02. April 2014 Gürtelrose: Schmerzhafter Ausschlag mit Tücken Anmoderation: Der Begriff Gürtelrose ist nicht etwa der Name für eine bestimmte Rosensorte – er steht für eine Viruserkrankung, die schmerzhafte Hautausschläge verursacht. Typischerweise ziehen die Bläschen und Rötungen einseitig gürtelförmig um den Rumpf. Allerdings kann der Ausschlag auch an anderen Körperstellen auftreten – häufig betrifft das eine Gesichtshälfte oder die Kopfhaut. Kristin Sporbeck hat sich bei Dr. Julian Bleek, Arzt im AOK-Bundesverband, über die Erkrankung informiert. Länge: 2.03 Minuten -----------------------------------------------------------------------------------------Dr. Julian Bleek: Die Gürtelrose – medizinisch herpes zoster genannt – ist eine Viruserkrankung, die durch dasselbe Virus ausgelöst wird, das auch für Windpocken verantwortlich ist. Windpocken sind sehr ansteckend, weshalb die meisten Menschen bereits in der Kindheit mit dem Virus Kontakt hatten. Nach Abklingen der Windpocken bleiben die Viren im Körper und zwar in den Nervenwurzeln nahe des Rückenmarks. Besonders bei einem geschwächten Abwehrsystem können die Viren wieder aktiv werden und entlang der Nervenbahnen zu den Hautbezirken wandern, die von den Nerven versorgt werden. Text: erklärt Dr. Julian Bleek, Arzt im AOK-Bundesverband. Die Gürtelrose zeigt sich häufig erst Jahrzehnte nach den Windpocken als Zweiterkrankung. Betroffen sind meist ältere Menschen oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Typisch ist ein Hautausschlag mit entzündlicher Rötung und Bläschen, die einzeln oder in Gruppen auftreten können. 1 Dr. Julian Bleek: Dazu kommen starke Schmerzen, Brennen und Juckreiz. Oft sind Schmerzen das erste Symptom, das heißt die Schmerzen treten häufig vor den ersten sichtbaren Hauterscheinungen auf. Typischerweise zieht der Ausschlag gürtelförmig vom Rücken bis zur Vorderseite des Rumpfes. Text: Die Gürtelrose tritt einseitig auf, meist im Bereich des Rumpfes, der Kopfhaut, des Ohres oder des Auges. Unbehandelt halten diese Symptome etwa zwei bis drei Wochen an. Dr. Bleek: Dr. Julian Bleek: In manchen Fällen kommt es zu anhaltenden unangenehmen, dumpfen oder stechenden Schmerzen, der sogenannten Zosterneuralgie. Wenn das Auge betroffen ist, kann es durch eine Vernarbung der Hornhaut, zu Sehstörungen kommen. Ist das Ohr betroffen, kann eine Hörminderung die Folge sein. Um das alles möglichst zu vermeiden, ist es also wichtig, frühzeitig zum Arzt zu gehen. Text: Behandelt wird mit Medikamenten, die das Virus daran hindern sich zu vermehren sowie mit starken Schmerzmitteln. Gegen den Ausschlag helfen Tinkturen oder Puder – sie lindern den Juckreiz und sollen eine Infektion der Bläschen mit Bakterien vermeiden helfen. 2