HEREDITÄRE ATAXIE DER JACK RUSSELL TERRIER Dr. Frank Steffen, Diplomate European College of Veterinary Neurology Leitender Oberarzt Neurologie/Neurochirurgie Dept. für Kleintiere der Universität Zürich Winterthurerstrasse 260 8057 Zürich phone 01 635 84 47 mail [email protected] • • • • • • • • • • Erste Beschreibung der Krankheit 1973 (Hartley und Palmer, Acta Neuropathologica) Auftreten der Symptome im Alter von 2-6 Monaten Auffällige Hypermetrie und Steifheit aller 4 Gliedmassen (Stechschrittartiger Gang) Bild), Gleichgewichtsstörung (Torkeln, Ueberkreuzen der Gliedmassen). Bei einigen Tieren können epileptische Anfälle auftreten und wenige Tiere zeigen anfallsartige Atemnot. Die Symptome verstärken sich mit zunehmendem Alter Ursache: Rückenmark und Gehirn weisen Degenerationen in einzelnen Nervenbahnen und ihren Hüllen auf (Axonschwellung, Myelinverlust). Blutbild, Rückenmarksflüssigkeit und Tomographie von Gehirn und Rückenmark sind normal. Diese Untersuchung sind aber von Bedeutung zum Ausschluss anderer Erkrankungen, die eine ähnliche Symptomatik aufweisen können (Entzündungen im Zentralen Nervensystem, chronische Vergiftungen, andere Missbildungen in Gehirn und Rückenmark) Betroffene Tiere haben meist abnormale Kurvenverläufe in der sogenannten Hirnstamm-Audiometrie. Dieser Test hilft stark bei der Abgrenzung von anderen Krankheiten. Die Durchführung ist einfach und erfolgt am sedierten Tier innert weniger Minuten. Erbgang: neuere Untersuchungen deuten auf eine sogenannten polygenen Erbgang hin (mehrere Gene d.h. Erbfaktoren spielen bei der Entstehung der Erkrankung eine Rolle). Eine Häufung der Krankheit in gewissen Familien ist zu beobachten Die Vererbung scheint unabhängig vom Geschlecht, Haarfarbe und Haarstruktur zu erfolgen Verbreitung der Krankheit: Die Häufigkeit des Problems in der Gesamtpopulation ist nicht bekannt. In einer Familie von JRT, in der nachgewiesenermassen Ataxie vorkommt, wurden 115 Tiere untersucht. 27 waren sichtbar erkrankt, 88 waren klinisch unauffällig.