Der Orden des Drachenhammers Die Freigreifsaga Ein inoffizieller Warhammerroman von Martin Keiblinger An dieser Stelle möchte ich euch/Ihnen danken! Die meiste Kraft zum Weiterschreiben, gaben mir die Leser. Die mich so bereitwillig anlogen und schon die rohe Version als großartige Geschichte bezeichneten. Also werter Leser, dir/Ihnen gehört mein größter Dank! Doch auch andere Menschen, egal was ich nun für sie empfinde, haben mir Kraft gegeben um diese Geschichte wachsen zu lassen. Somit gilt mein Dank auch: meinem Bruder, meiner Mutter, meinem verstorbenen Vater, Christoph Mader, Manuela Schröfl, Thomas Knittel und Michael Brückl Achja, es handelt sich noch immer um eine Rohversion, jedoch ist die Geschichte zu Ende geschrieben, wenn auch nun das mehrfache Korrekturlesen zu einer echten Qual wird. 1 Inhaltsverzeichnis Kapitel 1 Der Orden des Drachenhammers ...................................................................................... 4 Kapitel 2 Karak Ungor ................................................................................................................... 10 Kapitel 3 Der Wehrplan .................................................................................................................. 17 Kapitel 4 Erste Erfolge ................................................................................................................... 23 Kapitel 5 Böse Überrauschungen ................................................................................................... 27 Kapitel 6 Das Feldlazarett .............................................................................................................. 32 Kapitel 7 Die unheiligen Kanonen ................................................................................................. 37 Kapitel 8 Als die Hoffnung starb .................................................................................................... 46 Kapitel 9 Stunde der letzten Helden ............................................................................................... 51 Kapitel 10 Der Aufbruch ................................................................................................................ 55 Kapitel 11 Der Düstersee................................................................................................................ 60 Kapitel 12 Gute Nachrichten .......................................................................................................... 68 Kapitel 13 Barrak Varrn ................................................................................................................. 78 Kapitel 14 Nachschub .................................................................................................................... 82 Kapitel 15 Auf zu Bugmanns Brauerei ......................................................................................... 89 Kapitel 16 Unerwarteter Widerstand .............................................................................................. 92 Kapitel 17 Bretonen ....................................................................................................................... 97 Kapitel 18 Meister der Pestilenz .................................................................................................. 101 Kapitel 19 Bart gegen Rattenschwanz.......................................................................................... 113 Kapitel 20 Ehre denen, denen sie gebührt .................................................................................... 118 Kapitel 21 Die Kraft der Verderbnis............................................................................................. 125 Kapitel 22 Teurer Rückzug........................................................................................................... 133 Kapitel 23 Die dunkelste Stunde .................................................................................................. 138 Kapitel 24 Die Berge .................................................................................................................... 145 Kapitel 25 Der Anbruch kalter Zeiten .......................................................................................... 153 Kapitel 26 Vergehende Pracht ...................................................................................................... 163 Kapitel 27 Unerwartete Hilfe ....................................................................................................... 174 Kapitel 28 Die Grenzgrafschaften ................................................................................................ 183 Kapitel 29 Meeresfrische ............................................................................................................. 193 Kapitel 30 Die tückische See........................................................................................................ 199 2 Kapitel 31 Trügerischer Friede ..................................................................................................... 207 Kapitel 32 Intrigennetz ................................................................................................................. 218 Kapitel 33 Für Sigmar und den Imperator ................................................................................... 224 Kapitel 34 Unwetter ..................................................................................................................... 235 Kapitel 35 Flammenmeer ............................................................................................................. 239 Kapitel 36 Feinde in den eigenen Reihen ..................................................................................... 247 Kapitel 37 Glühendes Gestein ...................................................................................................... 258 Kapitel 38 Tosende Gewalten ....................................................................................................... 278 Kapitel 39 Dämonenprinz ............................................................................................................ 287 Kapitel 40 Gegenangriff ............................................................................................................... 294 Kapitel 41 Mit vereinten Kräften ................................................................................................. 305 Kapitel 42 Neue Gefährten, neue Reise ....................................................................................... 312 Kapitel 43 Lustria ......................................................................................................................... 322 Kapitel 44 Wettkampf................................................................................................................... 332 Kapitel 45 Tempelwächter ............................................................................................................ 337 Kapitel 46 Blut für den Blutgott, Schädel für seinen Thron ........................................................ 342 Kapitel 47 Mahlstrom................................................................................................................... 349 3 Kapitel 1 Der Orden des Drachenhammers Kreuzschmerzen durchzuckten den stählernen Körper von Simon. Er richtete sich auf, er hatte kaum geschlafen, denn er war viel zu aufgeregt gewesen. Bald würde er ein Ritter des geheimen Siegmarbundes „Drachenhammer“ sein. Er war zwar kein Graf doch er gehörte zur Oberschicht. Er mochte diese oberflächliche Welt nicht, doch er war froh einer von ihnen zu sein, sonst hätte er keine Chance gehabt in den Bund der Ritter zu gelangen. Er stellte seine Füße auf den Boden und stand auf. Der quälende Schmerz zog sich von den Schulterblättern bis zu der Hüfte. Er kratzte sich an seinem Gesäß, suchte kurz den kleinen Raum ab und nahm seine helle blaue Robe. Er warf sie über, legte sich ein weißes Tuch über die rechte Schulter und griff nach dem Sigmarmedaillon. Es lag auf dem billigen Fichtenholzschreibtisch. Er sah sich noch einmal um, der Raum war klein, sein Bett stand vor dem Fenster, der Tisch stand einige Schritt neben dem Bett und ein Regal mit zwei Büchern hing neben dem Fenster. Dann bemerkte Simon dass es ihm auf den Füßen fröstelte. Er griff unter sein Bett und holte ein paar alte hoch gekrempelte Lederstiefel heraus. Zog sich sie an, ging zu seinem Schreibtisch, griff unter die Tischplatte drückte einen Knopf der im rechten Ende verborgen lag. Knackend fiel ein Schloss aus den Angeln und auf der linken Ladenseite kam ein Schwert zum Vorschein. Er zog es langsam heraus und betrachtete es. Zwei magische Schriftzeichen glitzernden in der Morgensonne, erstaunt beobachtete er wie sich das Licht brach und in drei Farben zerfiel. Der Schaft war mit feinen weißen Seidenschnüren umwickelt, das Schwert selber war lang und dünn. Doch es war stabil. Die Runen waren auf beiden Seiten graviert. An der Spitze und am Anfang der Klinge waren sie eingeschlagen. Simon wusste nicht was sie bewirkten, er wusste nur dass sein Urgroßvater dies von seinem Urgroßvater geerbt hatte. Sein Vater erzählte immer dass dieses Schwert aus den besten zwergischen Schmieden stammte und dass seine Vorfahren dieses Schwert im Dank für die Hilfe in einer Schlacht um eine Stadt geschenkt bekommen hatten. Doch was Simon negativ auffiel, so gut das Stahl auch war, der Griff perfekt in der Hand saß und die Klinge Rüstungen durchschnitt, die Klinge war unangenehm schwer. Doch mittlerweile störte ihn das nicht mehr. Simon griff nach einer Lade und zog daran. Er griff in das innere und holte aus dem hellbraunen Holz einen dunklen Gürtel hervor. Diesen legte er sich um und nahm dann noch eine Scheide aus gehärtetem Rindsleder an deren Ende ein Stahlpfeil saß. Diese schnallte er auch noch an den Gürtel und führte dann die Klinge ein. Er strich sich noch einmal durch die Harre die er wie es einen Diener Sigmars gebührt in Mönchsmanier geschnitten hatte. Er bemerkte dass er eines seiner dunklen Haare ausgerissen hatte, ein schlechtes Ohmen. Nun zog er sich noch weiße Seidenhandschuhe an, ging zur Tür und griff nach dem schweren gusseisernen Griff. Er drückte ihn nach unten und ging einige Schritte weiter. Der Gang war kurz und nur das Schlafgemach seiner Eltern war noch auf diesem Gang. Er ging zu den Stiegen, hielt sich an dem dicken Eichenholzgeländer an und ging hinab. Als er unten angekommen war sah er sich noch kurz in der kleinen Halle um. In der Front war der 4 Haupteingang, auf der rechten Seite ging es zu den Dienerquartieren und auf der linken zu den festlicheren Teilen des Gebäudes. Doch das kümmerte ihn jetzt nicht viel, er sah sich noch einmal suchend um und fand was er suchte. Er ging einige Schritt auf seinen Vater zu und streckte diesem die Hand entgegen. Dieser packte ihn an der Hand und zog ihn näher an sich heran um ihn zu umarmen. Leise flüsterte der dunkelhaarige und bärtige Mann Simon etwas ins Ohr, „Ich war noch nie so stolz wie jetzt mein Sohn.“ Als der Druck auf Simons Rücken wieder nachließ umarmte Simon seine Mutter. Sie war in ein helles rotes vielschichtiges Kleid gehüllt. Das Dekollete war mit einem prächtigen Ausschnitt gesegnet. Simon empfand dies als peinlich doch seinem Vater schien es zu gefallen. Er grinste innerlich. Seine Mutter gratulierte ihm ebenfalls weinerlich. Als sich Simon fertig verabschiedet hatte ging er nach draußen. Es wartete hinter dem schweren Metallzaun schon eine Kutsche. Der Fahrer grüßte freundlich, stieg von seinem Sitz und öffnete Simon die Kutschentür. Simon dankte ihm mit einer Handbewegung und einer Silbermünze. Das freundliche Gesicht seines Onkels strahlte im entgegen als er einstieg. Sein Onkel begrüßte ihn. „Simon, mein Neffe wie geht es euch.“ Simon lächelte glücklich, „Gut mein Onkel, sagt wann werden wir ankommen.“ Beide brachen in Gelächter aus und Simons Onkel umarmte ihn. „Wir werden in einer halben Stunde eintreffen, hast du den geheimen Eid auch auswendig gelernt?“ „Sicher Onkel, doch wie wird es dort ablaufen und wie steht die Kurfürstin Emmanuelle zu diesem Bund.“ Plötzlich verfinsterte sich die Minne in dem bärtigen und vernarbten Gesicht seines Onkels. „Die Kurfürsten sind zu dem Imperator berufen worden. Eine schreckliche Armee von Chaoskrieger die von einem riesigen Chaoszauberer angeführt wird hat schon die Randprovinzen von Praag und Kislev zerstört. Die gebündelten Armeen von Praag, Erengrad und Kislev wurden einfach zermalmt.“ Auch Simons Minne verfinsterte sich, „Wo sind sie jetzt?“ „Nach Berichten der wenigen Überlebenden der Schlacht steuerte die Armee auf Kislev zu aber drehte dann wieder um und schlug sich dann durch die Wälder. Wahrscheinlich werden sie Mutanten und Tiermenschen in den Wäldern aufsammeln und dann die Orkfestung Karak Ungor erobern, um dort einen Brückenkopf aufzubauen.“ Erschüttert ließ sich Simon zurückfallen, er dachte kurz nach. Die gebündelten Armeen aus Erengrad, Praag und Kislev. Es war ein weiter Raum, warum sollten sie solch starke Armeen zusammenschließen und doch verlieren. Welche Bösartige Macht war dort am Werk. Franz wanderte unaufhörlich hin und her, er spürte diese Macht schon lange. Er setzte sich wieder hin. Etwas großes, etwas böses, etwas Mächtiges war auf dem Weg. Es fühlte sich so falsch an, als ob es nicht für diese Welt gedacht sei. Als ob es einem kranken Geist entsprungen sei. Doch etwas beruhigte den Paladin. Es war in etwas gefangen, es versuchte zwar auszubrechen doch dies schaffte es nicht, er strengte sich an doch vermochte es nicht auszubrechen. Doch es hatte auch in seinem Gefängnis Macht, unglaublich große Macht. Böses musste mit guten vergolten werden doch wer außer Sigmar hatte diese Macht. Die Kurfürsten schwelgten schon viel zu lange in ihren Luxus. Sie kümmern sich nicht mehr um das Volk und das Volk weis das. So zerfrisst Gewalt, Chaos und Armut den Stützpfeiler der Kurfürsten. 5 Fällt das Volk so fällt das Imperium doch das schien niemand zu kümmern. Jeder tat nur das nötigste um zu überleben, niemand kümmerte es ob der andere hungert, friert oder krank ist. Doch da war auch das Gute, die Ritter dieses Ordens hatten sich ganz dem Kampf gegen das Chaos verschrieben doch waren sie zahlreich genug? Waren sie in ihren Glauben genug gefestigt dieser unglaublich bösen Macht standzuhalten? Franz schüttelte unwissend den Kopf. Er wusste es dass sie es zu schaffen vermochten, doch ob der Glaube stark genug ist, war eine andere Frage. Donnernd fuhr die Kutsche über die Steinstraße. Es würde nicht mehr lange dauern, er und sein Onkel schwelgten jetzt schon eine Ewigkeit in nachdenklicher Stille. Langsam wurde es Simon unangenehm. Er hatte seinen Onkel noch nie so erlebt. Er war ein stolzer, großer und gut gebauter Mann. Doch spiegelte sich Verzweiflung in seinen Augen. Simon schauderte, dieser Mann hatte schon an unzähligen Schlachten in Dörfern gegen Anhänger des Chaos gekämpft doch war er nicht sicher ob er bestehen konnte. Simon lief ein weiterer kalter Schauer den Rücken entlang. Die Nackenhaare stellten sich auf, er stellte sich vor wie er allein gegen einen der gefürchteten Dämone kämpfte und einfach verschlungen wurde. Die Schmerzen in diesen Todeskampf mussten unglaublich schrecklich sein. Doch als seelenloser Sklave einen der höheren Dämone zu dienen, durfte auch nicht zu den schönsten Dingen der Welt gehören. Simon war gläubig, doch er wusste nicht ob er als einfacher Mann gegen ein Heer aus blutrünstigen Chaoskriegern bestehen konnte. Er griff nach dem Schaft seines Schwertes. Seine Finger schnürten sich immer fester um den Griff, er würde es schaffen, für seinen Vater. Diese stolzen Augen, diese Freude er durfte ihn nicht enttäuschen. Die Augen seines Onkels fassten sich wieder als der Mann bemerkte wie die Seide des Schwertgriffes knarrte. Er griff nach Simons Schulter drückte fest zu und setzte an zu reden doch Simon unterbrach ihn, „Für Sigmar und den Imperator!“ Der Onkel sah Simon tief in die Augen, „Für Sigmar!“ Wieder herrschte diese schreckliche Stille. Plötzlich hielt die Kutsche, der Page öffnete die Kutschentür und beugte sich etwas um zu symbolisieren das sie aussteigen sollten. Simons Onkel ging vor. Die schwere Plattenrüstung war auf Hochglanz poliert. Ein langer roter Samtumhang flatterte hinter dem alten Paladin her. Simon stieg auch aus. Er kam sich richtig schutzlos vor als er mit seinen Lederstiefeln auftrat und das schwere Klirren der Stahlstiefel hörte. Das Gebäude auf das sie zugingen war nicht groß und doch eindrucksvoll. Es war ungefähr so groß wie das Anwesen Simons Eltern. Doch die strahlend weise Fassade, die flatternden Flaggen imponierten Simon sehr. Die Banner, die in dunkeln Rot leuchteten trugen das Bild eines Hammers der von einer Drachenklaue getragen wurde. Es war eine geniale Idee einen Ordenstempel als Sigmartempel zu tarnen, schoss es durch Simons Hirn. Simons Herz raste, es lief alles in Zeitlupe ab. Er ging an den mannbreiten Säulen vorbei, durch die dicken Eichenholztüren, einen langen Gang an Artefakten und Bildnissen von Sigmar entlang bis er in einen kleinen Pfarrsaal gelangte. Auf beiden Seiten standen drei schwere Eichenbänke. In der Front stand ein kleiner Altar, dahinter war ein riesiges Bild mit dem Abbild Sigmars der triumphierend auf einer Abscheulichkeit des Chaos stand. Ein Priester betrat den heiligen Raum durch eine kleine Holztür neben dem dicken Bildrahmen. 6 Ein alter Mann der die gleiche Robe wie Simon trug betrat den Raum. Der Anzug unterschied sich nur durch eines, das Tuch das Simon auf der rechten Schulter trug hing dem Mann und beiden Schultern und auf einem Tuch um die Brust war ein Bild eines Hammers. Das Zeichen Sigmars. Simon ging einen Schritt auf den Altar zu und kniete nieder. Der Priester kniete sich kurz neben Simon murmelte ein Gebet und begann mit der Messe. Franz hatte ganz den neuen Rekruten vergessen. Der Kleine war der Neffe von dem großen Paladin Mattheus. Er bewunderte diesen Paladin, er war immer zur Stelle wen er gebraucht wurde. Franz hätte nie diese Ausdauer gehabt. Doch was kümmerte ihn das jetzt, er musste die anderen elf zusammentrommeln um die Messe nicht zu verpassen. Er ging schnell durch den Wohnkomplex der Kathedralle und klopfte an jeder zweiten Tür. Elf verschiedene Stimmen meldeten sich und öffneten fast synchron die Türen. Fünf groß gewachsene Männer standen in blanken Rüstungen vor den Türen, um die Schultern waren weiße Tücher geworfen und um die Hüften hingen Gürtel mit den dazugehörigen Scheiden und Schwertern. „Los Männer, wir verpassen noch die heilige Weihe unseres neuen Mitgliedes.“ Die Männer sahen in fragend an. Franz winkte ab, „Los gehen wir.“ Die Gesichter der Männer waren in drei Gruppen unterteilt. In bärtige, vernarbte und junge. Stolz stapften die Männer durch die langen Gänge in Richtung Messsaal. Stolz kniete Simon und lies die Weihe über sich ergehen. Seinen Geist durchschossen immer wieder die Szenen aus seiner Zeit als Knappe. Damals war es eine harte Zeit, er durfte noch kein Pferd reiten, geschweige den Rüstung tragen. Doch als diese verdammten Grünhäute angriffen, hatten die Ritter keine Zeit sich zu formieren, so standen die Knappen in den ersten Reihen. Simons Herz wurde von tiefen Stichen durchsiebt, alte Wunden wurden aufgerissen. Es war ein Gemetzel, ein reines Blutbad. Die Grünhäute kamen schnell und waren mit ihren seltsamen Waffen ausgerüstet. Diese breiten Schwerter und Äxten, sie pflügten durch die Reihen der jungen Adeligen. Es war ein Gräuel. Wenn sich Simon an seinen alten Freund Alex erinnerte, er schwärmte schon damals von seinen Taten die er vollbringen würde und wie er das Chaos endgültig besiegen würde. Ein schneller Axthieb zerstörte diese Illusion und ein zermalmender Schwerthieb tötete auch die letzte Hoffnung. Simon erinnerte sich an jedes kleines Detail. Wie sich das warme Blut anfüllte, die Farbe von roten und grünen Blut vermischt. Er bekam Spritzer von dem Blut seines Freundes ab als er vor Anstrengung nach Luft rang. Es schmeckte süßlich und war noch warm. Doch das Herz von seinem Freund hatte bereits aufgehört zu schlagen. Doch auch die roten Orkaugen waren in diesem Augenblick bereits erloschen. Simon biss die Zähne zusammen, er würde nie vergessen wie die Leichen der Gefallenen unter den Hufen der nun anstürmenden Ritter geborsten waren. Ihm schauderte, von den über fünfzig Milizsoldaten blieben nur an die Zehn übrig. Die Erinnerungen zerfraßen Simon erneut, wie dieses grüne Schwein den armen Karl am rechten Arm packte und ihn dann abhackte. Schreiend und konfus lief er durch das Gerangel. Eine blutige Axt beendete sein Leiden, doch auch Simons Runenschwert suchte in diesen schrecklichen Augenblicken nach Vergeltung. Simon bemerkte dass er die Konzentration verlor, er richtete sich wieder auf den Segen. 7 Er richtete sie wieder auf den Priester, dieser beendete gerade einen seiner endlosen Sätze, „... abschwören und in ewiger Treue Sigmar dienen?“ Simon sah dem Priester in die Augen. Alte, weise aber auch erschrockene Augen starrten zurück. Er öffnete den Mund und versetzte seinen Stimmbändern die richtigen Impulse, „Ja, jetzt und in aller Ewigkeit.“ Der Priester nickte, ging hinter den Altar, griff nach einer Lade. Daraus zog er einen Drachendolch und einen gravierten Ritualkelch. Auf dem Kelch waren feine Linien die von einem Krieger, mit einem Hammer bewaffnet berichteten der gegen einen Drachen gewann. Sigmar war höchstwahrscheinlich damit gemeint. Der Priester stellte den Kelch auf den Altar nahm den Schaft an dessen Ende ein Drachenkopf saß und drückte es gegen die linke Handfläche. Er drückte immer fester und plötzlich glitt der Dolch nach unten. Blut spritze hervor und der Priester verzog das Gesicht vor Schmerz. Dann gab er das Messer an Simon weiter und hielt seine Hand über den Kelch. Simon zog sich den linken Handschuh aus und schnitt sich schnell und präzis in die linke Handfläche. Das Blut des Priesters, das tropfte benetzte nun auch schon die Seiten des breiten Kelches. Simon hielt nun auch seine Hand über den Kelch und wartete ab. Nach einigen Augenblicken und dem unangenehmen Einsetzten der Schmerzen zog der Priester Simons Hand weg. Der Schmerz fühlte sich an als ob er sich an Feuer verbrannt hatte. Er ballte eine Faust, noch immer tropfte Blut aus der geschlossenen Hand. Der Priester kniete nieder, „Das Schwert, das du dein eigen nennst und mit dem du in die Schlacht ziehen willst.“ Simon griff nach seinem Schaft und zog daran. Fast hätte er aus Gewohnheit mit der linken Hand nach der Scheide gegriffen doch er hielt sich zurück. Leise scharrend zog er die Klinge aus der Scheide. Dann gab er es dem Priester, dieser verfiel in eine Trance und murmelte heilige Formeln. Dann nahm der Priester den Kelch und schüttete das Blutgemisch über die Klinge. Dann stand er auf und hielt es über Simon, bis die ersten Tropfen die kahle Stelle auf Simons Kopf benetzten. „Nun sind das Schwert und der Krieger des Guten, in dem Blut eines Sigmardiener gehärtetet, nun zeigt das Blut des Kriegers für welche Aufgabe er bestimmt ist.“ Der Priester übergab Simon das Schwert wieder und zeigte hinter Simon, Simon wendete und sah die Neuankömmlinge. Zwölf Ritter standen versammelt hinter ihm. Silbern glänzten die Plattenrüstungen im hellen Sonnenschein der Fenster. Seidene Tücher waren um den Oberkörper der Männer gewickelt. Der vorderster, ein großer und stattlicher Mann ging mit klirrenden Schritten auf Simon zu. Schreckliche Stille herrschte in dem Kirchensaal vor, „Du bist Simon, Simon Freigreif?“ Simon ging in die Knie, „Ja, ehrwürdiger Paladin!“ „Gut, wir werden dir jetzt deine Rüstung schenken, passen darauf auf als wäre es deine zweite Haut!“ „Ja, werde ich tun“, gelobte Simon. Die endlosen Gänge hinter den Pfarrsaal waren breit und mit schönen Ölbildern geprägt. Bilder von Hammer schwingenden Helden, Rittern, Drachen und auch anderen Lobhymnen an die imperiale Schmied- und Kriegskunst. Simon schüttelte etwas entsetzt den Kopf als sie vor einer alten verstaubten und auch morschen Tür hielten. Der Paladin zog kraftvoll seine Klinge aus der Scheide, surrend brach das Sonnenlicht auf der Klinge und schien Simon ins Gesicht. Er glaubte eine Rune darauf zu erkennen. Zwei der Ritter schoben ein Ölgemälde, das neben der Tür hing beiseite. Erst erkannte Simon die Absicht des 8 weisen Paladins nicht doch dann bemerkte er einen kleinen Schlitz. Knirschend brachen einige Steinsplitter von der Wand als Franz das Schwert einführte. Als er das Schwert bis zur Parierstange eingeführt hatte, klackte ein metallener Mechanismus. Knirschend wurde die Tür zurückgeschoben. Ohne Spuren zu hinterlassen wurde ein Stiegenabgang freigelegt. Einige Fackeln erleuchteten den düsteren Weg, die vielen Stufen, hinab. Langsam und klirrend traten die mit Metall gepanzerten Stiefel des Paladins auf, Simon folgte ihm. Die Ritter verweilten vor dem Eingang und lösten den Mechanismus aus. Knirschend wurde der Raum wieder an die Stelle geschoben. Der junge Ritter zog den Kopf ein um nicht erfasst zu werden. Er war beeindruckt, nicht nur davon dass dieser Mechanismus anscheinend perfekt versteckt war und auch nicht davon das dies wohl einem der genialsten Hirne entsprungen war, er hatte Teil daran. Innerlich lies er es sich auf der Zunge zergehen, er hatte Teil daran. Simon konnte sich sein stolzes Lächeln nicht erwähren. Kurz sah der Paladin zurück, die Düsternis legte eine dunkle und depressive Aura auf das Antlitz des stolzen Sigmarpriesters. Fast schon dämonisch spielte das Licht mit den Gesichtszügen, als würde er gleich zuschnappen. Simon erschrak als der Paladin seine tiefe aber freundliche Stimme erhob, „Dawihandwerk, perfekt gemeißelt, eingepasst und auch nicht billig. Es sind wohl unsere teuersten Verbündeten aber sie liefern wirklich perfekte Arbeit.“ Simon nickte bedächtig und sah in die Moos bewachsenen Ritzen. Erst jetzt bemerkte er die Feuchtigkeit in der Luft und das es unangenehm roch. Die abgestanden Luft wahr wohl Monate alt und auch die Steine hatten schon Jahre kein Licht gesehen. Simon nahm noch eine Stufe und wäre fast gestolpert als er bemerkte dass er angekommen war. Eine helle hohe Männerstimme begrüßte die zwei Diener Sigmars mit konfusen Sätzen. „W-WWas w-w-wollt ihr hier, ... aso ihr seit ein neuer Ri-Ri-Ritter, schön euch, wie sieht es denn auaus braucht ihr eine Rüstung? Natürlich braucht ihr eine!“ Schnell lief die vermummte Gestalt wieder in die Dunkelheit zurück und kam mit einem Maßband zurück. Nun hatte die Gestalt den Mantel abgelegt und die bucklige Gestalt hatte sich aufgerichtet, ein mittel großer Mann mit blonden Schulter langen Haaren, einer perfekten Rasur, wuschligen Augenbraun und einem weisen alten Touch lehnte sich an Simon. „W-W-Was für eiei-ein großer stattlicher M-Mann du bist, ich weis nicht ob ich ..., natürlich hab ich, ... sonst wäre ich nicht der Verwalter der Runen und magischen Waffen des Imperators.“ Simon sah den Mann mit verstörtem Blick und weit aufgerissenen Mund an. Der Mann war offensichtlich verrückt. Nicht bösartig verrückt aber auf jeden Fall verrückt. Dauernd herumfuchtelnd und wild mit den Armen zappelnd nahm er Maß und schwärmte die ganze Zeit von irgendwelchen Pilzen. „I-I-Ich hab leider nur die Meteorrüstung für di-dich da, ab-ab-aber du wirst sie schon mögen, sie ist leicht und robust. (er gähnte seltsam) aber du musst mich bezahlen!“ Simon sah den Mann mit einem noch verstörteren Gesichtausdruck an. Der Mann lachte verrückt auf, „Bevor ich’s vergesse!“ Er reichte Simon seien schmächtige Hand, Kl-Kl-Klars, Klars Bidermann, Verwalter von Rüstung, Werkzeug, Geld und Runenwaffen, zu ihren Diensten.“ Simon reichte ihm die Hand, Klars drückte fest zu und schüttelte wild. „K-K-Komm ich schmiede dich ein!“ Simon nickte und folgte dem Mann. 9 Kapitel 2 Karak Ungor „Die Dunkelheit scheint überall zu sein!“, stellte Mattheus verunsichert fest. Dominik nickte, „Ja, die Dunkelheit scheint! ... überall zu sein.“ Mattheus sah den Paladin tief in die Augen, „Überall wo wir sind, herrscht das Licht, doch überall wo dumme eingebildete Dekadenz regiert herrscht das Chaos!“ Dominik schüttelte den Kopf, „Nein, ich will und kann nicht glauben dass unsere Gesellschaft schon so nah an der Vernichtung liegt!“ Der alte Paladin kratze sich am grauen Bart, „Du bist nicht an die Kurfürsten gebunden, du bist an Sigmar gebunden. Denke doch nur an den Zwischenfall in Nuln.“ Erbost fauchte der jüngere Paladin zurück, „Es wurde nie bewiesen, außerdem war auch dieses seltsame Gespann in dem Vorfall verwickelt. Felix Jaeger und Gotrek Gurnison.“ Mattheus schüttelte enttäuscht den Kopf, „Du weist ganz genau das dieser Beamte darin verwickelt war, und das dieses „seltsame Gespann“ die Stadt gerettet hat.“ Dominik setzte sich in einen schweren Eichenstuhl, die Rüstungsplatten scharrten aneinander, „Vielleicht, Vielleicht auch nicht!“ „Wenn selbst du zweifelst, ist der Untergang nicht mehr weit!“ „Ich zweifle nicht, ich weis dass es nicht so ist!“ „Dann ist die Dekadenz schon zu euch durchgedrungen, grüßt mir Emanuelle!“ Klirrend traten die gepanzerten Stiefel von Simon auf. Sein Rücken schmerzte, er musste sich erst an das zusätzliche Gewicht der Rüstung gewöhnen. Da eine Schlacht schon nah bevor stand war das ganze Regiment in Rüstung. Sie saßen an einer runden Tafel zu einem Mahl. Die schweren schmiedeeisernen Schilder lagen in einer Ecke und Franz marschierte daran schnell und gelangweilt vorbei. Sein blauer Samtmantel wehte hinter ihm her. Er stellte sich zu seinem Platz und erhob langsam und bedächtig seine Stimme. „Wie ihr sicher alle wisst, war eine Chaoshorde auf den Weg zu uns, aber schwenkte nach der Vernichtung von den gebündelten Armeen in die Wälder ab, wahrscheinlich um sich wieder neues Kanonenfutter zu hohlen. Diese Zeit werden wir nutzen und Karak Ungor besetzen. Die Orks wurden schon von den Zwergen vertrieben. Fünfhundert Schützen, Dutzende Kanonen, einige Hundert Klankrieger und auch ein paar Dutzend ihrer Eisenbrecher werden dort auf uns warten. Auch ein paar Hundert kislevitische Reiter werden von der Flanke angreifen. Das gesamte Rittertum des Drachenhammers wird ausziehen, auch die Orden des Lichtes, fünf weitere geheim Orden, die Technikusgilde, Gardisten, Rekruten und auch Milizeinheiten werden dort sein. Seit dem letzten Angriff des Chaos waren keine so riesigen Armeen mehr gesehen. Die Lage ist sehr ernst.“ Eine grausame Stille trat ein die Simon allzu gut bekannt war. Er erhob laut und ehrwürdig seine Stimme, „Für Sigmar und dem Imperator. Sterben wir, treten wir Sigmar gegenüber, gewinnen wir retten wir das Imperium, wir können nicht verlieren!“ Kurzes Stutzen war die Reaktion der Ritter, plötzlich brach ein lautes Applausgebrüll aus. „Ihr habt Recht Simon, und nun lasst uns noch etwas feiern!“ Simon wachte mit fürchterlichen Kopfschmerzen über die stille Runde der Ritter. Ruhig und besonnen hatten sie alle schon mehr als fünf Humpen Met getrunken. Simon stieß auf, etwas von dem Hammelfleisch drohte den stinkenden Gasen zu folgen doch er konnte es noch verhindern. 10 Nun war er schon mit allen bekannt, die größten und stärksten schienen Johann und Martin zu sein. Beide waren schon fünf Jahren im Dienst des Imperators und Sigmars gewesen. Als Knappen begannen sie und arbeiteten sich langsam hoch. Ihre Erfahrung war enorm und bestimmt auch ihre Kampfkraft. Patrick, Felix und Thomas erinnerten ihn dafür wieder mehr an Zwerge. Still saßen sie da und kraulten ihre Bärte, langsam und gemütlich tranken sie ein Bier nach dem anderen, und grübelten über Vergangenes. Maximilian hingegen war der Aufgeweckteste. Andauernd sprach er darüber wie er einen seltsamen Schwarzork namens „Tragnatz Nasenbeißa“ besiegt hatte. Markus war wohl Simon am ähnlichsten, grübelnd und mit sichtlichen Kopfschmerzen überwachte er die ganze Runde. Philipp, Stefan, Daniel und Alex saßen feucht fröhlich tratschend am Tisch. Simon grauste vor der Schlacht, nicht viele würden überleben, die Chance dass er überlebte war auch nicht sehr hoch aber darüber wollte er sich keine Sorgen machen. Er überlegte noch einmal kurz was wohl wäre wenn er Kaufmann geworden wäre und Maria geheiratet hätte, doch er verwarf den Gedanken schnell wieder. Er weinte dem Biest keine Träne nach. Betrogen, phaa, Betrogen mit einem Kammerjungen. Diese verdammte Hure! Simon besann sich wieder, dies war kein Gedanke für einen Diener Sigmars. Er schüttelte kurz den Kopf. „Simon, geht es euch nicht gut?“, die tiefe aber freundliche Stimme von Franz hallte in Simons Kopf noch nach. Fürchterlich hämmerte es durch seinen Schädel. Wie ein Hammer sendete ein Dämon Schockwellen aus Schmerz aus. Simon schüttelte abermals den Kopf, „Mir geht es gut, warum fragt ihr?“ „Übermorgen reisen wir ab, ich wollte nur dass du bereit bist.“ Simon nickte, „Da macht Euch keine Sorgen. Bevor ich es vergesse, bekomme ich kein Pferd?“ Lachend sah ihn der Paladin an. Die gütigen Augen funkelten hoffungsvoll auf, „Du bekommst dein Ross, ich zeig es dir!“ Franz stand auf und hob seinen Mantel. Simon stand auch auf und folgte dem nun schon gegangenen Mann. Sie gingen durch einige Korridore hindurch, auf einen Stall zu. Knarrend öffnete Franz die morsche Tür, ging zu einem Kasten öffnete den eisernen Verschlag und ging zur Seite. Simon sah sich seinen neuen Kameraden gut an. Ein stolzer großer Hengst. Mit weißer Haut und einer strahlenden Aura. Kurz schien die Zeit still zu stehen. Simon zog sich seinen Panzerhandschuh aus und streichelte mit seiner weichen Haut über die Nase des Pferdes. Kurz scheuend fügte sich das Tier und sah dem jungen Ritter tief in die Augen. „Ja, ist ja schon gut.“ Das Pferd wieherte freundlich und stupste Simon leicht am Kopf. Simon verstand und gab dem Hengst eine Karotte. Als das Pferd die Wurzel fraß streichelte der junge Ritter dem Pferd noch einmal über die Nüstern. Der feuchte Atem war warm und angenehm. Kurzzeitig herrschte eine wunderbare Zeit der Stille des Friedens. Eins war klar, Simon hatte noch nie zuvor so ein tolles Pferd besessen. „Gute Nacht .... Wie heißt das Pferd?“ „Gib du ihm einen Namen.“ „Feuerwind, ja dich nenne ich Feuerwind!“ „Gut können wir gehen?“ 11 „Ja. Gute Nacht Feuerwind!“ Franz schloss den Metallbeschlag und verließ die Stallung. Simon ging wieder zurück zur Tafel. Ein majestätischer Anblick bot sich Simon als er mit seinen anderen Regimentbrüdern zum Stall geführt wurde. Die anderen Paladine hatten ihre Ritter schon unter dem Banner des Drachenhammers versammelt. Alle grüßten sich nett und höflich. Der kalte Morgen machte Simon zu schaffen, das ständige tragen einer Rüstung war er auch nicht gewohnt und die schwächliche Sonne machte ihm Sorgen. Wolken zogen sich schon vor den Lichtspender. Sichtlich beunruhigt setzte sich Simon auf sein Pferd. Er brauchte Hilfe um auf das Pferd zukommen. Zwei Knappen hievten ihn hinauf. Der eine sprach mit bretonischen Akzent, der andere war ein typischer Altdorfer. Der Altdorfer war eher schmächtig und mit einer leichten Lederrüstung aus Lederbändern ausgerüstet. An all möglichen Riemen hingen Wurfmesser. Der andere war ein stämmiger Mann, groß muskulös aber freundlich. Es dauerte einige Momente da hatten sie Simon auch schon auf sein Pferd verfrachtet. Schnell lies er sich noch sein Schild um den linken Arm schnallen und machte sich fertig. Das Schild wurde fest mit der Armschiene verschraubt, sodass man es nicht fallen lassen konnte. „Formatiert euch!“, brüllte der Befehl habende Paladin. Alle Paladine formierten ihr Regiment nacheinander, in breiten Fünfergruppen. Ein kräftiger Hornstoß deutete den Abritt an. Donnernd stapften die dutzenden Hufen auf der Straße auf. Langsam und bedächtig zogen die Reiter durch die Stadt. Sanft wehten die Umhänge der Paladine im leichten Wind. Der Himmel war dunkel, die Wolken hatten sich bereits vor die Sonne geschoben. Das war kein gutes Zeichen. Nach Stunden vollem Reiten und starren Sitzen kamen sie aus dem bevölkerten Gebiet hinaus. Hin und wieder würden sie auf kleine Dörfer stoßen aber auf keine richtige Stadt mehr. Die Luft schmeckte würzig und war klar. Frische Düfte aus den umliegenden Nadelwäldern täuschten über die Tiermenschen- und Mutantenhorden darin hinweg. Eine leichte Brise zog durch die Reiter, einige fröstelte es. Es war wohl nicht die klügste Idee eine so riesige Kolonne aus Rittern anzugreifen doch welcher Gegner Sigmars war schon klug. Simon schüttelte den Kopf, er musste aufpassen. Der breite und feuchte Trampelweg war mit braunen Nadeln und anderem Moos bedeckt. Simon konzentrierte sich kurz. Er versuchte sich auszumalen gegen welche Gestalten sie kämpfen würden. Es würde wahrscheinlich ein Blutbad, auf beiden Seiten. Doch wer würde gewinnen? Simon spannte seinen rechten Armmuskel wieder etwas an und hob die Lanze aus der Tragschlaufe des Pferdes. Erleichtert wieherte Feuerwind auf. Simon lächelte etwas erheitert, „Kein Problem mein Freund!“ Sein Nachbar grinste schelmisch, „Simon, wie geht es Euch?“ Simon drehte sich zu Felix um. Der schwarze, für einen Menschen, lange Bart stand ihm aus dem polierten Helm. „Gut mein Freund, sagt wie lange werden wir reiten?“ Felix klappte das Visier seines Helmes hoch und kratzte sich am Bart. „In dieser Geschwindigkeit? Hmm, wahrscheinlich ein zwei Monate.“ Simon sah anscheinend etwas verstört aus, „Zwei Monate!“ „Wahrscheinlich länger, die Ritter des Feuerklingenordens und die des grauen Tigers werden zu uns stoßen, also vielleicht sogar drei Monate!“ 12 Simon schauderte es von dem Regen in die Traufe zu kommen aber was sollte es. Er würde völlig übermüdet ankommen um dann in einer entscheidenden Schlacht an vorderster Front zu kämpfen. Obwohl er kannte die Schlachtpläne der Generäle nicht. „Von diesen Orden kenne ich keinen einzigen, woher haben sie ihre Namen!“ Felix grunzte erheitert, „Die Feuerklingen haben, wie wir, ein Artefakt aus Zwergenschmieden in Besitz. Natürlich ein Geschenk der Zwergenheit als Zeichen des ewigen Friedens.“ „Was vermögen diese Waffen anzurichten?“ „Sie sind zwar alle aus Zwergenschmieden aber nicht so kraftvoll wie die alten Zwergenartefakte, aber auch diese haben extreme Macht. Der Drachenhammer war einst die Waffe eines Drachenslayers, durch magische Kräfte beschwor er durch reinen Kampfeswillen einen Feuersturm der den Drachen tötete, die Feuerklingen vermögen ihren Träger die Fähigkeit Feuerbälle zu schleudern. So heißt es jedenfalls. Der Drachenhammer stammt aus einer der besten Runenschmieden, wenn Ihr mich fragt.“ „Wer trägt diese machtvollen Waffen?“ „Bei uns ist es Erzpaladin und Großtheogonist Mattheus Freigreif, bei den Feuerklingen ist es ein junger Paladin namens Dominik.“ „An welcher Stelle werden diese Krieger stehen?“ „Im Kern des jeweiligen Ordens, um allen Mut zu machen“ „Interessant.“ „Stimmt, Seht, die grauen Tiger!“ Eine gigantische Kolonne aus berittenen Rittern war in Formation am Horizont zu erkennen. Lange Wolfspelze und Hämmer waren ihre Markenzeichen. Felix schüttelte den Kopf, „Mach sie auf keinen Fall aufmerksam auf die Ähnlichkeit mit dem Orden des weißen Wolfes!“ Simon schüttelte den Kopf und nahm die neuen Ritter in Augenschein. Es mussten über Fünfhundert Ritter seien. Einige Paladine und bestimmt Dreihundert Knappen. Lange Rundschilder prägten die linken Arme der Krieger. Simon sah sein Schild an, eher quadratisch mit spitz zulaufendem Ende. Das Emblem auf den Schilden war ein Wolfskopf. Einige Knappen erkundeten das Gebiet um den Orden des Drachenhammers aus und schickten einen Boten. Laut galoppierend ritt er an Simon vorbei. Ein leichter Lederharnisch schützte die possierliche Gestalt. Der Knabe dürfte nicht älter als zwölf sein. Simon schüttelte den Kopf, wieso waren diese Krieger so jung. Einige andere Späher machten vor den einzelnen Reihen halt. Einer der jungen Männer kam zu Simon hinüber. „Gegrüßt seit Ihr, Diener Sigmars, Anhänger des Drachenhammers, Kämpfer des Lichtes, ich bringe frohe Botschaft. Die ersten Schlachten um die Festung wurden gefochten, die Orks zerschlagen und die Burg neu gebaut und repariert. Unser Anführer Maximilian Freudenbringer wird sich hinter euch einreihen. Bald werden wir ankommen, wünscht Ihr eine Nachricht zu überbringen?“ „Ja, bringt eurem Anführer einen herzlichen Gruß und viel Glück!“ Felix schüttelte den Kopf, „Überbringt ihm das wir kämpfen werden und ich stolz bin an seiner Seite stehen zu dürfen!“ Der Späher nickte und ritt zu seinem Anführer. Gewaltige Wälder, große Sträucher, Wildschweine, Vögel und auch Gebirge prägten das Bild der 13 Reise. Bald schon wurde das Gebiet immer felsiger. Die Luft dünner, die Umwelt aggressiver und unfreundlicher. Die Stimmung schien auf einen Tiefpunkt zu sinken. Doch bald schon würden sich die Streitkräfte der Belagerung und die der Abwehrregimente vereinen und den Schlachtplan ausführen. Simon sah sich um und setzte sich auf den Boden. Die steinige Umgebung machte es ihm schwer zu gehen und auch das tägliche polieren der Rüstung schien ihm immer schwerer zu fallen. Die Reise saugte ihn aus, er brauchte unbedingt mal wieder mehr Schlaf als nur fünf Stunden. Das Reiten, die schwere Rüstung und auch die Stimmung machten nicht nur ihm zu schaffen. Nur die Wölfe wollten nicht aufgeben. Sie freuten sich schon auf die Schlacht, beteten jeden Tag über vier Stunden, das hieß das sie nur drei Stunden schliefen und doch wirkten sie entspannt und ausgeglichen. Das schlimmste war das sie ihre schweren Hämmer nie ablegten. Simon schauderte es wenn er sich vorstellte den ganzen Tag einen dreißig Pfund schweren Streithammer herumzutragen. Diese Männer mussten wohl eine Ausdauer und Stärke haben von der Simon nur träumen konnte. Ihm schauderte ein zweites Mal. Doch waren diese Krieger nichts gegen diese Chaosritter. Nach den kurzen und seichten Erzählungen wenige Dorfbewohner die Angriffe dieser fürchterlichen Krieger überlebt hatten mussten sie gewaltige Kräfte haben. Simon überlegte. Er stellte sich einen drei Mann breiten und 8 Fuß hohen Mann vor, wie dieser eine gewaltige Axt schwang und jeden Schlag mit unfairer Geschwindigkeit mit seinem schweren Schmiede eisernen Schild abwehrte. Die dunklen Runen auf der Rüstung brannten wahrscheinlich so gewaltig in den Augen dass man sich nicht konzentrieren konnte und die das Material der Waffe war bestimmt so unheilig das es einen sofort in das Chaos ziehen würde. Erschrocken zog Simon sein Schwert. Patrick hatte seine gewaltige Hand auf die linke Schulter von Simon gelegt. Der gewaltige Mann brachte sich vor Lachen kaum mehr ein. „Hohoho, Übermorgen ist die Schlacht, schlaf dich aus Junge, morgen müssen wir erst spät abreisen denn hinter dem nächsten Hügel liegt bereits die Festung, die Chaoshorden sind schon auf dem Weg, hohoho doch wir sind schneller.“ Simon lächelte gezwungen, „Wir werden sie zerschmettern!“ Tief lachend schlug Patrick Simon auf den Rücken. Er spürte den Schlag durch die Rüstung. Er legte sich nieder. Übermorgen schon, würde er schon kämpfen. Ihm schauderte. Er legte sich auf den Boden und schlief sofort ein. Die Übermüdung sprach ihre eigene Sprache. Die anderen Ritter fassten diese zwar als Schnarchen auf doch Simon focht zu dem Zeitpunkt eine bereits gewonnen Schlacht gegen diese Müdigkeit. Verfallene Zinnen erhoben sich als Simons Reihe am Punkt des Hügels standen, keine Zeit die halb verfallene Festung in Augenschein zu nehmen er musste weiter. Doch er konnte seine Augen nicht abwenden. Hohe breite Mauern. Lange breite Türme, starke Wehrgänge. Ein ausgetrockneter Burggraben, Hunderte Kanonenfenster. Viele Stellen von kleinen Ziegeln die neben den gewaltigen Mauerteilen der Zwerge hielten. 14 Schöne Einkerbungen, besudelt von den Grünhäuten. Wäre Simon ein Zwerg hätte er wahrscheinlich geweint. Diese Stadt hatte über all diese Jahre, über all diese Generationen von Grünhäuten noch immer eine eigene Schönheit. Wie viele von den tapferen, nicht zurückweichenden Zwergenkriegern waren wohl in diesem aussichtslosen Kampf gefallen. Wie viele unnötige Opfer forderte dieser Krieg wohl. Simon überlegte nicht lange, zu viele. Überall patrouillierten Krieger. Simon konnte es plötzlich kaum abwarten die angreifende Armee zu sehen. Welches schreckliche Bild würde sich bieten wenn so eine gewaltige Festung, Armee und ein solches Bündnis aufgebaut wurden. Simon schauderte zum dritten Mal. Wieder liefen einige Knaben an ihm vorbei. Werkzeug in den Händen. Sie sicherten jede Wand drei und vierfach. Kesseln mit Öl wurden angeheizt, Pfeile wurden in die Tausenden Köcher gesteckt. Schwerter, Speere und Hellebarden wurden für das Fußvolk bereitgelegt. Rüstungen, Kettenhemde, Helme, Banner und Bögen. Alles hatte seinen Platz. Eine unglaubliche Meisterleistung vollbrachten die Zwerge. Sie entwickelten speziell für diesen Kampf Repetiermusketen. In eine Sechskammertrommel, die um die sechs Zoll lang und an den einen Zoll Durchmesser hatten, wurden die neuartigen Patronen geschoben. Sobald der Zwerg schoss zog er den länglichen Abzug zurück, hatte er den Rückstoß abgefedert so warf er die Reste der Patrone mit einem Druck gegen den Hebel aus und drehte die nächste Kammer in den Lauf. Schwer ausgerüstete Zwergenkrieger liefen vorbei. Ihre schweren Gromrilrüstungen schepperten. Die länglichen Schilder die den ganzen Körper der Dawikrieger abdeckten waren mit Drachenköpfen verziert. Auf den Helmen saßen lange weiße Hörner. Aus der Nähe war die Burg noch fantastischer. Die imperialen Maurer hatten ganze Arbeit geleistet. Alles repariert und drei neue Wehrtürme aufgestellt. Die verschiedensten Kriegsmaschinen standen auf hohen Plattformen. Überall waren Soldaten. Riesige Lager erstreckten sich auf dem Gebiet. Simon betrachtete die Lage der Festung. Sie lag in einer kleinen Schlucht, sie war nur einige Meilen breit und mündete in der Wüste. Auf den Hügeln um die Festung die von konzentrischen Wallkreisen umgeben war, postierten sich die Maschinisten der Menschen und Zwergengilde. Dampfpanzer fuhren krachend und laut tosend in den riesigen ehemaligen Marktplatz der im Zentrum der gigantischen Festung lag. In den Türmen waren zwergische Kanonen aufgestellt. An den Mauern waren überall die Musketenschützen der Dawi verteilt. An den großen Palliasadentürme die in die Festung Rund endeten verliefen spitz, gepanzert mit Stahlplatten und Stacheln ausgerüstete Stahlplatten gegen die Mündung der Schlucht. Eine Kanone befand sich auf dessen Plattform. Die Technicuse hatten sich schon eingefunden. Die Burg die hinter dem großen Marktplatz lag war an die Tausend Fuß hoch. Die breiten, runden und sehr hohen Türme waren eingestürzt. Nur die Wälle wurden erneuert. Auch die Zinnen wurden mit Metall verschalt. Dies war die letzte Verteidigungslinie. Falls alles scheiterte. Falls der Rest gefallen wäre, wären 15 alle Ritterorden aus den Provinzen von nah und fern vernichtet, die gesamte menschliche Technicusgilde natürlich ausgenommen von einigen Großtheogonisten und Lehrlingen, die Dampfpanzer wären vernichtet, an die Zehntausend Mann zu Fuß, an die Tausend Zwerge und das schlimmste alle Artefakte wären in die Hände des Chaos gefallen. Unglaublich, dachte Simon. Welche Armee jagte ihnen nur so viel Angst ein. Simon und der Rest seines Zuges wurden außerhalb des Verteidigungskreises gerufen, der Wehrgraben wurde nun geschlossen. Ein See aus brennbaren Materialien, Speerwälder und weitere Fallen warteten auf die Angreifer. Es war ein imponierendes Bild. Würde diese Linie wirklich brechen und der letzte Mann fallen war die alte Welt wohl verloren. 