Gehirn und Computer sind grundsätzlich nicht mit einander vergleichbar, haben aber eines gemeinsam: SIE VERARBEITEN INFORMATIONEN Damit ein Computer bzw. das Gehirn richtig funktioniert, müssen: Computer Informationen eingegeben werden. Informationen richtig gedeutet werden. Informationen gespeichert werden, um auf sie wieder zurückgreifen zu können. Informationen auf Tastendruck verfügbar sein. Informationen werden verknüpft und sie sollen in Programmen funktionieren. Blockaden (Virus, Systemfehler) beseitigt werden, damit das Programm wieder optimal funktionieren kann. Mensch und sein Gehirn Informationen von Sinnesorganen wahrgenommen werden. Die Aufgaben definiert werden (Muss ich rennen oder stehen?) Im Gedächtnis Bewegungsmuster gespeichert werden (z.B. bei/ nach einem Koordinationstraining). Bewegungsabläufe wiederholt exakt gesteuert werden (z.B. die Finger werden über dem Kopf verschränkt). die einzelnen Impulse, die nacheinander folgen, gesteuert werden. (z.B. Kippe am Reck) Störungen im Bewegungsablauf (Verletzungen oder falsche Impulse) durch entsprechende Maßnahmen aufgehoben werden. Das Gehirn erkennt und vergleicht Informationen. Zudem ließen Emotionen, Einstellungen, Motivation bei der Durchführung motorischer Handlungen mit ein. Mit jeder Aktivität sind zahlreiche ‚innere Informationen’ verbunden, die bewusst oder unbewusst einwirken. Die Informationen werden kopiert und über „Datenautobahnen“ in andere Gehirnareale geleitet. Beim Menschen läuft dieser Prozess individuell ab. Man geht davon aus, dass eingehende Informationen auf ‚Hauptstraßen’ – diese sind bei vielen Menschen analog – weiter geleitet werden, viele aber auch auf ‚Nebenstraßen’ –diese sind sehr individuell. ZNS und Koordination Das ZNS umfasst Gehirn und Rückenmark. Bei menschlichen Bewegungen übernimmt das ZNS als oberste Instanz die Leitungsaufgabe. Hauptaufgabe ist die Steuerung der synergetischen und antagonistischen Muskulatur. Eingehende Informationen werden sortiert, mit früheren verglichen und neue Reaktionen eingeleitet. Bei Muskelarbeit wirken viele Muskelfasern zusammen. Die Feinabstimmung übernimmt das Nervensystem. Bei sensorischen und motorischen Steuerungsprozessen wirken 7 Anteile des ZNS zusammen: ? ? ? ? ? Großhirn Zwischenhirn Mittelhirn Kleinhirn Rückenmark ? ? Verlängertes Mark Brücke Das Wissen über die tatsächliche Arbeit des Gehirns ist begrenzt; es besteht aber eine grobe Übersicht. In der motorischen Rinde (Cortex) liegt das ‚Programm’ für Muskelbewegungen. Im Stirnhirn sitzt das ‚rationale Denken’, im Kleinhirn wird die Koordination der Muskelarbeit geleistet. Gedächtnis, Bewusstsein, Gefühle sind in der Hirnrinde. Das Rückenmark verbindet Körper und Hirn als Befehlsstelle. Hier werden sensorische Informationen der Haut, Gelenke, Muskeln und des Rumpfes sowie der Extremitäten empfangen und verarbeitet. Das Kleinhirn erhält die sensorischen Informationen aus dem Rückenmark und Motorische aus der Großhirnrinde. Da auch Gleichgewichtsinformationen aus den Vestibularorganen des Innenohrs im Kleinhirn ankommen, kann dieses Bewegungen planen und koordinieren. Gleichzeitig koordiniert es Skelettmuskulatur und Augen- und Kopfbewegungen. Damit kommt dem Kleinhirn beim Erlernen koordinativer Fähigkeiten und motorischer Fertigkeiten eine zentralle Rolle zu. Zumal es auch Kraftimpulse und Ausmaß der Bewegungen reguliert. Vgl. Anrich, Chr., Koordination – Grundlagen für Schule und Verein, in: Sportiv, Leipzig 2005, S. 12 ff