Übung DIPS-Seminar HS_2014 Anleitung zum Rollenspiel A: ganzer DIPS-Übungs-Durchgang Hintergrundinformationen Patient: 32-jähriger junger Mann, Bankangestellter, wurde von seinem Hausarzt zur psychologischen Abklärung geschickt, weil er sich bei einem Autounfall, bei dem er ein Reh überfahren hat und sein Auto Totalschaden erlitten hat, nicht nur Prellungen zugezogen hat und seither Schmerzen im Nackenbereich und beim Schlüsselbein (Bereich der Sicherheitsgurte) hat, sondern von Zuständen des „Losgelöstseins“ und „Betäubtseins“ berichtete. Der junge Mann leidet zudem an Nervosität und Schreckhaftigkeit, was ihn sehr belastet, da er den Eindruck hat, er habe sich in letzter Zeit sehr verändert und fühle sich nicht mehr wie sich selber. Er ist zudem seit dem Unfall nicht mehr an der Stelle durchgefahren, wo der Unfall passierte. Ausserdem habe er seit dem Unfall auch nicht schlafen können und oft mit seiner Freundin Streit gehabt, weshalb er sich von ihr etwas zurückgezogen hat. Er möchte nun wissen, was mit ihm los ist! Antwortskizzen für die verschiedenen Störungsbereiche: Angststörungen (Patient spricht schnell und seine Nervosität sollte deutlich werden) Panikstörung 1.1 Unbehaglich ist mir schon zumute, deshalb komme ich ja auch zu Ihnen. Aber es kommt nicht plötzlich, sondern besteht seit 3 Wochen andauernd. Ich bin so nervös und ich erlebe so komische Zustände. Es ist kein Ansturm intensiver Furcht, sondern ich stehe dauernd unter Strom. 1.2 Nein, das gab es nie. Agoraphobie 1.1 Grundsätzlich gibt es das nicht, aber etwas beunruhigt mich doch, nämlich, dass ich seit dem Unfall, den ich vor 3 Wochen hatte, nicht mehr meinen gewohnten Weg zwischen der Stadt und Zuhause fahre. 1.2 1.3 1.6 Nein, das hatte ich nie. Soziale Phobie 1.1 Nein. Meine Freunde sagen von mir, dass ich ein Leadertyp sei. Ich bin auch gerne mit Leuten zusammen, auch am Arbeitsplatz habe ich keine Probleme mit Kollegen. 1.2 Nein, jeder macht mal einen Fehler, das muss man sich nicht so zu Herzen nehmen, sondern es das nächste Mal besser machen. 1.3 Nein. Das kenne ich nicht. 1.4 Nein, damit hatte ich nie Probleme. 1.5 Nein, damit auch nicht. 1.6 Nein. Spezifische Phobie 1.1 Nein, wie gesagt, ich war eigentlich bisher nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen und es gibt nichts Bestimmtes, vor dem ich mich fürchte. 1.2 Nein. Generalisierte Angststörung 1.1 Nein 1.4 Nein 1.6 Nein 2.1 Ja, dies erlebe ich seit kurzem. 2.2 Diese starke Anspannung erlebe ich, wenn ich den Weg fahre, auf welchem ich den Unfall hatte, da bin ich sehr angespannt und in Sorge darüber, dass wieder etwas passieren könnte. Zwangsstörung 1.1 Nein 1.2 Nein 11.1 Nein 11.2 Nein, zum Glück kenne ich das nicht. Posttraumatische Belastungsstörung 1.1 Ja, das war vor 3 Wochen. 1.2 Ich hatte einen Unfall mit dem Auto. Es ging ganz schnell, ich war auf dem Heimweg und plötzlich stand ein Tier, ein Reh, auf der Fahrbahn. Ich bremste zwar, aber es war zu spät. Das Tier wurde vom Auto erfasst und über die Kühlerhaube hoch geschleudert. Es prallte gegen die Frontscheibe. Es gab einen Knall und ich sah, wie diese grossen Augen mich anschauten.... die sehe ich deutlich vor mir.... und ich habe seither dieses eigenartige Gefühl als wäre ich Losgelöst von der Realität... 