Universität Klagenfurt Fakultät für Kulturwissenschaften Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften AG 180.045 PRÄSENTIEREN UND VORTRAGEN Verena Hauptmann Kennummer:301 Matrikelnummer: 0060680 Email: [email protected] 28.12.01 Einleitung.......................................................................................... 1 1.Körpersprache im Wandel der Zeit.................................................2 2.Grundlagen der Körpersprache...................................................... 3 2.1 Mimik......................................................................................... 4 2.2 Gestik......................................................................................... 4 Zusammenfassung............................................................................ 5 Literaturverzeichnis.......................................................................... 6 E I N L E I T U N G Stellen Sie sich vor, Sie stehen am Bahnhof in der Wartehalle und beobachten den Strom der kommenden und gehenden Menschen. Es ist ein Gewirr von Gesichtern und Körpern, eine Mischung aus Farben und Formen, die sich zu einer unförmigen Masse verbinden. Sie sehen sich die einzelnen Gesichter genauer an. Der Unterschied der Gesichter ist enorm. Bei genauer Betrachtung der Gesichter können Sie nun die Empfindungen der jeweiligen Person ablesen: Ärger, Stress, Müdigkeit oder Fröhlichkeit. Anhand dieser Beobachtungen fällen wir Urteile, ohne es oft selbst zu bemerken. Man kennt die Person nicht, hat nie mit ihr gesprochen und trotzdem beurteilen wir die Menschen, anhand ihrer Körpersprache, die wir beobachtet haben. Körpersprache ist in uns. Oft wird sie gar nicht richtig wahr genommen, da sie mittlerweile für uns selbstverständlich und vertraut ist. Kommunikation erfolgt zu 50 % nonverbal. Ständig senden wir Signale aus, mit unseren Händen, den Gesichtern, der Kleidung. Wir reiben unsere Nase, verschränken die Hände, kratzen uns am Kopf und fahren uns durchs Haar. Wenn wir wissen warum wir diese Gesten und Bewegungen machen, können wir viel bewusster mit der Körpersprache umgehen und die Körpersprache besser deuten. Quelle: Jörg Gericke, Gala-II,1996 -1- 1. KÖRPERSPRACHE IM WANDEL DER ZEIT Mit der Körpersprache hat man sich erst im letzten Jahrhundert beschäftigt. Man begann die Art der Kommunikation zu erforschen. Anthropologen und Kulturforscher haben sich mit den Ursprüngen, Religionen und sozialen Beziehungen beschäftigt. Aber erst seit kurzer Zeit hat man sich mit der Körpersprache des Menschen beschäftigt. Im 5. Jahrhundert v. Chr. dachte Hippokrates darüber nach, wie und warum der Mensch sich auch mit dem Körper ausdrücken kann. Er fand vier Grundtemperamente heraus, die den vier Körpersäften entsprechen. Die vier Grundtemperamente waren: phlegmatisch (schwerfällig, Gleichgültigkeit), cholerisch (jähzornig, aufbrausend), melancholisch (trübsinnig) und sanguinisch (heiter, lebhaftig). Im Laufe der Jahrhunderte wurden seine Theorien wiederlegt, doch die Grundidee wird immer noch akzeptiert, da es der erste Versuch war die Menschen zu verstehen. Große Maler wie Rembradt und Tizian stellten in ihren Werken die Körpersprache in ihrer ganzen Vielfalt dar. Zum Beispiel das Lächeln der Mona Lisa stellt Stimmungen und Wesenszüge dar, die man mit Worten nicht beschreiben könnte. Auch im Bereich des Tanzes und Theaters ist die Körpersprache sehr wichtig. Der Erfolg oder Misserfolg eines Schauspielers hängt von der Fähigkeit ab, Gedanken und Gefühle mit dem Körper auszudrücken. Die Körpersprache macht einen wichtigen Teil der Komik eines Charlie Chaplins aus, und Chaplin entwickelte seine Körpersprache so, dass ihn auch jeder Zuschauer verstand. (vgl. MARK ASHER, 1999, S12) Im 17. und 18. Jahrhundert wurden Studien zur Körpersprache durchgeführt, aber die eigentliche wissenschaftliche Beschäftigung begann im 19. Jahrhundert mit Darwin. „In seiner Abhandlung The Expression of Emotions in Man and Animals ( Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren; 1872) entwickelt er, ausgehend von den Beobachtungen an blinden Kindern und Tieren, eine Theorie der Gefühle, die anerkennt, dass ein großer Teil unserer Mimik das Erbe unserer gemeinsamen Vorfahren mit den Affen ist“. (MARK ASHER, 1999, S 14) Die gemeinsame Fähigkeit aller Kulturen, sich ohne Worte auszudrücken, ist wissenschaftlich erwiesen, und viele Gesten und Haltungen sind auf der Welt gleich. Wo wir auch sind, werden wir uns immer mit Menschen bis zu einem gewissen Grad verständigen können. –2- 2. GRUNDLAGEN DER KÖRPERSPRACHE Die Körpersprache ist eine Komponente die zwischenmenschliches Verhalten ohne Sprache aufrechterhält und steuert. „ Die Körpersprache umfasst jede bewusste und unbewusste Bewegung eines Körperteils oder des ganzen Körpers, die von einem Menschen benutz wird, der Außenwelt emotionale Botschaften zu übermitteln“. (JULIUS FAST, 1995, S.9) Wie anfänglich erwähnt