Seite 1 von 48 Mutter und Kind - naturheilkundliche Betrachtungen und Therapien von Harald Krebs Inhaltsverzeichnis: Das kranke Kind in der Naturheilpraxis 1. Schwangerschaft 2. Einige auftretende Beschwerden während der Schwangerschaft 2.1 Wadenkrämpfe 2.2 Singultus - Schluckauf 2.3 Sodbrennen 2.4 Beschwerden an der Gallenblase 2.5 Kreislaufbeschwerden 2.6 Obstipation 2.7 Ischialgie 2.8 Pruritus 2.9 Übelkeit 3. Stillzeit 3.1 Laktationsstörungen 4. Durchfälle 4.1 Durchfall durch Muttermilch 4.2 Durchfall durch Flaschennahrung oder andere auslösende Ursachen 4.3 Durchfälle bei Schulkindern 5. Blähungen beim Säugling 5.1 Blähungen nach dem Stillen 5.2 Blähungen bei Flaschenkindern 5.3 Blähungen, Bauch- und Nabelkoliken bei Klein- und Schulkindern 6. Erbrechen des Säuglings 6.1 Pylorusspasmus 6.2 Milcherbrechen des Säuglings 6.3 Allgemeines Erbrechen der Kinder 6.4 Reiseübelkeit 7. Zahnende Kinder Seite 2 von 48 8. Das infektanfällige Kind 9. Bronchitis 9.1 Akute Bronchitis 9.2 Chronische Bronchitis 9.3 Spastische oder asthmatoide Bronchitis 10. Ohrenschmerzen 10.1 Otitis media acuta 10.2 Otitis media chronica 10.3 Otitis externa 11. Probleme nach Infektionskrankheiten 11.1 nach Scharlachinfektion 11.2 nach Maserninfektion 11.3 nach Meningitisinfektion mit Folgeerscheinungen 11.4 nach Pfeifferschem Drüsenfieber 11.5 nach Keuchhusteninfektion 11.6 nach Parotitis epidemica 11.7 nach Varicelleninfektion 12. Das nervöse und zappelige Kind 13. Körperliche Schwäche nach operativen Eingriffen 14. Windeldermatitis 15. Gerstenkorn - Hordeolum 16. Literatur Das kranke Kind in der Naturheilpraxis Nach Prof. H. Hensel aus Marburg beruhen die Verfahren der naturheilkundlichen Medizin auf drei grundlegenden Prinzipien: 1. Prinzip der Schonung: Entschlackung und Entgiftung des Organismus zur Lösung der Regulationsstarre mit dem Ziel, Selbstheilungsprozesse im Körper zu aktivieren und übersteigende Reaktionen abklingen zu lassen. Seite 3 von 48 2. Prinzip der Normalisierung: Durch eine gezielte Ernährung und damit Ausschaltung von unnötigen Stoffwechselbelastungen sowie durch eine konsequent durchgeführte systematische Reizbehandlung physikalischer oder pharmakologischer Art soll der Organismus in die Lage versetzt werden, sein inneres Gleichgewicht und seine Ordnung wieder zu erlangen. 3. Prinzip der Kräftigung: Vermeidung oder Reduzierung von Umweltdisharmonien, die als existenzgefährdende Störfaktoren im Gegensatz zu einer natürlichen, ausgeglichenen Lebensweise zu einer Schädigung der körpereigenen Regulationsmechanismen führen können. Zusammenfassend kann man feststellen, daß im Gegensatz zu anderen Therapiearten die Naturheilkunde durch eine den gesamten Organismus umfassende Ganzheitstherapie die dem menschlichen Organismus angeborenen Abwehrregulationen aktiviert und dadurch die vorhandenen Fähigkeiten zur Selbstheilung stimuliert werden. Gerade im kindlichen Organismus funktioniert dieses Zusammenspiel der natürlichen Abwehrkräfte noch sehr gut, und es kann nicht oft genug darauf hingewiesen werden, diese angeborenen natürlichen Abwehrregulantien zu hegen und zu pflegen und bei Erkrankungen zu nutzen. 1. Schwangerschaft Während der vorgeburtlichen Entwicklung und Reifung wird das Kind durch die mütterlichen Säfte ernährt. Täglich wirken Gift- und Fremdstoffe auf den schwangeren Organismus ein. Jeden Zigarettenzug, jeden Alkoholtropfen oder jegliches Arzneimittel raucht, trinkt und schluckt der Embryo mit. Ganz zu schweigen von den vielen toxischen Belastungen, die durch die Atemluft oder durch die Nahrungsaufnahme in den mütterlichen Organismus aufgenommen und verarbeitet werden müssen. Derzeit befinden sich etwa 63.000 Fremdstoffe in unserer Umwelt, davon ca. 10 %, d.h. 6.300 von gefährlicher Art, deren Auswirkungen auf den menschlichen Organismus gegenwärtig nicht beurteilt werden können. Nur allzuoft überschreitet die Summe aller Kleinschädigungen die Schwelle des Verträglichen und wird zur Krankheitsursache. Es kann zu einer Störung des biologischen Gleichgewichtes der Schwangeren im gesamten Verlauf der Schwangerschaft kommen mit zum Teil unübersehbaren Folgen, auch in Bezug auf das noch ungeborene Leben. Die daraus resultierende Konsequenz: Der Säugling, das Kleinkind und das Schulkind müssen dann mit Anfälligkeiten und geschwächter oder reduzierter Gesundheit büßen. Die Zunahme der Allergien bei Kindern ist ein deutliches Zeichen dafür, daß insbesondere die Umweltbelastungen für das werdende Leben eine immer größer werdende Gefahr darstellt. Leider wird diese Tragweite von manchen Müttern ignoriert oder nicht zur Kenntnis genommen. In früheren Zeiten haben viele Ärzte darüber nachgedacht, wie man bereits im Embryonalstadium sogenannte "Erbübel" günstig beeinflussen oder störende Faktoren, die sich aus der konstitutionellen Veranlagung der Eltern ergeben, rechtzeitig therapeutisch angehen kann. Daraus entwickelte sich die Eugenische Kur. Seite 4 von 48 Zur damaligen Zeit waren es die Geschlechtskrankheiten, die Tuberkulose, die Fehl- und Unterernährung, die das werdende Leben gefährdeten. Der Wert dieser auf Homöopathie aufgebauten Kurhandlung während der Schwangerschaft wurde verschiedentlich bezweifelt. Tatsache ist, die Praxis zeigt es immer wieder, daß die Kinder der Mütter, die während der Schwangerschaft die Eugenische Kur konsequent durchgeführt haben, sehr große Widerstandskraft aufweisen, besonders dort, wo allergische Dispositionen oder sonstige chronische Erkrankungen bei einem oder beiden Elternteilen zu beobachten waren. Nachdem durch gesetzliche Maßnahmen es in nächster Zeit schwierig sein wird, die für die Eugenische Kur notwendigen Nosoden zu erhalten, ist den Eltern zu empfehlen, bei Planung einer Schwangerschaft zunächst die PHÖNIX Entgiftungstherapie durchzuführen. 2. Einige während der Schwangerschaft auftretende Beschwerden 2.1 Wadenkrämpfe Bei häufig auftretenden Wadenkrämpfen, die meistens nur auf die Waden- und Zehenbeugermuskulatur begrenzt sind, hat sich folgende Vorgehensweise bewährt: Therapieempfehlungen: Salus Venen-Badekonzentrat S. in einer kniehohen Fußbadewanne oder Eimer werden Fußbäder durchgeführt. Badetemperatur: 28 - 30 °C Badedauer: 15 - 20 Minuten Badefolge: alle 2 - 3 Tage Nach dem Baden beide Unterschenkel einreiben mit: PHÖNIX Vital-Öl oder Kytta Salbe oder Kneipp Arnika Salbe orale Medikation: Cuprum metallicum D4 Tbl. S. vor dem Schlafengehen 2 Tbl. im Mund zergehen lassen morgens nach dem Frühstück 1 Tbl. im Mund zergehen lassen 2. 2 Singultus - Schluckauf Schluckaufbeschwerden können für eine Schwangere sehr lästig und unangenehm sein. Dem Zwerchfellkrampf kann man mit Cuprum wirksam begegnen. Therapieempfehlungen: Seite 5 von 48 Cuprum metallicum D4 Tbl. S. beim Auftreten sofort 2 Tbl. im Mund zergehen lassen 2. 3 Sodbrennen Saures Aufstoßen mit Magenschmerzen, Sodbrennen und Neigung zum Erbrechen sind belastend für eine Schwangerschaft. Etwa 50 % aller Schwangeren leiden mehr oder weniger stark unter diesen Beschwerden. Ursache dieser unangenehmen Begleiterscheinung einer Schwangerschaft ist ein Reflux des Mageninhaltes in die Speiseröhre. Verantwortlich dafür ist eine verminderte Tonusreaktion der Oesophagusmuskulatur und eine Erschlaffung des kardioösophagialen Sphinkter. Die Folge ist ein verstärkter intraabdomineller Druck auf den Magen durch den sich ausdehnenden Uterus, insbesondere dann, wenn sich die Patientin zum Ausruhen oder Schlafen hinlegt. Therapieempfehlungen: Robinia pseudacacia D4 Tbl. S. 3 x tgl. 1 Tbl. im Mund zergehen lassen oder Nux vomica S Phcp® S. 3 x tgl. 10 Globuli im Mund zergehen lassen 1 x 10 Globuli vor dem Schlafengehen im Mund zergehen lassen. Treten die Beschwerden vorwiegend in der Nacht auf: Mercurius solubilis D12 Tbl. S. bei Eintritt der Beschwerden 1 Tbl. im Mund zergehen lassen 2. 4 Beschwerden an der Gallenblase Ein Zwicken und Drücken im rechten Oberbauch, das sich als Druckgefühl zum Magen hin ausdehnen oder als schmerzhafte Empfindung zum Rücken und rechten Schulterblatt hinaufziehen kann, ist stets galleverdächtig. Es ist außerdem hinreichend bekannt, daß eine bis dahin sich ruhig verhaltene Cholelithiasis durch eine Schwangerschaft aktiviert werden kann. Therapieempfehlungen: PHÖNIX Plumbum 024 A S. 3 x tgl. 20 Tropfen nach dem Essen mit etwas Wasser verdünnt einnehmen 1 x 20 Tropfen vor dem Schlafengehen mit etwas Wasser verdünnt einnehmen. Oder bei Unverträglichkeit von alkoholischen Tropfen: Seite 6 von 48 Chelidonium Phcp® S. 3 x tgl. 10 Globuli nach dem Essen im Mund zergehen lassen 1 x vor dem Schlafengehen 10 Globuli im Mund zergehen lassen lokale Anwendungen: Auftragen von Chelidonium Phcp®Salbe auf den rechten Oberbauch Allgemeine Maßnahmen: Leber-Galle-Diät beachten. Diaita Verlag GmbH Frankfurter Landstr. 23 61284 Bad Homburg Auf Anforderung können hier sehr übersichtliche Pläne abgerufen werden. 