis jetzt das Leben von Millionen
von Arbeitern und ihren Familien und ihr ruhiges
Leben zerstört. Die Kapitalisten propagieren mit
ihren Politikern und Medien verschiedene Gründe,
die zur Entstehung dieser Krise geführt haben, wie
den Zorn Gottes, die Anderen, die Gier der
Bankiers, um Schaden vom kapitalistischen System
abzuwenden. In der Tat aber sind die Arbeiter
diejenigen, die diese Last tragen.
Durch Verstaatlichung der Banken und mit der
Zahlung von Milliarden Dollar an Steuergeldern der
Bevölkerung, fließen Kredite in die Taschen der
Bankiers; und nachdem die Banken sich beruhigt
haben, werden die Institutionen wieder an die
Räuber und Verbrecher zurückgegeben. Sie
versuchen uns durch Radio, Fernsehen, Internet,
Zeitungen und Bücher zu überzeugen, dass wir
Hunger leiden, arbeitslos werden und unser Leben
mit Sorgen und Angst verbringen, damit Hunderte
Milliarden in die Kassen der Kapitalisten fließen
können und sie weiter Wege gehen können, die mit
einer noch tieferen Krise enden. Sie wissen, dass
die bewußten Arbeiter sich durch diese vielfältigen
Maßnahmen nicht betrügen lassen.
Gegen die Arbeiteraktivisten rufen sie Karl Marx
zu Hilfe. Sie schreiben täglich Dutzende von
Artikeln darüber und verbreiten dies durch ihre
Tageszeitungen
und
Journalisten,
durch
Nachrichtenagenturen wie Reuter.
Sie wissen, dass das Interesse an Karl Marx
Werken gestiegen ist und versuchen, die Werke des
Lehrers des Proletariats zu verfälschen. Sie
behaupten, dass Marx für die Verstaatlichung der
Produktions-,
Finanz
und
Dienstleistungsinstitutionen war und dass der Staat
den Kapitalisten helfen sollte! Das ist eine
Verleumdung.
www.arbeiternews.de
V.i.S.d.P.: Nosrat
Taymoorzadeh
([email protected])
Marx forderte die Verstaatlichung der
Wirtschaft unter der Führung des organisierten
Proletariats als Staat und nicht die
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Arbeiter News 33
NOV . 2008
1 Jahr Haft für Afshin Shams Ghahverokhi
Am 1. November 2008 wurde Afshin Shams Ghahverokhi zu einem Jahr Haft verurteilt. Er ist
einer der führenden Köpfe des „Koordinierungskomitees zur Gründung einer regierungsunabhängigen Arbeiterorganisation“ und sitzt seit vier Monaten in Haft.
Das Urteil ist ein klarer Ausdruck dafür, die Arbeiteraktivisten unter Druck zu setzen, um
jegliche Aktivitäten zur Gründung ihrer Organisation zu verhindern.
Grußbotschaft an die fünfte bundesweite Montagsdemo in Berlin
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
seit über vier Jahren führen wir einen gerechten Kampf gegen Hartz IV und die Agenda 2010. Dieser Kampf hat
sich zu einer permanenten, demokratischen Bewegung entwickelt, zu deren totschweigen die bürgerlichen
Parteien und die ihnen hörigen Medien nicht mehr in der Lage sind.
Die unmenschliche Situation der Lohnabhängigen und Arbeitslosen ist vor allem ein Merkmal des
kapitalistischen Systems. Dieses zeigt, wie wild der Neoliberalismus zum Zweck der Profitmaximierung um sich
schlagen kann und wie die etablierten Parteien diesen Angriff als Dienstleister des Kapitals dienlich sein können.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in Anbetracht dessen, dass der Internationalismus einer der
Merkmale der Montagsdemonstration ist, rufen wir Euch auf,
die Protestbewegung im Iran und vor allem die
Arbeiterbewegung zu unterstützen und für die Freilassung
der politischen Gefangenen, insbesondere Mansour Osanlou,
Vorsitzender der Gewerkschaft der Busbetriebe von Teheran
und Umgebung (Vahed), und Afshin Shams, Mitglied des
„Koordinierungskomitees
zur
Gründung
einer
regierungsunabhängigen Arbeiterorganisation“, einzutreten.