1.3 Das sind jetzt auf den Tag genau drei Wochen her. Akute Belastungsstörung 1.1 siehe oben (PTSD, 1.2) 2.1 Ich bin extrem erschrocken und habe gedacht, jetzt ist es aus! Jetzt hast Du einen Unfall, den Du nicht überleben wirst! Es ging so schnell, aber ich glaube, ich schrie vor Schreck und dann hatte ich extremes Herzklopfen und kalt und heiss zugleich. Es wurde mir auch übel. 2.2 Ja, ich fühlte mich absolut hilflos, etwas an der Situation ändern zu können und hatte starke Angst, selbst zu sterben. Und ich fühlte Entsetzen darüber, dass ich dieses Lebewesen getötet habe. Wissen Sie, diese Augen seh ich noch heute vor mir, als wären sie jetzt vor mir... 3.1 Losgelöstsein, ständig, schwer beeinträchtigend. 3.2 Ich bin wach und schreckhaft, nicht unaufmerksam - habe ich also nicht. 3.3 Ja das beschreibt es recht gut, dieses Gefühl der Unwirklichkeit – das habe ich häufig seither und es belastet mich schwer. 3.4 Das habe ich auch oft, es belastet mich ziemlich, denn so kenne ich mich nicht. 3.5 Nein, im Gegenteil - ich sehe alles vor mir, als sei es gerade geschehen. 4.1 Ja das verfolgt mich ständig seither. Das ist kaum auszuhalten! 4.2 Ja, geträumt habe ich auch ein paar Mal davon, und das belastet mich jeweils stark. 4.3 Nein, das nicht, ich erinnere mich zwar ganz klar, aber ich weiss, dass es nicht jetzt passiert, sondern eine plastische Erinnerung ist. 4.4 Ja, belasten tut mich das Ganze schon stark... deshalb wähle ich auch einen anderen Heimweg als gewöhnlich, damit ich nicht dort vorbeifahren (Pat hat Ersatzwagen...) muss. 5.1 Am liebsten täte ich nicht daran denken und versuche dies auch immer wieder, aber das funktioniert leider nicht und ist dadurch sehr belastend! 5.2 Ja, ich fahre ganz bewusst nicht mehr dieselbe Strecke nach Hause wir vorher und kann mir im Moment gar nicht vorstellen, diesen Weg zu fahren. 5.3 Ich vermeide den Kontakt zu Tieren und kann seither kein Fleisch essen, denn es ekelt mich. 6. 1 Mit dem Einschlafen hapert es seither, ausser ich habe vorher ein Glas Wein getrunken. 6.2 Nein 6.3 Ja, ich bin leicht abgelenkt und muss oft an diesen Unfall denken. Dies behindert mich bei der Arbeit, ich muss mich immer wieder zusammenreissen und mich erneut auf die Arbeit konzentrieren; dies ist sehr lästig und ich hoffe sehr, dass dies in Bälde wieder besser wird, denn dadurch bin ich unproduktiv bei der Arbeit. 6.4 Ja, das kann man schon sagen, ich bin seither sehr wachsam, das fühlt sich an wie ständig in Alarmbereitschaft zu sein und belastet mich auch sehr, da ich mich ständig angespannt fühle. 6.5 Ja, ich bin seither enorm leicht zu erschrecken, das war früher nie der Fall. 6.6 Nein, nicht besonders, das ist mehr innerlich spürbar. 