2. 5 Kreislaufbeschwerden während der Schwangerschaft Treten während der Schwangerschaft vermehrt Kreislaufstörungen mit hypotonen Blutdruckschwankungen und Schwindelanfällen auf, insbesondere bei plötzlichen und raschen Bewegungen, ist es sinnvoll, den Kreislauf mit nicht belastenden Mitteln zu stabilisieren. Therapieempfehlungen: Infi-Camphora-Injektion S. bei Bedarf 1 Ampulle mit etwas Wasser verdünnt einnehmen, jeden Schluck eine Weile im Mund behalten und dann schlucken oder Veratrum D30 Dil. S. 1 x tgl. 10 Tropfen mit etwas Wasser verdünnt einnehmen oder Ambra Tonikum Pascoe S. 3 x tgl. 1 Tee- bis 1 Eßlöffel mit etwas Wasser verdünnt einnehmen Seite 7 von 48 Als sehr wirkungsvoll bei Kreislaufproblemen während einer Schwangerschaft hat sich folgende medikamentöse Applikation erwiesen: Cocculus S Phcp® S. 4 x tgl. 10 Globuli im Mund zergehen lassen im tgl. Wechsel mit Viscum album Phcp® S. 4 x tgl. 10 Globuli im Mund zergehen lassen Allgemeine Maßnahmen: Reduzierung von Negativstreß für ausreichenden Schlaf sorgen eine normal ausgewogene und abwechslungsreiche Kost regelmäßig zu sich nehmen auf genügende Flüssigkeitszufuhr und auf normalen Stuhlgang achten viel Bewegung in frischer Luft Vor dem Schlafengehen den gesamten Rücken mit CalendulaÖl Nestmann einreiben und 15 Minuten einwirken lassen. Es kommt zu einer völligen Entspannung und gleichzeitigen guten Hautdurchblutung. Nicht selten tritt während der Schwangerschaft Eisenmangel auf. Viele Eisenpräparate verursachen Übelkeit oder Obstipation. Ein Präparat, das frei von diesen Nebenwirkungen ist und die Eisenreduktion fördert, ist PHÖNIX Ferrum 032 A in einer Dosierung mit 3 x tgl. 20 Tropfen 2. 6 Obstipation während der Schwangerschaft Ein häufiges Übel während der Schwangerschaft ist die Stuhlverstopfung vor allem bei Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft damit erhebliche Probleme hatten. Einer der Gründe ist die zu geringe tgl. Flüssigkeitsaufnahme. Andererseits spielen falsche Ernährungsweisen eine große Rolle, was bei den meisten Menschen zu einer verzögerten Darmpassagezeit führt. Therapeutisch sollte man zunächst dem Patienten eine Kostumstellung zu einer ballaststoffreichen Vollkostnahrung empfehlen. Ein Beispiel für ein sehr schmackhaftes und gesundes Frühstück ist das Osloer Frühstück: Seite 8 von 48 Haferflocken werden über Nacht in roher Kuhmilch eingeweicht. Am nächsten Morgen leicht erwärmt und mit folgenden Zutaten versehen: - 1 Teelöffel Honig - 1 Teelöffel geriebene Nüsse oder Mandeln - 1 geraspelte Möhre Zur Anregung der Darmperistaltik kann während des gesamten Schwangerschaftsverlaufs eingenommen werden: PHÖNIX Phönohepan S. 3 x tgl. 20 Tropfen mit etwas Wasser verdünnt Empfehlenswert ist die abendliche leicht kreisförmige Massage der gesamten LWSRegion und des Beckengürtels mit folgender Ölmischung: Ol. Majoranae 15 gtt. Ol. Lavendulae 3 gtt. Ol. Rosae 3 gtt. Ol. Hyperici 50.0 MDS.: Einreibemittel bei Obstipation 2. 7 Ischialgie Während einer Schwangerschaft können neuralgische Beschwerden im Plexus lumbosacralis auftreten. Die Ischialgiebeschwerden sind meist einseitig. Zeitweise klagen die Patienten auch über Parästhesien an der Außenseite des betroffenen Unterschenkels. Therapieempfehlungen: Injektion: Im M. glutaeus maximus werden 3 bis 4 schmerzhafte Druckpunkte aufgesucht. Weiterhin 2 bis 3 Druckpunkte im Verlauf des Nervs. Die Schmerzpunkte werden vorsichtig abgetastet und mit einem Farbstift markiert. Die Markierung wird beim Desinfizieren wieder entfernt. Aus der Vene entnimmt man nun 0,5 ml Eigenblut und vermischt es mit 3 bis 4 Ampullen BN53 Staufen Pharma. Bei Schwangeren sollte man keine procainhaltigen Präparate einsetzen. Mit einer 18er Kanüle werden in die markierten Stellen je eine intracutane Injektion mit der Eigenblutmischung verabreicht, so daß eine entsprechende Quaddel entsteht. Die i.c. Injektion in die Schmerzpunkte sind meistens eine sichere Methode zur raschen Behebung der akuten Ischialgie. Orale Medikation: Seite 9 von 48 Rhus toxicodendron Phcp® S. 2 stdl. 5 Globuli im Mund zergehen lassen, ab 3. Tag 4 x tgl. 10 Globuli im Mund zergehen lassen oder bewährt hat sich auch die von Dorcsi vorgeschlagene orale Therapie bei Ischialgie in graviditatem: Aconitum D10 Tbl. DHU S. 3 x tgl. 1 Tbl. im Mund zergehen lassen Collinsonia D4 Tbl. DHU S. morgens und abends 1 Tbl. im Mund zergehen lassen bei Beschwerden vorwiegend rechte Seite: Rhus toxicodendron D4/30 DHU bei Beschwerden vorwiegend linke Seite: Gnaphalium D4 DHU kann nicht weich sitzen Agaricus muscarius D6 DHU lokale Anwendungen: Salzanwendung mit Bad Reichenhaller Salz: Man gibt in eine Tasse 2 Handvoll Reichenhaller Salz und rührt das Salz mit etwas Wasser zu einer pastenförmigen Masse. Diese Salzmasse auf die schmerzende Stelle auftragen und 1 Minute einwirken lassen. Anschließend mit warmem Wasser die Salzmasse entfernen und das Schmerzgebiet mit angewärmtem PHÖNIX Kalantol-A einreiben. 2. 8 Hautjucken (Pruritus) während der Schwangerschaft Seite 10 von 48 Der generalisierte Juckreiz kann sehr quälend und lästig sein, wobei nicht unbedingt ein Hautbefund vorliegen muß. Die eigentliche Ursache ist weitgehend unbekannt. Daher beschränkt sich die Behandlung auf eine rein symptomatische Therapie. Therapieempfehlungen: Empfehlenswert ist eine Umstimmungstherapie durch Eigenblut (siehe H. Krebs "Eigenbluttherapie", Urban Fischer Verlag). Eigenblutinjektion 1. Woche 2. Woche 3. Woche 4. Woche 2 x wöchentlich 0,5 ml Eigenblut s. c. 2 x wöchentlich 1,0 ml Eigenblut i. m. 2 x wöchentlich 1,0 ml Eigenblut i. m. 2 x wöchentlich 2,0 ml Eigenblut i. m. Zusatz zum Eigenblut Cistus canadensis olpx zu jeder Eigenblutinjektion 1 Ampulle orale Medikation: Cistus canadensis olpx S. 3 x tgl. 15 Tropfen auf 1 EL Wasser Legalon liquid. S. 2 x tgl. 1 Meßlöffel n.d.E. Bäder bei generalisiertem Juckreiz: Vorwiegend sehr trockene Haut läßt sich durch Ölbäder sehr günstig beeinflussen, die unter Umständen 2 x tgl. lauwarm ca. 15 Minuten durchgeführt werden müssen. Bewährt hat sich auch das sogenannte "Kleopatrabad" (¼ l Milch und 2 Eßlöffel Vital-Öl in das Badewasser geben und umrühren), das von vielen Patienten als sehr angenehm empfunden wird. Äußerlich: Seite 11 von 48 Nach jedem Baden muß ein gründliches Einfetten der Haut erfolgen. Ein sehr einfaches Mittel ist Niveamilk mit Zusatz von einigen Tropfen Nivea Kinderöl. Bei Vorhandensein von trockenen Ekzemen ist die Anwendung von Stibium Phcp ®Salbe angezeigt. 2. 9 Übelkeit während der Schwangerschaft Vorwiegend in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft können Übelkeit und Brechreiz auftreten, aber auch in den nachfolgenden Monaten können diese Beschwerden nicht ausgeschlossen werden. Für derartig geplagte werdende Mütter ist folgende Rezeptur sinnvoll: Ipecacuanha D3 Dil. S. vor jeder Mahlzeit 5 gtt. mit Wasser verdünnt einnehmen Nux vomica D4 Dil S. nach jeder Mahlzeit 5 gtt. mit Wasser verdünnt einnehmen Vor der Entbindung Etwa 4 Wochen vor Geburtstermin sollte die Schwangere tgl. 1 - 2 Tassen Frauenmanteltee - Alchemilla vulgaris - trinken. Dadurch wird nach Dr. med. Erich Rauch die Geburt wesentlich erleichtert, nachgeburtliche Blutungen verhindert, die Uterusrückbildung günstig beeinflußt. Rp. Alchemillae herb. 50.0 S. 1 TL auf 1 Tasse als Aufguß 5 Min. ziehen lassen 3. Stillzeit Durch intensive Aufklärungsarbeit vieler Therapeuten sind heute die Mütter wieder eher dazu bereit, ihre Kinder solange wie möglich zu stillen. Denn nach der Geburt stellt das Seite 12 von 48 Stillen, auch heute noch, die natürlichste und idealste Ernährung des Kindes dar und ist für eine gesunde Entwicklung sehr bedeutsam. Die Vorteile des Stillens liegen: a. in der keimfreien Milchqualität, der fehlenden Hitzedenaturierung, der biochemischen Verwandschaft von Muttermilchproteinen und Serumeiweiß und der günstigeren Fettversorgung. b. im Vitamin-A-Reichtum und hohen Vitamin C-Gehalt und dem hohen Anteil von Abwehrfaktoren mit der nachweislichen Garantie einer verminderten Infektanfälligkeit und einer größeren Stabilität gegenüber Allergiebereitschaften, hauptsächlich dann, wenn beide oder einer der Elternteile allergische Reaktionen aufweist. c. in der Kaseinarmut und der damit verbundenen kurzen Verweildauer im Magen, weiterhin in der wesentlich feineren Gerinnung des Milcheiweißes und der damit verbundenen deutlich geringeren Anforderung an die Verdauungsleistung des Neugeborenen, die sehr rasch aus dem Gleichgewicht gebracht und im Handumdrehen zu Stoffwechselproblemen und Mangelerscheinungen führen kann. 3. 