Pressemitteilung, 6. April 2016 7. April Weltgesundheitstag: Diabetes im Fokus der weltweiten Aktivitäten Datum: 29. Dezember 2013 PÖLTEN.29. DieDezember Stoffwechselkrankheit Datum: 2013 ST. Diabetes, die auch zu schweren Folgeerkrankungen führt, hat sich bereits zu einer Volkskrankheit entwickelt. Schuld sind in erster Linie schlechte Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten. „Mehr als eine halbe Million Österreicher – rund 600.000 Menschen – ist zuckerkrank. Expertinnen und Experten prognostizieren für die kommenden Jahre einen weiteren Anstieg. Damit liegt Österreich im internationalen Trend der westlich industrialisierten Länder. Trend ist auch, dass immer jüngere Menschen betroffen sind. In unseren NÖ Spitälern bieten wir daher im Rahmen der Vitalküche ganz besonders gesundes, aber auch schmackhaftes Essen an. Klar ist jedoch, dass wir uns in Zukunft vermehrt diesem Thema widmen werden müssen, auch um Folgekosten für das Gesundheitssystem zu verringern“, betont Landesrat Mag. Karl Wilfing. Das Körpergewicht steht in engem Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko, an einem Diabetes Typ 2 zu erkranken. Durch das Übergewicht, das Überangebot an Glukose und den dauerhaft erhöhten Insulinspiegel sinken die Sensibilität auf Insulin sowie die Anzahl der Insulinrezeptoren. Das ausgeschüttete Insulin reicht nicht mehr aus, um Glukose in die Zellen einzuschleusen und somit den Blutzuckerspiegel zu senken. Der Körper leidet also unter einem relativen Insulinmangel und muss vermehrt neues Insulin bilden. Dies führt zu einer Überbeanspruchung der insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse, was wiederum zu einer Erschöpfung des Organs und zu einer Ausbildung eines Diabetes Typ 2 führen kann. Die heute so verbreitete fett- und kohlenhydratreiche Ernährung und vor allem die Gewohnheit, viel Zucker in Süßigkeiten und süßen Getränken sowie Fastfood zu sich zu nehmen, bedeutet ein Zuviel an Kalorien und damit Übergewicht und in der Folge oft Diabetes – nicht selten eben schon bei Kindern, die diese Ernährungsgewohnheiten wie einen Ritus in sich tragen. Die Experten empfehlen daher dringend eine gesunde, kalorienreduzierte Mischkost mit viel Gemüse und Salaten in Verbindung mit Brot und Getreideprodukten, Kartoffeln, Reis und Teigwaren sowie magerem Fleisch und Wurst. Zudem sollten auch Diabetes-Risikokandidaten täglich mindestens zwei Liter Flüssigkeit trinken und sich 20 Minuten lang bewegen. Gewichtsreduktion, zuckerfreie Kost und ausreichend Bewegung reichen aus, um das Diabetes-Risiko drastisch zu reduzieren. Ein großes Problem bei Diabetes ist allerdings, dass die Erkrankung schleichend verläuft und daher oft erst spät diagnostiziert wird – wenn schon Folgeschäden vorhanden sind. Eine der Hauptfolgen ist eine generelle Mikroangiopathie, die bis zum Erblinden, diabetischen Gangrän an den Extremitäten und Nierenversagen, mit der Notwendigkeit einer Dialyse führen kann, ebenso wie die diabetische Neuropathie mit entsprechenden Nervenschädigungen. Durch die umfassende Gefäßschädigung ist das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall ist stark erhöht. Bei manchen Betroffenen zeigt sich als erstes Anzeichen ein vermehrtes Durstgefühl und vermehrte Harnausscheidung. Zudem können Müdigkeit, Abgeschlagenheit und depressive Verstimmungen Warnzeichen sein, die allerdings von vielen grundsätzlich nicht ernst genommen werden. Eine intensive Schulung ist die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Diabetestherapie. In Niederösterreich gibt es dafür zahlreiche Angebote im stationären wie im niedergelassenen Bereich. Nicht nur bei der Erstdiagnose ist es entscheidend, dem Diabetiker Wissen über seine Krankheit zu vermitteln. Auch wer schon länger mit Diabetes lebt, muss durch eine strukturierte Patientenschulung das Rüstzeug zum Umgang mit der Krankheit bekommen, um späteren Komplikationen vorzubeugen. Selbstverantwortlichkeit und Eigeninitiative erleichtern Betroffenen das Leben mit dieser chronischen Erkrankung wesentlich. Diabetes ist eine jener wenigen Erkrankungen, bei der im Prinzip der Patient selbst die Behandlung übernimmt. Die Schulung eines Betroffenen lässt sich mit einer Fahrschule vergleichen: Er lernt dort die Richtlinien, doch fahren muss er selbst, und er muss seinen Diabetes entsprechend dieser Richtlinien lenken. Sonst wird es Probleme geben. BILDTEXT Küchengehilfin Christine Leisser und Koch Rainer Dworak aus dem Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf mit Landesrat Mag. Karl Wilfing COPYRIGHT: scharfstellen-auslösen Fotografie Veronika Rath MEDIENKONTAKT Mag. Bernhard Jany NÖ Landeskliniken-Holding Tel.: +43 (0)2742 9009 - 11600 E-Mail: [email protected]