Erdkunde 1. Von der Agrar- zur Dienstleistungsgesellschaft 3 Sektoren: 1. primärer Sektor (Urproduktion) Gewinnung der Güter direkt aus Natur. Land-, Forstwirtschaft & Fischerei. 2. sekundärer Sektor - Rohstoffverarbeitung. Industrie, Handwerk, Bergbau, Energie – und Wasserwirtschaft 3. tertiärer Sektor – produzierendes Gewerbe. Private und öffentliche Dienstleistungen Strukturwandel Tertiärisierung - - Neue, effiziente Organisations- – und Produktionsformen führen zu Rationalisierung & verändern die Struktur der Betriebe Kostensenkung, weniger Arbeitskräfte , + Produktivität, + Qualität,+ Leistung und + Konkurrenzfähigkeit Viel weniger Landwirtschaft, aber größere Betriebe (wachsen & modernisieren ,kostengünstig sein oder weichen) Hoher Lebenstandart/ Lebenserwartung, große Investitionen(Bildung+ Forschung),Vergabe von Arbeit an Fremdfirmen enorme nachfrage bei Dienstleistungen, aber auch Rationalisierung im tertiären Sektor möglichvon der Dienstleistungs- zur Informationsgesellschaft 2.Produktionsweisen in der Landwirtschaft Agrobusiness Bauernhof Industrieunternehmen Vertikal integrierte Unternehmen (Unternehmen, die mehrere Produktionsstufen in sich vereinen) Decken der Nachfrage, gleich bleibende Qualität, immer größere Nahrungsmittelketten Vertragslandwirtschaft: Verträge mit kleinen Betrieben, großer Betrieb der die Produkte verarbeitet Entsorgung von Exkrementen durch Bauern (Kostenersparnis) ,Anpassung an Nachfrage durch Kündigungen, vertragliche Leistungen für Bauern(gesicherte Abnahme, Einkommen) Merkmale des Agrobusiness : - Hoch qualifiziertes Management - Aufeinander abgestimmte Anlieferung von z.B. Küken, Mischfutter und Masthähnchen - Betriebliche Organisationsstruktur auf der Basis mehrerer Standorte in versch. Dt. Regionen - Zunehmende Veredelung der Rohprodukte innerhalb des Unternehmens - Risikoreduzierung durch Diversifikation - Internationales Engagement Produktionsweise in der Industrie Bedürfnisse erfordern Produktion 1. Primär- Existenzbedürfnisse(Kleidung, Wohnung, Nahrung lebensnotwendig) 2. Sekundär- Luxusbedürfnisse(Auto, Computer, Reise gestalten das Leben angenehmer) Def.: - „Urproduktion“ (Grundstoffe) Weiterverarbeitung Gütertransport Handel Wirtschaftsstrukturen und -prozesse auf regionaler und globaler Ebene Produktions- + gesellschaftlliche -politische Faktoren +Standortfaktoren+ natürliche Faktoren = Wirtschaftspotential einer Region Produktionsfaktoren Zur Befriedigung der Bedürfnisse braucht man Produktion. 3 Grundelemente der Produktionsfaktoren: 1. Boden „originär“(naturgegeben) 2. Arbeit „originär“ 3. Kapital 1.Boden - Nutzfläche – Standort (Wohnungen, Industrie, Verkehr) Bodenschätze, Energiequellen unbeweglich, unvermehrbar(trotz Neulanderschließung) 2.Arbeit - Wirtschaftliche Leistung der Menschen - Das Potential an arbeitsfähigen & qualifizierten Arbeitskräften - Deren Leistungskraft und –vermögen - Die rationelle Eingliederung der „Arbeit“ in den Wirtschaftsprozess - Die Ausstattung mit wirtschaftlichen und technischen Hilfsmitteln 3.Kapital – „Abgeleiteter“ Produktionsfaktor “vorgetane“ Arbeit Geld- oder