FRAGENKATALOG Rettungssanitäterprüfung FACHGEBIET: RETTUNGSWESEN Welche Einsatzarten und Rettungsmittel gibt es?(F1) Einsatzarten: (Notfall-) Rettungsdienst (NAW, NEF, NAH – RTW Erstversorgung) Krankentransportdienst (KTW, BKTW) Kranken- und Behindertenbeförderung (BT, Taxi, privates KFZ) Rettungsmittel: Notarzteinsatzfahrzeug = NEF Notarztwagen = NAW Notarzthubschrauber = NAH Rettungswagen = RTW Welche erforderlichen Angaben bracht der NAH bei der Alarmierung?(F2) Einsatzort mit genauer Positionsbestimmung, Ortsbestimmung und zusätzliche Orientierungshilfe (z. B. Ortsrand, nahe Fußballplatz usw.). Nach Möglichkeit Angabe mit Koordinaten. Witterungsverhältnisse: Sichtweite, Sichthöhe, Windverhältnisse, Windrichtung, Schnee etc. Landeplatz: Lage, Zustand, Hindernisse im Anflugsektor (z. B. Hochspannungsleitungen) Optische Kennung des Landeplatzes: "Einsatzfahrzeug mit eingeschalteten Warnblinkleuchten und Blaulicht ca. 50 m vom Landeplatz entfernt." Einsatzart: Primär-, Sekundäreinsatz Art des Notfalles: Verkehrsunfall, interner Notfall usw. Anzahl der Betroffenen, Art und Schwere der Verletzung/Erkrankung Durchgeführte Sofortmaßnahmen, Arzt anwesend? Funkrufbezeichnung des am Notfallort befindlichen Einsatzfahrzeuges sowie des Funkkanals, auf dem es erreicht werden kann Wie muss der Landeplatz für den HAH beschaffen sein? Wie erfolg die Einweisung des NAH?(F3) Beschaffenheit: Der Landeplatz muss ein horizontaler, ebener und trittsicherer Aufsetzplatz von mindestens 10 x 10 m sein und darf niemals in Mulden liegen. Im Umkreis von 25 m darf sich keine Erhebung befinden, im An- und Abflugsektor von 100 m darf es keine Hindernisse höher als 15 m geben. Alle leichten Gegenstände (Decken, Tragen, Holzstücke, Papier, Heu usw.) sind aus dem Landebereich zu entfernen, Fenster und Türen der Autos zu schließen. Weiters muss auf Kappen, Brillen oder dergleichen beim Landemanöver geachtet werden. Optische Kennung des Landeplatzes: "Einsatzfahrzeug mit eingeschalteten Warnblinkleuchten und Blaulicht ca. 50 m vom Landeplatz entfernt". Es wird darauf hingewiesen, dass eingeschaltetes Blaulicht vom Hubschrauber aus fast nie gesehen werden kann, zumal das Licht horizontal leuchtet. Alle Fenster und Türen des RTW sind geschlossen zu halten. 75882193 -1- FRAGENKATALOG Rettungssanitäterprüfung Einweisung: In der Regel wird der Pilot am Einsatzort jeweils eine Besichtigungsrunde ziehen. Der NAH landet immer gegen den Wind. Der Einweiser stellt sich daher ca. 5 m vom Aufsetzpunkt mit dem Wind im Rücken auf (Gras oder Schnee in die Luft werfen - Windrichtung bestimmen) und bleibt bis zum Aufsetzen in dieser Position. Im Winter oder bei sandigem Untergrund sollen der Mund (Schal) und die Augen (Brille) geschützt werden. Der Einweiser darf keine Kopfbedeckung tragen. Die mit den Armen gegebene Signalstellung YES ist die Aufforderung zum Aufsetzen. Bodentunebenheiten im Bereich der Fahrwerksräder oder Annäherung einer Person zum Heckrotor sind dem Piloten sofort durch Senken des rechten Armes (NO-Signal) anzuzeigen. Nach dem Aufsetzten senkt der Einweiser die Arme und geht in kniende Position bis zum Stillstand der Rotorblätter oder bis der Pilot ein Zeichen zur Annäherung gibt. Einsatzkriterien für einen NAH und NEF?(F4) Allgemein: NA muss dann verständigt werden wenn eine oder mehrer Lebensfunktionen gestört oder ausgefallen sind. Entscheidung welches Transportmittel: Entfernung Sichtbedingungen Straßenverkehrslage Position andere Einsatzmittel Landemöglichkeiten Die Aufgaben der Einsatzleitstelle sind?