ARBEITER NEWS Arbeiter News NOV . 2008 Arbeiter News 33 Streik der Arbeiter des Gilan Elektrizi tät Betriebs Seite 4 Arbeiterklasse gegründet. Zwischen all den bitteren Nachrichten über die Leiden der Arbeiterklasse durch das kapitalistische System ist die Nachricht über den Aufbau euerer Gewerkschaft eine aufmunternde Nachricht, die den negativen Nachrichten entgegensteht. Eure mutige Tat, trotz Behinderungen durch die Sicherheitskräfte, das Arbeitsamt, die Führungskräfte und das Sicherheitspersonal der Unternehmer, hat höchstes Ansehen verdient. Der Aufbau der Gewerkschaft ist unsere tägliche Forderung, aber wir müssen auf folgende Aspekte achten: Seite 7 Finstere Zukunft der iranischen Arbeiter Danksagung von Mahmood Salehi an I. T. F Arbeiter und Arbeiteraktivisten in der Weltförderation des Transportes Seite 6 Die iranischen Arbeiter befinden sich zurzeit in ganz schlechter Situation. Seit 2 Ehrung der Silber Rose an Arbeiter der Vahed Syndikat Tehran – Arbeiter Nachrichten Agentur Seite 6 Bewehrungsstrafe für 4 Mitglieder des Vahed Syndikat Seite 6 Urteil und Freispruch für 2 Arbeiter des Vahed Syndikats Seite 7 Innerhalb von 6 Monaten wurden über 250.000 Arbeiter entlassen Seite 3 Kurze Nachrichten Seite 5 1 Jahr Haft für Afshin Shams Ghahverokhi Seite 9 An die kämpferischen Frauen und Männer in der Produktion und der landwirtschaftlichen Abteilung der Zuckerrohrfabrik Haft-tapeh Liebe Arbeiter/innen, liebe Genosssen/innen In einer Situation, in der die Fesseln des kapitalistischen Systems alle Menschen, vor allem die Arbeiterklasse einengen, habt ihr am Mittwoch, den 1.Aban(22.10.2008) euere Gewerkschaft der Grußbotschaft an die fünfte bundesweite Montagsdemo in Berlin Seite 9 Unterstützt die Protestbewegung im Iran Seite10 An die Gewerkschaft der Landwirtschaftsarbeiter – FENSUAGRO/Kolumbien Seite 11 Arbeiter News 33 NOV . 2008 Arbeiter leben in großer Armut und ihre ganzen Familien leiden darunter. Er fügt hinzu, dass die zuständigen staatlichen Stellen und Personen sich Überhaupt nicht bemühen etwas gegen diese Unterdrückung und Gesetzlosigkeit zu unternehmen. Er sagt weiter: Über 65% der Arbeiter des Landes sind auf Grund der Notlage bereit als Leiharbeiter beschäftigt zu werden, obwohl sie auf dieser Weise jede gesetzliche Absicherung verlieren. Die Arbeiter der Teppichwerke „Albors“ in der Stadt „Babolzar“ haben seit einem Jahr keine Löhne bekommen. Sie leben zurzeit in Armut. Um gegen diese jämmerliche Situation zu protestieren, organisierten sie mit Beteiligung ihrer Familien eine Demonstration. Sie wurden von Seiten der Sicherheitskräfte attackiert, getreten und einige von ihnen verhaftet. Die Statistiken über Berufsunfälle aus dem vorigen und diesem Jahr zeigen, dass jene Arbeiter die in kleinen Betrieben, im Bergbau, in Ziegeleien, in der Industrie, im Baugewerbe und in der Landwirtschaft arbeiten, Hauptleidende durch Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und andere sozialen Ungerechtigkeiten sind. Trotzdem hat die islamische Regierung unter dem Vorwand der Arbeitsplatzsicherung viele Erleichterungen und Fördermaßnahmen zugunsten der Schnellertrag bringenden Kleinbetriebe in Kraft gesetzt. Seit Anfang der achtziger Jahre, mit der Erweiterung der Privatisierung in den Entwicklungsländern beobachten wir die ständige Vermehrung der Zeit- und Leiharbeiter. Jeden Tag erhöht sich die Zahl dieser Arbeiter zu. D.h. die Anzahl minderjähriger Arbeiter und Arbeiterinnen, ja sogar Sklavenarbeit nimmt in diesen Ländern zu. Auch die Arbeitsbedienungen werden unerträglich. Die Statistiken und Berichte zeigen uns, dass in den Entwicklungsländern, wegen schwerer körperlicher Arbeit, dieser Teil der Arbeiterschaft hauptsächlich Opfer von Arbeitsunfällen und Arbeitskrankheiten sind. Nach Statistiken der internationalen Arbeiterorganisationen sterben jeden Tag ca. 6.000 ArbeiterInnen in der ganzen Welt, besonders in den Entwicklungsländern, infolge von Arbeitsunfällen und -krankheiten. Ein bedeutender Grund, dass die Rechte von Leiharbeitern verletzt werden, ist, dass das Phänomen der Leiharbeit, das in den letzten 20 Jahren erweitert wurde, auch durch internationale Organisationen, die sich mit den Arbeitsverhältnissen beschäftigen, keine Aufmerksamkeit erhielt. Immerhin kann man nach Meinung von Arbeitsforschern folgende Merkmale über diesen Teil der Arbeiterschaft aufzählen: 1. Die Leiharbeiter, die jetzt unter Gesetzlosigkeit und Schutzmangel leiden, sind diejenige Arbeiter die vorher feste Arbeitsstellen hatten oder jetzt infolge der neuen Arbeitsgesetzte jedes Recht und Schutz am Arbeitsplatz verloren haben. Finstere Zukunft der iranischen Arbeiter Die iranischen Arbeiter befinden sich zurzeit in einer miserablen Situation. Die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch. Jeden Tag werden viele Arbeiter gekündigt. Die Arbeitgeber versuchen täglich auf Grund der Gesetzesvorlage des Arbeitsministeriums viele Arbeiter zu entlassen. Viele Arbeiter haben seit Monaten keine Löhne bekommen. Zahlreiche Arbeiter der Tehraner Buslinie (Vahed) waren wegen gewerkschaftlicher Aktivitäten für lange Zeit in Haft und sind unter Auflage sehr hoher Bürgschaften wieder auf freiem Fuß. Sie befinden sich in einer heiklen und ungewissen Situation. Die Arbeitgeber behalten, bis zur Entscheidung des Arbeitsministeriums über ihre Arbeitsverhältnisse, die Hälfte der Arbeiterlöhne ein. Das Arbeitsministerium schiebt diese Entscheidungen immer weiter auf. Viele dieser Arbeiter wohnen in Mietwohnungen und stehen wegen des Mietrückstands unter großem finanziellem Druck. Einige sind sogar gezwungen als Straßenhändler Zigaretten, Tee, u.