Übungsblatt 1 - Staatsquote

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Universität Zürich
HS 2010
Finanzwissenschaft: Der öffentliche Sektor
Übungen zur Vorlesung
Übungsblatt 1 - Staatsquote
Aufgabe 1 Diskutieren Sie kurz, ob und auf welche Weise sich folgende Ereignisse bzw. Massnahmen
auf die Real- und die Gesamtausgabenquote des Staates (z.B. der Schweiz) auswirken.
a) Eine Erhöhung des Militärbudgets.
b) Eine Erhöhung der Arbeitslosenrate.
c) Eine Kürzung der Sozialleistungen.
d) Eine ’Privatisierung’ der Post mit staatlich garantierter Übernahme etwaiger Verluste.
e) Eine Verschiebung vom Umlagesystem (1. Säule) zum Kapitaldeckungssystem (2. Säule) der
Rentenversicherung
f) Eine Kürzung der Preissubventionen für landwirtschaftliche Produkte bei gleichzeitiger
Erhöhung von steuerlichen Absetzbeträgen für Landwirte
Aufgabe 2 Baumolsche Kostenkrankheit öffentlicher Dienste
Stellen Sie die Baumolsche Kostenkrankheit formal dar. Gehen Sie dazu von zwei Sektoren aus,
wobei Sektor 1 den Produktionssektor mit einer Produktivität von a1t = ebt , b > 0, und der Sektor
2 den Dienstleistungssektor mit einer Produktivität von a2t = 1 darstellt. Beide Sektoren setzen
Arbeit als einzigen Produktivfaktor ein und es herrscht vollkommene Arbeitsmobilität zwischen den
Sektoren. wit bezeichnet den Lohnsatz zum Zeitpunkt t in Sektor i ∈ {1, 2}. Die Preisbildung in beiden Sektoren folgt einer markup-Regel: Der Preis einer Einheit Output von Sektor i beträgt (1 + µi )
mal den Kosten dieser Einheit.
a) Berechnen Sie die Kosten und den Preis einer Einheit Gut 1, bzw. Gut 2 zum Zeitpunkt t.
b) Das reale BIP zum Zeitpunkt t sei gegeben durch BIPt . Nehmen Sie an, dass der Anteil am
realen BIP von Gut i, der konsumiert wird konstant gleich αi ist, i ∈ {1, 2}. Zeigen Sie, dass
unter dieser Voraussetzung der Ausgabenanteil für den Dienstleistungssektor nach 1 strebt.
(Verwenden Sie dazu die Annahme der perfekten Arbeitsmobilität)
c) Inwiefern ändert sich Ihre Antwort zu Teilaufgabe b), wenn Sektor 2 den öffentlichen Sektor
darstellt?
d) Das Verhalten der Konsumenten in dieser Ökonomie kann modelliert werden durch die
Annahme dass ein einziges repräsentatives Individuum seine Nutzenfunktion maximiert.
Welche Form muss diese Nutzenfunktion haben und wieso?
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Aufgabe 3 Wagnersches Gesetz
Betrachten Sie eine Welt mit zwei Gütern, c und G. Der Preis der beiden Güter betrage pc , bzw. pG .
Ein repräsentativer Agent mit Einkommen I habe eine Nutzenfunktion, für die der Einkommensexpansionspfad bei dem gegebenen Preisverhältnis zwischen den Gütern c und G durch die Gleichung
c = c0 für eine bestimmte Zahl c0 beschrieben werden kann. (Es gelte dass I ≥ pc c0 .)
a) Interpretieren Sie die Voraussetzungen: Ist Gut G inferior oder normal? Sind die Güter (zu
einem gewissen Grad) komplementär?
b) Berechnen Sie für gegebenes I die optimale Konsummenge des Gutes G (i.e. die Engelkurven
von G)
c) Berechnen und skizzieren Sie den Anteil des Einkommens, der für Gut G ausgegeben wird, in
Abhängigkeit von I. Ist Gut G (bzw. Gut c) ein Luxusgut oder ein Notwendigkeitsgut?
d) Interpretieren Sie diese Aufgabe im Lichte des Wagnerschen Gesetzes. Nennen Sie ausserdem
Beispiele für öffentlich bereitgestellte Güter, für welche die Nachfrage nach diesen mit
steigendem Einkommen überproportional steigt. Finden Sie auch gegenteilige Beispiele?
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