Sokrates (in Kurzform): o 470 - 399 v. Chr. o keine Schriften o kein philosophisches System o Der Apologie zufolge hatte sein Freund Chairephon das Orakel von Delphi gefragt, ob jemand weiser als Sokrates sei, was jenes verneinte. Nach diesem Orakelspruch versuchte Sokrates, dessen Sinn zu ergründen, und begab sich auf die Suche nach einem weiseren Menschen. Doch wurde er weder bei den Politikern, noch bei den Dichtern, noch bei den Handwerkern fündig, die sich selbst allerdings durchweg für weise hielten. Seinen einzigen Wissensvorsprung sah er schließlich darin, dass er sich seines Nichtwissens immerhin bewusst war, und kam zu der Einsicht, dass die menschliche Weisheit nur einen geringen Wert habe und derjenige letztlich der weiseste unter den Menschen sei, der sich diesbezüglich nicht selbst überschätze. o kein positives Wissen bzw. keine positive Philosophie (viele Dialoge enden aporetisch) o wendet sich gegen den Wissensanspruch der Sophisten (siehe auch „K17, Sophisten.pdf“, 2 Seiten) o praktiziert das prüfende-widerlegende Gespräch (ἔλεγχος → Elenktik), mit dem er das vermeintliche Wissen seiner Gesprächspartner als Scheinwissen entlarvt, wobei der Elenchos in erster Linie auf die Prüfung der Lebensführung und deren Normen abzielt. o oder die sogenannte „Hebammenkunst“ (μαιευτική → Mäeutik; zur Vertiefung bitte den gleichnamigen Wikipedia-Artikel lesen, nur 1.1) • Sokrates hilft beim „Gebären des Wissens“, ist selbst jedoch „unfruchtbar“. o Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen auf der Suche nach einem verlässlichen Fundament • zur Sicherung der ins Wanken geratenen gesellschaftlichen Normen, Konventionen und Werte • um sich dem Werteverfall entgegenzustellen (Dies zeigt sich in den Dialogen im Bemühen um die Definition von Tugenden.) o thematisiert Normen des gesellschaftlichen Handelns o besitzt eine Anhängerschaft von jungen Aristokraten o Eigenschaften/Kennzeichen: • geistige Überlegenheit • ausgeprägtes Selbstbewusstsein • Kompromisslosigkeit • Konfliktbereitschaft • Beharrlichkeit • Prinzipientreue • Querdenkertum • Gehorsam nur seinem δαιμόνιον (seiner inneren „göttlichen“ Stimme, dem Gewissen) gegenüber • satyrähnliches Aussehen Sokrates (30.11.2016)