ä. zu verkaufen, um ihre Familien versorgen zu können. Die Statistiken des islamischen Regimes sind nicht glaubhaft und zuversichtlich. Deswegen müssen wir nach anderen Quellen suchen z.B. die Berichte der Arbeiter. In den staatlichen Quellen und Statistiken findet man keine Zeile über die Entlassungen in der Stadt Saghez. Es ist uns aber bekannt, dass in dieser Stadt in der letzten Zeit 200 Arbeiter entlassen wurden. Ein Arbeiteraktivist berichtet dass am Jahresanfang 40 Arbeiter des Rathauses der Stadt und 160 Industriearbeiter entlassen wurden. Er fügt hinzu, dass die entlassenen Arbeiter mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben und die Chance eine neue Arbeitsstelle zu finden nicht existiert. Dennoch sind die Arbeiter ständig auf der Suche. Der Geschäftsführer der Firma „Taher Niru“ in der Stadt Ghazwin hat 100 Arbeitern gekündigt jedoch die Löhne aller Arbeiter in Höhe von 500,000 Tuman (Zirka 380 €) nicht bezahlt. Diese Arbeiter müssen täglich 10 - 12 Stunden arbeiten. Ein Arbeiteraktivist aus der Stadt Zabol berichtet: In letzter Zeit sind 30 Arbeiter der Firma „Alghadir“, die am Bau der Autobahn „ZabolZahedan“ beschäftigt waren, entlassen worden. Die gekündigten Arbeiter haben gegen diese Entlassungen eine Beschwerde beim Arbeitsamt der Stadt eingereicht und verlangen dass sie weiter beschäftigt werden. Der Vorsitzende der Leiharbeiter Gewerkschaft sagt, dass an den ersten Tagen dieses Jahres über 50.000 Leiharbeiter im ganzen Land entlassen wurden. Rajabali Schahzawari sagt: Die Welle der Entlassungen, die im letzten Jahr begonnen hat, dauert immer noch an. Viele dieser 2 Arbeiter News 33 NOV . 2008 2. Leiharbeiter sind jene Arbeiter, die infolge Missmanagements, Konkursmeldungen und Betriebschließungen entlassen worden sind und entweder arbeitslos sind oder als Vertragsarbeiter, und meistens als Tagelöhner, ihre Arbeitskraft, im Grunde ihre Leben, verkaufen. 3. Leiharbeiter sind jene Arbeiter, deren Löhne niedrig sind und somit unter dem üblichen festgesetzten Mindestlohn liegen. Der größte Teil dieser Arbeiter leben in Armut und an der Schwelle zur Hungersnot. 4. Leiharbeiter haben keinen sicheren Arbeitsplatz. Sie haben keine Sozialversicherung. Der Arbeitgeber ist in der Lage sie jeder Zeit zu kündigen. Die Angst vor Arbeitslosigkeit ist ein ständiger Bestandteil ihres Lebens. 5. Leiharbeiter leiden vielmehr unter dem grausamen Druck des Kapitals und werden mit größerer Härte durch die tyrannische Staatsgewalt unterdrückt. 6. Leiharbeiter sind jene Arbeiter, denen gegenüber der Arbeitgeber keine Verpflichtungen, in Bezug auf Arbeiterrechte, hat. 7. Leiharbeiter und ihre Familien haben vielmehr unter Berufsunfällen und Berufskrankheiten zu leiden. Sie arbeiten unter härteren Umständen und sogar viel länger. ... Mit Beginn der Privatisierungen in der achtjährigen Regierungszeit Rafsandjanis und der Weiterführung dieser Politik in der Regierungszeit Khatamis bis heute, haben die iranischen Arbeiter jeglichen festgesetzten Schutz und Arbeitsrecht verloren und sind entweder arbeitslos geworden oder müssen als Leiharbeiter, Zeitarbeiter und Tagelöhner beschäftigt werden. Auf Grund eines Gesetzes, das vor paar Jahren ratifiziert wurde, können sich 300.000 Arbeiter im Teppichgewerbe und die Arbeiter jener Betriebe die unter 10 Arbeiter beschäftigen, nicht mehr auf die Arbeitsgesetze berufen. Unter diesen Umständen müssen Millionen Arbeiter ohne jedes gesetzliche Arbeitsrecht umso härter arbeiten. Außerdem sind jetzt eine ungeheure Vielzahl arbeitslos, Leiharbeiter, Zeitarbeiter oder Tagelöhner geworden. Die Mitteilungen und Berichte über die Probleme der Arbeiter werden nicht genau registriert und beachtet. Die Statistiken der zuständigen Stellen wie dem Arbeitsministerium, dem Haus der Arbeiter, dem Amt für Statistik etc. sind widersprüchlich und nicht miteinander identisch. In den meisten Fällen gibt es keine Berichterstattung über Arbeiter, deren Rechte verletzt worden sind, weil die Angst vor dem Verlust ihrer Arbeitsplätze sehr hoch ist. Trotz der fehlenden genauen Daten, gibt der Generaldirektor der Kontrollabteilung im Arbeitsministerium zu, dass im Jahre 1385 (2006) ca. 110 Arbeiter infolge der Arbeitsunfälle gestorben sind. ... In der letzten Zeit sind Hunderte Leiharbeiter in der Provinz Golestan entlassen worden. In der Provinz West Aserbaidschan wurden 800, in Pakdascht 15.000, in einer Fabrik in der Stadt Hamadan 40, im Teheraner Gewerbegebiet West 100 Leiharbeiter und in einigen Städten sogar vier bis fünf Mal mehr als im Vorjahr gekündigt. Diese Zahlen sind nur einige Beispiele und ein ganz geringer Teil der Entlassungen im Iran. Die Arbeiter der Mineralwasserfirma ”Damasch” haben seit vier Monaten, 300 Arbeiter des Bergbaus ”Ghaleh Sari” seit einem Jahr, 1000 Arbeiter in Stadt ”Ghazwin” zwischen zwei bis 24 Monaten keine Löhne bekommen. (Diese Beispiele sind wiederum nur einige Fälle von Tausenden – Arbeiter News). Obwohl der Mindestlohn für Arbeiter staatlich auf 180.000 Tuman (ca. 165 €) festgelegt ist, erhalten 80 Leiharbeiter der Firma „Abe Pak” in der Stadt Hamedan einen Monatslohn von 50-80 Tausend Tuman (ca. 45-75 €) und über 500 Arbeiter der Molkerei in der Stadt Minudascht einen Monatslohn von 90.000 Tuman (ca. 85 €). Nur zwei von mehreren Tausend Fällen. Die Leiharbeiter sind gezwungen für einen geringen Monatslohn von unter 100.000 Tuman und ohne Kranken- und Sozialversicherungen zu arbeiten. Ihre Zukunft sieht sehr Finster aus. Übersetzt von: ”Ajance Iran khabar” (Irans Nachrichtenagentur) Innerhalb von 6 Monaten wurden über 250.000 Arbeiter entlassen Der Arbeitsminister, Mohammad Djahromi, verkündete am letzten Sonntag [Datum?!]: „Über 250.000 Personen wurden in der ersten Hälfte diesen Jahres entlassen und die Arbeitslosenquote wird weiter steigen.