16 Kapitel 3 Der Wehrplan Die zwanzig bedeutensten Paladine hatten sich eingefunden um über den Schlachtverlauf zu sprechen. „Der Schlachtplan steht fest!“, stellte Dominik mit einer unberuhigten Stimme fest. Mattheus nickte, „Ja das stimmt!“ Ein weiterer bärtige Paladin meldete sich, „Das heißt das sich die Feuerhammers, Feuerklingen, grauen Tiger, weißen Wölfe, heilige Krallen, Grollbringer, Lichtblitze, goldenen Greife, Lichtbringer und der Orden des weinenden Auge formieren und sich in einer siebzehn Gliedrigen Regiments auf der linken Flanke des Grabens und der Rest auf der rechten, richtig ?“ „Ja!“, eine tiefe Stimme erhob sich, auch die massige Gestalt erhob sich, das prächtige Antlitz blieb aber im Verborgenen des Schattens, „Viele werden sterben, die Späher die wir ausschickten kamen nicht zurück, sie sind wahrscheinlich alle gefallen, das heißt die Armee ist bei Sonnenaufgang hier. Das heißt ihre Tiermenschen werden auf uns einströmen, wir müssen sie schnellstmöglich zerschlagen, umso länger das Heer dieser tobenden Horde bestehen bleibt umso schneller befinden wir uns in der Zange ihrer Magier und der Ritter.“ Mattheus nickte, „Wie sieht es mit unserer Unterstützung aus, ich meine gibt es welche die, die magischen Winde gegen die Chaoszauber lenken.“ „Natürlich!“, meldete sich ein eher schmächtig wirkender Mann, „Die Priester der Lichtblitze werden uns flankieren!“ Eine weitere tiefe Stimme erklang, „Auch die weinenden Augen flankieren die Ritter!“ Dominik lies sich berügt zurücksinken. Mattheus schüttelte den Kopf, „Macht euch keine falschen Hoffnungen, macht euch keine falschen Hoffnungen!“ Simon staunte, Tausende Ritter formierten sich auf den oberen Hängen. Einige Zwerge stellten auf den äußeren Flanken Kanonen auf. Ein Trupp aus zwölf Spähern ritt in die Wüste hinein. Es war dunkel, in zwei Stunden würde die Sonne aufgehen. Simon war nervös, sein ganzer Körper war zum zerreißen gespannt. Er dachte nur noch an seine Mutter und seinen Vater. An die schönen Zeiten früher, an die Ausflüge zu Vaters Freunden, auf die Burgen. Die Waffenkunde, die Geschichten über den Großvater. Fast hätte Simon geweint. Eine Träne vor Freude. Er hatte mehr erlebt als die Späher, hatte eine bessere Schlachtposition und eine bessere Ausrüstung. Die Knaben, fast noch Kinder ritten in ihren sicheren Tod. Sie sollten die Armee auskundschaften doch wie sollten es diese Reiter schaffen wenn es nicht einmal die anderen geschafft hatten. Es war unglaublich, die Ritter formierten sich, Glied um Glied. Zu Simons Bedauern stand er an vorderster Front. Er würde zu den Brechern gehören. Ihre Aufgabe war es, so tief wie möglich in die Regimente der gegnerischen Truppen einzudringen, damit sie möglichst lange Breschen schlagen in denen sich die anderen Ritter sammeln um die Gegner von innen nach außen zu vernichten. Es war nicht leicht damit fertig zu werden, dem Tod gegenüber zu treten. Jedes Mal hatte er es in weite Ferne gestellt. Sich immer auf das naheliegende konzentriert, sich darauf beschränkt tapfer und mutig zu wirken. Doch hätte er jetzt eine Wahl würde er wohl fliehen. Es gibt keine Chance mehr für ihn. Er hatte 17 sich für den Drachenhammerorden entschieden und dort musste er auch bleiben, komme was wolle. Er hatte auf Sigmar geschworen, es war seine heilige Pflicht das Imperium zu beschützen. Menschen wie Vater und Mutter, Menschen wie die Bauern und natürlich auch die Kurfürsten und die Adeligen. Es war wirklich schwer. Er wusste nicht wie er mit der Nervosität fertig werden sollte. Es zerfraß ihn. Er hatte fürchterliche Angst. Wann wohl der Befehl kam, was sie wohl attackierten. Ob die Gegner Widerstand wie eine Wehrmauer lieferten. Ob ihn ein Pfeil seiner Verbündeten töten würde, es war bestimmt schwierig in dem kommenden Chaos die Übersicht zu behalten. Simon lächelte, dem kommenden Chaos. Es war wahrlich das absolute Chaos. Die Bestimmung eines jeden imperialen Kriegers. Er musste verteidigen wofür er geschworen hatte, er musste für Freiheit und Glück kämpfen. Doch waren ihm solche Dinge noch nie im Imperium wiederfahren. Wenn er nur an die Armut, an die geheimen Sekten, an die Tiermenschen, an die Mutanten und an die überhebliche Gesellschaft dachte. Er schüttelte traurig den Kopf. Für solche Wesen sollte er sein Leben lassen? Wieso eigentlich, was bedeutete schon ein Schwur. Er konnte ihn brechen und leben. Er würde leben, aber ihn unglaublicher Scham. Auf den Tod wartend, sein Leben verfluchend. Wahrscheinlich sogar als Kultist. Würde er diesen Schritt wagen, würde er einen Schritt auf das Böse machen. Er würde, er würde das werden, das er bekämpfen wollte. Er würde als dunkles Wesen einen anderen jungen Ritter in den Wahnsinn treiben, einen anderen jungen Ritter auf die Pfade des Bösen führen, er würde einen anderen Knaben dem Licht entreißen. Nein das durfte er nicht, seiner Mutter und seinem Vater zu liebe, diesem Knaben zu liebe. Er musste kämpfen, damit das Imperium bestehen bleibt. Ernst nickte er. Der Helm schepperte dabei. Am Horizont ging langsam die Sonne auf. Es war bald soweit. Bald würde er beweisen wofür er gut war. Ob Gut oder Böse. Schnell und gezielt ritt Hans auf den immer helleren Horizont zu. Sein Hals schmerzte, seine linke Hand verkrampfte sich um den Schaft seines Breitschwertes. Er verfluchte sie, sie alle. Er wusste nicht was er tun sollte, würde er umkehren würde er zum Spott der mutigen Männer und würde verstoßen, verbannt wegen Befehlsverweigerung. Aber er würde leben. Er schüttelte den Kopf, keine Zeit darüber nachzudenken, er musste wachsam bleibe. Ein Adrenalinstoß schoss durch seine Adern. Ihm wurde schlecht, er musste gleich erbrechen. Eine gewaltige Staubwolke, mindestens fünf Meilen lang reichte am Horizont in den Himmel. Ein fürchterlicher tierischer Lärm wurde immer lauter. Donnernde Hufe, Blöcken und andere unmenschliche Laute. Er erkannte die ersten Umrisse. Es waren verunstaltete Menschen. Lange dicke Ziegenbeine trugen geschwollene beharrte Bäuche, die Brust war schmal und auch sehr stark beharrt. Der Rest des Oberkörpers ging wieder in ein dichtes Fell über. Die Arme waren lang und muskulös. Die Gesichter erinnerten im Entferntesten an einen Menschen. Viel ähnlicher waren sie Ziegen. Doch die Mäuler waren nicht mit Mahl sondern mit Reißzähnen gespickt. Sie waren mit improvisierten Speeren, Äxten und anderen Prügeln bewaffnet. Auf ihren kleinen 18 Rundschildern trugen sie die Köpfe von Menschen. Geschockt warf Hans seinen Oberkörper nach vorne und erbrach neben das Pferd. Er konnte es nicht glauben. Er wollte es nicht wahrhaben. Unter den menschlichen Köpfen waren auch Frauen und Kinderschädel. Die toten Augen blickten ins nichts. Die Münder weit aufgerissen, die Zungen herausgeschnitten. Kurz verweilte Hans noch bevor ihm klar wurde das er die Streitmacht warnen musste. Schnell drehte er seinen wendigen und schnellen Hengst und gab ihm die Sporen. Wild trabend ritt er auf das Lager zu. Was das Zischen zu bedeuten hatte wollte er gar nicht wissen. Sein Herz drohte zu zerspringen. Laute Schreie gingen von seinen Kameraden aus. Er hörte ein grausames Schmatzen, er wusste was das zu bedeuten hatte. Pfeile die sich in Rücken bohrten . Er ritt schneller. Er hatte Angst, er dachte an seine Mutter und an seine Schwester. Wie vermisste er die beiden. Früher streichelte er seiner Schwester immer durchs blonde Haar und versprach ihr sie vor allem Bösen zu beschützen. Seine Mutter war immer stolz auf ihn gewesen. Warum hatte er sich nur einziehen lassen. Er hätte fliehen können. Jetzt war es zu spät. Doch da, die Schlucht, die Pfeile waren auch schon verstummt. „Ich habe es geschafft!“, jauchzte Hans auf, „Ich habe es geschafft!“ Er zog die Zügel und ritt sofort in die Festung. Bals war es soweit, bald. Die Sonne stand nun etwas über dem Horizont. Ihre hellroten orangen Strahlen tauchten die anstürmenden Horden in eine fast romantische Atmosphäre. Stille trat ein. Nur dann laute Stampfen von gepanzerten Stiefeln, Hufen und anderen Gliedmassen war zu hören. Der Staub der aufgewirbelt wurde verdeckte die hinteren Reihen der Horde doch mussten sie gigantisch sein. Ein weiterer Späher ritt auf dem Abhang der Ritter hin und her. Mit einem Teleskop nahm er alles unter genaueren Augenschein. Verzweifelt schüttelte er den Kopf und machte sich wieder auf den Weg in die Festung. Simon konnte die Anspannung nicht mehr aushalten, „Junge, Gib mir das Fernglas.“ Schüchtern sah der Junge dem Ritter ins Gesicht. Die jugendlichen Augen sahen geschunden aus. Ängstlich aber auch hoffnungsvoll. Fest umklammerte Simon mit seinem Schildarm das Fernglas. Er musste sich anstrengen denn Arm stillzuhalten. Das Schild war sehr schwer. Die vordersten Reihen bestanden zum größten Teil nur aus leicht gepanzert und bewaffneten Monstern. Die hinteren Reihen hatten schon Bögen. Simon wurde von einem Horn aus der Konzentration gerissen. Viele weitere Hörner erklangen. Auch Felix nahm ein Horn in die Hand und blies hinein. Simon sah ihn fragend an. Nachdem das Horn von Felix verklungen war öffnete er die Lippen, „Das Angriffshorn, wir müssen uns bereit machen !“ Simon nickte, nun war die Anspannung schon überall zu spüren. Sämtliche Männer kauerten in ihren Deckungen, umkrallten ihre Waffen. Warteten und hofften die Zeit würde stehen bleiben aber leider verrann sie unbarmherzig immer weiter. Verzweiflung machte sich an den ersten Verteidigungswällen breit. Nur die Zwerge schienen gelassen zu sein. Laut auflachend putzenden sie die Läufe ihre Waffen luden durch und richteten sie aus. Die 19 zwergischen Musketenschützen legten sich einige Patronen in die Schießscharten der Zinnen. Ein Thain ging durch die Reihen und brüllte etwas in der rauen Sprache der bärtigen Gesellen. Slayer formierten sich in einer riesigen Reihe aus Fleisch und Bart. Die Äxte blitzten auf. Alle sangen sie ein Lied, ein Lied das kein Mensch kannte. Es flößte Mut und zugleich Angst ein. Die Slayer kamen immer mehr in Trance bald waren sie nicht mehr zu retten. Simon grinste, die Zwerge konnte niemand mehr retten. Die Reihen der Feinde kamen immer näher. Der erste Thain brüllte auf, fast zeitgleich der zweite. Die Kriegsmaschinen an den äußeren Flanken der Ritter spuckten Feuer. Unglaublich laut donnerten ihre Kanonen auf. Das mehrläufige Teufelsgerät schien gleich zu zerspringen doch statt zu explodieren gab es zehn laute Feuerstöße ab. Der Donner war kaum zu übertreffen. Kurz schloss Simon die Augen. Er ließ sich langsam durch den Kopf gehen war zu Zeit geschah. Die Zeit schien nun wirklich stehen geblieben zu sein. Langsam kam Simon wieder zu sich. Er glaubte lautes Pfeifen und Zischen zu hören. Die Kugeln mussten wohl einschlagen. Langsam drehte er sich nach rechts. Die ersten Feuerbälle bohrten sich in die Luft. Druckwellen gingen durch die Reihen der Angreifer. Figuren wurden wie Puppen durch die Luft gewirbelt. Schwarzes Blut spritzte, lautes Aufbrüllen. Doch die Horde schien nicht deswegen sich nicht aufhalten zu lassen. Immer weiter marschierten sie in die Schlucht. Doch was war dieses seltsame Geräusch. Lautes Ächzen und Pumpen. Lautes Kreischen und schreien. Die Zwerge richteten einen riesigen Metalltrichter in die Schlucht. An dessen Anfang saß eine fassähnliche Kanonenkammer aus der einige Schläuche führten. Viele der Schläuche endeten in Tretpedale die aussahen wie diese Leiern in den Häfen. Schnaufend wurde etwas hineingepumpt. Ein besonders rundlicher Zwerg wagte sich an das Ende des Laufes und entzündete eine kleine Gasflamme. Der Zwerg sah seltsam aus. Der Bart und die Haare waren zu einem Zopf gebunden worden und führten hinter den Kopf. In wenigen Augenblicken schien das Fass zu bersten. Kurz erlaubte sich Simon in die Schlucht zu sehen. Eine gewaltige Armee aus irgendwelche grauslichen Geschöpfen bewegten sich dort unten. Mutanten, riesige Spinnen, halb Mensch halb Tier. Doch kurz war Simon geblendet von einem grellen roten Feuer. Die seltsame Kriegsmaschine spuckte nun Feuer in die Grube. Es schien äußerst effektiv zu sein. Dutzende Geschöpfe gingen in wenigen Augenblicken in Feuer auf, fielen leblos zusammen und wurden von den nachfolgenden Monstern zertrampelt. Immer und immer wieder donnerten Kanonen auf. Die Geschöpfe in der Schlucht schienen keine Chance zu haben doch schritten sie immer weiter vorwärts. Nun war die erste Reihen schon fast vor dem Speerwall. Nervös spielte Thorgrim mit dem Abzug seiner Muskete. Nun waren sie nur noch einige Fuß außer Reichweite. Gleich würden sie den Befehl bekommen. Er hoffte das er nicht zu den wenig unglücklichen gehören würde den diese neuartigen Dinge um die Ohren fliegen würden. Sie waren seltsam. Mann konnte in wenig Zeit viel, effektive Patronen abfeuern und so möglichst 20 viele Gegner töten. Doch wo war der Haken ? Er musste schrecklich sein. „FEUER !!!“ Er konnte es nicht glauben er hatte schon gefeuert. Er zog den länglichen Abzug. Krachend spuckte seine Muskete Feuer. Eine Fontaine aus Blut ging von seinem Ziel aus. Der Rückstoß warf ihn etwas zurück. Schnell brachte er das Gewehr wieder in Position, drückte den Abzug vor bis es klackte, zog ihn zurück bis es metallisch knackte und zog wieder den Abzug. Wieder fiel einer dieser verdammten Ungors. Grässliche Wesen. Er wiederholte die Prozedur doch nun verfehlte er. Er zielte noch einmal. Donnernd explodierte Thorgrims Nachbar. Ein Splitter bohrte sich tief in Thorgrims linken Unterarm. Blutend brachte er die Muskete wieder in Position. Schob die nächste Kammer in den Lauf und drückte ab. Er stand noch total unter Schock des Feuerbefehls. Wie konnte er nur diesen Schmerz spüren. Er hörte nur noch das Klacken des Abzugs und der anderen Mechanismen. Ein Sanitäter lief zu ihm herüber und riss den linken Arm an sich. Laut fluchend zog ihn Thorgrim in Position. Wieder gab er einen Schuss ab. Plötzlich lies der Adrenalinschub nach. Das fürchterliche Geschrei der Männer konnte er nun hören. Der Sanitäter brüllte auch laut auf. Thorgrim wurde schlecht er sah seinen linken Arm an. Blutüberströmt drückte der menschliche Sanitäter eine Mullbinde darauf. Laut fluchend verlangte er nach mehr Verband. Ein weiterer Sanitäter fand sich ein und drückte ebenfalls auf die Wunde, umwickelte sich nun stramm und langsam mit einer anderen Mullbinde. Die beiden nickten sich zu und rannten weiter. Schnell drosch Thorgrim mit den linken Handballen gegen die Muskete. Knackend sprang die Trommel mit den einzelnen Kammern heraus. Schnell lud er einige Patronen nach. Und brachte seine Waffe wieder in Position. Kurz erlaubte er sich einen Blick nach unten. Die Tiermenschen hatten bereits große Löcher aus der Wand herausgebrochen und versuchten sie nun zu untergraben. Laut brüllte Thorgrim auf, „Ölträger!!!“ Er hielt seine Waffe hinter die Zinne, hielt die Waffe abwärts und drückte ab. Wie verrückt feuerte er. Seine Hand wurde von jedem Rückstoß aufs Neue gegen die Wand geschleudert. Blutig und geschunden zog er sie wieder hinauf als eine Salve von Pfeilen auf die Garnison regnete. Vier Menschen mit einem Kessel Öl kamen nun von Links. Der Kessel wurde von zwei Holzpfeilern getragen. Unter größter Anstrengung hoben sie ihn auf die Zinnen und gossen den siedenden Inhalt herab. Schreiend gingen wieder einige Monster unter. Das Geschrei war auf allen Seiten groß. Thorgrim lehnte mit dem Kopf gegen die Zinne. Plötzlich erschrak er fürchterlich. Tiermenschen drangen durch ein Loch in der Mauer. Hellebardenträger der Menschen kamen angestürmt um das zu verhindern. Viele starben doch drängten sie die Monster zurück. Mit Schutt wurde das Loch wieder verschlossen. Laut brüllte der Zwerg auf, „Noch einmal nehmt ihr sie nicht ein!“ Schnell lud er nach und stürzte zu den Zinnen. „Los Bernhard!, schnell bringt mehr Steine, holt mehr Männer, sie kommen schon wieder durch!!!“ Schnell griff Lukas zu seiner Forke und brachte sie in Stellung. Eine Axt bohrte sich durch den Steinschutt und auch ein Ziegenkopf drang durch. Leere menschliche Augen blickten Lukas kurz ins Gesicht. Voller Hass und Wut. Kein Erbarmen, sie werden mir auch keins gewähren, dachte Lukas. 21 Er überwand sich. Lies sich nach vorn sinken und trat dann schnell einen Schritt nach vor. Knackend gab der Schädel der Bestie nach. Lukas sah weg. Es tat ihm weh. Er war kein Mörder und immerhin war auch dieser arme verirrte Geist einmal ein Mensch. Doch er wollte mich töten, nur des töten Willens. Das musste ich einfach verhindern. „Da noch einer !“ Schnell stach Lukas wieder zu. Doch diesmal glitt die metallene Spitze an einem Horn ab. Schnell ließ er von dem langen Stab ab und zog sein Breitschwert. Schnell jagte er es dem Monster durch den Kopf. Er weinte, weinte um die verlorenen Seelen. Die Toten. Um alle die kämpfen mussten. Schnell wich er wieder zurück. Er hoffte auf Verstärkung. Die durchgedrungenen Monster hatten alle bis auf Lukas und Bernhard getötet. Sie hielten sie ganz gut zurück doch immer wieder drangen sie durch die Löcher. Irgendetwas musste geschehen. Und zwar schnell. Er keuchte wieder brach ein Mauerstein. „Sie kommen durch ein neues Loch !“ Schnell liefen drei andere Männer herbei, auch Bernhard griff zu einem Bogen und postierte sich etwas weiter weg vom Loch. Laut krachend barsten die alten Steine. Weggearbeitet durch rohe Kraft und Chaosmetall. Die Waffen waren seltsam, bei der kleinsten Verletztung schienen sie einem die Seele auszusaugen. Mann durfte sich nicht verletzten lassen. Es war schrecklich. Laut zischend bohrte sich ein Pfeil in Lukas Brust. Er keuchte hastig. Er hatte keine Schmerzen doch er konnte nicht mehr richtig atmen. Er musste husten. Er hustete und hustete doch es wurde nicht besser. Er spuckte Blut. Lukas lies das Schwert fallen und griff zum Pfeil. Er fiel zurück und schlug hart auf. Er hatte nicht mehr genug Kraft gehabt zu stehen: Schreiend brach er den Stiel des Pfeils ab. Die Schmerzen schienen unerträglich zu sein. Sie gingen von der Wunde aus. Doch langsam schien es besser zu werden. Erschreckt brüllte er auf, „HILFE! HILFE! ...Hilfe ... hilfe .... hil .. f“ Seine Umgebung verschwamm, er nahm Geräusche anders wahr. Es war wie ein schrecklicher Traum. Er konnte sich nicht mehr bewegen. Er sah nichts mehr, Dunkelheit umgab ihn. Der Lärm um ihn war verstummt, auch die Schmerzen waren gegangen. Ein Tunnel aus Licht tat sich vor ihm auf. Er wollte seinen Arm darauf richten doch wurde er zurückgedrängt. Schreiend brüllte er auf. Er wollte dort hin. Nicht zurück. Was machte er dort. In einer Welt aus Schmerzen und Bosheit. Er wollte nicht zurück doch er musste gehen. Schreiend öffnete er die Augen. Er war nirgends und überall. Ihm wurde schwindlig. Alles tat ihm weh. Schreckliche Schmerzen in jedem Körperteil. Sein Herz brannte. Er erlebte jeden Schmerz den er je gefühlt hatte gleichzeitig und zehnmal schlimmer. Er brüllte auf doch konnte nicht. Eine Last lag auf seinem Herzen. Ihm war unwohl, er erbrach. Er verstand. Er weinte. Seine Seele war gefallen. Gefallen unter einer Chaoswaffe. 22 Kapitel 4 Erste Erfolge Bernhard rannte. Er trug die zuckenden Körper von Lukas auf den Schultern. Mit der rechten Hand umschlang er sein Schwert. Das Schild saß auch fest in der anderen Hand. Zischend bohrten sich wieder einige Pfeile durch die Luft. Bernhard gab alles. Er spurtete, er verausgabte sich. Er glaubte gleich zu stürzten. Bald würden seine Muskeln ihren Dienst verweigern. Er brüllte auf. Pfeifend gingen die Pfeile auf die fliehenden Menschen nieder. Schmatzend bohrten sich die Pfeile in den Rücken von Lukas. Bernhard brüllte traurig auf. Er hatte noch Hoffnung und war nicht gewillt sie aufzugeben. Er würde es schaffen und ... Ein schwerer Schlag traf ihn in die Magengrube. Triumphierend blökte ein riesiges Schaf auf Ziegenbeinen auf. Das Gesicht war ganz und gar mit Fell bedeckt. Der muskulöse Oberkörper hielt eine Axt und ein Schild. Er hatte wohl mit der flachen Seite der Axt einen Schlag in den Magen bekommen. Bernhard wurde schlecht und er musste Blut spucken. All seine Gedärme schienen sich zu verkrampfen. Der Tiermensch holte zum endgültigen Schlag aus. Bernhard ergab sich seinem Schicksal und wartete tapfer. Bald würde es soweit sein. Er schloss die Augen und fing an am ganzen Leib zu zitternd. Laut donnerte etwas auf, Blut bedeckte Bernhards Hände. Er machte die Augen auf, „Bin ich in der Hölle ?“ Überall lagen Tote, es musste wohl so sein. Doch nein ein Zwerg sprang auf den Leib des toten Tiermenschen, verpasste ihm einen Schlag mit dem Schaft des Gewehres und lud nach. Knackend schob der Zwerg eine neue Kugel in den Lauf und brachte donnerten den nächsten Gegner zu Fall. Schnell lud er wieder nach, zielte auf die Brust eines neuen Zieles. Federten den Rückstoß ab und folgte, fast mit perversen Genugtuung, wie der Tiermensch in einer Fontaine aus Blut unter gang und dann zu Boden stürzte. Der Zwerg brüllte auf packte Bernhard am linken Arm und rannte zur nächsten Deckung. Krachend ging wieder eine Salve der nächsten Welle Verteidiger auf die Angreifer nieder. Erschrocken griffen sie sich an den Hals oder an die Brust und fielen Tot um. Zischend ging eine Salve aus imperialen Pfeilen auf die Tiermenschen nieder, Armbrüste wurden abgefeuert. Ein Trupp aus Milizsoldaten stürmte raus um die letzten Überlebenden hineinzuholen. Sie benutzen einen Geheimgang der in einem Ziegel existierte. Nur wenige Zwerge kannten ihn und wussten wie man ihn richtig benutzte doch es verfehlte nicht die Wirkung. Der Zwerg zog Bernhard mit sich. Dieser hatte schon das Bewusstsein verloren. Simon schauderte. Es war ein schrecklicher Anblick gewesen als die Mauern unter mächtigen Rauchsäulen zusammenbrachen. Langsam verschwanden, Brocken in alle Richtungen warfen, Verbündete und Feinde begruben und nur wenige Überlebende freigab. Von denn starben dann die meisten unter einer Salve Pfeile dieser Monster. Er hatte noch nie Tiermenschen mit Bögen gesehen doch diese beherrschte die Kunst. Er schüttelte den Kopf, wann war es endlich soweit. Wann können die Ritter eingreifen. Er blickte sich um. Die Zwerge holten riesige Minen. Es waren Kugeln mit dem Durchmesser von einem Menschen. Dicke Lunten reichten daraus. Zur gleichen Zeit wurden sechs Katapulte in Stellung gebracht und mit den ankommenden Minen 23 geladen. Langsam wurde der Arm zurückgezogen und mit einem Seil befestigt. Der Zwerg mit der seltsamen Frisur kam wieder zu den Katapulten und streckte seinen Arm in die Luft. Er brüllte etwas in seiner tiefen eigenen Sprache. Die Maschinisten nickten und warteten auf ein Zeichen. Kraftvoll lies der, anscheinende, Maschinistenlehrmeister seine Hand herabsinken und brüllte laut auf. Simon sah nach unten. Die anströmenden Maßen waren versiegt. Die letzten Tiermenschen bewegten sich durch die Schlucht. Immer wieder schlugen Kanonenkugeln ein. Rissen Krater in den Boden und Löcher in die Regimenter. Die Monster flogen durch die Luft. Hilflos wie Kinder mussten sie zusehen wie sie dem Boden immer näher kamen. Einige hatten Glück und landeten in Speeren und waren sofort tot, doch einige wurden hart gegen den Boden geschleudert und wurden langsam zermürbt. Er sah sich um, immer mehr Verluste wurden in die Truppen gerissen, immer mehr Krater wurden in den Boden gesprengt. Schnell wurden die am schwerst befeuerten Regimente zur Flucht getrieben. Lautes Zischen war zu hören und lautes Knallen als zwei Holzpfosten auf einen, zwar gepolsterten, Holzpfosten prallten. Weit wurden die Minen geworfen. Mitten über der Schlucht verloren sie an Geschwindigkeit und fielen fast kerzengerade herab. Kurz sah Simon weg. Dann sah er wieder dorthin. Laut donnerten die zwei Explosionen auf. Zwei riesige Feuerkuppeln bildeten sich an der vorderen und hinteren Front der Tiermenschen. Als die Kuppeln auf Vollgröße angeschwollen waren, zogen sie sich zusammen und gingen in einer riesigen Rauchsäule auf. Eine Druck und Hitzewelle folgte der Feuerkuppeln. Wie erstarrt sahen die Monster zu wie ihren Kameraden das verbrannte Fleisch von den Körpern gerissen wurde. Doch bald verstanden sie und flüchteten zurück, in die Mitte der Schlucht. Laut brüllte der Lehrmeister auf. Alle anderen Kanonen feuerten nun auf die Mitte der Schlucht. Überall flogen Leiber durch die Luft. Überall zerriss es die Monster. Sie hatten keine Chancen. Immer mehr kleinere Feuerkuppeln bohrten sich in die Regimente. Immer mehr Druckwellen zerfetzten Körper. Immer mehr Monster wurden einfach umgerissen und hatten schwerste innere Verletzungen. Wieder prallten Holzpfosten auf Pfosten. Wieder bohrten sich zwei riesige Minen durch die Luft. Pfeifend fielen sie an die Stellen der alten Einschläge. Die letzen Tiermenschen flohen. Konfus lief eine Hälfte auf das Ende der Schlucht zu und andere auf die Festung. Wieder zerfetzte es Körper, wieder verbannte Fleisch und wieder wurden Monster durch die Luft geschleudert. Die Feuerkuppeln waren schon versiegt und dehnten ihre Druck und Feuerwelle wieder aus. Die letzen Tiermenschen gingen bei den Festungsmauern unter. Schnell wurden Barrikaden neu errichtet. Am Horizont kam schon die nächste Staubwolke. Felix knurrte, „Bald ist es soweit.“ Erschreckt sah Simon zu Felix hinüber. Tränen standen dem mächtigen Ritter in den Augen. Er schien nervös, wenn nicht Angst zu haben. Simon kniff die Augen zusammen. Das „Kanonenfutter“ hatte mehr Verluste als geplant geschlagen. Eine ganze Wehrmauer war gefallen. Hunderte von Schützen waren Tod. Die Kanoniere luden nach. Feuergruben wurden ausgehoben und mit Teer gefüllt. Simon sah dem Horizont entgegen. Die Sonne stand nun schon ein Stück höher und blendete 24 unangenehm. Die Staubsäule reichten weit in den Himmel hinein. Die Kanoniere brachten die Kanonen in Position. Die Priester machten sich bereit. Die Schützen legten sich ihre Munition bereit. Fest umklammerte Simon den Still seiner Lanze. Es war eine besondere Waffe. Sie war mit dem Oberarm verankert. Sobald die Verankerung brach fiel die ganze Lanze ab sodass man schnell nach dem Schwert greifen konnte. Der Rücken schmerzte. Die Zeit schien wieder still zu stehen. Der Ritter lehnte sich zurück, es schien ein ganzes Leben an ihm vorbeigezogen zu sein, doch es waren nur einige Herzschläge. „Ja, bald sind wir an der Reihe.“ Felix nickte, „Ich mache mir Sorgen um meine Familie.“ „Wieso ?“ „Wir werden sterben.“ Simon ließ sich wieder zurücksinken. Er dachte über seine Familie nach bevor er bemerkte das schon einige Zeit Stille herrschte. „Nein.“ „Nein?, wir sind in der ersten Angriffslinie, Männer wie wir sterben immer! Immer!“ „Heute nicht mein Freund!“ „Du hast Recht, heute werden wir ewig leben!“ Simon nickte bedächtig. Die Katapulte feuerten. Simon drehte sich zu den Angreifern. Mindestens Zweihundert von Streitwagen donnerten auf die Festung zu. Die Besatzungen bestanden aus grotesken Rittern. Die dunkellila Rüstung glitzerten seltsam. Ihre Waffen waren pechschwarz und ihre Banner waren alle gleich. Riesige Augen prangerten darauf. Kurz konzentrierte sich Simon auf ein Banner. Das Auge schien ihn zu verfolgen. Doch da zerfetzte es die Kutsche. Donnernd flogen die geborsten Teile des Gefährtes durch die Luft. Die schwer gepanzerten Rösser waren für die Geschütze auch kein Widerstand. Die Kutsche fiel ihn Einzelteilen wieder herab. Genauso wie einige Dutzend anderer auch. Die Kanonen spuckten nun wieder Feuer. Es wurde Vergeltung für die gefallenen Freunde gefordert. Donnernd und immer wieder donnernd riefen die Kanonen nach Vergeltung. Die Wagen wurden eingedeckt mit Kuppeln aus Feuer. Rauch, Staub und Blut wurden durch die Luft gewirbelt. Nur wenige überlebten, nur wenige hatten das Glück. Die Splitter, Druckwelle oder die Feueraugen, alles war tödlich. Doch viele Wagen schafften es trotzdem in die Schlucht. Nun spuckten die Feuerwerfer ihren tödlichen Sud auf die Angreifer. Brennendes Öl, riesige Minen und Kanonenkugeln. Viele der Wagen zerschellten an den Klüften der Krater. Die erste Welle schien überraschend leicht abgewehrt zu sein. Simon schüttelte den Kopf. „Zu leicht, viel zu leicht!“ Der Zwerg jubelte auf, „Brennt ihr verdammten Aasgeier, brennt!“ Bernhard gluckste belustigt. Seine Gedärme schmerzten noch aber ein Priester der Löwenherzen heilte ihn bereits. Viele Sanitäter liefen durch die Reihen der wenigen Überlebenden und halfen so gut es ging. Der Dawi lud zurzeit seine Muskete seelenruhig nach. Gelassen schob er Gewehrkugel um Gewehrkugel in die Trommel. Ein junger Knabe hatte ihm zuvor noch etwas Munition gebracht. Bernhard sah sich um. Sie saßen im Schatten der gewaltigen Wehrmauer „Isegrim“. Er schüttelte den Kopf „Reinecke“ hatte ja nicht viel Wiederstand gegeben. Doch diese Mauern waren von den Zwergen errichtet worden. Der Priester nickte zufrieden, kurz glühten seine Augen noch einmal auf. „So, das schlimmste ist geheilt. Deine inneren Verletzungen sind verheilt und die Blutbeutel hast du erbrochen. Nur noch die Folgeschmerzen der Behandlung erwarten dich aber sonst bist du gesund.“ „Danke, Diener Sigmars“ Der Priester nickte noch einmal und ging zum nächsten Verwundeten. 25 „Danke, Zwergenkrieger“ Der Dawi funkelte ihn an, „Nenn mich Herr Dawi oder Thorgrim, aber nenne niemals einen Bartkrieger, Zwerg:“ Bernhard nickte verstehend, „Danke Thorgrim, ich schulde dir etwas.“ Thorgrim lachte tief auf, „Ja das stimmt, dein Leben um genau zu sein.“ Bernhard nickte etwas verlegen. „Bewaffne dich mit einen Bogen, wir beziehen Stellung auf den Mauern!“ Unterwürfig nickte Bernhard wieder. Sprechen bereitete ihm noch Schmerzen und er wollte seine Kräfte sparen. Er stand auf und schlenderte langsam zur Waffenausgabe. Der Zwerg begleitete ihn. Die Waffenausgabe war ein großes Steingebäude. Darin saß ein kleiner Halbling. Musste wohl einer der letzten sein. Vergnügt saß er da und aß ein großes Stück Hammelfleisch, „(Schmatz, Stopf) Mhhh, was kann ich für euch tun (Schmatz, Stopf)“ Bernhard hob den Kopf und funkelte ihn an, „Einen Bogen und zwei Köcher je vierzig Pfeile“ „Wird erledigt“, der kleine Mann sprang auf und trug die zwei Köcher zu ihm und überreichte ihm den Bogen. „Passt auf euch auf!“ Bernhard nickte, „Müssen wir wohl.“ 26 Kapitel 5 Böse Überrauschungen Simon sah etwas beunruhigt auf die nun sich nähernden Infanterieeinheiten. Riesige Verbände aus Ritter marschierten im donnernden Gleichschritt auf die Schlucht zu. Die Aura die ausgestrahlt wurde zeugte von Macht und Hass. Etwas stimmte nicht, erst jetzt würden sie einen Teil ihrer Macht zeigen. Körper waren alle hinter dunklen violetten Stahl versteckt. Die Gesichter hinter schweren Helmen. Aus den Visieren leuchteten die glühenden Augen, in den Händen hielten sie pechschwarze Schwerter. Auf den Schildern waren riesige Augen abgebildet. Nein, auf den Schildern wuchsen riesige Augen die ihr Umfeld beobachteten. Auch auf den Bannern waren diese erschreckenden Augen abgebildet. Doch was war das am Horizont. Eine riesige vermantelte Gestalt bäumte sich auf. In einer alten Sprache fluchend, schreiend, tobend, ängstigend. Sie verschwand wieder, wie von einem Windhauch weggeblasen. Vielleicht hatte er es sich auch nur eingebildet. Doch was wenn nicht? Er funkelte mit seinen glasigen Augen Felix an. Dieser schien sich seines Sieges wieder sicher. Simon allerdings war eingeschüchtert. Er wusste dass nun etwas kam. Er würde auch nicht enttäuscht werden. Patrick lief vorlaut raus, „Uhuhuhu mir schlottern schon die Knie!“ Simon nickte, er flüsterte in einem ernsten Ton in sich hinein, „Ich auch, ich auch!“ Ein lauter Knall war zu vernehmen, es war als würde etwas explodiert sein. Doch nein die riesigen Verbände waren zum Stillstand gekommen. Etwas für jedes Glied, kamen Gestalten mit Mäntel hervor. Sie waren ganz und gar mit einem Mantel verdeckt. Nervös sah Simon nach rechts. Die Priester der Ritter machten sich bereit. Wahrscheinlich zu Recht, was hatten sie vor. Die Krieger am Boden warfen ihre Hände schräg in die Luft und schrieen laut etwas in der gleichen Sprache wie die vermummte Gestalt. Die Zwerge brüllten ebenfalls auf. Donnernd begannen die Waffen wieder Feuer zu spucken. Überall waren Explosionskuppeln, zu Unübersichtlichkeit wurden die Feuerwälle von dicken Rauchschwaden abgelöst. Der Rauch verzog sich. Eine magische Barriere über den Köpfen der Gegner hatte alles abgeschirmt. Die Priester fluchten, „Verdammt, das hätten wir spüren müssen!“ „Das war unglaublich!“ „Diese vermaledeite Chaosmagie“ Das violette Kraftfeld war unglaublich. Schwarze Blitze fluteten durch das violette Licht. Er folgte dem Schauspiel. Die Chaosmagier zogen nun die Hände zurück bis sie mit den Handflächen hinter der Brust waren und brüllten wieder etwas aus. Die Hände schnellten nach vor, einige Fuß nach den Händen dehnten sich plötzlich grelle Kuppeln aus weißem Feuer aus. Die Priester fluchten wieder und sprachen Gegenflüche, doch zu langsam. Schreiend zerriss es einige Zwerge als sie mit dem Feuer in Berührung kamen. Doch eine Handvoll von Maschinisten konnte fliehen und auch dieser ungewöhnliche Lehrmeister entkam dem Tod. Schreiend zog der alte Zwerg eine Pistole aus dem Waffenrock. Laut aufschallend zündete das Pulver und zerstörte die Stille der Verzweiflung. Die Kugel kam durch das Feuer und flog stur stracks auf einen der Magier zu. Einige Fuß vor dessen Gesicht wurde die Kugel aufgefangen. Die Barriere rettete dem Mann wohl das Leben. 27 Laut auffluchend brüllte der Dawi seine Wut aus, Simon verstand kein Wort doch war ihm von der hohen Wortfolge und denn erschrockenen Gesichtern der anderen Zwerge zu entnehmen das er etwas ziemlich schlimmes brüllte. Die Priester vollführten beklemmend schwere Fingerbewegungen und murmelten etwas. Aufgeregt wartete Simon ab. Benjamin war nervös. Der Schutzzauber war zu langsam. Viele der Verbündeten starben. Nun musste er einen Feuerball sprechen. Er verstand nicht wofür diese Fingerübungen gut waren. Für das konzentrieren!, phaa. Er ging in sich, nur eins half. Der Gedanke an die Frage mit dem umfallenden Baum und dem Geräusch. Er schloss die Augen und suchte mit seinen Finger die Leistengegend ab. Er hatte es gefunden. Er zog sein altes gebundenes Werk aus dem Gürtelseil. Zur gleichen Zeit suchte er nach einer Böe. Nach einem Aufschwung von einem der magischen Winde. Er brauchte Energie, fürchterlich viel Energie wie es aussah. Da er spürte es. Er war sich nicht sicher ob er ihn kontrollieren konnte doch er tat es einfach. Er lies sich kurz treiben, stellte sich auf den Wind ein. Auf die Stärke, auf die Kapazität. Danach verknüpfte er die Energie mit dem Auslas. Er formte eine Kugel aus Energie. Lies sie in Flammen aufgehen und pumpte nun die Energien des Windes in den Spruch. Es wurde unglaublich heiß. Es brannte, es tat weh. Er versuchte das Feuer zu löschen, er schaffte es. Fast hätte er das vollbracht was nur wenigen dummen Anfängern passiert. Er hätte durch einen Schock von Energie den Tod gefunden doch er hatte es überwunden und öffnete die Augen. Der Kanal riss, er wusste nun musste er ihn endgültig sprechen. Er warf die Hände nach vor und brüllte auf. Ein Feuerball formte sich und beschleunigte. Die anderen Priester taten es ihm gleich und warfen ebenfalls ihre magischen Geschosse. Wieder überall die Explosionsaugen, wieder Rauch. Er wartete ab, die Priester warteten ab, das gesamte Heer wartete ab. Die imperialen Priester jubelten auf, sie hatten die Magier getötet. Wütendes Gebrüll war die Antwort der Chaoskrieger. Laut aufschreiend stürmten sie auf die Festung zu. Schnell ging Benjamin wieder in sich. Sie hatten die äußersten Kriegsmaschinen soeben verloren, die Ritter würden nun hinabstürzen also müssen wir Priester Ersatz liefern. Überraschend sprangen einige Slayer wieder auf um ihren ehrenvollen Tod zu suchen. Simon schauderte, ohne Widerstand wurden sie zuvor niedergemäht. Würden sie nun mehr Chancen haben, gegen stärkere Gegner, weniger an der Zahl und geschwächt vom vorergehenden Kampf? Wohl kaum doch wir, die Ritter, würden ihnen zur Seite stehen. Simon wartete auf den Befehl. Die Krieger fluteten regelrecht die Schlucht. Ihr Vorrat schien nicht abzureißen. Simon machte sich bereit, der Anführer des Zuges wollte soeben den Befehl geben als eine mächtige, hohe aber zugleich tiefe, unmenschliche und magische Stimme aufbrüllte. Eine Kreatur schrie, vielleicht war es Trauer oder vielleicht auch ein anderer Schmerz. Simon dachte an die Magier. Er verfluchte sie, auch sie mussten ihn eine Lehrer gegangen sein. War diese vermummte Gestalt etwa der Meister. Er musste dieser Magier seien. Simon schauderte. Das gesamte Schlachtfeld war still. Nur das laute Donnern der gepanzerten Stiefel der Chaoskrieger war zu vernehmen. Die Slayer 28 bekamen als erstes wieder die Fassung, die Generäle folgten. Laut aufbrüllend liefen die Zwerge in ihr Verderbung. Laut donnerte das Schlachthorn der grauen Tiger auf, der Paukenschlag der Lichtbringer, da das Horn des Drachenhammers. Ein wundervolles, goldenes Horn, das einem Drachen ähnelte. Mit ausgestreckten Flügeln und zusammengerollten Schwanz. Das Mundstück war die Spitze des Schwanzes und das Maul war das Ende des Instrumentes. Ein tiefer Ton erstreckte sich über das Schlachtfeld, das sofort von den zwölf Trompeten der goldenen Greife. Wie ihn Trance spannte Simon die Riemen und ließ sie dann auf das Pferd schnalzen. Alles schien in Zeitlupe abzulaufen. er brachte seine Lanze in Position. Er sah nach vorne. Feuerwind galoppierte in voller Geschwindigkeit dem Flachen Abhang hinunter. Die Muskeln waren hart wie Stahl, geschmeidig glitt die Haut darüber. Simon spürte jede Bewegung seines treuen Rosses. Er schloss kurz die Augen, die Sonne blendeten ihn schon wieder. Kurz hatte er sich gefreut das sie höher gezogen war und schon musste er wieder in das Licht. Er sollte sich freuen. Gelassen öffnete er wieder die Augen. Brüllend verarbeitete er seinen Schrecken. Die Chaoskrieger hatten sich auf den Angriff bereit gemacht und warteten. Geistesgegenwärtig rammte er dem Chaoskrieger vor sich Die Lanze in die Brust. Brüllend holte dieser zu einem Schwerthieb aus. Die Rüstung gab nicht nach, verbog die Lanze die Panzerplatten soweit, das sich die eigene Rüstung in die Brust des dunklen Ritters bohrte. Der Chaoskrieger wollte gerade hinhieben als der Brustharnisch barst. Die mit Stahl verstärkte Holzspitze bohrte sich durch den Körper des starken Kriegers. Leblos sank dieser zusammen. „Weiter !!“, brüllte Simon und rammte dem nächsten Krieger die Spitze in den Leib. Krachend gab die Stütze am linken Arm nach. Blitzschnell lies er die Lanze zu Boden sinken und griff zu seinem Schwert. Surrend blitzte es auf. Die Chaoskrieger erschauderten kurz und griffen an. Feuerwind scheute auf und zertrampelte einen Chaoskrieger als die Hufe hart am Boden aufschlugen. Schnell musste Simon die Klinge hinauf ziehen um einen Schwerthieb zu entgehen. Er fluchte. Sein Gegenüber war stärker. Schnell wich er zurück um mit neuer Kraft zuzuschlagen, doch sein Gegner war schnell genug um sein Schild in Stellung zu bringen. Klirrend prallte die Runenklinge ab. Eine tiefe Furche hatte sich durch das schwarze Stahl gegraben. Der Chaosritter fluchte auf. Die Augen glühten und zeugten von unglaublichem Hass. Einzelne Barthaare waren in den Atemlöchern zu erkennen. Der Mund war leicht geöffnet und fletschte perfekte weiße Zähne. Die Nase war gerümpft und der ganze Körper zeugte von fürchterlicher Anspannung. Schnell zog er die Riemen seines Rosses. Feuerwind scheute nach links auf und er konnte zu einem Schwerthieb ausholen. Der Hieb hatte Kraft, Geschwindigkeit und eine unglaubliche Präzision. Doch der Chaoskrieger wehrte den Hieb mit einem lockeren Schwertstich ab. Simon starrte in die hasserfüllten Augen. Unglaubliche Wut, Verzweiflung und Machthunger spielten sich darin ab. Felix’s Pferd schmetterte den Chaoskrieger zu Boden. Simon beendete das Leiden des Kriegers. Felix brüllte voller Kraft auf als er einen Hieb parierte, „Wir haben sechs Mann verloren alleine bei unseren ersten Acht! In wenigen Augenblicken wird jemand Hagel schreien, reiß dann sofort dein Schild über den Kopf, verstanden!?!“ „Denke schon! Wo ist Mattheus?“ „Er ist da hinten gleich wird er hinunterreiten! Wir haben nicht mit so einer verdammten 29 Zähigkeit gerechnet also pass auf dich auf Kleiner!“ „Wird gemacht!“, Simon grinste verzweifelt. Eine tiefe Stimme brüllte Hagel. Schnell riss Simon sein Schild schützend über den Kopf und den Kopf seines Pferdes. Als er den linken Arm hob konnte er einen anstürmenden Gegner sehen. Schnell zischte Simons Klinge nach links und parierte nur um Haaresbreite den Schwerthieb es Gegners. Doch der Chaoskrieger war um einiges stärker als Simon. Er strengte sich fürchterlich an doch er konnte das unausweichliche nur Verzögern. Langsam wurde seine Klinge zurückgedrängt. Er fluchte laut auf. Plötzlich wurde es finster. Überrascht sah der Chaoskrieger gen Himmel. Schreiend wollte er sein Schild über den Kopf reißen, doch er schaffte es nicht mehr. Ein Pfeil bohrte sich in den Helm. Zwei bohrten sich in die linke Schulter. Drei bohrten sich in seinen Schwertarm. Fünf bohrten sich in das leicht angewinkelten Schild. Kurz torkelnd fiel der Kämpfer des Dunklen zu Boden. „Rückzug!!! Rückzug!!!“, laut brüllte Franz auf. Der Paladin schwang geschickt seine Runenklinge und wartete bis die meisten abgezogen waren. „Los, hinter Isegrim !!“ Donnernd brachen einige Ritter aus den Scharen der dunklen Reihen hervor. Auch die Bogenschützend zogen ab, die meisten Ritter die angegriffen hatten waren gefallen. Nur einige wenige und die glücklichen die, bevor sie angreifen konnten, zurückgerufen wurden hatten überlebten. Eine Hand voll Slayer lebten auch noch. Die letzte Gruppe stand beieinander und kämpfte gemeinsam. Donnernd schlug eine Granate ein. Alle starben nur einer nicht. Mit zwei Äxten bewaffnet, schlachtete sich der fast halbnackte Zwerg durch die anstürmenden Reihen der Chaoskrieger. Die Äxte des Slayers suchten sich wahllos ihre Ziele. Eine dicke Spur aus Blut folgte denn Klingen der Äxte. Geistesgegenwärtig ritt Simon auf den Dawi zu und packte ihm am Schopf. Die Haare waren hart und so hatte er einen guten halt. Der Zwerg brüllte wütend auf, „Lass mich runter !!! Lass mich runter, elender Snotlinglutscher, lass mich runter!!! Lass mich ....“ Laut explodierend zog sich ein Bombenteppich über die ersten Reihen. Hohe Feuersäulen bohrten sich in den Himmel. Überall flogen Truppen durch die Luft, auch einige imperialen Ritter erwischte es. Simon weinte später in einem Gebet für sie, nun musste er das überleben. „... bloss nicht los!!!“ Simon lächelte kurz. Keine Angst, keine Angst. Kurz warf Simon den Kopf nach rechts und sah hinter sich. Ein Chaoskrieger warf sein Cape zurück und entblößte seine rechte Hand. Eine Energiekugel aus schwarzem Licht lag zwischen den gepanzerten Ballen. Laut vor Wut aufbrüllend warf sie der Krieger. Simon brüllte laut auf, er wurde in ein Meer aus Schmerzen geworfen, jeder Körperteil brannte. Sein Pferd wieherte auf. Das Geräusch war schmerzverzerrt. Laut brüllte Simon noch ein letztes Mal auf bevor ihn die Dunkelheit verschloss, „Feuerwind, Feuerwind!!!“ Bernhard zog einen hölzernen Pfeil aus seinem Köcher. Eine schwarze Energiekuppel hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Ein Ritter, ein Zwerg und ein anscheinend totes Pferd wurden durch die Luft geschleudert. Schnell legte er den Pfeil an zog die Leinen zurück. Knarrend dehnte sich das Holz. Pfeifend durchschnitt der Pfeil fast, friedlich die Luft. Bernhard sah ärgerlich drein als der Pfeil von dem Brustharnisch abprahlte. Thorgrim lachte auf, er legte an und schoss. Donnernd bellte die Repetiermuskete auf. Kurz wurde der Chaoskrieger zurückgeworfen doch bald stürmte er in alter Wut wieder vorwärts. Zur 30 gleichen Zeit bildeten die Pfeillinie und der wahrscheinliche Punkt des Herzen eine Einheit. Gelassen lies Bernhard los. Kurz streichelten die Gänsefedern seine geschunden Finger. Der Pfeil bohrte sich durch den Harnisch. Aufbrüllend brach der Chaoskrieger den Pfeil ab. Der Chaosanbeter warf seine Hand kurz zurück und bildete wieder einen Energieball. Aufflackernd war der Ritter kurz in einer Silojute aus hellem violetten Licht gehüllt. Doch der Krieger wurde donnernd zu Fall gebracht. Thorgrim lachte auf, „Lächerlich“ Kurz war der Zwerg in ein dunkles violettes Licht gehüllt. Dann dehnte sich die Kugel donnernd aus. Der Bartkrieger wurde erfasst und nach vorne geschleudert. Auch Brocken der äonenalten Mauer wurden durch die Gegend geschleudert. Ein paar Verletzte wurden von den Mauerstücken zerquetscht. Thorgrim fluchte laut auf. Er hatte fürchterliche Schmerzen in der Rückengegend. Hart prallte er auf dem Garnisonsboden auf. Sein Gesicht wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Er schrie laut auf. Ein Zahn brach, ein anderer wurde unter dem Schwung und dem Gewicht zermalen. Die Lippe wurde aufgerissen. Kraftvoll und schreiend sprang der Dawi auf. Stützte die Büchse an seinem Bauch und lud wütend durch. Mechanisch knackend wurde die nächste Kammer und die nächste Patrone in den Lauf geschoben. Wutverzerrt legte er die Muskete an. Der Schaft war von der Schulter gestützt. Suchend brüllte er noch einmal auf. Die Schmerzen wären für einen Menschen unerträglich doch der Zwerg war so von der Wut gepackt er spürte nichts außer dem wütenden Herzschlag. Donnernd hallte das explodierende Schießpulver auf. Noch ein Krieger der in einem Umhang gekleidet war fiel tot zu Boden. Keuchend sah Thorgrim dem verdutzenden, fast schon ängstlichen Bernhard in die Augen. „Hohl einen Sanitäter oder Priester, glaubst du etwa ich kann noch länger als fünf Sekunden stehen ?