1 Laktationsstörungen Stilleistung der Mutter geht zurück. Um die Stillleistung zu verbessern bewährt sich: Pulsatilla D12 Dil. S. 3 x tgl. 10 Tropfen mit etwas Wasser verdünnt einnehmen Bienenwirkstoff-Revitalisierungskur ohne Alkohol S. morgens 1 Trinkampulle nüchtern Abstillen Gelegentlich wird es notwendig sein abzustillen, sei es aus sozialen Gründen, wie z. B. Berufstätigkeit oder weil aus gesundheitlichem Anlaß ein Stillen nicht mehr durchführbar ist. Phytolacca D2 Dil. S. 3 x tgl. 5 Tropfen mit etwas Wasser verdünnt einnehmen Seite 13 von 48 4. Durchfälle 4. 1 Durchfall durch Muttermilch Es ist zwar ein seltenes Phänomen, daß durch Muttermilch ein akuter Durchfall ausgelöst wird, aber Erscheinungen dieser Art können durchaus auftreten. Eine wirkungsvolle Behandlung ist das Aufbringen von Aethusa D4 auf die Brustwarzen. Durch den Saugakt wird der Wirkstoff aufgenommen. Aethusa D4 Globuli S. 5 Globuli in etwas abgekochtem Wasser auflösen und vor jedem Stillen 4 Tropfen auf die Brustwarzen auftragen 4. 2 Durchfall durch Flaschennahrung oder andere auslösende Ursachen Durchfall beim Säugling stellt immer eine ernst zu nehmende Bedrohung dar. Meist kommt es vor Beginn des Durchfalls schon zum Auftreten von Krankheitszeichen wie z. B. Appetitlosigkeit und Gewichtsstillstand, Speineigung und Unruhe. Die Stühle werden häufiger, dünnflüssiger und nehmen einen absonderlichen, unangenehmen und penetranten Geruch an. Bei akuten Durchfallgeschehen ist das Kind 1 - 2 Tage milchfrei zu ernähren. Statt dessen wird dem Säugling Karottensuppe zugeführt, die weder zeitlich noch mengenmäßig begrenzt wird. Karotten haben sehr stark toxinbindende Eigenschaften und können dem Säugling bereits ab der 4. Lebenswoche als Heilnahrung bei Durchfällen verabreicht werden. Herstellung der Karottensuppe: ca. 60 g gekochte Karotten werden passiert und mit dem Kochwasser auf 200 g aufgefüllt und kurz aufgekocht. Mit etwas Traubenzucker süßen. Sobald wieder eine Besserung des Allgemeinzustandes eintritt, kann die Karottensuppe übergangsweise mit Milch gemischt verabfolgt werden und zwar nach dem von Prof. Dr. med. Mommsen empfohlenen Schema: 1. Tag: 2. Tag: 2 Teile Karottensuppe 1 Teil Milch Karottensuppe und Milch zu gleichen Teilen100 ml Ab dem 3. Tag kann die Nahrung wieder gegeben werden, die vor Beginn des Durchfalls bereits verabreicht wurde. Seite 14 von 48 Eine andere Möglichkeit des Nahrungsaufbaus beim Säugling wäre die Verabfolgung von Reisschleim, Karottengemüse und geriebenem Apfel. Säuglinge ab dem 4. Monat, die an Durchfalleiden mit gleichzeitig auftretendem nässenden, schmerzhaften Ekzem am After und der Gesäßregion erkranken, erhalten Heidelbeermuttersaft von der Firma Eden, wobei mehrmals tgl. ein Teelöffel mit Flüssigkeit verdünnt dem Kind verabfolgt werden kann. Der reine unvergorene und ungesüßte Heidelbeerpreßsaft hat ein günstiges K/Na-Verhältnis und der hohe Gerbsäureanteil wirkt sich vorteilhaft und darmregulierend aus. Gleichzeitig wird das unangenehme und schmerzhafte Ekzem behoben. Allerdings weise man die Eltern darauf hin, daß nach Verabreichung des Heidelbeersaftes die Stühle des Säuglings blauschwarz werden. Medikamentöse Therapie: Biosanum intestinum Tropfen S. 20 gtt. auf eine Tasse abgekochte Flüssigkeit und stdl. 1 TL voll verabfolgen Oralpädon Tbl. S. 1 Tbl. in 100 ml abgekochtem Wasser auflösen. Bei völliger Nahrungskarenz wird beim Säugling eine Trinkmenge von 150 - 170 ml/kg Körpergewicht in 24 Stunden empfohlen. Neben den genannten Behandlungsmöglichkeiten können je nach Symptomenlage auch homöopathische Einzelmittel erfolgreich eingesetzt werden, so z. B.: bei übelriechenden Durchfällen mit unverdauter Nahrung: Calcium carbonicum LM 6 Dil S. zunächst stdl, bei eingetretener Besserung seltener, jeweils 2 gtt. auf 2 EL Fencheltee bei typischen Sommerdurchfallserkrankungen: Bryonia LM 6 Dil. S. zunächst stdl., bei eingetretener Besserung seltener, jeweils 2 gtt. auf 2 EL Fencheltee Durchfälle, die mit sehr starken Blähungen verbunden sind: S. zunächst stdl., bei eingetretener Besserung seltener, jeweils 2 gtt. auf 2 EL Fencheltee Wichtig: Wenn der Säugling auf die eingeleiteten Behandlungsmaßnahmen nicht anspricht und eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes eintritt wie z. B.: Seite 15 von 48 sich mehrende Schwäche und Benommenheit beschleunigte und vertiefte Atmung zunehmende Exsikkose starker Temperaturanstieg ist eine s o f o r t i g e klinische Einweisung notwendig. 4. 3 Durchfälle bei Schulkindern Die Ursachen können vielfältiger Natur sein, wobei stets auch an eine Salmonelleninfektion gedacht werden muß, hauptsächlich dann, wenn das Kind in den Ferien im Ausland gewesen ist. Häufig handelt es sich jedoch um eine banale "MagenDarmgrippe" oder um ein sogenanntes "Überfütterungsmerkmal" durch übermäßigen Genuß von Speiseeis, Süßigkeiten, übergroße Obstmengen, fette Speisen usw. Die eindeutigen Symptome mit plötzlichem Beginn wie Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen und zunehmenden, zunächst breiigen und später wässrigen, penetrant riechenden Stühlen weisen auf die Erkrankung des Magen-Darm-Bereiches hin. Medikamentöse Therapie: PHÖNIX Plumbum 024 A S. stdl. 5 - 10 gtt. mit etwas abgekochtem Wasser einnehmen Oralpädon Tabletten feuchte Wärme auf den Bauch S. 3 x tgl. 20 Minuten Einhaltung einer Diät: 1. Tag: 2. Tag: 3. Tag: 4. Tag: mehrfach ungesüßten, dünnen schwarzen Tee und Salzstangen Karotten kochen und pürieren, leicht salzen und mittags und abends essen. Karotten zusammen mit gekochtem Rind- oder Kalbfleisch pürieren. Morgens ein weichgekochtes Ei, etwas Toastbrot. Mittags und abends noch einmal pürierte Kost aus Rind- oder Kalbfleisch und Karotten. Seite 16 von 48 Neben dem schwarzen Tee kann auch folgende Teerezeptur als Getränk angeboten werden: Fructus Foeniculi 10.0 Flor. Chamomillae 30.0 Fol. Menth. pip. 20.0 M.f.spec. D.S. 1 TL auf 1 Tasse als Aufguß, 5 Minuten ziehen lassen. 3 Tassen tgl. ungesüßt trinken oder Folia Rubi fruticosi S. 1 EL auf ½ l Wasser als Aufguß, 10 Minuten ziehen lassen. 2 - 3 Tassen tgl. 5. Blähungen beim Säugling Ernährungsbedingte Blähungen beim Säugling mit schmerzhafter Gasauftreibung des Bauches treten in den ersten drei Monaten wiederholt auf. Davon sind vor allen Dingen Flaschenkinder betroffen, aber auch Säuglinge, die gestillt werden, können darunter leiden. Beschwerden dieser Art können weitgehend vermieden werden, wenn der Säugling seine Nahrung im richtigen Rhythmus erhält, d.h. etwa alle vier Stunden wird eine Flasche verabfolgt oder die Brust angeboten. Durch die geregelte Nahrungszufuhr werden Verdauungsprozesse normalisiert. Zwischen den einzelnen Fütterungsphasen kann dem Säugling, wenn er schreit und unruhig ist, ungesüßter Fenchel- oder Anistee angeboten werden. Besonders stark entblähend im Säuglingsalter wirkt Kümmeltee. Um keinen Gewöhnungseffekt zu erzielen, können die einzelnen Teedrogen auch im Wechsel verabfolgt werden. Beachten Sie beim Brustkind, daß die Verabreichung des Tees nicht mit der Flasche, sondern mit dem Teelöffel geschieht, um das Kind nicht von der Brust zu entwöhnen. Wenn das Kind wegen den starken Bauchschmerzen schreit, sollte es auf den Arm genommen und beruhigt werden. Teezubereitungen: Fructus Foeniculi S. 1 TL auf 1 Tasse als Aufguß, 10 Minuten ziehen lassen oder Fructus Anisi vulgaris S. 1 TL auf 1 Tasse als Aufguß, 10 Minuten ziehen lassen Seite 17 von 48 oder Fructus carvi S. 1 TL auf 1 Tasse als Aufguß, 10 Minuten ziehen lassen. Merke: Früchte vor dem Aufguß zerdrücken. Dadurch kann sich das Aroma besser entfalten und der Wirkstoff intensiver durchgreifen. 5. 1 Blähungen nach dem Stillen Säuglinge, die während des Stillens sehr unruhig sind und zum verzögerten Aufstoßen neigen, mit der Folge, daß die aufgenommene Nahrung gärt, bläht und zum Trommelbauch führt, erhalten: Carbo vegetabilis D12 Globuli S. 3 bis 5 Globuli mit etwas Tee vor der Fütterung mit einem TL verabreichen Säuglinge, deren Hautausdünstung stark säuerlich riecht und deren Verhalten etwas ängstlich erscheint, erhalten: Magnesium carbonicum D4 Globuli S. 3 bis 5 Globuli mit etwas Tee vor der Fütterung mit einem TL verabreichen Nach jedem Stillen wird der Bauch mit angewärmtem Rizinusöl im Uhrzeigersinn eingerieben. Nicht zu vergessen ist, daß die Mutter über die gesamte Stillperiode tgl. 3 x 10 Tropfen PHÖNIX Plumbum 024 A nach dem Essen einnehmen muß. 5. 2 Blähungen bei Flaschenkindern Seite 18 von 48 Nux vomica S Phcp® S. 1 x tgl. 5 Globuli in 1 TL Tee oder abgekochtem Wasser gelöst verabreichen Biosanum intestinum S. 2 Tropfen in jede Flasche geben, gut durchschütteln Nach jeder Mahlzeit wird der Bauch ebenfalls mit angewärmtem Rizinusöl eingerieben. 5. 