6.7 Nein. 7. Das trat eigentlich sofort auf, wurde aber am 2. Tag noch schlimmer als ich merkte, dass diese komischen Gefühle und der Schock nicht verschwunden sind, und diese Tatsache belastet mich seither stark. 8. 1 Nun ja, ich habe mir zur Beruhigung ein Glas Wein gegönnt als ich zuhause war. Und seit man ja nichts mehr trinken darf wegen der gesenkten Promillegrenze, trinke ich des Öfteren zuhause vor dem Schlafengehen noch etwas, dies hilft mir beim Einschlafen. 8.2 Nein 9. Nein 10. Ja, ich fühle mich stark dadurch belastet und es beeinträchtigt mich seither täglich sehr! Sonst wäre ich ja nicht bei Ihnen! Affektive Störungen Major Depression 1. 1 - 1.8 Fragen verneinen Dysthyme Störung (ohne Major Depression) 1.1 1.2 1.3 1.4 Nein Nein Nein Nein Manische Episode/Hypomane Episode 1.1 Nein Somatoforme Störungen Hypochondrie 1.1 Nein, eigentlich nicht, seit dem Unfall denke ich einfach, dass etwas nicht stimmt mit mir. 1.3 Nein Somatisierungsstörung 1.1 Nein, hatte nur so normale Erkältungen und so und jetzt die Schmerzen seit dem Unfall. 1.2 1.3 Konversionsstörung 1.1 – 1.14 Nein Schmerzstörung 1.1 Ja, seit dem Unfall habe ich eigentlich jeden Tag ein bisschen Kopfschmerzen 1.2 Nein 1.3 Im Nacken und vorn am Schlüsselbein, wo die Sicherheitsgurte lag, habe ich Schmerzen seit dem Unfall; ansonsten habe ich keine Schmerzen. 1.4 Nein 1.5 Nein 1.6 Nein 1.7 Nein 1.8 Nein 1.9 Nein 1.10 Nein 1.11 Nein 2. Seit 3 Wochen, sie werden aber schon etwas schwächer. 3.1 Nein, die Schmerzen sind zwar etwsa unangenehm, aber der Arzt sagte, es sei nichts schwer beschädigt und es braucht einfach Zeit, dass die Prellungen und „Muskelzerrung“ im Nackenbereich wieder ausheilten können. Daher brauche ich wohl einfach ein bisschen Geduld, und es wird ja auch schon spürbar besser. Essstörungen Eingangsfragen: 1.1 Grösse: 1.80m 1.2 bei 78kg 1.3 immer in etwa gleich 1.4 ich wiege ca. seit meinem 17. Lebensjahr 78 kg 1.5 entspricht etwa den 78 kg 1.6 ca. 17 BMI = 24 kg/m2 Anorexia Nervosa 1.1 Nein Bulimia Nervosa 1.1 Nein 1.3 Nein Schlafstörungen 1.1 Ja, ich habe Einschlafprobleme seit dem Unfall, aber ich bin tagsüber nicht müde, sondern nervös und sehr wach! Primäre Insomnie 1.1 Ja seit dem Unfall ist das manchmal schwierig. 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 2.1 2.2 Nein, wenn ich dann einmal schlafe, dann schlafe ich durch. Eigentlich nicht, nein. Nein Nein Nein Ja, wie gesagt, seit dem Unfall. Nein, seit 3 Wochen. 3. Das dauert etwa 20 Minuten, früher war ich immer sofort eingeschlafen, sobald ich mich ins Bett gelegt habe. 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 Nein Seit ich so nervös bin, d.h. seit dem Unfall Nein Nein Nein Nein 6.1 Nein, das ist eigentlich wie immer... ich nehme einen Schlummertrunk, bevor ich zu Bett gehe. 6.2 Nein 7. Nein 10. da ich tagsüber nicht sehr müde bin, ist es nicht so beeinträchtigend, einfach etwas ärgerlich, dass das Einschlafen nicht wie vorher problemlos ist. Belastet fühle ich mich dadurch gering, ich gehe auch davon aus, dass sich dies bald wieder verbessern wird. Primäre Hypersomnie 1.1 Nein 1.2 Nein Substanzmissbrauch und -abhängigkeit Eingangsfragen Alkohol 1.1 Ja 1.2 Ich trinke häufig vor dem Schlafengehen ein Glas Wein, tagsüber trinke ich aber nichts. 