“ Keuchend brach der Dawi zusammen. Bernhard brüllte auf, zwei Sanitäter machten sich auf den Weg. 31 Kapitel 6 Das Feldlazarett Keuchend und hustend wachte Simon auf. Sein ganzer Körper brannte und er konnte sich nicht bewegen. Zwei Priester standen neben ihm und berieten sich. Vor ihm stand der Slayer. Sein gesamter Kopf war in eine riesige Bandage gehüllt. Sein rechter Arm hing in einer Schlaufe und er stütze sich mit einer Krücke, und doch hielt er im gleichen Arm wie die Krücke seine Axt, die andere hing ihm am Rücken. Lachend bellte er auf, „Glück gehabt Menschling, dein Pferd ist hin aber du wirst wieder fit, in ein zwei Jahren!“ Simon verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Eine einsame Träne floss ihm das rechte Auge entlang. Leise murmelte er in sich hinein, „Feuerwind, nein, Feuerwind!“ Der Priester in einer hellen orange Robe drehte sich nun zu ihn. Weiße Verschmückungen fielen Simon sofort ins Auge, auch die goldenen Broschen die wie ein Löwenkopf geformt waren. Die langen brünetten Haare fielen dem Mann ins Gesicht. Er streifte sie sich zurück. „Ich grüße euch, Verfechter des Sigmar, Diener des Drachenhammers. Eure Wunden sind nicht so schlimm. Er habt noch Schmerzen von den Zaubersprüchen, eigentlich seid ihr gesund. Wenn ihr euch heute ausschlaft könnt ihr morgen wieder aufs Schlachtfeld.“ „Wie viele haben es noch geschafft ?“ „Alle von denen, die nicht in die Schlacht zogen und sieben oder acht Dutzend von denen die den Fängen der schwarzen Ritter entsprangen.“ „Mein Schwert und meine Rüstung ?“ „Eure Rüstung ist bei zwergischen Schmieden und euer Schwert ebenfalls. Morgen werden ihr in euere Rüstung wieder eingeschmiedet und könnt euer Schwert von den Schärfern abholen. Keine Angst, diese Schmiede kennen sich mit der Kunst der Runen aus:“ „Danke“ Der Priester nickte. Simon fiel übermüdet zurück. In den letzten Tagen hatte er äußerst wenig Schlaf bekommen. Er sank in einen unruhigen und traumlosen Schlaf. Laut fluchend wachte Thorgrim auf. Sein Gesicht brannte, er füllte nach seinem Bart. Angenehm glitten die starren Barthaare durch die Finger des Dawis. Er grunzte kurz und griff sich ins Gesicht. Sein ganzes Gesicht war einbandagiert und brannte. Er füllte nach seiner Flinte und sah sich um. Noch einmal knurrte er fluchend auf. Bernhard lachte auf, „Na, Herr Dawi. Sucht ihr etwas?“ „Arghh, wenn ich wieder auf den Beinen bin bekommst du erstmall eine kleine Abreibung Menschling.“ Bernhard lachte abermals. „Die Flinte steht angelehnt auf der anderen Seite, deine Uniform wurde zerfetzt, du hast neue Munition bekommen und deine Flinte wurde auch gereinigt. Heute noch kommt ein Priester, morgen wirst du wieder auf den Beinen sein.“ Kurz fluchte der Zwerg noch auf und schlummerte friedlich ein. Laut schnarchend blies er die Luft ein und aus. Bernhard schüttelte den Kopf. „Wir lernten von solch einem ungehobelten Volk? Seltsam.“ Spät am Abend erwachte Simon. Er hatte Schwierigkeiten die Augen zu öffnen, auch seine Wunden brannten. Doch er hatte nicht 32 mehr so große Schmerzen wie zuvor. Er sah fragend nach oben. Noch immer donnerte Gewehrsalve um Gewehrsalve auf. Schreiend, fluchend und blutend starben Männer auf den Zinnen. Die Priester hatten Schwierigkeiten die Bannsprüche schnell genug zu wirken so wurden wahrscheinlich noch Dutzende anderer sterben bis der Morgen anbricht. Simon schüttelte traurig den Kopf doch da zog eine tanzende Gestalt die Aufmerksamkeit auf sich. Tänzelnd umging er jedes Bett in weiten Kreisen, streifte über die Seiten seiner kleinen Laute und stimmte ein Lied an. Aufmerksam hörte Simon zu. Lauschet mir oh Rittervolk, in Suff erzählt mir einst ein bärtig Krieger ungewollt, was da marschiert gen die Burg, um zu zerstören der Zwergenwerk, um zu töten was einst entsprang einem Mutterleib, mir wird bang, eines der vier größt Dämonenbrut, marschiert auf euch und auch miche zu, einst Gegner der großen Zwei, bekämpfte er Bart und Spi-hitzohr, schlachtete Reih und Glied mit Brüder gefeit, zur viere waren sie damals, doch wurden verbannt vom mächtigst Siegel, allerhand, Zwerg und Elf im Bündnis zwang’n sie damals in ihre dunklen Grüfte, doch scheußlich Dämon da draus, befreite sich, ist am Kreuzzug um befreien seine Gebrüder, zu unterwerfen unser Land, doch Mutige wie wir, stellen sich dem scheußlich Getier, schon allein zu beweisen, dass Dämon fällt wenn Mensch zu seiner Waffe bellt und in den Kampf zieht, und in den Kampf zieht, und in den Kampf zieht. „So ein Blödsinn!“, brüllten einige verletzte Menschenkrieger. Ein verletzter Zwerg hingegen antwortete ernst, „Der Flaumbart muss kurz vorm Alkoholtod gewesen sein! Denn es stimmt. Damals zogen unsere Götter mit den noch wirklich starken Elfenkrieger in eine Schlacht gegen vier vereinte Streitkräfte. Dies geschah bevor wir nur über Menschen gehört hatte. Also hat es sich vor ein paar Tausend Jahren zugetragen. Siegreich wurde jede der vier Streitmächte zurückgeschlagen und jeder der vier Dämone wurde in ein Gefängnis gesperrt, nur dieser, auf dem Schlachtfeld in Zwei. In ein magisches und in ein Physisches.“ „Das elfische scheint er ja durchbrochen zu haben !“, bemerkte Thorgrim abfällig. Der Slayer der neben Simon lag nickte. 33 Simon hob den Kopf, die Schmerzen wurden von Sekunde zu Sekunde leichter. Immer mehr entspannten sich seine Gliedmassen. „Dann müssen wir uns wohl noch auf einige Schlachten gefasst machen !“ Die Zwerge nickten. Nur noch einige Menschen waren nicht überzeugt. Ein weiterer Zwerg betrat das Bettenlager. Ein Arm fehlte und der Stumpf war mit dicken blutigen Bandagen verbunden. Die Hälfte des Gesichtes war verbrannt und lag unter weiteren Lagen Bandagen. Die letzten Haare hingen lose zur linken Seite des Gesichtes. Der Bart war geschoren. Wütend knurrte er, „Ich bin zu alt und zu verbittert um mich mit dummen Menschen zu streiten, und doch es stimmt.!“ Die neuen Bartstoppeln waren orange gefärbt, auch die orange gefärbten Haare lagen im verborgenen. Doch der Dawi ging ins Licht der Fackeln. Gespenstische Stille war eingetreten. Der schwerverletzte Zwerg sah sich um. „Mich hatte ihre Magie erwischt, ich wäre für weichliche Hunde wie euch fast gestorben, und ihr lacht über unsere Geschichte!“ Traurig schüttelte er den Kopf, „Mein Körper wurde durch die dunklen Energien entweiht, mich kann man nicht wieder flicken wie euch! Phaa, Mein Bart wird nie wieder richtig nachwachsen. Nun bin ein Slayer, Gramek der Trollslayer phaa! Einarmig werde ich meinen Tod im Kampf finden. Früher hoher Maschinistenlehrmeister, nun einarmiger Krüppel !“ Der Zwerg drehte sich kurz um, „Doch glaubt was ihr wollt, ich bin kein Bartgesicht mehr, ich bin nur Abschaum einer sterbenden Rasse!“ Unter starken Schmerzen stand Thorgrim auf und ging zu ihm hin und kniete sich nieder, „Trauert nicht, noch seit ihr am Leben und wir Dawivolk geben erst auf wenn der letzte Funken Leben aus uns getreten ist und unsere Axt oder Hammer bricht !“ Gramek sah dem jüngeren Zwerg in die Augen, „Du ... du weist nicht wie es ist, in mir ist kein Lebenswillen mehr, ich kann nicht mehr ausüben was ich früher am besten konnte. Ich bin wertlos!“ Nüchtern sah Thorgrim ihm noch einmal in die Augen, „Solange ihr nicht aufgebt seid ihr nicht wertlos! Es hätte euch schlimmer treffen können und ihr währt gestorben.“ „Kann der Tod schlimmer sein ?“ „Ja! Ihr werd gestorben und hättet nicht mehr für das Gute kämpfen können.“ Gramek sah dem jungen Zwerg noch einmal in die Augen, „Vielleicht hast du recht !“ Der Zwerg drehte sich um und ging. Simon musste nachdenken. Hatte dieser Mann denn schon wirklich seine Lebenslust verloren, war er wirklich schon gestorben. Simon legte sich wieder zurück. Er hatte einen harten Tag hinter sich, er musste schlafen. Laut donnert explodierte wieder ein Teil der Burg. Eine fürchterlicher Anblick bot sich als der frühe Morgenschein die Leichen der Dunkelheit entriss. Weitaufgerissene Münder, leere Augen und geschändete Leichen. Bösartig zog sich eine Aura der Verzweiflung über die Überlebenden Krieger. Simon stand in einer kleinen Schiede. Drei jüngere Zwerge standen um ihn herum und beobachteten ihre Lehrmeister wie er den Ritter in die Rüstung einschmiedete. Mit einer dunklen tiefen Stimme kommentierte der Zwerg in einer rauen Sprache was er tat. Hin und wieder nickten die Lehrlinge erstaunt. Der Zwerg sah ihn freudig an und grunzte zufrieden, „Fertig!“ Simon konnte es nicht glauben die Rüstung war unglaublich leicht und störte bei keiner Bewegung. Der Schmied zeigte auf die linke Schulter, eine seltsame Rune war eingraviert. Fragen sah Simon dem langbärtigen Mann ins Gesicht. 34 Der Zwerg sah auf und sah ihm ebenfalls in die Augen, „Lasst euch überraschen !“ Frohen Mutes ging er zu Schmiede die gleich neben an errichtet wurde. Ein etwas jüngerer Zwerg brachte ihm die Klinge und eine neue Scheide. Lächelnd sah er dem Ritter ins Gesicht, „Ihr habt einen der unsrigen gerettet und so euer Pferd verloren. Zwar ist ein Pferd zu nichts gut und deshalb wertlos doch es schien euch etwas bedeutet zu haben. Deshalb habe ich euch eine Halterrung für die Klinge gefertigt. Nichts besonderer, doch sie ist aus gegerbten Orkleder und deshalb unglaublich wiederstandsfähig.“ Simon nickte dankend und legte sich die Gürtel um, danach zog er seine Klinge. Silbern blitze sie im Licht auf. Zischend schwang er die Klinge durch die Luft. „Danke!“ Doch der alte Schmied war auch schon wieder verschwunden. Tief pfeifend kündigte sich die nächste Katastrophe an. Eine riesige Explosion donnerte über die restlichen Dreiwehrmauern. Ein Feuerball hatte sich in die vorderster Flanke der Mauer manifestiert und zerschmetterte den Jahrtausend alten Wall. Überall prallten die riesigen Gesteinsbrocken auf. Schmetternd zerriss es die Schmieden, fluchend liefen drei Zwerge um ihr Leben. Rekruten und Knappen brüllten durcheinander. Sofort bildeten sich Rettergruppen die, die Verletzten hinter den nächsten Wehrwall zogen. Auch Fünf Gruppen Kämpfer bildeten sich. Eine Gruppe waren die überlebenden Schützen. Sie harrten auf der Garnison aus und schossen unnachgiebig auf die Angreifer. Eine andere Gruppe waren die Wachen die aufgestellt wurden, die anderen Gruppen bestanden aus den kampffähigen Verletzten. Trotz des dauernden Beschusses der Verteidiger drangen die ersten Krieger ein. Simon hatte nicht viel Zeit zu überlegen, er schnappte sich ein Schild das vor einer der Schmieden lag und lief schreiend zu den anderen Verteidigern. Derzeit hatte sich schon ein Gedrängel gebildet. Dicht umschlungen kämpften die Paare aus je einem dunklen Krieger und einem Imperialen. Wieder riss donnernd eine Explosion ein riesiges Loch in Wehrmauer. Sofort machten sich Zwergenkrieger daran das Loch zu verteidigen. Erschreckt wurde Simon wieder in die nahe Realität geschleudert. Schnell zog er das Rundschild hoch und wehrte den starken Schwerthieb ab. Klirrend prallte die schwarze Klinge an dem Emblem des Schildes ab. Simon drehte seinen Oberkörper nach links und schlug mit dem Schwert zu. Der Chaoskrieger zog das Schild hoch und verlor dabei seinen Helm. Klirrend zog die Runenklinge eine Furche in das Schild. Wieder musste Simon mit dem Schwert abwehren. Das Holz brach und Simon wurde zurückgeworfen. Bösartig funkelten die lehren Augen des Chaoskriegers. Simon bemerkte erschreckt das die Augenhöhlen leer waren, nur auf der Brust saß ein riesiges Auge. Der Kriege beugte sich nach vor und holte zum Schlag aus. Er öffnete die Mund und entblößte seine lange Dämonenzunge. Verspielt verteilte die gespaltete Zunge den Speichel auf den spitzen Schneidezähnen. Simon nahm all seinen Mut zusammen und stieß zu. Seine Klinge bohrte sich tief in das Auge des Kriegers. Brüllend tastete der seelenlose Mann sein ausgeronnenes Auge ab. Simon nutze die Chance und teilte einen kraftvollen Schwerthieb aus. Schreiend fiel der Chaoskrieger zurück. Durch einen großen Spalt in dem Brustharnisch blutete der Chaosanbeter. Simon hatte keine Zeit 35 den finalen Stoß auszuteilen, er musste nach rechts hoben hieben um einen Schlag zu parieren und dann sofort nach links unten um den nächsten Hieb abzufangen. Klirrend scharrte eine dritte Klinge über die Panzerplatten der Brust. Simon brüllte auf. Er wurde von einer unglaubliche Kraft zurückgeworfen, er schluchzte als er hart aufprallte. Sein Kopf wurde zurückgeworfen. Hart fiel er in den Nackenpanzer. Er schmeckte Blut, es ran ihn über die Lippe. Der Ritter bemerkte dankbar das er die Klinge nicht verloren hatte. Sofort kam die Waffe wieder zum Einsatz. Klirrend prallte gesegnetes Stahl auf schwarzes Eisen. Scharrend klirrten die Klingen aneinander, Funken sprühten. Schreiend rammte ein Hellebardenträger seine Forke in die Brust des dunklen Kriegers. Fauchend wich der zurück und lachte auf als das Holz der Waffe brach. Mit der linken Hand packte er nach dem abgebrochenen Still und stach zu. Schreiend wich der Mann aus und zog ein Schwert das er am Gürtel befestigt hatte. Doch der Chaoskrieger teilte einen Hieb aus der den Mann enthaupten sollte. Kurz bevor das schwarze Metall die verschwitze Haut erreichte donnerte eine Zwergenbüchse auf. Die Stimme eines bekannten Zwerges ertönte. Thorgrim!, schoss es Simon durch den Kopf. Schnell sprang er wieder auf die Beine und parierte den nächsten Schlag. Ein Horn ertönte. Donnernd hallte es an den Kriegern vorbei. Ein Dawi brüllte auf, „Rückzug!“ Mit gefletschten Zähnen schlug Simon nach links und durchfurchte einen Brustharnisch am Bauchbereich. Donnernd hallte noch einmal die Zwergenmuskete auf. Tot fiel der Chaoskrieger um den Simon zuvor verletzt hatte. Der Slayer lachte auf. Mit bandagierten Kopf tänzelte er regelrecht in einem Bluttanz durch die Reihen der schwarz gepanzerten Krieger. Dunkles Blut verfolgte in einer dicken Linie aus Flüssigkeit seine Äxte. Schwingend brachte er seine Waffen durch das schwarze Metall. Eine fürchterliche, konfus klingende Melodie zwischen den Zähnen. „Rückzug!“ Simon sah sich ein letztes Mal um, er gehörte bereits zu den letzten, also flüchtete auch er. Hart schlug etwas in seiner Rückengegend ein. Ungebremst wurde Simon nach vor geworfen. Seine Hände zitterten. Er brüllte auf und brachte sich wieder in Balance. Schnell lief er weiter. Der letzte Teil der Festungsmauer brache zusammen. Die Konstruktion von der nächsten Steinmauer bot einen beeindruckenden Anblick, das Tor der Geheimtür stand nur noch kurz offen. Donnernd wurde sie zu Boden gelassen. Simon sprang. Er fiel unter den Torbogen, schreiend sah er dem gemauerten Steinen entgegen als sie auf ihn herabstürzten. Thorgrim packte seine Hand und zog ihn zurück. Bernhard brüllte seinen Namen aus und ergriff die zweite Hand von Simon und zog ihn zurück. Simon sah dem gigantischen Mauerwerk zu als es ich in den Boden bohrte, „Angenehm, Simon!“ Schnell bezogen die Armbrust, Bogen und Musketenschützen Position neben den schon vorher stationierten Kriegern. „Was zum Teufel hat die Mauer zum Einsturz gebracht !?!“ Bernhard lächelte verzweifelt, „Kommen sie Sir Simon, ich zeige es ihnen !“ 36 Kapitel 7 Die unheiligen Kanonen An der Garnison angekommen gab ein beleibter Zwerg Simon ein Fernglas. Derzeit schlugen in dem alten Gebiet der Schmieden und Waffenunterkünfte die donnernden Geschosse ein. Simon legte das alte Dawiwerk an sein rechtes Auge. Fünf riesige Kanonen, die Läufe waren mit arkanen Schriftzeichen überseht. Fünf Bestien saßen auf Stühlen die neben den Kanonen standen. Keuchend meldete sich ein anderer Zwerg zu Wort, „Nur ein paar Stunden und sie haben die richtige Menge an Schwarzpulver und wieder wird ein Wall fallen.“ Simon sah sich fragend um, „Wo haben sie die her?“ Der Zwerg mit der Armbrust in den Händen ergriff wieder das Wort, „Entweder aus eigenen Schmieden, aber was ich eher glaube das sie Chaoszwerge überfallen haben!“ Der Zwerg spuckte am Boden, die anderen Dawi taten es ihm gleich. Fragend sah ihn Simon an, Bernhard lächelte, „Er hat das C-Wort gesagt!“ Simon konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Wie können wir sie aufhalten?“ „Indem wir die Kanonen vernichten!“ „Wie?“ „In einer Stunde treffen die Gyrokopter ein“ Simon nickte, „Was können wir jetzt tun?“ „Abwarten, ihre Vorräte an Kriegern ist erschöpft, das sind die letzten Tausend es warten zwar noch ein paar Hundert Reiter doch die sind für die Mauern nicht so gefährlich“ Simon nickte, „Wie sollen wir sie aufhalten?“ „Nun sind sie bald in Reichweite der Geschütze auf den Türmen. Diese sind Spezialanfertigungen und besonders leistungsstark.“ „Das bedeutet?“ Bernhard konnte sich ein belustigtes Glucksen nicht verkneifen, „Großes Bum!“ Das ganze Lager lag in verzweifelter Stille. Nur gestört von dem lauten Getöse der Explosionen. Simon sah den immer näher rückenden Einschlägen etwas hilflos entgegen. Er kratze sich am Kinn. Etwas verärgert bemerkte er dass er sich rasieren musste. Er zog das Schwert aus der Scheide und lies es wieder geschwind durch die Luft gleiten. Schnell wurde ihm dieser Trockenübung zu anstrengen und er ergriff das Fernglas. Konzentriert hielt er nach dem General der Streitkräfte Ausschau. Da war er auch. Blitzend erschien die hünenhafte Gestalt über den Streitkräften der Chaoskrieger. Schreiend warf er sich hin und her. Wütend zerrend versuchte er etwas abzustreifen. Laut aufbrüllend fluchte er auf einer anderen Sprache. Die Worte klangen beunruhigend und die laute tiefe aber unwirkliche Stimme tat auch ihren Teil. Immer näher sah sich Simon der Gefahr. Bald würde es soweit sein. Er brüllte auf, „wir müssen etwas gegen diese Kanonen tun!“ Verzweifeltes Raunen war die allgemeine Antwort. Enttäuscht lies sich Simon zur Wand sinken und sah in die verkraterte Landschaft hinaus. Tosende Feuerbälle bohrten sich immer näher kommend in die Erde. Tote Körper wurden durch die Luft geschleudert, Kameraden, Ritter, tapfere Männer. Simon war den Tränen nahe. Er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Es war zuviel für ihn. Die Gefahr und die Stimmung schien ihn gleich zu erdrücken. Er fand sich so hilflos vor, so unwichtig. Er wusste nicht was er tun konnte und was konnte er 37 überhaupt noch tun? Sie hatten ihre Trümpfe ausgespielt und der Gegner hat perfekt gekontert. Fast schon als hätte er gewusst das die Truppen in den sicheren Tod marschierten um dann den letzten Atemzug als Mörder an imperialen Soldaten zu verschwenden. Er schluchzte weinerlich. Einige Tränen flossen ihm über die kurzen Bartstoppeln seines Gesichtes. Da kam ihm die Idee. Er wusste dieses Untier weis was wir vorhaben, er weis wie Menschen denken. Emotional, schnell aggressiv und blind und doch wahnsinnig um das eigene Leben bedacht. Das ist es, es musste etwas sein das dem Einsatz der Slayer nahe kommt. Fast vernichtet kämpften sie noch immer obwohl sie zahlenmäßig weit unterlegen waren. Er stand auf, zog surrend sein Schwert und tauchte die silberne Klinge in die letzten Sonnenstrahlen. Eine unglaubliche Aura von Hoffnung ging nun von dem Ritter aus. Stolz setzte er zu einer Rede an, „Ihr habt gekämpft, ihr habt verlohren. Ich weis warum!“ Einige Krieger ließen sich ärgerlich nach vorne fallen und stützen sich dann gerade noch an irgendeinem Mauerteil, „Weil sie unbesiegbar sind!“ Simon lachte lauthals auf, nun hatte er die gesamte Aufmerksamkeit. Langsam schien sich ein kleiner Funke von Hoffnung zu entfachen, „Sie wissen wie wir handeln, wie wir kämpfen und sie kennen unsere Taktiken. Sie wussten das wir uns verschanzen um aus dem Hinterhalt anzugreifen, also verpulverten sie ihre unwichtigen Reihen und vernichteten unsere Reiterei. Danach fiel Welle um Welle an dem zwergischen Musketenfeuer. Doch zur der Zeit brachten sie schon die Geschütze in Stellung. Nun liegen sie in Trümmer, unsere stolzen Mauern. Doch zwei Wehrwälle haben wir noch, über Fünfzehntausend Mann warten noch. Jetzt müssen wir handeln. Last uns so etwas verrücktes, närrisches und selbstmörderisches durchführen wie sie es nicht erwarteten.“ Enttäuschtes Raunen ging durch die Reihen. „Ich brauche fünfzig Reiter, Späher mit schnellen Pferden währen am besten! Keine Angst ich reite an der Spitze!“ Erstaunt meldeten sich nun doch einige. Nun sammelten sich schon um die dreißig Mann an einem geheimen Ausgang. Sie konnten nicht den Haupteingang nehmen, er war schon fest vermauert. Nun machte sich Simon fertig. Er legte seine Rüstung ab. Öffnete die Schienen und gab einem Zwergenschmied die Aufgabe es zu reparieren. Er schnallte schon fast verzweifelt den Lederhelm um seinen Kopf, montierte das hölzerne Rundschild mittels Lederriemen am linken Arm, schnürte noch einmal den Orkledergürtel der Scheide um seinen, von einem Kettenhemd gepanzerten, Oberkörper. Er griff nach hinten und zog sein Langschwert aus der Scheide. Dunkelheit war schon eingekehrt und die Explosionen machten die Nacht zu einem schrecklichen Alptraum. Der Geruch von Moder war in der Luft und auch ein seltsames Schnurren lag in weiter ferne. Doch immer näher schien es zu kommen. Schnell stieg Simon von seinem neuen schnellen Spähpferd und rannte die Treppe zur Garnison hinauf. Oben packte er ein Fernglas und sah in die Dunkelheit hinein. Das Schnurren zuvor leise und regelmäßig nun schon laut und penetrant. „Das Scheppern von Gyrokopter“, brüllte Thorgrim. Die anderen Zwerge brüllten wild durcheinander doch bildeten sie einen Chor, „Dank sei Grimnir!“ Schnell riss Simon den Kopf hoch als ein riesiges Geschwader aus knatternden Flugmaschinen 38 über die Festung flog. Es mussten mindestens Fünfzig. In Achterformation flogen sie Kurven auf ihrem Weg zu den Kanonen, um nicht von dem dauernden Kanonenfeuer zerstört zu werden. Donnernd ging einer der Fluggeräte in einer Feuerkuppel unter. Die Teile des Gyrokopters spritzen regelrecht durch die Luft. Schnell richtete Simon das Fernglas auf die gegnerischen Geschütze, es trat ein was er befürchtete. Die ganze vordere Reihe und drei Viertel der zweiten Geschützreihe wurden zurückgezogen. Der große Anführer der Chaoshorden schritt voran. Da kamen auch schon die ersten Gyrokopter an ihr Ziel. Es war ein Bombengeschwader und ein Kanonengeschwader. Das Kanonengeschwader spuckte aus allen Rohren Feuer. Über fast das ganze Gebiet zogen sich die kleinen Explosionen. Viele der Gerätschaften die noch an ihrem alten Platz standen wurden zerstört. Plötzlich brüllte das Anführergeschöpf ohrenzerfetzend auf. Eine reine Welle aus Kraft schien sich von ihm aus auszubreiten. Das Kanonengeschwader wurde von der Energiewelle erfasst. Die klapprigen Gerätschaften zerriss es lautknallend in der Luft. Laut brüllte Simon auf. Reine Wut stieg in ihm hoch. Der Anführer breitete seine Arme aus und brüllte fürchterlich auf. Die schrille aber in keiner weise hohe Stimme lag in einem Angst erregenden Ausmaß in den Ohren der menschlichen Krieger. Eine sichtbare Aura von heller violetter Energie baute sich um den nun schon Dämon aus. Der nackte Körper war nur von einem gigantischen Zwergenstahlgürtel verdeckt. Wieder ging eine Welle aus Energie von dem Dämonenkörper aus. Die Aura wurde dunkler, langsam bröckelten einige Teile des Gürtels ab. Thorgrim brüllte auf, „Wir sind verdammt!“ Noch eine Welle, noch eine dunklere Aura des Lichtes. Der Dämon schwebte nun schon einige Meter über dem Boden. Er warf seinen Kopf und die Arme zurück. Laut aufkreischend brach der Gürtel, die runenverzierten Glieder der Ketten lösten sich in dem Licht einfach auf. Nun schien der Dämon seine wahre Macht zu zeigen. Das Bombergeschwader zog nun einen weiten Kreis um den Dämon und warfen Bomben über den Munitionslagern ab. Kurz bevor die Bomben den Boden berührten, um die Umgebung in Asche zu verwandeln, brüllte der Dämon ein letztes lautes Mal auf. Eine schreckliche Druckwelle ging nun in einem Halbkreis in Richtung Festung los. Die Gyrokopter die zurückflogen um noch einen Angriff zu fliegen wurden alle zerstört. Die Druckwelle ging nun unter einem hellen Licht unter. Kurz schloss Simon die Augen, es schien für ihn eine Ewigkeit nicht verrinnen zu wollen. Immer und immer schlimmer wurde das Gefühl der Verzweiflung, immer und immer schlimmer wurde die Angst um das Leben aber er konnte sich nicht mehr bewegen. Er versuchte es doch er vermochte es nicht. Seine Arme und wurden einfach zurückgerissen, kurz öffnete er die Augen und starrte in ein helles, wunderschönes Licht. Dann erfasste ihn die Druckwelle und seine Welt ging in Dunkelheit über. Er fand sich damit ab zu sterben, seine Seele an ein Geschöpf der Nicht-Realtiät zu verlieren. Er strengte sich an sich vorzustellen wie es sein würde, da spürte er auch schon den ersten 39 Schmerz. Thorgrim warf sich den Gurt seiner Muskete über den Hals und hielt sich an einer Zinne fest. Derweil machte sich Bernhard auch bereit, er versteckte sich hinter der Zinne und hielt sich an den Köchern der Pfeile an. Plötzlich dankte er den Zwergenschmieden, die Köcher für die Bogentschützen gleich neben den Zinnen anbrachten. Kurz beobachtete Thorgrim wie einige Männer einfach erfasst wurden und gegen die dreihundert Fuß entfernte Wand geschleudert wurden. Kurz konnte er einen Blick auf Simon erhaschen der ruhig und gelassen kurz auf seinen Platz verweilte, die Arme ausstreckte und erfasst wurde. Plötzlich bemerkte der Dawi das er sich auch nicht mehr lange halten konnte. Langsam fuhr die Kraft aus seinen Fingern und auch er verlor immer mehr an Konzentration. Der Druck war unglaublich, er glaubte es passiert alles in Sekunden, Minuten wenn nicht Stunden doch alles passierte in wenigen Momenten. Erst hielt er sich kurz und dann wurde er auch schon weggeschleudert. Kurz sah er Bernhard noch nach, wie sein Körper immer kleiner wurde, er schloss die Augen als er hart gegen die Wand schlug. Schmerzen durchzuckten seinen gesamten Körper. Eine Kuppel aus blauem Licht bildete sich nun um die Mauer an die Thorgrim gedrückt wurde. Nun wurde auch Bernhard gegen die Wand geschleudert. Kurz brüllte er auf und dann prallte er neben Thorgrim auf. Er keuchte nicht, er schluchzte nicht, er atmete nicht mehr. Blut floss ihm aus dem Mund, schrecklich viel Blut. In letzten Zuckungen versuchte er noch eine dankbare Geste an Thorgrim zu verfassen doch dann entschlief er. Leblos fiel er nun zu Boden. Die blaue Kuppel war nun nicht mehr durchsichtig sondern erstrahlte in einem hellen Blau, es glich fast dem eines klaren Himmels. Auch der Zwerg fiel zu Boden, kurz musste er sich fassen. Er versuchte sich zu konzentrieren, anscheinend hatte er sich beim Aufprall auf den Boden den rechten Fuß gebrochen. Es war ein höllischer ziehender Schmerz. Mit zusammengebissenen Zähnen kroch er zu Bernhard. Röchelt lag dieser da, kleine Blasen von Blut bildeten sich auf seinen Lippen. Er brachte noch ein nasses „Danke, mein Freund“, hinaus als er endgültig erschlaffte. Eine eiserne Träne floss nun über Thorgrims Bart. „Bei Grungi, das werden sie mir büssen!“ Simon prallte hart am Rücken auf. Seine Hände und auch sein gesamter hinterer Körper wurden hart gegen die Wand geschleudert. Er glaubte sogar die einzelnen Fugen der Steine mit seinem Körper zu füllen. Dann lies der beißende Schmerz nach und wurde von dem Hochgefühl des Adrenalins abgelöst. Kurz schwebte er in seiner eigenen Traumwelt als er wieder von einem harten Aufprall in die blutige Realität zurückgerufen wurde. Der Knauf seines Schwertes bohrte sich tief in die linke Seite. Es waren wahrscheinlich zwei Rippen gebrochen. Keuchend und schreiend stand er unter großen Schmerzen wieder auf. Er glaubte sterben zu müssen. Die Stränge seines Halses verhärteten sich, seine Augen traten ein kleines Stück aus den Höhlen. Er brüllte noch immer. Die Schmerzen schienen ihn ohnmächtig werden zu lassen. Kurz war er froh, dann würde er diese verdammten Schmerzen nicht mehr spüren. Nun kam ihm der Gedanke das er sterben könnte wenn er nun einschlafen würde, schnell fing er an irgendein Lied zu singen. 40 Er sang es aus voller Kehle. Es war ein Lied in der Sprache der Gelehrten, es war ein Loblied, das an die Taten von Magnus den Frommen erinnerte. Kurz besann er sich auf dessen große Schlacht. Er erinnerte sich an dessen Aufgabe, an dessen Mut und an dessen Bereitschaft Schmerz zu ertragen. Mit fast zusammengekniffenen Augen schleppte er sich zu einem der Priester, der gerade damit beschäftigt war, einen Spruch zu wirken. „Priester!, Priester!“, brüllte Simon. Der Priester reagierte nicht mit der kleinsten Bewegung. Etwas erbost fauchte Simon schmerzerfüllt, „Priester!!!, Priester!!!“ Keuchend ließ der Mann von seinem Werk ab. Er drehte sich Simon um und schüttelte dabei seinen blond belockten Kopf. „Ich könnte sterben wenn ihr mich aus der Konzentration bringt !“, die sehr junge Stimme klang ernst und erschrocken. Die Robe war mit roten Blutflecken überseht. Das Emblem eines weinenden Auges war auf dem Kragen, an den Ärmeln und auf der linken Brust genäht. Die verzerrten Gesichtsausdrücke präsentierten einige Müdigkeit und Anstrengung, „Was kann ich für euch tun?“ Keuchend brach Simon zusammen, „Bitte heilt mich, meine Rippen sind gebrochen!“ Der Priester schüttelte den Kopf, „Natürlich, ich heiße Benjamin.“ Vor Schmerz laut aufstöhnend brüllte der Ritter noch Simon heraus. Die sanften Hände legten sich auf die rechte Seite. Simon brüllte laut auf, er glaubte sterben zu müssen. Die kühlenden Kräfte schufen ihm langsam Erleichterung und doch blieb noch ein Restschmerz. „Legt euch schlafen Benjamin, ihr fallt noch um vor Müdigkeit.“ Der Priester lachte traurig, „Ich war da draußen, ich war nicht schnell genug, so konnte ich viel schreckliches nicht aufhalten. Wenn ich umfalle ich habe es nicht anders verdient.“ „Was redet ihr für einen Blödsinn, wir brauchen viele Männer wie euch, ruht euch aus. Bitte!“ Der Priester nickte, „Später.“ Renarson Verson, wo hasst du dich da nur reingeritten. Brüllend schwang der Slayer seine Axt. Er wusste nicht was er tun sollte, er war gleich wieder auf die Zinnen gelaufen und musste nun die schreckliche Verwandlung des Dämons mit ansehen. Die Gestalt riss den schmalen Mund unmenschlich weit auf. Die Lippen stülpten sich und wuchsen. Die spindeldürren Arme und Beine schwollen an den oberen Gliedern an. Der Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig. Die Finger vibrierten unsicher und ließen den Stab fallen. Laut krächzte die Kreatur auf. Die Füße, vorher kahle Krallen spreizten sich und wuchsen unter dem ständigen Strom des Chaos. Kräftige Krallen bildeten sich. Laut donnernd kam der Dämon am Boden wieder auf. Auf der hell roten Haut begannen kleine Haare zu sprießen. Die einzelnen Haare lagen weit auseinander und begannen nun sich zu formen. Wie ein Federkleid legten sie sich an, und wirklich sie wuchsen in Federform. Nun tränkten sich einige in Farbe. Blutig schoss ein Flügelpaar aus dem Rücken. Der Hals wuchs und der Dämon krähte laut auf. Überall am Körper schienen nun die Federn zu sprießen, nur an den Händen und an den Unterschenkeln nicht. Langsam bückte sich die Kreatur und hob den Zauberstab. Schreiend machte sich das Monster bereit. 41 Simon sah dem Spektakel mit offenem Mund zu. Nun war es an der Zeit, verrückt, krank und nicht logisch zu handeln. „Alle Reiter zu mir !“, langsam und theatralisch brüllte Simon in den stummen Lärm hinein. Jeder Ritter, Krieger, Priester oder auch nur Knappe schien in seiner eigenen Welt zu verweilen. Das Spektakel war zu viel für jeden menschlichen Geist. Zu viele Sterbende, zu viele Morde und zu viel Magie. Kein Fünkchen Hoffung verweilte in den Herzen der letzten Überlebenden. Bald würden auch wieder die schwarzen Kanonen aufdonnern und die letzten paar Mauern der Festung in Schutt und Asche legen. Jetzt musste schnell gehandelt werden. Simon griff hinter seinen Hals, als seine schwülstigen geschunden Finger den Schaft spürten zog er das Schwert aus der Scheide. Leise surrend schnitt das Geräusch durch den Lärm der Schlacht hindurch. Mit einer fast fanatischen Kraft angetrieben, lief er seelenruhig an den wahnsinnig werdenden Menschen vorbei. Er sah das Elend das nur ein Krieger sehen konnte, weinende Männer, sterbende Gesichter, tote Auge. Ihm flossen einige Tränen den Wangen entlang. Er fletschte die Zähne und warf sich auf sein scheuendes Pferd. Simon brüllte noch einmal auf, zehn zwölf Männer fanden sich ein. Verbittert ballte er die Fäuste „Los !!“ Lautes Donnern war die Antwort der beschlagenen Hufe, zügig galoppierten sie auf denn Tunnel zu. Sie mussten die Köpfe einziehen um hindurch reiten zu können. Sie ritten durch den Abwassertunnel, laut hallte das Echo der Pferde Simon stieß als erstes in das Getöse der donnernden schwarzen Kanonen hinein. Drei Reiter folgten. Schnell ritten sie über das Feld. Der Ritter schlug mit der flachen Seite auf den Oberschenkel des Pferdes. Aufgeschreckt und vor Schmerz wiehernd galopierte es vorwärts. Die Kanonen kamen Simon immer näher, er glaubte das Schwarzpulver schon schmecken zu kennen. Plötzlich wurde der Ritter samt Pferd nach vor geworfen. Mit viel Glück und dem perfekt durchtrainierten Pferd schafften sie es nicht auf den Boden zu fallen. Verdammt es hatte drei Fackelträger erwischt, zwei waren noch übrig, ein Lanzenträger und noch zwei Schwertkämpfer. Da kamen auch schon die ersten Schwarzpulverdepots. Neben einem gigantischen Geschütz standen zwanzig dreißig Fässer, als Pyramide aufgetürmt auf einem Platz. Simon schlug kraftvoll auf eins der Fässer ein. Klirrend prallte die Klinge von dem Eisen ab. Der Ritter fluchte. Schnell holte er noch einmal aus, dieses mal hatte er Glück. Die Klinge durchschlug das Eisen und halbierte das Fass. Schwarzpulver verteilte sich über den Rest der Fässer. Schnell ritt Simon weg, ein Fackelträger tat wozu er da war. Er warf die Fackel ein großer Lichtblitz ging davon aus. Puffend verschwand das Munitonsdepot in einer Rauchwolke. Simon und die anderen ritten so schnell sie konnten doch den Lanzenträger erwischte es. Die Fässer gingen in die Luft und zerrissen den Reiter. Derzeit hatten die Chaoskrieger begriffen was vor sich ging und beschützen die anderen Fässer. Verdammt, nun bräuchten wir den Lanzenträger. Doch Simon nahm all seinen Mut zusammen und ritt auf den nächsten Krieger zu, winkelte seine Klinge hinter seinen Rücken an. Der grimmig aussehende Krieger hatte seinen Helm abgenommen. Die blasse Haut war von unzähligen kleinen Ekzemen geschändet, die Lippen ähnelten einen Schnabel und aus dem Kopf ragte eine kleine Klaue. Grimmig brüllte der Soldat etwas in seiner Sprache und zog einer der schwarzen Klinge. Simon konnte gar nicht so schnell reagieren, wiehernd fast schon aufschreiend wurde das Pferd gewaltsam zu Fall gebracht. Die Klinge trat im rechten Oberschenkel ein und ragte etwas neben Simon linken Fuß heraus. „Das hast du nicht umsonst getan!“, brüllte Simon bevor ihn die Hebelwirkung nach vorne schleuderte. Unter sich verfolgte er das Bild des Grauen immer mehr von den Kriegern versammelten sich. Kurz wurde ihm schwarz vor Augen, er erbrach. Er verlor sich in den Errinerungen seiner Familie. An die Ausflüge mit der Kutsche, an die Späße mit seinem Onkel an die ... Schreckliche Schmerzen schossen durch seinen Rücken. Er musste gebrochen oder zumindest geprellt. Doch er konnte sich wieder aufrichten. Das Erbrochene klebte noch an seinem Kinn und auf seinem Lederwanst. Er reagierte schnell, fast schon reflexartig. Er brachte sich in Stellung und hielt nach einem Munitionsdepot und einer Fackel Ausschau. Derweilen versammelten sich die letzten drei 42 Überlebenden neben ihm. Sie hatten ihre kurzen Schwerter gezogen. Erschrocken stellte Simon fest das er Boten, Knappen, junge Männer, nein Knaben in die Schlacht geschickt hatte. Das unglaubliche Grauen schien ihnen in die Augen. Sie versuchten nicht zu zittern aber es gelang ihnen nur schlecht. Der Mutant von vorher attackierte wieder. Metall brüllte auf bevor Simon etwas bemerkte, einer der Jungen fiel auf die Knie. Seine Augen waren weit aufgerissen. Tränen schossen dem Ritter in die Augen, er war schuld, er ! Niemand sonst nur er. Doch er fasste sich und stürmte nach vor. Streckte seinen linken Fuß nach hinten und beugte seinen rechten durch. Unglaublich gekonnt stach er unter der Deckung des Mutants hindurch. Keuchend sah dieser zu wie sich die nun schon dreckige Runenklinge durch seine Rüstung bohrte. Klirrend trafen derzeit auch andere Klingen aufeinander. Schnell zog Simon seine schmatzend aus dem sterbenden Leib und wendete sich dem nächsten zu. Seine Hände gehorchten ihm nicht mehr. Er bewegte sich in Trance. Drehte Pirueten (Jeder der weis wie das geschrieben gehört soll mir sagen wie : )) , lies seine Klinge tanzen. Doch da, er kam wieder zu sich. Er starrte in leere weiße Pupillen. Ein Auge auf der Stirn das tränend linste starrte zornig zurück. Eine trockene Kehle stieß aus einem zugenähten Mund ein Wort des Hasses empor. Simon schreckte zurück. Eine Klinge glitt an ihm nur glatt vorbei. Er brach in Tränen aus. Hinter ihm flackerte das Inferno des ersten Munitionsdepot, doch eins existierte noch. Schnell musste er handeln um Leben zu retten. Um sinnloses Sterben wie das der Knaben zu verhindern. Eine jugendliche Stimme brüllte auf vor Schmerz, „Rettet euch Sir, tut wofür wir hier sind !“ Keuchend brach der mutige Junge zusammen. Er umklammerte noch fest die Klinge als sein Herz schon zu schlagen aufgehört hatte. Simon kämpfte mit seiner Angst. Er richtete sich auf und parierte geschickt aber unbewusst einen Hieb. Etwas perplex rannte er auf das nächste Munitionsdepot zu. Er schrie vor Wut, er verging aus reiner Trauer. Er war dem allem nicht gewachsen und doch tat er es. Nur knapp schaffte er es über den Hieb hinweg zu spreng. Vollführte eine Drehung und zerschlug ein Fass. Schnell sah er sich um ob er nicht eine Fackel fände, doch er konnte keine erblicken. Doch da, Zündfackeln, bei dem Geschütz. Simon machte sich auf den Weg. Doch er hielt an, etwas schien ihn zu durchbohren. Etwas nicht physisches, etwas viel gefährlicheres. Ein Gefühl machte sich in der Brust des Ritters breit, er keuchte, hustete und fiel zu Boden. Es war eine unglaubliche Angst sie lähmte ihn. Er konnte so eine Angst nicht erahnen geschweige den spüren doch nun lag er am Boden und krümmte sich. Der Dämon lachte laut auf, donnernd versammelten sich auch die Chaoskrieger. Die Stimme flüsterte etwas leise und unverständliches in einer anderen Sprache die Simon regelrecht in den Ohren brannte. Er versuchte wegzuhören doch die nicht wirklich klingende Stimme floss in ihn ein. Nun sprach der Dämon laut in einer hohen aber zugleich tiefen Stimme, krächzend räusperte er sich kurz, „Ihr, der euch Paladin nennt, glaubt gegen mich zu bestehen, ich kann nicht verletzt werden es sei den durch Dawi-stahl, ich kann nicht bezwungen werden es sei den durch Magie die ihr euch nicht vorzustellen wagt und nun fordert ihr mich heraus !?“ Eine tiefe, mutige Stimme antwortete gelassen doch mit einem Unterton der Wut, „Geschöpf auf dessen Namen ich spucke, ihr seid mächtige doch ich bin gewappnet mit Runenbeschlagenen Dawistahl, ich kann euch besiegen!“ Ängstlich öffnete Simon die Augen, das fürchterliche Gefühl hatte nachgelassen und doch war er sich seiner nicht mehr sicher. Der Dämon flog mit drei kräftigen Schlägen seiner Flügel gut fünfzig Fuß. Simon nutze die Chance und griff nach der Fackel, schnell schlug er mit seiner Runenklinge einen Spalt in eine der Schwarzpulverfässer. Er lief los und warf die Fackel auf die Fässer, nun gab es eine gigantische Explosion, triumphierend lächelte Simon. Doch der Dämon lachte nur. „Lächerlich!“ Mit einem Schnipsen seiner langen Finger sammelte sich ein blaues Feuer in seiner Handfläche, nun färbte sich die flackernde Flamme gelb und dann orange, ein greller grüner Ton folgte. Diese Armee bedeutet mir nichts. Gelassen lies er das Feuer wie Wasser auf den Boden tropfen. Explosionsartig formte sich ein Pentagram und ging in alle Richtungen aus. Nun verzweigten 43 sich die einzelnen Spuren bis die Flammen ein verrücktes oder geniales Muster in den steinigen Boden gebrannt hatten. Nun erfassten die Flammen die Körper der Chaoskrieger. Kreischend starben die Mutanten in ihren Rüstungen. Das glühende Metall brannte sich tief in ihr Fleisch. Fluche folgten dem Dämon sofort. Nun fielen der verbrannten Leichnahmen zu Boden. Simon war erstaunt, die Flammen schienen ihm nichts anzuhaben. Er stand mitten in einer Flammenspur und doch spürte er keinen Schmerz. Er sah zu seinem Onkel hinüber. Dieser saß fest auf einem gepanzerten Greif, es war also doch war, Lraoraf, einer der kaiserlichen Greifen war auf das Schlachtfeld berufen worden. Das Federkleid schimmerte gespenstisch in den magischen Flammen. Doch Mattheus lies sich von dem magischen Feuer nicht beeindrucken. Schnell, Simon suchte nach einem Pferd, das Gefühl das sein Herz zerquetschen wollte kam wieder. Angst machte sich breit, kurz war alles still. Dann loderten die Flammen plötzlich hell und hoch auf. Krachend brachen die Rüstungen, schmatzend brachen die verbrannten Brustkörper. Tentakeln, Sicheln und andere unmenschliche Gliedmassen kamen zum Vorschein. Es mussten tausende solcher Geschöpfe sein. Die hundeähnlichen Kreaturen formten sich schmatzend in viel mäulrige Ungetüme, hastig wetzten sie ihre Sicheln an den Kadavern, fraßen das tote Fleisch. Simon fiel zurück, er konnte es nicht glauben. Er schluchzte auf, sie konnten nicht gegen so viele dieser Monster bestehen. Es war einfach atemberaubend doch auf eine negative Weise, Simon wollte weinen doch er konnte nicht. Er jappste nach Luft doch die Verzweiflung lag schwer auf seiner Brust. Er atmete schwer, er ertrug alle nicht mehr und fiel zu Boden. Hilflos kauerte er am blutigen Boden, umgeben von unzähligen Dämonen. Dominik verfolgte das Schauspiel mit offenem Mund, er hatte die Artefaktklinge schon lange in seinen Fingern. Verkrampft scharrten sie an dem Seidenband des Schafts, er bewunderte Mattheus, der Mann hatte sich einen großen Dämon zum Kampf gestellt. Ganze Armeen waren an dem Willen schwächerer Monster zerschellt und nun macht sich so ein kleiner Mensch auf um ein Geschöpf des absoluten Chaos zu zerstören. Ein Mensch. Dominik spuckte abfällig, Menschen waren zu nichts zu gebrachen: Sie sind schwach, unverlässlich und unbegabt und doch. Sie besitzen Mut. Auch Dominik schien zu begreifen, Mattheus schien seine Gewinnchancen zu kennen doch schürte er Hoffnung in den fast verloschenen Feuern des Mutes. Der Paladin ging kurz in sich, „Wappnet mein Pferd und ihr, Chevaliere, macht euch bereit, nun kommt euere Bewehrungsprüfung!“ Mattheus schwitzte, doch der Dämon konnte dies nur erahnen. Der Blick lastete schwer auf seiner Brust, schien ihn langsam zu zerquetschen, ihn auszusaugen, ihn zu vertilgen, doch er hielt Stand. Er wusste das man diese Schlacht mit Vorsicht nicht gewinnen konnte, es wurde Zeit zu handeln. Laut brüllte der alte Mann auf, seine Gliedmassen schienen keinen Funken der alten Kraft verloren zu haben. Einhändig schwang er den schweren Dawihammer, zog einen Schweif aus Feuer hinter sich her, wirbelte ihn zu einem brennenden Tornado, lies das Inferno auf den Teufel los. Krächzend verschwand der dürre Hüne kurz in den tosenden Flammen. Nur schattenähnlich waren die Umrisse zu erkennen. Mit einer Geschwindigkeit die Mattheus’ Augen nicht zu erfassen mochten löste er die Flammen um sich auf in dem er die Arme seitlich wegstreckte. „Mensch, dummer schwacher Mensch ! Versuchst du wirklich, Tryuquatrer den Herrscher des Wandels, Gebieter der Tausend Flammen, König der Veränderung mit schwächlichen irdischen Feuer zu vernichten !?“ „Ich werde dir zeigen was diese, schwächlichen, Flammen vermögen!“ Schreiend lief er auf den schwebenden Dämon zu. Er tauchte in das Feuer, doch er wurde nicht verbrannt. Mit Mühe kämpfte er gegen die kräftigen Winde der Flügelschläge an und da passierte es auch schon. Donnernd versenkte er den Hammer in einer lauten Explosion in der Leiste des Dämons. Gequält kreischte dieser auf und reckte sich. Wie 44 Steine zerbrachen die dicken Federn, ungläublig kreischte der Dämon als sein Fleisch verbrannt wurde. „Das büßt du Mensch, Erbe des Drachenhammers !“ Kraftvoll ausladend holte der Dämon zum Schlag aus, schnell wich Mattheus zurück und wappnete sich. Doch der Schlag traf trotz allem unvorbereitet. Wärme schien ihn nun einzuhüllen, kreischende Stimmen verschafften sich Zutritt zu seinen Gedanken. Mattheus lächelte und flüsterte leise, „Außer Hass werdet ihr nichts erfahren.“ Doch nun wurde die Wärme zu Hitze, die Hitze zu Schmerzen. Keuchend und schreiend fiel Mattheus zu Boden, umgeben von einer weißen glühenden Flamme. Doch er richtete sich wieder auf, „Sir Simon, Neffe des Erben des Drachenhammers, möge mir etwas geschehen, bist du es der ihn führen darf und nur du!