AFU – Kurzlehrgang

Werbung
Einleitung
Aus unserer Ratgebersendung Pi-Rat haben wir einen kleinen Funklehrgang entnommen. Der
Lehrgang dient dem Zweck, Mythen zu demontieren: die Radio-Sendetechnik sei unglaublich
kompliziert, teuer und keinesfalls für den Selbstbau geeignet. Doch Pi-Radio behauptet: Einen
Radiosender zu bauen ist einfacher und ungefährlicher, als ein Mofa zu tunen. Ein kompletter Sender
ist schon für einige hundert Mark zu realisieren.
Umso unverständlicher ist es, warum der Sendebetrieb künstlich so teuer gehalten wird. Der
Rundfunksender muß von der TELEKOM gemietet werden (10.000 DM pro Monat) genau wie die
Standleitungen vom Studio zum Sender (5.000 DM je Monat). Kein Wunder also, warum nur fette
Medienkonzerne die Möglichkeit haben, Radio zu betreiben.
Dieser kleine Funklehrgang führt von der prinzipiellen Funktion des Senders über die Wirkungsweise
von Sendeverstärkern bis zum Antennenbau und konkreten Aufbauhinweisen in die
Hochfrequenztechnik ein.
Wir weisen jedoch deutlich darauf hin, daß der Betrieb der vorgestellten Bastelarbeiten
verboten ist, und wenn, dann nur in bleigepanzerten und abgeschirmten Laborräumen oder
Atombunkern stattfinden darf. Zum Glück gilt nicht mehr das alte Fernmeldeanlagengesetz, das
Gefängnisstrafen von bis zu 5 Jahren für den Betrieb von Sendern vorsah sondern stattdessen das
Telekommunikationsgesetz in dem der Senderbetrieb nur noch eine Ordnungswidrigkeit ist, ähnlich
dem Überfahren einer roten Ampel. Wir haben es zur Abschreckung in Auszügen beigelegt. Trotzdem
sollten uns die hohen Bußgelder von bis zu 1 Mio DM deutlich von dem Betrieb eines Piratensendern
abhalten.
Das Herz des Senders - der Oszillator
Radiosendungen werden über Wellen übertragen, den Radiowellen. Diese kann man sich als enorm
hohe Piepstöne vorstellen, deren Frequenz für den UKW-Rundfunk zwischen 88 und 108 MHz liegt.
Zum Vergleich: der Kammerton a hat 440 Hz (= 440 Schwingungen pro Sekunde).
Wer sich schon einmal in Heim-Karaoke geübt hat, hat vermutlich schon erlebt, wie solche Piepstöne
elektronisch entstehen können: Das Knacksen im Lautsprecher wird auf das Mikrophon übertragen
und knackt dann zeitverzögert wieder im Lautsprecher. So entsteht die Rückkopplung, deren Frequenz
abhängig vom Abstand zwischen Mikro und Lautsprecher ist, daß der Luftweg als Zeitverzögerung
wirkt.
RC-Generator
Statt mit einer Mikro-Lautsprecher-Kombination kann so eine Rückkopplung auch gezielt mit einem
RC-Glied stattfinden (R=Widerstand, C=Kondensator, Frequenz = f = 1/(R*C)).
Nachfolgende Schaltung zeigt einen einfachen Piepstongenerator mit RC-Glied für hörbare Töne:
Die hintereinandergeschalteten Kästchen stellen einen Schmitt-Trigger und einen Invertierer dar. Der
Schmitt-Trigger schaltet seinen Ausgang auf +5 Volt, sobald am Eingang eine Spannung von mehr als
+3V anliegt und wieder auf 0 Volt, sobald die Eingangsspannung +2V unterschreitet. Es ist also ein
Schwellenwertschalter. Der Invertierer macht aus +5V (high) das gegenteilige Signal 0V (low) und
umgekehrt.
Der Oszillatoreffekt kommt nun dadurch zustande, daß der Kondensator C wegen der
Ausgangsspannung des Inverters von +5V über den Widerstand R aufgeladen wird, bis am
Kondensator (und damit am Eingang des Schmitt-Triggers) eine Spannung von >=3V anliegt. Damit
schaltet der Schmitt-Trigger seinen Ausgang auf +5V und der Inverter seinen Ausgang auf 0V.
Über den Widerstand wird der Kondensator durch das neue Signal wieder entladen, bis er den unteren
Schwellenwert von 2V erreicht. Der Schmitt-Trigger schaltet wieder auf 0V zurück, der
Inverterausgang auf +5V und das Auf- und Entladespiel beginnt von vorne. Der Ausgang pendelt
zwischen 0 und +5V hin und her und erzeugt damit ein deutliches Pfeifen.
Mit dem gleichen Prinzip lassen sich auch höhere Piepstöne erzeugen, bis zu Radiowellen. In brutaler
Weise wurde dies in nachfolgender Anordnung verwirklicht:
Der Ausgang des Inverters wird direkt mit dem Eingang des Schmitt-Triggers verbunden. Eigentlich
ein Kurzschluß. Die konkrete Schaltung hat aber eine maximale Schaltgeschwindigkeit (slew-rate), die
dann doch zu einem Schwingungsverhalten führt. Durch den regelbaren Kondensator (Drehko) wird
die Frequenz so hingequält, daß sie irgendwo im UKW-Bereich liegt.
Beide RC-Generator-Schaltungen können kombiniert mit einer Integrierten Schaltung realisiert
werden:
Der Aufbau ist einigermaßen unproblematisch und fungiert als piepsender Peilsender. Am Pin 1 der
Integrierten Schaltung wird der Piepston auf die UKW-Schwingung aufmoduliert. Statt des Piepstons
könnte hier auch der Walkman angeschlossen werden. Dafür ist der Umschalter da.
Der Minisender schafft es, fast das ganze UKW-Band in einer Reichweite von 20 Metern zu
verseuchen. Das liegt daran, daß er keine Sinuskurve erzeugt, sondern eine (etwas verkorkste)
Rechteckschwingung. Diese stellt ein Frequenzgemisch aus der Grundfrequenz und jeder Menge
Oberschwingungen dar: die Frequenz taucht an unterschiedlichsten Stellen der Radioskala auf und
driftet mit der Zeit in alle Richtungen. Für die Sendepraxis ist diese Oszillatoranordung daher völlig
ungeeignet.
LC-Oszillator
Die Anforderungen an einen
Oszillator sind, daß er
zuverlässig anschwingt,
tatsächlich nur eine Frequenz
erzeugt und diese stabil
beibehält. Der oben
vorgestellte RC-Generator
erfüllte nur die erste
Bedingung. In der Praxis
werden häufig
transistorbestückte LCOszillatoren (L=Spule)
eingesetzt. Die Spulen müssen
selber gewickelt werden, was
aber keinesfalls abschrecken
sollte. Siehe auch Spulen
herstellen. Es gibt die
unterschiedlichsten Bautypen
von LC-Oszillatoren, einer
davon sei vorgestellt.
Mit LC-Oszillatoren lassen
sich schöne, saubere
Sinusschwingungen erzeugen,
sofern der Transistor nicht
übersteuert wird. Das Problem
ist jedoch der Frequenzdrift:
erwärmen sich die Bauteile,
ändern sich ihre elektrischen
Eigenschaften und damit auch
die Resonanzfrequenz. Erst
nach ausreichender
Betriebsdauer hat sich ein
konstantes Temperaturniveau
eingestellt, bei der dann auch
die Frequenz stabil ist. Für
kurze Radiosendungen erweist
sich dies jedoch als ungünstig.
Was auf alle Fälle getan
werden kann, ist den
Oszillator in ein
Metallgehäuse einzubauen
und thermisch von den
heizenden Bauteilen
(Endstufentransistor)
abzukoppeln. Das Gehäuse
muß zudem aus Metall und
geerdet sein, damit keine
"parasitären Schwingungen" vom Senderausgang wieder zum Oszillator zurückwirken. Siehe dazu
auch Mechanischer Aufbau.