“ Er betonte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur „ILNA“, dass die Arbeitslosenquote in diesem Jahr nicht einstellig sein wird. Darüber hinaus nehme die Arbeitslosenquote wegen der steigenden Arbeitslosigkeit und der dazu kommenden Arbeitssuchenden zu. Ali Dehghan Nia, „Arbeitervertreter“ bei der Behörde für soziale Fürsorge, sagte in einem Interview mit „Radio Farda“, dass es keine präzisen Daten über die Anzahl der Arbeitslosen im Iran 3 Arbeiter News 33 NOV . 2008 vorhanden sind. Er fügte hinzu: „Zwischen 65 und 70 % der Industriearbeiter haben Zeitverträge. Nach dem Ablauf der Verträge werden entweder neue Verträge abgeschlossen oder nicht. Diejenigen Arbeiter, die es nicht schaffen, einen neuen Vertrag mit ihren Arbeitgebern zu schließen, werden arbeitslos. Deswegen gilt es als sicher, dass in der ersten Hälfte diesen Jahres über 250.000 Menschen arbeitslos werden.“ Mahmud Bahmani,. Vorsitzender der iranischen Zentralbank, teilte am Sonntag [Datum?!] mit, dass viele Produktionsbetriebe nur 20 % ihrer Kapazitäten ausschöpfen. Nach ILNA sagte der Arbeitsminister, dass die Arbeitslosenquote in diesem Jahr aufgrund der „Geldpolitik der Zentralbank in den ersten 6 Monaten diesen Jahres“ zweistellig sein wird. Während dessen sind manche Experten und Ökonomen der Meinung, dass die durch den Präsidenten und Arbeitsminister unterstützte Politik der Kreditvergabe an den schnell Gewinn machenden Betrieben keine Beschäftigungsimpulse gibt. Diese Politik sei einer der Gründe für die Steigung der Inflationsrate. Nach den Medienberichten war ein Grund für die Entlassung von Tahmaseb Mazaheri, Ex-Chef der Zentralbank, seine Ablehnung der Kreditvergabe an solchen Betrieben. Auf die Frage nach der Prognose der Arbeitslosenquote in diesem Jahr antwortete der Arbeitsminister: „Bedauerlicherweise führten die Geldpolitik der Zentralbank zu vielen Problemen für die Produktion, Arbeiter und insbesondere für das Umlaufkapital der Produktionsbetriebe, sodass nach den aktuellen Statistiken der Behörde für soziale Fürsorge in der ersten Hälfte diesen Jahres über 250.000 Arbeiter entlassen wurden.“ Er fügte hinzu: „Diese Statistik berücksichtigt nicht diejenigen Bauern, die wegen der diesjährigen Dürre arbeitslos werden.“ Nach mehreren Berichten sind viele Provinzen Irans von Dürre betroffen. Dies führte zur starken Abnahme der landwirtschaftlichen Produktion. Ali Dehghan Kia wies darauf hin, dass ihm die Anzahl der iranischen Landarbeiter nicht bekannt ist und „wir sind nur über die Anzahl und Situation der Industriearbeiter sowie die Anzahl derjenigen, die mit dem Arbeitsamt zu tun haben, informiert.“ Nach den vorhandenen Daten seien Landwirtschaft und Tierzucht von Bankrott bedroht und das beeinflusse die Situation der Lohnabhängigen negativ. Entsprechen Wirtschaftsstatistiken der Realität? Manche Ökonomen und Experten halten die offizielle Statistik für realitätsfern und schätzen die Anzahl der Arbeitslosen viel höher ein. Sie betonen, dass jede Statistik die Realität widerspiegeln soll. Dazu gehört Ali Reza Mahdjub, Mitglied des Parlamentausschusses für soziale Angelegenheiten und Vorsitzender des „Arbeiterhauses“. Er kritisierte am 12. Mai die offizielle Statistik über die Arbeitslosenquote und sagte: „Mir ist es ein Rätsel, warum die drei Administrationen von Gerechtigkeit, Reform und Aufbau (gemeint sind die Administrationen Ahmadinedschads, Khatamis und Rafsandjanis AN) in den letzten zwei Jahren ihrer Amtszeit versuchten, die Arbeitslosenquote niedriger erscheinen zu lassen, während die Realität unverändert bleibt und die Arbeitslosigkeit nicht sinkt.“ Der in Teheran lebende Ökonom Bahman Arman teilte am 4. Juli mit: „Die offiziellen Wirtschaftsstatistiken sollten der Gesellschaft entsprechen. Über die Arbeitslosigkeit kann man auch sagen, dass sie dann sinkt, wenn produktive Investitionen und Tätigkeiten wie Deich- und Autobahnbau sowie die Beschäftigung in der Dienstleistung steigen.“ Diesbezüglich sagte Waliolah Salehi, „Arbeitervertreter“ im Höhen Arbeitsrat, in Radio Farda: „Wir können nur dann die Arbeitslosenquote senken, wenn wir Wert auf Produktion legen. Deshalb müssen wir das vorhandene Geld und Kapital in diese Richtung kanalisieren. Aber leider werden dieses Geld und Kapital in Spekulationen und unproduktiven Sektoren angewandt.