“ Simon schluchzte und sah weg. Doch der Dämon kreischte auf, wieder bohrte sich der Hammer in die Leiste, wieder umhüllte den Paladin eine weiße Flamme doch nun stöhnte er nur kurz auf. 45 Kapitel 8 Als die Hoffnung starb So ist es also wenn man stirbt, nicht schlimmer als ich befürchtete. Ich spüre nichts mehr, diese Schmerzen waren bedeutungslos, ich will nur ruhen, mich betten mit dunkler Gewissheit mit stiller Ruhe. Ich gebe ihn auf, den Körper, er ist mir bereits egal, ich konnte ihn nicht töten, ich hätte es nie vermocht, doch nun sehne ich mich nach meiner Ruhe. Ich habe für sie gekämpft, ich wollt nicht das es soweit kommt doch ich habe so viel Leit gesehen, so viele sterbenden gesagt sie würden es schaffen und habe dann ihre Grabreden gehalten. Viel Leid und doch konnte ich einen ihre Ursprünge nicht vernichten, ich frage mich was mein Bruder sagen wird. Falls er es noch erlebt wenn Simon zurückkehrt. Doch was ist das, welche Teufellei lässt mich nicht in meiner ewigen Ruhe verweilen. Nein, ich will nicht nein. Ich will nicht aus meiner bequemen Dunkelheit, nein ich will nicht. Nein, arghhh, nein. Bitte nein ... Mit Tränen in den Augen sah Simon seinen Onkel sterben. Seine Haut dörren, seine Muskeln reißen, seine Knochen zerfallen seine Rüstung schmelzen. Nur der Artefakthammer überdauerte. Der Ritter wusste nicht was er tu sollte, doch er war bestimmt wurden als Träger des Hammers er musste diese Aufgabe übernehmen doch dies konnte er erst später nun musste er sich retten um die Menschen der Festung zu retten. Simon schüttelte seine Sorgen und Ängste ab, auch wenn das Gefühl nicht verschwand war er wieder in der Lage sich zu bewegen. Schnell lief auf die Festung zu während er wild schreiend nach Kanonenfeuer flehte. Wie als hätten ihn die alten Zwergentechnicuse gehört nahmen die Geschütze auf den Wehrtürmen das Feuer auf. Feuer und Rauch legte sich wie ein plötzlicher Wolkenbruch über die Trümmer der alten Mauer und etwas darüber hinaus. Quietschend zerfetzte es die beschworenen Monster doch statt wieder in ihre Hölle zurückzukehren beschworen die, die es überlebten immer mehr Kameraden. Panik brach aus denn die Dämone fingen an gegen die stabile Mauer zu preschen. Harte Stöße holten das letzte aus den festen Mauerwerk, doch es hielt stand. Derzeit wich Simon geschickt den Monstern aus und teilte hin und wieder Hiebe nach rechts und nach links aus. Lila Blut färbte nun schon seine Klinge das schnell verdunkelte um dann zu einer harten Kruste zu erhärten. Mit keiner richtigen Vorstellung was Simon tun sollte wischte er das bereits erstarrte Blut von seiner Klinge und stemmte sie gen Himmel. Blitzend machte es einen Zwergenkrieger aufmerksam. Brüllend warf er ein Seil von den Zinnen herab, Simon sah darin seine letzte Chance und sprang darauf zu. Hart prallte er gegen die Mauer und schlug sich einen Zahn aus. Das metallische aber süßliche Aroma des Blutes machte sich in seinem Mund breit. Er hatte sich auch auf die Zunge gebissen. Nun kam er wieder richtig zu sich. Fast hätte er sich erbrochen als das Blut den Gaumen reizte und der Geruch seines vorher Erbrochenen. Er schien das Bewusstsein zu verlieren, er konnte sich nicht mehr halten. Er lies los. Mi’m Goraasan packte ihn mit seiner kräftigen Hand, etwas erschrocken stellte er fest das der Körper des Knappen erschlafft war. Mit unglaublicher Wucht zog er ihn über die Brüstung und lies ihn hart auf den Boden der Garnison fallen. Dumpf schlug er auf doch der Brustkorb des jungen Mannes hob sich noch. Etwas erleichtert atmete er aus und rief nach einem Sanitäter. Zwei junge Männer die dreckige Lederwanste trugen zogen ihn fort. Auf den Rücken waren verschiedene Emblems aufgezeichnet, das eine zeigte einen Löwen das andere ein schwarzes Auge aus dem ein weiße Träne quoll. Doch schnell fasste der Zwerg seine Konzentration wieder und lud nach. Knackend lies er die Trommel aus dem Lauf fallen und grabschte nach den Patronen in seinem Beutel. Er fühlte das kalte Metal nicht, vielleicht war es die Müdigkeit doch er schien auch nicht mehr lange durchzuhalten. Schnell legte er an, in dem Visier bewegte sich 46 eine Gestalt die sich schlängelnd fortbewegte, aus dem Rücken ragten zwei Sicheln und am Unterkörper ,das konnte Mi’m erkennen als es sich aufbäumte, ragte ein Maul mit tausender von Zähnen. Kurz flackerte eine Fontaine aus Blut auf, dann fiel das Monster zu Boden. Fast hätte er weggesehen als sich die Leiche aufbäumte und unter einem schrecklichen Schauspiel von Blut sich zwei neue Sichelmonster bildeten. Er duckte sich und zog eine neue Patrone in den Lauf, als er sich aufrichtete um wieder eines der Monster zu erledigen kreischte ein seltsames Flugobjekt auf. Wäre Mi’m auch nur etwas größer gewesen würde er jetzt kopflos am Abgrund der Festungsmauer liegen doch er hatte glück. Er zielte, die scheibenartigen Wesen waren mit langen Sicheln und seltsamen Mäulern die an dessen Rumpf waren. Er hatte das Wesen nun genau anvisiert als plötzlich die Dämone durch die Mauer brachen. Mi’m warf sich auf den Boden und sah weg, das Massaker am Boden war ekelerregend. Immer wieder flackerten seltsame Flammen auf, immer mehr menschliche Stimmen versagten nach kurzen hohen Schreie. Doch kurz nahm der Zwerg all seinen Mut zusammen und legte an. Er stützte die Buchse auf seinem linken Arm, zielte kurz und drückte ab. Kurz spritzte schwarzes Blut auf, klackend wurde wieder eine Patrone in den Lauf gezogen. Laut krachen ging wieder ein Dämon unter. Klacken, Krachen, Klacken, Krachen. Dann musste er nachladen. Er lud nach, plötzlich schreckte er auf und sah auf die Gestalt die neben ihm stand. Langsam blätterte Benjamin durch die gesammelten Werke seines Meisters, die arkanen Sprüche schienen alle nur etwas nutzloses zu bewirken doch nun kam er zu dem Spruch der er gesucht hatte. Er hatte lange überlegt wie er ihn anwenden würde aber er hatte auch lange gebettet das es nie soweit kommen würde. Doch nun war es soweit, zärtlich streichelte er über den gemalten Dämonkopf, zog seine Linie weiter zu der verschnörkelten Schrift wieder rauf zu dem Hammer. Langsam ging er in sich, tosende Gewalten spielten sich dort unten ab. Diese Wesen waren aus reiner Magie und brachten die Winde stark zu wehen. Laut sausend brausten sie an ihm vorbei, nun griff er nach einer Böe und lies ihr freien Lauf doch hielt er sie noch in seiner Gewalt. Danach fing er langsam zu lesen an, dachte kurz wie er es formulieren sollte und tat es. Die Wörter brannten auf seiner Zunge und brachten ihn zu würgen. Unter schwarzen Schmerzen streckte er seine Hand aus. Kleine Blitze zuckten zwischen den Fingern hin und her. Das weiße Licht verlieh dem Sigmarpriester einen gespenstischen Schein. Nun wurden die Schmerzen immer extremer, sie nahmen schon physische Formen an. Seine Fingernägel färbten sich schwarz, Blasen bildeten sich auf Hautflächen. Schmorend schmolzen die Haare doch er hatte noch nicht fertig gelesen. Doch nun kam er zum letzten Vers, die Wort wollten ihm nicht über die Lippen gehen doch er zwang sich. Er hatte es geschafft nun lies er die Böe in den Spruch wehen. Der letzte Teil war auch vollbracht, eine Kugel aus reiner weißen Energie formte sich vor seiner Hand. Kraftlos lies er das Geschoss frei und sank keuchend in die Knie. Sein Arm schmerzte fürchterlich er wurde fast bewusstlos, er wollte noch sehen was er ausrichten konnte, doch er schaffte es nicht. Langsam versank er in seinen vielleicht letzten Schlaf. Mi’m rollte sich zur Seite und wollte der Gestalt schon eine Portion Schrott verpassen bevor er merkte das es einer der Menschen war. Alles ging fürchterlich schnell, schreiend fast schon brüllend spuckte er einige arkane Worte aus bevor er einen Ball aus Licht wegwarf und in sich zusammensank. Schnell formte die Kugel einen Komet und stürzte mit einer unglaublichen Geschwindigkeit in die rangelnden Krieger am Boden zu. Dann erstarrte alles in einem weißen Licht. Rasend schnell zersprang die Energiekugel am Boden in einige Tausend andere. Zielsuchend trafen die einzelnen Kugeln die Dämone, jede Kugel verfolgt einen Dämon. 47 Weißaufglühend zergingen die Monster in dem Licht. Immer mehr Monster fielen, die Hoffnung schien zurückzukehren. Fast blind starrte Mi’m dem größten Geschoss nach. In einer geraden Bann flog es auf dieses Federvieh zu. Fast gelangweilt machte der Groß-Dämon eine Handbewegung und löste so die Energiekugel auf. Doch dann erblickte er das Schlachtfeld, laut kreischend tat er seine Wut und seinen Zorn kunt. Doch dann halte wieder die unwirkliche Stimme, „Denkt ihr wirklich ihr könnt mich aufhalten indem ihr meine Geschöpfe den Körper beraubt.“ Das dröhnende Lachen schien ihnen die letzte Hoffnung zu Berauben doch eine kränkliche und doch stolze Stimme fand den Mut um zu antworten. Das tiefe Khazalid verstanden die Menschen nicht doch die Zwerge waren erstaunt von solch einer Kühnheit. Doch Mi’m hörte auf, die Stimme sprach langsam aber doch mit einem stolzen Dröhnen das es schien als hätten sie schon gewonnen doch nun lauschte er der Bedeutung der kratzigen Worte, „Ich gesammelt die schon mit schlimmeren Geschöpfen zu tun hatten, denn sie beten den gleichen Meister an, denn sie sind was wir Außenseiter nennen, sie sind Norscazwerge und nun werden sie gegen dich ziehen um dich zu erschlagen!“ Der Dämon lachte auf, nun begann er im gebrochen Khazalid zu Sprechen. „Ha, glaubt ihr wirklich einige kahle Schrumpfköpfe können mich besiegen ? Vielleicht in euren Sagen doch nun nicht mehr, denn nun kann ich kämpfen ohne behindert zu werden denn .“ „Schweigt Geschöpf, ihr habt nichts mehr zu sagen dem ich lauschen möchte, mich dürstet nun nach Rache, der König, der Herrscher über Karak Kadrin gab mir den Geleit von dreihundert tapferen Kämpfern und gab mir auch die fünfzig Slayer aus dem Norden mit, nun kann es beginnen den meine neuen Gliedmassen werden euch zerschmettern !“ Der schrecklich aussehende Zwerg hob seine mechanische Hand und gab ein Zeichen. Knatternd flogen dreißig Gyrokopter vorwärts. Derzeit wollte der Dämon wieder eine Aura um sich aufbauen doch dies wiederum wurde vom den Geschützen auf den Türmen und des Ersatzheers eigenen Gerät verhindert. Explosionen rissen die hünenhafte Gestalt hin und her, harte Federn fielen wie Steine zu Boden und zergingen um sich als bunte Schlagen wiederzuformen. Flammen schossen nun aus der Reihe des Ersatzheers heraus. Brennend wandten sich die Wesen am Boden und vergingen qualvoll. Kreischend richtete sich der Dämon auf und blickte kurz auf die Kanonen hinter den Zinnen und dann auf die einige Hundert Fuß vor ihm. Das zerfetzte Federkleid war zerzaust und spröde, ein wütendes Funkeln war in die Augen des Dämons getreten. „Ihr habt es gewagt, mich zu verletzen nun werde ich .“ Donnernd fielen die Kanonen der Gyrokopter ein. Wieder wurde der Dämon von Flammenkugeln eingehüllt doch nun lies er sich nicht durchschütteln er schrie kurz auf und es herrschte Stille. Die Gyrokopter waren in der Luft gefangen, sie konnten sich nicht bewegen, es schien als hätte man die Zeit angehalten. Jetzt kam die erste Welle an Kriegern, der Dämon wappnete sich. Simon keuchte auf und hustete etwas blut, seine klebrige Zunge war mit dem Blut bedeckt. er wischte sich seinen Mund ab und stellte fest das er nicht im Lazarett war, ein Priester stand vor ihm und überreichte ihn sein Schwert mit einer Bitte auf den Lippen, „Wir haben euch geheilt, denn nur ihr könnt und wisst wie man diese Bestie dort draußen besiegen.“ „Seid ihr sicher das ihr den richtigen habt?“ „Ihr seid doch Simon, Simon Freigreif, Neffe des in Ehre gefallenen Mattheus, Hoher Paladin des Bundes des Drachenhammers, Diener Sigmars?“ Von den Nachwirkungen noch etwas vernebelt dachte Simon noch eine Weile nach, „Doch das bin ich, ihr habt mir ja auch meine Klinge gegeben.“ „Das stimmt, nun last euch in eure neue Rüstung einschmieden, sie besteht aus Zwergenstahl und hat magische Runen eingraviert, vielleicht können sie euch helfen.“ „Vielleicht, doch erst müsst ihr mir sagen was derzeit passiert ist.“ „Also gut, die Diener des Dämons sind gefallen, unser eben ernannter Hohepriester Benjamin hatte sie durch einen mächtigen Spruch erschlagen. Doch von neuer Wut gepackt schlugen der 48 Dämon zurück doch bevor uns seine Wut erreichen konnte unterbrach ihn Gramek, Trollslayer von Karak Ungor, eine kleine Streitmacht von Zwergen und diesen seltsamen Norscazwerge kämpfen nun vor der eingestürzten Mauer.“ „Nun gut, ich bin bereit.“ Einige ewige Augenblicke war er in seiner Rüstung und hang sich seine Scheide um, bekam ein neues Schild und schritt aus der kleinen geheimen Höhle. Es war ein guter Tag zu sterben, doch nur für ihn und die glatzköpfigen Slayer der Norsce. Die anderen Flaumbärte hatten hier nichts zu suchen, doch sie waren hier und wurden getötet von den mächtigen Hiebe des Dämons. Wie Spielzeug flogen sie durch die Luft und schrieen ihren Schmerz und ihre Qual in den letzten Augenblicken ihres Lebens heraus. Eins war klar, es starben gute und mutige Dawi. Kraftvoll versuchte er seine Axt in den Leib des Dämons zu graben doch die Axt prallte nur ab, schnell verpasste er dem Monstrum noch eine Ladung Schrott aus der Kanone in seinem mechanischen Arm bevor er durch einen kraftvollen Hieb aufgehoben wurde und weggeschleudert wurde. Hart prallte er auf doch schnell fand er wieder auf die Beine und stürzte wieder nach vorne. Die anderen nach vorn preschenden Dawi schlugen auch auf den Leib des Dämons ein doch es schien keinen Sinn zu haben, er trug keine Wunden davon, sie vermochten höchstens einige Federn zum brechen zu bringen. Doch das magische Wesen zu verletzten vermochten sie nicht. Kurz sah Gramek gen die Festung. Ein kleines Heer aus den letzten verbliebenen Menschen machte sich auf den weg, an dessen Spitze saß ein strahlender Ritter der seinem Pferd mit dem Schwert Hiebe auf den Oberschenkel gab. Nun würde es zu dem entscheidenden Kampf kommen. Gramek jauchzte auf und begann ein Schlachtlied zu singen. Schreiend drosch er auf die schon verwundende Hüfte ein, knacksend gaben einige Federn nach doch ihn wirklich zu verletzen vermochten wohl nur Runenwaffen. Schnell lud Gramek seine Handkanone nach und schoss dem Biest ins Auge. Kreischend bäumte es sich auf und schleuderte buntes Feuer, sofort vergingen die Unglücklichen die mit dem unheiligen Flammen in Berührung kamen. Wieder warf der Dämon seine Hände in die Luft und lies nun seine Flügel kräftig schlagen. Ein violetter Wind ergriff die meisten Zwerge und schleuderte sie einige hundert Fuß weg vom Schauplatz. Wieder ging ein Inferno aus weißen blenden Flammen durch die Reihen der Zwerge. Schreiend vergingen wieder zu viele, junge und tapfere Dawi. Gramek hustete kurz und feuerte wieder ins Gesicht des Monstrums. Brüllend hob es sich mit zwei kräftigen Flügelschlägen in die Luft. Zwei Feuerbälle die violett glühten, formten sich in den Händen des Dämons. Knisternd verbrannten einige Sekunden später zwei Norscazwerge, aus den Überresten entsprangen zwei hässliche Dämone. Unförmig aber stark gepanzert und bewaffnet. Ein Meer aus Blut schien sich zu bilden als die Sicheln der Monster durch die Slayer der Norsce gingen. Doch nun schienen sie zurückzuschlagen, kreischend ging eines der kleinen Monster unter. Brüllend hob ein Slayer seine Axt um zu zeigen dass er triumphiert hatte. Gramek grübelte nicht lange und jagte seine mechanische Hand in die Seite des anderen Dämons. Kreischend starb nun auch der zweite Diener. Brüllend stießen nun die Menschen dazu. Ein Gedränge schien unvermeidbar. Der Dämon lies sich wieder auf den Boden sinken und hiebte mit seiner Hand durch die neu angekommenen Reihen. Nun war es soweit, jetzt konnte Simon seinen Onkel rächen. Er duckte sich unter dem Hieb der Kreatur hinweg und sprang darauf zu. Mit einem geschickten Stich ging er an zwei verrückten kahlköpfigen Zwergen vorbei und stach in die Seite des Ungetüms. Doch klirrend rutschte die Spitze des Schwertes ab. Fast hätte ihm das, das Leben gekostet. Hart traf ihn eine Pranke. Wie vom Blitz getroffen hob es ihm aus dem Sattel und er flog durch die Luft. Kreischend prallte er gegen den Boden. Doch die Wut flackerte in ihm auf, so verdrängte er die 49 Angst und den Schmerz und rannte brüllend auf ihn zu. Langsam schienen sich die Reihen der Verteidiger zu lichten, nur noch zwei dutzend Zwerge kämpften unter der Führung eines halb mechanischen Dawi. Die Menschen waren noch schneller besiegt als die Zwerge, die fehlende Erfahrung und Ausdauer kostete vielen das Leben. Doch Simon verlor seinen Mut nicht. Er sprang auf den Dämon zu, was eine unglaubliche Leistung an Kraft war, in Anbetracht des Gewichts der Rüstung, und schlug mit seinem Schwert zu. Zitternd hielt er seine Hand zurück, schon wieder war er abgeprallt, doch nun nahm er all seine letzte Kraft zusammen und schlug in die Wunde die sein Onkel schon geschlagen hatte. Kurz versank sein Schwert in dem Fleisch. Stinkendes Blut quoll heraus, Simon jauchzte auf bevor ihm ein kräftiger Hieb am Panzer packte. Ihm drückte es die Luft aus den Lungen, fast hätte er sein Schwert fallen lassen doch mit letzter verbliebener Geistesgegenwärtigkeit hielt er es in seiner Hand. Seinen Kopf warf es zurück und sein schöner silberner Helm fiel ab. Hustend richtete er sich auf, er hatte doch sein Schwert verloren, kurz suchte er es und nahm dann aber eines der toten Chaoskrieger und stürmte auf das Monstrum zu. Langsam richtete sich Thorgrim wieder auf, die Trauer saß tief in seinen Gliedern doch er konnte sich aufrichten, die Priester schienen ihn geheilt zu haben doch hatte er noch fürchterliche Schmerzen. Langsam stand er auf und suchte nach seiner Schrotflinte. Dort lag sie, er hob sie auf, fuhr sanft über die Gravuren und lag einige Patronen in die Kammer ein. „Das werden mir dieser Dämon büßen!“, hustete er aus. Er erwies Bernhard noch kurz eine Schweigeminute bevor er sich seine Stiefel und Handschuhe wieder anzog. Danach warf er sich ein Kettenhemd über, einen silbernen Brustharnisch und ein Waffenhemd, mit dem Emblem der Allianz. Zitternd durchfuhr in die Angst, erst jetzt wurde ihm bewusst was er erlebt hatte. Er war gegen einen Dämon gezogen, hatte andere erschossen, doch konnte er sich nicht beweisen. Der Dämon schien viel zu stark zu sein und doch hatte sich ein Groll in seinem Herz eingenistet. Er wusste er musste ihm genug tun und seinen Freund aus den Reihen der Menschlinge rächen. Er hustete noch einmal. Dann erst bemerkte er wo er war, er war in einem steinernen Gewölbe, schöne Arbeiten, gute Qualität. Er war in der Festung. Doch wie war er hier hergekommen und warum er. Donnernd stieß ein anderer Zwerg das Tor hinter ihm auf. Greller Sonnenschein blendete ihm, „War es denn schon wieder Morgen ?“, murmelte der Dawi in seinen Bart. Der anderer, viel jünger aussehende Dawi verbeugte sich kurz und richtete danach die verrutschte Muskete. „Ihr seid zum Khain ernannt worden, euch ist das Kommando über die Grollmusketen übergeben worden.“ „Wieso ?“ „Ihr habt dem Sohn eines Generals gerettet.“ „Bernhard ...“ „Ja, nun kommt, eure Männer warten.“ Nickend machte sich Thorgrim auf den Weg. Es wartete ein Groll der beglichen werden musste. 50 Kapitel 9 Stunde der letzten Helden Kräftig schlug Simon auf den Dämon ein doch wieder prallte die Klinge ab, diese neue Chaosklinge war viel leichter als sein Schwert doch was sollte er tun. Mitten im Kampf unterbrechen um nach der Klinge zu suchen ? Wohl kaum. Er stach wieder zu. Die Sonne schien wieder aufzugehen, er hatte nicht bemerkt dass es Nacht gewesen war, seltsam. Er zitterte am ganzen Leib, langsam schien es auch für ihn zu viel zu werden doch er gab nicht auf. Ein Hornstoß riss ihn aus seinen Gedanken. Einige Zwerge hatten sich neu formiert, drei Regimenter auf Dampfmaschinen stießen aus den Ruinen der Wehrmauer heraus und machten sich auf den Weg. Gigantische Metalldrachen doch Simon schreckte wieder auf als der Dämon aufflachte. Flammen schossen aus seinen Augen und entzündeten die Gefährte. Einige Dawi konnten sich retten doch es schienen mehr gefallen als überlebt zu haben. Simon weinte kurz und still, es konnte doch nicht sein das dieser Dämon unbesiegbar war. Er stieß wieder zu, und wieder. Er vermochte ihn nicht zu verletzen, wieder traf Simon ein kräftiger Hieb, doch der Harnisch hielt. Keuchend überwand er die Schmerzen des Aufpralls und griff nach seinem Schwert, er sah auch seine alte Klinge wieder. Zorn flammte in ihm auf, schnell packte er die Klingen und wollte sich aufrichten, doch so schnell wie die Kraft gekommen war verschwand sie auch wieder. Tränen flossen aus den Liedern des Ritters. Die salzige Flüssigkeit ran in den Mund, keuchend versuchte er es noch ein letztes Mal doch er konnte nicht aufstehen. Er schluchzte auf, dies war kein Ende für ihn. Erbe des Drachenhammers. Er lies los und sank in den Schlaf der Verzweiflung und totaler Erschöpfung. Er wusste das er vielleicht nicht mehr aufwachen würde doch das war ihm im Moment egal. Er wollte nur noch ruhen und so tat er es auch. Thorgrim brüllte auf, Flammen loderten auf seinem Waffenhemd. Unter Schmerzen riss er es sich vom Leib. Dabei verbrannte er sich beide Hände. Doch er gab nicht auf. Er zog sich die verbrannten Handschuhe aus und machte sich auf den Weg zum Dämon, nun war es soweit, nun hatte das gesamte Regiment der Grollmusketen einen Groll gegen ihn, nun würde er ihn Ehre sterben oder in Ehre siegen, nun war es soweit. Schreiend lief er so schnell er konnte, er war nicht schnell aber trotzdem ausdauernd. Bald hatte er die Entfernung überwunden und legte seine Muskete an. Einige Überlebende schlossen sich ihm an. Die meisten bestanden aus seinem Regiment doch waren auch einige aus anderen Regimenten um ihm versammelt. Thorgrim hob seine tiefe Stimme in den Worten seines Volkes, das raue Khazalid klang fürchterlich doch schien es den verbliebenen Dawi Mut zu machen. Ein tiefer Laut entschwand aus der Kehle und alle feuerten. Die Geschosse suchten sich ihren Weg und prallten an den Federn ab. Thorgrim gab noch einen Befehl, die Zwerge schritten vorwärts und feuerten noch einmal doch schon wieder schien der Schrott nur einige kleine Kratzer am Federpanzer auszurichten. Brüllend hob der Thain seine Muskete und hang sie sich um den Hals um darauf sein Breitschwert zu ziehen. Die anderen taten es ihm gleich und zogen auch ihre Nahkampfwaffen. „Los, für die Dawi und den Frieden unseres Volkes!“ Schreiend suchte sich das Regiment einen Weg zu dem Dämon. Das Gerangel schien nur noch aus einige Dutzend zu bestehen, die Hoffnung schien schon wieder zu versiegen. Thorgrim brüllte auf als er versuchte die Spitze des Schwertes in den Leib des Dämons zu jagen doch versagte auch diese Waffe schnell musste er handeln und sah sich um. Dort erkannte er den Ritter von vorher, schnell rannte er auf ihn zu und sah nach ob er noch lebte, das schwache Atemgeräusch war noch da also packte er eines der Schwerter die bei ihm lagen. Er erwischte die schwarze Klinge. 51 Auf seinem Weg bemerkte er eine Lache aus schwarzem Blut schnell kontrollierte er ob der Dämon verletzt war, ja auf der rechten Seite. Mit Wucht warf sich Thorgrim zwischen den letzten kämpfenden Menschen und Dawi hindurch, mit aller Kraft jagte er die Spitze seines Schwertes in die Wunde. Er drückte solange bis der Schaft des Schwertes an der Wunde anlag, brüllend erhob der Dämon seine Stimme, „Nein, nein ne ...“ Blitze zuckten um den Körper und das Schwert. Pulsierend schienend die Blitze immer mehr Energie aus dem Körper des Dämons zu saugen und in die Chaosklinge zu pumpen. Immer mehr Blitze schossen aus dem Schwert um sich den Geist des Dämons zu hohlen. Nun waren die Blitze so zahlreich und hell das die verbliebenen Krieger geblendet waren. Auf das Licht folgte ein großer lauter Knall. Thorgrim fiel bewusstlos zu Boden. Er wusste nicht was er getan oder erreicht hatte doch warf ihn die Wucht in die Dunkelheit. Laute Hornstöße weckten Simon. Sein ganzer Körper schmerzte doch konnte er sich nicht darauf verlassen das ihm Priester schon wieder geheilt hatten. Er setzte sich auf, er hustete und spuckte wieder Blut. Ein dünner Faden rann ihm aus dem linken Mundwinkel mit einer gequälten Handbewegung wischte er ihn weg. Er suchte nach seinem Schwert und fand seine Runenklinge auch gleich. Langsam richtete er sich auf, ein unangenehmes Ziehen zog sich von seinem Becken bis zum Hals. Er fluchte leise und schob das Schwert surrend in die Scheide, nun machte er sich auf die Suche. Viele tote Augen starrten ihn an aber auch freudige Männer begrüßten ihn ausgelassen, es schien als hätten sie gesiegt. Fast hätte er vergessen weswegen er diese Schmerzen hatte. Dieser verdammte Dämon doch wer war stark genug dieses Monster zu besiegen, wer vermochte eine Klinge zu führen die so einem Dämon töten konnte. Er schüttelte kurz den Kopf um wieder klar denken zu können und suchte weiter. Bald fand er was er suchte. Das verbrannte Fleisch seines Onkels war ein fürchterlicher Anblick. Tausend schöne Errinerungen an den lieben Verwanten tauchten vor seinen Augen auf. Langsam bückte er sich und hob den Runenhammer auf. Das Gewicht schien ihn fast zu erdrücken doch schaffte er es die Waffe an seinem Gürtel zu fixieren, danach hob er seinen Onkel auf. Die Rüstung war abgefallen nur noch der Waffenrock und die Reiterhose hielt den Leichnahm zusammen.. Schluchzend schlurfte der junge Ritter auf die eingefallenen Mauer zu. Die Trauer wog schwerer als sein Onkel, seine Rüstung und seine Waffen zusammen. Er musste sich fest zusammennehmen um nicht weinend zu Boden zu fallen, auch wenn er es schaffte auf die Burg zuzumarschieren weinte er bitterlich. Die salzige Flüssigkeit floss seinen Wangen entlang und tropfte auf das ausgedörrte Fleisch. Er wusste nicht was er tun sollte, nun wo die Krieger des Ordens tot waren bis auf ein paar Dutzend. Er wusste nicht wo er sie finden konnte doch war ihm eins bewusst, er musste seinen Onkel bestatten. Er schritt immer weiter auf die Mauern zu, als er ankam brüllte er seine Trauer und seinen Zorn aus sich herraus. Danach lies er den toten Körper des vorher so stolzen Mann zu Boden sinken und schrie noch einmal laut hinaus. „Bringt mir eine Schaufel, schnell bringt mir eine verdammte Schaufel!“ Einige Überlebende sammelten sich um ihn und verließen ihn sogleich wieder nur ein Zwerg blieb bei ihm stehen, die tiefe Stimme des kleinen Gesellen erhob, sie klang wie eine Echse die über Sand huschte, „War er euer Kamerad oder euer Freund !“ Simon schluchzte laut auf, es war ihm egal ob dieser Zwerg von ihm dachte das er ein Schwächling war. Es war ihm einfach egal, er wollte nur seinen Onkel bestatten. „Also war er ein Freund. Kann ich euch irgendwie helfen, Ritter?“ „Er war mein Onkel, und ja, bringt mir eine Schaufel, ich möchte ihn bestatten“ „Nehmt meine Axt, und wartet ich helfe euch. So hoben die beiden das Grab aus. Es flossen wohl mehr Tränen als Schweiß doch Simon wollte und konnte seine tiefe Trauer nicht verstecken so grub er weiter. Als sie dann den Verwandten eingegraben hatten erhob der Zwerg nochmals seine Stimme, „Wollt ihr denn keinen Grabstein, wartet ich werde aus einem Brocken dieser Maure schnell einen Bauen.“ Simon setzte sich nieder und 52 starrte mit leeren Augen auf den Zwerg der mit seiner Allzweckaxt nun aus einem großen Brocken einen Quader formte. Nach einigen Dutzend Hieben hatte er es geschafft nun griff er in eine seiner Taschen und schlief den Stein solange bis er glatt war. Derzeit war die Nacht und auch schon wieder das Morgengrauen gekommen doch der Zwerg und auch Simon hatte sich kein bisschen bewegt. Am späten Vormittag begann der Zwerg den Namen einzugravieren, „Wie heißt euer Onkel, und welche Grabinschrift wollt ihr ?“ „Schreibt, Großthegonist, Paladin Mattheus Freigreif, Verteidiger des Imperums, gefallen für euch und eure Kinder“ „Kein Problem, mein Name ist Mi’m.“ Simon erhob sich, verbeugte sich und antwortete, „Ich habe euch noch garnicht gedankt, ich heiße Simon und für diese Tat bin ich euch zu großem Dank verpflichtet!“ Schweigend setzte er sich nieder und wieder vergingen eine Nacht und ein Tag. Als er dann endlich fertig waren, war die Schrift wunderschön verschnörkelt eingeritzt. Ein Emblem das dem Simons Schwertknaufs entsprach war danben eingeritzt, auch der Grabspruch war dabei. „Nun Sir Simon, ich bin fertig und der Grabstein steht dort wo er soll. Wollen wir nicht etwas Zwergenbier trinken um den Tag unserer Freude feiern und euren Onkel mit einer Feier zu ehren.“ „Wie ihr wollt, mein bester Mi’m“ Langsam zogen sie an den Leichen und an den feiernden Soldaten vorbei. Ein schrecklicher Anblick vermischte sich mit dem ausgelassenen Feiern der letzten Soldaten. Kurz schienen alle Sorgen vergessen zu sein, doch Simon überlegte nicht lange wo das nächste Problem herkommen konnte. Denn er konnte sich noch Gut an das Lied des Barden erinnern, er besang nicht einen sondern vier Dämone. Nun, dies war zwar kein Augenblick neue Verzweiflung zu schüren doch Simon wusste nicht wo dieser zweite Dämon zuschlagen würde, geschweige den ob er nicht gerade zuschlägt. Ob dieser Dämon dort die Ausmaße des größten oder des schwächsten Dämons besessen hatte. Simon senkte sein von Trauer und Verzweiflung zerrissenes Haupt. Es war klar das diese, wenigstens dies, eine Stunde der Freude seien sollte doch die Bürde seines Onkels, der Tod seines Onkels und die anderen drei Dämone lasteten schwer auf seinem Gemüt. Vielleicht sollte er einfach abwarten und sehen wo die ersten Horden einfallen, doch so ein Glücksfall wie hier wird sich nicht mehr ereignen. Eine Festung, eine Allianz, Wehrpalisaden und eine Schlucht in die man mit dem Heer stürzen konnte. Die Vorraussetzungen dieser Schlacht waren perfekt und doch schien der Sieg an einem dünnen Härchen gehangen zu haben. Doch Simons schüttelte den Kopf, vielleicht sollte es nicht sein das er den nächsten Dämon gegenüber tritt. Vielleicht sollte es sein das es ein anderer, ein elfischer oder vielleicht sogar bretonischer Held tun würde. Doch nur er und andere nachdenkliche Soldaten wussten von den Worten des Barden und noch weniger wussten dies noch, selbst er fing langsam an den Worten des Barden zu zweifeln, wieso sollten sich vier riesige Heere sammeln um dann nacheinander einzutreffen, dies war verrückt und hatte überhaupt keinen Sinn. Selbst diese Armee war nach ihrer Niederlage nicht besiegt, aus den Überresten erwachten die anderen Dämone und die Schlacht begann von neuem, ohne diesem Priester hätten sie nie gewonnen. Der Priester. Simon sah den Zwerg an, „Werter Herr Dawi, entschuldigt mich doch ich bin bald wieder hier, dann gebe ich euch einen aus.“ Der Zwerg nickte, „Lasst euch nicht zufiel Zeit, Menschling“ Simon verschwand hinter riesigen Steinklötzen und suchte den Magiern, da dort lag er. Auf einen Stein war er aufgebreitet und schien zu schlafen. Doch als Simon näher trat schreckte er auf, „Wer seid ihr und wieso tragt ihr so viel gebundene Magie auf euren Gliedern ?“ „Wie meint ihr das ?“ „Eure Rüstung, sie wurden von den Dawi geschmiedet und besteht großteils aus Magie:“ „Wie das ?“ „Bin ich Schmied ?“ „Entschuldigt meine Frage doch nun, habt ihr das Lied des Barden gehört?“ „Natürlich, ich heilte gerade einen der Zwerge als dieser verrückte zu singen begann.“ „Dann wisst ihr auch von der drohenden Gefahr, oder?“ „Natürlich, ich denke ich weis auch wo es als nächstes zuschlagen wird, denn in diesem Buch ist in einem alten Text etwas vermerkt, soll ich es euch vorlesen?“ 53 Simon nickte. Der Priester begann zu lesen und Simon lauschte gespannt, „Ich schreibe diese Zeilen in völliger geistiger Gesundheit und ohne physischen oder psychischen Befall sei es des Chaos oder einer anderen Krankheit. Dieses Manuskript schrieb ich in einer meiner finstersten Stunden also wählt den Ausdruck eurer Worte gut den er wird über die eure Zukunft entscheiden“ Benjamin stockte kurz, „ So nun weiter an einer Stelle die von Bedeutung ist. Schon früh entdeckte ich einen Rythmus in den Angriffen, es handelte sich immer um einen Jahrestages eines Gottes, bald schien sich ein schwarzer Feiertag mit anderen zu überschneiden, an diesem Tag schufen die dunklen Vier die vier Geschöpfe nach ihrem Abbild, es sind Geschöpfe die älter sind als eine uns bekannte Zeit. Bald darauf verfielen sie in Krieg, doch eines Tages schufen sie Frieden und griffen vereint die Welt der Sterblichen an. Doch sie wehrten sich und schlugen die Dämone zurück, darauf schwor ein jeder der Dämone Rache und sie würden nacheinander die Reiche zu Fall bringen, das der jüngsten, das der Schwächsten, das der Ältesten und das der Kinder der Alten. Doch werden die Schauplätze an verschiedenen Orten standfinden, das eine am Fuße einer Festung.“ Benjamin stoppte kurz, „Hier. Eine an den Toren der Zivilisation. Doch leider bricht hier der Text ab und geht in wirres ängstliches Gekritzel über. Denn dies ereignete sich kurz vor dem Tod meines Meisters.“ Simon starrte kurz gerade aus, „Das heißt vor den Toren Uthulans, doch wie sollen wir dorthin gelangen.“ „Das weiß ich auch nicht, Sir“ Gramek stand einsam und gebrochen vor dem Dämon. Langsam hob er den schweren Kopf des dämonischen Dämons. „Nun ja, Ulrok, dies ist wohl die Stunde in der ich dir ins Gesicht spucke!“ Doch es half dem Dawi nicht. Er gluckste nur unglücklich und spie dem Ungeheuer auf den Schnabel. Thorgrim tauchte plötzlich hinter dem Zwerg auf, er sprach ihn auf Khazalid an, „Nun, es ist doch geschehen. Die Menschlinge haben gesiegt.“ „Doch nicht endgültig, noch sind drei auf den Weg, untergraben die Gesellschaft der ...“ Gramek spuckte aus, „ ... schwachen Elfen.“ „Das stimmt doch ich werde mit dem Menschling und ein paar anderen auf die Reise gehen, wollt ihr uns nicht begleiten?“ „Nun, vielleicht ist es nicht die richtige Lösung, vielleicht liegt doch etwas Gutes in diesem Angriff.“ „Wenn ihr das denkt seid ihr verrückt, selbst wenn die Schwurbrecher dabei untergehen so ist es doch noch immer ein Plan des Chaos und dieser verheißt alles zu töten, Elfen, Menschen und auch uns.“ „Ihr habt recht, doch wann wollt ihr aufbrechen?“ „Möglichst bald, denn das Böse schläft nicht.“ Gramek brach in schallendes Gelächter aus, „Wie recht ihr doch habt.“ „Nun gut dann lasst uns jetzt ein Bier trinken !“ „Wie ihr wollt!“ Wieder brachen beide in schallendes Gelächter aus und gingen in die Taverne die in windes eile errichtet worden war. Plötzlich schoss es aus Gramek hervor, „Wo ist die Dämontötende Klinge ?“ „Nun, ein Priester hatte mir nach den kurzen Momenten nach der Schlacht erzählt das diese schwarzen Chaosklingen Seelen versklaven können, so tauften wir die Klinge „Seelenschlinger“ und übergaben sie einen der letzten Paladine des Imperiums.“ „Wisst ihr den Namen desjenigen Menschen der diese Klinge nun seinen Besitzt nennt?“ „Ja, ich glaube es war der Thegonist Dominik des, hmmm, ich habe den Orden vergessen.“ „Aha, also ist der Dämon nicht Tot?“ „Nun Dämone können nicht vernichtet werden nur ihre physischen Gefäße. Doch diesen Dämon haben wir in dieses Stahl gebannt.“ 54 Kapitel 10 Der Aufbruch Die Taverne bestand aus Dutzenden alten Holzbrettern doch war sie zum bersten voll. An über fünfzig Tische waren einige der Überlebenden verteilt. Der schwere Dunst lang tief und bildete das Fundament für den warmen kratzigen Rauch der Pfeifen und Zigarren. Simon sah sich kurz um und ging zu dem Tisch der an der Front mit einigen Brettern vernagelt war, er sollte wohl eine Theke darstellen. Simon sah sich um, eine helle Halblingstimme begrüßte ihn, „Seid gegrüßt Herr, was wollt ihr trinken ?“ „Nun werter Wirt, ich hätte gern zwei Humpen Met.“ „Wie ihr wollt.“ Sofort stellte der kleine rundliche Mann zwei große Krüge auf den Tisch, „Das geht aufs Haus, ich hab euch zwei gesehen!“ „Nun gut, wie ihr wollt.“ Genüsslich setzte Mi’m den Krug an die Lippen tat einen Schluck und beklagte sich dann über die mindere Qualität des Gesöffs. Simon dachte nicht einmal daran einen Schluck zu nehmen er sah sich um und suchte nach Thorgrim, dieser tapfere Zwerg hatte es wirklich geschafft, er hatte den Dämon besiegt. Da saß er auch er trank ein Bier mit dem Zwerg der einen mechanischen Arm besaß. Langsam ging er auf den kleinen Tisch zu an dem auch noch ein Slayer aus Norsca und ein Musketenschütze saßen. Mim folgte Simon , er drängte sich durch die eng beieinanderstehenden Tische hindurch, einige Soldaten schimpften den etwas rundlicheren Musketenschützen hinterher doch den schien das weniger zu stören. Er schimpfte höchstens zurück. Als sie angelangt waren begrüßte Thorgrim den nun Paladin freundlichst. „Seid gegrüßt Mensch, habt ihr den Thegonisten schon nach dem Schwert gefragt ?“ Benjamin der nun auch dazu kam begrüßte die Dawi freundlich doch traf er auf überraschende Freundlichkeit, „Setzt euch Dämonslayer, ihr habt mehr von diesen Wesen auf dem Gewissen als Gotrek Gurnisson!“ „Kurz herrschte Stille und niemand sagte ein Wort doch dann durchbrach Simon das Schweigen, „Nun tapfere Krieger der Dawi, ihr habt tapfer gekämpft, wollt ihr uns begleiten um die anderen drei dieser Dämone zu besiegen?“ Mi’m meldete sich zu Wort, „Nun Sir Simon, wie ihr wisst wird uns diese Reiße nach ...“ Der Zwerg spuckte auf den Boden und sah danach dem Menschen wieder ins Gesicht, „ ... Uthulan, in die Gefilde der Schwächlinge, in das Land der Hochelfen.“ „Ihr habt recht doch ...“ „Er hat recht, doch wir müssen es tun. Andernfalls werden als erstes die Schwachen, dann die Menschlinge und aller letzt wir fallen.“ Thorgrim meldete sich zu Wort, „Er hat recht stellen wir uns nicht verbündet wird ein jeder von uns fallen, auch wenn es verrückt klingt so haben wir doch keine Chance gegen diese Wesen und den Elfen.“ Natürlich spuckte auch er auf den Boden. Simon fand daran schon etwas witzig doch konnte er über die kleinen Schleimpfropfen auf dem Boden nicht besonders lachen. Benjamin setzte nun auch ein, „Es ist so, wir werden morgen mit einer Karawane von zwergischen Maschinisten nach Zhufbar aufbrechen, dort werden sich unsere Streitkräfte mit denen der dort ansässigen Streitkräften vereinen und an den Ufern der Düstersee Karak Warn aufbrechen.“ Simon sah verwundert drein, „Was sollen wir in Karak Warn tun?“ Der Tonfall der Zwerge verhärtete sich und klang traurig fast schon wehleidig, „Orks jagen!“ „Ihr wollt eine Festung attackieren? Wie wollt ihr das anstellen? Sind den nicht genug tapfere Krieger gestorben?“ Gramek antwortete, „Nun da mögt ihr recht habe doch wir haben euch geholfen nun seid ihr an der Reihe.“ Simon nickte etwas entäuscht, „Das heißt ihr führt die letzten Überlebenden gleich in die nächste Schlacht.“ „Nein, wir werden den vordersten Wall in Schutt und Asche legen, danach brechen unsere Bergmänner durch den geheimen Stollen im inneren der Festung, unterstützt von meinen Slayermaschinisten und auch euch.“ Simon grinste gezwungen, „Nun dann möge es so seien.“ Der nächste Morgen war chaotisch, schon bevor die ersten matten Sonnenstrahlen über Simons 55 Gesicht streicheln konnten weckte ihn Mi’m unsanft. Er grölte etwas in seiner Sprache, er glaubte wohl nicht das dieses laute Gebärden ihn aufwecken. Doch das schlimmste war das die anderen Dawikrieger darauf einstiegen und versuchten ihn in Tiefe und Lautstärke der Stimme zu übertrumpfen. Rorkaz, schoss es Simon durch den Kopf, er glaubte davon hatte ihn sein Onkel schon mal erzählt. Kurz schüttelte Simon den Kopf, seine Mundwinkel verzogen sich und er kämpfte gegen die Tränen an. er stand auf und richtete seine Sachen her. Er nahm den Rucksack denn er gestern Abend ausgeteilt bekam und packte einen Leib Brot, Bökelfleisch und eine Schafsblase Wasser ein. Danach griff er nach seiner Klinge und hängte sich den Gurt um. Er nahm die schweren Schulterpanzer ab und legte sie beiseite, danach genoss er einige Augenblicke die erneut gewonnen Bewegungsfreiheit und packte das gute Stahl in den Rucksack. Auch einen Umhang bekam er ausgeteilt doch nicht von den Dawi, sondern von seinem Orden. Wie ihm ein Bote mitgeteilt hatte wurde er ein Leutnant über ein Regiment von Ritter zu Fuß. Es waren unerfahrene Novizen die sich erst beweisen mussten doch er vertraute auf deren Mut und Ausdauer wie auch sein Lehrmeister auf seinen Mut vertraut hatte. Auf dem schweren samt rot gefärbten Stoff war das Emblem des Drachenhammers abgebildet. Er schnallte ihn sich um den Hals und schlug die Kapuze zurück. Die Novizen hatten die gleichen Umhänge nur mit weiteren Kapuzen die ihre Gesichter in ein unheimliches Dunkel hüllten. Ausgerüstet waren sie sehr gut, mit imperialen Plattenpanzer und dünnen Langschwerter, auch abgerundete Langschilder auf denen das Emblem des Drachenhammers abgebildet waren, auch Simon besaß so eines doch tauschte er es gegen Gold und kaufte sich mit diesem und eigenen Gold ein Schild. Das von Dawischmieden geschmiedet war und das genauso groß, stabiler und leicht war. Er schnallte es sich mit einem langen Gurt der seitlich über seine Brust verlief auf den Rücken, darunter trug er seinen Rucksack. Als er alles umgenschnalt hatte und auch das Schild so fixiert hatte das es stabil saß aber leicht abzunehmen war machte er sich auf den Weg und holte sein Regiment ab. Die Truppe stand in einer vierer Reihe die sich über zehn Glieder erstreckte bereit. Simon schloss sich mit ihnen zusammen und folgte dann den bereist abziehenden Belagerungstruppen. Auch Langbogenschützten der Menschen waren in diese Belagerungsarmee involviert sie folgten den Novizen. Simon sah sich kurz um bevor er von seinen linken Nachbarn angesprochen wurde. Die Sonne schien dem jungen Mann ins Gesicht und zeigte dessen jugendliche Unschuld, fast schon erschreckt antwortete Simon in dem er sich durch sein schon zu langes rotes Haar fuhr, „Ja, Novize?“ „Entschuldigt Sir, doch wie ich hörte seid ihr der ehrwürdige Paladin Simon Freigreif, er standet dem Dämon gegenüber, was war das für ein Gefühl?“ „Nun, neugieriger Jüngling.“ Er sah den jungen Blonden kurz an, „Ihr seid äußerst neugierig doch ich werde es euch beantworten, es schrecklich und beängstigend.“ Der Jüngling sah den Paladin kurz verwundert an, „Männer wie ihr könnt Angst haben?“ „Natürlich Junge, doch sagt wie heißt ihr? Und an euch beim nächsten Halt verlange ich das sich ein jeder von euch vorstellen kommt!“ „Nun ich heiße Robert, Robert Hammertal. Mein Vater war der Thegonist Dominik.“ „Oh ich kenne deinen Vater, er ist auch ein Paladin und bringt mit siebenhundert anderen Männern die Klinge in die ...“ „Oh wartet ab, bald werdet ihr es erfahren.“ Hoffe ich, denn all meine Männer sind gefährdet durch eine Orkklinge zu sterben. Langsam kamen sie aus den gebirgigen Teilen heraus, sie wanderten nun schon drei Wochen und langsam sah man schon Bäume, der würzige Duft der dunklen Fichten lag in der Luft. Doch schien die Dunkelheit der Wälder auch unheimlich und bedrohlich. Simon kümmerte dies aber nicht, frohen Mutes ging er in der angenehmen Geschwindigkeit der Dawi lies sich eine sanfte Brise, die von Norden kam ins Gesicht wehen und machte einen rundum glücklichen Eindruck. Doch das täuschte, er wünschte das diese Wanderung ewig dauern könnte, den am Ziel lag wieder nur eine Schlacht und der Tod für einige von den Menschen und den Zwergen. Die Zwerge waren auch frohen Mutes. Doch auch in ihren faltigen Gesichtern lag die Angst und ein fürchterlicher Zorn. Vielleicht war es war das ein Zwerg 56 nie etwas vergisst doch schienen die jungen Zwerge nur von ihren Großväter von der Festung gehört zu haben und eigentlich nichts mehr mit diesem Groll zu tun haben doch schienen sie bereit zu sein für ihre Ehre zu fallen. Simon überraschte das nicht, ein Volk das die berüchtigten Slayer hervorbrachte konnte nicht anders sein. Obwohl es sicher genug Verrückte auch unter den Menschen gibt die diesem wahnsinnigen Trieb folgen würden. Vielleicht ist es auch einfach nur Todessehnsucht sich nur mit einer oder zwei Äxten in den Kampf mit einem Troll einzulassen doch schienen gerade diese Zwerge, die verlässlichste Mauer in einer Schlacht zu sein. Simon schüttelte den Kopf er wollte sich von solch düsteren Gedanken befreien doch vermochte er dies nur langsam fertig zu bringen. In dieser Zeit herrschte absolute Stille unter seinen Männern nur das ermutigende Klirrend der gepanzerten Schuhe im Gleichschritt war zu vernehmen. Vielleicht war es nicht so schlimm, vielleicht waren die Menschen nur eine Nachhut außerdem holten sie sich noch Kriegsmaschinen und Verbündete aus der Festung Zhufbar, auch wenn diese, eigentliche Brauerei nicht sehr groß war, war sie doch schwer befestigt. Welch eine Überraschung dachte Simon bei sich, die Zwerge mussten ihre Brauerein schützen. Doch dies schien nicht so lächerlich zu sein wie es sich anhörte, natürlich schützten sie ihre Brauereien immerhin lieferten diese Fabriken den wichtigsten Bestandteil des Versorgung unter einer Schlacht, es lässt den Magen nicht voll werden, sättigt, steigert die Moral und die Kampfeslust. Fast schon ein Zaubertrank, Simon lächelte, fast schon ein Zaubertrank. Derzeit biss Gramek voll Wut auf seine Zunge, diese lächerlichen Menschen hatten die neue Erfindung, den Höllensturm, nicht richtig auf dem Wagen fixiert und nun standen er und zehn weitere Technicuse der Slayer und hielten die riesige Kanone voller Kraft zurück. Gleich schien der mechanische Arm zu blockieren, das wäre tödlich für alle hier, ihn würde es zerfetzten und andere verletzten, das würde bedeuten das die mächtige Kanone alle hier zerquetschen würde. Gramek beumte sich noch einmal auf vor Wut, „Los Männer Jetzt Arghh“ Die angsterregenden Schreie der Männer hallten durch alle Glieder der Armee doch sie vermochten es die Kanone wieder hoch zu hieven. Gleich sprangen er und acht weitere Dawi auf den Wagen, ausgerüstet mit schweren Gurten und Ketten und fixierten die Kanone jetzt richtig. Gramek spuckte sein eigenes Blut aus, „Bringt mir die Menschen die uns fast getötet hätten!“ Sogleich machte sich ein ziemlich breiter Zwerg auf den Weg. Sein Gesicht war zu Hälfte verbrannt wie das von Gramek nur mit dem Unterschied das sein ganzer Körper zur Hälfte verbrannt war. Er und drei andere junge Technicuslehrlinge hatten an einer neuen Flammenkanone gearbeitet, bei einem Versuch explodierte sie und riss seine Freunde in den Tod, er wurde nur schwer verletzt, seitdem ist er ein Slayer. Doch Gramek hielt sich nicht länger mit der Hintergrundgeschichte des Lehrlings auf sondern wollte seine Arbeit fertig machen. Er zog den Riemen fest an und sprang von dem Wagen, gab dem Kutscher ein Zeichen und wartete auf die Männer. Als die jungen Knappen angekommen war brüllte Gramek kurzerhand die zwei in Grund und Boden bevor er sie dann darauf aufmerksam macht das, wenn man nicht weis wie es getan wird jemanden fragt der es weis. Als die jungen zitternd vor ihnen stand schickte er sie wieder zurück. Nun, es war ein anstrengender Weg, bald würden sie wieder in die gebirgigere Gegend kommen wo der Transport mit den Wagen sich als äußerst schwierig bis unmöglich erweisen wird. Simon verweilte nun schon eine ganze Weile in dieser Dunkelheit vielleicht war es nicht gut für ihn doch schien es ihn in vieler seiner alten Sorgen zurückzuversetzen. Er dachte über seinen Onkel seine Familie und alles andere das er erlebt hat nach. Über den Tod von vielen Männern, darüber das dies nicht der einzige war und das dieser der wohl am wenigsten blutrünstigsten Dämonen gehörte. Vielleicht sollten sie umkehren und einfach abwarten doch waren sie den 57 Zwergen etwas schuldig und das mussten sie einheilten. Doch konnten sie diese Übermacht überhaupt bezwingen. Es schien als würden dort einige Stämme der Orks leben und bis auf die junge Dawifestung. Karaz Kazad befand sich dort keine Rückendeckung und so viel war klar. Die Orks würden es ihnen auf keinen Fall leicht machen auch wenn sie in so einer beeindruckendem Aufgebot aufmarschierten. Zwei leichte Schläge gegen die gepanzerten Schulter weckten Simon aus seiner Tagträumerei. Der Jüngling von vorhin war wieder bei ihm. „Hört edler Paladin, wir werden beobachtet.