Seite 1 Schludermann - Medien und Politik 9.3.1999 1. Vorlesung Inhalte: - Massenmedien & Politik - Mediensysteme & Medienpolitik in Europa Ordnungspolitik Instrumentalisierungspolitik - Medienlandschaft (globale Mediensysteme, USA-Nord, EUROPA-West, JAPAN) - gemeinsame Entwicklung in Europa <=> USA Deregulierung Internationalisierung = Konzentration US-Dominanz (Audio/Visuelle Medien) “Europäisches Fernsehen”, Kabel, Satellit, TV-Nutzung Presse - europ. Medienpolitik - EU - Mediensysteme in bestimmten Ländern Prüfung: mündlich -------------------------------------------------------------------------------------2. VO 23.3.1999 1. Begriffe “Massenmedien” und “Politik” Beziehung von Massenmedien und Politik - Politik gestaltet das Massenmediensystem (=Medienpolitik) - Politik schafft die Rahmenbedingungen (nationale Ebene; EU; internationale Ebene) - “Privatfernsehen” - Politik in den Massenmedien - Medien als “Bühne” der Politik - Medien als “neutrale” Mittler (Fakten) - Medien als Kommentatoren (Meinungsäußerungen) z.B.: Wahlkampf 1.1 Massenmedien Kennzeichen der Massenkommunikation (Maletzke): - Aussage - Kommunikationsform Die Aussagen sind: - öffentlich - technisch vermittelt durch komplexe Organisationen und - an ein heterogenes Publikum gerichtet. Die Kommunikationsform ist: - indirekt und Seite 2 - einseitig Massenmedien: - Funkmedien - Printmedien - Bild- und Tonträgermedien (CD, LP, Video, ...) Kriterien (für MM in Politik): - Reichweite - Aktualität - Periodizität - Glaubwürdigkeit 1.2 Politik Begriff: geht auf Aristoteles und Platon zurück; vor ca. 2500 Jahren Bedeutung: Staatsführung Definition: - “Ringen um die gerechte Ordnungm deren Maßstab das sogenannte Gemeinwohl ist.” (Schausberger 1970) - “Kunst des Machterwerbs und der Machterhaltung.” (Macchialvelli) --> “Macht geht vor Moral” - “wo direkte Kommunikation überschritten ist, ... wo Öffentlichkeit geregelt wird” (Heintel 1977) = politisch - Behandlung allgemeiner, öffentlicher, zumindest jedoch kollektiver Interessen ( Ronnenberger 1978) - Hervorbringung allgemein verbindlicher Entscheidungen innerhalb einer Gesellschaft (Jarren 1988) ==> beschreiben Ziele und Inhalte Politik --> gesellschaftlicher Bereich paS (=polit.-administratives System) Regierung, Parteien, Gewerkschaften,... Inhalte und Personen POLICY POLITICS Seite 3 - sieht Politik als Bearbeitung gesells. Probleme - planende, gestaltende regelnde Funktion - Politik als Konfliktaustragung - Auseinandersetzung polit. Akteure 1.3 Gesellschaftliche Institutionalisierung der Massenmedien (Saxer 1990) => 4 idealtypische Formen: a.) autoritär b.) totalitär c.) liberal d.) demokratisch a.) bestimmte Machtgruppen beherrschen und kontrollieren bestimmte Teile der Medien (Kirche) - Zensur - Meinungspluralismus gegeben - aber unterschiedliche Meinungen b.) eine einzige Elité herrscht; ( in allen Bereichen) - keine Meinungspluralisierung - Steuerung der polit. Meinungsbildung (Funktion nach innen) - Repräsentation (nach außen) c.) liberal = totalitär - maximale Freiheit der Medien vor staatlichen Eingriffen und polit. Kontrolle - Grundrecht der Pressefreiheit (USA) - Preisgabe der Massenmedien an die Mechanismen der freien Marktwirtschaft 2 Zielgruppen: - Publikum, verkauft an die - Werbewirtschaft d.) Die Medien dienen als Demokraten; Gefahr vor Medienkonzentrationen --> totalitäres Mediensystem in einer demokratischen Institutionalisierung; 1.4 Paradigmen der Beziehung MM und Politik - Autonomie - Instrumentalisierung (Dependenz) - Symbiose (Interdependenz) 13.4.1999 Seite 4 Autonomie: Gewaltenteilungsmodell -> Medien als “4. Gewalt” -> sind aber keine; keine demokratische Legitimation -> keine Sanktionsfunktion; Ausgangspunkt => Annahme einer Unabhängigkeit der Massenmedien von paS (=politischadministratives System); Annahme einer Abhängigkeit; -Herstellen von Öffentlichkeit -Rolle der MM : a.) neutrale Vermittler zwischen Politik und Öffentlichkeit