“ Streik der Arbeiter Elektrizität Betriebs des Gilan Am 24. Mehr haben die Arbeiter der Gilan Elektrizitätsfirma aus Protest zu ihren nicht ausgezahlten Löhnen in den letzten 4 Monaten gestreikt. Sie fordern die sofortige Auszahlung ihrer Löhne sowie Lohnzuschläge. Sie verlangen auch von dem Arbeitgeber eine Erklärung über die Ursachen solcher Missstände in der Firma. Sie haben auch die übliche Nowrooz Gratifikation vom letzten Jahr nicht erhalten. Aufgrund der ausgebliebenen Löhne sind die Arbeiter nicht in der Lage die eigenen elementaren Bedürfnisse und ihrer Familien zu erfüllen. Kein Geschäft ist weiter bereit ihnen die alltäglichen Waren und Lebensmitteln auf Kredit an sie zu verkaufen. Sie werden sogar bedroht, falls sie ihre Schulden nicht ausgleichen und folglich werden sie angezeigt. Laut Aussagen eines Beschäftigten dieser Firma haben die Arbeiter in den vergangenen 3 Jahren keine Lohnerhöhung bekommen. Zunächst haben sie keine weiteren Zuschläge und Gratifikationen Jährlich 1,2 Mio. zusätzliche Arbeitssuchende Der Arbeitsminister sagte am 17. Juni, dass ca. 2,4 Millionen Menschen arbeitslos sind und fügte hinzu: „Könnten wir in diesem Jahr die Arbeitslosenquote konstant halten, täten wir etwas Großartiges.“ Jährlich kämen zusätzlich 1,2 Millionen Arbeitssuchende auf dem Arbeitsmarkt und nach den Statistiken werde die Anzahl der Arbeitslosen in diesem Jahr um 50.000 steigen. 4 Arbeiter News 33 NOV . 2008 sowie Lebensmittelmarken erhalten. Außerdem seit 4 Monaten keinen einzigen Rial bekommen. Sie fragen, ob jemand ihnen sagen kann, wie sie mit dieser Inflation weiterleben sollen und ihre Familien versorgen können. Die Situation der Arbeiter der Gilan Firma ist nicht der Ausnahmefall. Die Habgier der staatlichen und privaten Kapitalisten im Iran kennt keine Grenzen, sodass sie sich erlauben die Löhne der Arbeiter nicht auszuzahlen. Die Lage von Tausenden Arbeitern im Iran ist folgende: Arbeiten, kein Geld bekommen und Hungern. Die Bewohner des Dorfes Ghalatin Schiraz sagten, dass 300 Hektar ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche für die Nutzung und den Aufbau der Militärstation beschlagnahmt wurden und es keine Bereitschaft gäbe, die Kosten für die Landflächen zu bezahlen. Wiederholung der Proteste der Lehrer vor dem Parlament Am Dienstag, den 14. Oktober, haben zahlreiche Lehrer, zumeist Lehrerinnen, vor dem Parlament protestiert. Diese Lehrer sind zehn Jahren, manche sogar seit 30 Jahren auf Honorarbasis beschäftigt. Ohne jegliche Sicherheit, ohne Lohn während der Sommerferien und an Feiertagen arbeiteten sie in der Hoffnung, dass sie - wie ihnen versprochen wurde - als LehrerInnen fest eingestellt würden. Die Lehrerinnen haben in der Nacht vor dem Parlament einen Sitzstreik gemacht. Kurse Nachrichten Kundgebung der Arbeiter der Zementfabrik "Sarchenar"in der Stadt Solemanieh. Am Mittwoch, den 07.10.08 haben sich 400 Arbeiter der Zementfabrik vor der Fabrik versammelt und gefordert, dass ihre Probleme gelöst würden. Diese Fabrik wurde wegen Umweltverschmutzung geschlossen, und die Vertreter der Stadt haben versprochen, dass die Fabrik an einem geeigneten Ort ihre Produktion wieder aufnehmen würde. Die Arbeiter verlangen, dass sie bis zur Wiederaufnahme der Produktion in einer neuen Fabrik in anderen Fabriken beschäftigt werden und ihr Lohn bezahlt wird. Ein Teil ihres Lohns wurde nicht bezahlt, und dies ist der Grund für ihre Proteste. Ungewissheit der Arbeiter Elektroindustrie von Gilan Verspätete Lohnzahlung der Arbeiter in der Verwaltung der Stadt Dorud Die Arbeiter sind in der Stadt für die Grünflächen zuständig. Wegen des nicht bezahlten Lohns durch die Stadt haben sie große Probleme mit ihrem Lebensunterhalt. Sie können auf Kredit ihre Lebensmittel in Lebensmittelgeschäften kaufen. Aber die Arbeiter selbst bekommen ihren Lohn mit drei, sechs oder mehr Monaten Verspätung vom Arbeitgeber. Besetzung der Produktionsanlagen der Porzellanfabrik Aschkan in Ghazwin der Ein Dutzend Arbeiter der Porzellanfabrik Aschkan haben aus Protest gegen die verspätete Zahlung ihres Lohns die Produktionsanlagen der Fabrik besetzt. Nach der Besetzung hat die Zentralbank der Islamischen Republik veröffentlicht, dass die Produktionsmittel der Firma der Bank gehören. Sicherheitskräfte sind in die Fabrik eingedrungen, um den Protesten der Arbeiter entgegenzutreten. 123 Arbeiter der Elektroindustrie von Gilan haben seit 8 Monaten keinen Lohn und keine Zuschläge bekommen. Die Arbeiter haben in den letzten Monaten mehrere Male deswegen vor der Firma mit Plakaten, auf denen ihre Forderungen standen, protestiert. Trotz der Versprechungen manche Verantwortlicher wurden bis jetzt keine Maßnahmen von Seiten der Führungskräfte der Firma unternommen. Wahl der Vorstände und Abstimmung der Satzung der Arbeitergewerkschaft des Rohrzuckerkomplexes in HaftTapeh Versammlung der Bewohner eines Dorfes vor dem Gouverneursgebäude in der Provinz Fars wegen der Beschlagnahmung ihres Landes durch die Pasdaran Truppen Am Mittwoch, den 22. Oktober 2008, haben die Arbeiter des Rohrzucker Komplexes von HaftTapeh als Folge ihres Kampfes und trotz der Ablehnung der schriftlichen Bestätigung durch den Arbeitgeber und die massive Präsenz der Sicherheitskräfte ihre Vorstandsmitglieder gewählt Mehrere Bewohner des Dorfes in der Nähe von Schiraz haben am Sonntag, den 10.10. 08 gegen die Beschlagnahmung eines Teils ihres Bodens durch die Sepahe Pasdaran protestiert. 5 Arbeiter News 33 NOV . 