“ Simon griff reflexartig zu dem Schaft seines Schwertes. Es klackte metallisch als sich die gepanzerten Finger um den seidenen Schaft schnürten. „Haltet ein, es sind Waldläufer der Festung Karaz Kazad.“ Simon drehte sich verwundert zu dem Jüngling um. „Was tun Waldläufer soweit von ihrer Festung entfernt?“ Der Jüngling schüttelte den Kopf, „Wahrscheinlich sind sie nicht weit entfernt ihr wisst ja wie weit diese Zwerge graben und wie schnell sie das können.“ In diesem Punkt hatte er wohl recht. Wenn es um solche Dinge ging wiedersprach Simon in keiner Weise wenn man ihm erzählte das die Dawi dies perfektioniert haben. Vielleicht hatten sie ihr Stollensystem so weit ausgebaut doch waren es trotzdem noch drei Tagesmärsche bis sie beim ersten möglichen Eingang seien können. Aber das auch nur wenn sie keine Rüstung tragen da dieser doch schon gebirgigere Umgebung einiges abverlangte. Doch Simon schien das im ersten Moment gar nicht wahrzunehmen, er war mit einer unglaublichen Leichtigkeit marschiert als er so Gedankenversungen über denn Geröll wanderte. Vielleicht waren es auch nur Boten von schlechten Nachrichten. Wer weis das schon. Simon sah sich noch einmal kurz um. Wie er vorher gehört hatte war Grameks Wagen nun schon vier Mal steckengeblieben und einmal hätten sie fast die Waffe verloren doch das schoben sie natürlich auf die Menschen. Wenn sie auch etwas konnten gaben sie den anderen doch immer die Schuld wenn etwas nicht funktionierte. Der Paladin schüttelte lächelnd den Kopf, vielleicht sollte er einfach nur noch alles positiv sehen. Fällt die Waffe aus weil sie in dem von Zwergen so geliebten Gebirge verschwand hatten sie wenigstens etwas zu lachen. Wenn der Spaß auch nur so lange dauern würde bis sie die Kriegsmaschine brauchten doch das war Simon in diesem Moment völlig egal. Alles war angespannt und müde. Doch das war klar, sie marschierten von einer Schlacht in die nächste. Noch dazu auf schwierigen Gelände, kein Wunder das die Moral sank. Vielleicht sollten sie doch auch so etwas wie einen Zaubertrank einführen. Simon lächelte, wahrscheinlich hätte dieser Zaubertrank dann einen Geschmack der dem eines schön würzigen Weines um nichts nachstand. Hannes fluchte innerlich, nun versuchte er schon seit Stunden mit diesem eingebildeten Schnösel von Paladin ein Gespräch anzufangen und alles was dieser zu sagen hatte war das sich alle vorstellen sollten und das er Angst habe. Was soll das wohl für ein Paladin sein, feige und rührselig. Es war doch unglaublich das sie diesen Versager in diesen Stand erhoben hatten. Er war bestimmt für nichts zu gebrauchen. Eines war doch Schade das Hannes erst nach der eigentlichen Schlacht eintraf. Es soll ja so ausgesehen haben als ob das Chaos gewinnen würde doch das war unmöglich, das Böse konnte nicht über das Gute triumphieren. Dafür war es einfach zu schwach. Hannes keuchte erschöpft, er war dieses Wandern satt. In schwerer Rüstung, schwer bewaffnet sogar mit Schilden ausgerüstet marschieren sie durch wirklich schweres Gelände. Wenn hier jemanden Respekt gebührt dann denen die gekämpft haben und noch immer so kraftvoll marschierten wie am Anfang dieser Reise. Hannes schüttelte wieder den Kopf. Er wollte einfach nicht glauben das dieser Simon vor ihm zum Paladin wurde und das dieser auch noch der Träger der Ordenswaffe ernannt wurde. Doch eins war klar ohne die Hilfe der Zwerge hätten sie verloren, da half nichts. Kurz sah sich Hannes um bevor er zu Josef hinüberging. Josef war ein Jünger Sigmars der die Natur liebte. Vielleicht war er nicht der beste Kämpfer doch steckten Fähigkeiten eines Heilers in ihm. Er konnte mit einfacher Kampfmagie umgehen und wusste wie 58 man Wunden verband. Natürlich wusste er auch wie man ein Langschwert hielt doch verstand er es eindeutig besser sich im Hintergrund zu halten und die zu heilen die seine Hilfe nötig hatten. Vielleicht war Josef der einzige der Mut hatte in diesem Regiment. Bei der letzten Schlacht lief er sofort auf den Verletzten zu als dieser kreischend zu Boden fiel. Diese verdammte Magie. Auch wenn sie Wunder vollbringen konnte so traute Hannes ihr nicht. 59 Kapitel 11 Der Düstersee Simon hatte sich in den Umhang eingewickelt, er fror erbärmlich. Vielleicht waren es auch nur die Berge. Sie strahlten eine unheimliche Kälte und Erbarmungslosigkeit aus. Wie sich die Zwerge nur wohl füllen konnten, es war Simon ein Rätsel. Es war schon klar das es hier kälter sein würde doch, so derart hatte er es nicht erwartet. Das Einamten fiel jedem schwer da die Luft so kalt war das es richtig kratze wenn man sie einsog. Das Gelände wurde auch immer schwieriger so wurde entschieden am Düstersee vorbei zu marschieren. Vielleicht war das eine kluge Idee doch dieser See war gruselig. Viele Geschichten hatte er schon darüber gehört, sogar das ein Drache seinen Schatzhort dort unten versteckt gehabt hatte und nicht damit gerechnet hatte, das der Gletscher der sich vor langer Zeit mal hier befand, schmolz. Doch als Paladin musste er das für Humbug halten denn ein Drache hätte das Wasser einfach verdampfen lassen können. Auch wenn Drachen nicht die freundlichsten Wesen waren so hatten sie doch Intelligenz. Simon sah sich um, um sich von seinen Gedanken abzulenken. Außer frierender Novizen sah er nicht viel. Doch dann fiel ihm die unglaubliche Pracht der Natur auf. Die Berge ragten weit in den Himmel hinauf, gekrönt von blitzweißen Schnee. Ihre Trachten bestanden aus fast schwarzen Fichten die dicht nebeneinander auch gekrönt auf den Bergen wuchsen. Nun fiel Simon auch der Schatten auf der von diesen Bäumen ausging. Es war schwer zu beurteilen ob sie ihn beruhigten oder verunsicherten. Immerhin erinnerten sie ihn stark an seine Heimat und den Wald der überall im Imperium wuchs doch war ihm auch die Gefahr bewusst die davon ausging. Es konnte jedes Wesen darin lauern, ob Mutant oder Ork. Vielleicht war es sogar besser schnell hier durch zu marschieren. Doch die Männer brauchten eine Pause und etwas warmes zu trinken und zu essen. Die Zwerge hatten einen riesigen Vorrat an ihrem Bier und Hammelfleisch. Das Fleisch war entweder Dörrfleisch oder in Salz eingelegt. Beides hatte einen schrecklichen Geschmack doch hielt es die Krieger am Leben. Schon besser war ihr Bier, es war so nährstoffreich das es einen Mann für zwei Tage mit einem einzigen Humpen ernähren konnte. Doch konnte ein Humpen einen Mann für zwei Tage bewusstlos schlagen. Der Alkoholgehalt war zu hoch für einen Menschen. Simon schüttelte den Kopf. Es nutzte nichts, ihm war noch immer kalt und auch sein Plattenpanzer in war eisig. Ein Zwerg brüllte irgendetwas unverständliches, Simon sah auf. Ein Späher auf einem Pferd ritt zurück, kurz vor Simon blieb der Hengst stehen. Der Menschenjüngling stieg ab. Er war in dickes Fell gehüllt und schien überhaupt nicht zu frieren. Welch ein Glückspilz schoss es Simon durch den Kopf bevor er dem Jüngling erlaubte zu sprechen. Der Jüngling war dunkelhaarig doch waren seine Augen blau und tiefgründig. Die Stimme war noch jung und voller Unschuld, „Nun werter Paladin, die Zwerge bauen ein Nachtlager auf.“ Sigmar sei Dank, dachte sich Simon kurz, „Nun Gut, dann lasst auch uns, unsere Zelte aufschlagen!“ Der Jüngling packte das dunkle Braune Pferd an der Männe nahm etwas Schwung und warf sich auf dessen Rücken. Er schien unglücklich gefallen zu sein, er verzog kurz das Gesicht. Dann sah er wieder Simon in die Augen, „Ich werde nun den anderen Regimenten Bescheid sagen.“ Simon sah etwas gelangweilt auf, „Tut das.“ Er konnte es gar nicht abwarten endlich etwas Fleisch und Kräutertee zu trinken. Es war vielleicht seine Aufgabe zu kämpfen doch war es auch klar das sie Menschen waren. Nach zwei Stunden waren die Zelte aufgebaut, es war ein prächtiger Anblick auch wenn er die schmerzlichen Erinnerungen an die Belagerung aufweckte. Kurz schossen ihm alle Bilder des Todes und des Schreckens durch den Kopf. An Männer die er kennen lernte und am gleichen Tag wieder verlor. Dieses Mal würde ihnen das nicht passieren, sie werden in der Festung Karaz 60 Kazad Verstärkung holen, die Feste in Schutt und Asche legen und die Überlebenden der Grünhäute vernichten. Simon fragte sich nach Ulthuan kommen sollten. Sie mussten vorbei an den Mootland, die Zwergenstraße kreuzen und dann mussten sie um einen Aufenthalt im Wald von Loren erbitten. Es war wirklich noch eine beschwerliche Reise. Simon legte sich zurück. Sein Rücken schmerzte und die Rüstung begann zu scheuern, wehmütig dachte er daran das er sie so leicht ablegen könnte. Doch etwas hinderte ihn daran. Er schloss die Augen und dachte an seine Kindheit, an die Schönheit der Bäume und den Frieden den er in den Städten immer erlebt hatte. Doch er wusste das es auch dort Untergrundkämpfer und andere Ketzer gab. Er musste sie vernichten doch finden würde er bestimmt nicht alle. Sie waren einfach zu gut versteckt. Nun spürte Simon wie ihm die Ruhe des sanften Schlummers umgab, kurz danach versank er in seine Träume. „Bei Grungi, ihr Menschen vertragt rein gar nichts!“, prustete Thorgrim stolz als er nun schon den dritten Novizen beim Kampftrinken besiegt hatte. Nun es war auch keine Kunst diese jungen Menschen zu besiegen aber wenn man die Tatsache berücksichtigte das Thorgrim zuvor schon Mim unter den Tisch getrunken hatte konnte man schon annehmen das dieser Zwerg über sechs Liter Bier getrunken hatte aber nun mit den Novizen waren es bestimmt schon an die acht Liter. Thorgrim sah witzig aus, in seinem Bart hing Schaum und seine Nase leuchtete rot. Schweiß perlte ihm an der Stirn entlang, doch in diesem Zelt war es wirklich heiß. Heiß und stickig. Es waren bestimmt über drei Hundert Leute in dem Zelt versammelt. Jeder trank, lachte und gab mit seinen Heldentaten während der Schlacht bei Karak Ungor an. Doch die, die wirklich dort waren und auch gekämpft hatten schwiegen und verarbeiteten das erlebte mit einem Bier. Doch auch ersäuft wurden diese Erinnerungen von jungen Menschen, die wohl als Gorstopper eingesetzt wurden. Dies war wohl eine der schrecklichsten Stellen der Schlacht. Als Gorstopper. Sie mussten die Räume zwischen den Wällen verteidigen bis die Ausrüstung und die Soldaten sich in Sicherheit gebracht hatten. Es war wirklich unglaublich wie brutal die Gors mit den Menschen umgingen. Die Schädel wurden richtig gespalten, das Hirn trat hervor. Benjamin zuckte kurz zusammen, er und Gramek waren wohl die schweigsamsten am Tisch. Nur mit einem Unterschied, Benjamin versank andauernd in den Erinnerungen während Gramek sich um den Verstand trank, wenn das überhaupt möglich war. Dieser Zwerg hatte nun schon zwölf Humpen Bier getrunken und zeigte nicht das kleinste Anzeichen für einen Schwips. Die Zwerge waren wirklich ein seltsames Volk, sie kämpfen obwohl sie besiegt sind. Ihr Widerstand ist gebrochen und doch hatten sie die Kraft einen großen Dämon zu besiegen. Wohl einen der vier mächtigsten Dämone. Benjamin schüttelte den Kopf. Bald war es soweit, bald würden sie an die Tore der Wehrstadt des Königs Thorgrim Donerschlags klopfen. Benjamin zuckte innerlich wieder zusammen, ihm schossen die Bilder der toten und geschändeten Soldaten durch den Kopf. Kurz nahm er noch einen Schluck von dem Bier und verzog das Gesicht, denn es schmeckte bitter. Doch dann trat endlich dieses erleichternde Gefühl zu tage, das Vergessen. Gramek schüttelte den Kopf, er fragte sich wo die Orks steckten. Dies war der Düstersee, auf der anderen Seite der Gebirge erstreckte sich das Orkland und kein einzige stinkende Grünhaut hatte sich hierher gewagt? Vielleicht war dieser Thorgrim Donnerschlag wirklich so ein starker Kämpfer. Er hatte schon viel von dem jungen König gehört. Angeblich soll er sogar schon über fünfzig mal seine Stadt verteidigt haben und auch einen Drachen soll er schon getötet haben. Es war wirklich unglaublich auch wenn es wichtig war das eine Stadt so weit draußen im Gebiet 61 des Feindes einen starken König hatte so war doch ein ganz normaler Hammerträger zu einem König aufgestiegen. Auch wenn Thorgrim nie ein normaler Hammerträger war, er kämpfte immer schon ausgezeichnet. Viele Erzählungen besagen das er eine Flammenaxt führt die zwei Schneiden besitzt. Gramek sah wieder auf, er stieß auf, es hatte sich ein ekelhafter Gestank aus Bier und Hammelfleisch gebildet. Doch das würde in diesem Zelt niemanden mehr auffallen. Doch, Gramek versank wieder in seinen Fantasien, war wenn es hier wirklich einen Schatz oder einen Drachen gab. Was würde geschehen wenn ein gesamtes Heer auf so einen verdammten Schuppenwurm trifft. Wahrscheinlich würden viele der Menschlinge sterben doch würde der Drache schließlich besiegt werden, da es doch zu viele waren. Gramek wankte aus dem Zelt auf den See zu. Er ging unsicher an anderen betrunkenen Gestalten vorbei. Es war ein seltsamer Anblick, ein breiter rundlicher Zwerg drängte sich durch Menschen die nur halb so breit dafür doppelt so groß waren. Gramek stieß die Menschen zur Seite, er musste endlich raus. Sein Kopf brummte, doch nicht wegen des Bieres. Es hatte wässrig und fade geschmeckt. Doch etwas störte den Zwerg an der ganzen Szene hier. Irgendetwas würde noch geschehen, doch was. Gramek fiel zu Boden, er schlug sich durch seine Hose, sein Knie auf. Langsam sog der Stoff das dunkle Blut auf, es war ein angenehmes warmes Gefühl als sich das Blut ausbreitete. Gramek griff sich auf den Kopf, er spürte die metallenen Hände. Er spuckte aus, „Verdammter Hurenbock von einer Vogelscheuche!“ Er brüllte noch einige Male bevor er sich wieder berügt hatte. Er legte sich ans Wasser. Sein Herz schlug, es kam ihm fast schon so vor als würde die Erde beben doch das mussten die Kopfschmerzen sein. Kurz drehte sich Gramek um bevor er aufsprang und zu seiner Pistole griff die an seinem Gurt hing. Schreie, Gewalt und Verzweiflung. Blut, Opfer und Dämone. Gnadenlose Zeremonien des Tötens. Simon schwitzte, er musste gegen all diese Dinge ankämpfen doch er hatte es nicht vermocht als er gegen den richtigen Gegner kämpfte. Plötzlich brüllte Benjamin etwas laut auf, bevor der Paladin erschrocken aufwachte. Fragend sah er dem Priester ins Gesicht, dieser zeigte aus dem Zelt und griff nach Simon Schwert. Er hatte kurz Probleme es aufzuheben doch er schaffte es und gab es Simon. Der Paladin richtete sich auf bevor er bemerkte was geschehen war, es herrschte Chaos. Überall brannten Fackeln und Männer brüllten sich gegenseitig Kommandos zu. Gruppen formierten sich. Das Zischen von Pfeilen war in der Luft. Simon dachte nicht lange nach, er griff nach seinem Schild und stürzte aus dem Zelt, kurz hatte er noch geträumt nun schien es schon Realität zu werden. Simon griff sich an die Stirn, er schien seinen Helm gepackt zu haben. Er stand vor seinem blauen Zelt, aus den Zelten neben ihm strömten seine Novizen und formierten sich hinter ihm. Simon brüllte in den Lärm hin was los sei doch keine Antwort kam zurück. Es war wirklich chaotisch, wieder zischten Pfeile. Wieder schlugen die Geschosse ein, wieder mit dem Geräusch der Erde, die von den Pfeilen zurückgedrängt wurde und gezwungen ist das kalten Eisen aufzunehmen. Simon zog sein Schwert aus der Scheide und marschierte vorwärts. Andere Regimente hatten sich ihnen schon angeschlossen. Vor ihnen bäumte sich ein Pferd auf, ein Späher sprang von dem Hengst hinab. Der blonde Junge brüllte laut auf doch man konnte ihn trotzdem nicht richtig verstehen, „Etwas .... greift uns an .... viele Tote !!“ Dann zeigte der Junge noch in eine Richtung sofort machten sich der Paladin mit seinen Novizen auf den Weg. Gramek brüllte laut auf, vor ihm erstreckten sich bestimmt über sechs Dutzend Reihen von Orks. Sie waren in jeder Reihe um die zwanzig, es war eine unglaubliche Zahl. Die Trommel und die 62 unregelmäßigen Schritte ließen den Boden beben. Gramek zielte nicht lange, er hielt den Lauf seiner Musketenpistole einfach in die Richtung der Orks und drückte ab. Laut bellte die Waffe auf, bevor sie in einer Schwade aus Rauch verschwand. Die zusammengebissenen Zähne von Gramek funkelten in dem Licht der Muskete kurz auf. Schnell drehte sich der Zwerg um und flüchtete in Richtung der Zelte, dort schienen sich die ersten Regimente zu formiert haben doch wurden auch diese von der linken Flanke aus angegriffen. „Ihr verdammten grünen Bastarde, verreckt!“, brüllte Gramek als er lief und gleichzeitig seine Waffe nachlud. Zischend bohrten sich neben ihm Pfeile in den Boden. Schnell rollte er sich ab, zielte kurz und drückte ab. Die Ladung schrot bohrte sich durch die Brust des Standartenträgers. Grünes Blut spritze aus dem Körper, unmächtig fiel der Ork zu Boden um von den nachfolgenden zermalmt zu werden. Der Zwerg sprang wieder auf die Beine und lief weiter, vor ihm formierten sich schon die Menschen. Es war Simon und sein Regiment aus Novizen. Gramek brüllte lauf auf. Ein Pfeil hatte sich in seine linke Schulter gebohrt doch er hielt durch und rannte durch die Reihen der gepanzerten Krieger bevor er müde zusammenbrach. Simon hielt sein Schwert in die Luft auf dieses Zeichen surrten die verschiedenen Stahlklingen der Novizen. Alle zogen ihre Schwerter aus den Scheiden. Nun rieben die verschiedenen Teile des Plattenpanzers aneinander, sie richteten sich aus und hielten die Schilder vor sich hin. Donnernd prallte eine Salve der Pfeile an den stählernen Schilden ab. Simon senkte das Schild kurz da prallten schon die Orks gegen die Reihen der Menschen. Schreiend gingen einige Novizen zu Boden. Blut quoll aus riesigen Schlitzen in den Rüstungen. Das Geschrei war fürchterlich, kurz erinnerte sich Simon zurück. Er brüllte auf, stach sein Schwert nach vorne, doch die Klinge blieb in einem Holzschild stecken, schnell reagierte er und hielt sich das Schild über den Kopf, laut ächzend traf der Stahl des Orks auf das Schild des Ritters. Mit aller Kraft zog er seine Runenwaffe zurück, drehte die Klinge nach links, wehrte somit einen Axthieb ab in dem er das Handgelenk eines Orks verletzte. Kurz ging er in die Knie und duckte sich somit unter einem Hieb eines Orks hinweg, sofort darauf vollführte er eine Drehung dabei bekam er einen Hieb auf den Schwertarm, es brannte fürchterlich doch nun hatte er keine Zeit für Schmerz. Seine Klinge durchbohrte das alte Kettenhemd einer Grünhaut und dessen Brustkorb. Knackend ging der grüne Hüne zu Boden. Sofort stürmte der nächste heran. Simon wartete keine weiter Sekunde und stürmte ebenfalls auf den Ork zu, erschrocken riss er die Augen auf. Um ein Haar hätte er seinen Kopf verloren doch sein Glück war des Orks Pech. Sofort hackte er mit der Klinge in die Seite des Grünlings. Schreiend ging dieser zu Boden und schlug hart auf bevor sich eine grüne Lacke aus Blut um den Körper ausbreitete. Donnernd prallte eine Axt gegen das Schild, Simon konnte spüren wie der Stahl der Dawi diesen Hieb nur knapp überstand, doch Simon konnte dem Hieb nicht standhalten. Simon wurde einige Fuß zurückgeworfen. Nur mit letzter Kraft konnte er sich wieder aufrichten. Schnell warf er sich wieder auf den Boden, fast hätte ihn der Hieb des Orks wagrecht gespalten. Doch Simon schlug sofort zurück, er stach in den Oberschenkel des Orks. Grunzend fiel dieser zu Boden und brüllte vor Wut auf. Simon schauderte doch richtete er sich auf. Doch dann verschwand die Angst als er sah das sich der Ork nicht mehr aufrichten konnte, gezielt enthauptete er das Monstrum. Donnert bellten Musketen auf, Simon erkannte das Geräusch sofort wieder. Die Musketenschützen hatten sich formiert und begannen zurückzuschlagen. Nun waren auch endlich die Hellebardenträger bereit und stürzten in den Kampf. Nun vermischten sich die Schreie der Menschen mit denen der Orks. Doch bald schlugen die Orks zurück, Reihe um Reihe schloss auf und bald wurden die Menschen wieder zurückgedrängt. Der Kampf war verzweifelt und jeder Meter den die Orks vorrückten kostete dutzende Leben. Simon richtete sich wieder aufrecht hin und blickte in einem kurzen Moment ins Nichts. Er verdrängte das Geschehnis um sich herum und schloss die Augen. Kurz hatte er den 63 Frieden mit sich selbst gefunden und wartete auf den erlösenden Schlag. Seine Glieder schmerzten und waren von Wunden übersäht. Simon war müde und er hatte das Kämpfen, den Tod, satt. Doch, er riss in diesem Moment die Augen auf, durfte er nicht sterben. Schnell riss er das Schild über seinen Kopf und wehrte nur knapp einen Axthieb ab. Vor ihm stand ein schnaubender Ork, die Hauer des Ungetüms blinzten in den Feuern der Fackeln auf, die Augen glühten rot und zeugten von einer unglaublichen Wut und Einfältigkeit. Fast hätte er Simon leid getan doch das wäre zuviel, blitzschnell holte dieser aus und stach zu. Laut brüllte der Ork auf, plötzlich wurde Simons Schädel zur Seite gedrückt. Der Ork hatte ihm einen heftigen Fausthieb verpasst auch wenn er die Klinge des Paladins zwischen seinen Rippen stecken hatte. Ein lauter animalischer Aufschrei, mehr bekam Simon nicht mit bevor ihn wieder ein Schlag traf. Es glich nicht einer Faust sondern eher einem Felsbrocken der ungebremst ins Gesicht stürzt. Simon fühlte einen Stockzahn, sein Mund war taub und er blutete aus dem Mund. Vor Wut und Schmerz aufschreiend duckte sich Simon unter dem nächsten Hieb hinweg und zog die Klinge heraus. Sein Mantel wirbelte herum als er sich drehte, noch bevor der verletzte Ork reagieren konnte zog sich eine klaffende Wunde über die Brust. Brüllend hob dieser die Faust bevor ihn ein Musketenschütze in die rechte Schulter traf. Glucksend ging dieser zu Boden. Noch bevor Simon sich etwas erholen konnte stürzte der nächste Ork auf ihn zu. Das Ungetüm war um einen Kopf größer als Simon und brüllte laut auf, es hatte eine Zweihandaxt weit erhoben und wollte zuschlagen. Doch Simon machte wie er es in seiner Ausbildung gelernt hatte einen Schritt zur Seite und hackte mit seinem Schwert in die Bauchdecke des Orks. Schmatzend zog er die Klinge mit einer kleinen Drehung aus dem Ork. Dieser brach zusammen und grunzte laut auf. Simon spürte das diese Tat wohl seine letzten Kräfte aufgezehrt hatte so gab er das Zeichen zum Ruckzug. Sofort versammelten sich die übrigen Novizen und zogen sich zu den Zelten zurück. Thorgrim fluchte, er schob ohne das geringste Anzeichen von Eile die Patronen in die Kammern der Trommel bevor er mit einem groben Schlag dafür sorgte das diese in dem Lauf einrasterte. Danach zog er den Hebel vor und entsicherte, zielte, brüllte laut auf und feuerte. Sofort darauf gingen gut fünf Orks zu Boden. Wieder die gleiche Prozedur, nachladen, zielen und Feuer. Doch dies hatte die Orks auf sie aufmerksam gemacht, sofort spaltete sich eine kleine Gruppe ab und griff Thorgrims Regiment an. Er sah sich um und gab Mim das Zeichen, dieser nickte und lief zu den Zelten. „Feuer nach Belieben!“, brüllte Thorgrim bevor er sich umdrehte und anlegte. Kurz verfolgte er den Ork mit seinem Lauf bevor dieser in einer Wolke aus beißendem Rauch der Muskete verschwand. Wieder klackte der Mechanismus, grünes Blut spritze aus einer muskolösen Brust. Schnell hang sich Thorgrim die Muskete um und zog sein Breitschwert, die ersten Orks waren hier. Der Zwerg drehte sich um vierzig Grad und stach nach links, er spürte wie das Schwert in dem Bauch des Orks einsank doch stoppte er nicht bis er das warme dickflüssige Blut spürte. Als das Blut seine Hand berührte zog er das Schwert heraus und sprang zur Seite. Er war schnell genug nicht am Kopf getroffen zu werden doch das grobe Schwert traf ihn am linken Arm. Fluchend und schreiend machte Thorgrim einen Schritt zurück. Wieder spürte er einen Schmerz nur dieses mal in der rechten Schulter. Laut brüllend drehte er sich um und sah einem hünenhaften Ork auf den Bauch der ihn an der rechten Schulter verletzt hatte. Der Dawi konnte sich nicht bremsen und schlug mit aller Kraft auf den Ork ein. Die Faust bohrte sich tief in die Magengrube bevor die Grünhaut einsank. Danach verpasste er dem Ork einen geraden Schlag ins Gesicht, knackend brach einer der Reißzähne. Auch Throgrim hatte sich verletzt. Grünes Blut vermischte sich mit rotem. Doch auch wenn er von Zorn gebeutelt war erkannte er das er früher oder später verlieren würde, deshalb gab auch er das Zeichen zum Rückzug. Plötzlich verstummten die Orks und laute Trompetenstöße hallten über den See und den Rest der 64 Umgebung um an den zerklüfteten grauen Riesen zurückzuschallen und ein ohrenbetäubendes Getöse auslöste. Wieder, ein tiefer und ein hoher Ton schallten laut über das Kampfgeschehen. Es war ein kleines Herr von Zwerge. Sie marschierten direkt in den Rücken der Orks. Es waren zwei Teile, einer angeführt von einem breiten Dawi der sofort heraus stach. Im Feuer der Doppeltenrunenaxt, er marschierten in einem Regiment aus Hammerträger in tief schwarzen Rüstungen. Thorgrim sah kurz auf und flüsterte leise als ob er nicht wollte das es jemand hörte, „Gromril!“ Doch gleich darauf riss er den Lauf seiner Muskete mit einer Bewegung in der er die Flinte zog und anlegte, hoch und feuerte einem Ork direkt in die Brust. Das grüne Blut spritze und besudelte den Zwerg nun ganz. Balduran blickte angestrengt vorwärts, er fragte sich warum sie aufgebrochen waren um einigen dummen Menschen gegen diesen Stamm zu helfen. Es hieß dies sollte ein Eroberungsheer sein, phaa, sie konnten sich nicht einmal gegen einen Stamm behaupten wie wollten sie es gegen zwölf schaffen. Der Zwerg schüttelte kurz den Kopf und schlug einem Ork vor sich die Axt in die Seite. Blut spritze, Balduran jedoch wirbelte mit seiner Axt durch zwei weitere Orks bevor der erste Bluttropfen den Boden berührte. Er war abgehärtet. Jahrelanges Kämpfen, doch nicht um die Feste sondern um das eigene und Tausend anderer Leben. Schnell duckte sich der Zwerg unter einem Schwerthieb hinweg und hackte dem Ungetüm in die linke Seite. Von dem Schlag mitgerissen fiel der Ork zu Boden und bekam einen harten Tritt ins Gesicht. Wieder brüllten zwei weitere Orks auf, wieder schallten die Trompeten wieder fand die Axt seinen blutigen Weg durch die Reihen der Grünheute. Balduran zuckte zurück, doch war er zu langsam. Ihn traf eine schwere Axt und schleuderte ihn zurück. Er schien sich eine Rippe gebrochen zu haben, doch schien seine Rüstung das schlimmste verhindert zu haben. Bald hatte er sich wieder aufgerichtet, duckte sich wieder unter einem Schlag hinweg, richtete sich auf und verpasste dem Ork einen harten Fausthieb. Es knackte laut und das Gebiss des Orks rutschte von der einen Seite zur anderen. Das Gebiss schien gebrochen zu sein. Gleich darauf verpasste der Ork Balduran einen Fausthieb der jedoch laut scheppernd von dem Helm abgefangen wurde. Trotz des Helms wankte der Zwerg etwas benommen zurück um bald darauf den Ork mit einem Hieb das Leben zu beenden. Die Axt zerschlug das Holzschild und traf den Ork in der Schulter. Von dort aus grub es sie sich noch etwas in den Körper des Orks bevor sie schmatzend hinaus gezogen wurde. Sogleich hagelten wieder Pfeile auf Zwerge nieder. Einige starben da die Metallpfeile sich durch das Stahl gruben. In den Augen des jungen Prinzen funkelte nun Wut und Hass. Bald darauf wirbelte er wieder durch drei Orks hindurch um dann von einem Spalta getroffen zu werden. Der Schulterpanzer brach doch hielt das Kettenhemd den Schlag zurück. Brüllend schlug Balduran seine Axt in den Boden, zog sie und die Füße des Orks hoch und enthauptete ihn dann. Bald darauf fand er sich abgeschnitten von seinem Regiment in einer Gruppe aus Orks wieder. Schnell handelte er und schlug den Ork hinter sich, in einer geschickten Drehung mit seinem Axtstiel in den Bauch. Keuchend sank dieser zusammen um schreiend mit einer Axt im Rücken zu sterben. Schnell wandte er sich um und zog dem Ork vor sich die Füße weg, stapfte ihm ins Gesicht und mit dem anderen Fuß auf die Hand mit der Axt. Drehte sich und schlug so einem Ork seine Axt in die Magengrube. Aus dem Mund blutend ging der Ork zu Boden. Wieder brüllte er auf, doch vor ihm tauchte ein hünenhafter Ork auf und brüllte laut auf. Das Ungetüm spuckte rotes Blut und Speichel, es hatte wohl einen Zwerg gebissen. Balduran versuchte noch einmal laut aufzubrüllen doch bekam er einen harten Schlag ins Gesicht. Hustend richtete er sich wieder auf, „Verdammter Ork, stirb!“ Doch bevor sich Balduran aufrichten konnte sauste eine Orkklinge auf ihn herab. Er war auch zu langsam um sich wegzudrehen. Laut krachend traf ihn die Klinge am Brustpanzer. Kurz dachte der Zwerg er würde zu seinen Ahnen zurückkehren doch hielt der Panzer. Natürlich, 65 wie konnte er daran zweifeln, er wurde in den Schmieden der Dawi gefertigt. Gleich darauf versenkte er seine Axt mit einem präzisen Schlag im Schwertarm des Orks. Dieser hämmerte nun erbost mit dem anderen Arm auf den Helm des Zwerges ein. Etwas benommen wich dieser zurück und nahm etwas anlauf. Er stapfte auf den mindestens sieben Fuß großen Ork zu und sprang kurz von diesem ab. Er rammte den Ork seinen linken Brustpanzer in die Brust, so das der Ork etwas Blut hustete. Am Boden angelangt rollte sich Balduran auf der anderen, vermutlich geprellten Schulter ab und bemerkte zum ersten Mal die Schmerzen. Doch statt die Chance zu ergreifen und zu flüchten setzte der Zwerg nach und hämmerte mit seiner Axt auf dem noch am Boden liegenden Zwerg ein. Die Rüstung der Grünhaut hielt nur kurz, nach den ersten paar Schlägen fand die Schneide er Axt schon ihren Weg in die Brust des Orks. Thorgrimm, der König des Feste, in der Nähe von diesem Schlachtfeld richtete auf volle Größe auf. Er war ein Dawi von beträchtlicher Größe, von ungefähr 5 Fuß. Doch war er auch von breiter Statur. Er trennte sich nur ungern von seinem Sohn in einem Kampf doch waren sie dieses mal wirklich besser aufgehoben wenn sie separat kämpften, da sie zwei Truppen so effektiv durch den Feind führen konnten. Die Menschen schienen sich auch wieder aufgerappelt zu haben. Auch die Zwerge, die Verbündeten der Menschen kämpften nicht schlecht. Doch schienen sie nicht im Umgang ohne Belagerungswaffen gewohnt zu seien. Thorgrimm griff sich auf seinen Bart und strich ihn entlang. Die Orks auf der Westseite des Menschenlagers wurde wurden vollkommen aufgerieben. Kurz hatte Balduran mit der Idee gespielt die Orks auf der Nordseite auch anzugreifen doch schienen seine Männer sich diese Verschnaufpause verdient zu haben. Doch viel gebracht hätte es ohnehin nichts, denn die Orks wurden schon aufgerieben. Balduran hatte das letzte Regiment der Orks fast ohne Hilfe erschlagen, auch die Menschen hatten sich verteidigt. Nun war es wohl an der Zeit mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Thorgrimm und seine Männer setzten sich in Bewegung. Der Mantel aus schweren Drachenschuppen wurde über den Boden gezogen und scharrte laut. Die im Gleichschritt marschierenden Zwerge boten einen königlichen Anblick. Zwar waren einige Männer gefallen doch wurde dies schon in das Buch des Grolls eingetragen. Simon keuchte erschöpft, der Angriff kam überraschend und forderte viele Leben und viel Kraft. Vielleicht war er des Kampfes müde doch fühlte er nicht etwas von der alten Befriedigung als er den toten Ork am Boden sah. Er stapfte über die Leiche hinweg, nahm seinen Mantel wischte das Blut auf seinem Schwert damit ab und lies das Schwert in die Scheide gleiten. Kurz spielte er mit dem Gedanken zu den Zwerge zu gehen, doch war es eine bessere Idee die Zwerge in den eigenen Reihen mit ihren Leuten reden zu lassen. Diese Zwerge, so stark sie auch waren, sie sind ein wahrhaft seltsames Völkchen. Sie scheinen nicht begriffen zu haben das ihre Zeit vorbei ist. Ihre Festen waren einst groß doch sind sie nun nur doch Schatten in denen die seltsamsten Monster hausen. Simon schüttelte den Kopf, er sollte nicht schlecht über diese Leute sprechen. Sie waren wirklich eine entscheidende Kraft gegen die Horden des Chaos gewesen. Unglaublich das ihnen das noch einmal bevorstand. Vielleicht hatten sie Glück und es stellt sich nur als dumme Sage heraus. Simon fröstelte, es wurde wirklich kalt. Hier am Düstersee schien der Tag nie anbrechen zu wollen. Der Kampf hatte sicherlich vier Stunden gedauert und nun die Arbeiten dauerten auch schon an. Simon schüttelte den Kopf, was für ein Schwachsinn, gerade eben hatte er noch verbissen mit einem Ork gekämpft. Es war einfach ein unwirtliches Gelände das einem das Zeitgefühl raubt. Simon setzte sich auf einen Stein. Der Jüngling mit dem er auf der Reise gesprochen hatte gesellte sich zu ihm. „Seid gegrüßt, edler Paladin. Wie erging es euch?“ Simon 66 verzog eine Augenbraue, „Ich lebe, es geht mir gut. Doch sagt mir, wie viele eurer Kameraden sind noch am Leben“ Der Blondschopf verzog das Gesicht zu einer traurigen Grimasse. „Wenn ihr erlaubt möchte ich mich vorher vorstellen, ich heiße Hannes.“ Simon blickte auf, seine Augen schienen ihm gleich zuzufallen. Er war total übermüdet, „Nun gut Hannes, wer von unseren Kameraden ist gefallen.“ Hannes zuckte kurz und presste die Augenlieder fest aufeinander sodass eine fast lächerlich kindlicher Ausdruck entstand, „Markus, Bernhart, Lukas und Ludwig, der Rest ist leicht verletzt davon gekommen.“ Simon atmete laut aus, „Wir werden für sie ein Grab ausheben. Bald wird das Begräbnis sein. Such vier Freiwillige und sag ihnen sie sollen die Gräber ausheben.“ „Ja, edler Paladin“, und Hannes verschwand im heftigen Chaos nach der Schlacht. Es schien als hätten sich einige Befehlshaber mit den einheimischen Zwergen getroffen. Simon keuchte, er war zu müde um mit Zwergen Floskeln der übertriebenen Höfflichkeit auszutauschen. Der Ritter stand auf und machte sich auf den Weg. Die Sonne schien aufzugehen doch Simon bemerkte das nur beiläufig als er sich mit plötzlich ausbreitenden Schmerzen in seiner linken Schulter zu dem Lazarett aufmachte. 67 Kapitel 12 Gute Nachrichten Kurz sah der Paladin auf, die Sonne blendete ihn. Er versuchte sich zu konzentrieren doch eine Stimme, die in die verborgensten Winkel seiner Seele zu kriechen schien, flüsterte immer wieder seinen Namen. Der junge Paladin stockte, ihm war plötzlich heiß, sein ganzer Körper begann zu kribbeln. Seine Schulter schmerzte, der Schreck der Schlacht steckte noch tief in ihm. Der junge Ritter keuchte, die Stimme flüsterte, versprach Unmögliches, versprach Schreckliches, sie versprach Macht. Der junge Mann wimmerte, er musst widerstehen. Er wusste was geschah, das Böse griff nach ihm. Eine Macht gegen die eine normal sterbliche Seele nicht gewappnet war. Der Edelmann schluckte, warum sollte er dagegen gefeilt sein? Er hustete erschreckt als die Stimme erneut seinen Namen zischte. Der Ton war zwar leise doch durchfuhr er jeden Körperteil des Mannes. Schnell atmete der Mann wieder ein. Er zog seine Klinge und hielt sie so das sich sein Gesicht darin spiegelte. Sein Gesicht war bleich und seine Augen waren von Schatten unterlegen. Er sah grimmig aus, der Ritter erschreckte sich doch dann gefiel ihm was er sah. Er spuckte, nein das durfte nicht passieren, er darf dem Bösen nicht verfallen. Nicht jetzt, nicht später, er war ein Mann des Lichts und verabscheute die Wesen die sich ergaben. Er durfte es nicht tun, er musste brechen. Eine Last schien sich auf sein Herz zu legen. Es war wie ein dunkler Schleier der sich darum wickelte, erst sanft und dann immer straffer. Der Ritter griff sich an die Brust, er war in Schweiß ausgebrochen. Benjamin sah sich um, die Schlacht hatte nicht lange gedauert. Doch gab es einige Verluste. Benjamin seufzte, der Krieg, die Schlacht, das Chaos schien sie zu verfolgen. Wie ein Nebel der einen täuschte, einen nicht entkommen lässt sonder immer weiter ins Ungewisse treibt. Der Priester schüttelte den Kopf, er schien schon zu lang keinen Schlaf mehr bekommen zu haben. Doch wenn würde es wundern, entweder sie reisten weiter oder kämpften. Dieser Tag würde besonders schlimm werden da sie zu der Festung der Dawi mussten. Späher waren gekommen, es waren wohl die Knaben die nach der gewonnen Schlacht an Karak Ungor losgeschickt wurden um Verstärkung zu holen und die frohe Botschaft zu überbringen. Es schien als hätten die Kurfürsten sich gnädig erwiesen, sie hatten ein Regiment der Musketenschützen aus Nulln erhalten und einige andere Infanterietruppen. Benjamin streckte sich, seine Kräfte schienen ihn zu verlassen und auch seine Konzentration schwand stetig. Er bückte sich über einen der Novizen von Simon. Eine Axt hatte den jungen an seiner rechten Schuler getroffen. Die Panzerplatten waren von der rohen Kraft einfach zerstört worden, darunter befand sich eine große Wunde, die noch unter den Schulterknochen reichte. Der junge Mann wimmerte, das zurecht. Der Ork hatte ihm die gesamte rechte Schulter zerschmettert. Simon konzentrierte sich, er suchte seine innere Ruhe. Als er glaubte genügend konzentriert zu sein fühlte er in die Welt hinaus, die Böen der magischen Winde streiften seine Seele. Leise erschauderte der Priester, sie waren unruhig und schnell. Doch der geübte Kleriker ergriff eine der Böen, lenkte sich geschickt um, durch den Panzer, zu der Wunde des Jungen. Kurz darauf begann sich die Wunde zu schließen, der Knochen heilte, Sehnen wuchsen wieder aneinander, fleisch regenerierte sich. Haut bildete sich, Haare wuchsen. Der Novize brüllte auf vor Schmerzen, er schrie sich die Seele aus dem Leib doch dann war Sigmar gnädig mit ihm und lies ihn unmächtig werden. Bald darauf lag der angehende Ritter in einem Lazarett. Er war zwar vollständig geheilt doch würden die Schmerzen noch tagelang andauern. Benjamin wischte sich den Schweiß von seiner Stirn. Nun begab auch er sich zu einem Schlafplatz. Dabei rempelte ihn Simon an. Abwesend entschuldigte sich dieser Benjamin lies sich davon nicht länger stören und verschwand in einem großen Zelt wo er sich zum Schlafen auf eine 68 Decke am Boden legte. Er schlief sofort ein, doch sollte sein Schlaf nicht lange wehren. „Nun werter Gramek, wie ich hörte sollt ihr an der ruhmreichen Schlacht vor Karak Ungor gekämpft haben.“, gab der alte König von sich. Gramek hob seinen mechanischen Arm und strich sich über seine vernarbte Gesichtshälfte, „Nun ehrenwerter König Thorgrimm, ja, ich habe als Technicus gedient bevor mich ein Dämon derart verletzt hat.“ „Nun“, brummte der alte Zwergenkönig, „ich habe auch gehört das ihr zu den Verweichlichten aufgebrochen seid um ihnen in einer Schlacht gegen das Chaos beizustehen.“ „Das ist nur teilweise richtig ehrenwerter König, die Menschen und die Dawi wollen erst Barak Varn vor den Orks befreien und danach spalten sich die Armeen wieder auf die Menschen mit den Slayern und den Technicusen und anderen Klankrieger, die ehrenwerten Zwerge werden ihren Platz in Barak Varn einnehmen während die Menschen mit den Slayern zu den Elfen reisen.“ Der König strich sich über seinen Bart, „Zu welcher Gruppe gehört Ihr?“ Gramek funkelte mit leeren Augen in das knisternde Lagerfeuer, „Ich gehöre zu den Slayern, ich muss mich rechen für das was mir dieser Dämon antat.“ Kurz beäugte der König die kahlen vernarbten Stellen in dem Gesicht des massigen Zwergs, „Wie ich hörte habt ihr einen Dämontöter in eurer Gruppe.“ „Das stimmt doch wurde der Dämon nicht vernichtet.“ Der König schien kurz zu stutzen, „Wie mein Ihr das?“ Gramek blickte nun mit einem glasigen, fast fiebrigen Blick ins Gesicht des Königs, „Nun, der Dämon wurde in eine der Chaosklingen gebannt, die Menschen haben sie in ihre Verwahrung genommen.“ Der König blickte besorgt auf, „Die Menschen sind schwach.“ Grameks Blick veränderte sich nicht, „Ich weis.“ Thorgrim wankte verletzt zu seinem Feldbett. Vielleicht war es nicht die beste Idee gewesen sich in den Nahkampf mit den Orks einzulassen doch waren sie siegreich. Thorgrim schüttelte den Kopf, er war müde doch er musste noch seine Muskete reinigen. So klappte er die Patronenkammer aus und putzte sich mit einer kleinen Bürste. Danach putze er mit einer länglichen Bürste den Lauf. Als der Lauf sauber war nahm er ein einfaches Tuch und wischte kurz über den äußeren Lauf und den Rest der Waffe. Als er glaubte sie sei sauber genug griff er nach seinen Patronen, füllte die Kammern der Trommel und schob die Trommel vorsichtig in den Lauf. Er wusste nicht warum er das so vorsichtig tat, während einer Schlacht klopfte er immer wie ein Oger darauf ein doch nun. Thorgrim schüttelte den Kopf, er machte sich wegen unwichtigen Dinge Kopfzerbrechen. Der Zwerg lies sich ins Bett fallen und dachte zurück. An seine Kindheit, an die Stollen an die Arbeit. Nun überlegte er wieder ob es nicht besser gewesen wäre in seiner Feste zu bleiben um den Kriegern gegen den Ansturm der Orks zu helfen. Doch sie würden das schon schaffen. Was ihm mehr Sorgen bereiteten war das Chaos. Er wusste jetzt schon das er zu den Elfen mitreisen würde. Er konnte nicht zusehen wie das Chaos alles überwälzte. Es durfte einfach nicht geschehen. Doch wie viele würden ihnen folgen, und war ihre Armee stark genug um einer Horde zu wiederstehen die mehr Wert auf Nahkampf legten als auf Magie. Er wusste das die Elfen schwächlich und verweichlicht sind doch würden sie dieses mal dringend ihre Hilfe brauchen. Die Zwerge hatten genug Probleme um nicht von den Orks und den Skaven endgültig vertrieben zu werden und nun sollten sie wieder solch große Armeen treffen. Es war unglaublich, sie hatten eine Horde zurückgeschlagen und hatten viele tapfere Männer verloren. Es standen noch drei Schlachten an, oder vielleicht nur noch eine. Thorgrim schluckte, es war klar das, das Chaos irgendwann die Überhand gewinnen wird wenn die Schlachten wieder so werden würden. Es gab einfach zu wenig Krieger. Doch, sie besaßen etwas das, das Chaos nicht besaß und das zwar Hoffnung. Sie mussten sich einfach währen, egal was passierte oder nicht. Thorgrim strich sich über den Bart. Es war spät, vielleicht sollte er auch ruhen, er hustete 69 kurz und schlief ein. Die nächsten Tage hatten die Krieger unter schlechten Bedingungen marschiert. Es regnete und das Wetter schien sich nicht zu verbessern. Stürme peitschten durch die Täler und lies die Männer frösteln. Es war ein ermüdender Marsch, doch schien Simon das nichts auszumachen, ihm bereitete etwas viel Schlimmeres Sorgen. Mit einem besorgten Blick widmete sich der Paladin dem Horizont, er erkannte sofort das es nicht mehr weit zur Orkfestung sein konnte. Auch wenn die Männer müde waren mussten sie kämpfen, doch sie hatten dieses mal einen großen Vorteil. Die Kriegsmaschinen, sie würden die Festung und die Orks einäschern bevor diese überhaupt reagieren konnten. Vielleicht war es wirklich soweit, vielleicht würde diese Schlacht mit minimalen Verlusten geführt werden. Doch der Paladin war sich dessen nicht so sicher, ihm war auch klar das die Orks schnelle Einheiten besaßen und das die Zwerge zu wenige waren um diese mit ihren Armbrüsten und Musketen völlig zu vernichten. Simon schauderte, ihm war kalt, sein Mantel war völlig durchnässt und das kalte und nasse Stahl des Kettenhemds half ihm auch nicht. Ein Späher der Menschen der normalerweise hundert bis zweihundert Fuß vor ihnen ritt, ritt gerade an Simon vorbei. Simon der nicht sofort realisierte was geschah schreckte auf als der junge Mann auf dem Pferd lautstark, „Festung in Sicht! Festung in Sicht!“, brüllte. Es war klar was nun passierte, die Armee würde sich nun aufspalten um die Wagen mit den Kriegsmaschinen vorbeizulassen und ein Lager aufschlagen. Sobald die Kriegsmaschinen in Position waren würden sie zu Feuern beginnen. Der Paladin widmete sich seinem Regiment mit seinem finsteren Gesichtsaudruck und einer unglaublichen Körperbeherrschung verbannte er das klägliche Schlottern aus seinem Sätzen, „Ihr habt es gehört, wir sind in einigen Momenten hier, das bedeutet ihr folgt den Musketenschützen der Darwi und schlagt ein Lager auf.!“ Die jungen Männer bestätigten erleichtert mit einem, „Ja ehrenwerter Paladin.“ Simon schloss kurz die Augen und konzentrierte sich, er hörte nur das Ächzen von Holz der Wägen, Keuchen von müden Männern und das sanfte Prasseln des Regens auf seinen Helm. Der Paladin sah sich um, die Armee teilte sich in zwei Lager so folgte Simon dem Regiment der Musketenschützen vor sich. Gramek fluchte laut auf und drückte mit aller Kraft gegen den Wagen, sie versuchten nun schon seit einer geschlagenen viertel Stunde den Wagen zu bewegen doch schafften sie es nicht. Die Zwerge fluchten laut auf und traten gegen den Wagen. Gramek brüllte auf, „Ein verfluchtes letztes Mal noch und gebt den Lasttieren eine ordentliche Portion der Peitsche!