Reflexe, Rückenmark

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bi-1, Verhalten
Das Rückenmark:
Geschützt im Wirbelkanal der Wirbelsäule liegt das Rückenmark. Im Querschnitt
erkennt man zentral den Rückenmarkskanal und die graue Substanz. Sie enthält
die Zellkörper von Nervenzellen. Umgeben ist die graue Substanz von der weißen
Substanz, die aus markhaltigen Axonen der Nervenzellen besteht. Diese Axone
dienen der Verbindung einerseits zwischen den Sinnesorganen, anderen
Abschnitten des Rückenmarks und dem Gehirn, andererseits zwischen dem Gehirn
und den Erfolgsorganen. Über die hinteren Rückenmarkswurzeln treten sensorische
Axone ins Rückenmark ein, während die motorischen Axone in den vorderen Wurzeln
das Rückenmark verlassen.
Reflexe: Blitzschnell zuckt die Hand von der heißen Herdplatte zurück. Erst
danach melden sich Schmerz und Einsicht. Der Rückziehreflex ist unbewusst
abgelaufen. Rezeptoren in der Hand, Schaltneurone im Rückenmark und motorische
Nervenzellen, die zum Oberarmbeuger führen, bilden dabei Reflexbögen. Beim
Kniesehnenreflex fehlen dagegen Schaltneurone. Von den Axonen der
Sinnesnervenzellen, deren Dendriten in den Muskelspindeln sitzen, wird
unmittelbar auf motorische Nervenzellen umgeschaltet.
Reflexe führen auf kürzestem Weg und damit rasch zu einer zweckmäßigen
Reaktion.
Die meisten unserer Muskeln sind auch im Ruhezustand leicht angespannt. Nur auf
diese Weise wird unsere aufrechte Haltung möglich, denn ohne ständige
Muskelspannung würde das Skelett in sich zusammenfallen. Diese "Vorspannung"
der Muskeln nennt man Haltetonus. Dass wir bei aufrechter Haltung in den
Kniegelenken nicht einknicken, verhindert der Kniesehnenreflex. Schon leichtes
Einknicken im Kniegelenk dehnt den Streckmuskel im Oberschenkel, der Reflex
wird ausgelöst. Dies führt zu einer ausgleichenden, von den Muskelspindeln
kontrollierten Kontraktion dieses Muskels. Das wiederum ist nur möglich, wenn
der Haltetonus des Gegenspielers, des Beugers, während der Kontraktion des
Streckers durch Hemmung ausgeschaltet wird. Zieht sich andererseits der
Beugemuskel zusammen, erschlafft der Strecker durch Hemmung. Diese gegenseitige
Hemmung ist ein wichtiges nervöses Schaltprinzip jeder antagonistischen
Muskelbewegung.
Beim Kniesehnenreflex liegt der Rezeptor im Erfolgsorgan. Deshalb nennt man ihn
Eigenreflex. Da er auf bestimmte Reize hin unbedingt und über nur eine Synapse
abläuft, ist er gleichzeitig ein unbedingter, monosynaptischer Eigenreflex. Der
Rückziehreflex ist ein unbedingter, polysynaptischer Fremdreflex.
Viele Reflexe wie Rückziehreflex, Kniesehnenreflex, Niesreflex, Hustenreflex,
Brechreflex, Pupillenreflex und Lidschlussreflex haben eine wichtige
Schutzfunktion.
Aufgaben: Versuch durchführen, dokumentieren, Aufbau und Aufgaben des
Rückenmarks, Reflexbogen, Schaltbild oder Schema
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