Astabile Kippschaltung
Als konkretes Bastelprojekt wird jetzt ein besonders einfacher LC-Oszillator vorgestellt, er dient als
Spielzeugsender. Die komplette Schaltung kommt mit 12 Bauteilen aus und eignet sich daher
besonders gut zum unversierten Nachbau. Der Oszillator besteht aus 2 Feldeffekt-Transistoren, die am
Steuereingang (Gate) mit einem Lade-/Entladekondensator beschaltet sind. Die Transistoren sind
immer wechselseitig geschaltet bzw. ungeschaltet. Sobald ein Transistorausgang (z.B. Drain von T1)
ein positives Signal führt, zieht er den Kondensator (C2) und damit den Eingang des zweiten
Transistors (Gate von T2) hoch. Dieser zweite Transistor (T2) schaltet dann durch und legt seinen
Ausgang (Drain von T2) auf Masse. Der Kondensator (C2) entlädt sich mit einer Zeitverzögerung und
schaltet den zweiten Transistor (T2) dann wieder auf positives Signal. Jetzt zieht der zweite
Transistorausgang den Kondensator (C1) des ersten hoch und schließt damit den ersten Transistor
(Drain von T1 geht auf Masse). Der Vorgang wiederholt sich Pingpong-mäßig endlos.
Frequenzbestimmendes Glied ist das LC-Glied bestehend aus Drehkondensator und Spule (L1). Hier
kann also die Sendefrequenz eingestellt werden. Die Schaltung heißt astabile Kippstufe und sie
zeichnet sich dadurch aus, daß sie keinerlei Probleme mit dem Anschwingen hat. Bauanleitung als giffile (322 kB), pdf-file (409 kB).
Quarzoszillator
Die beste Frequenzstabilität wird durch einen
Quarzoszillator (oder durch eine
quarzgetaktete Steuerung) erreicht. Der
Schwingungsquarz bestimmt durch seine
Geometrie die Frequenz und ist ab Werk für
diese ausgelegt. Dies ist zugleich der Nachteil
des Quarzoszillators: die Frequenz läßt sich
nur durch Austausch des Quarzes ändern.
Während es für die CB-Funkbänder
(27...28MHz) eine ganze Pallette an Quarzen
in 10kHz-Schritten zu kaufen gibt, gibt es im
UKW-Bereich eigentlich nur den 100MHz
Eichquarz. Duch geeignete Auslegung des
Oszillators können aber auch ganzzahlige
Vielfache der Quarzfrequenz angeregt werden,
der Quarz hat nämlich harmonische
Oberschwingungen (2x, 3x, 4x, ...).
Ein Quarzoszillator mit Oberschwingungen
wird nachfolgend vorgestellt. Aufgabe der
nachfolgenden Stufen muß es sein, die
gewünschte Frequenz herauszufiltern.
PLL-Generator
Als State-of-the-Art-Oszillator soll nun noch der PLL-Generator vorgestellt werden. In modernen
Rundfunkempfängern (solche mit digitaler Frequenzanzeige) werden solche "Phase-locked-Loop"Oszillatoren eingesetzt.
Der PLL-Generator besteht aus 2 Oszillatoren: einem digitalen, der ein rechteckiges Ausgangssignal
hat und einem analogen, spannungsgesteuerten Sinusoszillator (VCO=Voltage-controlled-Oscillator).
Wie wir in der 1. Anordnung mit dem Schmitt-Trigger gesehen haben, ist ein Rechtecksignal wegen
der vielen Oberschwingungen ungeeignet, gesendet zu werden. Dafür kann es aber leicht mit digitaler
Schaltungstechnik geteilt oder vervielfacht werden. So erzeugt der Digitalteil des PLL-Generators aus
einem quarzgesteuerten Frequenztakt die gewünschte UKW-Frequenz, die z.B. über eine kleine
Schalteranordnung eingestellt wurde. Diese Frequenz wird mit der des Sinusoszillators (VCO)
verglichen. Bei Abweichung wird der VCO automatisch nachgeregelt, bis beide Frequenzen gleich
sind.
Die Hauptbestandteile des PLL-Generators sind in einer Integrierten Schaltung untergebracht, die
leider schwer zu beschaffen ist. Wir verzichten daher darauf, die PLL-Schaltung von Free-RadioBerkeley zu veröffentlichen (es sei denn, jemand bekommt raus, wo die Integrierten Schaltungen
MC12017 und MC145152 zu bekommen sind). Stattdessen zeigen wir die Schaltung mit einzelnen
Logikbausteinen von M. Weiss (siehe Links):
Den dazugehörigen VCO und Platinen-Layouts gibt es auch bei M. Weiss.
Git the Rhythm - die Modulation
Vorausgesetzt, wir haben einen Oszillator, dessen Frequenz eindeutig und stabil ist, dann soll diese
Frequenz die Informationen unserer Radiosendung auch irgendwie transportieren. Dieses Aufsatteln
der hörbaren Niederfrequenzen (NF) wird "Modulation" genannt. Beim UKW-Rundfunk wird dies mit
Frequenzmodulation bewerkstelligt (daher auch FM für UKW). Die Hochfrequenz (HF) wird im Takt
der NF in ihrer Höhe variiert.
Nachfolgendes Bild veranschaulicht dies:
Die Spannung der NF manipuliert die Frequenz des Trägersignals. Die maximale Frequenzänderung
heißt "Frequenzhub" und beträgt bei UKW 20kHz. Dies entspricht auch der maximalen, übertragenen
Tonhöhe der Niederfrequenz (das menschliche Ohr reicht bis ca. 16kHz).
Während unser Bestreben eben noch war, den Oszillator möglichst frequenstabil
zu gestalten, wird er jetzt also gezielt wieder verbogen. Der Schwingkreis
bestehend aus dem frequenzbestimmenden LC-Glied wird durch eine
Kapazitätsdiode geändert. Diese Diode hat die Eigenschaft, daß sie (in
Sperrichtung betrieben) ihre Kapazität mit der Spannung ändert.
Hier wird die typische Beschaltung eines
Oszillator-Schwingkreises mit
Kapazitätsdiode gezeigt. Im nebenstehenden
Diagramm ist eine Diodenkennlinie angegeben. Die Diode
benötigt eine Vorspannung in Sperrichtung (z.B. 4 Volt) um die
herum die Niederfrequenz schwankt (z.B. von 3,8 bis 4,2 Volt).
Prinzipiell läßt sich jede Kapazitätsdiode (unabhängig von der
Typenbezeichnung) für die Frequenzmodulation verwenden.
Die oben vorgestellten Oszillatoren hatten solche
Frequenzmodulationsschaltungen bereits integriert.
Schwingkreise auslegen
Frequenzbestimmende Glieder im Oszillator und im
Übertragungsverhalten der Verstärker sind in der
Regel LC-Schwingkreise. Für diese gibt es zwei
Anordnungen: parallel und seriell.
Der Parallelkreis wird im Resonanzfall hochohmig,
die Serienanordnung wird niederohmig. Die
Resonanzfrequenz des Schwingkreises läßt sich mit
der Formel fres=1/(2*Pi*SQR(L*C)) berechnen.
(Dies entspricht der Frequenz, bei der die
Blindwiderstände der Spule XL und des
Kondensators XC gleich sind.)
Das Verhältnis von L und C wirken auf die Güte und
damit auf die Schärfe des Schwingkreises. Man kann
sich für die Dimensionierung jedoch an bestehenden
Schaltungen orientieren: der Kondensator soll nicht
mehr als 100pF haben, die Spule nicht mehr als
100nH.
Als Hochfrequenzkondensatoren sind keramische
Bautypen zu wählen bzw. regelbare
Drehkondensatoren. Beide können auch kombiniert
werden, indem sie parallel (oder seriell) geschaltet
werden:
Bei Parallelschaltung addieren sich die Kapazitäten,
Cges=C1+C2. (Bei Serienschaltung addieren sich
deren Kehrwerte, 1/Cges=1/C1+1/C2.)
Spulen herstellen
Die Spulen herzustellen ist ziemlich einfach, da weder Spulenkörper noch
Ferritkerne nötig sind. Versilberter Kupferdraht (den gibt's im Zweifelsfall im
Handarbeitsgeschäft) mit z.B. 1 mm Durchmesser wird um den Schaft eines
Bohreinsatzes mit dem gewünschten Durchmesser gewickelt, die Enden
werden rechtwinklig abgebogen.