umfasst die Körpersprache die Körperbewegung, Gesten, Mienen, Haltungen und Handlungen aber auch die Position im Raum, auch der Tonfall zählt teilweise zur Körpersprache. Durch das Verhalten, die Haltung von Armen und Beinen, durch den Ausdruck der Augen, der Mundwinkel oder der Hände verraten Menschen eine Menge über Gedanken, Seelenleben, Ängste und Begierden. Im weiteren Sinne gehören auch Eigenschaften wie Körperfülle, Kleidung, Stimme und Frisur zu den Informationsquellen, aus denen man auf Charaktereigenschaften oder Stimmungen schließen kann. All das nennt man Körpersprache. Der wissenschaftliche Fachbegriff dafür ist Kinesik. Die Kinesik deutet die Verhaltensmuster der nicht-verbalen Kommunikation. Klinische Untersuchungen weisen nach, in welchen Ausmaß die Körpersprache den verbalen Äußerungen wiedersprechen kann. Ein Beispiel dafür ist ein junger Mann geht zu seinem besten Freund und erklärt ihm wie sehr er seine Freundin liebt, wobei er unbewusst mit einem Kopfschütteln die Äußerung wiederruft. Die Erforschung der Körpersprache hat auch ein neues Bild auf die Beziehung in einer Familie geworfen. Wenn eine Familie zusammensitzt, kann einem Beobachter allein durch die Arm- und Beinbewegung der Familienmitglieder aufschlussreiche Einblicke in ihre Struktur bieten. Sollte die Mutter als erstes die Füße übereinanderschlagen und die restlichen Familienmitglieder nach ihr dasselbe tun, hat die Mutter in dieser Situation die Führung übernommen. Auch wenn die Mutter und die Familienmitglieder sich darüber gar nicht im klaren sind. Dr. Edward H. Hess berichtete bei einer Tagung des American College of Medical Hypnotists von einem neu entdeckten Signal der Körpersprachen. Wenn das Auge etwas schönes, erfreuliches wahrnimmt, weitet sich die Pupille. Dies kann zum Beispiel bei einem Pokerspiel sehr nützlich sein. Da man anhand von den Pupillen sehen kann ob der Gegenspieler ein gutes Blatt hat oder nicht. (vgl. JULIUS FAST, 1995, S.8) -3- Die Körpersprache untergliedert sich in verschiedene nonverbale Kommunikationen wie z.B. Mimik, Gestik, Blickkontakt, räumliches Verhalten (Distanz/Nähe) und Tonfall. 2.1 MIMIK Die Mimik ist ein sehr ausdruckstarkes Element der Körpersprache. Unter Mimik versteht man den Gesichtsausdruck. Mimik wird schon im Säuglingsalter verstanden. Babies können vertraute Gesichter erkennen und ihre Stimmungen deuten. Sichtbar wird dies in der Entwicklungsphase. Wenn sich ein fremdes Gesicht dem Kind nähert, beginnt es zu weinen. Mimik soll den Gefühlszustand ausdrücken und den Gefühlszustand dem Gegenüber übermitteln. Sie macht ebenfalls deutlich welche Einstellung man zu seinem Gesprächspartner hat. Ich möchte Ihnen einige Beispiele darstellen: „Angst: Die Augenbrauen heben sich, wenn uns etwas Angst macht und ziehen sich über der Nase zusammen, so dass Falten entstehen. Die Lieder heben sich so das mehr vom Augapfel sichtbar wird. Die Muskeln unter den Augen spannen sich, der Mund öffnet sich und die Mundwinkel bewegen sich nach hinten. Ekel: Bewirkt das wir die Oberlippe hochziehen. Nase zieht sich zusammen und die Wangenmuskel spannen sich nach hinten. Freude: drückt sich durch ein Lächeln aus. Die Mundwinkel heben sich und die Zähne werden sichtbar. An den Augenwinkel bilden sich Fältchen“. (MARK ASHER, 1999, S.16) Versuchen Sie jedoch nicht die Mimik bewusst zu verändern – das würde nur gekünstelt wirken. 2.2 GESTIK Mit Gestik bezeichnen wir die Bewegung der Hände und Arme beim Sprechen. Handbewegungen unterstützen vor allem die sprachlichen Äußerungen zeigen aber auch wenn jemand nervös ist oder Angst hat. Wenn man zum Beispiel „den Daumen erhebt heißt es, alles ist in Ordnung, jedoch nicht in allen Ländern. In einigen Ländern bedeutet der erhobene Daumen eine sexuelle Anspielung und Beleidigung. Um Gleichgültigkeit oder Ratlosigkeit zu zeigen, ziehen wir die Schultern hoch und zeigen die offene Handfläche“. (MARK ASHER, 1999, S.20) Gestik wird vor allem im Alltagsleben weniger beachtet, da sie selbstverständlich erscheint. –4- Zum Beispiel beim Telefonieren. Obwohl der Gesprächspartner einen nicht sieht, macht man sehr oft Hand- oder Fingerbewegungen. Auch bei der Beschreibung eines Gegenstandes benützt man die Hände zur Unterstützung. Z U S A M M E N F A S S U N G “Was wir sind, sind wir durch unseren Körper. Der Körper ist der Handschuh der Seele, seine Sprache das Wort des Herzens. Jede innere Bewegung, Gefühle, Emotionen, Wünsche drücken sich durch unseren Körper aus“. (SAMY MOLCHO, 1998, S.1) -5- FAST, Julius: Körpersprache, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, April 1979 MELEZINEK, Adolf: Ingenieurpädagogik; Praxis der Vermittlung technischen Wissens, 4., neubearbeitete Auflage, Springer-Verlag/Wien, 1999 MOLCHO, Samy: Körpersprache, Wilhelm Goldmann Verlag, München, Mai 1998 ASHER, Mark: Körpersprache, Gondrom Verlag, Bindlach 1999 Internetadressen: www.komma-net.de/körpersprache/körpersprache.asp -6-