2.1 Nein 3.1 Etwa 14 Jahre alt, an einer Party. 3.2 Das war mit 16. 3.3 Ja, vor der Lehrabschlussprüfung. Alkoholmissbrauch 1.1 Nein 1.2 Nein, ich trinke meistens erst zu Hause, das hilft mir, um mich vom Arbeitsstress zu beruhigen. 1.3 Nein 1.4 Ja, meine Freundin findet, ich bräuchte nicht jeden Abend zu trinken... dann streiten wir ab und zu darüber. 2. Etwa 23, da kam ich schon auf eine gute Stelle, wurde also befördert, weshalb ich oft Überstunden machen musste und um dann zu entspannen, habe ich mir halt ab und zu einen Drink genehmigt, also Wein meine ich. 3.1 Ja, also ich finde, ich habe keine Schwierigkeiten, die andere nicht hätten. Ich meine, Stress ist heutzutage doch normal, wenn man nicht einen 9 to 5-Job hat. 3.2 Die gerade beschriebene Belastung. 3.3 (1) Nein (2) Die Beförderung (3) Nein (4) Nein (5) Nein (6) Nein 4. Ich bin dadurch nicht belastet, ausser, dass meine Freundin manchmal den Moralapostel spielt und meint, ich solle mal nichts mehr trinken. Alkoholabhängigkeit 1.1 Nein, ich habe nie mehr als 2-3 Gläser getrunken - ausser an Festen vielleicht ab und zu mal. 1.2 Nein 2.1 Nein 2.3.1 – 2.3.8 gar nicht und nie 2.4 Nein 2.5 Nein 3. 4. 5. 6. 7.1 Nein Nein Nein Nein Nein Nikotinscreening 1.1 Nein 2.1 Ja, bis ich 25 war habe ich ab und zu geraucht, dann habe ich angefangen zu laufen. 2.2 Das waren ein paar unregelmässige Zigaretten, so ab und zu halt, ev. durchschnittlich 1-2, aber nie jeden Tag. 2.3 Mittelstarke 3. So mit 16 habe ich die paar ersten Zigaretten geraucht. 4.1 Nein, ich habe erfolgreich von selbst aufgehört. Einstiegsfragen Medikamente und Drogen 1.1 2.1 2.2 2.3 Nein Ein paar Mal als Jugendlicher, also selten. Nein Nein 2.4 2.5 2.6 2.7 Nein Nein Nein Nein Borderline-Persönlichkeitsstörung 1.1 Nein 1.2 Nein 1.3 Nein Sexuelle Funktionsstörungen 1. Nein Psychosescreening 1.1 1.2 1.3 1.4 Nein Nein Nein Nein Übung DIPS-Seminar HS_2014 Anleitung zum Rollenspiel B: ganzer DIPS-Übungs-Durchgang Patient: 23jähriger Biologie-Student, der sich auf Anraten des Hausarztes in der verhaltenstherapeutischen Ambulanz selber anmeldet. Im Vordergrund steht die Angst, sich bei Kontakt mit anderen Menschen mit einer Krankheit anzustecken. Diese Angst habe er schon seit ungefähr dem Kindergartenalter, jedoch sei sie nie besonders stark gewesen und habe vorher nie zu Einschränkungen in seinem Alltag oder zu einer psychischen Belastung geführt. Erst seit der Matura leide er vermehrt unter dieser Angst. Seit er mit dem Studium begonnen hatte, wurden die Ängste immer stärker. Zum aktuellen Zeitpunkt seien die Ängste so stark, dass er Mühe habe, das Haus überhaupt zu verlassen und unter die Leute zu gehen. Deswegen werde es immer schwieriger, seine Vorlesungen zu besuchen und seinem Nebenjob (als Büro-Hilfskraft) nachzukommen. Fast noch schlimmer empfindet der Patient, dass ihm der Kontakt selbst mit guten Freunden