Die Spule wird soweit auseinandergezogen, daß sich die Windungen nicht
mehr berühren. Zum späteren Abgleich des Schwingkreises können die
Spulen auseinandergezogen (Induktivität nimmt ab) oder zusammengedrückt
werden (Induktivität nimmt zu). Beim Einlöten in die Platine ist zu beachten, daß die Spule nicht an
der Leiterplatte anstößt und daß die Anschlüsse möglichst kurz gehalten werden (jedes Kabel bildet
eine weitere Induktivität).
Zum Berechnen der Spulenabmessungen wird nachfolgend eine empirische Formel für einlagige
Zylinderspulen angegeben, die ungefähr stimmt: L=(Pi*n*D)^2/(l+0,45*D) bzw.
n=SQR((l+0,45*D)*L)/(Pi*D). L ist dabei die Induktivität in nH, n die Windungszahl, D der innere
Durchmesser in cm und l die Länge der Spule (nicht des Drahts) in cm.
Ein Beispiel: Die Spule hat einen inneren Durchmesser von 1cm, eine Länge von 2cm und eine
Windungszahl von 5 Windungen. Also hat sie ungefähr 100nH.
Amateurfunksender umbauen
Es bietet sich an, 2m-Amateurfunkschaltungen (ca. 145MHz), die es in Bibliotheken gibt, für den
Rundfunkbereich (ca. 100 MHz) umzubauen. Dazu müssen oft nur die Spulen- oder die
Kondensatorwerte geändert werden. Hierfür werden in der Schaltung die Schwinkreise ausfindig
gemacht (die Spulen sind hier oft nur durch ihre Abmessungen charakterisiert) und neu bemessen. Ein
Frequenzabgleich muß nachher auf alle Fälle noch stattfinden, denn oft wurden die internen
Kapazitäten der Halbleiter (z.B. der Basis des Transistors) für die Bauteilbemessung mitverwendet.
Aus der Formel für die Resonanfrequenz fres=1/(2*Pi*SQR(L*C)) kann man ableiten, daß entweder
die Spulen- oder die Kondensatorwerte etwa verdoppelt werden müssen, um von 145 MHz auf 100
MHz zu kommen. Das kann praktischerweise durch Parallelschalten eines weiteren Kondensators der
gleichen Kapazität oder durch Verdoppeln der Spulenwindungszahl erreicht werden.
Als weitere Umbaumaßnahme muß noch der Frequenzhub erhöht werden. Amateurfunksender arbeiten
mit 5kHz FM-Hub, Rundfunksender mit 20kHz. Dazu muß das modulierende NF-Signal, das an die
Kapazitätsdiode am Oszillator geführt wird, entsprechend stärker eingestellt werden (siehe
Modulation).
Verstärker
Die Oszillatorschaltungen bringen nur kleine
Leistungen von einigen Milliwatts. Dies ist auch
sinnvoll, damit sich die Anordnung nicht erwärmt
und sauber schwingt. Zur Leistungssteigerung
werden Verstärkerstufen nachgeschaltet.
Wer einen Sender plant, neigt dazu, sich an seiner
Stereo-Anlage zu orientieren: "200 Watt müssen
es schon sein."
Das Ausbreitungsverhalten von Hochfrequenzen
ist aber weitaus günstiger als das von
Schallwellen. Hochfrequenzen breiten sich wie
Licht aus. Bei Sichtkontakt zwischen Antenne
und Empfänger reichen kleinste Leistungen zur
Übertragung aus: mit 1 Watt auf einem hohen
Berg installiert, können ohne weiteres 100 km
überwunden werden. Voraussetzung ist jedoch,
daß keine Häuser, Bahnlinien oder
Geländeunebenheiten die Sicht zum Emfänger
behindern. In der Stadt ist dies jedoch leider
immer der Fall. Für die Stadt kommt daher eine
Leistung von 10 bis 50 Watt in Frage. Der
Aufstellungsort und die Bauweise der Antenne
spielt für die Reichweite eine maßgebliche Rolle.
Siehe Antennenbau.
Bei hohen Leistungen muß man sich aber klar
machen, daß auch eine starke Stromversorgung
nötig ist (z.B. schwere Batterien). Für 50 Watt
Hochfrequenz kann man (bei einem
Wirkungsgrad von 50%) mit einer elektrischen
Leistung von 100 Watt rechnen. D.h. bei 12 Volt
sind dies 8,3A (P=U*I). Nachfolgende Schaltung
zeigt einen Kleinsender mit Quarzoszillator und
Treiberstufe:
Der Oszillator betreibt den Schwingquarz auf
seiner Grundschwingung 48 MHz. Der (für dieses
Kapitel interessierende) Verstärker beginnt mit
dem 400 pf-Kondensator oben in der Mitte. Der
Eingangs-Parallelschwingkreis sorgt dafür, daß
nur die gewünschte Frequenz 96MHz
hineingelassen wird. Der 12 pF-Drehkondensator
dient zur Einkopplung des Signals. Eine zu starke
Einkopplung kann zu Verzerrungen oder zum
Abriß der Schwingung führen, eine zu schwache
nutzt nicht die gesamte Verstärkerleistung aus.
Am Ausgang des Verstärkers sitzt wieder ein
Parallelschwingkreis, der auf die Sendefrequenz
abgestimmt ist. In der Praxis werden die Drehkos, von
vorne beginnend, solange abgestimmt, bis die
maximale HF-Ausgangsleistung erreicht ist. Siehe dazu
Abgleich des Senders. Die Treiberstufe hier hat eine
Leistung von 0,5 Watt, die vom Transistortyp
abhängen. Die gleichen Stufen können auch mehrfach
hintereinander geschaltet werden (jeweils ab den 400
pF-Kondensatoren). Statt des eingesetzten Transistors
2N4427 kann auch ein anderer HF-Typ verwendet
werden.
Jede Verstärkerstufe verzehnfacht dabei etwa die
Leistung. Um obige Schaltung auf 1 Watt
hochzubringen können auch 2 Transistoren des
gleichen Typs 2N4427 parallelgeschaltet werden.
Etwas knifflig an der Schaltung ist, daß der
Treibertransistor nicht vor Überstrom geschützt ist:
wird das Eingangssignal zu groß, brennt er durch. Um
dies (auf Kosten der Leistung) zu verhindern, kann in
die Emitterleitung (mit dem Pfeil) zur Gegenkopplung
ein 10 Ohm-Widerstand parallel mit einem 10nFKondensator eingebaut werden (vgl. dazu die
Endverstärkerschaltung unten).
Endverstärker
Die weiteren Verstärkerstufe sehen alle recht ähnlich
aus, nur die Transistoren ändern sich. Insbesondere ist
bei höheren Leistungen auf die Kühlung der
Transistoren zu achten. Die Endstufentransistoren sind
mit dicken Kühlkörpern zu versehen, damit sie nicht
durchbrennen. Leider sind die HFLeistungstransistoren ziemlich teuer, weshalb die
Versuch-und-Irrtum-Methode hier ungeeignet ist.
Um sich aber eine Vorstellung von der
Kühlkörpergröße zu machen, lohnt sich hier der Blick
in die heimische Stereoanlage. Für die 0,5 Watt oben
reicht ein aufsteckbarer Stern-Kühlkörper. Für den 7,5
Watt-Transistor unten gibt es aufschraubbare
Ringscheiben-Kühlkörper (?). Ab 20 Watt ist ein
Rippen-Kühlkörper angemessen, der an der
Gehäuseaußenseite angebracht. Zwischen Kühlkörper
und Transistor wird eine dünne Schicht Wärmeleitpaste
aufgetragen.
Wenn die Kühlfläche der Transistors eine Spannung
führt (z.B. weil es der nicht auf Gehäuspotential
liegende Emitter ist), wird sie vom Kühlkörper durch
ein entsprechendes Isolierscheibchen ferngehalten.
L1: 2Wdg, 1,5mm CuAg, D=10mm; L2:
5Wdg, 1,5mm CuAg, D=12mm; L3:
23Wdg, 0,7mm CuLack, D=6mm; Dr:
Z=700Ohm d.h. ca 1,1uH
Die Versorgungsspannung (hier: 24V !)
wird über eine Spule L3 dem
Transistorkollektor zugeführt. L3 ist
dabei, wie wir auch schon an der hohen
Windungszahl sehen, keine
Schwingkreisspule, sondern eine Drossel.