b.) Interpreten bzw. Konstrukteure einer Medienrealität (konstruieren eine eigene Realität) --> Mittel: Selektion Interpretation der Information Bearbeitung MM und Politik sind eigenständige und voneinander unabhängige Systeme; Instrumentalisierung (Dependenz) 1.) Abhängigkeit der MM von paS; Konzept der schwachen Medien; 2.) Abhängigkeit des paS von den MM; konzept der starken Medien; Schwache Medien --> Abhängigkeit --> Folgen - Autonomieverlust der öffentlichrechtlichen Medien gegenüber dem paS; Personalpolitik - Autonomieverlust des gesamten Mediensystems durch politische Öffentlichkeitsarbeit (poilit. Inhalte in den Medien durch Presseerklärungen - Konferenzen bereits vorgegeben) Starke Medien - Abhängigkeit des polit. Systems vo Medien (wird nie stark von den Medien abhängig sein können) Gründe: - sind in der Informationsbeschaffung -Verarbeitung, -Verbreitung der Politik überlegen (gezieltes Auswählen, Beschaffen, ...) - haben keine “Verantwortung” gegenüber der Politik Medien und Politik sind eigenständig, aber voneinander abhängig; Symbiose (Interdependenz) - beide Systeme zusammen bilden ein Megasystem - Verbindung beider Systeme - es wird nicht mehr von getrennten Systemen gesprochen 2. Medienpolitik ==> ist jenes Handeln, das auf die Ordnung der Massenmedien abzielt Seite 5 ZIEL: Schaffung verbindlicher legistischer Regelungen 2.1 Geschichte der Medienpolitik Der Begriff ist jung; Sachverhalt aber sehr alt ( = Einfluß polit. Herrschaft auf gesellschaftliche Kommunikation) Cäsar: - Konsul (polit. Funktion) -1. Handlungen = Protokolle der Senatsverhandlungen öffentlich gemacht - hat damit Öffentlichkeit hergestellt - Macht des Senats limitiert; abgeschwächt MEDIENPOLITISCHE MAßNAHME Buchdruck: - Reaktion des polit. Systems - Maßnahmen gesetzt um es in den Griff zu bekommen -> VORZENSUR - Erteilung von Druckprivilegien - Strafmaßnahmen - 1848 Einführung der Pressefreiheit -> direkte polit. Maßnahmen gefallen - Besteuerung des Druckpapiers - Zwang zur Hinterlegung einer Kaution finanziell abhängig “MM und Pressefreiheit schließen einander aus.” “Die beste Medienpolitik ist gar keine.” 2.2 Ebenen der Medienpolitik - Odnungspolitik - Instrumentalisierungspolitik 2.2.1 Ordnungspolitik => alle gesetzlichen Maßnahmen, die auf Medien bezogen sind; - Mediengesetz (Persönlichkeitsschutz) - Rundfunkgesetz (Bundesverfassungsgesetz: Sicherheit der Unabhängigkeit) (Rundfunk und TV) => ist eine öffentliche Aufgabe = kommerzielles Unternehmen => Verpflichtung zur Objektivität, zur Meinungsvielfalt, zur Bildung, zum Minderheitenschutz; => Leiter, Kontrolle => Gebühren, Werbung -> Fernsehwerbung (2001: 42 min Werbung/Tag) -Film -und Presseförderung - Unterstützung der österr. Filme - Österr. Filminstitut (100 Mio) Seite 6 - ORF (50 Mio) - BUK - Bundesministerium für Bildung und Kunst (50 Mio) - Länder (35 Mio) - Presseförderung (Erhaltung der Meinungsvielfalt) --> Tageszeitungen - Allgemeine Förderung (1995: 68 639 999,95 Mio) - Besondere Förderung (1995: 172 799 999,99 Mio) - Publizistik Förderung - Parteienförderung, Subventionen (115 Mio - 4 Mio - Publ. Rest - Politik 04.05.99 Sonstige Förderungen: Presseförderung der Bundesländer (auch polit. Einflüße) direkt: Geld indirekt: z.B.: Portogebühren für Zeitungen, Inserate der öffentl. Körperschaften Mittel aus der Arbeitsmarktförderung (für Arbeitsplätze die entstehen; ) Fernmeldegesetz; Urheberrechtgesetz, Kartellgesetz Kartellrechtsgesetz: Übernahme durch WAZ (=Westdeutsche Allgemeine Zeitung) der Kronen Zeitung; 1993 Novellierung Wesentliche Bestimmungen: 1.) Welche Medienzusammenschlüsse sind beim Kartellgesetz anmeldepflichtig 2.) Wann ist ein Medienzusammenschluß zu untersagen Bestimmungen: --> Wenn durch den Zusammenschluß das Entstehen einer marktbeherrschenden Stellung zu erwarten ist. Was heißt selbständig? - wirtschaftlich - redaktionell Regionalradiogesetz Wesentliche Bestimmungen: - Frequenznutzungsplan für