Kausalität Das Kausalitätsgesetz besagt, dass jedes Ereignis, jede Wirkung eine Ursache hat oder anders „alles Werdende verlangt eine angemessene Wirkursache“ (19/71). Das beruht auf der Vorstellung einer starren linearen Kette und ist genau so, wie z.Bsp. die Vorstellung von der linearen Zeit, eine Illusion unseres Erdendaseins. So sagen die Weisen, und wenn wir dies auf Anhieb nicht verstehen, so müssen wir ihnen glauben, denn sie durchdenken, was sie sagen, und können es jederzeit experimentell beweisen (#). 5a) Die Quantenphysik lehrt uns, dass sich im Atom Positronen oder Elektronen in Wechselwirkung vor- und rückwärts bewegen können, d.h. in unserer gewohnten dreidimensionalen Denkweise von der Vergangenheit in die Zukunft, aber auch (in nicht fassbarer Denkweise) von der Zukunft in die Vergangenheit. Das heißt damit, dass es ein „Vorher bzw. Nachher“ nicht gibt. Die Zeit ist untereinander verbunden und damit ist die Frage nach der Kausalität (jede Wirkung hat eine vorangehende Ursache) irrelevant (#). Ursache und Wirkung hinterfragen, z. Bsp. „weil der Regenwald abgeholzt wurde, haben wir eine Klimaveränderung“. Das wäre eine einfache Kausalitätsfeststellung, die wir überschauen können, wenn wir uns mit dieser Forschung einfach begnügen. Aber damit wäre die Frage nach der Ursache noch nicht beendet, denn auch die Abholzung hat eine Ursache und die Ur – Ursache aller Ursachen kann niemals gefunden werden (#). Der Motor meines Autos klopft, weil dieses und jenes vorher eingetreten sind. Das akzeptiert mein Gegenüber noch. Ich bin hingefallen, weil ein Stein auf dem Wege lag, den ich nicht gesehen habe.... Das sind einfache Folgerungen, die noch irgendwie legitim sind, besonders wenn es sich um technischer Fragen der Funktionalität handelt. In medizinischen Bereichen wird es aber erkennbar kompliziert. Die Realität funktioniert eben nicht immer linear - kausal, sondern in vielfach rückgekoppelten Wirkungskreisen (aus 1/ 128). 5b) Also: Wenn es eine Linearität der Zeit außerhalb unseres Bewusstseins nicht existiert, so wird zwangsläufig auch das Denkmodell der Kausalität in seiner Absolutheit erschüttert. Bei einfachen Dingen können wir nicht umhin, eine Ursache v o r der Wirkung festzustellen und wir kommen damit im Alltag ganz gut zurecht. Es muss sich aber immer um verhältnismäßig kleine Ausschnitte unserer Welt handeln, und für unsere Verhältnisse „zugeschnittene und überschaubare“ Handlungen, um einen Sündenbock feststellen zu können. Wir geben uns damit zufrieden, wenn wir dann in der Ursachenkette nicht mehr weiter fragen. Handelt es sich aber um nicht so offensichtlich durchschaubare Dinge, wie z. Bsp. in der Medizin, dann wird es bereits problematisch. Mit Bestimmtheit werden Viren, Bakterien... für nachfolgende Krankheiten verantwortlich gemacht, und doch sind dieselben lediglich Vollzugsbeamte (2/112) des persönlichen Schicksals und die eigentliche Ursache liegt in einem ganz anderen Bereich. 5c) Und nun noch ein wenig Physik: Das Konzept der Kausalität mag bestenfalls im täglichen Leben als Hilfsfunktion des Denkens praktikabel sein, jedoch völlig unzureichend als Instrument metaphysischer Erkenntnisse (Lehre vom Urgrund des Seins) und Zusammenhänge. Der Glaube, es gäbe kausale Zusammenhänge ist falsch, denn er baut, wie bereits gesagt wurde, auf der Linearität der Zeit auf. Innerhalb der Wissenschaft war es die Quantenphysik, welche das kausale Weltbild durchbrach und in Frage stellte. Werner Heisenberg stellte fest, dass in ganz kleinen Raum – und Zeitbereichen (in den Elementarteilchen) Raum und Zeit in einer eigentümlichen Weise verwischt sind, so dass man z.Bsp. die Begriffe früher oder später nicht mehr richtig definieren kann. Weiters verlaufen gewisse Prozesse scheinbar zeitlich umgekehrt und entsprechen nicht mehr unserer üblichen kausalen Reihenfolge. Diese physikalische Erkenntnis ist vorsichtig formuliert und beschränkt sich auf das Beobachtbare. 