3 Blähungen, Bauch- und Nabelkoliken bei Klein- und Schulkindern Die Ursachen können unter Umständen vielfältiger Natur sein wie z.B. Blähungsneigung durch verzögerte Verdauungsabläufe, ferner Nahrungsmittelunverträglichkeit, Würmer, Darmmykosen, Dysbiosestörungen, aber auch psychische Konfliktsituationen können sich dahinter verbergen. Weiterhin ist stets abzuklären, ob evtl. eine Appendicitis vorliegt. Neben der üblichen gründlichen Untersuchung ist daher die Anfertigung eines Blutbildes sehr wichtig, um keine ernsthaften Erkrankungen zu übersehen. Medikamentöse Therapie: bei Kleinkindern PHÖNIX Lymphophön S. 3 x tgl. 3 - 5 gtt. mit etwas Kümmeltee vor dem Essen PHÖNIX Plumbum 024 A S. 3 x tgl. 3 - 5 gtt. mit etwas Kümmeltee nach dem Essen bei Schulkindern PHÖNIX Lymphophön S. 3 x tgl. 5 - 15 gtt. mit etwas Kümmeltee vor dem Essen PHÖNIX Plumbum 024 A S. 3 x tgl. 5 - 15 gtt. mit Kümmeltee nach dem Essen Abends vor dem Schlafengehen den Bauch im Uhrzeigersinn mit angewärmtem Rizinusöl einreiben oder tagsüber für eine Stunde einen Leibwickel anlegen. Drei Tücher werden benötigt: Seite 19 von 48 1. ein grobporöses Leinentuch 2. ein Baumwolltuch 3. ein Badetuch Leibwickel 1. nasses Wickeltuch 2. Baumwolltuch als Zwischentuch 3. großes, trockenes Handtuch als letztes Wickeltuch Das grobporöse Leinentuch wird mit der nachfolgenden Lösung getränkt: Seite 20 von 48 auf 1 Liter warmes Wasser 1 Tropfen Kamillenöl und um den Leib gewickelt. Baumwolltuch und Badetuch sind im Bett bereits ausgelegt und werden jetzt über das feuchte Tuch gewickelt. Der Patient wird zugedeckt und muß eine Stunde ruhen. Der Erfolg der etwas aufwendigen Behandlung ist sehr gut. Dergleichen kann an Stelle von Kamillenöl der gesamte Bauchraum des Kindes mit Chelidonium Phcp®Salbe eingerieben werden. Bei sehr hartnäckigen Nabelkoliken kann man zu der genannten medikamentösen Therapie eine Eigenblutnosode in C7 anfertigen und über einen Zeitraum von acht Wochen 1 x wöchentlich 5 gtt. verabfolgen. 6. Erbrechen des Säuglings Es gibt immer wieder Kinder, die aus unersichtlichen Gründen erbrechen. Zunächst muß an ernsthafte Erkrankungen gedacht werden und eine gründliche Untersuchung des Kindes erfolgen, insbesondere dann, wenn in den ersten Lebenswochen das Erbrechen plötzlich im Strahl erfolgt und der Verdacht eines Pylorusspasmus besteht. 6. 1 Pylorusspasmus Wenn sich der Verdacht des Pylorusspasmus erhärtet, sollte man folgende Medikation versuchsweise einsetzen: Cuprum D30 Globuli S. 1 x 5 Globuli in 1 TL abgekochtem Wasser gelöst verabfolgen Die Nahrung wird in kleinen Mahlzeiten, etwa 8 - 10mal in 24 Stunden, gereicht. Tritt nicht in absehbarer Zeit eine Besserung ein oder kommt es zu einer tastbaren Verhärtung des Pylorusmuskels, ist eine klinische Behandlung notwendig. Seite 21 von 48 6. 2 Milcherbrechen des Säuglings Schütten des Säuglings, kann die Milch nicht verdauen. Nach dem Ausschütten hat das Kind sofort wieder Appetit: Aethusa cynapium D4 Globuli S. 3 Globuli mit 1 TL abgekochtem Wasser auflösen und v. d. Mahlzeiten verabreichen Nach 10 Minuten kann die Flasche verabfolgt werden. Schütten des Säuglings, kann ebenfalls die Milch nicht verdauen, hat nach dem Ausschütten keinen Appetit. Die Zunge des Kindes ist weiß belegt: Antimonium crudum D10 Globuli S. 3 Globuli mit 1 TL abgekochtem Wasser auflösen und vor den Mahlzeiten verabfolgen. Merke: Lang anhaltendes und starkes Erbrechen führt beim Säugling in kürzester Zeit zu starkem Flüssigkeitsverlust und damit zum Auftreten ernsthafter Störungen. Aus diesem Grunde ist die Beobachtung des Säuglings wichtig und das Auftreten weiterer Symptome wie z.B. Temperaturanstieg, Durchfälle oder Bewußtseinstrübung sorgfältig zu registrieren und wenn erforderlich, notwendige Maßnahmen einzuleiten. 6. 3 Allgemeines Erbrechen der Kinder Die häufigste Ursache ist der verdorbene oder überladene Magen oder das Durcheinander-Essen, wie es an Geburts- oder Feiertagen des öfteren vorkommt. Nux vomica S Phcp® S. 4 x tgl. 8 Globuli jeweils mit 1 EL abgekochtem Wasser auflösen und einnehmen oder Ipecacuanha D3 Dil. Iris versicolor D3 Dil. Nux vomica D4 Dil. Asarum D3 dil. aa 10.0 MDS.: zunächst ½ stdl. 3 gtt. mit etwas Flüssigkeit einnehmen; wenn Besserung eintritt, dann in größeren Abständen 5-10 gtt., am nächsten Tag 3 x 10 - 15 gtt. Seite 22 von 48 Auch wenn sich das Kind nach der kurzfristigen Einnahme von Nux vomica S Phcp® wieder wohlfühlt, sollte die Medikation noch einige Tage beibehalten werden. Das gleiche gilt für die Tropfenmischung. Eine sehr wirkungsvolle Hilfe bei Erbrechen ist auch die Durchführung eines Einlaufs mit Hilfe eines Gummiklistiers oder eines Irrigators. Durchführung: Die Einlauflösung wird mit Kamillentee zubereitet. Man gibt 1 TL Kamille auf eine Tasse Wasser als Aufguß und läßt das Ganze 10 Minuten ziehen. Sobald der Tee abgekühlt ist, wird die Flüssigkeit lauwarm mit Hilfe des Gummiklistiers oder des Irrigators eingeleitet. Man achte stets darauf, daß die Spitze des Klistiers oder des Irrigators vor dem Einführen in den After mit einer Fettsalbe eingerieben wird. Für einen Säugling etwa 50 bis 100 ml Kamillentee, für ein Kleinkind etwa 200 bis 250 ml Kamillentee, für ein Schulkind etwa 500 ml Kamillentee. Bei bestehendem Flüssigkeitsdefizit fügt man der Einlauflösung eine Prise Kochsalzlösung hinzu. Der Einlauf kann mehrmals am Tag wiederholt werden, etwa dreimal, bis eine Besserung des Zustandes eingetreten ist. Zum Flüssigkeitsausgleich bieten sich folgende Teemischungen an: Herba Anserinae 20.0 Fructus Foeniculi 10.0 Flores Chamomillae 30.0 Flores Calendulae 20.0 M.f.spec. D.S. 1 TL auf 1 Tasse als Aufguß, 5 Minuten ziehen lassen, ungesüßt, nicht zu heiß trinken. 3 Tassen tgl. oder Flores Chamomillae 20.0 Folia Melissae 20.0 Folia Menthae pip. 60.0 M.f.spec. D.S. 1 TL auf 1 Tasse als Aufguß, 5 Minuten ziehen lassen. Tee warm und schluckweise trinken. Erbrechen kann auch durch "Essenszwang" ausgelöst werden, also vorzugsweise dann, wenn das Kind genötigt wird, die aufgetragenen Speisen auch zu essen. Das Erbrechen wird vor allem gefördert, wenn ein Widerwille oder Ekel gegen einzelne Nahrungsmittel besteht. Daher grundsätzlich keinen Essenszwang ausüben. Seite 23 von 48 Merke: Auch bei Klein- und Schulkindern kann Erbrechen Hinweis einer weiteren Erkrankung sein. Daher ist neben den aufgeführten Maßnahmen immer darauf zu achten, ob eine Verschlimmerung des Zustandes eintritt oder weitere Symptome, die z.B. auf eine Infektionskrankheit hindeuten, auftreten. 6. 4 Reiseübelkeit Ferienreisen können für Kinder zur Qual werden, hauptsächlich dann, wenn sie während der Auto- oder Busfahrt von der sogenannten "Reisekrankheit" befallen werden, die sich u.a. in Schwindel, Übelkeit bis hin zum Erbrechen äußert. Häufig handelt es sich um vegetativ labile Kinder, die neben der "Reisekrankheit" auch sehr oft unter Wetterfühligkeit leiden. Vor Antritt der Reise kann man dem Kind prophylaktisch einige bewährte Medikamente verabfolgen: Cocculus D6 Tbl. S. 3 x tgl. 1 Tbl. im Mund zergehen lassen am Tag vor der Abreise und am Reisetag oder SC+10 liqu. oder SC+10 forte Drg. von der Fa. Dr. Wörwag Klagt das Kind über sehr starke Übelkeit und Schwindel und kommt es letztendlich zum Erbrechen, das nicht mehr aufhören will und das Kind "hängt sterbenselend" im Transportmittel, dann verabfolgen wir: Arsenicum album D30 Globuli S. mehrfach in kurzen Abständen 3 - 5 Globuli in etwas Flüssigkeit gelöst zu trinken geben 7. Zahnende Kinder Das zahnende Kind ist gegenüber Infekten wesentlich empfindsamer, so daß während des Zahndurchbruchs neben allgemeiner Unruhe und Weinerlichkeit auch Fieber und Durchfälle auftreten können. Ohrenschmerzen, Husten und Bauchweh können ebenfalls Seite 24 von 48 als Begleiterscheinung auftreten und ein bis dahin kaum bemerktes Ekzem kann in eine Akutphase geraten. Wenn der Zahnungsprozeß beginnt, sollte folgende Tropfenmischung nach Dr. med. H. M. Stellmann verordnet werden, eine Mischung, die sich ausgezeichnet bewährt und rasche Linderung für das zahnende Kind bringt: Chamomilla e radice D20 Aconit D10 Mg. phosphoricum D6 aa 10.0 MDS.: morgens und abends je 5 gtt. mit etwas Flüssigkeit verdünnt verabfolgen. Zu Beginn des 2. Lebensjahres Erhöhung der Tropfenzahl auf je 7 gtt. oder Chamomilla D 30 Globuli S. 10 Globuli in einem Glas Tee aufgelöst mehrmals tgl. 1 TL voll einnehmen Während des Zahndurchbruchs sollte man dem Kind entsprechende Beißringe reichen, da ein großes Bedürfnis zu beißen besteht. Es ist sicherlich so, daß durch den Beißdrang der Zahndurchbruch gefördert und der malträtierte Kiefer entlastet wird. Weitere Medikationen für das zahnende Kind: Bei zahnenden Kindern kann man 1 Tropfen Lavendelöl auf die Kleidung oder das Bettzeug aufbringen. Der aufsteigende Lavendelduft wirkt sehr beruhigend auf die Kinder. Eine weitere Hilfe ist das Einreiben des Kiefers mit PHÖNIX Kalantol-A. Hierzu gibt man einen Tropfen auf den Finger und reibt damit den schmerzenden Kiefer und das Zahnfleisch ein. 8. Das infektanfällige Kind Es ist auffallend, daß die Anzahl der Kinder, die an chronisch rezidivierenden Infekten, Lymphatismus und Polypenbildung