Österreich Seite 7 - Beteiligung von Zeitungsunternehmen am regionalen Radio (wegen regionaler Werbung); Beteiligung darf nicht über max. 26% in einem Bundesland und in 2 weiteren Bundesländern je 10% hinausgehen; 2.2.2. Instrumentalisierungspolitik Definition: Gestalten bzw. benützen der Medien für parteipolitische Sendungen; Instrumentalisierungspolitik ist indirekt, läßt sich nur schwer nachvollziehen; Möglichkeit wird zuerst durch die Ordnungspolitik vorbereitet; (z.B.: Fernsehen - ORF --> Kuratorium); diese Regelung ist wiederum gesetzlich, von 35 Mitgliedern sind 6 eindeutig Parteimitglieder, 9 sind von den Bundesländern (auch parteiisch), weitere 9 kommen aus der Bundesregierung; 6 Hörer und Seher-Vertreter, 5 des Zentralbetriebsrates. Aufgaben: Bestellung der General Intendanten Bestellung der Direktoren der Intendanten der Landesintendanten Internationale Medienlandschaft 3 Zentren: Nordamerika + Kanada Ostasien + Japan + Australien Europa - wirtschaftliche und politische Stärke - techn. Know-how - hervorragende Hard -und Softwareindustrie - hohes Pro-Kopf-Einkommen - hohe Werbeausgaben - hohe Mediendichte - große Medienkonzerne --> 50 gesamt: 14 USA 10 Japan 25 Europa 1 Brasilien USA --> größter Medienmarkt der Welt (Prototyp des liberalen Mediensystems) US - Tagespresse 1500 Tageszeitungen => 170 000 Einwohner/ Zeitung Österreich 500 000 EW/ Zeitungen US - Auflage 60 Mio ; 80% haben weniger als 50 000,3% haben mehr als 250 000,- Seite 8 Kennzahl: TZ pro 1000 Einwohner; - 20 Verlage kontrollieren 50% der Tageszeitungen Tageszeitungen: Wall-Street- Journal hat die größte Auflage (1,8 Mio) Wochenzeitungen: TV-Guide hat die größte Auflage Network ABC NBC CBS bis zu Beginn der 80er 90% der Pime-Time --> Networks sind privatwirtschaftliche Unternehmen; 1953: 200 Fernsehstationen 1993: 1500 Fernsehstationen Durchschnittliche Einschaltzeit: 7 Std. Durchschnittlicher Konsum: 4 Std. Spitzenreiter: 42 Std./ Woche Werbeaufkommen: 40 Mrd. Dollar(fast wie bei Printwerbung) Wahlkampf: 300 Mio. Dollar (= soviel Einnahmen hat ORF in einem Jahr) Größter Medienkonzern: Time Warner (viel Zukäufe, aber auch Schulden) Disney Via Com Paramount -----------------------------------------------------------------------------------18. 05. 1999 Ersatztermin: Samstag 26.06.1999; 9 - 12 Werbung USA Japan Print-Presse: 48% TV: 40 Werbeausgaben: $ 450/ Person im Jahr 70 Mio Zeitungen (125 versch. Tagesz.) YOMIURI SHIMBUN: 14 Mio ASAHI SHIMBUN: 13 Mio 5 Zeitungen --> 60% der gesamt. Auflage --> Duales Rundfunksystem : öffentlich und privat -“NHK” ~ ORF: öffentlich -120 private; 5 große “Networks” - 3,5 Std. /Tag TV-Konsum Seite 9 Werbung: Print: 40% TV: 46% Werbeausgaben: $300/ Person im Jahr Europäische Medienlandschaft Europa - Unterschiede zu USA/ Japan: - viele Nationalstaaten - viele Sprachen - unterschiedliche Mediengesetze und -systeme - zersplitterter Medienmarkt Europa - Sprachen (=Muttersprachen): Deutsch: ca. 90 Mio Französisch: ca. 60 Mio Englisch: ca. 60 Mio Italienisch: ca. 60 Mio Spanisch: ca. 40 Mio 1. Gemeinsame Entwicklungen: - technologische Entw. - politische Entw. - wirtschaftliche Entw. (= Werbung; interessanter für Investoren/ Kunden) Satelitten: ==> high power (=kleine Schüssel; wenig Kanäle) low power (=große Schüssel, vile Kanäle) medium power (Kompromiß) --> zunehmende Stärke der europ. Union; Einfluß aus Brüssel; --> polit. Entwicklungen in Mittel -und Osteuropa --> Neubestimmungen (der Funktion) der Ziele der Medien: - explizit - implizit --> freie Marktwirtschaft 2. 