2008 und der Satzung der Arbeitergewerkschaft zugestimmt. An der Wahl haben mehr als Tausend Arbeiter des Rohrzucker Komplexes in Haft-Tapeh teilgenommen; folgende Personen sind als Vorstandsmitglieder der Arbeitergewerkschaft des Rohr- zucker Komplexes von Haft-Tapeh gewählt worden: Feridun Nikufar, Nedjat Dehli, Ali Nedjati, Ragim Beshagh, Djalil Ahmadi, Ali Sharifi, Reza Rakhschan, Mohammad Hydari Mehr und Ghorban Alipour. die sich für meine Entlassung aus dem Gefängnis eingesetzt haben, zu bedanken. Darüber hinaus möchte ich ihnen für die wertvollen Bemühungen der Kampagne für die Freilassung Mansoor Osanloo, der Vorsitzende der teheraner Busfahrergewerkschaft herzlich bedanken. Hochachtungsvoll Mahmood Salehi EHRUNG DER SILBER ROSE AN ARBEITER DER VAHED SYNDIKAT TEHRAN – ARBEITER NACHRICHTEN AGENTUR Protest der Krankenpfleger des Krankenhauses in Khomeinischahr Ca. 50 Krankenpfleger haben sich vor dem Amt für soziale Angelegenheiten versammelt und für die Erhöhung ihres Lohns und die Anpassung ihrer Arbeitszeit an internationale Standards demonstriert. Zahlreiche der Aktivsten der Arbeiter Bewegung haben der Verleihung der Silbernen Rose (Solider) an der Arbeiter der Vahed – Syndikat gefeiert. Laut Ilna haben in dieser Veranstaltung, die über mehrere Stunden in einem der Bezirke im Süden von Teheran statt gefunden hat, haben außer der Mitglieder der Vahed Syndikat, auch die Aktivisten der Arbeiter- und Bürgerrechte, Delegierte des Freien Arbeiter Verbands, Syndikat der Maler Arbeiter, Gesellschaft für die Verteidigung der Kinder der Arbeit und der Straße und Pro Arbeiter Zentrum teil genommen. Letzter Mittwoch wurde der Silberne Rose für das Jahr 2008 im Europäischen Parlament an Youssef Mowlaie dem Rechtsanwalt und Delegierter der Vahed Syndikat überreicht. Die internationale Nicht –Regierungsinstitut Solider wurde 1948 mit dem Ziel, die Arbeiterklasse weltweit zu unterstützen gegründet und jedes Jahr widmet diesen Preis an juristischen und realen Personen, die sich für die soziale Gerechtigkeit einsetzten. Im 2005 wurde diese Zeichnung an Joan Somawya, der Vorsitzender der ILO verliehen. Danksagung von Mahmood Salehi an I. T. F Arbeiter und Arbeiteraktivisten in der Weltförderation des Transportes Herr Randal Haward der Vorsitzende: Ich bedanke mich bei allen Arbeitern und Arbeiteraktivisten der I.T.F. für die angekündigte Solidaritätswoche mit den iranischen Arbeitern. Die Arbeiterklasse weltweit ist mit großen Schwierigkeiten und Hindernissen konfrontiert. Besonders in dieser tiefgreifenden Wirtschaftskrise sind sie auf die gegenseitige Unterstützung und Solidarität angewiesen. Allerdings ist die Lage der Arbeiter im Iran besonders verheerend, weil ihnen die elementaren Rechte - das Freiheitsrecht auf Bildung eigener Verbände - genommen wurden. Aus diesem Grund spielt die Klassensolidarität alle Arbeiter der Welt mit iranischen Arbeitern eine sehr wichtige Rolle. Und ich hoffe, dass diese Unterstützung und Solidarität weiter besteht. Wir, die Arbeiter im Iran führen trotz der fehlenden Grundrechte täglich den Kampf um die Verbesserung unserer Arbeits- und sozialen Verhältnisse fort obwohl wir in diesem Kampf einen hohen Preis bezahlen müssen und großen Herausforderungen ausgesetzt sind, werden wir unsere Ziele, wie Bildung und unabhängige Arbeiterverbände weiterverfolgen. Die Unterstützung und Solidarität der Arbeiterklasse wird uns große Hilfe leisten um unsere Ziele zu erreichen. Erlauben sie mir diese Chance zu nutzen und mich bei der Förderation und allen Arbeitern, Bewehrungsstrafe für 4 Mitglieder des Vahed Syndikat Teheran, Iran Arbeit Nachrichtenagentur Das iranische revolutionäre Gericht hat für 4 bereits suspendierten Arbeiter des Vahed Bus Betriebs Haftstrafe auf Bewehrung verhängt. Ihnen wurde Propaganda gegen die Regierung und Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit vorgeworfen. Laut Nachrichten Agentur ILNA sind Ata Babakhani, Saeed Torabian, Yaaghoob Salimi und Alizadeh Hosseini von dem Revolutionären Gericht zu Haftstrafen von 6 bis 14 Monaten auf Bewehrung verurteilt worden. Parviz Khorshid, einer der Anwälte der angeklagten Arbeiter bestätigte diese Meldung und erwähnte zugleich, dass die Arbeiter des Vahed Betriebs alle ihre gesetzlichen Rechte gegen dieses Urteil in die Wege leiten einwenden. Er betonte darauf, dass die 6 Arbeiter News 33 NOV . 2008 Vorwurfe wie Aktivität gegen die nationale Sicherheit und politische Propaganda gegen das Regime haltlos und unzutreffend sind. Die Arbeiter des Syndikat des Vahed Betriebs haben sich nur an gewöhnliche betrieblich Tätigkeiten beteiligt. Urteil und Freispruch für Arbeiter des Vahed Syndikats unter der Führung von Anderen inaktiv werden und sich im Laufe der Zeit in eine passive und unwirksame Organisation verwandeln. Liebe Freunde, es ist eine eindeutige Tatsache, dass wir als Arbeiterklasse auf internationaler Ebene in einem miserablen Zustand sind .Verteuerung, hohe Inflation und Arbeitslosigkeit aufgrund der Herrschaft einer Handvoll Kapitalisten verursacht den Anstieg der Zahl der Menschen, die verhungern, von 848 auf 923 Millionen. Es ist schwer zu begreifen, dass die Mehrheit dieser verhungerten Menschen zu unserer Klasse gehört, die Reichtum und Wohlstand dieser Erde geschaffen hat. Die Medien berichten, dass die Situation sich noch verschlechtern wird. Trotz Hunderttausender Arbeitsloser in Europa und Amerika sind noch Arbeitslose mehr an der Reihe. Die ILO, Internationale Arbeiter Organisation, berichtet, dass zwei Millionen Arbeitsplätze in Gefahr sind. Diese Medien verbreiten die Nachrichten, um uns unter Druck zu setzen, unseren Kampf zu verhindern und Hunger und Not für unsere Familien