Halle

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Erhalt einer leistungsfähigen Universität und der Universitätsmedizin
Halle
Die Studierenden der Medizinischen Fakultät und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Universitätsklinikums
Halle (Saale) und der Medizinischen Fakultät kämpfen nicht nur für den Erhalt unserer Arbeits-, Ausbildungs- und
Studienplätze, sondern vor allem für die medizinische Versorgung unserer Patientinnen und Patienten und damit
für ein lebenswertes Sachsen-Anhalt.
Die Universitätsmedizin bildet Studierende zu Ärzten und Zahnärzten aus und trägt die Facharztausbildung im
südlichen Sachsen-Anhalt. Denn schon heute kann der Bedarf an Ärztinnen und Ärzten in fast allen
Fachbereichen in Sachsen-Anhalt kaum gedeckt werden. Ohne uns wird die Zahl der ausgebildeten
Allgemeinmediziner dramatisch abnehmen und sich die medizinische Versorgungssituation im südlichen
Sachsen-Anhalt weiter verschlechtern.
Wir anerkennen, dass der Haushalt des Landes Sachsen-Anhalt saniert werden muss. Die Politikerinnen und
Politiker tragen jedoch die Verantwortung dafür, wenn selbst ihre Kinder und Eltern in Zukunft nicht mehr
ausreichend medizinisch versorgt werden können.
Die Universitätsmedizin schafft Mehrwert! Es stehen nicht nur die mehr als 4.000 Arbeitsplätze der Beschäftigten
auf dem Spiel, sondern auch hunderte indirekte Arbeitsplätze in Firmen aus der Region, die auf Aufträge aus der
Universitätsmedizin angewiesen sind. Zusammen mit dem zusätzlichen Kaufkraftrückgang wären die
Auswirkungen für die Stadt Halle und die Region katastrophal! Die Universitätsmedizin würde als einer der
großen Motoren für Wirtschaft und kulturelles Leben der Region ausfallen. Handwerk, Bau, Handel,
Dienstleistungsgewerbe, Oper, Gastronomie, Kinos, Theater, Museen – alle hätten darunter zu leiden.
Was ist die Martin-Luther-Universität ohne ihre traditionsreiche Medizinische Fakultät? Stirbt die
Universitätsmedizin, darbt unsere Universität und die Stadt Halle wird krank.
Wir erwarten Informationen, wie sich die Landesregierung die künftige Medizin-Ausbildung und die Versorgung
der Patientinnen und Patienten vorstellt. Und wir erwarten Auskünfte, wie die Landesregierung die bisher
geleisteten Investitionen in die Universitätsmedizin Halle begründet, wenn die Schließung ins Auge gefasst
worden ist. Hier werden leichtfertig die Steuergelder der Bürgerinnen und Bürger auf’s Spiel gesetzt. Das
Engagement der Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und der Studierenden wird mit Füßen getreten. Wir setzen darauf,
dass der Wissenschaftsrat unsere Konzepte für eine zukunftsfähige Universitätsmedizin anerkennt und würdigt.
Die Universität ist von Friedrich dem Weisen gegründet worden – wird sie nun vom Finanzminister geschlossen?
Wir setzen auf den Weitblick der Politikerinnen und Politiker im Land Sachsen-Anhalt. Erkennen Sie die
Notwendigkeit, die hallesche Universitätsmedizin zu erhalten! Wir sind zu konstruktiven Gesprächen bereit.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Auszubildende der halleschen Universitätsmedizin
Studierende aus der Medizin, Zahnmedizin und Pflege- und Gesundheitswissenschaften
Patientinnen und Patienten
Bürgerinnen und Bürger des Landes Sachsen-Anhalt
Kämpft mit uns für den Erhalt der Universitätsmedizin!
www.hallebleibt.de
Begründung:
1. Im Land müssen jährlich 200 bis 230 Ärzte durch altersbedingtes Ausscheiden ersetzt werden. Die
Schwundquote bei den frisch ausgebildeten Ärzten liegt bei 50 Prozent. D. h. nur zwei Medizinische Fakultäten in
Sachsen-Anhalt können den Bedarf an Ärzten decken. Die Universitätsmedizin Halle hat hierfür ein modernes
Curriculum und moderne Strukturen entwickelt, die es in dieser Art bundesweit nur an wenigen Standorten gibt.
2. Die Universitätsmedizin Halle bietet einen der besten zahnmedizinischen Studiengänge Deutschlands an, mit
Zahnkliniken, die eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung genießen, so dass eine unproblematische
patientennahe Ausbildung stattfinden kann.
3. Die Universitätsmedizin Halle kümmert sich intensiv um die künftige medizinische Betreuung in unterversorgten
Regionen des Landes: durch die Klasse Allgemeinmedizin und die Verbundweiterbildung Allgemeinmedizin
werden künftige Landärzte ausgebildet.
4. Die Universitätsmedizin Halle sorgt für die Akademisierung der Gesundheitsfachberufe, wie sie vom
Wissenschaftsrat und Fachgesellschaften gefordert werden. Damit tragen wir zu einer fachgerechten Versorgung
einer immer älter werdenden und damit kränkeren Gesellschaft bei.
5. Die Universitätsmedizin Halle hält ein großes Maß an Spezialsprechstunden zur Verfügung, die von keinem
privaten Betreiber auf Grund der fehlenden Refinanzierung betrieben werden dürften.
6. Die Universitätsmedizin Halle übernimmt durch ihre Zentrale Notaufnahme die Aufgaben von etwa 15
Hausärzten, die bereits jetzt nicht im südlichen Sachsen-Anhalt für die Versorgung zur Verfügung stehen.
Außerdem ist die Universitätsmedizin Halle ein wichtiger Bereitsteller der fachärztlichen Versorgung, die ebenso
ansonsten im südlichen Sachsen-Anhalt nicht möglich wäre.
7. Forschung im Bereich der Epidemiologie (Herzinfarktregister, Nationale Kohortenstudie, Klinisches
Krebsregister) zu Erfassung der Gesundheitssituation und Versorgungsqualität.
8. Forschung im Bereich der Gesundheits- und Pflegewissenschaften für innovative Vorsorge- und
Versorgungsstrategien.
9. Forschung im Bereich Krebsmedizin inkl. Molekularer Medizin zur Verbesserung des Verständnisses der
Krankheitsentstehung, Diagnostik und Therapie.
10. Die Universitätsmedizin Halle ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im südlichen Sachsen-Anhalt. Mehr als 180
Millionen Personalkasten fließen durch Konsum und Investitionen in die lokale Wirtschaft.
11. Die Universitätsmedizin ist mit mehr als 4000 engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer der größten
Arbeitgeber und einer der größten Ausbildungsbetriebe im Land Sachsen-Anhalt.
12. Die Kosten pro Studierendem einer Medizinischen Fakultät (inkl. Klinikum) betragen im bundesdeutschen
Mittel 29.000 €. An der Medizinischen Fakultät Halle betragen sie 26.820 €, in Sachsen-Anhalt liegen sie im Mittel
bei ca. 32.000 €.
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