3 Schlüsselbegriffe: a b c - Deregulation - Internationalisierung - US-Vorherrschaft ? (Audio/ Visuell) ----------------------------------------------------------------------------------- Seite 10 2.a. Deregulierung (Privatisierung, Kommerzialisierung) --> ist eine ordnungspolitische Maßnahme mit den Auswirkungen - Privatisierung - Kommerzialisierung --> staatliche Einflußnahme zurücknehmen --> Medien: Abschaffung des Rundfunkmonopols (= öffentlich-rechtlich) --> Entwicklung eines dualen Mediensystems: - Rundfunk: öffentlich-rechtlich - Print: privat --> Europa 70er Jahre (Italien; Berlusconi) --> Privat: - Investitionen z.B.: Deutschland (90er jahre) - öffentlich-rechtliche: ZDF 24 Std. - privat: RTL 24 Std. 18% Reichweite - 3 700 Personal 19% Reichweite - 750 Personal --> Privatisierung --> Mediengebrauch ==> falsch -> neben öffentl.- rechtl. auch private gegründet; --> Kommerzieller Rundfunk ->Programm --> Geld verdienen; --> Philosophie des privaten Rundfunks: ->wirtschaftlich profitieren; -----------------------------------------------------------------------------------01. 06. 1999 Selbstkommerzialisierung der öffentl.-rechtl. Anstalten; ORF, Rundfunk --> konkurenzfähig bleiben durch WErbung; --> wirtschaftlich wichtig; --> ¨ ¨ ¨ Handeln nach den Prinzipien der Privaten Publikum wird an Werbekunden “verkauft” Unterwerfung unter das Diktat der Ratings --> ANPASSUNG ( an privaten Rundfunk) hinsichtlich: - Programm (Österr.: mehr Serien, Comics, Qiz-Shows; weniger Kultur und Informaiton = Inhaltlich; Seite 11 wie werden Nachrichten präsentiert? = Präsentation;) - Werbung ( mehr Werbung, Werbezeit verlängert; 2001: 42 Min/ Tag) 2.b. Internationalisierung, Konzentration News Corporation--> R. Murdock (Sydney - Australien) --> GB: Times, Sun -->USA: Verlag; Studio: 20th Century Fox --> VOX (50%-ige Beteiligung) NBC ABC CBS Telekommunikation --- Medien Zusammenschluß -> Unternehmen, die über Kabel/ Leitungen verfügen -> Highway -> Information -> Inhalte --> setzt in Europa langsam ein; --> Privatisierung; Bereiche der Konzentration: Telekommunikation Informationstechnologie (B. Gates - Microsoft) Medien ¨ Entertainment/ Unterhaltung ==> TIME ¨ ¨ ¨ --> Deregulierung: Voraussetzung dafür, daß es (=Konzentration) auch in Europa möglich ist; --> Philosophie der EU: freier Verkehr - Kapital - Ware - Dienstleistung --> Internationale Konzerne (Europa): -> Bertelsmann (-Stiftung) -> Bücher: “Donauland” -> 36% in Deutschland -> 32% in Rest-Europa -> 24% in USA -> 8% Rest (weltweit) -> Mohn --> WAZ (=Westdeutsche Allgemeine Zeitung) -> 45% (Krone, Kurier) in Österreich Seite 12 -> Ungarn, Polen ... Konzentration -> unterschiedliche Gesetze: - genereller Kartellgesetz - in den Mediengesetzen (Regionalradiogesetz) Internationalisierung -> organisatorisch: Internationalisierung des Programmangebotes: - jeweilige nationale Kanäle werden international - Internationalisierung der gesamten Kanäle 2.c. Audiovisuelle US-Dominanz --> Anteile an US- Produktionen weltweit sehr hoch; --> Programmexport USA - Europa : 1984 $ 330 Mio. 1992 $ 3,6 Mrd. Europa: --> 1990: 120 Fernsehkanäle Sendezeit: 650 000Std./ Jahr --> 2000: 500 Kanäle Sendezeit: 3,25 Mio Std./ Jahr --> 1998: 424 Nationale Kanäle 30 Pan-Europäische Fernsehkanäle 454 Gesamt 8.6.1999 Film: 1989 - 1992, D, 1275 neue Filme wurden im Kino gezeigt; D-Ursprung: 17% US-Ursprung: 48% 1992: von den 20 erfolgreichsten Filmen sind 17 aus den USA; 1993: 19 von 20 aus den USA; 10 erfolgreichsten Filme: 50iger 60 70 80 D US GB, F, I Ö 67 53 16 20 7 15 33 61 9 15 43 15 19 17 8 4 Seite 13 TV: Importanteile bei bestimmten Programmkategorien: USA Europa 2% 53% TV 1992: Herkunftsland der Spielfilme zur “Prime Time”: D F GB I US 12,5% 7,5% 8,5% 6,5% 51% --> US-Werte werden auch über die Werbung nach Europa transportiert; Gründe für die US-Dominanz: - von Beginn an kommerziell orientiert (kultureller und politischer Erfolg); - regionale Konzentration (Großraum Los Angeles --> Hollywood); Europa: hier gibt es zuviele regionale Zentren; - geringerer “Cultural Discourt” --> dass ein Film in einem fremden Land weniger Chancen auf Akzeptanz hat --> man will vertraute Umgebung; USA: hier gibt es die größten kulturellen Unterschiede, mit einheitlicher Sprache; - Größe des Inlandsmarktes (erlaubt einen konkurenzfähigen Export); - die englische