“ Angestrengt und mit einem vor Wut verzerrtem Gesicht schrie der Zwerg auf, und sofort darauf erschallte ein lautes Schnalzen. Die Bullen beschwerten sich mit einem unzufrieden Geräusch doch bewegten sie sich, nach einer kurzen Anstrengung hatten sie es endlich geschafft. Erleichtert atmete Gramek aus, er konnte es nicht fassen. Sie waren die letzten, die anderen waren bestimmt schon damit beschäftigt die Kanone aufzubauen, eins war klar, sie waren sehr wichtig falls die Orks sie sofort angreifen. Denn da die Flammenkanone so eine kurze Reichweite hatte musste sie zur Verteidigung eingesetzt werden und da sie hier schon zwanzig Minuten verschwendet hatten würde es ein schwieriges Unterfangen sein die komplizierte Waffe rechtzeitig aufgebaut zu haben. Der Zwerg spuckte ein Stück Schleim auf den Boden und stieg wieder auf den Wagen, wenigstens waren sie wieder in Bewegung. Er atmete doch nun deutlich sanfter die Bergluft ein, es war nun mal sein Zuhause. Umgeben von Gestein und kühler Luft füllte sich Gramek wohl. Der Wagen bewegte sich im Moment durch ein enges Tal das gerade breit genug war das der Wagen ihn passieren konnte. Die Berge waren grau weiße Giganten. Zerklüftet und steil ragten die Gebirge in den Himmel, gekrönt von weißem Samt. Einige waren mit Nadelbäumen 70 bewachsen wie sie hier auch wuchsen, ein kleiner Bach entsprang auch hin und wieder aus einer Höhle die sich in einem Jahrhunderte andauernden Kampf an die Oberfläche gekämpft hatte. Vielleicht sollte sie doch einfach nur die Umgebung genießen, Nein, rief sich Gramek ins Gedächtnis. Sie standen kurz vor einer Schlacht und es war sehr wichtig das er als der Technicus die Konzentration bewahrte. Er atmete aus und steifte sich seine matschverschmierten Hände an der Leinenhose sauber. Danach zog er unter dem großen Fass das zwischen zwei Holzpfosten befestigt am Wagen stand eine Holztruhe und öffnete diese. Darin befanden sich einige Werkzeuge wie ein Hammer, Meißel, Zange. Zufrieden schob der Zwerg das Werkzeug wieder an seinen Platz. Sie würden es noch brauchen. Alrecht richtete sich auf, sein gesamter Körper wurde von Schmerzen durchflutet. Doch sein Kopf war schlimmsten betroffen, mit einem sanften Reiben der Zeigefingerkuppe auf der linken Schläfe vergewisserte sich der Hauptmann ob sein Kopf noch auf den Schultern saß und nicht explodiert war. Vielleicht war es wirklich eine Torheit mit kislevitischen Reitern ein Wetttrinken zu veranstalten doch verdammt noch mal er hatte gewonnen. Der Söldner streifte sich noch ein letztes Mal bevor er aus dem hölzernen Feldbett aufstand. Er grunzte kurz und spuckte aus um den pelzigen Belag auf seiner Zunge loszuwerden. Er kratzte sich und schnallte sich den Gürtel seiner Hose zu, zog das weiße Unterhemd aus alten Leinen an, steckte es in den Gürtel und legte das Kettenhemd an. Er hasste Kislev, zwar nicht wegen den Bewohnern oder gar den Getränken. Ein flüchtiges Lächeln schlich sich auf das unrasierte Gesicht, nein es war das kalte Klima. Es war seltsam, normalerweise würde er hier frieren doch es war warm, fast schon unangenehm heiß. Doch was sollte es, der Auftrag wurde gut bezahlt und nun hatte sie wieder ein festes Ziel für das nächste Jahr. Sehr seltsam, die Schlacht vor Karak Ungor lag nun schon drei Wochen zurück und doch versammelten die Kisleviter ein Söldnerherr. Alrecht grunzte erheitert, wie konnte man zu einer viertägigen Schlacht zu spät kommen. Nun, es war klar das auch hier die Truppen des Chaos auftauchen würden. Doch, es waren nur die fliehenden Truppen aus der Schlacht, sie konnten doch gar kein Problem darstellen. Doch was der ehemalige imperiale Hauptmann mit fug und recht behaupten konnte, die Männer hinter und vor den Mauern der alten Feste hatten eindeutig Mut und Ehre bewiesen. Wieder hämmerte ein pulsierender Schmerz durch seinen Schädel, doch damit nicht genug. Plötzlich tauchten die Szenen von der Anhörung wieder auf. Alrechts gesamtes Gesicht verfinsterte sich. Er wollte nicht mehr an die Zeit im Dienste von Nuln, oder dieser verfluchten Schlampe denken. Nicht genug das sie einen Wahnsinnigen in ihren Kreisen hatten ,nein dieser verdammte Mistkerl intrigierte auch noch im Bunde mit diesen ekelhaften Rattenmenschen. Ganz klar das sie nach diesem Vorfall in eine Hysterie ausbrachen doch das er verdächtigt wurde auch in solche Angelegenheiten verstrickt gewesen zu sein war einfach zu viel. Nur da er sich zwei Tage vor dem Angriff der Skaven für den Einsatz gemeldet hatte ein Dorf vor Grünheuten zu beschützen, wurde er unehrenhaft entlassen da der Verdacht auf Verrat bestand, der zu seinem Glück nicht bewiesen werden konnte. So hatte Alrecht sogar noch Glück, den hätte er nicht einen Freund in der Kommission der davon überzeugt war das er nichts damit zu tun gehabt hätte, hätten die Inquisatoren ihn so lange gefoltert bis er „gestanden“ hatte. Alrecht spuckte ein erneutes Mal aus, doch der taube Geschmack auf seiner schweren Zunge verging einfach nicht. Er schüttelte resignierend den Kopf und griff zu seinem unpolierten Brustharnisch, schlüpfte hinein und zog die Lederriemen ,auf der linken Seite fest. Die Schaniere quietschten ekelhaft, und das Geräusch als das Kettenhemd an dem stählernen Panzer scheuerte war auch keines Alrechts Lieblingsgeräusche doch es gab weiß Sigmar schlimmeres. 71 Der Söldnerhauptmann griff auf die Sitzfläche des einfachen Holzstuhls auf dem der Harnisch offen lag, und zog einen Gürtel der nur noch mit der Schnalle auf demselbigen lag hoch. Es war ein weiter Gürtel aus Orkhaut den er in Diensten als Hauptmann Emanuelles gemacht hatte. Er schnallte ihn sich um die Hüfte und zog aus der kurzen Eisenscheide die daran hing ein Breitschwert. Es war nach seinen wünschen angefertigt, es war ungefähr vierzig Zoll lang und drei Zoll breit. Die Mitte war verstärkt sodass die Klinge nicht einfach brechen konnte. Die Spitze war rund aber so wie die zwei Seiten rasiermesserscharf. Der Heft endete in einem flüssigen Übergang zwischen zwei Stahlscheiben die wieder miteinander verwuchsen um einen kegelförmigen Griff zu bilden, am Ende des Griffs saß als Knauf eine Messingkugel. Die Kugel balancierte die Waffe perfekt aus. Alrecht der soeben einige Schwertschwünge vollzogen hatte um seine verkaterten Muskeln aufzulockern führte das Schwert wieder in die ölige Scheide ein. Das Öl verhinderte das die Klinge stumpf wurde oder gar Scharten vom Einführen erlitt. Nun griff Alrecht unter den Stuhl und zog zwei Schulterpanzer hervor, einer war seltsam geformt als ob etwas darauf sitzen können sollte, der andere war aus matten Stahl um schlimmste Verletzungen durch Pfeile an den Schultern zu verhindern. Als die scheppernden ineinander laufenden Platten an den Schultern angebracht waren holte er einen alten langen Lederhandschuh unter dem Stuhl hervor. Diesen zog er am rechten Arm an, was wenige wussten Alrecht war Linkshänder und war speziell dafür ausgebildet Rechtshänder durch flinke und ungewöhnliche Hiebe zu töten. Kurz schweiften die matten blauen Augen über den Handschuh, feine Linien aus gesticktem Leder und dickere Stränge aus angenähten Leder bildeten eine Falkenjagd ab. Alrecht ging dann auf den Tisch zu auf dem ein zugedeckter Käfig zu stehen schien, Alrecht fuhr noch mal durch seine dunklen braunen Haare und zog danach das schwarze Tuch ab. Darunter saß ein wunderschöner Falke der ganz ruhig auf seiner Stange saß und schlief, Alrecht öffnete den Eisenkäfig und zog sanft die Kappe vom Kopf des Vogels. Dieser riss sofort die Augen auf und krächzte wütend, fast schon wütend antwortete der Hauptmann, „Stell dich nicht an, Fang. Jetzt komm!“ Der Raubvogel hüpfte mit einem Satz auf den Tisch wobei die Krallen des Tiers zwei Furchen durch den Tisch gruben. Was niemand wusste außer Alrecht, der Vogel hatte in seinen Krallen von einem ganz besonderen Falknermeister Stahlbolzen eingesetzt bekommen die seine Krallen noch gefährlicher machten. Doch als der Falke dann auf Alrechts Arm sprang gruben sich die Krallen nicht durchs Leder, der Falke übte nur so einen starken Druck aus das er stehen konnte. Kurz flatterte der Vogel um dann einen Satz auf den seltsam aussehenden Schulterpanzer zu machen und sich niederzusetzen. „Zeit für dein Frühstück Fang.“, hustete der Hauptmann bevor er wieder auf den Boden spuckte und auf einem Trampelpfad die riesige Zeltstadt verließ um auf den Ebenen Kislev’s zu jagen. Susanna sah sich betrübt um, sie suchte Alrecht. Sie wollte ihn fragen was eine so riesige Söldnerarmee in den Gefilden eines bereits errungenen Siegs zu suchen hatte. Sie wusste, es war nicht ihr Recht oder gar ihre Aufgabe Fragen zu stellen doch eine zweitausendfünfhundert Mann starke Söldnerarmee hatte hier nichts verloren, oder stand gar nioch so ein Angriff bevor? Der Frau schauderte, das passierte nur äußerst selten, doch das Chaos jagte ihr Angst ein. Es war unberechenbar, es war mächtig, es waren zahlreiche Krieger die für es dienen und das schlimmste sie können einen die Seele rauben nur mit bloßen Blicken. Der Frau sträubten sich die Nackenhaare, es war eins mit ein paar Grünhäuten zu kämpfen doch 72 das Chaos. Ihr widerstrebte die Vorstellung das sie nicht fliehen würde wenn eines der schleimigen Ungetüme nach ihr greifen. Wie vom Blitz getroffen griff sie nach ihrem Langschwert das sie an einem einfachen Ledergurt am Rücken befestigt hatte. Die polierte Klinge hob sich von dem schlichten Lederwams ab, auch wenn fast jede Stelle des Wams mit Stahlplatten verstärkt war. Darunter ragte eine alte, dreckige weiße Bluse hervor die unordentlich in den breiten schwarzen Gürtel um ihren Bauch gestopft war. Die alte hellbraune Reiterhose endete nur knapp vier Zoll in langen Lederstiefeln mit spitzen Stahlkappen und Sporen. Die roten Haare der jungen Frau wehten in der schwachen Morgenbrise, ihre stechenden fast schwarzen Augen suchten nach etwas das Alrecht ähnlich sah, doch in der langsam erwachenden Zeltstadt schien eine Suche fast aussichtslos. Sie war schon beim Zelt gewesen, er war nicht darin, er hatte sich angezogen und hatte dieses scheußliche Federvieh mitgenommen. Dieser übergroße Truthahn krächzte in einer ekelhaften Tonlage, bei jedem Schrei des Falken gelüstet es der jungen Kriegerin dem Geschöpf den Hals umzudrehen. Leicht verzweifelt sah sich Susanna um, die Wut stieg in ihr hoch. Warum zum Teufel mussten sich diese Männer andauernd besaufen. Nun sie war selbst nicht zimperlich, doch sah sie keinen Grund sich so lange zu betrinken bis man sie in ihr Zelt tragen musste, nun sie war Vergnügen nicht abgelehnt doch sich so zu betrinken ergibt keinen Sinn. Man konnte sich doch dann nicht an die Ereignisse der Nacht erinnern. Ein verschmitztes Lächeln trat in das Gesicht der Frau. Doch das erinnerte sie schmerzlich an die Vergangenheit als sie als Junge verkleidet als Knappe in einer kleinen Burg eines Grafen diente. Sie konnte sich gut an den Jungen erinnern, Lukas Herder hieß er. Er war kein sonderlich hübscher Junge, er war einfach Durchschnitt. Einer dieser pilzartigen Haarschnitte die für Knappen üblich waren. (Susanna lachte kurz, sie trug auch in diesem Moment diese Frisur) Helle brünette Haare, schüchterne blaue Augen. Sie hatte sich in den Knaben verliebt von dem Zeitpunkt an als er die Burg betrat. Sie konnte sich auch noch gut erinnern als sie bei dem Turnier der Knappen kämpfte und mit Abstand gewann. Zwar konnte man das Gefuchtel mit den schweren gepolsterten Holzkeulen nicht als Schwertfechten bezeichnen doch diese Nichtskönner konnten sie nicht mal darin schlagen, obwohl rohe Körperkraft eine große Rolle in dieser Kampfart spielt. Sie gewann das Turnier und als Preis erhielt sie das Langschwert das sie heute noch trägt, als sie eine Nacht Lukas besuchte und sich ihm offenbarte doch statt sie in seine schmächtigen Arme zu nehmen lief er zum Burgherrn und verriet sie. Susanna spuckte aus, das war sein letzter Fehler, sie griff nach ihrem Schwert, steckte es ein und verpasste ihm einen Tritt als er und eine der Wachen sie festnehmen wollten. Mit einem zufriedenem Lächeln dachte sie an den Anblick zurück als sich der Junge am Boden wendete und sich die Hände schützend um die Leistengegend hielt. Der Wache verpasste sie nur einen Faustschlag so das dieser kurz abgelenkt war, danach floh sie und musste sich noch öfters beweisen. Mal mit Erfolg mal mit weniger, ihr Gesicht erstarrte. Ein lautes Kreischen riss sie aus ihrer Starre, dieses ekelhafte, unausstehliche Geräusch konnte nur von einem kommen. Fang. Da sah sich auch Schon Alrecht als er auf einem der frisch getretenen Trampelpfade die Zeltstadt verlassen wollte. Schnell folgte ihm die Frau, der Mann war unverkennbar mit dem Falken auf der Schulter und dem dunklen braunen Haar mit den silbernen Auswüchsen. Sie kicherte in sich hinein, der letzte Mann der ihn auf diese weißen Haare angesprochen hatte, 73 kam mit einer schiefen Nase und vier verlorenen Zähnen davon. Da sag einer Männer seien nicht eitel. „Herr Alrecht! Wartet Kommandant!“ Simon ging nervös auf und ab, ein Reiter war mit einer Botschaft vom Herzogs Kislevs persönlich gekommen. Angeblich sollte ihre Expedition von einem Söldnerheer verstärkt werden. Schnell breiteten sich Gerüchte aus von fünftausend, von fünfzigtausend Mann oder das der Mann ein verrückter sei der nur einmal in seinem Leben Elfen sehen wollte oder das ihnen fünfzig Reiter gesandt werden sollten. Simon schüttelte den Kopf, er hatte seinen Dienst als Paladin grob verletzt. Er hatte nicht mit seinen Novizen gesprochen, die Stimmung war gedrückt doch das war natürlich vor einer Schlacht. Die Zwerge waren wohl felsenfest überzeugt das es sein musste noch eine Festung in diesem Schwung einzunehmen. Was sie wohl vergessen zu scheinen ist das Karak Ungor nicht belagert worden ist sondern das die Orks in die Wälder flohen. Ein schadenfrohes Lächeln zeigte sich in dem nun schon bärtigen Gesicht des Paladins. Sie waren vor dem Chaos geflohen und mitten in die Arme der Tiermenschen gelaufen. Das Abschlachten war bestimmt eine Freude für beide Seiten, Simons Lächeln verschwand. Diese verdammten Kreaturen empfanden tatsächlich Freude am Töten, am Abschlachten von Unschuldigen, von Wehrlosen. „Beim Drachenhammer, diese Feste wird fallen!“, brüllte er dem müden Haufen hinter sich zu. Einige antworteten mehr oder weniger müde und einige schwiegen ganz. Wie Simon wusste war er nicht sehr beliebt bei seinen Männer, was seinerseits wohl kaum an ihm lag. Dieser junge Haufen, allesamt aus hohen adligen Kreisen wollte nur schnell einen Namen bekommen und ihren Spaß mit leichten Mädchen haben. Doch an der Ernsthaftigkeit dieser Mission, dieser Aufgabe, daran hatten wahrscheinlich nur wenige einen Gedanken verschwendet. Es war sehr enttäuschend wenn man bedachte wie herzlich Simon in den Kreis der Ritter aufgenommen wurde, plötzlich schossen dem Paladin Fragen durch den Kopf. Lebten noch Ritter, Kameraden, Freunde aus seinem alten Regiment? Waren sie erzürnt über die Beförderung Simons? Waren sie verkrüppelt und verbittert? Waren sie gezeichnet wie Gramek dieser Technicus der Zwerge? Ein kalter Schauer lief Simon den Rücken runter wenn er daran dachte das die Möglichkeit bestand das einer der ehrenhaften Ritter mit denen er in die Schlacht gezogen waren ihn verfluchten und ihm die Schuld an ihrem Leid gaben. Doch nein, warum sollten solche stolze Ritter ihm die Schuld geben, es war nicht der erste Schlachtzug gegen das Chaos das diese Ritter ausgefochten haben. Doch brachte Simon es nicht über sich einen der anderen Ritter aufzusuchen. Den wie ihm erst kürzlich berichtet wurde, befinden sich noch einige im Lager. Sie haben die Wache über den Drachenhammer übernommen, Simons Gesicht verkrampfte sich, er war kurz davor zu schluchzten. Doch dann wich der Trauer Zorn, er konnte sich noch gut an die letzten Momente seines Onkels erinnern. An die Qualen in dem Feuer, an den ungleichen Kampf mit dem Dämon. Sein Körper bebte, doch er konzentrierte sich, er durfte vor seinen Novizen nicht das Gesicht verlieren. Simon zog sein Schwert, die strahlende Runenklinge blitzte auf in dem trüben Tageslicht des regnerischen Nachmittags. „Novizen“, begann er, „es wird Zeit das ihr mir eure Namen verratet und euch vorstellt, ich und 74 mein altes Regiment kannten uns und ich möchte das, das wieder passiert.“ Die jungen Männer zogen Gesichter als wäre eine Horde Oger mit erhobenen Keulen auf sie zugestürzt. Doch der erste brach mit zittriger Stimme das Schweigen, „Thomas, Thomas Bergmüller. Freut mich, edler Paladin.“ Simon sah den Mann kurz an, er war ungefähr siebzehn also nicht viel jünger als Simon, doch dieser schlug einen väterlichen Ton an, „Junge, wieso sagst du den nichts. Geh zur Ausgabe und hol dir einen trockenen Mantel du frierst am ganzen Leib.“ In die müden Augen des jungen Mannes trat ein ungläubiges aber erfreutes Glitzern und er spurtete scheppernd zur Ausgabe. So rieselten weitere Namen auf Simon ein, doch dieser war froh das er endlich das Eis gebrochen hatte. Knurrend hievte Gramek mit seinen Lehrlingen und Gehilfen das riesige Fass von dem Wagen, sie stellten es dann auf eine hölzerne Halterung die mit Stahl verstärkt wurde. Spuckend und maulend legte sich der Slayer unter das große hölzerne Fass und begann es an den Halterungen festzuschrauben als er damit fertig war stand er auf. Seine Gehilfen die gerade den dritten Bauteil vom Wagen hievten sahen müde aus doch würden sie es nicht wagen vor dem alten Zwerg zu murren. Mit einem kurzen Anflug von Zufriedenheit griff Gramek nach dem stählernen Trichter und setzte ihn mit dem dünnen Hals in das Fass ein. Als eine Mechanik ein Klicken von sich gab hörte er auf weiter Druck auszuüben und schraubte eine Blechkrause die sich biegen ließ um den kurzen Teil des Halses der noch aus dem Fass ragte. Er versiegelte die Krause mit Teer das schon auf einem Kessel stand und brodelte und begann mit seinen Lehrlingen den Blasebalg an das komplizierte Rohrsystem und brachten die Armaturen an die für die Druckanzeige, den Hitzestatus und den Tank des Teers anzeigten. Nach ungefähr fünf Stunden stand die Flammenkanone fertig zusammengebaut auf ihrem Platz, die schwitzenden Zwerge hatten nicht bemerkt das es bereits dunkel war. Sie machten sich auf dem Weg zu einem der Schenkzelte, „denn wenn man wie ein richter Darwi arbeitet darf man auch trinken wie ein Darwi.“ Stolz erzählte Gramek von seinem Vater von dem er das Handwerk lernte und mit dem er als kleiner bartloser Junge an einem Gyrokopter schraubte die erst Jahre später in das Sortiment der Waffen der Könige aufgenommen wurde. Ein kleines Funkeln trat in die Augen des Zwergs als er von seiner Familie erzählen konnte, die anderen Lehrlinge und Maschinisten waren schon so betrunken das einige schon eingeschlafen waren. Doch die wenigen die gespannt lauschten ließen Gramek weitersprechen, doch nach sieben Krügen war Gramek nicht mehr in der Laune (oder Lage) weiter zu erzählen. Das hätte er natürlich nie zugeben doch das Zwergenbier immer mit etwas Schnaps runterspülen zeigte selbst bei dem alten Zwerg Auswirkungen. Doch die anderen jungen Zwerge schien das nicht mehr zu stören, da sie entweder unter dem Tisch oder auf ihm lagen. Bei seinem vierzehnten Bier und seinem zwanzigsten Schnaps schleif dann auch Gramek ein, es war ein anstrengender Tag gewesen wenigstens würde sich der Angriff soweit hinauszögern das er noch etwas Schlaf bekommen konnte. König Thorgrimm musterte den jungen Boten, er sah ziemlich schmächtig aus. Er war drahtig gebaut und hatte lange dunkle Haare die zu einem Schopf auf seinem Kopf zusammengebunden 75 waren. Kriegerzopf nannten sie das, der Zwerg wusste das die Kisleviter kein schlechtes Völkchen war doch das erinnerte ihn zu sehr an Elfen. Doch was viel entscheidender war, der junge Mensch hatte mit funkelnden Augen die Nachricht überbracht das der Herzog über zweitausend Mann angeheuert hatte um seine Ehrenschulden für die schnelle Hilfe des Imperiums und der Zwerge zu begleichen. „In der Tat erfreuliche Nachrichten, Menschling.“, er räusperte sich, „Doch wie schnell können die Truppen hier sein und welche Truppen erwarten uns?“ Der junge Mann zog ein Pergament das er in dem breiten schwarzen Stofftuch das er um den Bauch trug aufbewahrt hatte, er räusperte sich und mit erstaunlich tiefer Stimme begann er vorzulesen, „400 Mann von schwerer Reiterei, bewaffnet mit Lanzen und Schwertern. Geschützt von schweren Harnischen und Schilden.“ Er holte jedes Mal nachdem er den Satz beendet hatte tief Luft, „300 Mann von schwerer Infanterie, bewaffnet mit Streitkolben und Morgensternen. Geschützt von schweren Harnischen und Schilden.“ „300 Mann von schwerer Infanterie, bewaffnet mit Langschwertern und Langdolchen. Geschützt von schweren Harnischen.“ „250 Mann von Meisterschützen, bewaffnet mit schweren Armbrüsten und Kurzschwertern. Geschützt von Harnischen und den berühmten Langschilden.“ „250 Mann von leichter Reiterei, bewaffnet mit Musketen und Langdolchen. Geschützt von Kettenhemden und schweren Pferdeharnischen.“ „60 Magier ...“, er stoppte kurz als er das Funkeln in den Augen des Zwerges sah, „Menschen, ausgerüstet mit Langdolchen. Geschützt von ihrer Gabe.“ „40 Mann, pardon Zwerge, bewaffnet mit Musketen, Büchsen und Säbeln. Es sind Slayer Sir, keine Rüstungen.“ „30 Mann Falkner, mitgeführt um zu erkunden.“ „70 Mann Technicuse und 20 Zwerge Maschinisten, die Männer rüsten sich mit Kanonen und Mörsern.“ „80 Mann Langbogenschützen, der ...“, mit einem kurzen Ausdruck von einem Schreck starrte er auf den Zwergenkönig, „der Elfen, bewaffnet mit Langbogen und Dolchen. Geschützt von Lederrüstungen und Holzschilder.“ „350 Mann von gemischter Bewaffnung, bewaffnet mit Langschwertern, Breitschwerter, Streitkolben und Morgensternen. Allesamt sind mit schweren Harnischen und in einigen Fällen mit Schilden geschützt.“ „200 Mann von leichter Infanterie, bewaffnet mit Langschwerter und Dolchen. Geschützt von Kettenhemden und hölzernen Rundschilden.“ „150 Mann von leichter Infanterie, bewaffnet mit Speeren. Geschützt von Kettenhemden und hölzernen Rundschilden.“ König Thorgrimm starrte den jungen Kisleviter nicht im geringsten beeindruckt an, „Ein bunter Haufen von Nichtsnutzen die sich für drei Goldmünzen mehr auf die andere Seite stellen. Wir sollten auf diese Truppen verzichten, morgen wird mein Sohn, Prinz Balduran, mit 2000 Darwi zu uns stoßen. Wir brauchen diese Vagabunden nicht.“ Wut schien in das Gesicht des gut zwei Kopf größeren Mann zu steigen, „Die Männer werden von Alrecht Throner angeführt, er hat schon viele Schlachten gegen Grünheute geschlagen und hat noch nie einen Schwur gebrochen.“ Der Zwerg sah zu dem Kommandanten der Menschen hinüber, es war ein hagere Mann der bei der Schlacht an Karak Ungor das Kommando über einen der letzten Verteidigungswälle geführt 76 hatte. „Alrecht Throner, wurde von Emanuelle aus der Armee entlassen...“, begann er mit einer schneidenden Stimme, „wegen Verdachts auf Hochverrat!“ Der junge Kisleviter war überrascht doch fasste er schnell wieder seine Fassung, „Nun werter Herr, das war wohl eine Dummheit der ehrenwürdigen Kurfürstin den Herr Throner hat sich nicht nur ein oder zwei Mal bewiesen.“ Der junge Mann hustete kurz, anscheinend war ihm das Gespräch sehr unangenehm, er hatte wohl damit gerechnet das Unterstützung mit offenen Armen entfangen wurde, „Er hat uns bei der Verteidigung gegen die Chaosanhänger geholfen. Hier wenn sie mir nicht glauben.“ Der junge Mann gab dem Kommandant den Brief, „Hier Sir.“ Der Mann nahm den Brief und brach das Siegel des Herzogs auf und sah kurz schmunzelnd auf, „Bei Sigmar Junge, was versteckst du da noch unter dem Tuch.“ Doch der Mann erntete dafür nur finstere Blicke. König Thorgrimm schien immer missmutiger zu werden, „Lest Menschling!“ Der Kommandant der diese Bemerkung einfach zu überhören schien begann vorzulesen, “Werter Kommandant, wir möchten uns im Namen aller Kisleviter für das nicht erscheinen in der Schlacht vor den Mauern Karak Ungor entschuldigen. Doch da auch uns ein Angriff ereilte und auch die Ehre zuteil wurde ein Luftschiff der Zwerge zu empfangen konnten wir keine Männer entbehren, auch die enormen Verluste unseres ersten Auszugs um die Armee des Chaos aufzuhalten verlief blutig und verlustreich sodass wir Schwierigkeiten hatten die Anzahl der Reiter aufzubringen. So sende ich einen ehrenwerten Mann, denn ich schon lange kenne und kann ihnen versichern, auch wenn er unehrenhaft aus der Armee entlassen wurde war dies nur ein Missgeschick der Justiz. Er ist ein kompedenter Kommandant und wird ihnen helfen gegen die Orks zu ziehen, er wurde für die Dauer von einem Jahr unter das Kommando von dem Paladin Simon Freigreif und den anderen hohen Herren. Beste Wünsche ...“ Der Mann brach ab, erkonnte es nicht lesen doch war der Name sowieso egal. Doch was ihn sehr wunderte warum wurde diesem Paladin eine so hohe Gewalt gegeben, der junge war doch erst als Ritter in die Armee eingetreten und war nun schon so mächtig. Seltsam. 77 Kapitel 13 Barrak Varrn Müde starrte Alrecht gen Himmel, sie hatten am Vortag das gesamte Lager abgebrochen und waren aufgebrochen. Sie hatten die ganze Nacht gearbeitet und er hatte kein bisschen geschlafen. Mit einem fast schon neidischen Blick sah er zu Susanna zurück, sie ritt vergnügt auf ihrem Ross. Sie war schon eine beeindruckende Frau, sie ritt dieses, zugebener weise hässliches aber starkes, Schlachtross als wäre es eine handzahme Stute. Sie sah fröhlich aus, der sanfte Wind strich ihr die Haare zurück, sie war wohl eine der glücklichen die darauf warten mussten das die Wagen beladen waren um sie dann durchzuzählen, das bedeutete für die Zähler sieben Stunden Schlaf den die anderen nicht hatten. Er richtete sich wieder nach vorne, sie bewegten sich nicht schnell aber stetig, den keine Horde würde es wagen einer so großen Armee sich in den Weg zu stellen. Es war schon unglaublich, vor vier Monaten hatte er noch das Kommando über siebzehn Männern und Susanna. Nun, hatte er die Männer und die Frau zu seiner persönlichen Garde erklärt und bekam die Mittel eine große Armee auszuheben, natürlich rein nach seinen Vorstellungen um eine Orkfestung auszuheben. Das war eine Tat, sie würde festgehalten werden, auch wenn er nicht gegen Dämone kämpfte, vielleicht würde sich ein Barde oder Dichter, der die ewigen gleichen Geschichten über diesen Thorgrim satt hatte sich seiner annehmen. Alrecht schüttelte den Kopf, das war der Traum vom alten Alrecht, der nur auf Ruhm und Ehre auswar. Ehrenhaft bis zum Untergang, jawohl bis zum Untergang. Er hat sich bis heute noch keinen Diebstahl oder Meuchelmord zu Schulden kommen lassen, doch er war ein Mörder. Er hat für kleine Grafen und reichen Bastarde gekämpft die ihr winziges Reich vergrößern wollte, doch er hatte auch Dörfer beschützt. Auch wenn er das nicht mehr gratis machte, er musste auch überleben und seine Männer auch. Doch würde er jemals wieder die Bitte abschlagen ein Dorf zu beschützen? Nein wohl kaum, er würde nie wieder solch einen Fehler machen. Er hätte die zweihundert Seelen vor den Mutanten beschützen können. Es wäre kein Problem gewesen, er hätte sich wahrscheinlich nur mit seinen Männern und den extra angeheuerten Männer der kleinen Gruppe entgegenstellen müssen. Doch so hatte das kleine Dorf keine Chance. Sie kamen schnell und brandschatzten und töteten was sie nur konnten, nicht mal die Kinder ließen sie am Leben. Alrecht würde nie das Gesicht vergessen das auf dem Baum aufgehängt starb. Es starrte Alrecht mit offenen leeren Augen an als er eines Tages durch den Wald ritt und in dem Dorf Halt machen wollte. Die Leichnahmen waren schon am verwesen, er hätte ihnen gern ein richtiges Grab geschenkt doch es musste ein Massengrab tuen. Der Söldnerhauptmann biss die Zähne aufeinander, doch in ungefähr zwei Monaten, wenn sich die Armeen vor Barrak Varren zusammenschlossen würden Orks bezahlen. Orks und Mutanten, sie waren viel gefährlicher als es das Chaos je war. Sie zerfressen das Imperium von innen, sie machen es verwundbar gegen jeden Gegner der sich nur den richtigen Moment aussucht. Auch die Adeligen tun das falsche, sie leben in Überschwung und Luxus ohne wirklich zu wissen was es bedeutet adelig zu sein. Ihre Vorfahren erhoben sich aus der Masse und taten etwas für die Bürger doch sie, sie verpesten 78 nur die Welt mit ihrer Dekadenz und ihren Lebensstiel. Es stimmte was man sich in den Gassen erzählte, die Adeligen waren oft in Kulte verstrickt die gegen den Imperator intrigieren. Meistens sind es Chaoskulte. Die Opferungen durchführen, mit Gemeinen aus dem Volk. Für das Volk. Alrecht grinste verbittert, doch es gab etwas das ihm Trost spendete. Sie wurden erst vor den Kopf gestoßen. Der Söldnerhauptmann hätte sein gesamtes Gold gegeben um das Gesicht der Partygäste auf der Veranstaltung von Emanuelle zu sehen das sie machten als diese Rattenschnauzen in das Gebäude eindrangen. Wie konnten sie nur so blind sein, sie hatten den Verräter mitten unter sich, einer von den so hoch geschätzten Personen und wer musste dafür bezahlen das sie dem Falschen vertraut hatten? Alrecht, wer sonst? Er war doch ein tapferer und vor allem treuer Hauptmann der für den Imperator eintrat, warum zu den Teufeln des Chaos hatten sie ihn entlassen. Schmerzlich wurde ihm bewusst das er noch immer gern im Dienste des Imperators Orks töten würde. Er hätte wahrscheinlich sogar an der Schlacht vor Karak Ungor mitgewirkt. Doch er schüttelte den Kopf, wer weis ob das so eine gute Idee gewesen wäre. Simon war sich nicht sicher ob er die neue Situation besser fand als die alte. Dieser Thomas heftete sich jetzt immer an seine Seite, genauso wie ein gewisser Robert Stadtner, die jungen Novizen, insbesondere dieser Stadtner, nervten ihn gewaltig. Die ewigen Fragen über die Kampftechnik, wie man am besten das Schwert hielt um es nicht zu verlieren wenn man den Hieb eines dunkeln Ritters parierte und wie man sich so fühle. Idiotisch, doch der Junge der am Anfang an seinen Fersen geheftet hatte war ruhig. Dieser Hannes. Simon überlegte es musste wohl ein schlechtes Zeichen sein das sich der Junge abgewendet hatte. Simon der den Gedanken verdrängen wollte, musste sich eingestehen das er es ganz angenehm fand nicht noch einen Novizen andauernd Fragen beantworten zu müssen. Simon schüttelte sich, es wurde immer kälter. Seltsam, nach einigen Berichten zur Folge sollte es in Kislev warm geworden sein. Simon verwarf den Gedanken und brach auf seine alten Kameraden zu besuchen. Simon war in seine polierte Meteorrüstung und seinen roten Mantel gekleidet. Die Scheide aus Orkhaut stach stark aus dem sonst so prächtigen Bild hervor. Der Paladin durchquerte die Zeltstadt und musste vorstellen das hier mehr Männer lebte als er am Anfang angenommen hatte. Doch wem kümmerte es, sie waren Soldaten. Namenlos in den Augen der Kommandanten. Wie Simon erkannt hatte war er die Galionsfigur dieses Auftrags. Die Männer sollten nur überzeugt sein das sie den großen Paladin an ihrer Seite hatten der die Attacke eines Dämons überlebt hatte. Simon zwinkerte, wie es Thorgrim wohl geht. Der arme junge Zwerg hatte auch einen Freund in dieser Schlacht verloren. Als Simon endlich an unzähligen blauen und roten Zelten vorbeimarschiert war kam er vor das Zelt des Orden des Drachenhammers. Vor dem Zelt lungerte Patrick der sich streckte, er schien Simon erst gar nicht wahrzunehmen. Doch als er den wehenden Mantel bemerkte erkannte er wer es war, der Mann der nur eine einfache Hose und ein Kettenhemd trug sprang auf und umarmte Simon heftig. „Junge, was tust du den hier, ich dachte du bildest Novizen aus!“ Simon lachte fröhlich, es tat gut zu wissen das der Mann ihm nichts nachtrug, „Ich wollte meine 79 Brüder besuchen Sir.“ Lachend ließen sie einander los, Simon war der ranghöhere und so versteifte sich Patrick wenige Herzschläge später als auch ihm das wieder bewusst wurde. „Entschuldigt Sir, ich hatte ganz vergessen ...“, stammelte er ernst. Simon dem das Lachen vergangen war nahm seine Hand und schüttelte sie, „Sir Patrick, wir sind Brüder, ihr könnt vor mir frei reden.“ Patrick schien das ernst zu nehmen und schlang seinen Arm um Simons Schultern und zerrte ihn in das Zelt. Darin warteten einige unbekannte Gesichter doch waren sie alle in polierte Plattenpanzer gekleidet. Schilde lagen, fein säuberlich, auf einem Waffenständer. Ein hölzerner Tisch stand in der Mitte des Zeltes und eine Karte darauf, sie schien Ulthan zu zeigen. Auf einem kleinen Schrank stand ein Glaskasten indem der Drachenhammer aufgebahrt war. Einer der Ritter begrüßte ihn höfflich aber bestimmt. Die anderen verbeugten sich nur und schienen beeindruckt zu sein das Simon aufgetaucht war. Simon sah dem Mann vor sich in die Augen, „Seid gegrüßt, dürfte ich euren Namen und euren Rang erfahren?“ Der Mann salutierte, „Entschuldigt Sir, ich heiße Martin Greifenhort und bin im dritten Jahr als Ritter.“ Simon nickte anerkennend, er wusste ganz genau das normalerweise einen höheren Rang besaß als Simon doch durch glückliche Umstände wurde er zum Paladin erklärt. Simon begann zu sprechen, „Wie groß ist das Regiment des Drachenhammers? Und...“, er blickte schmunzelnd zu Patrick zurück, „Sir Patrick würden sie sich bitte wieder ihre Rüstung anlegen lassen, wir müssen den Soldaten ein Vorbild sein.“ Etwas baff salutierte Patrick und machte sich auf zum Schmied, das er ihm wieder die Rüstung anlegte. Martin antwortete, „Nun Sir, wir sind zwölf Mann. Sir Patrick ist der Kommandant des Regiments und Aufbewahrer des Hammers.“ Simon hob eine Augenbraue, „Nur Aufbewahrer, darf er ihn nicht nützen?“ Überrascht wich Martin zurück,. „Sir, der Hammer hat nur einen Besitzer und nur er kann ihn schwingen.“ Nun schien Simon überrascht, „Davon wurde mir noch nicht erzählt.“ Martin fasste sich wieder. Simon schien das Thema fallen zu lassen, „Ich wünsche das die Zwölf Mann sich meinem Regiment anschließen.“ Der Ritter salutierte, „Wie ihr befehlt Sir.“ Thorgrim grunzte, der Angriff stand bevor. Der Schlachtplan war einfach, feuern bis sich nichts mehr regte. Wie berichtet wurde flüchteten schon einige Grünhäute, nun ihr Glück. Heute würde jeder getötet werden von diesen verfluchten Bastarden. Das Horn erklang und die Donner der Kanonen erschütterten die Luft. Nun wurde die Festung plötzlich von kurzen aufflackernden Feuerkugeln überseht die bald in Rauch und Staub verschwanden. Wieder und wieder schlugen Bomben und Kanonenkugeln die Festung ein, man konnte dies nicht Schlacht nennen. Die Festung wurde drei Tagelang unaufhörlich bombardiert. Ein zwei Zwischenfälle gab es als kurz magische Schutzschilder errichtet wurde die aber schnell wieder zusammenbrachen. Die Mauern und Türme lagen alle in Trümmern, was wir hier noch wollen, fragte sich der Zwerg. 80 Am vierten Tag, nach dem Einsturz des großen Aussichtsturm der sich über die gesamte Festung erhoben hatte wurden Truppen ausgesandt um die Festung in Beschlag zu nehmen. Es wurden nur noch Leichenreste gefunden und so rückten die Flammenwerfertruppen an. Mi’m der sich über drei Tage weg in den Aufspürtrupps befand um die Grünhäute zu finden war ausgelaugt. Sie hatten vereinzelt Gruppen von verletzten Orks und Goblins gefunden doch stellten die Grünhäute keine Gefahr dar. Sie wurden erschossen noch bevor sie zu ihren Waffen greifen konnten. Nach zwei Tagen unaufhörlichen Tunnelkämpfen kamen die ersten Nachrichten von unterirdischen Orklagern. Wenige Stunden später erschütterten Explosionen den Boden und Stollen stürzten ein. Die Darwi gingen mit unglaublicher Präzision und Kaltblütigkeit ans Werk. Sie sprengten ihre Tunnel, zerstörten ihre Gemäuer und kämpften bis zum letzten Atemzug. Es gab nur wenige Verluste, wie berichtet wurde starben zwei Darwi bei einer Sprengung und siebzehn bei einem überraschenden Angriff von Orks, der aber zurückgeschlagen wurden. Die Orks hatten verloren, sie konnten nichts gegen die Flammenwerfer und Rauchbomben ausrichten. Sie verbrannten, erstickte, wurde verschüttet, einfach erschossen und von Bomben in Stücke gerissen. Nach vier Wochen Kampf war ein Drittel der Stollen zerstört worden und doch drangen zeitweise noch Orks aus den Minen. Der Vorrat schien endlos zu sein, doch im dritten Monat, als wieder ein Stollen gesprengt wurde, waren alle noch vorhanden Stollen erkundet. Die Festung war wieder in den Händen der Zwerge, mit nur Knapp zwei Dutzend Mann Verlust. Mi’m bedauerte es nicht hier gekämpft zu haben, er würde für immer die Dankbarkeit der Darwi haben die sich hier wieder ansiedelten. 81 Kapitel 14 Nachschub Alrecht der sich zurückfallen gelassen hatte war nun schon bei den Falknern angekommen, es war eine seltsame Art des Erkundens. Die Tiere bekamen einen Edelstein in das Brustbein eingesetzt der den Magiern erlaubte ihre Gedanken aufzufangen und so zu erkunden. Es war wirklich seltsam in die leeren Augen der Magier zu blicken wenn sie mit den Vögeln in Rapport gingen. Alrecht konnte sich ein Schaudern nicht verkneifen, diese Magier hatten viel Macht, vielleicht sogar zu viel Macht. Fang wurde mit Magie an Alrecht gebunden, wie ihn der Magier erzählt hatte konnten sie die Winde der Magie lenken. Sie konnten die Gedankenströme eines Tieres in solche Bahnen lenken das sie Zuneigung für jemanden oder etwas entwickelten, sie konnten sie abrichten. Es fröstelte als er an das verschmitzte Lächeln des Magiers dachte als er ihn fragte ob das auch bei Menschen gingen. Die Magie war nicht Alrechts Welt, er hatte schon viel gesehen, getan und angeordnet doch an die Schrecken von Magie würde er sich wohl nie gewöhnen. An die violetten Blitze eines Goblinschamanen, an dessen höhnisches Lachen und dann das plötzliche Explodieren seines Kopfes. Alrecht schüttelte den Kopf, das konnte nicht die richtige Art sein zu kämpfen, geschweige den zu sterben. Doch er musste ihnen etwas lassen, sie hatten ihre Qualitäten. Alrecht wurde aus seinen Gedankengängen gerissen als plötzlich eine seltsame Zuchtart von Falken auf einem Handschuh eines Falkners landete. Ein Magier wachte genau in diesem Moment aus seinen tranceähnlichen Zustand auf, er sah kurz verwirrt drein und schüttelte kurz den Kopf. Alrecht ritt auf den Mann zu und sprach ihn an, „Guten Tag, werter Meister, was habt Ihr gesehen?“ Der Magier stutze kurz und strich sich über seine seltsame Bartfrisur, mit einem fast schon spöttischen Ton begann er, „Berge Sir.“ Wenn Alrecht etwas hasste dann war es diese Überheblichkeit einiger Magier, doch sie würden den Mann noch brauchen, er konnte ihm jetzt nicht die Nase brechen. Alrecht funkelte ihn finster an, „Und?“ Der Magier sah den Hauptmann kurz erschreckt an als ihm auffiel mit wem er geredet hatte, Alrecht war ein großer, massiger und vor allem starker Mann. Doch einen Herzschlag später trat wieder das herausfordernde Glitzern in die Augen des ungefähr fünfzigjährigen zurück, „Nun Sir, die Festung scheint wieder aufgebaut zu werden. Eine Zeltstadt erstreckt sich über einen großen Teil des Landes vor der Burg Sir. Wir werden noch ungefähr zwei Stunden reiten bis wir ankommen, Sir.“ Alrecht funkelte den Mann noch immer finster an und schlug einen harten Ton an, „Nun Gut, vorwärts!“ Er gab seinem Ross die Sporen und ritt wieder an die Spitze. Susanna lächelte traurig, ihr Vater hatte die Berge geliebt, er war gern hergekommen um zu klettern. Er hatte auch große Sympathie für die Zwerge (er war auch mindestens genauso versoffen wie ein Zwerg), doch in den Zwergen starb er. 82 Niedergestreckt von einer Orkklinge, was für ein grausamer Tod. Doch was Susanna mehr belastete war, das sie sich nur noch schemenhaft an ihren Vater erinnern konnte. Sie war noch sehr jung gewesen als er wiedereinmal in die Berge ging, zu seinem Bruder um diesen für einige Silberstücke zu helfen die Ziegen zu hüten. Susanna blinzelte, und sah sich um. Das Tal das sie durchritten war flankiert von Nadelbäumen. Doch Susanna wurde nur noch trauriger, es wurde Zeit an etwas zu denken. Alrecht kam ihr genau recht, „Sir, was gibt es zu berichten?“ Alrecht sah gestresst aus, seine Augenbrauen angewickelt und sein Mund zeigte zwei Winkel die nach unten zeigten, unter seinen Wangenknochen pulsierten seine Muskeln, etwas schien ihn aufgeregt zu haben. Der Hauptmann sah kurz in Susannas Richtung, „Wir werden bald ankommen, Schwertkämpferin.“ Er schien seine Ruhe haben zu wollen, normalerweise sprach er sie mit Susanna an. Susanna schien es dabei zu bewenden lassen und beobachtete noch einmal das Panorama bevor sie sich wieder erinnerte warum sie abgelenkt werden wollte. Sie senkte den Kopf und ritt neben dem stillen Hauptmann her. Wie Benjamin berichtet wurde sollten bald Söldner zu den Streitkräften dazustoßen. Er schüttelte den Kopf, er musste unbedingt mit dem Paladin reden. Er hatte sich getäuscht, der Wald, die arkanen Runen. Es musste Loren sein, die Dämone schienen die großen stolzen Völker als erste zu schwächen wollen und dann die Welt in Beschlag zu nehmen, doch wie würden sie dort erscheinen wollen? Benjamin schüttelte den Kopf und was würde sie dort erwarten, er wusste über die Hunderten und aber Tausenden Kulte und Sekten um das Chaos bescheit und auch das alle von den vier Göttern des Chaos abstammen, dem der Gewalt und des Blutes, dem des Wandels und der Manipulation, dem der Lust und der Dekadenz und dem des Verfalls und der Krankheiten. Er schüttelte sich, er konnte sich noch an die Mission erinnern wie Benjamin und die anderen Priester diese Katakomben wieder weihen und von den Kultisten säubern mussten. Diese Bestien waren keine Menschen mehr, sie taten Dinge die Benjamin nicht einmal in seiner dunkelsten Ecke seines Herzens versteckte. Sie töteten um Lust zu empfinden, taten es miteinander, mit Tieren, mit Leichen. Brechreiz stieg in dem Priester hoch, es durfte nicht soweit kommen das solche Bestien auf dieser Welt regieren durften. Er wusste das sie nur wenig Chancen hatten doch mussten sie jede Chance nutzen, es durfte nicht sein das so etwas jeden Tag passiert. Benjamins Gesicht wurde zu Stein, wahrscheinlich passierte es jeden Tag, in geheimen versteckten Orten. Vielleicht sogar schlimmere Rituale, vielleicht sogar noch blutiger, brutaler und abstoßender. Benjamin wollte würgen, doch seine Kehle war wie zugeschnürt. Er musste schnell mit dem Paladin reden, er durfte nicht warten. Sofort lief Benjamin, wie ein wahnsinniger flüsternd, aus seinem Zelt. Da rissen ihn gewaltige Hornstöße aus seinen Gedanken. Ein Knappe rempelte ihn an, er schrie nur das die Verstärkung da sein. Simon sah zum Tal hinüber aus dem sie vor einigen Monaten gekommen waren. Die Berge die sicher einige Meilen entfernt waren schienen wie ein Strick der sich um jemanden immer stärker zusammenzog. 83 Benjamin schluckte, er war seine Wälder gewohnt, wie lange musste er noch in den Bergen bleiben? Er schluchzte leise, als er daran dachte wie schön es in dem Turm war. Doch er konzentrierte sich, fand seine innere Ruhe wieder und richtete seinen Blick starr auf die Berge. Eine gigantische Marschkolonne hielt auf das Lager zu. Es waren sicher um die zweitausend Mann, angeführt von schwerer Reiterei, ein wahrlich prächtiger Anblick. Sie hatten einige Versorgungswägen dabei und wahrscheinlich auch Magier, es war eine wirklich prächtige Armee, auch wenn es nur ein Söldnerheer war. Doch Benjamin fasste sich wieder und lief zu dem Ablösepunkt, an dem die Drachenhammer von den Musketenschützen abgelöst wurden. Gelangweilt marschierte das Regiment der Ritter durch die öde Ebene. Sie hatten schon seit geschlagenen vier Tagen keine grüne Haut mehr gesehen, es klang unwahrscheinlich doch schienen sie es wirklich geschafft zu haben. Sie hatten wirklich die Orks vertrieben. Doch nun schien Langeweile eingekehrt zu sein, Simon war nicht unglücklich zu sein. Die älteren Ritter schwiegen darüber und taten so als wüssten sie es nicht, doch sie würden wieder gegen das Chaos kämpfen, immer und immer wieder. Simon hatte es schon lang erkannt, vielleicht sogar seine naiven Novizen, das Böse würde nicht aussterben bis nicht auch der Mensch das Böse in sich selbst vernichtet hatte und Simon kannte keinen Menschen der absolut rein war. Auch nicht der Ordenspriester oder die oberen Theologen und schon gar nicht der Imperator, der Hof war durchsetzt mit Intrigen und Bösartigkeiten. Es war traurig das sich ein so großes Reich wie das der Menschen den größten Feind in sich selbst fand. Viele sagten es sei das Chaos, doch nicht das Chaos suchte sich seine Kultisten aus sondern der Mensch sucht sich seine Religion aus. Auch wenn er das nicht dürfen sollte, der einzige und wahre Gott ins Sigmar, nur ehr war ein Mensch von reinem Herzen und auch nur deswegen konnte er das Chaos und alle andere Gefahren zurückschlagen. Nur weil er reines Herzens war. Simon stockte, was war wenn ihm seine Seele zum eigenen Verhängnis wurde. Simon hatte schon lang erkannt das seine Seele von einem tiefen Hass und Abscheu gegen alles Böse war. Früher hatte er geglaubt es würde ihn nur stärken. Das tat es auch doch machte es ihm zu einem großen Teil Blind. Simon schüttelte sich, er wollte sich gerade zu seinen plötzlich so stillen Regiment umdrehen als er bemerkte was los war. Eine große Streitmacht hatte soeben das Tal verlassen und marschierte auf das Lager zu, es mussten die Söldner sein. Es waren viele, zwar nicht so viele oder gar so wenige wie anfänglich gedacht doch war es eine große Unterstützung. Wahrscheinlich wurde die Armee auf ein paar Slayer und Ritter und dieses Söldnerheer zusammenschrumpfen. Die Zwerge hatten genug damit zu tun ihre alte Festung wiederaufzubauen, es klang seltsam doch das konnte man wohl kaum als Treue verstehen. Die Menschen wurden wie immer nur benutzt, von diesen ach so großen Völkern, nur damit andere wieder zu ihrem Ruhm und verlorenen Eigentum kommen. 84 Die Menschen hatten viel für die Zwerge getan, warum kommen sie nicht mit? Simon überdachte sich kurz, vielleicht war es doch nicht ihre Absicht zu schaden sondern zu helfen, indem sie die Elfen nicht verärgern. Doch Simon lenkte seine Konzentration auf etwas neues, bald würde er den Hauptmann der Söldner kennen lernen. Fast schon gelangweilt ritt Alrecht durch das fast schon kleine Lager der Menschen. Er war lange geritten und wollte nur noch schlafen. Doch stand noch diese nervende Begrüßung an und wenn er Pech hatte vielleicht sogar noch das man etwas Trinken musste. Er hasste es, denn es stahl ihm nur notwendigen Schlaf den sie brauchen würden wenn sie gegen Orks kämpfen würden. Vielleicht waren auch sie müde, eine Belagerung war anstrengend auch wenn orkische Fernkampfeinheiten keine große Bedrohung waren. Alrecht gähnte und stieg vor dem Zelt des Orden des Drachenhammers ab. Ein junger Novize mit blonden Haar salutierte und begrüßte Alrecht, „Sir Simon kommt sofort Sir.“ Gerade als Alrecht darauf antworten wollte trat ein ungepflegter Mann aus dem Zelt. Wenn das dieser Paladin war dann war Alrecht mehr als enttäuscht. Ein Mann der ungefähr so groß war wie Alrecht in einem polierten Plattenpanzer, einem Schwert in einer Scheide aus Orkleder und einem roten Samtumhang trat aus dem Zelt. Sein Gesicht war unrasiert und seine Augen von zu wenig Schlaf geschwollen, er streckte die Hand zum Gruß aus, „Entschuldigt Hauptmann, doch wir sind soeben von einem Wachposten zurückgekommen. Mein Name ist, Simon Freigreif, Paladin und Träger des Drachenhammers, ernannt vom Großthegonist persönlich.“ Der Hauptmann mindestens genauso müde, verstand den jungen Mann und schüttelte die Hand seines Gegenübers, „Seid mir gegrüßt edler Paladin, versteht mich doch sind meine Männer müde von der langen Reise und bevor ich mich vorstelle möchte ich wissen wo meine Männer ihr Lager aufschlagen können.“ Simon sah kurz hellwach aus, „Eure Männer und auch meine werden Morgen abreisen also schlagt kein zu großes Lager auf. Ihr könnt aber den Platz frei wählen.“ Alrecht stutze kurz, „Was meint Ihr mit Morgen abreisen?“ Simon scheinbar gereizt und müde antwortete ruppig, „Das was ich damit meinte, wir reisen Morgen ab, nach Loren um uns dem Chaos zu stellen.