Sie soll verhindern, daß Hochfrequenz zur
Stromversorgung hin abfließt. Die
vergleichsweise hohe Induktivität wirkt
für die HF als Sperrwiderstand, wogegen
die +24V Gleichspannung ungehindert
durchfließen. (In der vorigen Schaltung
hatten die Drosseln Dr.1 und Dr.3 die
gleich Aufgabe.)
Was noch auffällt, ist die Abschirmung
direkt nach dem Transistorkollektor. Sie
soll verhindern, daß das Magnetfeld, das
an der Spule L2 aufgebaut wird, auf den
Transistoreingang und auf L1 zurückwirkt.
Dies würde zu einem unkontrollierten
Schwingen der Endstufe führen, zu einer
unerwünschten Rückkopplung also. Das
Problem wird auch dadurch gemildert, daß
L1 und L2 senkrecht zueinander angeordet
werden und die Feldlinienvon L2 damit in
L1 keinen Strom induzieren können. Der
ganze Endverstärker muß in ein Gehäuse
eingebaut werden, das insbesondere
gegenüber dem Oszillator HF-dicht ist.
Siehe auch Mechanischer Aufbau.
Als weiteren Verstärker stellen wir noch
einen 5 Watt Verstärker vor, der aus dem
Buch "Frequenzbesetzer" vom Network
Medienkooperative Freies Radio Münster,
Rowohlt 1983 stammt. Dort ist er Teil
eines 5 Watt Senders mit Platinen-Layout
und ausführlicher Bauanleitung. An dem
Verstärker gibt es nichts
außergewöhnliches (verglichen mit
obigen), außer daß die Bauteile leicht zu
beschaffen sind: den Endstufentransistor
MRF237 gibt es für 15,- DM, den 2N3866
für 3,65 DM bei Conrad-Elektronic
Hirschau.
L1: 6Wdg., 0,2mm CuLack mit L2: 2Wdg., 0,2mm CuLack auf gemeinsamer Ferritperle: D=3,5 x
L=5mm; L3: 7Wdg., 1mm CuAg, D=6mm; L4=L5=L6: 3Wdg., 1mm CuAg, D=6mm; Dr.1:
Ferritperle 3,5x5mm über den Anschlußdraht des Widerstands; Dr.2=Dr.3=Dr.4: Breitbanddrossel
2,5Wdg.
Mechanischer Aufbau
Die oben vorgestellten Schaltungen werden auf kupferkaschierten
Platinen untergebracht. Die Leiterbahnen werden durch Ätzen
hergestellt. Die Verbindungen zwischen den Bauelementen sollen
möglichst kurz sein, denn für HF stellt jeder Weg eine bremsende
Induktivität dar. Es ist sinnvoll, viel an Kupfer auf der Platine stehen zu
lassen und es mit dem Erdungspotential zu verbinden. Bei den relativ
simpel aufgebauten Endverstärkern können die Leiterbahnen auch mit
dem Zahnarztbohrer ausgefräst werden.
Richtig professionell wird der Aufbau mit doppelseitig kupferkaschierten Platinen. Nur die Unterseite
der Platine wird geätzt und dann gebohrt. Auf der Oberseite werden die nicht Masse führenden
Bohrlöcher mit einem dickeren Bohreinsatz aufgefräst, so daß die durchgeführten Anschlüsse keine
Kurzschlüsse verursachen. Die Masse führenden Anschlüsse werden beim Einlöten sowohl oben als
auch unten festgelötet. Natürlich erfordern das Einlöten und Zurechtbiegen der Bauteile einige
Bastelkenntnisse, die aber an anderer Stelle hinreichend vermittelt werden.
Bei den teuren Endstufentranstoren ist zu empfehlen, sie zuerst mit dem Kühlkörper zu verbinden und
erst dann einzulöten.
Ein Graus für viele Elektronikbastler ist der Einbau in ein solides Gehäuse, das ist bei
Hochfrequenztechnik aber unerlässlich. Die Schaltungen funktionieren in Zigarettenschachteln
eingebaut einfach nicht und sind nicht für den störungsfreien out-door-Betrieb geeignet. Um die HFWellen abzuschirmen, ist ein metallisches, Masse (0V) führendes Gehäuse notwendig. Die einzelnen
Stufen: Oszillator, Treiber, Endverstärker, evtl. Spannungsstabilisierung sind voneinander
abzuschirmen, z.B. indem im großen Gehäuse mehrere kleine oder aber Zwischenwände untergebracht
sind.
Die Speisespannung wird von außen ins Gehäuse geführt. Direkt hinter der Einführung ist die
Spannung mit Kondensatoren (1...10nF) kurzzuschließen, damit keine HF-Spannungen auf die
Stromversorgung wirken. Ebensolche Kondensatoren sind bei den einzelnen Untergehäusen
vorzusehen. Es gibt für diese Zwecke auch spezielle Durchführungskondensatoren.
Von der Spannungszuführung aus sind die Untergehäuse sternförmig zu versorgen, mit beiden Drähten
(+ und -). Also, die Spannung nicht von einer Baugruppe zur nächsten durchschleifen oder darauf
vertrauen, daß die Masse über das Gehäuse abgenommen werden kann...
Es bewährt sich, die Versorgungsleitungen jeweils zu verdrallen. Die HF-Verbindungen zwischen den
Baugruppen sind mit speziellem Koax-Kabel herzustellen. Das ist das gleiche Kabel, das auch zur
Antenne geht. Als Wellenwiderstand soll es entsprechend den Verstärker-Ein- und -Ausgängen 50
Ohm haben. Das gibt's im CB-Funk-Geschäft. Alle Kabel sind möglichst kurz zu halten. Um den
Kassettenrekorder anzuschließen, kann im Gehäuse eine entsprechende Buchse eingebaut werden
(spätestens hier fällt auf, daß die beschriebenen Sender nur mono sind, das soll aber reichen). Auch
hier gilt es zu verhindern, daß HF-Wellen auf die Zuleitungen wirken. Verdrallen und parallele
Kondensatoren (100pF) können das lindern. Der Senderausgang wird auf eine HF-Kupplung geführt,
die im Gehäuse eingebaut ist. Als Bauformen kommen hierfür BNC oder SO239 (Stecker: PL259) in
Frage.
Erst wenn alles fest im Gehäuse verschraubt und verlötet ist, kann der Abgleich beginnen.
Antennenbau
Bei der Antenne ist es ähnlich wie bei der Lautsprecherbox: trotz
kleiner Verstärkerleistung kann mit einer guten Antenne an einem
geeigneten, erhöhten Standpunkt (Berg, Hochhaus) eine große
Sendeleistung erreicht werden. Andersrum genauso: trotz einer hohen
Sendeleistung, schweren Batterien usw. kann mit der schlechten
Antenne an einem ungeeigneten Ort (Stahlbetonwände im Weg) der
Sender deutlich verschlechtert werden. Es lohnt sich also, nicht
zuletzt finanziell, dem Antennenbau besondere Beachtung zu
widmen.
An dieser Stelle sollen 2 verschiedene Antennen vorgestellt werden,
eine Ground-Plane Antenne und eine Slim-JIM-Antenne. Es gibt
unzählige andere Bauformen, die in einschlägigen
Antennenbaubüchern nachzulesen sind.
Für die hier angenommenen Zwecke des Rundfunksendens wirken
jedoch bestimmte Ausbreitungscharakteristiken einschränkend: Soll
eine Stadt aus der Mitte heraus gleichmäßig bestrahlt werden, muß
die Antenne eine tellerförmige Abstrahlungscharakteristik haben.
Wird jedoch von einem externen Punkt z.B. einem hohen Berg auf die
Stadt hinüber gesendet, soll die Antenne eine Richtcharakteristik
haben. Die hier vorgestellten Antennen entsprechen dem ersten Fall.
Die Längen der Antennenbauteile hängen von der Sendefrequenz ab.