Sprache; Vorteil: viele Filme müssen nicht synchronisiert werden --> Geldsparen - politische Position der USA --> man wollte die USA zurückdrängen; Film: Verstärkung der Filmunterstützung; TV-Quote: bestimmte Produkte dürfen nur aus Europa kommen; EU-Grünbuch: betreffend der “Stärkung der europ. Programmindustrie”; Filmproduktionen und TV-Programme können nicht mit anderen Produkten gleichgesetzt werden: sie sind in erster Linie Instrumente der Kulturvermittlung; Ziele einer zukünftigen Programmindustrie: Sie muß: - am Weltmarkt konkurenzfähig sein - zukunftsorientiert sein - Verbreitung der europ. Kultur garantieren - in Europa Arbeitsplätze schaffen --> Hier betont nur mehr der 3. Punkt die Kultur, alle anderen sind ökonomisch; 3. Versuche eines europäischen Fernsehens Literatur: MEKEL, Miriam: “Fernsehen ohne Grenzen” Man will einen eigenen eorp. Fernsehkanal machen; Seite 14 2 Möglichkeiten: 1.) europäisches Vollprogramm 2.) europäisches Spartenprogramm Versuche: - Eurikon,1982 - Europa-TV, 1985 - Eurosport, 1989 - Euro News, 1995 - ARTE, 1992; FRA, D - 3-SAT, 1984 15.6.1999 3.2. EURIKON (1982) EBU --> European Broadcasting Union Laborexperiment: - urheberrechtliche Probleme wurden nicht geklärt - Abstrahlsignale von den Satelliten zu schwach - Rezipienten waren nur Fernsehexperten Zielsetzung: Nachweis, daß die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zu einem europ. TV fähig sind; --> als öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt führen, ohne kommerziellen Einfluß; --> wollte TV nicht der Politik überlassen; 5 Mitglieder: GB, ITA, NL, D, Ö; --> Jede der Anstalten mußte 1 x mal die Woche senden, in Originalsprache mit Übersetzung; Programm: europ. “Komplementärprogramm” Es sollte ein europ. Programm für ein europäisches Publikum werden; es gab aber kein europ. Programm und Publikum (verschiedene Sprache und Kultur); 3.2. EUROPA-TV (1985) Zielsetzung: - Herstellung eines mehrspachigen, europäischen Satellitenkanals; - politische Unterstützung war gegeben - EBU stand zur Verfügung - Eurikon --> positives Laborexperiment 5 Mitglieder: D, NL, ITA, IL, PORT.; - nur D war ein großer Partner, FRA und GB waren hier keine Mitglieder; - kein Laborversuch mehr Schwierigkeiten: Seite 15 - urheberrechtliche - organisatorische - gesetzliche Politische Ebene: weder der Europarat noch die EU waren an diesem Projekt lange interessiert; FRA, D, GB, ITA waren auch nicht mehr interessiert, weil sie schon eigene Pläne hatten; Hindernis: Sprachproblematik; --> Medienpraktiker waren sich einig, daß ein europäisches TV nicht gemacht werden kann; --> Es gibt: -eigene Sprachraumprogramme - Spartenprogramme 3.3.EUROSPORT (1989) --> mehrsprachiger Sportkanal --> Sport ist primär visuell und hängt nicht so sehr von der Sprache ab; --> EBU und Robert Murdock unterstützten dieses Programm; 3 Sprachen: - Deutsch - Englisch - Holländisch (später -Französisch) --> “Erfolgreiche europäische Gründung” 3.4.EURO - NEWS (1993) --> mehrsprachiger, europäischer Nachrichtenkanal; 1.) Nachrichten sowie CNN verkaufen 2.) Aus der Sicht Europas darstellen --> nicht sehr erfolgreich; Gründe: - nicht auf ASTRA-Satellit (= die meisten Anschlüsse sind aber auf ASTRA) - nationale Nachrichten haben noch immer mehr Interesse geweckt 3.5.ARTE (1992) --> kein wirklicher Versuch eines europ. Programmes, sondern ein zweisprachiger Kanal zw. FRA und D; (wird nicht mit Werbung finanziert, sondern durch Sponsoren) ==> Kulturkanal; 3.6. 