5d) Die Begriffe vorher und nachher werden aber umso deutlicher, je mehr wir in die größere und gröbere Struktur der Materie eindringen. Gehen wir dann mit der Forschung in den größeren Bereich (also über unseren Raum hinaus), so verliert sich zuerst die klare Unterscheidbarkeit zwischen Zeit und Raum, Vorher und Nachher, bis die Trennung schließlich ganz verschwindet und wir dort angekommen sind, wo Einheit und Ununterschiedenheit herrschen. Hier gibt es weder Zeit noch Raum, hier herrscht ewiges Hier und Jetzt. Es ist der Punkt, der alles enthält und dennoch „Nichts“ genannt wird. Zeit und Raum sind die beiden Koordinaten, welche die Welt der Polarität, die Welt der Täuschung, Maya, aufspannen. Ihre Nichtexistenz durchschauen und es ist die Voraussetzung, um Einheit erlangen zu können (9/98)... so sagen die Weisen. Einen herrlicheren (gedanklichen) Gottesbeweis und Jenseitsglauben gibt es kaum, so wage ich zu sagen (siehe XII/ 10b). 6* Kausalität in der Medizin kann zum Problem werden. Die Schulmedizin und andere Wissenschaften wetteifern geradezu, die vorangegangenen Dinge, die äußere Ursache zu erforschen, um an dieser Stelle die Behandlung anzusetzen. Der Patient kommt mit Bluthochdruck zum Arzt. Dieser verschreibt sofort ein blutdruck- senkendes Mittel und die Sache ist vorerst erledigt. Selten gibt es Mediziner die weiterfragen. Dann kämen sie auf die Niere als nächste Ursache. Aber auch die Niere ist nur ein weiteres Glied in der Kette und es gäbe natürlich eine weitere Ursache. Und dann käme man schließlich vom eigenen Körper weg und sollte die weitere Ursache im Familienleben oder im Beruf suchen. Und das gäbe kein Ende. In unserem Fall wird bereits bei der ersten Stelle abgebrochen, denn wo käme man da hin? Man behandelt daher nicht an der Niere herum, sondern verschreibt ein Mittel gegen den Bluthochdruck und die kranke Niere kommt vorerst einmal ungeschoren davon. In Wirklichkeit sind alle die Ursachen in der Kette auch nur Sachen unter den anderen und es ist falsch, sie Suche nach einem beliebigen Punkt abzubrechen und dieses Glied einfach zur Ursache hoch zu stilisieren ( aus 9/104). 6a) Jedes in Erscheinung tretende Symptom ist ein Warnsignal. Dieses Signal vordergründig zu beseitigen ist meist die Therapie der Schulmedizin. Auch die Technik hat es sich zurechtgemacht, Warnsignale einzubauen. Die rote Lampe in der Gefriertruhe leuchtet dann auf, wenn die Temperatur in der Truhe ungewöhnlich ansteigt und sie zeigt damit an, dass der Inhalt gefährdet ist. Kein vernünftiger Mensch würde beim Aufleuchten dieses technischen Warnsystems hingehen, die Birne locker schrauben und beim Verlöschen des Lichts stolz verkünden, er habe die Gefriertruhe repariert. Aber bei der „Reparatur“ des Menschen wiederholt sich dieser Vorgang jedoch ständig. Kaum leuchtet ein Symptom auf, schon bringt der Arzt es zum Verschwinden und verbucht diesen Trick als einen Therapieerfolg (2/150). 