Es gilt, daß die Wellenlänge einer Frequenz Lambda =
Lichtgeschwindigkeit/Frequenz. Oder einfacher: La=300/f , wobei La
in Metern und f in MHz ist. Das Lambda für 100MHz ist also 3m, das
für 88 MHz ist 3,4m usw. . Idealerweise ist eine Antenne also direkt
auf die Sendefrequenz zugeschnitten (was auch 5/8 Lambda oder 3/4
Lambda sein können). Wir geben daher für die Antennenbauteile
keine konkreten Zahlen, sondern die Berechnungsformel an.
Desweiteren ist zu beachten, daß verschiedene Antennenbauformen
unterschiedliche Wellenwiderständ haben. Daher eignen sich
Empfangsantennen auch nicht ohne weiteres zum Senden. Hat die
Antenne einen von 50 Ohm verschiedenen Eingangswiderstand
(=Ausgangswiderstand des Verstärkers), so muß sie mit einer
Anpassungsschaltung, einer Art HF-Transformator, versehen werden.
Es gibt billige UKW-Autoantennen, die sich mit einer entsprechenden
Beschaltung sicher leicht zu Ground-Plane-Antennen umbauen
lassen. Wer hiermit Erfahrungen hat, ist willkommen, sich an die
Redaktion dieses Funklehrgangs zu wenden.
Hochfrequenzen haben sehr merkwürdige Eigenschaften. Dazu gehört auch, daß ein Sender, der mit 12
Volt betrieben wird, an der Antenne Spannungen von mehreren Hundert Volt erzeugen kann. Hier also
Vorsicht bei eingeschaltetem Sender!
Links ist eine Slim-JIM-Antenne abgebildet, die senkrecht anzuordnen ist und dann eine
tellerförmige Ausbreitungscharakteristik mit 1,8dB Antennengewinn hat. Sie ist mit 1/2 Zoll
(Heizungs-)Kupferrohren und Eckstücken zusammenzulöten (Propangas-Brenner). Zwischen den
Kupferrohren sind 2-3 Abstandshalter aus Plastik oder Holz anzuordnen. Die Befestigung am Masten
muß ebenfalls mit nichtleitendem Material erfolgen. Außerdem ist die Antenne nicht direkt auf dem
Boden (bzw. Dach) aufzustellen, sondern mindestens 1/4 Lambda (85cm) erhöht. Die einzelnen
Bauteile sind: A=214/f, B=5,5/f, C=71/f, D=B, E=137/f, Längen in Meter, f=Frequenz in MHz. Das
Antennenkabel (RG58 mit PL259-Stecker) wird ca. 7cm abisoliert und dann an 1/2 Zoll Rohrschellen
befestigt (löten, schrauben oder klemmen). Die Rohrschellen werden ca. 5cm von unten an den Rohren
angeordnet: die Abschirmung am kurzen Rohr, der Mittelleiter am langen. Das Kabel wird jetzt an der
Antennenunterseite zur Zugentlastung mit einem Kabelbinder befestigt. Zum Abstimmen wird
zwischen Senderausgang und Antenne ein SWR-Meter angeschlossen und die Rohrschellen hoch und
runter geschoben, bis das niedrigste Stehwellenverhältnis (ca. 1,2) erreicht ist. (Siehe
Antennenabgleich.)
Als nächstes wird die 1/4-Lambda-Ground-Plane Mobil-Antenne vorgestellt, die bei Radio P (nicht
Pi-Radio!!!) jahrelang gute Dienste leistete, bevor sie am 1. Mai 1996 auf der Zionskirche Berlin-Mitte
beschlagnahmt wurde.
Die Mobil-Antenne ist äußerst einfach
aufgebaut und kann mit wenigen Handgriffen
hergestellt werden. Die "künstliche Erde" der
Ground-Plane-Antenne wird durch 4
Teleskopantennen mit einer Länge von
Lambda/4 (ca. 75cm) dargestellt, die an eine
PL259-Buchse angeschraubt sind. Im
nebenstehenden Bild sind von der Seite nur 2
zu sehen. Die Teleskopantennen sollen ein
Gelenk dran haben, mit dem sie im 45°
Winkel nach unten abgebogen werden
können. Zum Senden also sternförmig, nach unten gebogen ausrichten, zum Transport nach oben
biegen und zusammmenschieben.
Die eigentliche Antenne, der Mittelsteg, wird entweder auch als Teleskopantenne vorgesehen
(Gewinde an den Anschluß löten und Teleskopantenne anschrauben) oder zum Aufstecken konstruiert.
Hierfür hat es sich bewährt, einen Bananenstecker anzulöten, auf den die Antenne als dünnes
Kupferrohr aufgesteckt wird. Letztere Variante hat den Vorteil, daß das Rohr in der Länge ideal
gefertigt werden kann, während die Teleskopantenne ggf. variiert. Als dritte Variante schlägt Larsl
vor, für alle 5 Stäbe kupferne Schweißdrähte zu verwenden, mit dem Vorteil, daß sie billig sind und
dem Nachteil, daß sie dann starr montiert sind. In jedem Fall soll der Mittelstab erstmal etwas länger
sein, damit er zum Abgleich verkürzt werden kann: Antenne fest aufstellen (z.B. mit Kabelbinder um
den Stecker am Besenstiel befestigen) und SWR-Meter zwischen Sender und Antenne klemmen. Die
Länge des Mittelstabes jetzt solange verkürzen (absägen), bis kleinstes Stehwellenverhältnis auftritt.
Eine etwas bessere Abstrahleigenschaft hat die 5/8-Lambda Ground-Plane-Antenne. Hier in der
Version von Free-Radio-Berkeley. (Vorsicht 110kByte):
Abgleich
Vorsicht: Senderverstärker dürfen nie ohne Lastwiderstand betrieben
werden (Antenne oder Dummy-Load). Sonst brennen sie gleich durch!
Nachdem der Sender nun im Gehäuse eingebaut ist, wiederholen wir noch
einmal unseren Hinweis: Jedes weitere Handeln ist ungesetzlich. Noch gibt es
die Möglichkeit, den Sender zur Elektronikschrottentsorgung zu bringen und
als ungescholtener Bürger davon zu kommen (siehe Gesetzeslage).
Für diejenigen, die ihre theoretischen Hochfrequenzkenntnisse noch weiter
vertiefen wollen, sei nun noch der Senderabgleich beschrieben.
Dummy-Load
Wie gesagt, darf der Verstärker nicht ohne Abschlußwiderstand betrieben werden. Um mit dem
Abgleich nicht die Nachbarschaft zu belästigen, wird daher die HF-Energie in einen leistungsfähigen
Widerstand geblasen, der die UKW-Wellen in Wärme umsetzt. Der Widerstand muß 50 Ohm haben
und die abgegebene Leistung aushalten. Handelsübliche 50 Ohm Widerstände sind entweder zu
leistungsschwach oder durch Wicklung von Widerstandsdraht hergestellt, was im HF-Fall nicht als
Widerstand, sondern wie eine Induktivität wirkt. Daher basteln wir uns ein sogenanntes Dummy-Load.
Aus 44 parallelgeschalteten 1/4 Watt-Widerständen zu je 2,2 kOhm realisieren wir den HF-gerechten
Abschlußwiderstand für eine Leistung von maximal 11 Watt. Der Aufbau kann sternförmig um eine
HF-Buchse erfolgen, die in ein lötbares Gehäuse (kein Alu) eingebaut ist.
Die Anordnung kann auch kurzfristig mit einer höheren Leistung betrieben werden oder durch Füllen
des Gehäuses mit Öl deutlich leistungsfähiger gestaltet werden. Um die Ausgangsleistung für den
Senderabgleich messen zu können, wird sie noch durch eine kleine Beschaltung ausgekoppelt:
Mit einem Gleichspannungsmeßgerät kann nun die Ausgangsleistung des Senders gemessen und
berechnet werden: P=U*I=U^2/R=U^2/50.
Der Senderausgang wird nun also statt mit der Antenne mit dem Dummy-Load verbunden. Bevor nun
die Betriebsspannung angelegt wird, wird stattdessen an Plus und Masse ein Ohmmeter angeschlossen.
Wegen der Kondensatoren sollte es kurz einen niedrigen Wert anzeigen, dann jedoch zu einem großen
Widerstandswert ausschlagen. Zeigt es dagegen einen Wert um 0 Ohm an, so liegt ein Kurzschluß vor.