zu bringen. Aber die Arbeiter können nicht ruhig bleiben. Passivität und das Fehlen aktiver Proteste führt uns und unsere Familien in einen katastrophalen Zustand. Wir müssen uns bewegen. Wo reformistische Kräfte und Kompromisse sind, müssen wir diese bekämpfen und in kämpferische Klassenorganisationen umwandeln. Wo es keine Arbeiterorganisationen gibt, müßt ihr diese mit eurer eigenen Kraft und euren Ideen aufbauen und die Arbeitgeber zwingen, eure Organisation zu akzeptieren. Das ist es, was ihr tatsächlich in der Zuckerfabrik praktiziert habt. Ich sehe, dass Tausende Arbeiter in Sanandej, Teheran, Gilan und anderen Teilen des Iran mit Protesten und Demonstrationen um die ihnen zustehenden Rechte wie ihren Monatslohn und ihren Arbeitsplatz kämpfen. Solidarisch und mit Unterstützung ihres Kampfes sage ich, man muss mit mehr Propaganda und Aufklärung über die unabhängigen und selbst aufgebauten Arbeiterorganisationen aktiv werden. Wenn ich sehe und höre, dass der Arbeitsminister eine Statistik veröffentlich, dass über 250.000 Landwirtschaftsarbeiter in den letzten sechs Monaten arbeitslos geworden sind, dann werde ich mich noch überzeugter für den Aufbau der Arbeiterorganisation und die Einheit der Organisationen einsetzen. Wenn ich sehe, dass der Preis des Erdöls unter 70$ liegt und noch weiter nach unten sinken wird, kann ich vorhersehen, dass die Situation der Arbeiter im Iran und allen anderen Erdöl produzierenden Ländern schlechter wird. In dieser Situation muss man noch stärker als in der Vergangenheit den Aufbau der kämpferischen Arbeiterorganisation im Blick haben. Ihr seid ein Beispiel davon. Ich habe die Hoffnung, dass die Arbeiter in anderen Fabriken und zwei Teheran, ILNA Letzte Woche wurde durch das Revolution Gericht in Teheran ein Arbeiter des Vahed Syndikat verurteilt und ein anderer frei gesprochen. Laut ILNA Presse Agentur wurde Gholamreza Gholamhosseini, der am Anfang des 1386 bei der Verteilung der Flugblätter des Vahed Syndikat im Bezirk Sadeghieh in Teheran festgenommen und zu 6 Monate Haft verurteilt wurde, ist von dem Revisionsgericht als unschuldig gesprochen worden. Allerdings hat das Gericht eine andere Akte der oben genanten Person ohne eine konkrete Entscheidung offen gelassen. Laut eigener Aussagen wurde Gholamhosseini in Azadi stadion im Sommer 1385 während er versuchte den Bürgermeister von Teheran und den Vorsitzenden des Vahed Betriebs zu treffen, verhaftet und nach 85 Tagen gegen Kaution frei gelassen. Yaeghoob Salimi, ein anderer Arbeiter des Vahed Syndikats wurde zu 6 Monate Haft auf 3 Jahre Bewährung verurteilt. Er wurde wegen der Teilnahme an der Arbeiterproteste im Jahr 1348 verurteilt An die kämpferischen…. 1- Jede Organisation, die wir aufbauen, ist den gierigen Kapitalisten ein Dorn im Auge; deswegen werden sie unsere Aktivitäten nicht einfach hinnehmen. Sie versuchen ständig, die Wirksamkeit unserer unabhängigen Organisation zunichte zu machen. Das ist einer der Grundsätze des kapitalistischen Systems; deswegen müssen die Arbeiter in ständigem Kampf nicht nur die Organisation, sondern gemeinsam mit ihren gewählten Vertretern ständig versuchen, ihre Forderungen durchzusetzen . Die Ergebnisse ihrer Aktivitäten müssen den Arbeitern vermittelt und mit ihnen diskutiert werden, damit das Vertrauen der Arbeiter in euch als ihre Vertreter stabil bleibt. 2-Liebe gewählte Vertreter, ihr müsst immer an der Seite eurer Kolleginnen und Kollegen bleiben, damit kein Abstand zwischen den Arbeitern und ihren gewählten Vertretern entsteht. 3-Wir haben zurzeit Dutzende von Gewerkschaften, von denen manche sogar als Vertreter der Arbeiter gewählt worden sind, die aber nach kurzer Zeit 7 Arbeiter News 33 NOV . 2008 Produktionsbetrieben eure kämpferische Tat als Beispiel nehmen und ihre eigenen unabhängigen und kämpferischen Organisationen aufbauen. Es lebe euer standhafter Kampf ArbeiterInnen Saghez-Mahmude Salehi-28.8.2008 für Verstaatlichung der Führung des Kapitals Wirtschaft unter der Meine Lieben, wenn ihr wie wir auf der Suche nach einem Ausweg aus diesem miserablen Zustand seid, dann müssen wir die Werke von Marx im Gegensatz zum Kapital aus der Sicht des Proletariats betrachten und lernen. Ich kann von hier aus nicht über die Lösung der aktuellen Probleme wie Arbeitslosigkeit oder die Arbeiter, die ihren Arbeitplatz oder ihre Wohnung verloren haben, oder deren Sparkonten durch die Banken verlorengegangen sind, sprechen; das ist die Aufgabe der Arbeiter-aktivisten an Ort und Stelle mit ihren Möglichkeiten und der Kraft der Arbeiter selbst, sie zu zwingen, euren Forderungen nachzugeben. Was ich hier sagen will, ist, dass die Krise und die Probleme untrennbar mit dem Wesen des kapitalistischen Systems verbunden sind. Dieses System ist die Ursache der Krise, von Arbeitslosigkeit, Krieg, Hunger und anderen Problemen der Menschheit. Zur Befreiung brauchen wir andere Alternativen. Unsere Klasse muss sich in Arbeiterräten organisieren, das ist die Erfahrung unserer internationalen Organisationen wie sie Karl Marx in der Pariser Kommune und in verschiedenen Klassenkriegen theoretisiert hat. Das ist der Ausweg, den auf internationaler Ebene in Ländern wie Rußland, Spanien, Iran und anderen unsere Klasse versucht hat; dabei hat es viele Opfer gegeben. Wir müssen uns neben der Lösung unserer täglichen Probleme über eine grund-sätzliche Lösung Gedanken machen und uns