leiden, immer größer wird. Auch eine Zunahme der allergischen Erkrankungen kann beobachtet werden. Grippale Infekte, zu denen hauptsächlich Kinder zwischen dem 3. bis 6. Lebensjahr einbis zweimal im Jahr neigen, sind völlig normal und gehören zur Entwicklung eines regelrecht funktionierenden Abwehrsystems im kindlichen Organismus. Natürlich kann sich ein Abwehrsystem nur dann im Sinne eines gut funktionierenden Apparates entwickeln, wenn die bakteriell- oder virusbedingten Katarrhe nicht sofort mit drastischen Mitteln bekämpft werden und dadurch die natürliche Entwicklung der Abwehrbereitschaft Seite 25 von 48 gestört wird. Denn nur durch die erforderliche Auseinandersetzung mit Krankheitserregern erwirbt das Kind seine Widerstandskraft gegenüber Erkrankungen und Umwelteinflüssen. Die Möglichkeiten einer naturheilkundlichen Vorgehensweise bei katarrhalischen Infektionen im Kindesalter sind im Heft 7 der PHÖNIX-Reihe ZUM THEMA ausführlich beschrieben worden. Nun kommen immer wieder Kinder in die Praxis, deren Abwehrmechanismus geschwächt und nicht funktionstüchtig ist, so z.B. durch familiär bedingte Konstitutionsschwächen. Auch operative Eingriffe, Stoffwechselstörungen, Allergieneigungen können sich störend auf eine wirksam greifende Immunmodulation im kindlichen Organismus auswirken. Gefördert und intensiviert werden die einzelnen Störungen durch mehr oder minder einwirkende Umwelteinflüsse. Neben diesen genannten Störfaktoren müssen auch weitere Gesichtspunkte beachtet werden. Denken wir nur an das Aufsuchen von Störfeldern, die bereits bei Kindern für unliebsame Überraschungen sorgen können, z.B. Zahnherde, Dysbiosen, chronische Appendizitis, chronische Nebenhöhlenentzündungen. Beachten wir auch die Ernährungsweisen und Trinkgepflogenheiten der Kinder. Es gibt immer wieder Eltern, denen es völlig gleichgültig ist, wie der Speiseplan ihrer Kinder aussieht. Dabei ist eine richtige Kost für die gesundheitliche Entwicklung des Kindes von eminenter Bedeutung. Auch darf bei Kindern die ausreichende Flüssigkeitszufuhr nicht unterschätzt werden. Der Flüssigkeitsbedarf ist wesentlich höher als der bei Erwachsenen. Folglich besteht die Gefahr, daß durch zuviel Limonaden, Milch- oder Milchmixgetränke eine Menge Energie geliefert wird und damit Störungen in den Essensgewohnheiten auftreten. Als Durstlöscher sind am besten Mineralwässer, verdünnte Obstsäfte oder Kräutertees geeignet. Flüssigkeitsbedarf von Kindern: (Richtwerte) Alter 1 246810 12 - Flüssigkeitsmenge pro Tag Jahr 3 Jahre 5 Jahre 7 Jahre 9 Jahre 11 Jahre 14 Jahre 400 - 600 ml 500 - 750 ml 550 - 850 ml 600 - 900 ml 650 - 1000 ml 700 - 1100 ml 850 - 1300 ml nach Droese, Stolley, Kersting/Forschungsinstitut für Kinderernährung Empfehlenswerte Broschüre für Eltern: Seite 26 von 48 "Was sollen Säuglinge und Kinder essen und trinken" Diaita Verlag GmbH, Frankfurter Landstr. 23, 61284 Bad Homburg (kann kostenlos angefordert werden). Teerezepturen für kindgerechte Getränke: Flores Hibisci 50.0 S. 1 EL auf 1 Liter Wasser als Aufguß, 5 Minuten ziehen lassen. Herstellung einer Kinderbowle aus Flores Hibisci: 1 Liter Tee aus Flores Hibisci 2 unbehandelte Zitronen 5 EL Ahornsirup Mineralwasser mit Kohlensäure Zubereitung: Zitronen werden in sehr dünne Scheiben geschnitten und dem zubereiteten Tee hinzugefügt. Mit Ahornsirup wird der Tee gesüßt und mit Mineralwasser "angereichert". Kühl servieren. Im Sommer ein hervorragender Durstlöscher, der von Kindern bevorzugt getrunken wird. Weiterhin bieten sich folgende Teemischungen für Kinder an, wobei der Zubereitungsform keine Grenzen gesetzt sind: Folia Rubi Idaei 30.0 Folia Rubi fructicosi 30.0 Flores Hibisci 20.0 Fol. Menthae pip. 10.0 Herba Asperulae odorat. 5.0 M.f.spez. D.S. 1 TL auf 1 Tasse als Aufguß, 5 Minuten ziehen lassen, mit Ahornsirup süßen PHÖNIX Aufbautherapie für Kinder Seit drei Jahren kann ich die Wirksamkeit der PHÖNIX Aufbautherapie an Kindern beobachten. Es ist erstaunlich, wie nach einer Einnahmedauer von drei Monaten eine deutlich positive Veränderung der Kinder zu verzeichnen und festzustellen ist. Mit dieser Aufbautherapie ist uns Behandlern unzweifelhaft eine Möglichkeit an die Hand gegeben, mit der wir eine Reihe von Erkrankungen abwehren und die Immunlage stabilisieren können. Seite 27 von 48 Was bewirkt nun diese Aufbautherapie? Bei Infektionen eine Umstimmung, bei angeschlagener Immunitätslage eine Anregung der Biomodulation, bei Allergien eine allmähliche Reduzierung der hyperergischen zur normergischen Reaktion, bei nervösen Störungen des sensiblen Nervensystems eine Stabilisierung der Unruhezustände, der Fahrigkeit und der Konzentrationsschwäche. Anwendung und Dosierung der PHÖNIX Aufbautherapie für Kinder: 3 Tage Mercurius solubilis Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli*) anschließend 3 Tage Dulcamara S Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli anschließend 3 Tage Tage Acidum nitricum S Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli Die Einnahme beginnt jetzt wieder mit Mercurius solubilis Phcp®. Dieser Zyklus ist bis zu einer Gesamtdauer von 3 Monaten zu wiederholen. *) Kinder bis 5 Jahre 5 Globuli Kinder bis 10 Jahre 10 Globuli Kinder bis 15 Jahre 15 Globuli Bei sehr hartnäckigen und therapieresistenten Fällen gebe ich zusätzlich einmal wöchentlich potenziertes Eigenblut in einer C7 Potenz. Die Methode des potenzierten Eigenblutes wurde von der Kinderärztin Imhäuser wieder in Erinnerung gebracht und hat sich vorzugsweise bei therapieresistenten und auch "übertherapierten" Fällen bestens bewährt. 9. Bronchitis 9. 1 Akute Bronchitis Seite 28 von 48 Die akute Bronchitis ist eine häufige Sekundärinfektion bei Kindern, die in Verbindung oder im Anschluß an eine Erkältung oder Infektionskrankheit wie z.B. Masern, Keuchhusten, Windpocken usw. auftreten kann. Eine sich immer wiederholende Bronchitis kann ursächlich u.a. durch eine Nebenhöhlenentzündung ausgelöst sein und muß daher auf einen evtl. vorhandenen Fokalherd in den Nebenhöhlen untersucht werden. Besteht durch eine fortgeschrittene Infektion die Gefahr einer Bronchopneumonie, so ist der sofortige Einsatz von Antibiotika unumstritten. Der Beginn einer akuten Bronchitis kann durch wirksame Medikamente aus dem naturheilkundlichen Bereich sehr gut beeinflußt werden. Therapieempfehlungen: bei bestehendem Fieber PHÖNIX Kalium nitricum 05 S. stdl. 5-10 Tropfen je nach Alter bis zum Schweißausbruch, dann Reduzierung der Tropfenzahl auf 4 x tgl. 5-10 gtt. oder Aconitum D4 Dil. S. 50 Tropfen auf ein Glas Wasser und halbstündlich einen Schluck trinken lassen. Aconitum ist dann angezeigt, wenn die Infektion mit besonders stürmischem Verlauf beginnt oder Belladonna D6 Dil. S. 50 Tropfen auf ein Glas Wasser und halbstündlich einen Schluck trinken lassen. Belladonna wird in dem Fall verordnet, wenn das Fieber am Abend urplötzlich einsetzt, das Gesicht stark gerötet und heiß ist, "dampfender Schweiß" sich bildet oder Ferrum phosphoricum D6 Tbl. S. 1 Tbl. stdl. im Mund zergehen lassen Ferrum phosphoricum ist bei kontinuierlich ansteigendem Fieber indiziert, meist auch dann, wenn in Verbindung mit dem Infekt Ohrenbeschwerden auftreten. Eine weitere sehr interessante und wirkungsvolle therapeutische Variante bei Fieber ist folgende Vorgehensweise: Colchicum Phcp® und Aconitum S Phcp® S. im stdl. Wechsel 3 - 5 Globuli je nach Alter im Mund zergehen lassen oder in etwas Tee gelöst trinken Seite 29 von 48 Bei bestehendem Husten: PHÖNIX Bronchophön S. 4 x tgl. 5 - 10 gtt. Stibium arsenicosum S Phcp® S. jeweils in 1 Tasse Tee 6 Globuli lösen und schluckweise trinken, (tgl. 3 Tassen) Teemischung: Sambuci flos Tiliae flos Matricariae flos aa ad 100.0 M.f.spec D.S. 1 TL auf 1 Tasse als Aufguß, 5 Minuten ziehen lassen oder Thymi herba 30.0 Drosera herba 40.0 Anisi fructus 20.0 Verbasci flos 5.0 M.f.spec. D.S. 1 TL auf 1 Tasse als Aufguß, 5 Minuten ziehen lassen Jede Teemischung kann mit etwas Honig gesüßt werden. Äußere Maßnahmen: Anlegen eines Brustwickels. Dazu werden drei Tücher benötigt: 1. ein grobporöses Leinentuch 2. ein Baumwolltuch 3. ein großes Handtuch Zunächst wird auf das grobporöse Leinentuch etwa 1 cm dick zimmerwarmer, fettloser Quark aufgetragen. Dieses Tuch wird um den Brustkorb gewickelt, wobei das Wickeltuch von der Achselhöhle bis zum unteren Rippenbogen reichen muß. Darüber wird ein trockenes Baumwolltuch gewickelt und als letzter Wickel ein großes Handtuch. Der Wickel kann 1 - 2 Stunden liegen bleiben, bei größeren Kindern durchaus die ganze Nacht. Die Wirkung des Quarkwickels ist sehr stark entkrampfend und schleimlösend und wird von den Betroffenen als sehr wohltuend empfunden. Seite 30 von 48 Der Brustwickel kann an Stelle von Quark auch mit ätherischen Ölen durchgeführt werden, so z.B. mit Zypressen- oder Lavendelöl. Hierzu gibt man in eine Schüssel warmes Wasser und 2 - 3 Tropfen Lavendel- oder Zypressenöl. Das grobporöse Leinentuch wird in das Wasser eingetaucht, ausgewrungen und um den Brustkorb gewickelt. Die beiden restlichen Tücher werden, wie bereits erwähnt, um den feuchten Wickel gebunden. Bei Seite 31 von 48 hochfiebrigen Kindern bleibt der feuchte Brustwickel ½ Stunde, ansonsten bis zu 2 Stunden liegen. Der feuchte Brustwickel soll nicht am Körper des Kindes trocknen, sondern muß feucht bleiben. Man kann solch einen feuchten Brustwickel 2 - 3mal täglich wiederholen. Eine weitere Möglichkeit des Brustwickels ist der Zitronenwickel. Er wirkt stark spasmolytisch und ist hauptsächlich bei spastischer Bronchitis sehr wirkungsvoll. Die Anwendung entspricht den übrigen Brustwickeln, wobei das erste Wickeltuch mit ausgepreßtem Zitronensaft getränkt werden muß. Jede Form des Brustwickels führt mehr oder weniger stark zu einer Austrocknung der Haut. Deshalb ist die anschließende Hautpflege mit einem guten Hautpflegemittel wichtig. 