Beispiel 4 a) Ein privates Unternehmen erzielt einen Umsatz von 3 Mio. Euro. Es setzt Vorleistungen im Ausmaß von 400.000 Euro ein, weiters fallen Abschreibungen in Höhe von 10% des eingesetzten Kapitals von 1,5 Mio. Euro an. Die Löhne betragen 2 Mio. Euro und Zinsen von 120.000,-Euro. Bestimmen Sie Brutto- und Nettowertschöpfung und Gewinn. Wie ändern sich diese Größen, wenn die Löhne 2,5 Mio. Euro ausmachen, alles andere gleich bleibt? b) Bei einer öffentlichen Dienststelle fallen Vorleistungskäufe von 400.000,-Euro, sowie Abschreibungen in Höhe von 10 % des eingesetzten Kapitals von 1,5 Mio. Euro an. Die Löhne betragen 2 Mio. Euro. Bestimmen Sie die Brutto- und die Nettowertschöpfung. Wie ändern sich diese Größen, wenn die Löhne 2,5 Mio. Euro ausmachen, alles andere gleich bleibt? Gibt es einen Gewinn? Beispiel 5 Eine einfache Volkswirtschaft besteht aus einem privaten und einem öffentlichen Sektor. Sei Ypr die Menge des im privaten Sektor produzierten Gutes, Yst die Menge des im öffentlichen Sektor produzierten Gutes. Die jeweiligen Produktionsfunktionen lauten Ypr = 5Lpr bzw. Y st = 2L st, wobei Lpr und Lst den Arbeitseinsatz (Anzahl der Arbeiter) messen. Es gibt insgesamt 2500 Arbeiter. In der Ausgangssituation beschäftigt der private Sektor 2000 Arbeiter, der öffentliche Sektor 500 Arbeiter. Der einheitliche Bruttolohn w beträgt 10 Euro pro Arbeiter, wovon jeder Arbeiter eine Steuer in Höhe von 20 % abführen muss. Das Nettoeinkommen wird zur Gänze zum Kauf des privaten Gutes verwendet. Das öffentliche Gut wird unentgeltlich angeboten. a) Bestimmen Sie die Menge an produzierten Gütern in den beiden Sektoren. Wie hoch muss der Preis ppr des privaten Gutes sein, damit die Nachfrage genau dem Angebot entspricht? b) Wie hoch ist der Gewinn/Verlust im privaten Sektor, wie hoch sind das Volkseinkommen (wie wird die Produktion im öffentlichen Sektor bewertet?) sowie die Steuereinnahmen? Wofür muss der Staat die Steuereinnahmen verwenden? c) Der private Sektor verzeichnet nun eine Produktivitätssteigerung von 40 %, der öffentliche Sektor nur eine von 5 % (Produktivität = Zahl der erzeugten Güter pro Arbeiter). Damit das Verhältnis der Anzahl der Güter in beiden Sektoren gleich bleibt, müssen nun mehr Arbeiter im öffentlichen und weniger Arbeiter im privaten Sektor beschäftigt sein (bei gleicher Gesamtzahl von 2500). Berechnen Sie die entsprechende Aufteilung der Arbeiter nach der Produktivitätssteigerung, sowie die Höhe der Produktion in beiden Sektoren. d) Wenn durch die Produktivitätssteigerung auch der Bruttolohn um 40 % steigt (in beiden Sektoren), wie hoch müssen nun die Steuereinnahmen sein, um die Löhne im öffentlichen Sektor zu finanzieren? Welcher Steuersatz muss daher von den Bruttolöhnen eingehoben werden? (Beachten Sie: auch die Beschäftigten im öffentlichen Sektor zahlen die Steuer.) e) Wie hoch muss nun der Preis ppr des privaten Gutes sein, damit die Nachfrage genau dem Angebot entspricht? Wie hoch ist der Reallohn w/ppr nun, wie hoch war er vor der Produktivitätssteigerung? Beispiel 6 a) Ein Unternehmen mit 100 Beschäftigten produziert 5.000 Taschenlampen pro Monat. Der durchschnittliche Lohn der Beschäftigten liegt bei 2.000 Euro pro Monat. Wenn die Produktivität jedes/jeder Beschäftigten um 2 % steigt (d. h. es steigt insgesamt die Zahl der produzierten Taschenlampen und alle können zum gleichen Preis wie zuvor verkauft werden), wie hoch kann dann der Lohn sein, damit die Lohnkosten pro Taschenlampe gleich bleiben? Wie viele Taschenlampen werden produziert? b) In einem Pflegeheim werden 80 Bewohner/innen von 30 Pflegepersonen betreut, von denen jede 2.600 Euro pro Monat kostet (inkl. Lohnnebenkosten). Welche Lohnkosten entfallen auf eine zu pflegende Person pro Monat? Wie ändern sich diese Lohnkosten pro Person und Monat, wenn die Löhne um 2 % steigen? Überlegen Sie kurz, ob es Möglichkeiten für Produktivitäts-steigerungen im Pflegeheim geben könnte.