auf deren Durchsetzung vorbereiten. Saghez-Mahmud SalehiDatum:28.10.2008 die An die Arbeiter und ihre Familien An die lieben Genossen und Freunde und alle anderen, die sich in der Zeit, als ich im Gefängnis war, an der Seite meiner Mitkämpfer im Iran und meiner Familie für meine Freiheit engagiert und geholfen haben, dass diese Freiheit ermöglicht wurde. Heute belastet uns das kapitalistische System mit seiner tiefen Krise genauso wie euch, und wir versuchen, einen Ausweg zu finden. Diese Krise hat bis jetzt das Leben von Millionen von Arbeitern und ihren Familien und ihr ruhiges Leben zerstört. Die Kapitalisten propagieren mit ihren Politikern und Medien verschiedene Gründe, die zur Entstehung dieser Krise geführt haben, wie den Zorn Gottes, die Anderen, die Gier der Bankiers, um Schaden vom kapitalistischen System abzuwenden. In der Tat aber sind die Arbeiter diejenigen, die diese Last tragen. Durch Verstaatlichung der Banken und mit der Zahlung von Milliarden Dollar an Steuergeldern der Bevölkerung, fließen Kredite in die Taschen der Bankiers; und nachdem die Banken sich beruhigt haben, werden die Institutionen wieder an die Räuber und Verbrecher zurückgegeben. Sie versuchen uns durch Radio, Fernsehen, Internet, Zeitungen und Bücher zu überzeugen, dass wir Hunger leiden, arbeitslos werden und unser Leben mit Sorgen und Angst verbringen, damit Hunderte Milliarden in die Kassen der Kapitalisten fließen können und sie weiter Wege gehen können, die mit einer noch tieferen Krise enden. Sie wissen, dass die bewußten Arbeiter sich durch diese vielfältigen Maßnahmen nicht betrügen lassen. Gegen die Arbeiteraktivisten rufen sie Karl Marx zu Hilfe. Sie schreiben täglich Dutzende von Artikeln darüber und verbreiten dies durch ihre Tageszeitungen und Journalisten, durch Nachrichtenagenturen wie Reuter. Sie wissen, dass das Interesse an Karl Marx Werken gestiegen ist und versuchen, die Werke des Lehrers des Proletariats zu verfälschen. Sie behaupten, dass Marx für die Verstaatlichung der Produktions-, Finanz und Dienstleistungsinstitutionen war und dass der Staat den Kapitalisten helfen sollte! Das ist eine Verleumdung. www.arbeiternews.de V.i.S.d.P.: Nosrat Taymoorzadeh ([email protected]) Marx forderte die Verstaatlichung der Wirtschaft unter der Führung des organisierten Proletariats als Staat und nicht die 8 Arbeiter News 33 NOV . 2008 1 Jahr Haft für Afshin Shams Ghahverokhi Am 1. November 2008 wurde Afshin Shams Ghahverokhi zu einem Jahr Haft verurteilt. Er ist einer der führenden Köpfe des „Koordinierungskomitees zur Gründung einer regierungsunabhängigen Arbeiterorganisation“ und sitzt seit vier Monaten in Haft. Das Urteil ist ein klarer Ausdruck dafür, die Arbeiteraktivisten unter Druck zu setzen, um jegliche Aktivitäten zur Gründung ihrer Organisation zu verhindern. Grußbotschaft an die fünfte bundesweite Montagsdemo in Berlin Liebe Kolleginnen und Kollegen, seit über vier Jahren führen wir einen gerechten Kampf gegen Hartz IV und die Agenda 2010. Dieser Kampf hat sich zu einer permanenten, demokratischen Bewegung entwickelt, zu deren totschweigen die bürgerlichen Parteien und die ihnen hörigen Medien nicht mehr in der Lage sind. Die unmenschliche Situation der Lohnabhängigen und Arbeitslosen ist vor allem ein Merkmal des kapitalistischen Systems. Dieses zeigt, wie wild der Neoliberalismus zum Zweck der Profitmaximierung um sich schlagen kann und wie die etablierten Parteien diesen Angriff als Dienstleister des Kapitals dienlich sein können. Liebe Kolleginnen und Kollegen, in Anbetracht dessen, dass der Internationalismus einer der Merkmale der Montagsdemonstration ist, rufen wir Euch auf, die Protestbewegung im Iran und vor allem die Arbeiterbewegung zu unterstützen und für die Freilassung der politischen Gefangenen, insbesondere Mansour Osanlou, Vorsitzender der Gewerkschaft der Busbetriebe von Teheran und Umgebung (Vahed), und Afshin Shams, Mitglied des „Koordinierungskomitees zur Gründung einer regierungsunabhängigen Arbeiterorganisation“, einzutreten. Hoch die internationale Solidarität! Solidaritätskomitee mit den iranischen ArbeiterInnen – Hamburg Hamburg, den 08.11.2008 9 Arbeiter News 33 NOV . 2008 Unterstützt die Protestbewegung im Iran 07.11.2008 Die iranischen ArbeiterInnen befinden sich zur Zeit in einer dramatischen Situation. Nach offiziellen Angaben sind über 80% der Lohnabhängigen als Vertragsarbeiter/innen beschäftigt. Allein in den ersten sechs Monaten haben über 250.000 Beschäftigte ihre Arbeitsplätze verloren. Die Inflationsrate liegt bei über 28%, was sich unmittelbar auf die Lebenssituation der Lohnabhängigen auswirkt. Die weltweite kapitalistische Krise verschärft diese Lage. Tagtäglich protestieren Tausende Beschäftigte, um ihre ausstehenden Löhne zu erhalten. Das „Islamische Paradies“ ist nichts anderes als eine Hölle für Lohnabhängige. Die herrschenden Kapitalisten und ihre Handlanger im Staat haben keine Skrupel, über die Leichen der Massen der iranischen Bevölkerung zu gehen, um ihren Profit zu maximieren. Trotz brutalen Vorgehens der Sicherheitskräfte werden die Protestbewegungen immer stärker, was sich in über 2.000 Arbeitskämpfen im letzten Jahr widerspiegelt. Weil das islamische Regime auch die elementarsten Rechte der Arbeiterklasse mit Füßen tritt, ist der Ruf nach Gründung regierungsunabhängiger Arbeiterorganisationen die häufigste Forderung der