oder vertrauten Personen zunehmend Mühe bereite. Vor 6 Wochen wurde er von seiner Freundin verlassen, mit der er seit fast 2 Jahren eine feste Beziehung hatte. Seit der Trennung fühle er sich deprimiert und hoffnungslos und habe kaum mehr Energie, seinen Alltag zu bewältigen. Der Patient lebt alleine in einer kleinen Einzimmerwohnung und wird für das Studium von seinen Eltern, zu denen er eine sehr gute Beziehung pflege, mitfinanziert. Ausser den angegebenen Ängsten und der Deprimiertheit nannte der Patient beim Erstgespräch keine Schwierigkeiten. Er leidet an keiner körperlichen Krankheit und nimmt keine Medikamente ein. Antwortskizzen für die verschiedenen Störungsbereiche: Angststörungen Panikanfälle/ Panikstörung 1.1 Nein 1.2 Nein Agoraphobie 1.1 Ja, überall wo es viele Leute hat gehe ich nicht gerne hin. 1.2 Nein, eigentlich nicht. Ich habe einfach Angst, etwas „aufzulesen“, wenn es so viele Leute hat, die mir nahe kommen. Wie ich Ihnen schon im Vorgespräch mitgeteilt habe, fürchte ich mich ja ständig davor, mich mit einer Krankheit anzustecken. 1.3 Nein 1.4 – 1.5 Nein, meine Angst habe ich nicht deshalb. 1.10 Nein Soziale Phobie 1.1 Ja, das kenne ich schon. Aber ich würde eher sagen, das ist so ein bisschen Lampenfieber, nicht wirklich Angst. Andere Menschen haben das doch auch, oder? 1.2 Nein 1.3 Nein, obwohl es mir schon unangenehm ist, dass ich zittere und anfange zu schwitzen, wenn ich nervös bin. 1.4 Nein, jedenfalls nicht mehr als andere Kinder oder Jugendliche. 1.5 Nein 1.6 Nein Spezifische Phobie 1.1 Ja. Mir sind alle Situationen unangenehm, wo es viele Leute auf einem Haufen hat. Spezifische Objekte? Naja, ich berühre auch nicht gerne Dinge, die andere bereits berührt haben. Und Blut ist der absolute Horror, da kann man sich ja auf der Stelle anstecken. 2.1 Spinnen mag ich nicht, aber Angst habe ich nicht wirklich. Ich versuche auch nicht zu vermeiden, mit Spinnen in Kontakt zu kommen, wenn Sie das meinen. 2.2 Sonst keine Tiere 2.3 Nein 2.4 Nein 2.5 Nein 2.6 Nein 2.7 Bei mir selber ist das ok. Nicht gerade angenehm, aber ich habe keine Angst davor. 2.8 Das ist ganz schlimm, weil ich immer Angst habe, mich mit etwas anzustecken, z.B. wenn eine Spritze nicht sauber ist. Da habe ich sehr grosse Angst und versuche wenn möglich zu verhindern, überhaupt eine Spritze zu bekommen. 2.9 Auch ganz schlimm (siehe 2.8) 2.10 Solange ich nicht in Kontakt mit dem Blut der anderen Person komme, ist das kein Problem. Also zum einfach Anschauen habe ich keine Angst und muss das auch nicht vermeiden. 2.11 Dito 2.12 Dito 2.13 In einem Flugzeug ist es halt einfach so, dass sich da extrem viele Bakterien tummeln, deshalb macht mir das schon recht starke Angst und ich fliege seit Beginn dieser Ängste vor etwa 2 Jahre auch gar nicht mehr. 2.14 Auch wieder die Nähe zu anderen Menschen macht mir Angst (wegen der Ansteckungsgefahr); vermeiden tue ich dies wenn möglich, ich bin aber auch nicht bereit, in den 10. Stock hoch zu laufen, da nehme ich dann schon den Lift und wende mich von den anderen Menschen im Lift ab. 2.15 Das ist kein Problem. 