7* Krankheit als Schicksal Krankheit ist die häufigste Form, Schicksal einzulösen (2/143) Ein Mensch hat nicht eine Krankheit, sondern vielmehr ist der Mensch krank. Doch dieser kranke Mensch wird von der Medizin nicht behandelt, sondern lediglich seine Krankheiten, seine Symptome (2/144). Wenn die verschiedensten körperlichen Funktionen in einer bestimmten Weise zusammenspielen, entsteht ein Muster, das wir als harmonisch empfinden und deshalb als „Gesundheit“ bezeichnen. Entgleist eine Funktion, so gefährdet sie mehr oder weniger die gesamte Harmonie, und wir sprechen von „Krankheit“. Der Körper ist somit die Darstellungs- oder Verwirklichungsebene des Bewusstseins und somit aller Prozesse und Veränderungen, die im Bewusstsein ablaufen. Anders ausgedrückt ist der materielle Körper die Bühne auf der die Bilder des Bewusstseins zum Ausdruck drängen. Gerät daher ein Mensch in seinem Bewusstsein ins Ungleichgewicht, so wird dies in seinem Körper als Symptom sichtbar und erlebbar (9/18) und wie Dahlke auch meint „ablesbar“ (#). 7a) Unser Körper ist der Spiegel unserer Seele. .Der Mensch wird krank. Illusionen werden schlagartig zerstört und es verschwindet plötzlich viel von den aufgeblasenen Egospielen und Machtansprüchen, denn Krankheit macht ehrlich. Vor allem ehrlich gegen sich selbst, was zu den härtesten Forderungen gehört, die sich ein Mensch stellen kann. Und im Krankheitssymptom leben wir deutlich und sichtbar, was wir in unserer Psyche wegdrängen und verbergen wollen (9/62) und es zwingt uns über den Körper, das freiwillig nicht gelebte Prinzip dennoch zu verwirklichen (aus 9/64). 7b) Kranksein gehört zum Schicksal eines Menschen und Krankheit ist entweder Korrektur oder Aufforderung, beziehungsweise beides gleichzeitig. Überdies kann Krankheit, besonders wenn sie bleibende Folgen mit sich bringt, auch Anlass sein, seine eigene Bestimmung zu finden, etwa durch einen notwendig gewordenen Berufswechsel oder ähnliches. Auf gar keinen Fall ist Krankheit eine zufällige Störung, die man möglichst schnell bekämpfen muss. Für Unfälle gilt das gleiche. Kein Mensch verunglückt zufällig (41/181). 7c) Deshalb hat an der Krankheit niemand und nichts von außen die Schuld. Rückgekoppelte Wirkungskreise und die eigentliche Schuldhaftigkeit sind kaum feststellbar (sinngemäß 1/28). Erkranken kann der Mensch immer nur an einem Urprinzip, nicht an Bakterien, Viren, Toxinen oder ähnlichem. 7d) Heilen heißt, die Information aus der Krankheit zu befreien und deshalb ist der wichtigste und erste Schritt für den Kranken, mit seiner Krankheit in Harmonie zu gehen. Das Jasagen zu ihr zu lernen (aus 2/146). Wenn der religiöse Mensch das Schicksal als Lohn oder Strafe Gottes empfindet, erkennt er hiermit die Eigenverantwortlichkeit für sein Schicksal an und bleibt mit ihm versöhnt /41/182). Heilen ist immer ein priesterlicher Akt, der sich jenseits der Stofflichkeit vollzieht. Christus sagte bevor er den Gelähmten (51/107) heilte: „Deine Sünden sind dir vergeben“ (aus 2/151 u. #). 7e) Wird aber das Symptom unterdrückt, zwingt es den Menschen, sein nicht behandeltes Kranksein auf einer anderen Ebene zu signalisieren. Diesen Effekt nennt man Symptomverschiebung, und der Patient wandert mit der nächsten Krankheit zum nächsten Facharzt (2/150). 7f) Wenn die neue Physik sogar den Atomen „Geist“ (? Siehe XI/b) zuerkennt, umso mehr muss diese Annahme von den Bakterien und Viren gelten. Bis vor kurzer Zeit meldete die medizinische Wissenschaft im Kampf gegen das Aids – Virus siegreich zu sein und gegen diese fürchterliche Krankheit (von der man erst ein Jahrzehnt weiß) ein wirksames Medikament gefunden zu haben. Prompt taucht eine neue Meldung auf, nämlich, dass dieser Virus eine bisher unbekannte Variante aufweist und daher auf die bereits mit Erfolg eingesetzten Medikamente nicht mehr reagiert. Man könnte dies als Trick der Viren ansehen. Die Forschung hat nun wieder von neuem zu beginnen, um ein wirksames Gegenmittel zu finden und damit bewahrheitet sich der Gedanke, dass Gewalt wiederum nur Gegengewalt bringt. Die Viren sind also Gegenspieler, die mit „Geist“ arbeiten (# u. 9/172).