3-SAT (1984) --> Tri-Nationales, aber einsprachiges Projekt--> D (ZDF; ORF; SRG), später ARD; --> Pan-Europäische Kanäle (=Europaweit); Seite 16 --> CNN ist ein Pan-Europäischer, aber kein europäischer Kanal; 4. Entwicklung des TV`s in Europa (Kabel und Satellit) 4.1.Kabel-TV Pioniere: in den 60igern - Belgien, 885; - NL, Verkabelungsdichte 94%; - Lux., 88% - CH, 80% (=4/5 der Haushalte sind verkabelt) IL, D --> 60% FL, NW, S --> 50% Ö --> 40% FRA --> 7% Spa --> 4% ITA --> unter 1% D CH H 1990 1997 2,1 Mio 0,5 Mio 0,2 Mio 18 Mio 2,2 Mio 1,5 Mio 4.2. Sat-TV --> 1988 Durchbruch mit den Start von ASTRA; Satellit mit ausreichender Sendestärke; Astra 1A - 1H Programme: in Deutsch und Englisch (Spanisch, Skandinavisch) Pionierland: GB; Ö --> 35% - führend! Versorgung mit Sat. D --> 27% GB --> 20% Ö D GB Tsch. 1990 5 000 100 000 800 000 20 000 1997 1,1Mio 9 Mio 5 Mio 1,4 Mio Belg, NL, Lux; keine hohe Versorgung; Südeuropa: FRA, Spa --> unter 10% ITA --> unter 5% Seite 17 --> Entwicklung SAT in Ost -und Westeuropa fast gleich, weil: - Sat war billiger als Kabel - ASTRA Sprachen: Englisch - Deutsch sind sehr verbreitet; GB-Pionierland: Englisch-sprachige Programme gebührenpflichtig; E --> von 19 sind 12 zusätzlich zu zahlen D --> 18 sind 2 zu zahlen 1997: mehr als 400 TV-Kanäle, Neugründungen sind fast ausschließlich auf Sat. --> von 33 Ländern nur mehr 16 öffentlich-rechtliche; --> früher war öffentlich-rechtlich marktbeherrschend; Ö --> 62% öffentl.-rechtl. D --> ZDF, ARD, etc. 41% --> Westeuropa von 19 sind 12 privat, 7 öffentl.-rechtl.; 5. TV-Nutzung in Europa 22. 06. 1999 In Österreich wurde früher der Infra-Test für die Feststellung der Fernsehgewohnheiten benutzt. Heute verwendet man den Teletest. Die Nutzungsdauer ist oft verfälscht! Ranking: United States Ungarn Spanien Italien Frankreich Griechenland Aus dieser Statistik kann man folgendes erkennen: TV-Nutzung eher stabil Süd-Nord-Gefälle Im Süden ist die Prime-Time später Im Süden gibt es 2 Nutzungsspitzen (Siesta und Prime-Time) Kamel-Syndrom Folgende Faktoren können die Quoten beeinflussen: Arbeitslosigkeit Frauenbeschäftigung Leseverhalten Anzahl der Kanäle Lebensgewohnheit + + + Seite 18 Nutzung ausländischer Kanäle: Es werden nationale Kanäle vorwiegend bevorzugt. (zB wegen der Nachrichten) Ranking: Schweiz englisch Schweiz französisch Schweiz deutsch Irland Belgien Österreich In diesen Ländern herrscht in dieser Reihenfolge ein großer Konsum von ausländischen Programmen. ( Nord-Süd-Gefälle) 6. Presse in Europa Auflagenzahlen stagnierend bis rückläufig Starke Position der Boulevardzeitung (im Süden gibt es keine Boulevardzeitungen) Mehrheit der Presse ist konservativ Nord-Süd-Gefälle bezüglich Zeitungsdichte Zeitungsdichten: Norwegen: Finnland /Schweden: CH, Österreich, DL: Irland, Belgien, Frankreich: Italien: Spanien, Griechenland: Portugal: 600 / pro 1000 EW 500 300 – 400 150 – 200 110 80 40 Politische Magazine: zB: News (Österreich), Focus (DL) 3 Typen: 1. Klassisch: 2. The European: 3. Glossy-Typ: Profil, Spiegel, l’espresso, Time Magacine Die Zeit, Die Welt mehr Glanz, Fotos, persönlicher, human-interest-Themen 7. Europäische Medienpolitik entstand erst durch die EU bezieht sich nur auf den Rundfunk (Fernsehen), nicht auf Printmedien; Seite 19 Rundfunk war vorher eine nationale Angelegenheit Ziel: gemeinsame Richtlinie für grenzüberschreitendes Fernsehen Sowohl die EU als auch der Europarat arbeiteten an diesem Thema: Europäische Gemeinschaft Europarat 1989: TV-Fernsehrichtlinie 1989: Europäisches Übereinkommen für grenzüberschreitendes Fernsehen sieht FS als Dienstleistung (ökonomisch) sieht FS als Kulturgut (öffentlich-rechtliche Interessen) Die Erlässe für Werbung, Gewalt und Sex sind bei beiden Organisationen nur wenig unterschiedlich. Soll sofort als Recht für alle Länder gelten. Jedes Land soll eigene Richtlinien klassifizieren können. Der Ansatz der EU ist freier, da es eher um eine Harmonisierung der einzelnen Landesgesetze in Bezug auf grenzüberschreitendes Fernsehen geht. Europäisches Mediengesetz: TV ist eine Dienstleistung Regelungen zu europäischen Werken (Quotenregelung) Regelung von Werbung, Sponsoring, TV-Shopping Quotenregelung: 50 % plus 1 Sekunde muß aus europäischen Produktionen bestehen, um die US-Dominanz zu verhindern. England war dagegen, da sie Angst um ihre eigenen Exporte ins gleichsprachige Amerika hatten. DL war auch dagegen. Aus kulturellen