Beliebte Kurzschlußmöglichkeiten sind: Nicht-Masse-führender Kühlkörper wurde mit dem Gehäuse
verbunden (dann Isolierscheibe zwischen Transistor und Kühlkörper), Spulen liegen auf der
kupferkaschierten Platine auf, Lötstellen sind auf das Gehäuse geklemmt usw.
Erst wenn der Kurzschluß behoben ist, kann es weiter gehen.
Jetzt wird die Betriebsspannung angeklemmt. Am besten eine geregelte Spannung mit einstellbarer
Strombegrenzung. Es darf maximal etwa das doppelte an Strom der ausgelegten Sendeleistung fließen
(z.B. bei 12 Volt und 12 Watt dürfen I=P/U=1 Ampere mal 2 = 2A fließen). Steckernetzteile taugen in
der Regel nichts und Autobatterien haben den Nachteil, daß sie (im Kurzschlußfall) locker einige
Hundert Ampere liefern und die teuren Endstufentransistoren durchfetzen. Zum Testen also besser ein
Labornetzteil ausleihen.
Der Abgleich funktioniert nun folgendermaßen: Ein Empfangsgerät in der Entfernung von 2-3 Metern
aufstellen und die gewünschte Frequenz einstellen. Noch sollte es an dieser Stelle rauschen
(Rauschunterdrückung ausschalten). Am LC-Oszillator wird nun beim frequenzbestimmenden
Schwingkreis solange am Drehkondensator herumgedreht, bis sich der
Emfänger durch ein Verstummen des Rauschens bemerkbar macht: der
unmodulierte Sender erzeugt einfach einen stillen Kanal. Wenn mehrere
solche stillen Stellen auf der Frequenzskala auftauchen, ist diejenige mit
der höchsten Einstrahlstärke (siehe Radiogerät) die maßgebliche. Sollte
das Radiogerät jaulen oder komisch knattern, kann es sein, daß es im
Sender eine Rückkopplung vom Ausgang zum Eingang gibt. Hiergegen
helfen Abschirmbleche und Abblockkondesatoren. Läßt sich der
Oszillator nicht auf die gewünschte Frequenz einstellen, kann noch die
Induktivität der Oszillatorspule durch Auseinanderziehen (Frequenz
geht hoch) und Zusammendrücken (Frequenz geht runter) variiert
werden.
Zum Drehen des Drehkondensators ist ein nichtmetallischer Gegenstand zu verwenden (kein
Schraubendreher), z.B. ein angespitzter Streifen eines Leiterplattenrestes oder ein angespitztes Stück
Hartholz.
Wenn die Frequenz stimmt, werden die nachfolgenden Stufen abgestimmt. Von vorne beginnend
(Oszillatorausgang und Vorverstärker) werden die Schwingkreise solange abgestimmt, bis die
maximale Ausgangsleistung hinter dem Dummy-Load abzulesen ist. Zwischen den einzelnen Stufen
sind häufig regelbare Ankopplungskondensatoren. Auch diese werden auf das Maximum ausgeregelt,
wobei eine "zu starke" Kopplung dazu führen kann, daß die Schwingung abreißt: kurz nach dem
Maximum kommt ein Loch. In diesem Fall vom Maximun wieder etwas zurückdrehen.
Bei der letzten Endverstärkerstufe ist etwas Vorsicht angebracht. Der Schwingkreis darf nur so gut
eingestellt werden, damit die maximale Ausgangsleistung des Endstufentransistors nicht überschritten
wird (siehe Datenblatt oder Schaltung).
Der Abgleichvorgang von vorne nach hinten wird solange wiederholt, bis die gewünschte
Ausgangsleistung sicher erreicht wird.
Das Empfangsgerät wird im nächten Schritt in den Nachbarraum oder noch weiter weg getragen. Beim
Durchkurbeln sollte die Frequenz des Senders nur noch an einer (und zwar der gewünschten)
auftauchen. Das Radio wird im Nachbarzimmer stehen gelassen und am Sender wird nun der
Kassettenrekorder, Walkman oder ähnliches Zuspielgerät angeschlossen. Jetzt müße es auch im
Nebenzimmer dudeln. Die Lautstärke (Pegel des Zuspielgerätes) wird nun so eingestellt, daß der
Sender laut genug ist, aber nicht verzerrt. Pegel merken.
Als nächstes wird die Versorgungsspannung wieder abgeklemmt.
Durch mehrfaches An- und Abklemmen wird getestet, ob der Sender auch sicher anschwingt. Dann
wieder abklemmen.
Jetzt muß nur noch die Antenne angeschlossen werden!
Dieser Test ist besondes strafbar, weshalb wir pauschal davon abraten und nur noch autorisierte
Funkamateure bitten, weiterzulesen.
Beim Abgleich der Antenne, der am Auskopplungskondensator hinter dem Endverstärker und am
Kondensator oder der Ankopplungsstelle an der Antenne stattfindet, ist ein Kompromiß zwischen
Stehwellenverhältnis und Abstrahlleistung einzugehen. Wir schlagen vor: Das Stehwellenmeßgerät
(SWR-Meter) zwischen Senderausgang und Antenne schalten, Sender ohne NF-Quelle einschalten und
Antenne abgleichen, daß ein minimales Stehwellenverhältnis (<1,5) vorliegt. Das Stehwellenverhältnis
ist das Verhältnis von der in der Leitung stehenden Welle zu der zur Antenne fortschreitenden Welle.
Im Idealfall ist dies 1, im schlechtesten Fall geht keine Energie zur Antenne, sondern alle Energie steht
im Kabel (SWR gegen unendlich). Die tatsächliche Abstrahlung ist dann Null.
Ist das soweit geregelt, wird die Versorgungsspannung wieder abgeklemmt und die Antenne direkt an
den Senderausgang geschaltet. Das SWR-Meter kann jetzt als Detektorempfänger benutzt werden, der
die Abstrahlenergie mißt. Wenn das nicht möglich ist, wird an das Dummy-Load an die
Anschlußbuchse ein ca. 75cm langer Draht geklemmt, der als Empfangsantenne dienen soll. Der
Sender wird wieder eingeschaltet und die Antenne durch Drehen der Kondensatoren bzw. durch
Verschieben der Ankopplungsstelle auf ein Maximum an Abstrahlenergie eingestellt. Fertig!
Stromversorgung
Damit der Sender stabil und störungsfrei arbeitet, ist eine sichere Stromversorgung vorzusehen. Ein
Batteriebetrieb gewährleistet dies in der Regel. Soll die Spannung jedoch aus dem Netz entnommen
werden, so muß sie nach der Gleichrichtung und Siebung noch spannungsstabilisiert werden. Dies
geschieht am einfachsten mit einem IC. Es ist darauf zu achten, daß der IC keine Hochfrequenz
eingestreut bekommt, da er sonst ggf. anfängt selbst zu flippen.
Telekommunikationsgesetz (TKG)
(Piratenradio relevanter Ausschnitt)
Vom 25. Juli 1996 (BGBl. I 1120)
Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrates das folgende Gesetz beschlossen:
Erster Teil. Allgemeine Vorschriften
§ 1 Zweck des Gesetzes
Zweck dieses Gesetzes ist es, durch Regulierung im Bereich der Telekommunikation den Wettbewerb
zu fördern und flächendeckend angemessene und ausreichende Dienstleistungen zu gewährleisten
sowie eine Frequenzordnung festzulegen.
§ 3 Begriffsbestimmungen
Im Sinne dieses Gesetzes
1. ist "Betreiben von Übertragungswegen" Ausüben der rechtlichen und tatsächlichen Kontrolle
(Funktionsherrschaft) über die Gesamtheit der Funktionen, die zur Realisierung der
Informationsübertragung auf Übertragungswegen unabdingbar erbracht werden müssen,
4. sind "Funkanlagen" elektrische Sende- oder Empfangseinrichtungen, zwischen denen die
Informationsübertragung ohne Verbindungsleitungen stattfinden kann,
7. ist "Lizenz" die Erlaubnis zum Angebot bestimmter Telekommunikationsdienstleistungen für die
Öffentlichkeit,
Zweiter Teil. Regulierung von
Telekommunikationsdienstleistungen
Erster Abschnitt. Lizenzen
§ 6 Lizenzpflichtiger Bereich
(1) Einer Lizenz bedarf, wer
1. Übertragungswege betreibt, die die Grenze eines Grundstücks überschreiten und für
Telekommunikationsdienstleistungen für die Öffentlichkeit genutzt werden,
Siebenter Teil. Frequenzordnung
§ 47 Frequenzzuteilung
(1) Für jede Frequenznutzung bedarf es einer vorherigen Zuteilung durch die Regulierungsbehörde.
