Der Staat als Beute - Wie Politiker in eigener Sache Gesetze machen

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Hans Herbert von Arnim, geboren 1939, Jurist und Volkswirt, ist
Professor an der Deutschen Hochschule für
Verwaltungswissenschaften Speyer. Schon seine Habilitationsschrift
Gemeinwohl und Gruppeninteressen (1977) behandelt Grundlagen
von Staat und Gesellschaft, ein Thema, das in seitdem nicht mehr
losgelassen hat. Seine Arbeiten hatten in den letzen Jahren immer
größere Auswirkungen auf die Praxis. Zuletzt veröffentlichte Hans
Herbert von Arnim im Kindler Verlag den Bestseller Fetter Bauch
regiert nicht gern.
Von Hans Herbert von Arnim sind außerdem erschienen:
Hans Herbert von Arnim
Der Staat als Beute (Band 80014)
Demokratie ohne Volk (Band 80021)
Staat ohne Diener (Band 80062)
Die Partei, der Abgeordnete und das Geld (Band 80074)
Der Staat sind wir! (Band 80079)
Der Staat als Beute
Wie Politiker
In eigener Sache
Gesetze machen
>>Die parlamentarische Demokratie basiert auf dem Vertrauen des
Volkes; Vertrauen ohne Transparenz, die erlaubt zu verfolgen, was
politisch geschieht, ist nicht möglich.<< Gerade bei Erscheinungen
des Parlaments in eigener Sache ist Öffentlichkeit >>die einzige
wirksame Kontrolle<<.
(Bundesverfassungsgericht am 5.11.1975)
Dieses Buch sei den kritischen und unabhängigen Journalisten in
Deutschland gewidmet, die dazu beitragen, das Wort des
Bundesverfassungsgerichts mit Leben zu erfüllen.
Inhalt
Vorwort ............................................................................................................. 11
Einleitung: Politikfinanzierung – Spiegel des Parteienstaates .......................... 13
1 Diäten, Diäten… ....................................................................................... 19
Vorgeschichte .............................................................................................. 19
Das Diätenurteil des Bundesverfassungsgerichts und
seine misslichen Folgen.......................................................................... 21
2
Der hessische Diätenfall ........................................................................... 29
Der >>Geburtenfehler<< von 1976 ............................................................. 29
Der Coup von 1981 ..................................................................................... 31
Das Februar-Gesetz von 1988 ..................................................................... 34
Verhöhnung der Öffentlichkeit .................................................................... 38
Der Landtag auf dem Rückzug .................................................................... 43
Der Landtag sichert seinen Status ............................................................... 53
Nachholbedarf im Bund? ............................................................................. 63
3 Der Fall Hamburg ..................................................................................... 67
Der Gesetzentwurf vom 26. Juni 1991 ........................................................ 70
Kritik und Reaktion ..................................................................................... 73
Der Gesetzentwurf vom 30. Oktober 1991 .................................................. 81
Die Senatorenpension als Vorbild ............................................................... 88
Vom Wert eines einzigen Wortes ................................................................ 91
Der Camouflage-Gesetz von 1987 .............................................................. 93
Scheitern des Abgeordnetengesetzes von 1991 und
Rücknahme des Senatsgesetzes 1987 ..................................................... 106
Ein merkwürdiger Prozess ........................................................................... 113
Die Camouflage der Camouflage durch den
Parlamentarischen Untersuchungsausschuss .......................................... 121
Ausblick....................................................................................................... 128
8
Inhalt
4 Das saarländische Ministergesetz
und Oskar Lafontaine ............................................................................... 135
Von Hamburg ins Saarland ......................................................................... 135
Ministerversorgung wie im Schlaraffenland ............................................... 137
Entwicklung der Ministerbezüge ................................................................. 144
Kritik und Reaktion ..................................................................................... 152
Die Oberbürgermeisterrente des Ministerpräsidenten ................................. 167
5 Minister anderer Bundesländer und weitere
Amtsträger ................................................................................................. 175