“ Der Hauptmann verbarg seine Bestürzung hinter einem bestürzenden Zornausbruch, „Verdammt noch mal, dieses Heer wurde ausgehoben um gegen Orks zu kämpfen und nun erzählt mir ein Bursche der zu wenig Schlaf bekommen hat das wir gegen das Chaos ziehen werden, wisst ihr überhaupt was das bedeutet!“ Simons Gesicht wurde zur steinernen Maske und hinter dem kühlen und distanzierten Auftreten steckte ein brodelnder Vulkan, „Nun, werter Söldnerhauptmann, ich zog ab meinem vierzehnten Lebensjahr gegen Orks und seit einem Jahr stehe ich ihm Dienst des Drachenhammers. Ich habe mich dem Chaos gestellt, habe meine Ordensbrüder brennen und sterben gesehen, habe meinen Onkel bei lebendigen Leib verglühen gesehen. Ich habe den Drachenhammer aus den starren toten Fingern meines Verwandten genommen und habe mich einem großen Dämon gestellt. Was habt ihr vorzuweisen das ihr mich fragen könnt ob ich wüsste was das bedeutete?“ Kurz trat ein Funke von ungläubiger Überraschung in die Augen des Hauptmanns, doch dann fasste er sich sofort wieder, „Ich habe Kulte ausgehoben, habe gesehen wie sich selbst zwei Herzschläge vor ihrem Tod noch gekämpft haben bis ihr Körper vor Erschöpfung starb, ich habe Mutanten und Tiermenschen Kinder und Frauen abschlachten sehen und ich habe gesehen wie sie 85 ausgebildete Soldaten ohne Schwierigkeiten besiegt haben.“ In Simons steinernem Gesicht bewegte sich kein Muskel, „Dann wisst ihr ja Ansatzweise was uns erwartet, sagt es euren Männern und nun entschuldigt mich.“ Alrecht stutzte als der junge Mann kehrt machte und in seinem Zelt verschwand, was für eine Frechheit, doch was viel wichtiger war, wie würde er das seinen Männer beibringen. Eins war klar, ihnen standen noch gut fünf Monate Reise bevor, wenn nicht mehr. Sie würden wahrscheinlich zu der Brauerei dieses Zwerges reisen und von dort in diese Festung der Zwerge im grauen Gebirge. Alrecht fröstelte wenn er nur an das graue Gebirge dachte. Es war ein kalter, lebensfeindlicher Ort und der Hauptmann hatte schon oft von den Slayerpiraten gehört das die Zwerge in diesen Gebirgen ein bisschen seltsam waren, besonders die Slayer. Doch nun war es Zeit seinen Männer die Instruktionen zu geben. Alrecht lies sich sieben Späher rufen die durch die Armee ritten und die Anweisungen von Alrecht weitergaben. Ein langer Weg stand ihnen bevor. Benjamin fröstelte, der Wind war nicht mehr so warm wie in den letzten Monaten, doch etwas gutes hatte es. Er stand auf dem hölzernen Aussichtsturm und konnte seit langem die Stille genießen, es gab nur wenige Momente in denen man als Soldat und Heiler seine Ruhe fand, doch diese Momente waren dann umso schöner. Er starrte mit verträumten Blick auf die Flusszweige die sich auf beiden Seite der Festung befanden, es waren zwei Flüsse. Sie waren nicht besonders reißend oder stark, höchstens kalt, doch diese Tatsachen würden es fast dreitausendfünfhundert Mann auch nicht leichter machen sie zu überqueren. Wahrscheinlich würden die Zwerge Brücken bauen, das war wohl das klügste und wahrscheinlich auch die schnellste Methode. Noch einmal zu den Orkstämmen am Düstersee zurückkehren und dort um den Fluss herumreisen um dann auf der richtigen Seite des Sees zu sein war wohl etwas zu umständlich. Benjamin lächelte, bis sie dann endlich im Wald von Loren war würde wahrscheinlich kein einziger Baum mehr stehen. Es war schon grausam, sie hatten nicht nur das Chaos, einen der schrecklichsten Gegner zum Feind, nein, sie hatten auch noch den umbarmherzigsten aller Gegner, die Zeit. Wenn sie zu langsam wären hätte das verheerende Folgen. Doch das schlimmste ist das sich das Chaos nicht einmal in der Form einer Armee zu stellen braucht. Sie können verseuchen, verderben und intrigieren. Das Chaos zog schon immer die Seelen der schwachen auf seine Seite und wer weis vielleicht auch die Seelen von Elfen. Auch wenn sie gegen Seuchen und Krankheit gefeilt sind, gegen das Chaos wahrscheinlich nicht. Benjamin atmete schwer und betrübt aus, wieder hatte er sein Haupt mit den Sorgen der Zukunft belastet. Wieder war ihm der Genuss von so etwas einfachem wie der Ruhe und Stille verloren gegangen. Doch Benjamin hatte schon viel gesehen und auch getan, was nicht so leicht zu vergessen war, vielleicht sollte er ja desertieren. Einfach weglaufen, eine kleine Kirche bauen und dort als Pfarrer für den heiligen Sigmar fungieren. Doch nein, das durfte er nicht. Er war wahrscheinlich der einzige, neben seinen Ordensbrüdern, die so gut über das Chaos bescheid wussten wie er, er musste hier bleiben. 86 Er wurde von den Zwergen zwar mit seltsamen Blicken bedacht doch wurde er unter den normalen Soldaten als Held gefeiert. Er hatte immerhin fast eine gesamte Dämonenhorde ausgelöscht, darauf sollte man doch stolz sein oder, vielleicht. Doch Stolz ist ein sehr naher Verwandter von Übermut und Übermut könnte in diesem Krieg schlimmeres bedeuten als nur den Tod. Versklavung der Seele, Benjamin schüttelte sich. Er wusste das die schwarzen Klingen die, die Chaosanhänger trugen mehr als tödlich waren, sie versklavten die Seelen. Viele Menschen und Zwerge fielen diesem grausamen Schicksal zum Opfer. Vielleicht war es doch besser als Priester zu kämpfen. Er konnte nur durch schwarze Magie umkommen, ein qualvoller aber schneller Tod stand ihm bevor. Ihm war das um einiges lieber als für alle Ewigkeit als Sklave dienen zu müssen, auch wenn die Macht die selbst Sklaven bekamen nicht zu unterschätzen war, war ihm dieses willenlose handeln, dieses willenlose Töten. Diese Leere beim Töten ein schrecklicher Graus, vielleicht hatte Benjamin auch nur Angst das er Freude daran empfinden konnte, eine anderen Menschen seines Lebens zu berauben. Er dachte nur an die Tiermenschen und Mutanten zurück, nicht alle von ihnen waren als Bestien auf die Welt gekommen einige waren auch dazu geworden. Benjamin grauste, er konnte gar nicht glauben das es Menschen gab, die sich dem Chaos so weit ergaben das es über solche Distanzen solchen Einfluss üben konnte. Er wusste auch viele halfen mit Drogen und Warpsteinstaub nach, Mutationen galten den alten verbotenen Bücher nach als die schrecklichen Geschenke der Götter. Sie sollten die Menschen stärker machen, doch was bedeutete das für normale Menschen. Sie fielen auf, sie erregen Aufmerksamkeit. Vielleicht ist alles das der Ursprung, das verkommenen Leben eines normalen Bürgers. Der Verlust des alten Lebens bedeutete einem normalen Tagelöhner, der nur wenig Freude empfindet wahrscheinlich nicht sehr viel. Doch warum, sind es dann nicht die Tagelöhner? Denn die Adeligen sind diese verkommenen Individuen die sich mit dem Chaos einlassen, sie sind es die das Imperium von innen zerfressen. Wut stieg in Benjamin auf, warum sind Menschen nur solcher Abfall. Sie sind Schul an soviel Leid, an soviel Tod. Sie öffnen die Tore während Belagerungen obwohl sie wissen das, das vielen Familien das Leben kostet, sie vergiften sich, sie erdolchen hinterrücks. Menschen sind unberechenbar, sie fügen sich selbst so viel Leid zu. Warum? Wegen Macht? Wahrscheinlich. Doch nicht alle Menschen sind so, viele Menschen sind gut, ehrlich und arbeiten hart für das wenige das sie haben und solche Menschen werden dann verraten. Wieder stieg Wut in Benjamin hoch, nun hatte er genug von der Stille. Mit polternden Schritten lief er der Holzleiter hinab und machte sich auf zu dem Schenkezelt. Nach zwei Minuten kam er an, er blieb kurz neben einem Zelt stehen und zögerte doch entschied er sich dann doch es zu betreten. Gerade als er auf das Zelt zuging tauchte hinter dem Zelt neben dem er gestanden hatte ein Gestalt auf und lief in ihn hinein. Benjamin wurde zu Fall gebracht, mit benebelten Blick richtete er sich auf um sich zu entschuldigen, doch versagte ihm die Stimme als er in das Gesicht der Frau sah. Sie hatte wunderschönes rotes Haar das, das Mondlicht spiegelte, ihre Augen strahlten und sie hatte ein spitzbübisches Lächeln aufgesetzt, „Oh entschuldigt mein Herr doch ich dachte nicht das ein Herr von eurem Rang um diese Zeit noch spazieren geht:“ 87 Benjamin grinste unbeholfen, „Oh bitte, ich muss mich bei euch entschuldigen meine Dame, bitte, wollt ihr mir nicht in der Schenke Gesellschaft leisten?“ Die Frau schien überrascht zu sein, über was wusste Benjamin nicht doch streckte sie ihn ihre Hand zu. Benjamin ergriff sie, doch er packte nicht die seidig weiche Frauenhand die er erwartet hatte, nein, er wurde von einem eisernen Griff hochgezogen. Die Hand war wohl die des Schwertarms, sie war schwielig von einem Schwertgriff und besaß einiges an Kraft. Mit einem festen Ruck stand Benjamin wieder auf den Beinen und grinste noch immer, doch in der Stille der Nacht schien er immer weiter rot anzulaufen. Dann brach sie endlich diese maternde Ruhe, welch Ironie, gerade eben sehnte er sich noch nach dieser Ruhe, „Aber mit Vergnügen. Ihr zahlt.“ Ihre feste aber freundliche Stimme lies Benjamin dahinschmelzen und ihr freundliches offenes Lachen war wie ein Sonnenaufgang. Susanna betrat mit dem Priester das Zelt, der Mann war unbeholfen, gerade zu lächerlich. Doch hatte er so eine liebenswürdige Art an sich das sie nicht Nein sagen konnte. Sie sah sich in dem Zelt um, ein Dunst aus Schweiß und Bier lag in der Luft. In dem dämmrigen Licht von Petroleumlampen sangen zwölf Zwerge an einem Tisch lautstark Lieder über eine Halblingstochter, der Text war ziemlich schmutzig und die Zwerge brüllten hin und wieder laut auf vor Lachen. An den anderen Tischen saßen vereinzelt Menschen die entweder versuchten mitzugrölen oder neben einem halbvollen Humpen des Zwergenbiers eingeschlafen waren. Der blonde Priester versuchte wohl Susanna zu beeindrucken, den er bot ihr einen Platz an bevor er sich setzte. Ein müder dreinschauender Wirt fragte schroff, „Was wollt ihr haben?!“ Er brüllte wohl nur so laut das man neben dem Lärm den die Zwerge verursachten noch etwas hörte. Benjamin zeigte lächelnd auf seine Begleiterin während sich der Wirt augenrollend zu dieser hindrehte. „Ein Glas Süßwein, Herr Wirt.“, brüllte nun auch Susanna über den Lärm der Zwerge hinweg. Der Wirt drehte sich zu Benjamin der sich das gleiche bestellte, er brauchte vier Anläufe da der junge Mann immer zu leise sprach. Doch als die Zwerge kurz nach der Strophe, „Doch als sie merkte das es nicht Bilbo war, sondern ein Troll ohne Hos...“, um ihre Krüge in einem Zug zu lehren, verstand der Wirt endlich die Bestellung. Nur Sekunden darauf hämmerten die Zwerge mit den Humpen auf den Tisch und sagen weiter. Einige Augenblicke später kam der Wirt zurück und stellte zwei Becher und einen Krug Wein auf den klebrigen Holztisch. Susanna nippte immer nur ein bisschen an ihrem Becher und lies den jungen Priester den Krug fast völlig alleine leeren, er bewegte zwar immer den Mund doch verstand Susanna nichts wegen dem Lieder der Zwerge. Sie wollte heute noch etwas Spaß haben aber dazu musste sie den Priester dazubringen seine Verklemmungen zu vergessen. Bald hatte Benjamin den dritten Krug geleert, da warf sie dem Wirten drei Goldmünzen zu und verschwand mit Benjamin in ihrem Zelt. Es sollte eine Nacht werden die er nie vergessen würde. 88 Kapitel 15 Auf zu Bugmanns Brauerei Patrick schlenderte neben Simon her, es war schon seltsam. Er kannte diesen Mann seit seinen ersten Stunden bei den Drachenrittern und nun war der Jüngling schon ein Paladin. Vielleicht gerechtfertigt, er konnte mit dem Drachenhammer umgehen, das konnten nur wenige. Doch nun war nicht die Zeit sich darüber Sorgen zu machen, Simon hatte sich rasiert und die Haare waren im Helm mit Visier versteckt. Patrick hingegen war stolz auf seinen Bart, er war gepflegt und reichte ihm schon bis zum Brustbein. Seine Aungen hatten noch immer dieses unnachgiebige Funkeln aber auch diese gütige Wärme. Das Regiment der Drachenhammers, wie sie nun schon genannt wurden, marschierte durch das Lager. Die zwei anderen Orden die noch hier waren würden in der Mitte und am Ende der Kolonne marschieren. Patrick war es egal welche Orden mitmarschierten, es war ihm wirklich egal. Er wusste nur das sie bald viel Arbeit vor sich hatten und das machte ihm jetzt schon zu schaffen, wer will schon Brücken bauen. Hoffentlich werden die Zwerge diese Arbeit übernehmen, Patrick glaubte nicht das die Menschen in der Lage währen so schnell eine stabile Brücke zu bauen, doch den Zwerge traute er es zu. Er hatte ihre Kriegsmaschinen gesehen und wusste das sie diese Maschinen blitzschnell aufstellen konnten ohne auch nur kurz nachdenken zu müssen, und sie funktionierten. Keine Kanone im Imperium hätte diese Qualität, auch wenn die Mörser und die Höhlenfeuerkanone weitaus mehr Schaden anrichten konnten. Patrick schüttelte den Kopf als er sich plötzlich unter einem höllischen Knattern hinwegduckte, kurz bedeckte ihn ein Schatten dann stieg in Rauch in die Nase. Jauchzend taten einige Maschinisten der Zwerge ihre Freude kund, sie hatten einen der zerstörten Gyrokopter zum laufen gebracht. Das Gefährt sah abenteuerlich aus, doch hatten diese Gerätschaften schon einmal ihren Dienst getan, Patrick fragte sich nur welcher Zwerg so verrückt sein konnte und in so ein Ding einsteigen würde. Die Fluggeräte waren schon beim Verlassen der Werkstätten nicht sehr sicher, doch in ein zusammengeflicktes Gerät steigen wäre zuviel für Patrick. Einige der Novizen starrten dem Gyrokopter nach, andere riefen das dies wohl die beste Methode sei um zu erkunden. So konnten sie schnell und effektiv auskundschaften und dazu verbarg sich in so einem winzigen Gefährt eine höllische Feuerkraft. Patrick schüttelte den Kopf, er wünschte sie hätten noch ihre Pferde aber die Novizen hatten sich noch nicht die Ehre verdient auf einem imperialen Schlachtross reiten zu dürfen. Das Marschieren war weit aus anstrengender als es der schon angegraute Ritter in Erinnerung hatte, doch was sollte er schon tun? Solange sein Schwertarm und sein Kopf noch so funktionierten wie vor zwanzig Jahren war das kein Problem. Gramek genoss den Flug, es war eine Freude aufzusteigen und die Aussicht auf die Berge zu haben, auch wenn sie lang nicht so mächtig waren wie die Zuhause doch waren es Berge. Der Wind peitschte in das Gesicht des Zwerges, zu seinem Glück hatte er vorher noch daran gedacht sich eine Schutzbrille aufzusetzen. 89 Seine mechanische Hand ächzte als er kurz nach links lenkte, die Armee hatte er schon vor einer Ewigkeit hinter sich gelassen. Es war eine Bedrückende Offenheit, auf diesen Weiten war nirgends Schutz, kein Berg, keine Höhle, kein Stollen. Nichts das einem Zwerg Schutz bieten konnte, es war wahrlich ein bedrückendes Gefühl. Doch da, was war das. Auf der rechten Seite des Stroms standen sieben oder acht große abgestorbene Bäume, Gramek glaubte im Schatten der verdorrten Äste der ehemaligen grünen Giganten Hütten gesehen zu haben. Laut knatternd flog er darüber, es mussten Dutzende Hütten sein, mindestens dreißig Hütten. Viele der alten, bedürftig zusammengenagelten Türen der brüchigen Hütten wurden aufgestoßen und einige kleine Gestalten in schwarzen Mänteln und Kapuzen strömten aus den Hütten. Gelassen lies Gramek den Steuerknüppel mit seiner Hand los und hielt den Gyrokopter mit seiner mechanischen Hand mühelos auf Kurs. Mit seiner anderen Hand griff er in eine Tasche und zog einen Glimmstab hinaus, er rieb ihn kurz auf einem Stahlteil des Gyrokopters worauf Funken sprühten, mit diesen Funken entzündete er das kleine Glutbecken in einem der Flügel. Das Becken war gefüllt mit kleinen Holzstücken und Kohlestücken die in einer Chemikalie getränkt war sodass sie schneller zu brennen begannen. Als Gramek die ersten Funken ins Gesicht flogen griff er zu einer der Bomben die in seinem Cockpit lagen und entzündete die Lunte der Bombe. Die Gestalten am Boden formierten sich langsam und begannen mit Kurzbögen in die Luft zu feuern. Mit einer zischenden Bombe in der Hand stieg Gramek höher, er durfte nicht riskieren das seine Geräte beschädigt wurden. Mit aller Kraft schleuderte er die Bombe in Richtung Erde worauf er gleich die nächste entzündete. Als die nächste schwarze Kugel mit zischender Lunte beschleunigte um gleich darauf hart aufzuschlagen erschütterte eine kleine Explosion die Luft. Er hatte die Bombe zu lang gehalten sie war in der Luft explodiert und lies nun nur vereinzelte Stückchen und Rauch auf die Goblins nieder regnen. Als die zweite Bombe einen Baum laut krachend einen großen Teil hinaussprengte landete schon die dritte auf dem Kopf eines Goblins. Mit blutendem Gesicht sah er auf und fluchte wahrscheinlich, doch der Fluch währte nicht lange, den Momente später nachdem die Bombe auf dem Boden aufschlug explodierte sie. Die Goblins wurden in alle Richtungen geschleudert. Wieder bohrten sich kleine Rauchsäulen in die Luft, die Goblins formierten sich neu und ließen den Zwerg ins Schwitzen kommen. Pfiele bohrten sich in Flügel und, Grimnir sei Dank, prallten an dem Heizkessel ab. Nun warf Gramek seine letzte Bombe und die Bombe riss wieder in einem lauten Krachen Goblins in den Tod. Kleine Holzsplitter, eingehüllt von dem kratzigen Rauch, segelten zu Boden. Goblins lagen zerfetzt am Boden und seltsam knatternd machte sich Gramek auf den Rückweg. Wochen vergingen und der Gyrokopter wurde repariert. Während langsam Ruhe in der Armee einkehrt herrschte in Simons Geist heller Aufruhr. Der Söldnerhauptmann regte ihn auf, der Tod der ihnen bevorstand, das Gefühl des Zorns über sich und seine Hilflosigkeit in Angesicht von Magie und anderen Mächten und dem schrecklichen 90 Gefühl dieser schlechten absolut falschen Präsenz. Sie mussten noch gut zwei Monate von Loren entfernt sein, denn wie Kundschafter berichteten lag die Brauerei Bugmanns nur noch wenige Stunden von der Streitmacht entfernt. Bald würden sie Brauerei besuchen, seid dem Zwischenfall bei dem sie niedergebrannt wurde, wurde sie nicht nur neu aufgebaut, nein sie glich nun einer Festung. Wehrmauern, Zinnen, Wachtürme, Soldaten, nur die riesigen Kesseln, Tanks und andere Brauutensilien riefen einen in Erinnerung das dies immer noch eine Brauerei war. Die Zwerge wollten hier etwas Proviant kaufen und auch die Menschen würden hier einen oder zwei Tage Rast machen. Simon verengte seine Augenlider zu kleinen Schlitzen, er konnte die Kessel und Wachtürme in der Ferne schon schemenhaft erkennen. Dem jungen Paladin schauderte bei der Vorstellung das sie Zeit verschwenden mussten, denn sie hatten wichtige Ziele. Sie würden nur kurz in Karak Norn Halt machen um einen geheimen alten Handelsweg nach Loren zu folgen. Vielleicht war es nicht klug mit so einem riesigen Heer in ihren Wald einzudringen, doch die Hast gebot jeglicher Vernunft oder Vorsicht. Sie durften einfach keine weitere Zeit verlieren, Simon ballte seine Fäuste, auch wenn sie hier rasten würden, sie mussten dann so schnell wie möglich weiter. Gerade als Simon nach einem Fernglas rufen wollte ritt einer der jungen Späher an ihm vorbei und brüllte dem Regiment lautstark, „Brauerei in Sicht, zwölf Minuten Marsch, dann Rastplatz aufschlagen und warten!“ Simon nickte Patrick zu dieser nickte ebenfalls und drehte sich dem Regiment zu. Mit kurzen und prägnanten Befehlen gab er die Anweisungen die zwei Zelte des Regiments aufzubauen. Simon knirschte mit den Fingern. Er war nervös, nicht wegen Karak Norn oder der Brauerei, sondern was ihn nachher begegnen würde. Ihm fröstelte, bald war es soweit. Mi’m marschierte durch das Lager, es war schnell aufgeschlagen und die Dawi der Brauerei waren äußerst gastfreundlich. Die Zeltstadt wurde direkt vor den hohen stabilen Wehrmauern des Braukomplex aufgebaut. Hinter den grauen Steinwällen verbargen sich mehrere Lagerhäuser, die ebenfalls aus Stein gebaut waren, mit blauen Ziegeln auf dem Dach. Das Gebäude, das wohl die eigentliche Brauerei war, bestand aus einem großen Gebäude das sich ungefähr drei Stockwerke hoch war. An östlichen Wand waren zwei genauso hohe Tanks aus Messing oder irgendeinen anderen Metal angebracht. Ein riesiges rundes Stahlgefäß ragte aus der westlichen Wand hinaus. Auch auf diesem trostlosen Steinwänden saß ein helles blaues Dach aus festen Dachziegeln. Der Zwerg graulte seinen Bart und holte eine Goldmünze aus seinem Goldbeutel, s fiel ihm jedes Mal schwer Geld auszugeben aber dieses mal musste es sein, er brauchte den Proviant. Mi’m lächelte, ja und wie er diesen „Proviant“ brauchte. Der Zwerg marschierte durch das große hölzerne Eingangstor, vorbei an verschiedenen Wägen, voll mit Bierfässern zum Hauptgebäude, trat ein, grüßte und kaufte Bier. 91 Kapitel 16 Unerwarteter Widerstand Simon war müde und ausgebrannt. Er vermisste Feuerwind, das Pferd fehlte ihm und auch die angenehme und vor allem schnelle Reisemöglichkeit. Er würde nie diesen schrecklichen Aufschrei seines Pferds vergessen, das verzweifelte Wiehern. Simon strich sich über sein Kinn, ein Bart spross der schon einen guten Zoll lang war. Feuerwind wusste wahrscheinlich in diesem Augenblick das es sterben musste und trotzdem ritt es noch voran um die Lanze in den Chaoskrieger zu treiben. Wahrlich Feuerwind war ein gutes Pferd, ein guter Kamerad und auch ein Freund. So dumm es auch klingen mochte, Simon hatte sich nie an den Geruch gewohnt und nun fehlte ihm der Geruch. Simon lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf den Weg. Dicke Tränensäcke hatten sich gebildet und hatten sich bläulich gefärbt. Sein Haar war lang und ungepflegt und stand rings um den Helm hinaus. Doch er hatte sich nicht nur ins Negative gewandelt, seine Muskeln waren stärker und größer geworden. Sein Körper war weiter gestählt worden und sein Wille, alleine um der Gefallenen Willen, war ungebrochen. Auch wenn er sich viele Gedanken machte. Simon spuckte auf den Boden, der filzige Belag der sich auf der Zunge bildete wenn man Zwergenbier trank war einfach ekelhaft. Simon sah vorwärts, es war nicht mal mehr ein ganzer Tag bis zu Karak Norn. Sie waren nun schon wieder zwei weitere Monate gewandert. Manchmal berichteten Späher von seltsamen Bewegungen in Gräsern und Gebüschen, wahrscheinlich kleinere Gruppen von Grünhäuten. Also keine Gefahr, welche Grünhaut würde schon so eine Armee angreifen, besonders wenn doch diese tapferen und mutigen Söldner dabei waren. Simon spuckte abermals aus, dieser Söldnerhauptmann machte Simon Sorgen. Er war nicht das was er erhofft hatte, Simon hatte mit einer Marionette gerechnet die nur dabei ist um als Zahlmeister und als normaler Anführer eines Regiments zu fungieren und die alle Befehle entgegennimmt ohne danach zu fragen. Doch da hatte sich Simon anscheinend getäuscht, der Mann stellte Fragen und zeigte eine sture Haltung gegenüber Simon, der ja nach Berichten des Kommandanten einer der Befehlshaber über ihn und seine Armee war. Es war schon verrückt, der Mann scherte sich um seine Soldaten, was keinesfalls Schlecht war, sondern eher gut und doch war er ein negativer Pol im Kampf um den Sieg. Er würde wahrscheinlich Befehle anders weitergeben, würde sich wenig darum kümmern was seine Kommandanten sagte, nun gut es ging ja schließlich um die Leben seiner Männer doch ging es auch um die gesamte alte Welt. Simon schluckte, wenn Benjamin wirklich recht hatte dann war das Imperium und der Rest der Völker an drei weiteren Fronten bedroht, zwar nicht gleichzeitig doch so ziemlich zur gleichen Zeit. Simon atmete müde ein und aus und schloss kurz die Augen während er weitermarschierte, als sich plötzlich ein Bolzen neben seine Füße bohrte. Simon der in der an der Spitze der gesamten Armee stand schreckte auf, riss seine Augen auf aber blieb innerlich kühl und ruhig. Der erste Schock war überwunden, Simon hob die Hand um zu signalisieren das die Armee 92 stehen bleiben sollte. Ihm war klar das Grünhäute keine Armbrüste verwendeten und das dies eindeutig ein Bolzen war und was ihm noch viel klarer war, jemand der so knapp vor seine Beine einen Bolzen abfeuern kann, muss ein Meisterschütze sein und ein Meisterschütze würde in den Helm schießen, da er bei der Meteorrüstung keine Chance hätte. Simon sah sich um, sie standen angewinkelt auf einer Straße die den Berg hinaufführte, um sie herum ragten Bäume in die Luft. Sie flankierten den Weg und die Bäume zogen sich als Baumstreifen einige Meter die Klippen hinauf. Plötzlich ertönte eine tiefe Stimme, wahrscheinlich die eines Zwerges. Sie brüllte etwas in einer seltsamen weichen Sprache, das Gemisch aus harter Zwergenstimme und weicher Sprache klang völlig lächerlich. Simon winkte dem Regiment hinter sich zu und Thorgrim kam vor, er war in eine glänzende Rüstung mit Kettenhemd gekleidet und trug seine Muskete. Thorgrim nickte, „Eindeutig ein Dawi.“ Dann sah sich der Musketenschütze um und rief laut in Khazalid, „Wir sind Soldaten aus dem Imperium und aus den stolzen Festungen der Dawi. Wir sind auf dem Weg zu Karak Norn um einen Tag halt zu machen und dann den Wald von Loren zu besuchen.“ Drei Zwerge die vorher unmöglich auszumachen waren sprangen aus ihren Verstecken heraus. Sie waren ungewöhnlich gebräunt für einen Zwerg, das war wirklich ungewöhnlich, bei der schwachen Sonne und dem Lebensraum Stollen, Berg oder Burg. Ihre Glieder und ihr Körper war nicht so massig wie der von normalen Zwergen, zwar noch massiger als von Menschen doch ungewöhnlich dürr. Ihre harten Gesichtszüge zeigten das sie nicht warten würden mit diesen seltsamen Armbrüsten zu feuern. Die Waffen war ungewöhnlich klein und schlank. Ihre Bärte waren allesamt schwarz gefärbt. Ihre Uniformen waren in oliven Grün gehalten, nur die wettergegerbten Kettenhemde zeigten das sie Krieger waren. Einer der drei Zwerge trat vor, mit einem schrecklichen Dialekt begann er zu reden, „Wer seid ihr, wenn ihr keine Bretonen seid, ihr tragt Rüstungen und Waffen. Führt Ritter mit euch und Kriegsmaschinen. Was wollt ihr?“ Simon zog eine Augenbraue hoch, woher konnten sie wissen das sie Kriegsmaschinen besaßen, die Kriegsmaschinen waren fast am Ende der Armee. Doch er zögerte nicht zu antworten, „Wir sind die Verteidiger von Karak Ungor, die Streitmacht die weiter ausgezogen ist um gegen weitere Chaosarmeen anzutreten.“ Nun zog der Zwerg die Augenbraue hoch, „Warum, die große Chaosarmee wurde doch zurückgeworfen und vernichtet.“ Simon schüttelte den Kopf, „Es stehen noch drei Invasionen bevor und davon findet eine in Loren statt, wir sind gekommen um die Bastarde gebührlich zu empfangen.“ Der Zwerg nickte, „Nun Gut, wir sind die Grenzläufer von Karak Norn, folgt uns. Die anderen werden im verborgenen bleiben und das Feuer auf Offiziere und Kommandanten eröffnen falls ihr lügt.“ Simon zog wieder eine Augenbraue hoch, „Wenn ihr mir die Frage erlaubt, wie viele Grenzläufer sind noch im Verborgenen.“ Der Zwerg blieb ernst, „Wir werden uns sicher nicht den Vorteil berauben und euch unsere Zahl nennen.“ 93 Simon gab erneut das Zeichen und die Armee marschierte weiter. Alrecht blieb ruhig, er wusste wo sie waren. Bretonisches Gebiet und die stinkenden Bastarde mochten es gar nicht wenn imperiale Streitkräfte an ihren Grenzen marschierten. Wahrscheinlich hatte dieser stumpfsinnige Könige bereits die gesamte Ritterschaft zu den Grenzen geschickt um diese Armee zu erwarten. Denn eines war klar, niemand konnte ruhig schlafen, wenn eine dreitausend Mann starke Streitmacht des erbitterten Feind durch das eigne Land marschierte. Nun, wahrscheinlich würde es sich zwar als äußerst amüsant erweise bretonische Ritter von ihren hohen Ross herunterzuholen doch sollte man sich im Angesicht der Bedrohung des Chaos jeden möglichen Verbündeten offen halten. Alrecht gähnte, auch dieser Anführer, Simon, beunruhigte ihn. Er wirkte unglaubwürdig, er sollte einen Hieb eines großen Dämons überlebt haben? Unwahrscheinlich wenn nicht unmöglich. Doch der Söldnerhauptmann schluckte nur den pelzigen Belag auf seiner Zunge runter und richtete sein Schwert und Panzer zurecht. Fang saß ungewöhnlich verkrampft auf seiner Schulter, etwas konnte nicht stimmen. Irgendetwas schien schief zu laufen, doch was, war die Frage. Der Mann kratzte sich an seinen drei Tage Bart. Vielleicht sollte er Simon vorwarnen, in seiner Vermessenheit würde er wahrscheinlich glauben die Bretonen wären erfreut das Imperium begrüßen zu dürfen. Wahrscheinlich dachte er das wirklich. Der Hauptmann schluckte, er konnte nicht glauben das wirklich sein Leben in den Händen dieses Bübchens lagen. Vielleicht sollte er ihn aber trotzdem warnen. Denn dieser Ritter konnte sicherlich nichts dafür, so weit Alrecht bescheid wusste wurden diese Geheimorden der Ritterschaft immer nur gebildet um Chaoskulte auszuheben. In diesem Fall stand ihnen wohl der große Gewinn bevor. Resignierend schüttelte Alrecht den Kopf und ritt geschwind auf die Spitze der Armee zu. Der Hauptmann war nicht in der besten Verfassung, den die lange Reise tat weh in den Knochen und genügend Schlaf bekam man auch nicht. Doch der Hauptmann musste sich eingestehen das die fast täglichen Besäufnisse nicht gut für ihn waren. Der Mann senkte seinen Kopf, zog das Schwert und schlug mit der flachen Seite gegen den linken Oberschenkel seines Pferdes. Mit einem verärgerten Wiehern reagierte das Tier und beschleunigte. Mit wachen Augen sah sich Jean um, es war ihm heiß und die riesige Armee von Dieben würde bald an der Grenze sein. Zwar waren sie erst am Weg zur Zwergenfestung doch würden sie sicher durch den Wald wollen. Wie die Kundschafter berichteten besitzen sie schreckliche Kriegsmaschinen mit denen sie den Wald zerstören werden somit müssen die Elfen rauskommen was sie ins Feuer der warteten Zwerge und Menschen führte. Diese imperialen Bastarde waren nichts weiter als räuberische Abschaum der immer und immer wieder versuchte das schöne Land Bretonia zu stehlen. Jean de Gille sah sich noch einmal um. Er war zwar erst ein fahrender Ritter doch wenn er mit den anderen die imperiale Streitmacht niedergerungen hatte würde er zu einem der Ritter des Königs und dann würde er sich auf die Suche nach dem heiligen Gral machen. 94 Er wollte unbedingt zu einem der hohen Ritter werden damit er seinem Dorf und seiner wunderschönen Frau alle Ehre machen konnte. Dem Jungen schwoll die Brust, wenn er an die Ehre und an seine Taten dachte, die er noch erringen würde. Doch eins war auch ihm klar, es würde nicht einfach werden. Die imperialen Diebe führten auch ihre Ritter mit, auch wenn sie nur zu Fuß waren, würden sie diese Truppen nicht so einfach nieder reiten können und wenn die schrecklichen Gerüchte stimmten war auch dieser Dämontöter unter ihnen. Jean hatte schon viel von diesem Simon gehört, auch wenn unwahrscheinlich klang das so ein tapferer und ehrenvoller Ritter ein Dieb war, war die Nachricht schon schrecklich. Denn dieser wahrscheinlich zwei Meter große Ritter schwang in der eine Hand den Runenhammer seines Ordens und in der anderen ein runenbesetztes Schwert. Seine Augen sollen blau wie der Himmel sein und er soll es im Armdrücken mit jedem Zwerg aufnehmen können. Dieser Mensch war einfach unglaublich, Jean wollte auch soviel erreichen wie er. Er würde viel Ehre erringen wenn er diesen Simon besiegen könnte. Es würde sicher viel Mühe kosten doch Jean war sich sicher das er es schaffen konnte, wenn er es nur richtig wollte. Der Bretone machte sich bereit, denn wie die Knappen berichteten, die vorhin ausgeschickt wurde um zu erkunden. Wird die Streitmacht nicht in den Toren Karak Norns eingelassen, dies bedeutete das die Streitmacht weiterziehen muss und zwar um den Wald und dort werden sie auf die Ritter treffen. Es sei den sie greifen wirklich die Waldelfen an, was sehr unwahrscheinlich ist da selbst ein imperialer Räuber wissen sollte das es niemals gut ist sich mit den Elfen anzulegen. Denn sie leben lange und ihr Hass erstirbt genauso wenig wie der, der Zwerge, wenn er nur einmal entfacht ist. Doch Jean lies sich davon nicht weiter ablenken und konzentrierte sich auf den wunderschönen Mischwald vor sich. Simon war vollkommen übermüdet, seine Augen würden ihm gleich zufallen falls, zu spät. Der Paladin war im Sattel seines Pferdes eingeschlafen. Da rüttelte ihn jemand wach, Simon schreckte auf und riss auch sofort die Augen auf, sah zu dem hin der ihn aufgeweckt hatte. Es war ein Bote der Waldläufer er sah mit böser Miene zu dem Reiter auf und lies das Bein von Simon wieder los, „Ihr bekommt keinen Einlass in unsere Festung, wir müssen euch sofort auffordern sich von unserer Festung zu entfernen oder wir sehen diese Streitkraft als Belagerer und Besatzer an und werden Gegenmaßnahmen einleiten.“ Simon der plötzlich hellwach war funkelte den Zwerg scheinbar toten Augen an, sein Gesicht hatte sich versteift und war eine emotionslose Zone der Gleichgültigkeit, „Würdet Ihr mir auch verraten wieso unsere Streitmacht keinen Einlass bekommt oder wenigstens wieso eine Streitmacht, die aus einer Allianz aus Menschen und ZWERGEN besteht als Belagerer angesehen wird?“ Der Zwerg versteifte sich und stapfte ungestüm mit einem Fuß auf, „Warum? Wir sehen diese Streitmacht als Bedrohung an, selbst wenn ihr unsere Brüder als Verbündete habt. Es besteht die Chance das ihr sie meuchelt und die Maschinen benutzt um uns zu belagern.“ Simon hob die Augenbraun und in sein Gesicht wich wieder Emotion und zwar Enttäuschung und Müdigkeit. Wenigstens glaubten diese verfluchten Zwerge nicht das die Zwergeneinheiten aus der Armee 95 ihre Festung angreifen würde, „Nun gut, wir werden uns an eure Bedingungen halten doch würdet Ihr mir noch eine kleine Frage erlauben?“ Der Zwerg nickte abwesend. Simon begann sofort zu sprechen, „Wo beginnt der Wald von Loren und welche Straße nehmen wir am besten um nicht mitten in den Wald zu trampeln damit uns die Elfen mit ihren Pfeilen aufspießen?“ Der Zwerg überlegte kur, „Nun, Ihr müsst nur diesen Weg folgen und euch die gesamte Zeit westlich halten, bis ihr die westliche Seite des Waldes betrachten könnt, dann marschiert ihr einfach nordwerts.“ Simon nickte, „Danke Herr Zwerg.“, soviel hätte er auch alleine herausgefunden. Schon war der Zwerg schon wieder verschwunden und Simon in seinem üblichen Tiefschlafphase, da rüttelte ihn wieder eine Hand wach. „Was ist los?!“, murrte Simon mit unfreundlicher Mine. Wenn das jetzt wieder dieser Zwerg ist, trete ich ihm ins Gesicht. Starr nickend stellte Simon fest das die Hand ihn aber an der Schulter hielt und rüttelte, etwas enttäuscht drehte er sich zu Alrecht, „Ja?“ Alrecht sah mindestens genauso fertig wie Simon aus, doch er salutierte und er schaffte es das dies wie eine Beleidigung wirkte, „Herr Simon, Sir, seid ihr euch eigentlich bewusst das Ihr mit einer riesigen Streitmacht in bretonisches Hoheitsgebiet eindringt?“ Simon nickte verschlafen bevor er verstand, „Meint Ihr etwa das sie dies als kriegerische Handlung ihnen gegenüber auffassen?“ Alrecht sah kurz auf den Boden, „Ich befürchte fast das diese bretonischen Dreckskerle bereits mit einer Armee auf uns warten.“ Simon nickte, er war wieder in Sekundenschnelle erwacht, „Nun verstehen diese Leute unsere Sprache?“ Alrecht wackelte mit den Kopf hin und her, „Nur begrenzt Sir.“ Der Paladin zögerte kurz, „Nun schickt drei unserer Späher als Botschafter los.“ Simon starrte kurz in die Luft bevor er laut nach einem Boten brüllte, diesem erlegte er dann die Aufgabe auf die drei Männer bzw. Kinder herauszusuchen und ihnen ihren Auftrag zu erteilen. Danach dankte er Alrecht mit einem stummen nicken. 96 Kapitel 17 Bretonen Simon zögerte noch kurz, doch dann lies er sich ein Pferd bringen, mit etwas Hilfe stieg er dann auf das Ross und gab ihm die Sporen. Kurz scheuend galopierte das Pferd los, bald hatte Simon die drei Späher eingeholt. Er schickte einen zurück und trat als Botschafter mit zwei unbewaffneten Leibwachen auf. Sie ritten eine gute Stunde neben dem Wald her als er endlich zuende war. Simon war schon fast schockiert als er das gigantische Reiterheer einige Hundert Meter vor dem dichten Mischwald sah. Doch Simon setzte wieder seine gefühlslose Maske auf und gab seinem Pferd wieder die Sporen. Still ritten sie auf die gigantischen Masse aus Stahl, Männern und Pferden zu. Die zwei Späher schienen sich unglaublich zu fürchten, nicht verwunderlich bei dieser schier gigantischen Anzahl an Männern. Simon war sich sicher das dies nicht einmal die Hälfte der Arme Bretonias war, doch standen gute Fünftausend Soldaten vor ihnen. Simon ritt auf ein Regiment zu das von einem Mann in einer silbern strahlenden Rüstung angeführt wurde. Die Farben am Tuch des Pferdes und der Fahne an seiner Lanze wirkten viel zu bunt und aufdringlich, fast schon lächerlich. Simon machte ungefähr zehn Meter vor diesem Ritter halt, dabei fiel sein Blick auf die seltsame Blume auf seinem Schild. Als er abgestiegen war betrachtete er die Männer mit seinem gefühlslosen Augen kurz, „Haltet ein Rittervolk Bretonias, wir kommen nicht in Absicht euer Land zu rauben oder gar einen Krieg gegen euren König zu beginnen.“ Der Ritter wusste nicht was er tun sollte und sah sich hilflos um, als plötzlich an andere Ritter neben dem Regiment an Rittern in dieser seltsamen Formation eines Keils vorbeiritt.“ Dies schien ein Ritter hören Rangs zu sein, denn seine Fahne schmückte nicht diese Blume sondern einfach nur die Farben der Banner der gesamten Infanterie, er stieg von seinem Pferd und ging auf Simon zu. Der Mann zögerte kurz und sah den Mann mit einem höhnischen Grinsen an, „Wieso sollte ein Söldnerheer nur ausgehoben werden um durch Bretonia marschiert.“ Simon sah den Mann mit festen Blick in die Augen, worauf das höhnische Grinsen verlosch, „Wir sind auf dem Weg zu eurer Küste, ein gigantisches Heer des Chaos wird einfallen und wir sind hier um dem König und seinen Rittern bei dem Kampf beizustehen.“ Der Mann zögerte kurz, „Woher wollt ihr das Wissen, ich dachte die Schlacht hat schon bei der Zwergenfestung stattgefunden.“ Simons Blick verfinsterte sich, „Jedem der großen Reiche steht ein Angriff bevor, doch wir konnten den Angriff nur mit der Hilfe der Zwerge zurückschlagen und ihr werdet es auch nicht können falls ihr unsere Hilfe nicht annehmt und gegen dieses Heer zieht.“ Der Mann schien kurz die Zähne zu fletschen und zog blitzschnell ein Schwert, „Ihr denkt das eure Armee aus ehrenlosen Kriegern uns beistehen darf? Ihr glaubt ein Reich das mächtiger ist als das Imperium braucht die Hilfe von euch, dies ist eine Beleidigung des Reichs und von meiner Ehre, ich fordere euch zum Zweikampf heraus.“ Simon sah den Mann verwundert an, „Ich habe nicht vor euch zu töten.“ Der Ritter starrte den Mann mit schierem Hass an, „Seid nicht so töricht zu glauben das ihr mich besiegen könntet.“ Darauf sauste die Klinge des Mannes herab, Simon wurde von seiner Rüstung gerettet. Denn die 97 Klinge prallte lauthals klirrend an den Brustpanzerplatten ab. Darauf wirbelte Simon herum, sodass sein Mantel ihn verbarg und der bretonische Ritter kurz nicht wusste was er tun sollte. Als Simon herumwirbelte zog er sein Schwert und hob nach rechts als er die Drehung vollzogen hatte. Klirrend trafen sich die Klinge wieder, Funken sprühte als die Runenklinge über das Stahl der anderen Klinge streifte. Simon wich zurück worauf ihn eine Schwertspitze folgte, er wich kurz nach rechts aus und verpasste dem Mann mit der flachen Seite seines Schwertes einen Streich auf den Hinterkopf, dieser schien schon fast vor Wut zu schäumen, „Ihr wagt es mich auszuspotten, dafür sterbt Ihr!“ Schnell zog Simon sein Schild hoch als der Mann plötzlich sich duckte und mit riesiger Kraft einen Streich nach links vollzog wobei er sich gleichzeitig aufrichtete. Doch Simon war schnell genug und wieder zog die Klinge des Bretonen über das Schild. Simon wusste das er dem Ritter überlegen war und das dieser es nur nicht wahrhaben wollte, doch durfte er ihn nicht töten, dies hätte zur Folge das die Armeen aufeinanderprallen würden. Simon fragte sich kurz was er tun sollte und er hatte eine Idee, wie er seinem Drang dem Bretonen aufzuspießen und der Pflicht der Diplomatie genüge tun konnte. Der bretonische Ritter holte zu einem kräftigen Streich nach links aus, wobei Simon das gleiche tat. Der Bretone schlug als erstes zu, doch Simon war schnell genug und so trafen sich die Klingen in der Mitte, worauf die Klinge des Bretonen kurz hinuntergedrückt wurde bis der Adelige sie aus den Händen verlor. Simon wartete keine Sekunde und holte erneut zu einem Schlag aus, doch schlug er nur mit der Faust zu. Was er vergessen hatte, er hatte noch immer gepanzerte Handschuhe an. Seine Faust prallte mit unglaublicher Wucht gegen die Nase des Bretonen und gegen seine Oberlippe. Mit aufgeplatzter Oberlippe und gebrochener Nase fiel dieser dann zu Boden, er blutete aus der Lippe und der Nase. Simon richtete sein Schwert auf dessen Hals um seinen Triumph deutlich zu machen, „Nun, ich hatte nie vor euch zu töten, doch müsst ihr verstehen das ich mich nicht umbringen lassen konnte.“ Daraufhin lies er sein Schwert wieder in die Scheide gleiten und sah sich um, die Ritter waren wohl erstaunt mit welcher Leichtigkeit er diesen Mann besiegt hatte, doch durfte man nicht vergessen das Simon sich mit unsterblichen Gegner gemessen hatte und dies auch überlebte! Diese Ehre wurde nur wenigen Sterblichen zu Teil. Simon versuchte dem Mann in die Augen zu sehen, doch dieser sah auf den Boden und richtete sich dabei auf. Das Blut floss in Strömen und tropfte dem Mann auf die Rüstung und dann auf den Boden. Der Bretone sah wütend drein, „Ihr habt Eure Ehre bewiesen, ich muss euch glauben schenken, doch wenn ihr vorhabt uns zu verraten wird die Rache des Königs fürchterlich sein.“ Simon nickte wieder mit seiner eisernen Miene, „Gut dann müssen wir uns beide keine Sorgen machen.“ So trafen sich die Armeen und weder die imperialen noch die bretonischen Streitkräfte brachten sich Vertrauen oder irgendeine Art von Einverständnis gegenüber. Die Marsch war still und er führte nach L’anguille, eine bretonische Festung, nahe am Meer. Simon atmete aus, es war klar das die Streitkräfte des Chaos über den Seeweg eintreffen würden, es war auch klar das mächtige Zauber gewirkt werden würden. 98 Simon schluckte wenn er an das letzte Mal zurückdachte, es war ein schreckliches Massaker, es war einfach nicht zu beschreiben. Soviel Leid, gebracht von nur einer Kreatur. Simon stockte, ihm standen die Tränen in den Augen wenn er an all seine gefallenen Kameraden und an seinen Onkel dachte. Es war schrecklich, ja, doch musste er verhindern das noch viel mehr Leid über die Völker der alten Welt kommen und wenn es nötig sein sollte mit seinem eigenen Leben. Er schluckte, sie hatten dem Herrscher des Wandels gegenübergestanden und bald würden sie auf einen neuen Dämon treffen. Vielleicht dem des Zerfalls oder dem der Gewalt und des Zorns, oder vielleicht auch dem der fleischlichen Gelüste. Kaum zu glauben das eine so minderwertige Eigenschaft in jedem Menschen enthalten soll, denn wenn es einen Chaosgott gab den Simon am meisten verabscheute dann war es der, der fleischlichen Gelüste. Denn zu viele hatte dieser Bastard, ja, viel zu viele Diener hatte dieser Gott unter der Schar der Menschen. Simon wusste was auf Feiern von Adeligen zuging, sie nahmen Drogen die aus seltsamen Staub, Warpsteinstaub glaubte Simon und einem vielversprechendem Kraut namens Rauschkraut zubereitet wurden. Es war klar das diese Menschen dem Gott unabsichtlich dienten doch auch viele dienten ihm absichtlich. Sie schufen einfach Zirkel und andere ketzerische Kulte die den Götter des Chaos huldigen. Simon ballte seine Fäuste, Wut rauschte durch seine Adern. Vielleicht sollte er aufhören darüber nachzudenken. Vielleicht sollten sie einfach weitermarschieren. Schon viel zu lang hat er sich in solche unwichtigen Themen vertieft ohne auf die wirklich wichtigen Dinge zu achten, wie zum Beispiel die Moral seiner Leute. Simon, der die ganze Zeit an der Spitze der imperialen Streitkräfte saß, lies sich zurückfallen bis er wieder bei seinem alten Regiment war. Mit wenig Worten begann er einfach zu reden, „Sir Patrick?“ Der alte Ritter horchte auf, Simon sprach weiter, „Wie glaubt Ihr, ist die Moral der Truppen zur Zeit?“ Patrick wartete kurz bevor er antwortete, „Nun Sir, wie ihr wisst haben uns die Bretonen mit einer riesigen Streitmacht begrüßt, Sir, wie würdet Ihr euch da fühlen.“ Simon und Patrick lächelten gezwungen, „Nicht allzu Gut, denke ich.“ Patrick nickte still, „Besonders die Novizen sind nervös, sie haben noch nie mit solchen Ausmaßen an Soldaten zu tun gehabt, nur wenige haben wirklich alle Lehrjahre in einer Miliztruppe oder als Knappe abgelernt.“ Simons Gesicht wich zurück, „Ihr meint der Orden hat uns nicht einmal richtige Ritteranwärter geschickt? Wie sollen wir ....“ Patrick unterbrach den Paladin, „Nun, Sir Simon, wenn ich mir die Bemerkung erlaubt aber ihr solltet beziehungsweise dürftet noch gar kein Paladin sein und doch hat Euch der Orden zu einem gemacht.“ Simon schwieg kurz, er und auch Patrick wussten das dieses Gespräch gezwungenermaßen in dem üblichen Ton gehandhabt wurde, obwohl sich die beide nun schon eine halbe Ewigkeit kannten. Er wusste auch das er recht hatte, niemand in dem alten Ritterzug hatte wohl soviel über den Orden in den geheimen Büchern gelesen wie Simon. Er wusste das es wichtig war wenigstens zwölf Jahre als Ritter zu überleben oder eine große Tat zu vollbringen, doch beides hatte Simon nicht getan. 99 Doch da, da kam ihm ein Gedanke, er konnte den Drachenhammer schwingen. Ja genau, er war der einzige der diese mächtige Waffen heben beziehungsweise gebrauchen konnte ohne in einem höllischen Feuersturm zu Asche zu zerfallen. Simon schüttelte den Kopf, „Nun, ich bekam die Bürge und die Ehre als ein Paladin zu dienen weil ich den Drachenhammer schwingen kann.“ Patrick nickte wieder, „Ihr habt wohl recht.