9. 2 Chronische Bronchitis Die Nichtausheilung einer akuten Bronchitis oder die allgemeine Anfälligkeit der Schleimhaut sowie Nebenhöhlenentzündungen können Ausgangspunkt einer chronischen Bronchitis sein. Auch eine Mukoviszidose muß in Betracht gezogen werden. Wie bei allen chronischen Krankheitsprozessen bewährt sich auch in diesen Fällen die Eigenblutbehandlung mit potenziertem Eigenblut. Dabei hat sich folgende Vorgehensweise bewährt: Man beginnt zunächst mit einer Eigenblutnosode in C7, die einmal wöchentlich mit 5 Tropfen verabreicht wird, insgesamt 6mal. Dann wird nach erneuter Blutabnahme die nächst höhere Potenz angefertigt und wie folgt verabreicht: C9 = 1 x wöchentlich 5 Tropfen insgesamt 6mal anschließend C12 = 1 x wöchentlich 5 Tropfen insgesamt 6mal anschließend C15 = 1 x wöchentlich 5 Tropfen insgesamt 6mal Bereits nach wenigen Verabreichungen der Eigenblutnosode C7 kann ein verstärkter Auswurf beobachtet werden. Seite 32 von 48 Neben der Verabreichung der potenzierten Eigenbluttherapie ist die Durchführung der PHÖNIX Aufbautherapie für Kinder sehr wichtig: 3 Tage Mercurius solubilis Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli*) anschließend 3 Tage Dulcamara S Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli anschließend 3 Tage Tage Acidum nitricum S Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli Die Einnahme beginnt jetzt wieder mit Mercurius solubilis Phcp®. Dieser Zyklus ist bis zu einer Gesamtdauer von 3 Monaten zu wiederholen. *) Kinder bis 5 Jahre 5 Globuli Kinder bis 10 Jahre 10 Globuli Kinder bis 15 Jahre 15 Globuli 9. 3 Spastische oder asthmatoide Bronchitis Immer wiederkehrende, fieberhafte Infekte der oberen Luftwege bereiten den Weg für ein anderes Reagieren der Bronchialschleimhäute - dem Asthma bronchiale. Hinzu kommen immer größer werdende Umweltbelastungen, veränderte Lebens- und Ernährungsweisen, Zunahme von Reizstoffen, denen die Kinder ausgesetzt sind und letztendlich den Krankheitsverlauf bestimmen. Die wiederholt anfallsartig auftretende, fieberlose spastische Bronchitis, die Verschiebung des IgE-Spiegels und eine Eosinophilie im Blut sowie die häufig vorhandene Kombination mit einem Hautekzem sprechen für das Krankheitsbild Asthma bronchiale. Therapieempfehlungen: Eine sehr wirkungsvolle Behandlungsart ist die potenzierte Eigenblutbehandlung. Wichtig für den Behandlungserfolg ist, daß erstmals das Blut während eines Asthmaanfalls entnommen und die Eigenblutbehandlung konsequent über mehrere Monate durchgeführt wird. Seite 33 von 48 Anfertigung einer C5 Potenz, 1 x wöchentlich 5 Tropfen, insgesamt 4mal. Im Anschluß daran Anfertigung einer C7 Potenz, 1 x wöchentlich 5 Tropfen, insgesamt 4 - 6mal. Anfertigung einer C9 Potenz, 1 x wöchentlich 5 Tropfen, insgesamt 4 - 6mal. Anfertigung einer C12 Potenz, 1 x wöchentlich 5 Tropfen, insgesamt 4 - 6mal. Anfertigung einer C15 Potenz, 1 x wöchentlich 5 Tropfen, insgesamt 6 - 8mal. Neben der Eigenblutbehandlung mit potenziertem Eigenblut ist der Einsatz der PHÖNIX Aufbautherapie für Kinder unbedingt ratsam. Ältere Kinder, die bereits in der Lage sind, Kapseln zu schlucken, erhalten zur Unterstützung des Heilungsprozesses die Enderleinmittel der Firma Sanum: Recarcin Kps. S. montags 1 Kps. nüchtern einnehmen und 3 Std. nüchtern bleiben. Utilin S Kps. schwach S. freitags 1 Kps. nüchtern einnehmen und 3 Std. nüchtern bleiben Nach fünf Wochen anstelle von Utelin S schwach Kps. jetzt Utelin S stark Kps. einnehmen. Wichtig ist die Verordnung der PHÖNIX Aufbautherapie für Kinder, weil dadurch auch die Wurzel allen Übels, eine konstitutionell veranlagte Abwehrschwäche günstig beeinflußt werden kann. Zur äußerlichen Anwendung bewähren sich die bereits erwähnten Brustwickel, die hauptsächlich bei zunehmender Atemnot Anwendung finden sollten. 10. Ohrenschmerzen 10. 1 Otitis media acuta Zu den häufigsten Ohrenkrankheiten zählt bei den Kindern die Otitis media, die oftmals im Anschluß nach einer Virusinfektion durch Strepto- oder Staphylokokken ausgelöst werden kann. Die plötzlich auftretende fieberhafte Erkrankung kann äußerst schmerzhaft sein und Seite 34 von 48 die Gefahr einer daraus resultierenden Komplikation ist nicht gering. Daher ist bei einer fortgeschrittenen Otitis media auch das Aufsuchen eines Facharztes und die Antibiotikatherapie unumgänglich. Es gibt sehr wirkungsvolle Maßnahmen, die bei beginnender Otitis media zu treffen sind und bei rechtzeitigem Einsatz die Antibiotikatherapie unnötig machen. Therapieempfehlungen: Otovowen Tropfen Weber & Weber S. stdl. 5 - 12 gtt. je nach Alter Viburcol Supp. S. mehrmals tgl. 1 Supp. lokale Anwendung von Traumeel Tropfen (bei nicht perforiertem Trommelfell): 4 x tgl. 1 - 2 gtt. angewärmtes Traumeel in das Ohr geben und mit Watte verschließen bei starken Ohrenschmerzen: Einen Tropfen Lavendelöl gibt man auf einen Wattebausch, den man vorsichtig in der Ohrmuschel unterbringt. Der Schmerz läßt sehr schnell nach. Diesen Vorgang kann man mehrfach wiederholen. Eine sehr alte und wirkungsvolle Methode zur Behebung von Ohrenschmerzen ist der Zwiebelwickel. Hierzu werden Zwiebel ganz klein gehackt in ein Taschentuch oder ähnlichem eingewickelt und auf das kranke Ohr gelegt. Das Ganze kann mit einem Kopftuch fixiert werden. Anschließend wird eine Gummiwärmflasche aufgelegt, um dadurch die Wirkung noch deutlich zu erhöhen. Der Schmerz läßt in der Regel sehr schnell nach. Nach Mittelohrerkrankung, aber auch nach Infektionskrankheiten, die das Mittelohr sehr stark belasten können, wie z.B. nach Masern, ist nach Abklingen der akuten Erscheinungen das Gelsemium Phcp®(früher: Gehörkräftigungs-Mittel PHÖNIX) einzusetzen. Die als Folge der Otitis media evtl. auftretende Gehörbeeinträchtigung wird durch Gelsemium Phcp®sehr günstig beeinflußt. Je nach Alter des Kindes werden 3 x tgl. 8 bis 15 Globuli verabreicht. Für die richtige Entfaltung des Präparates ist es notwendig, das Präparat über einen Zeitraum von mindestens 2 bis 3 Monaten zu verabreichen. Bei rezidivierenden Mittelohrentzündungen ist die Anfertigung einer Eigenblutnosode in C7 angezeigt, 1 x wöchentlich 5 gtt. über einen Zeitraum von 6 Wochen. Anschließend wird eine erneute Eigenblutnosode in C9 angefertigt, die ebenfalls etwa 6 Wochen verabreicht wird. Auch von dieser Nosode werden 1 x wöchentlich 5 gtt. verabfolgt. Seite 35 von 48 10. 2 Otitis media chronica - chronische Schleimhauteiterung Für Kinder ist es besonders tragisch, wenn auf Grund abgelaufener akuter, entzündlicher Prozesse im Mittelohr eine chronische Mittelohrentzündung die Folge ist. Die chronische Absonderung von schleimig bis eitrigem Exsudat aus dem Ohr ist für das betroffene Kind stets eine psychische Belastung, denn körperlich befindet sich der betroffene Patient durch fehlende Schmerzen in einem guten Allgemeinzustand. Therapieempfehlungen: 14 Tage Mercurius Heel Tbl. S. 3 x tgl. 1 Tbl. im Mund zergehen lassen im Anschluß daran 4 Wochen Hepar sulf. olpx S. 3 x tgl. 1 Tbl. im Mund zergehen lassen im Anschluß daran 3 Monate Silicea olpx S. 2 x tgl. 1 Tbl. im Mund zergehen lassen Als Dauermedikation über die gesamte Zeit: PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A S. 2 x tgl. 5 - 10 Tropfen je nach Alter mit Wasser verdünnt v.d.E. PHÖNIX Antitox S. 2 x tgl. 5 - 10 Tropfen je nach Alter mit Wasser verdünnt n.d.E. Wertvolle Unterstützung erhält man auch hier durch den Einsatz von potenziertem Eigenblut. Wiederum beginnend mit C7, später C9 und letztendlich C15. 10. 