Inhalt
9
Parteienfinanzierungskommission 1993 ...................................................... 301
Der Kampf um die Parteienfinanzierung ..................................................... 309
8 Auswertung der Erfahrungen und institutionelle
Vorschläge .................................................................................................. 315
Zusammenfassung der Erfahrungen ............................................................ 315
Entscheidung in eigener Sache .................................................................... 342
Mögliche Gegengewichte ............................................................................ 356
Anhang
Überblick über die Ministergesetze anderer
Bundesländer .......................................................................................... 175
Verschleppte Reform im Saarland............................................................... 188
Erste Reformation in Hessen, Niedersachsen und
Rheinland-Pfalz ...................................................................................... 190
Parlamentarische Staatssekretäre................................................................. 200
Der Bundespräsident ................................................................................... 203
6 Politische Beamte....................................................................................... 200
Überblick ..................................................................................................... 210
Wie es zu der üppigen Beamtenversorgung kam
(Gesetzgebungsverfahren) ...................................................................... 221
Fraktionsassistenten: Instrument zur Ausbeute
des Staates .............................................................................................. 227
Missstände auch bei anderen politischen Beamten ..................................... 235
7 Staatliche Parteienfinanzierung ............................................................... 241
Parteien ........................................................................................................ 241
Fraktionen, Parteistiftungen und Abgeordnetenmitarbeiter .............................................................................................. 280
Die Ruhegehälter von Minister und Senatoren
In Bund und Länder ....................................................................... 377
Verzeichnis der Abkürzungen ............................................................ 390
Anmerkungen ..................................................................................... 392
Sach- und Personenregister ................................................................ 432
Vorwort
Wissenschaft muss sich auch einmischen. Das wurde besonders
deutlich bei den spektakulären Politikfinanzierungsskandalen, die
durch meine Untersuchungen aufgedeckt wurden und Reformprozesse
auslösten. Doch hat solch politiknahes Arbeiten auch seinen Preis:
Der Wissenschaftler, daran gewöhnt, seinen Gegenstand nüchtern und
distanziert zu analysieren, sieht sich, gerade wenn er brisante Themen
anpackt, plötzlich in den politischen Grabenkrieg verstrickt und
offenen Beschimpfungen ausgesetzt. Wer politische Missstände
kritisch untersucht und dabei den Nerv trifft, wird, ob er will oder
nicht, von den dafür Verantwortlichen leicht als Gegner angesehen.
Denn der Ausweis der Unangemessenheit und Verfassungswidrigkeit
einer Regelung kommt einer Stellungsnahme gegen sie gleich und
setzt die Initiatoren unter Zugzwang. Beruhen die Privilegien und
Missbräuche auch noch auf parteiübergreifender Kungelei von
Regierung und Opposition, sieht sich, wer dies beim Namen nennt,
mit allen Parteien zugleich konfrontiert und wird unversehens als
>>Parteikritiker<< abgestempelt. Auch wenn von Fall zu Fall
Schauplätze und Protagonisten wechseln, so laufen die Geschehnisse
doch stets nach ähnlichem Muster ab, für welches der
Bundespräsident die zugespitzten Begriffe der Machtversessenheit
und Machtvergessenheit geprägt hat. Bürger und Öffentlichkeit sind
allerdings immer weniger gewillt, dies noch zu ertragen.
Politikverdrossenheit war das Wort des Jahres 1992. Die Entwicklung,
die dazu geführt hat, gibt Anlass zu großer Sorge. Mängel der
Politikfinanzierung sind nur der äußere Ausdruck von Mängeln und
Politik insgesamt. Geht die
Entwicklung ungebremst so weiter wie in der Vergangenheit, entsteht
die Gefahr, dass die Unzufriedenheit sich völlig unkontrolliert Bahn
bricht. Um so wichtiger ist ein rechtzeitiges Gegenhalten, das an den
richtigen, die Demokratie fördernden und die Leistungskraft der
Politik erhöhenden Stellen ansetzt.
Hans Herbert von Arnim.
Einleitung: Politikfinanzierung –
Spiegel des Parteienstaates
Die Finanzen sind für viele immer noch etwas Geheimnisvolles,
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