Gründen, da das Fernsehrecht bisher auf Landesebene bestimmt wurde. DL befürchtete einen Einflußverlust. Die Franzosen hingegen waren dafür, aber nur wenn die Quotenregelung noch strenger und noch „französischer“ gehandhabt wird. Die Amerikaner sagten, daß die Quotenregelung Protektionismus sei (USA ist im WTO, vorher GAT). Kanada: 60 % des Programmes muß kanadisch sein, 30 % der Radiosender auch. Europäische Privatsender stellten sich auf die Seite der Amerikaner. Die Quotenregelung wird aber so weich gehandhabt, daß trotzdem mehr als 50 % des Programmes ausländisch (hauptsächlich USA) ist. Werbung: Seite 20 15 % der Fernsehzeit darf Werbung sein. In der Prime Time jedoch 20 %, deshalb nützen die Sender diese Regelung und strahlen in der Nacht dafür weniger Werbung aus. Der ORF wird bis zum Jahr 2000 42 Minuten Werbung am Tag ausstrahlen. Kritik an der TV-Richtlinie: Kultureller Stellenwert vernachlässigt Probleme des dualen Fernsehens nicht erwähnt Keine Bestimmungen zur Medienkonzentration Keine Bestimmungen zur „inneren Medienfreiheit“ Keine Bestimmungen zur politischen Werbung Keine Bestimmungen urheberrechtlicher Art Interressensgruppen: ÖR Anstalten, Intellektuelle, Künstler usw., die Angst davor haben Einfluß zu verlieren. 9. Österreichisches Mediensystem Presse: alle Zeitungen sind in Privatbesitz, außer die „Wiener Zeitung“ (sie ist auch die älteste, noch existierende Zeitung in Europa) Fernsehen, Rundfunk: sowohl öffentlich-rechtlich, wie auch privat. (privat bezieht sich hauptsächlich auf das Radio seitdem das Regionalradiogesetz 1994 verabschiedet wurde) Österreich hat ein duales Mediensystem. Fernsehen Radio - ÖR - ÖR und privat Das Fernsehmonopol wird jedoch vom ORF aus folgenden Gründen bestritten: weil der ORF sein Programm nur terrestrisch ausstrahlt weil der ORF Gebühren einhebt. und weil ca. 80 % der Haushalte auch andere Programme empfangen können. (z. B. über Kabel oder Satellit.) es gibt das Sendemonopol also nicht wirklich. Gesetze: 1. Rundfunkgesetz: RF ist eine öffentliche Aufgabe, regelt das Funktionieren des ORF 2. Bundesverfassungsgesetz über die Sicherung der Unabhängigkeit des Rundfunks. der ORF ist nicht auf Gewinn ausgerichtet der ORF ist zur Objektivität, Unabhängigkeit, Meinungsvielfalt und Ausgewogenheit verpflichtet. Seite 21 Umsatz des ORF: 10 – 12 Mrd. ATS, damit an 1. Stelle der Medienunternehmen An zweiter Stelle: MediaPrint An dritter Stelle: Styria Das Unternehmen Moravia ist mit einem Umsatz von 1 –2 Mrd. jährlich auch zu den Großunternehmen zu zählen. Die Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks 1924: 30.09. Gründung der RAVAG (RadioVerkehrsAG); Es handelt sich hierbei um eine AG in Staatsnähe, d. h. der Staat hat beachtlichen Einfluß. 1938: 12.03. Die RAVAG wird der Reichsrundfunkgesellschaft unterstellt. 1945 – 1954: Es gibt einzelne Sender in den jeweiligen Besatzungszonen. 1954: Öffentlicher Rundfunk wird als „Bundesangelegenhei“ betrachtet. 1955: Beginn des Fernsehens 1957: regelmäßiger TV-Betrieb 1964: Das von den Zeitungen wegen des Werbefaktors ausgelöste RundfunkVolksbegehren führte 1967: 11. zum Rundfunkgesetz (1966); seit damals heißt das Unternehmen ORF. 1973: Redakteurstatut: wegen der inneren Pressefreiheit (Ö ist das 1. Land in Europa, daß den Redakteurstatut einführt.) 1974: Bundesverfassungsgesetz über die Sicherung der Unabhängigkeit des Rundfunks 1994: Regionalradiogesetz Gerhard Zeiler inszinierte: Diskussion über das Monopo. Diskussion über die Aufgabe des Rundfunks Diskussion über ORF als AG (ÖR-Aufgabe) Seite 22 Tagespresse: Vier Phasen 1. 1946 – 1957 ständiger Auflagenrückgang 2,7 – 1,23 Mio (Stück) und 35 – 29 Einheiten (Zeitungen) 2. 1959 – 1972: zunehmende Konkurrenz des Fernsehens 2,3 Mio und 24 Einheiten 3. 1973 – 1986: stabile Phase 2,7 Mio und 22 Einheiten 4. 