3 Otitis externa Entzündungen des Außenohres können durch Fremdkörper, durch mechanische oder chemische Schädigung oder auch durch Allergien ausgelöst werden. Auch Juckreiz im Seite 36 von 48 Ohr, z.B. durch Ohrmykosen ausgelöst, begünstigen durch Kratzen winzige Verletzungen und damit die Entstehung von Sekundärinfektionen. Diese Superinfektion führt zu einer akuten Dermatitis, es kann sich des weiteren ein Erysipel oder eine Phlegmone entwickeln. Im fortgeschrittenen Stadium ist das Aufsuchen eines Facharztes unbedingt notwendig. Bei leichteren entzündlichen Erscheinungen bewährt sich nachfolgende Therapie: Injektion s.c. 1 Ampulle Notakehl D5 Sanum und Mischinjektion i.m. Traumeel Engystol Merc. solubilis Injeel forte Hepar sulf. Injeel forte oral: Ferrum phos. D6 Tbl. Echinacin Tbl. Nestmann im stdl. Wechsel 1 Tbl. im Mund zergehen lassen PHÖNIX Lymphophön S. 3 x tgl. 10 - 15 gtt. je nach Alter des Kindes 11. Probleme nach Infektionskrankheiten Es kommt immer wieder vor, daß Kinder nach durchgemachten Infektionskrankheiten häufig kränkeln, appetitlos, blass und teilnahmslos sind, sich einfach nicht erholen. Auch hier bietet die potenzierte Eigenblutbehandlung in Kombination mit der PHÖNIX Aufbautherapie für Kinder wertvolle Unterstützung. Die Aufbautherapie setzt dann ein, wenn die Behandlung der Infektionskrankheit abgeschlossen ist: Seite 37 von 48 11. 1 nach Scharlachinfektion Anfertigung einer Eigenblutnosode C7 S. jeden 2. Tag 1 x 3 Tropfen auf die Zunge geben (etwa 5mal) Im Anschluß daran Anfertigung einer Eigenblutnosode C9 S. 1 x wöchentlich 5 Tropfen auf die Zunge geben (etwa 5mal) Weitere orale Medikation: PHÖNIX Aufbautherapie für Kinder Durchführung siehe oben 11. 2 nach Maserninfektion: Anfertigung einer Eigenblutnosode C7 S. jeden 2. Tag 1 x 3 Tropfen auf die Zunge geben (etwa 5mal) im Anschluß daran Anfertigung einer Eigenblutnosode C9 S. 1 x wöchentlich 5 Tropfen auf die Zunge geben (etwa 5mal) weitere orale Medikation PHÖNIX Aufbautherapie für Kinder Durchführung siehe oben 11. 3 nach einer Meningitisinfektion mit Folgeerscheinungen wie Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen Seite 38 von 48 Anfertigung einer Eigenblutnosode C7 S. 1 x wöchentlich 5 Tropfen - etwa 5mal (in gleicher Weise C9 und C15) Weitere orale Medikation: Traumeel liquid. Graphites Ho aa 50.0 MDS.: 3 x tgl. 5 - 10 gtt. Latensin Kps. stark S. 1 x wöchentlich 1 Kps. nüchtern einnehmen und 3 Stunden nüchtern bleiben 11. 4 nach Pfeifferschem Drüsenfieber Anfertigung einer Eigenblutnosode C7 S. jeden 2. Tag 1 x 3 Tropfen auf die Zunge geben (etwa 5mal) Im Anschluß daran Anfertigung einer Eigenblutnosode C9 S. 1 x wöchentlich 5 Tropfen auf die Zunge geben - etwa 5mal - ebenso C15 weitere orale Medikation: Utilin Kps. stark Sanum S. montags 1 Kps. nüchtern einnehmen und 3 Std. nüchtern bleiben Latensin Kps. stark Sanum S. mittwochs 1 Kps. nüchtern einnehmen und 3 Std. nüchtern bleiben Recarcin Kps. Sanum S. freitags 1 Kps. nüchtern einnehmen und 3 Std. nüchtern bleiben PHÖNIX Lymphophön S. 3 x tgl. 10 - 15 gtt. mit Wasser verdünnt einnehmen Seite 39 von 48 11. 5 nach einer Keuchhusteninfektion Anfertigung einer Eigenblutnosode C5 S. jeden 2. Tag 1 x 5 Tropfen auf die Zunge geben - etwa 5mal Im Anschluß daran Anfertigung einer Eigenblutnosode C7 S. 1 x wöchentlich 5 Tropfen auf die Zunge geben - etwa 5mal weitere orale Medikation: PHÖNIX Aufbautherapie für Kinder Durchführung siehe oben 11. 6 nach einer Parotitis epidemica Anfertigung einer Eigenblutnosode C7 S. jeden 2. Tag 1 x 5 Tropfen auf die Zunge geben - etwa 5mal Im Anschluß daran Anfertigung einer Eigenblutnosode C9 S. 1 x wöchentlich 5 Tropfen auf die Zunge geben - etwa 5mal; desgleichen C12 und C15. weitere orale Medikation: PHÖNIX Lymphophön S. 3 x tgl. 10 - 15 gtt. mit Flüssigkeit verdünnt einnehmen Utilin Kps. stark Sanum S. montags 1 Kps. nüchtern einnehmen und 3 Std. nüchtern bleiben Recarcin Kps. Sanum S. freitags 1 Kps. nüchtern einnehmen und 3 Std. nüchtern bleiben Seite 40 von 48 11. 7 nach einer Varicelleninfektion Der mit dem Krankheitsbild verbundene unangenehme Juckreiz der Haut läßt innerhalb weniger Stunden nach, wenn man in der Akutphase des Krankheitsbildes eine Eigenblutnosode in C7 anfertigt und davon 2stündlich 2 Tropfen auf die Zunge verabreicht. Jeder Skeptiker der Eigenbluttherapie wird durch den rasch einsetzenden Erfolg verstummen. Nach Ausheilung des Krankheitsbildes zur schnelleren Erholungsphase: PHÖNIX Aufbautherapie für Kinder Durchführung siehe oben 12. Das nervöse und zappelige Kind Immer größer wird die Zahl der Kinder, die fernsehgestreßt, video- und computergestört mit hohlen Augen, starrem Blick und unübersehbarer Nervosität einer Behandlung bedürfen. Auffallend ist bei den Kindern die übersteigerte Reizbarkeit, die mangelnde Ausdauer, die anomale Konzentrationsschwäche und Zerstreutheit. Nicht selten beobachtet man Tics irgendwelcher Art oder die Eltern berichten über Nägelkauen und Bettnässen. Auch charakterliche Auffälligkeiten wie übermäßige Eifersucht, gewalttätige Wutausbrüche und zunehmende Auflehnungshaltung treten in Erscheinung. Bevor eine therapeutische Maßnahme durchgeführt werden kann, ist vordergründig das ausführliche Gespräch mit beiden Elternteilen. Nur dann kann der Behandler seine Entscheidung treffen. Dabei wird nur allzuoft deutlich, daß die eigentliche Ursache der kindlichen Verhaltensstörung im "Einsamkeitssyndrom" des Kindes zu suchen ist: beide Elternteile sind berufstätig - die Möglichkeit der kindlichen Betreuung ist unzureichend. Wenn die Eltern nicht bereit sind, zum Wohle des Kindes ihre Lebensgewohnheiten zu ändern, ist jegliche Therapie sinnlos. Nervöse Störungen der Kinder, die durch alltägliche Situationen in der Schule oder im Umgang mit Freunden usw. entstehen können, lassen sich gut mit den unterschiedlichsten naturheilkundlichen Methoden beeinflussen. Im Vordergrund der Behandlung stehen beruhigende Bäder: Eine Handvoll Lindenblüten auf 1 Liter Wasser als Aufguß. 10 bis 15 Minuten ziehen lassen und als Zusatz dem Badewasser zufügen. Badezeit: 20 Minuten oder Seite 41 von 48 In ein Glas geben Sie 1 EL Honig plus: 2 gtt. Basilikumöl 4 gtt. Geranienöl 2 gtt. Ysopöl das Ganze richtig verrühren und dem Badewasser zufügen. Badezeit: 20 Minuten Als Fertigprodukt bewährt sich auch das Honig-Schlafbad, das Pino Melissenölbad oder Kneipp Lavendelsalz. Auch Kinder haben einmal Phasen von ausgesprochener Reizbarkeit und schlechter Laune. Hier lohnt sich folgender Versuch: In ein Glas geben Sie 1 EL Honig plus 2 Tropfen Salbeiöl. Das Ganze richtig verrühren und dem Badewasser zufügen. Badezeit: 20 Minuten Empfehlenswert ist ein Beruhigungstee, der über einen Zeitraum von 4 - 6 Wochen verabreicht werden kann: Rp. (nach Prof. Dr. H. Schilcher) Melissae folium conc. 30.0 Lavendulae flos tot. 30.0 Passiflorae herba conc. 30.0 Hyperici herba conc. 10.0 M.f.spec. D.S. 1 TL auf 1 Tasse als Aufguß, 5 Minuten ziehen lassen. Je nach Alter 1 - 3 Tassen tgl. trinken. Der Geschmack dieser Teezubereitung kann durch Zusatz von Malven- oder Orangenblüten verfeinert werden. Orale Medikation: Chamomilla D30 Globuli S. tgl. 10 Globuli im Mund zergehen lassen Malvenöl Wala S. abends v. d. Schlafengehen den gesamten Rücken einreiben oder Chorea Gastreu S. 4 x tgl. 5 - 10 gtt. je nach Alter Aurum/Apis regina comp. Wala S. 3 x tgl. 5 Globuli im Mund zergehen lassen Bestehen nervöse Störungen insbesondere vor Klassenarbeiten: Seite 42 von 48 Argentum nitricum D30 Globuli S. am Tag der Klassenarbeit n. d. Frühstück 10 Globuli im Mund zergehen lassen oder Strophanthus D4 Dil. S. am Abend v. d. Klassenarbeit 10 gtt. am nächsten Morgen n. d. Frühstück 10 gtt. Ein vortreffliches Mittel für discogeschädigte Jugendliche ist folgende Kombination: Hypericum D4 Ignatia D4 Veratrum album D3 aa 30.0 MDS.: 4 x tgl. 15 gtt. mit Wasser verdünnt einnehmen Bei Verdacht auf Hörschäden ist der rechtzeitige Einsatz von Gelsemium Phcp® (früher Gehörkräftigungsmittel PHÖNIX) mit 3 x tgl. 10 - 15 Globuli über einen Zeitraum von 2 Monaten sinnvoll. Kommt es auf Grund nervöser Störungen zur Ausbildung eines TICS oder tritt Gliederzucken auf, so ist nachfolgende Therapie zu versuchen: Cerebrum suis D10/30/200 Injeel S. tgl. 1 Ampulle in ½ Glas stilles Wasser geben und schluckweise trinken 3 Tage Mercurius solubilis Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli*) anschließend 3 Tage Dulcamara S Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli anschließend 3 Tage Tage Acidum nitricum S Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli Die Einnahme beginnt jetzt wieder mit Mercurius solubilis Phcp®. Dieser Zyklus ist bis zu einer Gesamtdauer von 3 Monaten zu wiederholen. *) Kinder bis 5 Jahre 5 Globuli Kinder bis 10 Jahre 10 Globuli Kinder bis 15 Jahre 15 Globuli Oder Seite 43 von 48 Cerebrum suis D10/30/200 Injeel S. tgl. 1 Ampulle in ½ Glas stilles Wasser geben und schluckweise trinken Agaricus e pl. tota D4, 6, 12, 30 Wala Globuli S. 3 x tgl. 5 Globuli im Mund zergehen lassen Es versteht sich von selbst, daß keine medikamentöse Therapie die psychische Entfaltung des Kindes fördern kann. Das ist nur dann möglich, wenn dem Kind