(F5) Entgegennahme und Dokumentation (Notrufe, Transportanweisungen) Aufträge zur Hilfeleistung (Anrufer) Rückruf (Unklarheiten) Abschätzung der Einsatzkriterien, Reihung nach Dringlichkeit und lokalen Gegebenheiten Festlegung der Einsatzart Erteilen des Transportauftrages Kontaktaufnahme (Arzt, Exekutive, Feuerwehr, Spezial Einheiten.....) Aufrechterhaltung des Kontaktes (Einsatzfahrzeugen) Voranmeldung in bedrohlichen Situationen (Krankenhaus) Welches Personal gibt es im Rettungsdienst? Wann ist das Sanitätspersonal nicht einsatzbereit?(F6) Einteilungskriterien im Rettungsdienst: Beschäftigungsart Ausbildungsart Einsatz und Tätigkeitsbereich 75882193 -2- FRAGENKATALOG Rettungssanitäterprüfung Beschäftigungsart: Hauptberuflich Freiwillig Zivildiener Ausbildungsstand: Rettungssanitäter Notfallsanitäter Notfallsanitäter mit Notfallkompetenz Notarzt Tätigkeitsbereich: Leitstellendienst Leitende Funktion Einsatzfahrer Rettungssanitäter Nicht einsatzbereit: Übermüdung Medikamenteneinnahme Alkohol, Drogen Dies schädigt das Ansehen und die Interessen des ÖRK und stellt daher einen Ausschluss bzw. Entlassung da. Es kann auch zu strafrechtlichen Problemen kommen. Weiteres gefährdet es auch das Wohl unsere Patienten. Wir sind verpflichtet alles zu um die Einsatzfähigkeit zu erhalten und alles zu unterlassen was die Einsatzbereitschaft mindern könnte. Zur persönlichen Schutzausrüstung gehören?(F7) Einmalhandschuhe (Vermeidung Kontakt mit Krankheitserregern) Berufsschuhe/Sicherheitsschuhe nach EN 344 (rutschfest, knöchelumschließend) Persönliche Schutzausrüstung – Schutzkleidung (Straßenverkehr, schlechter Sicht) Die häufigsten Gefahren an der Einsatzstelle sind?(F8) Haustiere des Patienten Schlechte Sicht und unbekanntes Gelände Scharfkantige Wrackteile Abgetretene Stufen in Stiegenhäusern Aggressive Patienten oder Angehörige Übermüdung und Überlastung Die notwendige Vor- und Umsicht und das Agieren als Team sind wertvolle Begleiter in der regelmäßigen Arbeit im Rettungsdienst. Wie verhält sich ein qualifizierter Sanitäter am Krankenbett? Beschreiben Sie den Umgang mit Ersthelfer, Angehörigen und Passanten?(F9) 75882193 -3- FRAGENKATALOG Rettungssanitäterprüfung Krankenbett: Ruhe, Höfflichkeit, und Hilfsbereitschaft Erwachsene mit HERRN, FRAU ansprechen auch Familienmitglieder Kinder werden mit dem Vornamen angesprochen Sanitätshilfsmaßnahmen werden dem Zustand des Patienten durchgeführt. Wichtig: Erklären der Maßnahmen Prinzip: Mit dem Patienten reden nicht über dem Patienten reden. Meinungsverschiedenheiten niemals vor Patienten austragen Informationen über Zustand des Patienten einholen: Befragung des Patienten bzw. Angehörige oder Einweisungsschein beachten Mitnahme der persönliche Sachen: Dokumente, Toilettenartikel, Nachtwäsche, Hilfsmittel (Brille, Hörgeräte,.....), Spielzeug (Kinder) Mitnahme für Krankenhaus wichtige Unterlagen: Verordnungsschein, Befunde, Medikamente, Sonderausweise,..... Einweisungsschein bzw. ärztlichen Transportauftrag übernehmen Transportnachweis ausfüllen Umgang mit Ersthelfern, Angehörigen, Passanten Ersthelfermaßnahmen würdigen, Dank für geleistete EH aussprechen. Ruhige und besonnene Zuschauer können zur Mitarbeit herangezogen werden. (MPG beachten) Besserwisser erhalten Scheinaufträge Rettungssanitäter darf sich nie im Ton vergreifen Nervöse Angehörige beruhigen Wer hat welche Verantwortung am Sanitätseinsatzwagen?