Arbeiterklasse. Diese Forderung autonom und regierungsunabhängig zu verwirklichen bedeutet Verhaftungen, Auspeitschungen und Folter vieler weiterer Aktivisten. - - - Afshin Shams Ghahverokhi, Mitglied des Koordinierungskomitees zur Gründung einer regierungsunabhängigen Arbeiterorganisation, der vor sechs Monaten verhaftet wurde, wurde diese Woche zu einem Jahr Haft verurteilt. Mansour Osanlou, Vorsitzender der Gewerkschaft der Busbetriebe Teherans und Umgebung (Vahed), sitzt seit über 2 Jahren in Haft. Vier Mitglieder von Vahed und Mohammad Jarrahi, Mitglied des Komitees für die Verwirklichung einer regierungsunabhängigen Arbeiterorganisation, wurden zu Haftstrafen von 6-14 Monaten verurteilt. Viele Frauenaktivisten, darunter Zeynab Bayazidi, Hana Abdi, Ronak Saffarzadeh, Asha Mo’meni, Negin Sheikholeslami und Fatemeh Goftari, befinden sich in Haft. Dutzende Bürgerrechtsaktivisten aus Provinzen wie Kurdistan, Azerbaidschan oder Balutschistan sind zu unterschiedlich langen Haftstrafen verurteilt worden. Einige Studenten, die im Dezember letzten Jahres gegen das islamische Regime protestiert hatten, sitzen immer noch in Haft. Die Protestbewegungen und vor allem die Arbeiterklasse sind auf gegenseitige Unterstützung und weltweite Solidarität angewiesen. Mahmoud Salehi, der bekannteste Arbeiteraktivist, der im September aufgrund weltweiten Protests nach über einem Jahr Haft freigelassen wurde, schreibt in seiner Danksagung an ITF (International Transport Federation): „Die Unterstützung und Solidarität der Arbeiterklasse wird uns große Hilfe leisten, um unsere Ziele zu erreichen…“ Wir rufen alle Arbeiterorganisationen, Parteien und alle fortschrittlichen Menschen auf, die Protestbewegung im Iran nicht allein zu lassen und für die Freilassung aller politischen Gefangenen einzutreten. Solidaritätskomitee mit den iranischen ArbeiterInnen - Hamburg Solidaritätsverein mit der Arbeiterbewegung im Iran - Hannover Solidaritätsverein mit den iranischen Arbeitern - Köln Rat der Arbeitersolidarität - Frankfurt V.i.S.d.P. [email protected] 10 Arbeiter News 33 NOV . 2008 An die Gewerkschaft der Landwirtschaftsarbeiter – FENSUAGRO/Kolumbien Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, mit großem Entsetzen haben wir von der lebensgefährlichen Situation eurer Gewerkschaftsmitglieder erfahren. Hiermit drücken wir unsere kämpferische Solidarität mit eurem Kampf aus. Wir können eure Situation gut nachvollziehen, da das Schicksal der Arbeiter in unserem Land, Iran, eurem gleicht. Gewerkschaftsaktivisten werden auf offener Straße entführt, verhaftet, gefoltert und sitzen seit einigen Jahren im Gefängnis. Mansour Osanlou und Afshin Shams sind Beispiele hierfür. Aus diesem Grund denken wir, dass euer Kampf gegen die Kapitalisten und ihre Handlanger im Staat Teil unseres Kampfes, sogar Teil des Kampfes der weltweiten Arbeiterklasse für eine gerechte Gesellschaft ist. Wir, iranische Arbeiteraktivisten aus Deutschland, werden versuchen deutsche Arbeiterinnen und Arbeiter über Eure Situation zu informieren, um eine breite Solidaritätsbewegung mit Eurem Kampf zu mobilisieren. Wir haben bereits unseren Protestbrief bereits an die kolumbianische Botschaft in England und an Mitglieder des kolumbianischen Parlaments geschickt. Euer Kampf ist unser Kampf! Hoch die internationale Solidarität der Arbeiterklasse! Solidaritätskomitee mit den iranischen Arbeitern – Hamburg Solidaritätsverein mit den iranischen Arbeitern – Frankfurt Solidaritätsverein mit den iranischen Arbeitern – Köln Deutschland, 22.10.2008 11 Arbeiter News 33 NOV . 2008 John Lennon Held der Arbeiterklasse Sobald man geboren ist bringen sie dich dazu dich klein zu fühlen Indem sie einem keine Zeit anstatt allem geben Bis der Schmerz so groß ist, dass man überhaupt nichts mehr fühlt Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein Sie verletzen einen zu Hause und schlagen einen in der Schule Sie hassen dich wenn du schlau und wenn Du dumm bist täuschen sie dich. Solange bis du so verdammt verrückt bist, dass du ihren Regeln nicht mehr folgen kannst Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein Wenn sie einen zwanzig zusätzliche Jahre gequält und verängstigt haben dann erwarten sie, dass man eine Karriere wählst Wenn man nicht richtig funktioniert ist man so voll Angst Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein Sie lassen einen betäubt mit Religion und Sex und Fernsehen Und man glaubst man ist so schlau und klassenlos und frei Aber man bist immer noch so verdammt gleichgültig so weit ich sehen kann Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein Sie erzählen einem immer noch es gibt einen Raum an der Spitze Aber zuerst muss man lernen wie man lächelt während man tötet Wenn man wie ein Fels auf dem Hügel sein will Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein Ein Held der Arbeitsklasse ist etwas zum sein Wenn du ein Held sein willst also dann folge mir einfach Wenn du ein Held sein willst also dann folge mir einfach Unterstützt die Protestbewegung im Iran Wir rufen alle Arbeiterorganisationen, Parteien und alle fortschrittlichen Menschen auf, die Protestbewegung im Iran nicht in Stich zu lassen und für die Freilassung aller politischen Gefangenen einzutreten. Köln Samstag, 22.11.2008 13-17Uhr Neumarkt_ Anfang Schildergasse Hamburg Samstag, 22.11.2008 14 – 16 Uhr Glockengießerwall (Vorplatz Hamburg Hauptbahnhof) 12