2.16 Nein 2.17 Sonst nichts 2.18 Wie gesagt, vor medizinischen Behandlungen an sich habe ich keine Angst. Nur wegen der Ansteckung ist das ein Problem für mich und es kam auch schon vor, dass ich wegen dieser Angst nicht zum Arzt gegangen bin. 2.19 Nein, das kenne ich nicht. 2.20 Nein 2.21 Ja, das ist meine grösste Angst und ich tue alles, um eine Ansteckung zu vermeiden! 2.22 Sonst kommt mir gerade nichts in den Sinn, nein. 4. Ja ich denke schon, dass die Angst übermässig stark ist. Klar kann man sich überall anstecken, aber bei mir ist das schon ein Riesenthema. 6. Ja, jedes Mal, und das wurde über die letzten Jahre auch immer schlimmer. 7.1 Ja, sofort wenn ich in die Situation komme. Aber eigentlich fängt es meist schon vorher an, also wenn ich weiss, dass ich gleich an einen Ort mit vielen Leuten gehen werde. 7.2 Nein 7.3 7.4 12. Ich fühle mich schon sehr eingeschränkt wegen dieser Angst, mich anzustecken. Einerseits kann ich an viele Orte nicht mehr hingehen, andererseits brauche ich einfach sehr viel Zeit, um alles richtig zu reinigen, nachdem ich mit anderen Menschen Kontakt hatte. Und ich meine, man hat ja ständig Kontakt, das ist schon ein Problem. Ich habe deswegen auch schon bei der Arbeit gefehlt, oder bin nicht zu Vorlesungen gegangen; und es gibt Tage, da kann ich nicht mal mit meinen Kollegen abmachen. Ob ich darunter leide? Ja, sehr! Deswegen bin ich ja hier. Ich glaube, meine Freundin hat mich unter anderem auch deswegen verlassen. Generalisierte Angststörung 1.1 Nein 1.2 – 1.3 Nein 1.4 Nein 1.5 – 2.1 / 2.2 Eben, die vorhin beschriebene Angst vor der Ansteckung mit einer Krankheit. Zwangsstörung Zwangsgedanken 1.1 Ja, solche Gedanken kenne ich. Aber wenn mir plötzlich der Gedanke kommt, ich könnte jemanden würgen, dann heisst das überhaupt nicht, dass ich das auch tun würde. Ich würde das niemals tun! Manchmal weiss ich wirklich nicht, warum ich solche Gedanken habe. Manchmal habe ich auch so sinnlose Gedanken, die mich wirklich nerven. Z.B. denke ich dann immer an eine bestimmte Zahl, und wenn ich diese Zahl dann irgendwo sehe, dann bringt das Unglück. Früher hatte ich nur wenige solche Gedanken. Aber seit ich die Matura abgeschlossen habe, kommen die immer häufiger. 2. siehe 1.1 3.1 Das kenne ich von früher, als ich noch klein war. Aber das habe ich schon seit Jahren nicht mehr. 3.2 Ja, diese Befürchtungen sind eben sehr stark und die habe ich eigentlich immer. Ich versuche manchmal schon, die Gedanken zu unterdrücken oder etwas anderes zu denken, aber das gelingt mir meist nicht. Ich versuche es aber schon ab und zu. 3.3 Nein 3.4 Ab und zu habe ich plötzlich den Gedanken, jemandem wehzutun. Als ich noch mit meiner Freundin zusammen war, dachte ich manchmal plötzlich, was wäre wenn ich sie jetzt einfach würgen würde? Glücklicherweise hatte ich das nur selten und seit etwa einem Monat gar nicht mehr, aber immer wenn ich das habe, versuche ich ganz extrem, an etwas anderes zu denken. 