(F10) Sanitätseinsatzfahrer Ständige Einsatzbereitschaft Aufrechterhaltung der Betriebsicherheit Transportführer Leitung des Teams Verantwortliche Durchführung der Aufgaben Ergänzung der Ausrüstung nach jedem Transport Welche Transporteinflüsse gibt es und wie wirken sie auf den Patienten?(F11) Beschleunigungskräfte: Rettungssanitäter soll Fahre auf Fahrverhalten aufmerksam machen Lagerung des Patienten mit Blick in Fahrtrichtung = günstig für negative Transporteinflüsse jedoch schlecht für Überwachung und Versorgung Wichtig ist eine gleitende und vorausschauende Fahrweise bei einem Notfalltransport = Teil der optimalen Patientenversorgung Schwingen: Während Transport entstehen vertikale und horizontale Schwingungen, Patient kann darunter sehr leiden, betreffen ganzen Körper oder einzelne Körperteile sehr stark Nicht abgesaugte Vakuummatze, spezielle Trageauflagen können Schwingungen dämpfen = Transport angenehmer 75882193 -4- FRAGENKATALOG Rettungssanitäterprüfung Bei korpulenten Menschen kann ein wegrutschen von der Trage vorkommen Beim Transport auf korrekte Sicherung Achten Lärm: Gleiche schädliche Wirkung auf des vegetative NS wie Beschleunigungskräfte oder Schwingungen Bei Epileptikern kann Folgetonhorn bzw. Blaulicht Anfälle auslösen Auch bei Herzerkrankungen ist Lärm zu vermeiden Temperatur: Es muss aufs Temperaturempfinden des Patienten eingegangen werden Winter = Heizung, Sommer = Klimaanlage Wie erfolgt die psychische Betreuung während des Transportes?(F12) Patient ist abhängig, deshalb sucht er Kontakt. Man darf Abhängigkeit dem Patienten nich spüren lassen Mit einer allgemein verständlichen Sprache reden, keine Fremdwörter Wenn Helfer seinen Kenntnissen und Fähigkeiten vertraut spürt die der Patient Selbstbestimmungsrecht des Patienten sollte weitgehend beachtet werden Gefühle müssen akzeptiert werde Auch Helfer darf seine Gefühle zeigen Zusagen und Versprechen einhalten Patient soll nicht entspannen können Nicht mit Tricks arbeiten Welche Besonderheiten gibt es beim Umgang mit älteren Personen und mit Kindern?(F13) Umgang mit älteren Personen Mit tiefer Stimme Sprechen (wirkt beruhigend) Testen ob Patient einen auch hören kann Deutlich Sprechen, störende Geräusche meiden Auf das Sprechtempo achten, langsam sprechen Geduldig bleiben, auch wenn Antwort auf sich warten lässt Kurze Sätze, kurze Worte verwenden Immer eine Frage stellen Beim wiederholen einer Frage gleichen Wortlaut wählen Immer nur eine Anweisung geben, mehrere oft schwierig zu verstehen und verwirren Umgang mit Kindern Mit Vornamen ansprechen Rasch versorgen und Handgriffe erklären (Ablenkung) Auf Gemeinsamkeiten hinweißen Wenn möglich Spielzeug mitnehmen lassen Anwesenheit der Eltern in meisten Fällen Angstreduzierend, doch nicht immer beruhigend: Angst der Bezugsperson kann auf Kind übertragen werden, deswegen auch Bezugspersonen eine Hilfestellung gegeben werden 75882193 -5- FRAGENKATALOG Rettungssanitäterprüfung Wie erfolgt die Übergabe der Patienten im Krankenhaus? Patient so lange betreuen bis vom Arzt oder Pflegepersonal übernommen wird Art der Übergabe nicht einheitlich geregelt Übergabe muss am Transportnachweis durch Stempel und Unterschrift bestätigt werden Kein Einweisungsschein: Arzt Notwendigkeit des Transportes zu bestätigen Bei Übergabe: Alle Infos über Zustand des Patienten und Maßnahmen weitergegeben werden (über gesamte Einsatzdauer) WICHTIG: Dokumentation Bei Übergabe: Alle Medikamente, Befunde, Wertsachen, Giftreste, amputierte Körperteile usw. übergeben. 75882193 -6-