Die Frequenzzuteilung erfolgt nach Maßgabe des Frequenznutzungsplans diskriminierungsfrei auf der
Grundlage nachvollziehbarer und objektiver Verfahren.
(3) Voraussetzung für die Zuteilung von Frequenzen zur Übertragung von Rundfunkprogrammen im
Zuständigkeitsbereich der Länder ist das Vorliegen einer medienrechtlichen Genehmigung der
zuständigen Landesbehörde für die zu übertragenden Rundfunkprogramme.
(4) Die Bundesregierung wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung, die der Zustimmung des
Bundesrates bedarf, Inhalt, Umfang und Verfahren der Frequenzzuteilung und den Widerrufs der
Frequenzzuteilung abweichend von § 49 Absatz 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes zu regeln.
(5) Die Zuteilung von Frequenzen erfolgt auf Antrag oder von Amts wegen durch Verwaltungsakt.
Sind für bestimmte Frequenzen mehrere Anträge gestellt, kann unbeschadet der Absätze 1 und 2
angeordnet werden, daß der Zuteilung der Frequenzen ein Vergabeverfahren auf Grund der von der
Regulierungsbehörde festzulegenden Bedingungen voranzugehen hat; § 11 gilt entsprechend. Eine
Frequenzzuteilung kann auch widerrufen werden, wenn nicht innerhalb eines Jahres nach der
Frequenzzuteilung mit der Nutzung der zugeteilten Frequenz im Sinne des mit der Zuteilung
verfolgten Zwecks begonnen wurde oder wenn die Frequenz länger als ein Jahr nicht im Sinne des mit
der Zuteilung verfolgten Zwecks genutzt worden ist.
§ 49 Überwachung, Anordnung der Außerbetriebnahme
Die Regulierungsbehörde ist befugt, zur Sicherstellung der Frequenzordnungen die Frequenznutzung
zu überwachen. Bei Verstößen gegen dieses Gesetz oder gegen Vorschriften der auf Grund des § 47
Abs. 4 erlassenen Rechtsverordnung kann die Regulierungsbehörde eine Einschränkung des Betriebes
oder die Außerbetriebnahme von Geräten anordnen.
Neunter Teil. Zulassung, Sendeanlagen
Zweiter Abschnitt. Sendeanlagen
§ 65 Mißbrauch von Sendeanlagen
(1) Es ist verboten, Sendeanlagen zu besitzen, herzustellen, zu vertreiben, einzuführen oder sonst in
den Geltungsbereich dieses Gesetzes zu verbringen, die ihrer Form nach einen anderen Gegenstand
vortäuschen oder die mit Gegenständen des täglichen Gebrauchs verkleidet sind und auf Grund dieser
Umstände in besonderer Weise geeignet sind, das nichtöffentlich gesprochene Wort eines anderen von
diesem unbemerkt abzuhören. Das Verbot, solche Sendeanlagen zu besitzen, gilt nicht für denjenigen,
der die tatsächliche Gewalt über eine solche Sendeanlage
1. als Organ, als Mitglied eines Organs, als gesetzlicher Vertreter oder als vertretungsberechtigter
Gesellschafter eines Berechtigten nach Absatz 2 erlangt,
2. von einem anderen oder für einen anderen Berechtigten nach Absatz 2 erlangt, sofern und solange er
die Weisungen des anderen über die Ausübung der tatsächlichen Gewalt über die Sendeanlage auf
Grund eines Dienst- oder Arbeitsverhältnisses zu befolgen hat oder die tatsächliche Gewalt auf Grund
gerichtlichen oder behördlichen Auftrags ausübt,
3. als Gerichtsvollzieher oder Vollzugsbeamter in einem Vollstreckungsverfahren erwirbt,
4. von einem Berechtigten nach Absatz 2 vorübergehend zum Zweck der sicheren Verwahrung oder
der nicht gewerbsmäßigen Beförderung zu einem Berechtigten erlangt,
5. lediglich zur gewerbsmäßigen Beförderung oder gewerbsmäßigen Lagerung erlangt,
6. durch Fund erlangt, sofern er die Anlage unverzüglich dem Verlierer, dem Eigentümer, einem
sonstigen Erwerbsberechtigten oder der für die Entgegennahme der Fundanzeige zuständigen Stelle
abliefert,
7. von Todes wegen erwirbt, sofern er die Sendeanlage unverzüglich einem Berechtigten überläßt oder
sie für dauernd unbrauchbar macht,
8. erlangt, die durch Entfernen eines wesentlichen Bauteils dauernd unbrauchbar gemacht worden ist,
sofern er den Erwerb unverzüglich der Regulierungsbehörde schriftlich anzeigt, dabei seine
Personalien, die Art der Anlage, deren Hersteller- oder Warenzeichen und, wenn die Anlage eine
Herstellungsnummer hat, auch diese angibt sowie glaubhaft macht, daß er die Anlage ausschließlich zu
Sammlerzwecken erworben hat.
(2) Die zuständigen obersten Bundes- oder Landesbehörden lassen Ausnahmen zu, wenn es im
öffentlichen Interesse - insbesondere aus Gründen der öffentlichen Sicherheit - erforderlich ist. Absatz
1 Satz 1 gilt nicht, soweit das Bundesausfuhramt die Ausfuhr der Sendeanlagen genehmigt hat.
(3) Es ist verboten, öffentlich oder in Mitteilungen, die für einen größeren Personenkreis bestimmt
sind, für Sendeanlagen mit dem Hinweis zu werben, daß die Anlagen geeignet sind, das nichtöffentlich
gesprochene Wort eines anderen von diesem unbemerkt abzuhören.
Zehnter Teil. Regulierungsbehörde
Dritter Abschnitt. Verfahren
§ 76 Ermittlungen
(1) Die Beschlußkammer kann alle Ermittlungen führen und alle Beweise erheben, die erforderlich
sind.
(2) Für den Beweis durch Augenschein, Zeugen und Sachverständige sind § 372 Abs. 1, die §§ 376,
377, 380 bis 387, 390, 395 bis 397, 398 Abs. 1, die §§ 401, 402, 404, 406 bis 409, 411 bis 414 der
Zivilprozeßordnung entsprechend anzuwenden; Haft darf nicht verhängt werden. Für die Entscheidung
über die Beschwerde ist das Oberlandesgericht zuständig.
(3) Über die Aussagen der Zeugen soll eine Niederschrift aufgenommen werden, die von dem
ermittelnden Mitglied der Regulierungsbehörde und, wenn ein Urkundsbeamter zugezogen ist, auch
von diesem zu unterschreiben ist. Die Niederschrift soll Ort und Tag der Verhandlung sowie die
Namen der Mitwirkenden und Beteiligten ersehen lassen.
(4) Die Niederschrift ist dem Zeugen zur Genehmigung vorzulesen oder zur eigenen Durchsicht
vorzulegen. Die erteilte Genehmigung ist zu vermerken und von dem Zeugen zu unterschreiben.
Unterbleibt die Unterschrift, so ist der Grund hierfür anzugeben.
(5) Bei der Vernehmung von Sachverständigen sind die Absätze 3 und 4 entsprechend anzuwenden.
(6) Die Beschlußkammer kann das Amtsgericht um die Beeidigung von Zeugen ersuchen, wenn sie die
Beeidigung zur Herbeiführung einer wahrheitsgemäßen Aussage für notwendig erachtet. Über die
Beeidigung zur Herbeiführung entscheidet das Gericht.
§ 77 Beschlagnahme
(1) Die Beschlußkammer kann Gegenstände, die als Beweismittel für die Ermittlung von Bedeutung
sein können, beschlagnahmen. Die Beschlagnahme ist dem davon Betroffenen unverzüglich
bekanntzugeben.