3.5 Nein 3.6 Nein 3.7 Nein 3.8 Nein 3.9 Sehr häufig denke ich an eine Zahl und sehe sie dann immer vor mir. Das ist sehr mühsam für mich. 3.10 Ich habe oft den Gedanken, ein schlechter Mensch zu sein. Den werde ich dann kaum mehr los. 5.1 Das begleitet mich eigentlich den ganzen Tag, also sicher mehrere Stunden 5.2 Ja 7.1 Mein Kopf spielt einfach verrückt, keine Ahnung warum, ich kann das einfach nicht kontrollieren, was in meinem Gehirn vorgeht. 7.2 Nein 10. Ich bin extrem beeinträchtigt und extrem belastet, das können Sie sich ja vorstellen. Diese Gedanken behindern mich oft bei der Arbeit und führen dazu, dass ich am liebsten nicht mehr weggehe und nicht mehr mit Kollegen abmache. Die Ängste waren auch ein Riesenproblem in der Beziehung mit meiner Ex-Freundin und ich bin überzeugt, dass das der Hauptgrund dafür war, dass sie mich vor 6 Wochen verlassen hat. Selbst bei ihr hatte ich ja Angst, mich mit etwas anzustecken, und musste dann ständig meine Reinigungsrituale ausführen. Zwangshandlungen 11.1 Ja, z.B. Dinge in der Umgebung zählen, wenn ich den Gedanken hatte, ich sei ein schlechter Mensch; Hände eine bestimmte Anzahl Male und auf eine ganz bestimmte Art und Weise waschen, nachdem ich etwas berührt habe; wenn ich eine „schlechte“,d.h. eine Zahl aus der 3er-Reihe sehe oder an eine solche Zahl denke, muss ich eine gerade Anzahl Schritte zurückgehen. 12. siehe 11.1 13.1 Ziemlich häufig. 13.2 Das hatte ich früher, jetzt nicht mehr. 13.3 Sehr häufig, eigentlich immer, wenn ich in Kontakt mit anderen Menschen war. Und das dauert dann je nachdem auch sehr lange, bis ich das Ritual genau richtig gemacht habe. 13.4 Überhaupt nicht. 13.5 Nein, früher musste ich beim Lesen immer die ganze Seite wiederholen, wenn ich den Gedanken hatte „ich bin ein schlechter Mensch“. Jetzt nicht mehr. 13.6 Nein 13.7 Nein, ausser dem Rückwärtslaufen, das ich schon erwähnt habe. 15.1 Mittlerweile sind das mehrere Stunden pro Tag. 15.2 Ja! 18.1 Ja, jetzt gerade denke ich schon, dass es sinnlos ist. Aber in dem Moment, wo ich es tue, bin ich überzeugt, dass ich das einfach machen muss. 20.1 Nein, ich nehme keine Medikamente und keine Drogen und trinke auch keinen Alkohol. 21. Nein 24. Ja, fühle mich extrem belastet und auch beeinträchtigt (siehe auch bei Zwangsgedanken). Posttraumatische Belastungsstörung 1.1 Nein 1.2 – 1.3 – 1.4 Nein, nicht dass ich wüsste. Affektive Störungen Major Depression 1.1 Ja, seit mich meine Freundin vor 6 Wochen verlassen hat, geht es mir total schlecht und ich sehe überhaupt keinen Sinn mehr. 1.2 Ja, ich habe auf nichts mehr Lust, am liebsten sitze ich einfach auf dem Sofa und starre Löcher in die Luft. 1.3 Ja, mein bester Freund hat mich darauf angesprochen. 1.4 Ja, meine Kollegen merken schon, dass ich keine Lust habe, etwas zu unternehmen. 2. Nein, das kenne ich von früher her nicht. 3.1 Ja, seit 6 Wochen eigentlich ununterbrochen. 3.2 Trifft ebenfalls zu, ja. 4.1 Abgenommen habe ich nicht, aber ich habe seit 6 Wochen überhaupt keinen Appetit mehr und muss mich richtig zwingen, etwas zu essen. 