Sachkapital(Maschinen Anlagen, Lagervorräte) Kapital durch Produktion und sparen kann nur durch Arbeit entstehen. Kapital anlegen Investition - Neu- oder Erweiterungsinvestitionen (Neubeschaffung / Erweiterung des Produktionsapparates) - Ersatz – oder Reinvestitionen (zum Ersatz verbrauchter Produktionsmittel) - Lager- oder Vorratsinvestitionen (zur Aufstockung der Materialien / Rohstoffe) Ergänzung der 3 Faktoren : Wissen und Information = „Rohstoffe“ zur Entwicklung von Innovationen Standortfaktoren =„örtliche Produktionskostenvorteile“ 1. „harte Faktoren“ (= berechenbare Kosten): Rohstoffe/Energie (Preise, Entf. Zum Markt, Standorte von Zulieferern) Flächenangebot (Kosten, Grad der Erschließung, Beschaffenheit) Fühlungsvorteile (Kontakte zu Institutionen, Betriben, Zulieferern) Agglomerationsvorteile(mehrere ähnl. Unternehmen räuml. konzentriert) Verkehrsanbindung (Straße, Bahn, Wasserwege,Pipelines,Flughäfen) Arbeitsplatzpotential (Zahl, Qualifikation, Löhne, Lohnnebenkosten) Absatzmarkt (Größe,Entfernung,Konkurrenz) Infrastruktur / Lagequalität (Ver- Entsorgung, Kommunikation, Verkehr, Bildung) Branchenspezifische Prioritätenfolge 2. „weiche Faktoren“ (= psychische, subjektive Faktoren) : Umwelt (ökologische Situation , Landschaft) Naherholungsmöglichkeiten Bildung / Kultur Persönliche Gründe Gesellschaftliche und Politische Faktoren Push- und Pullfaktoren = Migrationstheorie, Menschen werden von bestimmten Orten „weggedrückt“ (push“) und von anderen Gebieten „angezogen“ (pull) 1. Pull – Faktoren (gute/optimale Lebenszustände) 2. Push-Faktoren (unzureichende Lebenszustände): Natürliche Faktoren 1.Klima 2. Ökozone Indikatoren zur Messung regionaler Disparitäten 1. 2. 3. 4. 5. 6. Raum – und Siedlungsstrukturelle sowie demographische Rahmenbedingungen Ökonomische Ausgangslage Technische Infrastruktur Kultur und Freizeit Natürliche Ressourcen Zentralität, regionale Identität und Kooperation Regionale Disparitäten in der BRD (Focus Nr.52 / Dez 03) 5 Kriterien o o o o o Investitionen im Gewerbe (Dresden / 8 der top10 im Osten, 2002: 83 mio. WO) Arbeitslosenquote (3,3% Bayern 25% Meck-Vorp.) Wertschöpfung des einzelnen Erwerbstätigen (LK München >100.000€ /bester Kreis) Wanderungssaldo (Lüneburg + 1,72% -2,96 im Osten) Erwerbstätigenzahl (+ 5,86 Main-Tauber-Kreis -8,86 im Osten) „Stars im Süden – Öde im Osten“ Platz 1 : Freising – Boomen im Umfeld von Ballungsräumen, Nähe zum wirtschaftl. Zentrum, sehr gute öffentliche Infrastruktur Platz 9 : Lkr. Karlsruhe – gute Flächenpolitik, Verkehrssituation, Schulausstattung Platz 130 : Teltow-Fläming bester Lkr. Im Osten Disparitäten in Europa Indikatoren: o o o o o o o o Bevölkerung (Dichte, Geburten, Altersgruppen) Erwerbstätigkeit/ Arbeitslosigkeit Volkswirtschaftliche Gesamtgröße Ausgaben für Bildung, Forschung und Entwicklung Landwirtschaft Energie Verkehrsnetz Lebensbedingungen Starke Regionen : Nord-Süd-Achse : London, Benelux, Ruhpott, Süddeutschland, Norditalien Sunbelt: Ostküste Spanien, Südfrankreich, Italien(bis Rom) 2te - Nord-Süd- Achse( Osteuropa- Impuls): Kopenhagen, Berlin, Prag , Wien , Budapest