(2) Die Beschlußkammer hat binnen drei Tagen die richterliche Bestätigung des Amtsgerichts, in
dessen Bezirk die Beschlagnahme vorgenommen ist, nachzusuchen, wenn bei der Beschlagnahme
weder der davon Betroffene noch ein erwachsener Angehöriger anwesend war oder wenn der
Betroffene und im Falle seiner Abwesenheit ein erwachsener Angehöriger des Betroffenen gegen die
Beschlagnahme ausdrücklich Widerspruch erhoben hat.
(3) Der Betroffene kann gegen die Beschlagnahme jederzeit die richterliche Entscheidung nachsuchen.
Hierüber ist er zu belehren. Über den Antrag entscheidet das nach Absatz 2 zuständige Gericht.
(4) Gegen die richterliche Entscheidung ist die Beschwerde zulässig. Die §§ 306 bis 310 und 311 a der
Strafprozeßordnung gelten entsprechend.
Zwölfter Teil. Straf- und Bußgeldvorschriften
Erster Abschnitt. Strafvorschriften
§ 94
(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer entgegen § 65 Abs. 1
dort genannte Sendeanlagen
1. besitzt oder
2. herstellt, vertreibt, einführt oder sonst in den Geltungsbereich dieses Gesetzes verbringt.
(2) Handelt der Täter in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 2 fahrlässig, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis
zu einem Jahr oder Geldstrafe.
Zweiter Abschnitt. Bußgeldvorschriften
§ 96 Bußgeldvorschriften
(1) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig
3. ohne Lizenz nach § 6 Abs. 1 Übertragungswege betreibt oder Sprachtelefondienst anbietet,
10. ohne Frequenzzuteilung nach § 47 Abs. 1 Satz 1 Frequenzen nutzt,
12. entgegen § 65 Abs. 3 für eine Sendeanlage wirbt,
(2) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 3, 4, 6, 7, 8, 9, 10 und 13 mit einer
Geldbuße bis zu einer Million Deutscher Mark, in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 1, 2, 5, 11, 12, 14, 15
und 16 mit einer Geldbuße bis zu zwanzigtausend Deutsche Mark geahndet werden.
Verwaltungsbehörde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten ist die
Regulierungsbehörde.
Dreizehnter Teil. Übergangs- und
Schlußvorschriften
§ 100 Inkrafttreten, Außerkrafttreten
(1) Die §§ 66 und 73 bis 79 treten am 1. Januar 1998 in Kraft. Die §§ 66 und 67 treten am 1. Oktober
1997 in Kraft. Im übrigen tritt das Gesetz am Tage nach der Verkündung in Kraft. Die sich aus § 6
ergebenden Rechte können erst vom 1. Januar 1998 an ausgeübt werden, soweit sie sich auf das
Angebot von Sprachtelefondienst beziehen.
(2) Die sich aus § 43 Abs. 5 Satz 1 und Abs. 6 Satz 1 ergebenden Verpflichtungen werden zum 1.
Januar 1998 wirksam mit der Maßgabe, daß die erforderlichen technischen Einrichtungen zu diesem
Zeitpunkt betriebsbereit zur Verfügung stehen müssen.
(3) Das Telegraphenwegegesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. April 1991 (BGBl. I S.
1053), geändert durch Artikel 8 des Gesetzes vom 14. September 1994 (BGBl. I S. 2325), und das
Gesetz zur Vereinfachung des Planverfahrens für Fernmeldelinien in der im Bundesgesetzblatt Teil III,
Gliederungsnummer 9021-2, veröffentlichten bereinigten Fassung, zuletzt geändert durch Artikel 9 des
Gesetzes vom 14. September 1994 (BGBl. I S. 2325), treten am Tage nach der Verkündung dieses
Gesetzes außer Kraft.
Nachwort und Piraten-Links
Wer noch mehr UKW-Schaltungen sucht, kann dies auch im Netz tun. Hier eine Auswahl an
Adressen:









http://members.tripod.com/~AMN92/Radio.htm "Designs Index Broadcast-Quality FM
Transmitter": Eine beachtliche Sammlung von Schaltungen von M. Weiss, mit denen
Qualitäts-Rundfunksender mit Platinen-Layouts vorgestellt werden.
http://www.frn.net/tech/ Eine Übersicht über verschiedene UKW-Schaltungs-Links vom FreeRadio-Network.
http://members.tripod.com/~transmitters/ Die Seiten nennen sich: "The Official Pirate Radio
Kit Bulletin Board for FM Transmitters, Circuits, Oscillators, Exciters ....". Hier werden u.a.
kommerzielle Sender-Bausätze verglichen und kritisiert.
http://www.pulsarfm.nl/ Die umfangreichste Sammlung von HF-Schaltungen schön sortiert.
http://www.geocities.com/Area51/Nebula/3736/ "Low Power FM Transmitter Circuits, Kits,
Notes and Schematics".
http://www.freeradio.org Die Seiten von Free Radio Berkeley mit Schaltplänen und
Senderbausätzen zum bestellen (Lieferzeiten bis zu 1 Jahr).
http://www.legend.co.uk/~veronica/ "Veronica® Broadcasting Equipment": Kommerzieller
Versand von nachbausicheren Sender-Bausätzen.
http://www.nrgkitsfm.com/ "NrgkitsFm.Com - The Most Comprehensive Broadcast
Suppliers": noch ein kommerzieller Versand.
http://www.broadcastwarehouse.com/ "Fm transmitters and radio kits from broadcast
warehouse": und noch ein kommerzieller Versand.


http://www.vogelfreies-radio.de/index.htm "Vogelfreies Radio - Das Online-Magazin für
Freien und alternativen Rundfunk in Deutschland".
news:alt.radio.pirate In dieser Newsgroup werden ständig irgendwelche UKW-Schaltungen
diskutiert und Piratentips ausgetauscht.
Wer noch weiter in die HF-Grundlagen einsteigen will, dem seien als kleine Auswahl nachfolgende
Amateurfunk-Bücher empfohlen:






Diefenbach, Werner: Amateurfunk-Handbuch, Franzis-Verlag: Umfassendes Buch über alle
Sorten von Amateurfunkschaltungen (Empfänger, Sender, KW, UKW, Antennen usw.)
Gfrörer, Wolf G: CB-Nachbrenner. Grundlagen, Funktion und Aufbau von 10-MeterSenderstufen. 1994., Franzis-Verlag: Leichtverständliche Einführung in die Funktionsweise
von HF-Verstärkern, jedoch für 27MHz.
Gierlach, Werner: Das DARC-Antennenbuch. 1992. DARC
Jansen, Jan Hendrik: Transistor-Handbuch: Gutes Kapitel über HF-Verstärker und HFTransistoren.
Reithofer, J.: Amateurfunkgeräte für das 2m-Band, Franzis-Verlag
Westerwelle, Hjalmar (Hrsg.): UKW - Schaltungen für den Funkamateur, Erprobte und
nachbausichere Bauanleitungen für Sender, Empfänger und Meßgeräte, FRANZIS-VERLAG
Zum Abschluß sei noch einmal darauf hingewiesen, daß dieser Funklehrgang nur rein
wissenschaftliches Interesse befriedigen soll. Wir raten davon ab, die vorgestellten Schaltungen
nachzubauen. Auch distanziert sich Pi-Radio von Unterstellungen, selbst eine oder mehrere der
vorgestellten Schaltungen zu betreiben oder andere gesetzeswidrige Dinge zu tun.
Pi-Radio ist ein Verein mit dem Ziel der Erlangung einer legalen Rundfunkfrequenz in Berlin und
Brandeburg zum Betrieb eines Freien Nichtkommerziellen Radios. Die Sendeform des Piratensendens
steht diesem Ziel entgegen: 20 Minuten senden, bevor der Peilwagen den Sender geortet hat, ist
einfach zu kurz. Außerdem kann bei der konspirativen Sendeform nicht die nötige Rückkopplung mit
den HörerInnen (z.B. über das Studiotelefon) stattfinden. Unser Apell daher an alle
Rundfunkinteressierte: Setzt Euch ein für Freie Radios in Eurer Nachbarschaft.
Herunterladen