Vo 7 Seite 1 – 04.05.05 (Petschnig) Fortsetzung Scores: IKDC- International Knee Documentation Comitee - Beurteilung 25% subjektiv, 75% objektiv o Subjektive Fragen (25 Punkte) Hat der Patient den gleichen Aktivitätslevel wie vor der Operation erreicht? Fragen nach Schmerzen, Schwellungen und giving way (Frage, ob d. Patient dem Knie vertraut; ob das Knie hält) o Frage nach Symptomen o ROM testen Hat der Patient ein Extensions- Flexionsdefizit (Flexionsdefizit Einschränkungen beim Gehen) o Krepitationen Überprüfung ob Knorpel und Gelenk kongruent sind Verschiedene Tests, bezüglich der Bänder im Knie (Kreuz- und Seitenbänder) o Röntgenbild Beurteilung (fließt auch in den Score ein) Ist eine Arthrose vorhanden (Beurteilung des Kniegelenksspaltes) Überprüfung der Langzeitergebnisse o Funktionelle Tests Hop- Tests (auch Hilfsmittel f. Koordinationsbeurteilung) o Überprüfung der Stabilität Score nach Row: bei Schulterluxationen Beurteilung: 70%b objektiv, 30% subjektiv 90- 100 Punkte: ausgezeichnet 75- 89 gut 51- 74 geht noch < 50 Punkte schlecht - Funktion: 30 Punkte - Beweglichkeit: 20 Punkte - Stabilität 50 Punkte o Überprüfung ob man Schulter durch gezielte Tests luxieren kann Apprehension Test o Wichtig in der Schulter sind vor allem: Außenrotation, Innenrotation, Elavation Score nach Constant und Murley - allgemeiner Schulterfunktionstest Objektiv: 65% subjektiv 35% Beurteilung von: Schmerzen 15 Punkte - ADL 20 Punkte (Full work, Sport, Schlafen- kann man ohne Schmerzen/ Probleme schlafen) - Überprüfung der Beweglichkeit (ROM)- Arm heben o über den Kopf (Elevation und Außenrotation sind vorhanden) o bis zum Kopf o bis zum Nacken o nur bis zum Brustbein o bis zur Hüfte (Hände können gerade nach hinten gebracht werden),Schürzengriff - Kraftmessung Vo 7 Seite 2 – 04.05.05 (Petschnig) Allgemeine Richtlinien der Rehabilitation ?? Sportartspezifisches Training Allg. berufsspezifisches Training Rehabilitatives Training Stabilisierungsphase Funktionelle Nachbehandlung Frühfunktionelle Nachbehandlung IMMOBILISIERUNG Rehabilitation sollte prinzipiell planmäßig ablaufen, aber Kochrezepte gibt es nicht!!!!!!! Abhängig von: - Operationstechnik - Verletzungsgrad - Betroffne Struktur - der Operationsbefund gibt Richtlinien vor, wann welche Struktur mit welcher Intensität belastet werden darf. Frühfunktionelle Nachbehandlung Patient ist noch immobilisiert möglichst kurz ruhigstellen (Folgen , wie Kapsel- und Bänderproblem in nachfolgenden VO´s) ZIEL der 1. Phase gegen die Folgen der Immobilisation gerichtet: - Heilung von verletzten/ operierten Strukturen - Keine Schmerzen - Keine Schwellung /Erguss - Vermeiden von Knorpelschädigungen - Vermeiden von Kontrakturen - Vermeidung von Atrophie ENDE: wenn Patient laut OP- Bericht wieder belasten darf und keine Schwellungen /Erguss oder Schmerzen hat Statisches Training Crossing over Intentionsübungen Schwellstrom (Wechselstrom bei Implantaten) Ad. Intentiosübungen nach Förster: Muskel soll nicht nur durch Strom kontrahiert werden, sondern auch mental Gips sollte gefenstert sein ACHTUNG: durch Strom sollte der Bruch (z.B.) nicht verschoben werden Vo 7 Seite 3 – 04.05.05 (Petschnig) Funktionelle Nachbehandlung ZIEL der 2. Phase - Normaler ROM - normaler Bewegungsablauf (norm. Gangbild) - Training nach Verletzten Strukturen (manchmal auch schon in 1. Phase) - Schulung allg. konditioneller Fähigkeiten (Kurbelergometer, Fahrradergometer, …) - Schulung der Propriorezeptoren - Muskelaufbau an den betroffenen Strukturen ENDE: normales Gangbild (abh. Von den allg. koordinativen Fähigkeiten und normaler ROM) Ziele sollten in einem, best. Zeitrahmen erreicht werden Knie: ~ 6 Wochen: norm. Gangbild sollte erreicht sein. Wenn nicht: Abhängig v. Widerstand: Hart OP- WH. Weich 2 Wochen noch warten wenn nicht besser, dann OP - Wenn erreichter Fortschritt zurückgeht OP Bei zu langem Zuwarten nur mehr Verlust Stabilisierung Ziel der 3. Phase - Verbesserung der Kraft - Verbesserung der Ausdauer - Verbesserung der Koordination eigentlich alles aus der klassischen Trainingslehre Wenn Schmerzen/ Schwellung auftreten – zurück zu Phase 2 ENDE: wenn der Patient z.B. einbeinige (Halb- ) Kniebeugen schafft oder laufen kann (Überprüfung am Laufband bei etwa 7- 8 km/h) ad Kniebeugen /: nicht bei „Giving Way“ (Instabilität) oder wenn der Patient medial/lateral ausweicht (Test der Beinachse) Rehabilitatives Training Ziel der 4. Phase 3- C der Rehabilitation - Carriage Symetrische /Assymetrische Übungen Confidence Vertrauen in komplexe Bewegungen Control Bewegungen sollte unwillkürlich ausgeführt werden können ENDE: - Kontrollierter Einsatz der Muskulatur (Einsatz im Alltagsleben) - Springen - Laufen mit Richtungswechsel - Umsetzen antrainierter Eigenschaften in Alltag, Beruf, Sport Carrige: Belastungen sollten bewusst ausgeführt werden können Confidence: Vertrauen in die Stabilität des eigenen Knies Control: ist durch vorangegangene Schonhaltung oft schwierig Vo 7 Seite 4 – 04.05.05 (Petschnig) Präoperative Maßnahmen bei Hüftendoprothese (Die Hüfte ist die häufigste OP Heutzutage kein Problem mehr – auch bei 30-40 Jährigen nicht – Kann bis zu 3 mal gemacht werden und hält je bis zu 15 Jahren). Prothesen bringen heute auch im Sport fast keine Einschränkungen mehr mit sich) Probleme der Arthrose (= Verformung von Kopf und Pfanne es kommt zu einer Veränderung der Freiheitsgrade): - Schmerzen - Beweglichkeitsprobleme: Beweglichkeit der Hüfte nimmt ab (Durch „Entrunden“ der Gelenkskörper, Muskelabschwächung, Assymetrie Verformung) Betroffene Muskelgruppen - Adduktoren (häufig Schmerzen im Knie - Psoas (neigt zu Verkürzungen) - Gluteus medius, maximus (Abschwächung) Diesen Problemen kann mit einem präoperativen Training entgegengewirkt werden Probleme des Patienten bei Extension (= Überstreckung nach hinten) Innenrotation Abduktion Ziel Atrophie verhindern Kontraktur vermindern Beweglichkeit verbessern Belastung senken z.B. durch Gehilfen- (Stock auf der gesunden Seite), Wassergymnastik Therapie: Schwellstrom (bis zur sichtbaren Kontraktion relativ unangenehm) UW- Heilgymn. UW- Druckmassage (Wärme wird oft als angenehm empfunden) Stock auf der gesunden Seite Dehnen, Kräftigen Gehen mit Krücken lernen Kräfte die auf das Hüftgelenk wirken: Stehen: Einbeinstand Gehen Stiegensteigen Laufen 0,3 x Körpergewicht 2,4-2,6 