Hoch die internationale Solidarität!
Solidaritätskomitee mit den iranischen ArbeiterInnen – Hamburg
Hamburg, den 08.11.2008
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Arbeiter News 33
NOV . 2008
Unterstützt die Protestbewegung im
Iran
07.11.2008
Die iranischen ArbeiterInnen befinden sich zur Zeit in einer dramatischen Situation. Nach offiziellen Angaben
sind über 80% der Lohnabhängigen als Vertragsarbeiter/innen beschäftigt. Allein in den ersten sechs Monaten
haben über 250.000 Beschäftigte ihre Arbeitsplätze verloren. Die Inflationsrate liegt bei über 28%, was sich
unmittelbar auf die Lebenssituation der Lohnabhängigen auswirkt. Die weltweite kapitalistische Krise verschärft
diese Lage. Tagtäglich protestieren Tausende Beschäftigte, um ihre ausstehenden Löhne zu erhalten. Das
„Islamische Paradies“ ist nichts anderes als eine Hölle für Lohnabhängige. Die herrschenden Kapitalisten und
ihre Handlanger im Staat haben keine Skrupel, über die Leichen der Massen der iranischen Bevölkerung zu
gehen, um ihren Profit zu maximieren.
Trotz brutalen Vorgehens der Sicherheitskräfte werden die Protestbewegungen immer stärker, was sich in über
2.000 Arbeitskämpfen im letzten Jahr widerspiegelt. Weil das islamische Regime auch die elementarsten Rechte
der Arbeiterklasse mit Füßen tritt, ist der Ruf nach Gründung regierungsunabhängiger Arbeiterorganisationen die
häufigste Forderung der Arbeiterklasse. Diese Forderung autonom und regierungsunabhängig zu verwirklichen
bedeutet Verhaftungen, Auspeitschungen und Folter vieler weiterer Aktivisten.
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Afshin Shams Ghahverokhi, Mitglied des Koordinierungskomitees zur Gründung einer
regierungsunabhängigen Arbeiterorganisation, der vor sechs Monaten verhaftet wurde, wurde diese
Woche zu einem Jahr Haft verurteilt.
Mansour Osanlou, Vorsitzender der Gewerkschaft der Busbetriebe Teherans und Umgebung (Vahed),
sitzt seit über 2 Jahren in Haft.
Vier Mitglieder von Vahed und Mohammad Jarrahi, Mitglied des Komitees für die Verwirklichung
einer regierungsunabhängigen Arbeiterorganisation, wurden zu Haftstrafen von 6-14 Monaten
verurteilt.
Viele Frauenaktivisten, darunter Zeynab Bayazidi, Hana Abdi, Ronak Saffarzadeh, Asha Mo’meni,
Negin Sheikholeslami und Fatemeh Goftari, befinden sich in Haft.
Dutzende Bürgerrechtsaktivisten aus Provinzen wie Kurdistan, Azerbaidschan oder Balutschistan sind
zu unterschiedlich langen Haftstrafen verurteilt worden.
Einige Studenten, die im Dezember letzten Jahres gegen das islamische Regime protestiert hatten,
sitzen immer noch in Haft.
Die Protestbewegungen und vor allem die Arbeiterklasse sind auf gegenseitige Unterstützung und weltweite
Solidarität angewiesen. Mahmoud Salehi, der bekannteste Arbeiteraktivist, der im September aufgrund
weltweiten Protests nach über einem Jahr Haft freigelassen wurde, schreibt in seiner Danksagung an ITF
(International Transport Federation):
„Die Unterstützung und Solidarität der Arbeiterklasse wird uns große Hilfe leisten, um unsere Ziele zu
erreichen…“
Wir rufen alle Arbeiterorganisationen, Parteien und alle fortschrittlichen Menschen auf, die Protestbewegung im
Iran nicht allein zu lassen und für die Freilassung aller politischen Gefangenen einzutreten.