1987 – heute der Zeitungsmarkt ist in Bewegung geraten Einstellung von Parteizeitungen aber auch Neugründungen: z. B. SO-Tagespost Arbeiterzeitung Volkszeitung Volksstimme Neue Tiroler Tageszeitung Standard Täglich Alles Wirtschaftsblatt 1992 erreichte Österreich die höchste Konzentration der Printmedien: 3,1 Mio Auflage, 16 Einheiten Diskussionspunkt: hohe ausländische Beteiligung: WAZ: 50 % Krone, 49,5 % Kurier Springer: war bei der Gründung des Standard mit 50 % beteiligt, heute aber nicht mehr; besitzt über 60 % der Tiroler Zeitung Rückgang der Parteizeitungen: 1948: 1985: 1990: heute: 50 % 16 % ca. 5 % ca. 3 % 9. Großbritannien Printmedien, Tagespresse: Trennung in: 100 Tageszeitungen bei einer Auflage von ca. 20 Mio. - Popular oder Yellow Press wie z. B. The Sun (R. Murdock, 4 Mio.) Daily Mirror (2,75 Mio.) Daily Mail (ca. 2 Mio.) Seite 23 - Quality Press wie z. B. Daily Telegraph (R. Murdock, 0,75 Mio.) The Guardian The Independent Times Sonntagsbeilagen: Fast jede Tageszeitung hat eine Sonntagsausgabe, da sie bei den Briten, aufgrund ihrer Lebensgewohnheiten äußerst beliebt sind. News of the World (4,7 Mio, R. Murdock) Sunday Mirror Wochenzeitungen: Spitzenreiter sind auch in England die Programmzeitschriften (TV-Guide). Es gibt aber auch einen enormen Aufschwung bei Frauen-Zeitschriften. Großbritannien hatte als erstes Land in Europa ein duales Rundfunksystem: BBC (ÖR, finanziert sich nur durch Gebühren) ITV (Privat, finanziert sich nur aus Werbung) 1990 wurde das Privatfernsehen durch ein Gesetz neu geregelt, Bis dahin bestand das Network ITV aus 16 regionalen Anbietern. Nun wurden 10-Jahres-Lizenzen für neue Sender versteigert. (dadurch 5 Mrd. Einnahmen). Das neue Gesetz wurde unter Magret Thatcher verabschiedet. Neu: ITC Independent Television Company (Abkommen der Privaten) geregelt wurden: - Religions- und Kinderprogramm - Einhaltung der EU-Richtline - Privatsender müssen objektiv sein - Bestimmungen darüber, wer eine Lizenz haben darf (z. B. keine Nicht-EU-Länder oder politische Körperschaften) 10. Italien Zitat von Dieter Thoma: „Italien ist die einzig funktionierende Medienanarchie der Welt.“ Italien hat ein Duopol: ÖR: Privat: RAI: Mediaset: 1, 2, 3 Canale 5, Italia 1, Rete 4 (48 Marktanteil) (42 % Marktanteil) 56 % der italienischen Werbeeinnahmen in Italien entfallen auf das Fernsehen. Davon wiederrum entfallen 30 % auf RAI und 60 % auf Mediaset. In Italien werden ca. 700.000 Werbespots pro Jahr ausgestrahlt. Seite 24 Tagespresse: Auflage insgesamt: 6,5 Mio. davon entfallen auf die größten Zeitungen ca. 700.000 – 800.000 Stück. Im europäischen Vergleich ist die Auflagenhöhe also geringer als in anderen Länder. Es gibt sehr viele Sportzeitungen: Gazetto dello Sport Corriere dello Sport In Italien gibt es keine Boulevardzeitungen. (Yellow Press) Medienpolitik in Italien: Es gab eine lange Diskussion um das Rundfunkgesetz, bis es schließlich 1990 eingeführt wurde. wichtigste Regelungen: Lizenzvergabe (um Kartelle zu verhindern) Bestimmungen gegen Medienkonzentration (nicht mehr als 3 nationale Sender) Werbezeitbestimmung Medienkonzentration: Wer mehr als 8 % einer Zeitung besitzt, darf 2 nationale Sender besitzen. Wer mehr als 16 % einer Zeitung besitzt, darf 1 nationale Sender besitzen. Wer unter 8 % einer Zeitung besitzt, darf 3 nationale Sender besitzen. Werbezeitbestimmungen: Private: ÖR: 18 % pro Stunde 12 % pro Stunde Diese Zeit darf um 2 % überschritten werden, wenn in der Stunde davor oder danach um 2 % weniger Werbung ausgestrahlt wird. Somit ist es Privaten also möglich in der Prime-Time 20 % Werbung auszustrahlen; die ÖR können 14 % Werbung ausstrahlen. Diese Bestimmungen betreffen jedoch nicht den Buchmarkt und auch nicht den Markt der Wochenzeitungen. (Da Berlussconi beides hat, wurde seine Machtposition also nicht geschmälert) Auch keine Bestimmungen für Satelliten-TV. 1997 gab es eine Novellierung dieses Gesetzes, was für Berlussconi wahrscheinlich bedeuten wird, einen Sender zu verkaufen, seinem Bruder zu schenken oder auf Satellit auszustrahlen.