x Körpergewicht 1,3 –5,8 x Körpergewicht (abhängig von der Gehgeschwindigkeit) 3 x Körpergewicht 4,5 x Körpergewicht (nur beim langsamen laufen) Arten des Hinkens Schmerzhinken (Versuch, das schmerzende Bein möglichst kurz zu belasten) Vo 7 Seite 5 – 04.05.05 (Petschnig) Insuffizienzhinken (Muskulatur – z.B. Gluteus medius Das Bein sinkt ab (positiver Trendelenburgtest) Verkürzungshinken (Psoas, Adduktoren verkürzt/ verspannt) Dabei rotiert das Becken nach vorne Innen Häufiges Problem : Beinlängendifferenz Echte Beinlängendifferenz: Anatomisch bedingt ein Knochen ist wirklich kürzer als der andere (verkürzte Tibia oder verkürzter Femur) Scheinbare Beinlängendifferenz: wenn ein Bein scheinbar kürzer ist, aber der Unterschied nicht evaluierbar ist z.B. durch Adduktorenverkürzung, Beckenschiefstand oder Veränderungen im Illiosakralgelenk) Untersuchungsmethoden: Im Liegen : Messen von der Spina Illiaca anterior superior bis zum Knöchel (innen oder außen) o Es gibt auch Untersuchungsmethoden, die messen vom Bauchnabel weg) - Manuelles Abschätzen: Im liegen die Knöchel fassen und beurteilen, ob diese parallel sind Aufsetzen und dann vergleichen, ob sich die Knöchel zueinander verschoben haben - Röntgen (Raster dahinter legen und Vergleichen) Vor allem bei jungen Leuten sollte mit einer scheinbaren Beinlängendifferenz vorsichtig umgegangen werden. Es sollte unter keinen Umständen eine Ausgleichssohle verschrieben werden, wenn die Beinlängendifferenz nicht echt ist. - Rehabilitation nach Hüftgelenksendoprothetik 1. Phase (1- 2 Wochen im Schnitt, bis die Nähte der Wunde entfernt werden) CAVE1: Ziel: 1 Adduktion, Außenrotation (vermeiden mind. 6-8 Wochen herausspringen der Pfanne möglich) keine Übungen mit langem Lastarm (der Widerstand sollte möglichst nahe am Gelenk sein Schmerz bekämpfen (z.B. analgetische Elektrotherapie) Schwellung abbauen (tritt bei Heilung von Strukturen auf) Lymphdrainage, Elektrotherapien Muskelaktivierung Kontraktur vermeiden (Psoas dehnen in Bauchlage, Hochgestellte Kopfstützen vermeiden „Patienten strecken“) Heilen v. OP-Strukturen CAVE: Achtung, Hüte dich vor..... keine Beine Übereinander Schlagen Knie muss immer nach oben zeigen (evt. mit Punkt markieren) mit Poster zw. Den Beinen schlafen Ad. Muskelaktivierung: Da bei der OP der Gluteus medius durchtrennt und genäht wird, darf dieser 6 Wochen nicht gegen die Schwerkraft belastet werden um nicht die Nähte zu zerstören Vo 7 Seite 6 – 04.05.05 (Petschnig) ENDE: (ca. 12 Tage) - Gehen mit 3 bzw. 4 Punktegang - Treppensteigen mit Krücke Was kann man in er 1. Phase tun? Passive Maßnahmen Dehnen (vor allem Psoas und rectus femoris) Isometrische/Dynamische Übungen Crossing Over Gangschulung mit Krücken- 3 / 4 Punktegang Richtige Lagerung des Patienten Phase II (3 – 7 Wochen) CAVE: Ziel: - Überkreuzen der Beine (vermeiden) Adduktion (vermeiden) Aussenrotation (vermeiden) Athrophie vermeiden Ausdauer verbessern Krücken ablegen: wenn Becken beim Gehen nicht mehr absinkt ~ 6- 7 Wochen nach der OP ENDE: Normales Gangbild mit einer Krücke 4 Punkte: „Normaler Gang“, jeweils gegenseitig mit Krücke unterstützen 3 Punkte: Beide Krücken zu kranken Bein