Solidaritätskomitee mit den iranischen ArbeiterInnen - Hamburg
Solidaritätsverein mit der Arbeiterbewegung im Iran - Hannover
Solidaritätsverein mit den iranischen Arbeitern - Köln
Rat der Arbeitersolidarität - Frankfurt
V.i.S.d.P. [email protected]
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Arbeiter News 33
NOV . 2008
An die Gewerkschaft der
Landwirtschaftsarbeiter –
FENSUAGRO/Kolumbien
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
mit großem Entsetzen haben wir von der
lebensgefährlichen
Situation
eurer
Gewerkschaftsmitglieder erfahren. Hiermit
drücken
wir
unsere
kämpferische
Solidarität mit eurem Kampf aus. Wir können eure Situation gut nachvollziehen, da das
Schicksal der Arbeiter in unserem Land, Iran, eurem gleicht.
Gewerkschaftsaktivisten werden auf offener Straße entführt, verhaftet, gefoltert und sitzen
seit einigen Jahren im Gefängnis. Mansour Osanlou und Afshin Shams sind Beispiele hierfür.
Aus diesem Grund denken wir, dass euer Kampf gegen die Kapitalisten und ihre Handlanger
im Staat Teil unseres Kampfes, sogar Teil des Kampfes der weltweiten Arbeiterklasse für eine
gerechte Gesellschaft ist.
Wir, iranische Arbeiteraktivisten aus Deutschland, werden versuchen deutsche Arbeiterinnen
und Arbeiter über Eure Situation zu
informieren,
um
eine
breite
Solidaritätsbewegung mit Eurem Kampf
zu mobilisieren.
Wir haben bereits unseren Protestbrief
bereits an die kolumbianische Botschaft
in England und an Mitglieder des
kolumbianischen Parlaments geschickt.
Euer Kampf ist unser Kampf!
Hoch die internationale Solidarität der
Arbeiterklasse!
Solidaritätskomitee mit den iranischen Arbeitern – Hamburg
Solidaritätsverein mit den iranischen Arbeitern – Frankfurt
Solidaritätsverein mit den iranischen Arbeitern – Köln
Deutschland, 22.10.2008
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Arbeiter News 33
NOV . 2008
John Lennon
Held der Arbeiterklasse
Sobald man geboren ist bringen sie dich dazu dich klein zu fühlen
Indem sie einem keine Zeit anstatt allem geben
Bis der Schmerz so groß ist, dass man überhaupt nichts mehr fühlt
Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein
Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein
Sie verletzen einen zu Hause und schlagen einen in der Schule
Sie hassen dich wenn du schlau und wenn Du dumm bist täuschen sie dich.
Solange bis du so verdammt verrückt bist, dass du ihren Regeln nicht mehr folgen
kannst
Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein
Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein
Wenn sie einen zwanzig zusätzliche Jahre gequält und verängstigt haben
dann erwarten sie, dass man eine Karriere wählst
Wenn man nicht richtig funktioniert ist man so voll Angst
Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein
Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein
Sie lassen einen betäubt mit Religion und Sex und Fernsehen
Und man glaubst man ist so schlau und klassenlos und frei
Aber man bist immer noch so verdammt gleichgültig so weit ich sehen kann
Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein
Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein
Sie erzählen einem immer noch es gibt einen Raum an der Spitze
Aber zuerst muss man lernen wie man lächelt während man tötet
Wenn man wie ein Fels auf dem Hügel sein will
Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein
Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein
Wenn du ein Held sein willst also dann folge mir einfach
Wenn du ein Held sein willst also dann folge mir einfach
Unterstützt die Protestbewegung im Iran
Wir rufen alle Arbeiterorganisationen, Parteien und alle fortschrittlichen Menschen auf, die
Protestbewegung im Iran nicht in Stich zu lassen und für die Freilassung aller politischen
Gefangenen einzutreten.
Köln
Samstag, 22.11.2008
13-17Uhr
Neumarkt_ Anfang Schildergasse
Hamburg
Samstag, 22.11.2008
14 – 16 Uhr
Glockengießerwall
(Vorplatz Hamburg Hauptbahnhof)
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