Zuneigung und innere Kraft gegeben wird. Ohne die elterliche Zuneigung und ohne die Bereitschaft der Eltern, ein Kind mit all seinen positiven und unvollkommenen Eigenschaften zu lieben, wird es stets zu einer mangelnden Persönlichkeitsentfaltung des Kindes kommen. Bleibt die Persönlichkeitsentfaltung des Kindes gestört, sind falsche Verhaltensmuster vorprogrammiert. Kommt durch die Berufstätigkeit beider Elternteile auch die körperliche Gesundheit z. B. durch unregelmäßige oder falsche Ernährungsgewohnheiten zu kurz, ist eine weitere Grundlage für die Fehlentwicklung in psychischer und körperlicher Hinsicht gegeben. Denn bereits in der Antike war bekannt, daß es für die Entwicklung des Menschen bedeutsam ist, nicht nur physisch, sondern auch psychisch gesund zu sein: "Mens sana in corpore san" in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. Wichtige Hinweise für die Eltern Reizüberflutung der Sinnesorgane abbauen: überlaute Musik- und Geräuschbeschallung übermäßiger Fernseh- und Videokassettenkonsum maßloses Betreiben von Computerspielen Eigene innere Fehlhaltung erkennen und versuchen zu beheben: übersteigerter Ehrgeiz Projektion eigener nicht erreichter Vorstellungswerte krankmachendes Genußverlangen (Alkohol, Drogen) Negativstreß abbauen durch: sinnvolle Freizeitgestaltung Pflege des Musischen Kontakt und Umgang mit Freunden Und immer gesprächsbereit sein, denn Kommunikation ist das Grundelement der Verständigung und des gegenseitigen Verstehens. Nur so kann den Ursachen von Frustrationen entgegengewirkt und damit ein Grundübel jeglicher Frustration, nämlich Angst, abgebaut werden. Denn Angst ist die Basis vieler seelischer und körperlicher Störungen. Seite 44 von 48 13. Körperliche Schwäche nach operativen Eingriffen Wenn nach operativen Eingriffen eine körperliche Schwäche bei Kindern zu beobachten ist und auch Schwierigkeiten mit dem Essen bestehen: China D4 Acidum phosphoricum D4 Hypericum D6 aa 30.0 MDS.: 3 x tgl. 10 - 15 gtt. n. d. E. Mulgatol Gelee S. morgens und abends 1 TL voll einnehmen 3 Tage Mercurius solubilis Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli*) anschließend 3 Tage Dulcamara S Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli anschließend 3 Tage Tage Acidum nitricum S Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli Die Einnahme beginnt jetzt wieder mit Mercurius solubilis Phcp®. Dieser Zyklus ist bis zu einer Gesamtdauer von 3 Monaten zu wiederholen. *) Kinder bis 5 Jahre 5 Globuli Kinder bis 10 Jahre 10 Globuli Kinder bis 15 Jahre 15 Globuli Wichtiger Hinweis: Eine sehr wertvolle und leider viel zu wenig in Anspruch genommene Empfehlung ist die, daß es bei jeglicher Hämatombildung im Gesicht, sei es durch Unfallgeschehen oder durch operativen Eingriff ausgelöst,eine sehr schnell wirkende Salbenanwendung gibt, die bereits in wenigen Tagen eine deutliche Besserung zeigt und bei kleineren Hämatombildungen zu einem völligen Verschwinden des Hämatoms innerhalb kürzester Frist führt. PHÖNIX Kalophön Salbe S. bei Hämatomen im Gesichtsbereich mehrmals tgl. dünn auf die betroffenen Stellen auftragen Bei Verletzungen jeglicher Art empfiehlt sich auch die einmalige Einnahme von 10 Tropfen Arnika D30. Seite 45 von 48 Übrigens: Sollten sich nach Schädelverletzungen, insbesondere nach einer Contusio oder Commotio cerebri späterhin Kopfschmerzen einstellen, hauptsächlich auch bei Witterungswechsel, hat sich folgendes bestens bewährt: PHÖNIX Phönomigral S. 3 x tgl. 5 bis 10 gtt. Solum uliginosum cps. Wala S. 3 x tgl. 5 bis 10 Globuli Latensin Kps. stark S. 1 x wöchentlich 1 Kps nüchtern einnehmen und 3 Std. nüchtern bleiben. 14. Windeldermatitis Die Bequemlichkeit einer Wegwerfwindel wird von vielen Müttern mit dem Preis einer Hautschädigung des Kindes erkauft. Nicht jedes Kind verträgt die Einmalwindel und reagiert mit der Entwicklung einer Soormykose, vorwiegend dann, wenn der Wechsel der Einmalwindel nur unzureichend erfolgt. Dabei beginnt die Hauterscheinung meist perianal und breitet sich dann über das Gesäß und die gesamte Genitalregion aus. Die stark entzündeten, nässenden oder schuppenden Hautpartien ähneln oftmals einer Psoriasis oder einer seborrhoischen Dermatitis und verursachen dem Kind quälende Beschwerden. Therapieempfehlungen: Das Kind baden in Töpfer Kleiebad oder Silvapin Kleiebad Die antiseptische und für die Haut beruhigende Wirkung des Kleiebades kann man durch Zusatz alkalischer Substanzen wie z.B. doppeltkohlensaures Natron oder Stärke (auf ein Kinderbad 2 EL) um ein Wesentliches erhöhen. Nach dem Bad muß das Kind gut abgetrocknet werden, die entzündeten Hautstellen kann man mit Hilfe eines Haarföns trocknen. Wenn die Haut trocken ist, wird auf die befallenen Hautstellen vorsichtig Zinköl aufgetragen: Seite 46 von 48 Zinci oxidati crudi Olei olivar. aa 30.0 MDS.: zum Auftragen auf die Haut oder die befallenen Hautstellen mit Calendula Urtinktur desinfizieren 10 gtt. Calendula Urtinktur auf ½ Tasse lauwarmes, abgekochtes Wasser geben und die Hautstellen vorsichtig abtupfen Anschließend die Haut gut abtrocknen, evtl. trockenfönen und Zinköl auftragen. Wenn das akute Stadium abgeklungen ist, wird das Zinköl durch eine Fettcreme ersetzt, wie z. B. Stibium Phcp®Salbe. Die Wegwerfwindel muß bei empfindlicher Haut durch Stoffwindeln ersetzt werden. Wenn die Stoffwindeln in der Waschmaschine gewaschen werden, sollte dem letzten Spülgang 1 Tasse Essig zugefügt werden. Durch das saure Milieu der Stoffwindel ist die Gefahr einer rezidivierenden Soormykose sehr gering. Voraussetzung ist allerdings, daß auch die Stoffwindeln regelmäßig gewechselt werden. Orale Medikation Je nach Art und Aussehen des Erythems werden Globuli in der D6 Potenz verabfolgt. Erfahrungsgemäß haben sich die Gaben von 2 x tgl. 5 Globuli, in etwas Flüssigkeit gelöst, bewährt: Die Haut ist sehr stark gerötet, wie bei einem Sonnenbrand und das Kind weint, wenn die empfindliche Haut naß wird: Cantharis D6 Die Haut zeigt stark nässende Symptome mit Bläschen- und Pustelneigung: Mezereum D6 Die stark entzündete und gereizte Haut neigt zu Blutungen Kreosotum D6 Die Haut ist auffallend ödematös geschwollen und neigt zur Blasenbildung Euphorbium D6 Treten neben der auffallenden Rötung verstärkt Papeln in Erscheinung und erfolgt eine Verschlimmerung des Gesamtzustandes der Haut durch Exkremente, dann sollte folgendes bedacht und verabreicht werden: Seite 47 von 48 Reizung durch Urin Medorrhinum D6 Reizung durch Stuhlgang Mercurius solubilis D6 Der Windeldermatitis kann man durch sachgerechte Hygiene und Pflege des Kindes weitgehendst vorbeugen. Trotz Beachtung aller Sorgfaltsmaßnahmen wird es immer wieder Kinder geben, die zu einer Windeldermatitis neigen. Bei anfälligen Kindern ist der Einsatz von Sulfur Phcp®(früher Flechten-Mittel-A PHÖNIX) und Calcium sulfuricum Phcp®(früher Flechten-Mittel-B PHÖNIX) im tgl. Wechsel gegeben mit 3 x tgl. 5 Globuli eine lohnenswerte Empfehlung. 15. Gerstenkorn - Hordeolum Bei Kindern mit allergischer Diathese, insbesondere bei vorliegender Pollinose, kommt es manchmal zur Ausbildung eines Gerstenkorns. Auch bei Kindern, die wiederholt unter Infektionen der Atemwege leiden, kann man diese Beobachtung machen. Dabei handelt es sich um eine akut auftretende, lokalisierte eitrige Entzündung im Bereich der Augenlider oder der Augenwimpernwurzel. Therapieempfehlung: Staphisagria D30 Globuli S. 1 x tgl. 10 Globuli Echinacea e plana tota D3 Augentropfen Wala S. morgens und abends 2 gtt. in das Auge geben Ist die Anfälligkeit für ein Gerstenkorn sehr groß und die Kinder damit sehr geplagt, dann muß das Abwehrsystem mobilisiert werden. Neben der potenzierten Eigenblutbehandlung, mit C7 beginnend, ist der Einsatz der PHÖNIX Aufbautherapie unumgänglich: 3 Tage Mercurius solubilis Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli*) anschließend Seite 48 von 48 3 Tage Dulcamara S Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli anschließend 3 Tage Tage Acidum nitricum S Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli Die Einnahme beginnt jetzt wieder mit Mercurius solubilis Phcp®. Dieser Zyklus ist bis zu einer Gesamtdauer von 3 Monaten zu wiederholen. *) Kinder bis 5 Jahre 5 Globuli Kinder bis 10 Jahre 10 Globuli Kinder bis 15 Jahre 15 Globuli 16. Literatur Alexander / Zoubek Biomedizin für Kinder Econ Verlag, Düsseldorf Imhäuser, Hedwig Homöopathie in der Kinderheilkunde Haug Verlag Krebs, Harald Eigenbluttherapie Methodik, Indikation und Praxis Urban + Fischer München Leduc, Hermann Kranke Kinder homöopathisch behandeln Droemer Knaur Verlag, München Mommsen, H. So bleibt mein Kind gesund Haug Verlag, Heidelberg Schilcher, Heinz Phytotherapie in der Kinderheilkunde Wissenschaftl. Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart Weiß, Rudolf Fritz Lehrbuch der Phytotherapie Hippokrates Verlag, Stuttgart