4.2 Nein, der Schlaf ist unverändert, ich bin ein guter Schläfer. 4.3 Nein 4.4 Ja, ich bin extrem müde, habe fast keine Energie und fühle mich so richtig erschöpft und erschlagen. 4.5 Konzentrieren kann ich mich eigentlich gut, ausser wenn ich diese Gedanken habe, über die wir vorher gesprochen haben. Aber es fällt mir sehr schwer, selbst kleinste Entscheidungen zu treffen (z.B. was ich anziehen soll oder was ich essen soll, oder welche Arbeit ich zuerst erledige). Und oftmals habe ich das Gefühl, dass meine Gedanken so langsam sind, so als ob sie festkleben würden. Das erlebe ich zur Zeit sehr oft, fast täglich. 4.6 Ja, ich mache mir Riesenvorwürfe, weil meine Freundin mich verlassen hat. Ich fühle mich auch total wertlos, weil ich es nicht geschafft habe, sie zu behalten, und weil ich es nicht schaffe, mich mal endlich aufzuraffen und etwas auf die Reihe zu bekommen. 4.7 Nein 5.1 Nein 6. Nein 7. Nein 9. Nein 11. Sie meinen Beeinträchtigung und Belastung durch die Stimmung bzw. durch die Müdigkeit und Erschöpfung? Naja, das ist schwierig zu sagen, aber ich fühle mich schon ziemlich beeinträchtigt, weil ich bei der Arbeit langsam bin, oder weil ich oft rumgrüble. Und dass ich mich so zurückziehe von meinen Freunden, das hat schon auch damit zu tun, dass ich einfach keine Energie habe und mir alles zuviel ist. Also alles in allem fühle ich mich schon beeinträchtigt und leide auch darunter, aber wenn ich mit den Gedanken, über die wir vorhin gesprochen haben, vergleich, dann ist das hier weniger schlimm und schränkt mich auch in meinem Alltag weniger ein. Dysthyme Störung (mit Major Depression) 1.1 Nein 1.2 Nein Manische/hypomane Episode 1.1 Nein Somatoforme Störungen Hypochondrie 1.1 Nein, ich befürchte eine Ansteckung mit einer Krankheit, aber ich weiss, dass ich aktuell keine habe. 1.3 Nein Somatisierungsstörung/ Undifferenzierte Somatoforme Störung 1.1 Nein 1.2 – 1.3 – Konversionsstörung Nicht fragen, da bei der Somatisierungsstörung kein pseudoneurologisches Symptom genannt wurde. Schmerzstörung Nicht fragen, da bei der Somatisierungsstörung keine Schmerzsymptome berichtet wurden. Essstörungen Der Patient ist normalgewichtig und hatte im Erwachsenenalter auch nie ein sehr viel höheres oder tieferes Gewicht. Anorexia Nervosa 1.1 Nein Bulimia Nervosa 1.1 Nein 1.2 – 1.3 Nein Binge Eating Störung Da unter der Bulimia Nervosa das aktuelle und anamnestische Bestehen von Essanfällen verneint wurde, wird die Sektion zur BES nicht abgefragt. Schlafstörungen Keine Schlafstörungen, deshalb werden Primäre Insomnie und Primäre Hypersomnie nicht abgefragt. Substanzmissbrauch und Substanzabhängigkeit Alkohol Patient trinkt nichts und hat auch nie mehr als nichts getrunken. Er mag keinen Alkohol. Nikotin Raucht nicht Medikamente und Drogen Hat noch nie Drogen konsumiert und hat eine ausgeprägte Abneigung gegen jegliche Art von Medikamenten. Borderline-Persönlichkeitsstörung 1.1 Nein. 1.2 Nein. Sexuelle Funktionsstörungen 1. Nein Psychosescreening 1.1 Nein 1.2 Nein 1.3 Nein 1.4 Nein