“ 100 Kapitel 18 Meister der Pestilenz Renald keuchte, er war ein Jäger und hatte die Hafenstadt L’anguille für längere Zeit verlassen um auf den weiten Ebenen Hasen zu jagen, doch welcher Anblick sich ihm jetzt Bot war kaum zu beschreiben. Die Festung und das Meer waren nicht zu sehen, beides war von einem gelb bis grünen Nebel belegt. Der Nebel war dick und es lies sich nur schwer atmen wenn man in die Nebelbank ging. Renald suchte nach dem Tor der Festung, nur die Türme ragten über die schweren Nebelschwaden empor. Es schien dem Jäger als hätte er eine Gestalt auf den fast ganz verdeckten Zinnen gesehen. Renald tastete sich an der Wand entlang, an den schweren Festungsmauern hatte sich der Nebel gesammelt und verflüssigt. Die Flüssigkeit war schleimig und sie war warm. Endlich, der Jäger hatte das Tor gefunden. Sein Herz pochte, noch nie zuvor hatte er von so einem Nebel gehört, es konnte nicht mit rechten Dingen zugehen. Zu einem erneuten Schrecken bemerkte er das die Tür, die in das Tor eingearbeitet war, offen stand. Langsam drückte Renald die beschlagene Holztür auf, es herrschte noch immer Totenstille, nicht einmal der Wind wagte zu wehen, vielleicht wusste er was das für ein schrecklicher Nebel war und wollte ihn nicht hinaustragen. Der große Hof war normalerweise voll mit Menschen da hier der große Marktplatz stand, doch niemand war zu sehen. Hinter dem Marktplatz lag die Burg der Festung und westlich von der Burg ging eine Brücke zu dem Hafen, der sich ungefähr eine halbe Meile über eine Klippenformation zog. Renald zitterte, er wusste das es ein schrecklicher Fehler gewesen war hier in den Nebel zu gehen und ihn zu atmen und ihn beschlich immer mehr das Gefühl das es auch ein riesiger Fehler war in die Festung zu gehen. Renald ging langsam durch den Marktplatz, die Stände wurden plötzlich verlassen den die Wahre hing noch an den Stangen die, die Dächer hielten. Plötzlich stieg Renald in etwas weiches. Es schmatze als der Fuß des Jägers in etwas versank, als Renald versuchte den Fuß herauszuziehen sah er auf das Ding hinab in das er gestiegen war, zu seinem Entsetzten war es eine Leiche. Die Leiche sah fürchterlich aus, Renald beachtete den verunstalteten Körper nicht, sondern sah nur in das Gesicht. Das Gebiss schien von langen Schreien ausgerenkt zu sein, die Haut war überseht mit dicken Blasen und Pocken, einige waren aufgeplatzt und hatten das Eiter über das Gesicht vergossen. Die Augen waren glasig und trüb, aus der Nase floss auch eine ekelhafte Flüssigkeit. Außerdem schien der Mann sich zu erbrochen haben bevor er liegen blieb, denn an seinem Kinn klebte Erbrochenes, das sich mit einer gelben Flüssigkeit und Blut vermischt hatte. Mit einem festen Ruck war der Jäger wieder frei, kurz torkelte er noch bis er dann überstürzt zu laufen begann. Er lief auf das Tor zu, doch er fand sich vor der Burg wieder, er musste sich verirrt haben. Da drang plötzlich ein Wort an seine Ohren, „Hilfe!“ Es klang erstickt und auf das Wort folgte heftiges Husten und Spucken. Eine Gestalt hinkte in den Sichtbereich Renalds. Sie sah krank aus, ihre Augen weiteten sich, „Gesundes Fleisch? Wieso, Wieso bist du nicht krank!?“ 101 Renald ging einige Schritte zurück, er zitterte, die Gestalt schien fast soweit wie der arme Teufel am Marktplatz zu sein, „Ich, Ich gehe schon wieder.“ Der Jäger drehte sich zum Marktplatz und lief, die Gestalt hinkte hinterher, keuchte und spuckte. Er lief und lief, er glaubte schon fast beim Tor zu sein als ihn ein Fausthieb traf, eine weitere kranke Gestalt hinkte auf ihn zu. Mit keuchender Stimme und einer verschleimter Kehle versuchte die Gestalt zu reden, sie spuckte gelblichen Schleim dabei, „Wenn wir sterben stirbst auch du!“ Kreischend riss sie ihren Mund auf und entblößte verfaulte Zähne, kurz bevor sich diese in die Kehle von Renald bohren konnten teilte dieser einen kräftigen rechten Hacken aus. Die fauligen Zähne zersplitterten und die Gestalt heulte auf, da der Faustschlag einige Eiterbeulen platzen lies. Mit unglaublicher Kraft riss sich der Bretone los und lief, lief so schnell er nur konnte, denn er wusste, noch einmal würde er nicht das Glück haben und einen solchen Angriff überleben. Gramek fluchte, sein Gyrokopter wollte nicht so recht funktionieren. Er ächzte seltsam und der Motor schien knapp vor der Explosion zu stehen wenn das Fluggerät gestartet wurde. Der Maschinist versuchte nun schon gut vier Stunden das Ding zu reparieren, nun hatte er schon jede Kammer, jeden Kolben, jedes Ventil überprüft, jetzt blieben nur noch die Panzerplatten aber das die an solchen Geräuschen Schuld waren war unwahrscheinlich. Der Zwerg legte sich auf den Rücken und schob sich unter das Holzgerüst das den Gyrokopter hielt. Wirklich, einer der verdammten Gobbopfeile steckte noch in der Panzerplatte. Der Maschinist nahm einen Schraubenschlüssel und nahm die Platte herunter. Die Pfeilspitze hatte ein Zahnrad blockiert und dies schien der Maschine viel mehr Leistung abverlangt zu haben. Zufrieden ausatmend schraubte Gramek die Platte ohne Pfeil wieder an die Maschine. So, nun war es an der Zeit einen Probeflug zu machen. Gramek warf drei vier ölgetauchte Holzscheite in den Brennkessel und verschloss diesen fest, danach drehte er an dem Kurbelrad, das sich im Flug unter einer Panzerplatte, im Motor verbarg. Kratzend wurde etwas über einen Stein gezogen, Funken flogen. Kurz zischend und dann schon fast explosionsartig schossen Flammen aus dem Brennkessel, gut. Nun nahm Gramek, bereits ausgekochtes Wasser und fühlte es in den Tank. Zischend brachte das chemische so heiß gebrachte Feuer das Wasser zum Kochen und schließlich fingen sich die Rotorscheiben zu drehen an. Gramek setzte sich ans Steuer, drückte den Hebel zurück und wartete. Die Rotorblätter drehten sich immer schneller und verschwanden nun in einem Kreis aus silbrigen Grau. Langsam begann sich das Fluggerät zu heben, der Lärm denn das Ding verursachte war dem Zwerg egal, er musste es testen. Knatternd erhob sich der Gyrokopter und dann sauste er auch schon über die Reihen der Krieger und Reiter. Fast schon mit so etwas wie Freude starrte er in die erschrockenen Gesichter der Bretonen, für die imperialen Soldaten gehörte dies schon zu einem fast alltäglichen Anblick, so hoben die meisten nicht einmal die Köpfe. Gramek war es egal, er war schon lange über die Armee hinweg geflogen. Er steuerte auf die Koordinaten der bretonischen Festung zu. Doch er sah nur riesige Nebelschwaden, selbst das Meer konnte der Zwerg nicht sehen. Mit unglaublicher Geschwindigkeit sauste er über die Nebelbank hinweg und fand sich weit am Meer draußen wieder. Das Meer war dunkel und sah unnatürlich aus, nicht das kleinste bisschen Wind und trotzdem ein 102 starker Wellengang. Gramek sah nach vor, er erstarrte. Eine gigantische Flotte aus mindestens Siebenhundert wenn nicht mehr schwarzen Schiffen steuerte auf die bretonische Insel zu. Gramek ergriff das Steuer und wendete, er musste sofort Bericht erstatten. Simon der in seinem Regiment marschierte war beunruhigt, er konnte die Verzerrung der Natürlichkeit, die Falschheit spüren. Etwas stimmte nicht, etwas lief falsch. Er spürte Tod wo keiner sein sollte, er spürte Verderben Leben sein sollte. Er wusste das Chaos war da. Der Verfall schien greifbar nahe zu sein, als würde er die Armee schon befahlen haben, als würde man ihn atmen, als wäre man infiziert. Simon schluckte, was wenn es stimme, wenn sie gegen den Verfall, wenn sie gegen den Meister der Pestilenz kämpften und er seine verfallenen Pranken schon um die Armee geschlungen hatte. Der Paladin ging in sich, er suchte nach etwas das ihm Schmerzen oder ähnliches bereitete aber er fand nichts. Doch das Gefühl das etwas nicht stimmte und das sie sich etwas näherten das Tod brachte blieb. Simon sah sich um, Gramek war vor einer Stunde genau aufgebrochen, er hätte schon zurücksein sollen. Die Festung in der sie die Ankunft abwarteten war nicht mehr weit und sie hatten den großen Vorteil von Festungsmauern. Ja, sie mussten noch immer die dunklen Magier erwarten und mit ihnen fertig werden doch fiel dies um einiges leichter wenn man einen halben Meter aus harten Gestein zwischen sich und den Magiern hat. Simon lächelte, plötzlich versagte es ihm, als hätte ihn ein Hieb getroffen. Die Festung! Natürlich, jeder der Gelehrten weis das der Armee des Nurgle ihren Feinden schon lange vor ihrer eigentlichen Ankunft einen schrecklichen Kampf auferlegen. Denn Kampf mit dem eigenen schwachen und verletzlichen Körper. Denn keine Armee kann kämpfen wenn sie an der Pest leidet, wenn die Rotpocken wüten oder ihnen die Glieder am lebendigen Leib abfaulen. Simon war sich sicher das sich die Armeen der Pestilenz noch auf dem Weg befanden das die Festung nicht zu gebrauchen sein wird. Die Kranken werden sterben, selbst wenn die besten Heiler ihnen helfen wollten. Das Wasser, das Holz und selbst die Burg und ihre Festungsmauern werden von einer Seuche befallen sein sodass jeder der es wagt sich darin zu verbarrikadieren darin stirbt. Simon schluckte abermals, wie sollte er das den Bretonen klarmachen, ihm war klar das diese überheblichen Ritter nie zugeben würden das eine ihrer Festung kampflos zerstört und erstürmt wurde. Denn wenn die unheiligen Schriften nicht lügen dann sind die Anhänger der Pestilenz gegen ihre Seuche immun, sie verfallen doch sterben sie nicht daran. Der Paladin rieb seinen Handrücken an seiner Stirn, was sollte er nur tun. Sie würden einer gigantischen Armee ohne den kleinsten Verteidigungswall gegenüber stehen. Benjamin zuckte nervös, er hatte seine Gefühle für diese Frau verdrängt. Die Nacht war wunderschön gewesen doch hatte er sie seit damals nicht mehr gesehen. Was ihm aber noch größere Sorgen bereitete war das Gefühl des Todes. Benjamin schien als würde ein Beil über jedem Kopf der Armee schweben und nur warten das Schwäche gezeigt wird. Der Sigmarpriester wusste aus den Schriften das hier das Chaos einfallen wird, doch war ihm nicht klar welcher der Götter seinen Prinz, seinen Auserwählten senden würde. 103 Doch war die Anwesenheit des Todes, des Verfalls gegenwärtig. Jeder der nur über etwas Verständnis der Natur oder der Reinheit verstand fühlte den fatalen Fehler. Dieses abgrundtiefe Loch im Gleichgewicht das alles in sich hineinzieht und verschlingt und es danach als falsches, krankes oder totes Ding wieder ausspuckt. Der Priester öffnete das Buch das er von seinem Meister besaß und las weiter darin, in einem der verkrakelten Verse stand, „So seid gewarnt, denn keine Mauer der Welt, kein Wall und keine Feste wird dem Ansturm des Verfalls trotzen denn ihnen gebührt der Respekt zu verfallen ...“ daneben steht die Anmerkung seines Meisters, „Ein wahnsinniger schrieb dies vor nun gut zwei Monaten auf, er wurden schon hingerichtet doch predigte der Ketzer vom Untergang durch Seuchen.“ Benjamin zitterte, wie sollten sie einer Armee trotzen ohne den Halt einer Mauer oder Festung. Der Priester atmete tief ein und dann wieder aus, er wusste es nicht. Alrecht schauderte, seit nun gut drei Stunden wurden Verteidigungsstellungen, Fallen und leichte Holzpalisaden errichtet. Die Zwerge hoben Graben aus in denen sie ihre Schützen verschanzen konnten. Die gesamte Armee war auf den Beinen, es galt sich auf den Angriff vorzubereiten, denn wenn der Bericht des Zwerges stimmte hatten sie nicht mehr viel Zeit. Plötzlich dröhnten tiefe kräftige Kriegshörner durch das Gebiet vor dem Strand, die Arbeiten wurden abgebrochen. Denn nun galt es die Belagerungsmaschinen in die richtige Position zu bringen. Die Kanonen wurden zurechtgerichtet, die Magier und Priester rüsteten sich metal und die Reihen und die Ordnung der Krieger wurde durch stetiges Blasen der Kriegshörner, schlagen der Trommeln oder brüllen durch die Kommandanten geregelt. Alrechts Pferd scheute kurz und Fang krächzte wütend. Es schien als wären die Falken der Magier zurückgekehrt und wie Alrecht erwartete würden die Boten schnell die schreckliche Nachricht der Ankunft verbreiten. Wenn die Falken nicht durch böse Magie getäuscht wurden waren es gut über Siebenhundert Schiffe. Doch dahinter folgte eine weitere Flotte. Laut den Vogelmagiern war die Besatzung der Schiffe zum Größtteil menschlich mit einigen Ausnahmen von missgestalteten Kreaturen. Der grünlich gelbliche Nebel schien sich zu bewegen, er breitete sich aus und ein unrhythmisches Donner tauchte wie aus dem Nichts aus. Alrecht kannte dieses Geräusch nur allzu gut, anstürmende Truppen. Keine schweren Metallstiefel aber massig an der Zahl. Der Donner wurde immer lauter und lauter und schien gar nicht mehr zu verstummen wollen. Alrecht sah sich um, die meisten Kanonen der Söldnertruppen waren noch weit davon entfernt in Stellung gebracht zu werden. Einzig die wenigen Geschütze der Zwerge waren alle in Position gebracht und auf den Nebel ausgerichtet. Die grimmige Gestalt des Zwerges mit dem mechanischen Arm stand auf einem kleinen Felsbrocken, auf den grasbewachsenen Anhöhen die dann langsam abfielen und schließlich hinter der Festung am Strand endeten. Die Gestalt hatte das Gesicht zu einer Fratze aus Wut verzogen und sie brüllte die gesamte Zeit Befehle und Anweisungen. Die Kanonen wurden ausgerichtet und geputzt, geladen und Fackeln wurden herangekarrt angezündet und den Lehrlingen in die Hände gedrückt. Alrecht schüttelte den Kopf und widmete sich wieder seinem Regiment, er zog sein Breitschwert 104 aus der Scheide und schwang es mit zwei geschickten Bewegungen in einem Kreis durch die Luft. Fang krächzte verärgert, anscheinend hatte ihn das aus der angenehmsten Sitzposition geworfen. Plötzlich stieß sich der Raubvogel ab und stieg mit einigen wenigen kräftigen Flügelschlägen auf. Alrecht hustete und ergriff die Zügel seines Pferdes mit der rechten Hand, das Donner war nun schon sehr nahe, da brachen plötzlich laute Explosionen los. Die Rohre der zwergischen Kanonen spuckten Tod und Verderben. Laut krachend bohrten sich die metallenen Granaten in den Nebel um ihn dann ruckartig zu Seite zu schleudern. Laut explodieren rissen immer mehr Kuppeln aus schwarz bis weißen Rauch Löcher in die gelbliche Nebelschicht. Widerwärtiges Gebrüll brach los, die Stimmen hörten sich an als würden die Kehlen überquellen vor Schleim. Das Geschrei verstummte um dann lauter und vor allem mit einem gewissen Rhythmus wieder aufgenommen zu werden. Die schrecklichen Stimmen brüllten durch das Donnern der verschiedenen Fußpaare laut immer ein Wort heraus, „Noarr!“, um dann lauter wieder zu brüllen, „Gaarl!“ So dröhnten diese Worte in den Köpfen der Soldaten, immer und immer wieder hämmerten sich diese Worte in die Gedanken der Ritter und Bogenschützen ein. Es klang bedrohlich, angsterregend und fast unbesiegbar. Doch da wurde der schreckliche Rhythmus von einem erneuten aufdonnern der Kanonen überdröhnt. Laut pfeifend flogen nun die Geschosse der Kanonen der Menschen durch die Luft, bohrten sich durch den Nebel und loderten dann in einem kurzen letzten Aufschrei in einem Feuerball auf. Immer wieder und wieder donnerten die Kanonen und die Brüder der Zwerge setzten auch in das Gewitter ein. Die gesamte Nebelbank schien ein einziges riesiges Inferno zu sein, doch da, plötzlich brachen einige der Menschen durch. Sie waren Barbaren, ihre Haare waren hell und hatten seltsame Farben. Ihre Gesichter waren überseht mit Pocken und Eitergeschwüren, ihr Körper ebenso. Sie schwangen mächtige Zweihandwaffen oder Einhandwaffen doch sahen die primitiven Keulen furchterregend aus. Da verdunkelte die Sonne, ein peitschender Regen aus Pfeilen der Söldner ergoss sich über die ersten Reihen. Da die nächste Welle, Bolzen suchten sich ihren Weg. Schreiend und brüllend gingen einige zu Boden doch wurden die Todesschreie von anderen überdröhnt und immer wieder hallte es laut, „Noarr Gaarl!, Noarr Gaarl!“ Da brüllte Alrecht auf, sein Regiment setzte sich in Bewegung. Plötzlich ging es so schnell, sie waren soweit gereist und dann brach alles nach so wenigen Momenten los? Warum war es so, war das gerecht? Sie hatten nicht einmal die Zeit sich vorzubereiten geschweige denn sich auszuruhen und nun standen sie dem Chaos gegenüber. Alrecht drehte seinen Kopf kurz nach links, neben den Reitern der Söldner ritten die Bretonen. Stolz mit gesenkten Lanzen, mit für sie, typischer Lanzenformation. Sie ritten in solch einer Ruhe aber auch Geschwindigkeit das man glauben konnte solche Männer kannten die Bedeutung von Furcht nicht. Da kam er auch schon. Der heftige Aufprall, mit einem kräftigen Ruck wurden Alrecht nach vorne geschleudert als sein Pferd aufscheute und dann mit den kräftigen Vorderbeine den 105 Brustkorb eines Schwarzhaarschopfes mit einer groben Zweihandaxt zerschmetterte. Alrecht lies sein Schwert nach links hinuntersegeln, noch bevor er sich wieder in seinem Sattel eingefunden hatte, doch war er gut auf sein Pferd trainiert und es auf ihn, so konnten beide das schlimmste verhindern und blieben unverletzt. Klirrend prallten eine Axt und Alrechts Schwert aufeinander. Mit schmerzenden Händen musste der Söldnerhauptmann das Schwert fallen lassen, schnell griff er nach dem Schwert das an seinem Sattel hing und zog es aus der Scheide. Mit einem gezielten Stich in den Hals beendete er das weitere Daseins des Axtträgers der Barbaren. Wieder scheute Alrechts Pferd auf und zermalmte dann wieder einen Körper mit seinen mächtigen Hufen. Die Schlacht tobte und Alrecht hatte sein Schwert verloren. Patrick hustete und spuckte auf den Boden, er sah sich um. Vor ihm tummelten sich die berittenen Truppen, der Aufprall war verlaufen wie es gedacht war. Die schwere Reiterei schlug einen breiten Keil in die Reihen der Barbaren. Die leichte Kavallerie der Söldner machte sich auf um in die Flanken zu stoßen und mit einem mächtigen Schrei und dem fast schon zu theatralischen Schwert in die Luft stoßen rannten auch die Ritter los. Simon war zwar an Rang höher gestellt als Patrick doch hatte ihn der Paladin die Aufgabe erteilt den Angriff zu verkünden. Der junge Novize holte tief Luft und blies mit voller Kraft in das Horn aus Messing und Gold. Aus dem vergoldeten Metalldrachenkopf dröhnte ein tiefes und unaufhaltbares Grollen, mit lauten Schreien stürmte das Regiment nun in den Kampf. Da der Gegner weder über Magie noch über Fernkampfeinheiten verfügte würde das nicht zu einem großen Problem werden. Mit erhobenen Schwert brüllte Patrick laut zu Simon hinüber doch dieser schien ihn gar nicht zu bemerken. Das Runenschwert Simons hing an seinem Gürtel, sein Schild war auf den Rücken geschnallt dafür hielt er in beiden Händen den Drachenhammer. Die magischen Flammen züngelten an seinem Helm doch verbrannten sie ihn nicht, der Streithammerkopf war gewaltig und in dem verzerrten Gesicht von Simon konnte man erkennen das er es kaum abwarten konnte den Hammer endlich zu schwingen. Ein Adrenalinstoß, Patrick riss die Augen auf. Nur knapp hatte ihn ein Axthieb verpasst und prallte dafür mit voller Wucht in das Schild des Novizen neben ihm. Dieser brüllte laut auf und stieß sein Schwert in die Brust des Barbaren. Die erste Reihe des Regiments schlug sich förmlich durch die Reihen der Barbaren als Simon plötzlich laut aufbrüllte, „Bei Mattheus Freigreif, dies ist das reinigende Feuer!“ Mit einem kräftigen Schwung durch die Luft erzeugte Simon einen Sturm aus Feuer. Er wirbelte umher und das Feuer wurde immer stärker und der Sturm auch und plötzlich brach aus den wogenden Wellen der Flammen ein Tornado hervor. Dieser sog die gesamten Flammen in sich auf und wirbelte durch die Reihen der anstürmenden Barbaren. Schreiend, brennend sogar noch sterbend brüllten sie trotzdem rhythmisch weiter, „Noarr Gaarl! Noarr Gaarl!“ Simons Gesicht verzog sich zu einer schrecklichen Fratze und in dem Nebel der die Krieger nun einzuschließen begann wirbelte der brennende Hammerkopf wie ein Feuerball durch die Luft. Doch Patrick hatte keine Zeit sich auf das fast schon schöne Schauspiel der schweren 106 Runenwaffe zu konzentrieren. Mit kräftigen und geschickten Hieben galt es den rohen und kräftigen Axthieben der Barbaren auszuweichen. Plötzlich tauchte das Gesicht eines zähnefletschenden Barbaren neben ihm auf, ihn seinen gelben trüben Augen brannte Hass. Zwischen den dichten, langen ungewaschenen Haaren des Kopfes und des Bartes lag teils totes und teils pockenverseuchtes Fleisch. Da traf Patrick plötzlich etwas in der Seite, er spürte richtig wie die Platten auseinandergedrückt wurden, brachen, kreischten und nachgaben. Das sanfte Eindringen der Waffe, dem Druck zu Boden zu gehen, ja selbst den Wunsch zu Boden zu gehen. Denn seine verletzte Seite strahlte Wärme aus und Patrick war müde, also warum sollte er sich nicht zum schlafen betten? Mit flehenden Gesichtsausdruck sah er in die Augen des Barbaren der laut aufbrüllte, doch schien er für Patrick nur leise zu flüstern, „Noarr Gaarl!“ Der alte Ritter folgte nur einem seiner ältesten Reflexe und stach zu, sah in das plötzlich erschreckte Gesicht des Barbaren der die Augen weit aufriss und dann wieder mit seiner Axt herschlug. Ein harter Schlag gegen die Seite des Brustpanzers, laut krachend brach die Axt und eine Rippe Patricks doch dieser war schon zu Boden gesunken, in das Blut anderer Ritter. Langsam wurde er von Dunkelheit eingenebelt. Simon keuchte, in ihm tobten zwei Parteien die gleichstark zu sein schienen. Die eine Hass und die andere Trauer. Mit wippenden Kopf atmete Simon aus und ein, sein Körper bebte, Tränen flossen ihn über die Wangen, „Nein!“ Mit einem kräftigen Schwung holte Simon aus und schlug seinen Hammer in die Seite des verletzten Barbaren, den Mörder Patricks. Dieser brüllte laut auf, wurde von dem Hammer zur Seite gedrückt, da loderte dieser hell auf und die Flammen hüllten den Chaosanhänger ein. Kurz darauf zerfiel er zu rauenden Staub, Simon brüllte, schrie und weinte. Nein, Nein, Nein, das konnte einfach nicht wahr sein, Nein, das konnte es nicht. Seiner Körper bebte, seine Umgebung schien nicht mehr zu existieren, Simon fiel und fiel und nun war der Aufprall. Mit zitteriger Stimme flüsterte er leise in den Lärm der Schlacht, „Patrick?“ und wartete vergebens auf die Antwort des Bären eines Mannes. Seine Augen waren rot und geschwollen, da übermannte ihn wieder die Seite des Hasses, mit lautem Geschrei schickte er wieder eine brennende Welle gen die anstürmenden Horden. Viele der mit erhobenen Waffen anstürmenden Barbaren glühten nur kurz auf um dann zu Staub zu zerfallen. Nun roch es nicht mehr nach Tod sondern nur noch nach verbrannten Fleisch. Nein, es konnte einfach nicht wahr sein. Ein weiteres Loch tat sich in Simon auf und verschlag jegliches Gefühl. Er stand da und beobachtete die Horden wie sie auf die Armeen zustürmten. Um ihn herum hatten sich die Reiter endlich behauptet und stürmten weiter auf sie zu. Simon jedoch war unfähig zu kämpfen. Der Schock saß so tief, er verfluchte das Chaos, seine Anhänger und seine Krieger. Er hatte nun schon so viele Brüder verloren doch war soeben der zweite Mann gestorben der ihn 107 soviel bedeutet hatte. Patrick war fast wie sein Vater, er hatte sich um ihn gekümmert, hatte ihn eingeführt, er war einfach gut zu Simon gewesen. Nun war Simon hier, umgeben von toten Ordensbrüdern, die anderen waren vorangestürmt um ihr Leben wieder zu lassen. Simon keuchte, nicht vor Anstrengung sondern um nicht an dem Druck zu sterben der sich soeben in ihm aufbaute. Simon konnte nicht mehr, er lies sich auf den Boden sinken, hob den Kopf von Patrick auf seinen Schoß und begann seine Haare zu streicheln. Susanna brüllte laut auf, ihr Schwert war hoch erhoben mit schnellen Schritten stürmte sie auf die Barbaren zu. Die Männer neben ihr waren in schwere Rüstungen geschmiedet und hatten Schilder. Dagegen wirkte die, man möchte fast figurbetonte, Rüstung der Frau lächerlich. Doch hatte sie einen Vorteil denn die Männer nicht hatten und der war Geschwindigkeit. Da, dieser kurze schöne Moment völliger Konzentration, dieser völligen Ganzheit, alles scheint so klar, nichts ist kompliziert, es gibt nur eins, den Moment. Mit einer schnellen seitlichen Bewegung entging die Frau einem Axthieb, gleich darauf duckte sie sich und stürmte zwei weitere Schritt vor. Mit einer fast schön unglaublichen Grazie stieß sie sich vom Boden ab und ihr Schwert in die Brust des Barbaren. Kurz sah sie in das verfallene Gesicht des Mannes. Er war überseht mit Pocken, an einigen Stellen wühlten Maden in wunden Fleisch und doch hatte dieser Mann unglaubliche Kraft. Mit einem lautem Schrei trieb sich der Barbar weiter in die Klinge und ob seine Axt zu einem weiteren Schlag. Da wich plötzlich jeglicher Mut, Susanna starrte ungläubig in die Augen des keuchenden Barbaren dem Blut und gelblicher Schleim aus dem Mund quoll. „Runter!“, Susanna duckte sich und ein gut gezielter Schwerthieb enthauptete den Barbaren. Schnell zog Susanna ihr Schwert aus dem Körper bevor dieser auf sie fiel und sah sich um. Mit aller Kraft zog sie blitzschnell ihr Schwert in die Höhe und entging so nur knapp den Tod durch Spalten. Doch die unglaubliche Wucht und Kraft schleuderte sie zu Boden, sie versuchte sich aufzurichten doch die Panzerplatten die in ihre Lederrüstung eingearbeitet waren erschwerten dies, so das sie sich nur zur Seite drehen konnte. Immer wieder spritze ihr ein Gemisch aus Sand und Blut ins Gesicht, denn sie entging jedes Mal nur knapp der Axt des Nordmannes. Der Barbar wurde nun von einem ihrer Kameraden in einen Nahkampf verwickelt, schnell richtete sich die Söldnerin daraufhin auf und stach zu. Ihre Klinge bohrte sich tief in den Hals worauf Blut der Klinge entlang floss. Susanna kreischte als der Barbar sich die Klinge herauszog und sie kurz anstarrte. Doch der Schock saß nicht allzu tief und der nächste Stoß war tödlich. Die junge Söldnerin hörte Getrampel und duckte sich reflexartig, worauf sie einem seitlichen Axthieb entging. Doch der Kamerad der sie gerettet hatte war nicht vom Glück gesegnet und wurde von der Wucht des Schlages zu Boden gerissen. Schmatzend zog der Barbar die Klinge aus dem Leib des sterbenden Mannes und gurgelte in seiner verschleimten Kehle die Worte, „Noarr Gaarl!“ Mit Tränen in den Augen vollzog Susanna eine Drehung und einen Sprung, ihre Klinge trennte dabei erst einen Arm des Barbaren und dann seine Schädeldecke ab. 108 Dieser knurrte und fiel dann zur Seite. Susanna sah sich plötzlich umringt von Barbaren, ihre Kameraden waren nicht mehr zahlreich, fast alle waren gefallen. Schnell zogen sie sich zu einer kleinen Gruppe zusammen und wurden dann Opfer eines brutalen Angriffs. Susanna brüllte als die große Gruppe von Barbaren auf sie zustürmte, doch war sie noch so weit bei Sinnen das sie ihr Schwert in den Bauch eines Chaosanhängers graben konnte. Dieser erbrach darauf Blut und anderes. Mit einem hohen Schrei zog sie ihr Schwert aus dem muskulösen Körper und teilte einen Schwerthieb auf dessen Rücken aus. Keuchend brach dieser blutend zusammen, Susanna erstarrte kurz, sie sah die klobige Faust auf sich zukommen und wusste das nun das Ende nahe war. Da traf sie auch schon der Schlag, von der unglaublichen Kraft ausgehoben wurde die Frau durch die Luft geschleudert. Kurz sah sie gen Himmel und ihr war so als hätte sie den Priester schreien gehört. Dann wurde es um sie dunkel. Benjamin brüllte, er wusste das er aus dem Orden geworfen wurde wenn sie erfahren würden das er mit einer Frau geschlafen hatte. Er wusste auch das er zum Tode verurteilt wird und sie ihm nicht einfach töten würden sonder foltern würden doch das war ihm egal. Er brach aus der Gruppe Priester heraus denn er hatte sie gesehen und er hatte gebrüllt. Ohne nachzudenken erweiterte er seinen Sinn. Er griff nach der erste Böe, lenkte ihre Kraft in etwas heißes, denn nun brannte in ihm die Leidenschaft, das Feuer das er in der Nacht mit ihr empfunden hatte. Da schleuderte er auch schon das Geschoss, die feurige Kugel brannte wie eine zweite Sonne und landete nur kurz neben dem Barbaren. Sofort darauf verwandelte sich dieser zu Asche und die ihn umgebenden Geschöpfe taten es ihm Gleich. Das Feuer loderte kurz auf da war es auch schon verschwunden. Benjamin brüllte und stürzte auf Susanna zu. Sie lag da, blutete aus dem Mund und aus der Nase. Ihr Keifer und ihre Nase schienen gebrochen zu sein und sie würde wahrscheinlich an ihrem eigenen Blut ersticken wenn er nun nichts tun würde. So öffnete er den Mund und er konnte genau fühlen das, das Kiefer gebrochen war und legte sie auf die Seite. Blut floss nun aus ihrem Mund, Benjamin hatte Angst das sie schon Tod sein könnte und holte sich wieder eine Böe. Er fühlte wie sie um ihn herum tobte, wie sie von den Ankömmlingen losgetreten wurde. Er packte sie und konzentrierte sich kurz, er horchte nun in den Körper von Susanna hinein, er fühlte sich mit ihr verbunden. Er war mit ihr verbunden, sie waren eins. Er fühlte was sie fühlte und sie fühlte Schmerz. Viel Schmerz und Angst. Benjamin zitterte und fast hätte er einen Sturm erzeugt der ihn und auch Susanna verschlungen hatte doch er sammelte sich wieder und behielt die Böe und sank weiter ins Bewusstsein von Susanna hinein. Nein, sie war nicht innerlich verletzt. Sie hatte keine inneren Blutungen, Benjamin tauchte wieder auf und in seinen Körper ein und lenkte den Wind. Er schaffte neues, lies Zellen wachsen und lies ihr Kiefer und ihre Nase heilen. Mit schwachem Augenaufschlag der Benjamin mehr bedeutete als das gesamte Imperium erwachte sie. Mit schwacher Stimme hauchte sie, „Danke.“ Worauf er seine Lippen auf die ihren sinken lies und 109 versuchte zu vergessen was er in ihr gefühlt hatte. Alrecht holte kräftig aus und verpasste dem Barbaren einen Fausthieb der ihn vom Pferd werfen wollte. Blut und andere Flüssigkeiten spritzten aus dem weichen nachgiebigen Fleisch als sich die Knöchel des Söldnerhauptmannes in das Gesicht des Chaosanhänger bohrten. Mit einer schnellen Bewegung griff er nach dessen Haare und zog den Kopf zurück. Daraufhin verlor der anscheinend schon faulende Hüne das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Dort beendeten ihm die Hufe des Schlachtrosses ein schnelles Ende. Da traf Alrecht ein Schlag in die Seite. Wie durch ein Wunder hatte seine Rüstung gehalten, auch wenn er sicher eine Rippe gebrochen hatte und glaubte gleich sterben zu müssen. Er richtete sich auf und sah in die leeren und vor allem gelblich trüben Augen des bärtigen Barbaren. Alrecht konnte nur unmächtig zusehen wie diese laut Noar Garrl brüllend zu einem weiteren Axthieb ausholte. Da kreischte lauthals ein Falke, Blut spritze und Alrecht glaubte das es sein eigenes war, doch der Barbar ging mit aufgerissenem Gesicht zu Boden. Die kräftigen Klauen des Greifvogels hatten sich tief in dessen mürbe Knochen gebohrt und ein großes Stück einfach herausgerissen. Fang kreischte noch einmal und lies das Schwert des Hauptmannes fallen. Dieser fing es mit seiner linken Hand und richtete sich sofort darauf ein eine Axt in den Rücken zu bekommen. Sein Gefühl täuschte ihn nicht doch er konnte mit einer fast schon lächerlichen Aktion sich ducken. Er lies sich einfach nach vorne fallen und kurz bevor er den Boden berührte warf er sich auf seine rechte Schulter und sprang nach einer kurzen Drehung am Boden wieder auf. Der Barbar der verdutzt ins leere Schlug konnte die Zweihandaxt nicht mehr so schnell unter Kontrolle bringen. Dies machte sich Alrecht zu nutzen und stieß die breite Klinge in die Seite des wilden Mannes. Knirschend brach eine Rippe, laut schmatzend glitt die Klinge aus dem Körper um dann ruckartig wiedererhoben zu werden. Doch der Barbar ergab sich nicht, Alrecht dessen Adrenalinschub wieder nachließ, fand sich plötzlich in einem Meer aus Schmerzen wieder. Er hatte sich wohl die Schulter geprellt als er eine Rolle vollführt hatte und seine gebrochene Rippe spießte sich wahrscheinlich wortwörtlich in seinem Körper. Der Hieb des Hauptmannes war zu schwach und so schaffte es der massige Barbar die Klinge mit einem Hieb beiseite zu schlagen. Doch Alrecht dessen Wut plötzlich hochstieg und die Schmerzen zu verdrängen schien und holte aus und verpasste dem Mann einen kräftigen geraden Fausthieb. Knirschend brach die Nase und wahrscheinlich der Rest des Schädels auch. Blut floss aus den Ohren, Nasenlöchern und aus dem Mund. Wie Sack fiel der Barbar zu Boden um von drei weiteren abgelöst zu werden. Alrecht wusste das er keine Chance gegen drei von diesen Bestien hatte, doch wenn er schon sterben musste dann nahm er wenigstens einen von ihnen mit. Mit diesem Gedanken stürzte sich der Hauptmann auf den vordersten der drei, der wohl glaubte die Schrecksekunde auf seiner Seite zu haben. Doch plötzlich fand er sich auf dem Boden wieder und konnte nur unmächtig in das wutverzerrte Gesicht Alrechts starren während dieser dreimal in die Brust des Barbaren stach. 110 Blutverschmiert sprang der Hauptmann auf, duckte sich und stach dem linken Barbaren in den Bauch. Dieser hatte soeben versucht zu einem Schlag auszuholen doch lies er die Axt fallen, Alrecht nutze dies, zog sein Schwert aus dem Körper des Barbaren um es in der Brust des Chaosanhänger ein weiteres mal zu versenken. Da traf ein harter Schlag von links den Hauptmann und er wurde durch die Luft geschleudert, der Hauptmann brüllte auf. Auf seinem linken Arm prangerte eine tiefe und vor allem stark blutende Wunde. Doch da, der wundervolle Moment der völligen Gleichgültigkeit. Mit zwei langsamen Schritten ging er auf den Barbaren zu, während das Blut des Hauptmannes wie aus einem Strom zu Boden floss. Der Barbar riss den Mund auf und entblößte zwei verfaulte Zähne und krankes schwarzes Zahnfleisch. Doch Alrecht der die Gleichgültigkeit auf seiner Seite hatte zog seinen linken Arm nur kurz zurück und versenkte seine Klinge in dem Schlund der menschlichen Bestie. So fielen dann beide Männer zu Boden. Simon saß da, im Schlamm aus Dreck und Blut und streichelte die Haare seines verstorbenen Freundes. Seine Augen waren leer, sein Geist ebenfalls. Das einzige an das er dachte war der kleine Vers den ihm seine Mutter früher vorgesungen hatte wenn er sich verletzt hatte, „Weine nicht, weine nicht, sei stark, so wie Sigmar es war. Trotze dem Schmerz, denn Mut ist wunderbar. Sei ein Held, und wenn es nur für jetzt ist, so wirst du es für dich in der Ewigkeit sein.“ Langsam erhob sich Simon. Mit Augen die einem Toten glichen ging er langsam weiter ins Schlachtgetümmel hinein. Er nahm die Schreie und en Lärm nicht war, er hörte nur die Stimme seiner Mutter die das kleine Liedchen immer und immer wieder sang. Auch seine Umgebung verschwamm etwas, doch nicht allzu viel. Simon nahm noch immer den Unterschied zwischen Feind und Freund war. Dies war auch nicht sehr schwierig, Freund war tot Feind war noch da. Simon hob den Runenhammer, er auf die gut fünfzig Mann mit entgeisterte Blick herab. Er fühlte keine Angst, er fühlte keine Wut oder Zorn. Er war leer. Er hatte soviel verloren, Freunde, Verwandte. Es wurde Zeit zu zeigen das dies nicht in der Hand des Bösen lag zu bestimmen wer leid ertragen musste und wer nicht. Es war nicht ihre Aufgabe, ihre Aufgabe war zu sterben im Angesicht des Guten. Doch warum war dann Patrick gestorben? Er war kein schlechter Mensch, er hatte sogar in einem riesigen Zirkel gedient um das Chaos auszulöschen, im Namen Sigmars war er marschiert und hatte gekämpft. Hatte sich den Horden vor Karak Ungor gestellt, nur um hier von einem Sohn einer Nordhure getötet zu werden? Es war Zeit, es war Zeit zu töten. Die Barbaren waren nun nur noch gut zwei Herzschläge von Simon entfernt, Simon hob den Hammer. Dieser glimmte nur, da verfinsterte sich Simons Blick, es war wahrlich Zeit zu töten. Mit einem lauten Aufschrei schwang er den Hammer zu Boden. Ein Donnern ging durch den Boden, es schienen Flammen aus dem Stelle zu schießen an dem der 111 Hammer eingeschlagen war. Doch als Simon den Kriegshammer wieder anhob verfolgten auch die Flammen die Waffe, der Paladin schwang ihn noch einmal und traf plötzlich auf einen schon brennenden Körper eines Barbaren. Dieser verglühte in einem Bruchteil einer Sekunde, selbst die Asche verpuffte einfach und wurde von dem schwachen Wind der vom Meer herüberwehte einfach ins Nichts getragen. Simon holte nach rechts und nach links aus und mit jedem Schwung, mit jedem Schlag brach ein weiteres Inferno los. Doch da, Simon bekam einen schweren Schlag gegen den Kopf. Etwas hatte ihn getroffen, der Paladin wankte doch war es ihm egal. Würde er jetzt fallen würde es keinen Unterschied machen. Er war doch nur eine unbedeutende Schachfigur im ewigen Wettstreit zwischen den Göttern der Welt und denen des Chaos. Simons sah sich um, er machte aus was ihn getroffen hatte. Ein Stein, eine Ratte die aufrecht ging quiekte und kreischte als Simon sie anstarrte. Ihm nächsten Moment war sie auch schon nicht mehr, das Feuer hatte sie einfach weggewischt. Weg von diesem schrecklichen Ort der nur aus Krieg und Tod bestand. Vielleicht in eine bessere Welt, vielleicht auch nur in eine weitere Ebene in der das Spiel zwischen Chaos und dem Rest weiterging. 112 Kapitel 19 Bart gegen Rattenschwanz Thorgrim grölte laut, er schnallte sich seine Muskete um und ergriff seine Axt. Mit finsterer Miene marschierte er in seinem Regiment in die Schlacht hinein. Er hatte Schilder austeilen lassen und Helme, es war Zeit zu beweisen das die Zwerge mehr konnten als nur feuern. Plötzlich brachen Reiter aus den hinteren Reihen der Kanonen los, das Gesicht des Zwerges verfinsterte sich. Boten. Bald würde das Dauerfeuer der Kanonen fortgesetzt, natürlich war es wichtig das dies auch die Soldaten am Schlachtfeld wussten.. Der Schlachtplan bestand darin nach westen zu marschieren um dann den Barbaren in die Flanke zu fallen. Kein guter Plan da dies feige war, doch war im Angesicht dieser unglaublichen Übermacht selbst dieses Mittel nur ein weiterer Versuch die Chancen nur etwas anzugleichen. Der Zwerg fluchte während er weitermarschierte, die Reiter waren schon lang an dem Regiment vorbeigeritten. Thorgrim taten die jungen Menschen leid die da raus reiten mussten, nur um andere Soldaten zu warnen. Sie waren schlecht gerüstet da ihre Aufgabe Geschwindigkeit erforderte. Der Zwerg überlegte kurz, sie hätten sich den Barbaren in einer riesigen Schlachtreihe stellen sollen. Die Kanonen der Maschinisten hätten sie soweit dezimiert das die kräftigen Krieger der Dawi und die große Zahl Reiter mit den letzten paar Barbaren ohne weitere Probleme fertig geworden wäre. Der Zwerg hustete, dieser dicke Nebel war grauenhaft. Man konnte nicht allzu viel erkennen und es fiel einem schwer zu atmen. Plötzlich brüllte Mi’m los, Thorgrim drehte sich zu dem Dawi um der neben ihm stand und seine Muskete anlegte. Thorgrim zweifelte nicht an dem Mann, er war fähig und hatte einen Bart der knapp die gleiche Länge wie der von Thorgrim hatte. Also was war bloß los? Der Thain starrte in den dicken Nebel doch zögerte er nicht allzu lang. Er zog eine von seinen wenigen Granaten die er von den Restbeständen der zerstörten Gyrokopter ergattern konnte, biss in den Sicherungssplint, spuckte ihn aus und hielt sie Mi’m hin. Dieser begriff schnell feuerte in die Luft um die Zündschnur zu entfachen. Zischend verwandelte eine kleine Flamme die Zündschnur zu Asche während Thorgrim weit ausholte und die Granate dann schleuderte. Etwas zischte als die Granate auf etwas weichem dumpf aufschlug. Dann war kurz Stille, jedenfalls schien es für Thorgrim so obwohl nur wenige Hundert Meter neben dem Regiment eine gigantische Schlacht tobte. Dann plötzlich loderte eine Explosion auf. Die roten Flammen bohrten sich in den Boden und in die Luft. Eine Säule aus Rauch türmte sich auf und die Druckwelle blies den dicken grünlichen Nebel zur Seite. Die Granate hatte nicht nur einen Krater in den Boden gesprengt sie hatte auch noch ein Loch in ein Regiment aus Ratten gerissen. Kreischend und quiekend starrte die kleinen Fellwesen die Zwerge an bevor sie blitzschnell darauf ihre alten schartigen Waffen zogen und quiekend, wie eine Flut aus grauem, schwarzem und braunen Fell auf die Zwerge zustürmten. 113 Thorgrim brüllte laut auf das sie sich stellen würden und lief mit tiefen Geschrei auf die unzähligen roten Augenpaare zu. Der Thain holte kräftig aus und lies seine Axt hernieder sausen. Knirschend teilte er so drei Körper von den Wesen die nur eine Waffe und ihr erbärmliches Leben zu besitzen schienen. Mit einem Tritt brach er einer weiteren Ratte das Genick, das Biest hatte versucht seine gelblichen faulen Zähne in das rechte Bein des Zwerges zu schlagen. Thorgrim sah nur kurz nach links und musste mit erschrecktem Blick feststellen das sich gut sieben Ratten an dem Zwerg neben ihm klammerten und immer wieder ihre kleinen schartigen Dolche in dessen Körper gruben. Mit wütendem Geschrei enthauptete er die Ratte die ihre Zähne in den Hals des armen Teufels grub. Danach schlug er seine Axt in die Schulter einer Ratte die sich um seine Brust geklammert hatte und die Waffe die sie am Schwanz befestigt hatte immer und immer wieder in den Bauch des wahrscheinlich bereits toten Zwerges schlug. Die Wucht des Schlages warf die Ratte zu Boden und brach ihr das Genick. Thorgrim keuchte, es war wahnsinnig anstrengend gegen eine solche Anzahl von kleinen und vor allem schnellen Bastarden zu bestehen. Thorgrim zog mit unglaublicher Geschwindigkeit einen kleinen Stift aus seinem Gurt und rieb ihn an seinem Kettenhemd, Funken sprangen und der kleine Stift loderte in einer sehr grellen weißen Flamme auf. Plötzlich ging alles verdammt schnell, ein Messer traf den Zwerg in den rechten Arm und er verlor die bereits entzündete Granate. Mit stark blutendem Arm brüllte er nur laut, „Vorstürmen!“, und rammte sich einen Weg durch die Hunderten Körper von Ratten. Gramek sah absolut finster drein, er hatte den Signalfunken gesehen und die Explosion am Westrand der Schlacht. Da detonierte der Zwerg auch schon den Befehl in der rauen kantigen Sprache der Dawi, Khazalid. Die Zwergenkanonen wurden ausgerichtet und geputzt. Mit finsterem Gebrüll das die Lehrlinge endlich anfangen sollten zu laden griff er nach seinem Granatengurt. Eigentlich war es ein Lederbeutel der auf einem Gurt befestigt war doch wenn kümmerte dies schon. Wichtig war das er so seine Granaten bei sich tragen konnte ohne das irgendwelche Thains sie sich schnappen konnten. Den unter den jungen Thains waren diese Granaten sehr beliebt. Da brüllte Gramek auch schon, „Dauerfeuer, Feuer!“ Die Kanonen donnerten auf, stießen Rauch, Flammen und Verderben aus ihren schweren metallenen Schlünden. Die Geschosse bohrten sich lange Tunnel durch den dicken Nebel, ungefähr dreißig Meter hinter dem Ort wo der Signalfunken aufgeleuchtet hatte schlugen sie das erste Mal auf und da bohrten sich auch schon die Flammen in den Himmel. Es war Zeit den Jungen zu helfen, zu ihrem Glück mussten sie nur gegen dieses schwächliche Gesocks kämpfen das sich Chaosbarbaren schimpft. Würden sie gegen die Chaoskrieger kämpfen wie es Gramek schon vor Vierhundert Jahren getan hatte währen sie schon tot. Gramek warf sich in den Gyrokopter und startete ihn. Zum Glück hatte er vorausschauend wie er war, den Motor schon angeheizt und war abflugbereit. Laut knatternd, was jedoch nicht allzu laut erschien in dem schrecklichen Lärm der Schlacht und dem nun nicht mehr abrechenden Donner der Kanonen erhob sich das Fluggerät. 114 Fluchend zischte er durch die Luft, wie erst jetzt erkannte war die Luft am Boden um einiges schlechter als hier oben. Es war als würde eine enorme Last vom Körper genommen. Erst jetzt begriff er dass der Nebel langsam das Leben aus den Kriegern zu ziehen schien. Er machte jeden temporär krank dafür mit unglaublicher Geschwindigkeit, welch üble Hexerei sinnierte Gramek. Fast so schlimm wie die vermaledeiten Giftkugeln der Rattenbastarde. Der alte Zwerg konnte sich noch gut an die Kriege in den Stollen der Miene erinnern. Wie diese verfluchten Rattenschwänze ihre Kugeln warfen und gute Zwerge, tapfere Krieger an ihrem eigenen Blut erstickten. Dafür würden sie bezahlen, Gramek konzentrierte sich wieder, er griff nach einer Granate und entzündete sie, mit zornverzerrtem Gesicht schleuderte er die Bombe zu Boden. Donnernd riss eine Feuerkugel ein Loch in die dicke Nebelbank und entblößte eine wahre Horde aus Ratten. Brüllend griff er nach der nächsten Bombe entzündete sie und flog einen Halbkreis gleich zeitig. Sein Maschinenarm kreischte und blieb plötzlich in seiner Position ohne sich zu bewegen. Noch lauter fluchend schlug Gramek mit seinem rechten Arm gegen den mechanischen, knirschend und kreischend rastete ein Zahnrad wieder ein und der Arm funktionierte wieder. Da wurde schon wieder ein lauter Fluch auf Khazalid detoniert, fast wäre er abgestürzt und in einer Horde aus pelzigen Ungetümen gelandet. Gramek zündete erneut eine Granate warf sie jedoch nicht zu Boden sondern stopfte sie in den Granatengurt, dann nahm er den Lederbeutel und warf ihn von Board. Danach stieg der Zwerg wieder, er konnte nur noch sehen wie einer der Ratten die Lederklappe öffnete und sie ein Feuerball umschloss. Eine markerschütternde Explosion hallte über die riesige Ebene und das Meer, es mussten mindestens vier Granaten auf einmal explodiert sein. Doch war dies noch nicht alles gewesen, durch den Feuerball und die Wucht der Explosion wurden weitere Granaten in alle vier Himmelsrichtungen geschleudert. Kurz darauf donnerten einige Explosionen und schleuderten die Körper der Ratten wie Puppen durch die Luft. Gramek fletschte die Zähne, es war Zeit sich neue Waffen zu holen. Mi’m knurrte und ächzte, er zog seine Muskete zurück und verpasste einer Ratte einen Kinnhacken damit. Krachend brach deren Gebiss und hing nun leblos herab. Mit dunkler und vor hasserfüllter Mine lud der Zwerg das Gewehr durch und drückte ab. Blut spritze aus dem dürren Körper der von der Wucht der Schrottladung zurückgeworfen wurde. Knackend schob er mittels Mechanismus eine weitere Patrone in den Lauf und warf die Hülse der letzten aus. „Pelziger Abschaum!“, würgte er in einem tiefen fast schon dämonischen Ton heraus. Die kleine Ratte die soeben noch versucht hatte ihren schartigen alten Dolch in den Bauch des Dawi zu stoßen erstarrte. Daraufhin bekam sie einen tödlichen Hieb mit Schaft der Muskete. Mi’m zog die Waffe zurück und hielt sie in die Luft. So konnte er noch im letzten Moment eine Ratte abwehren die über die Köpfe ihrer Brüder auf ihn zugesprungen war. Sie klammerte sich an den Lauf der genau auf ihren Bauch gerichtet war. Das letzte was sie hörte 115 war das Knacken des Mechanismus der Waffe. Blut spritze und breitete sich über Mi’m aus. Es war dunkles zähes Blut, es war widerlich und stank. Es war Rattenblut. „Zeit weiteres zu vergissen!“, brüllte der Zwerg der kleinen Ratte entgegen die unter den Beinen ihrer Brüder zurückkriechen wollte als es ihren pelzigen Freund zerteilte. In einem Bruchteil einer Sekunde war die Muskete durchgeladen und feuerte. Die Ratte kreischte als die Schrottladung ihr den Fuß abriss. Es war nun keine Zeit Gnade zu zeigen, nun sollte sie ihn spüren. Den Groll der Dawi, für jeden guten Krieger den sie getötet haben nur weil er seine Miene, seinen Stollen, seine Heimat verteidigen wollte. Es war Zeit sie büßen zu lassen für ihre brutalen und bösartigen Waffen, sie mussten nun bezahlen für ihren Schandtaten die sie den Dawi angetan hatten. Mi’m verpasste der Ratte rechts von ihm einen Kinnhacken mit dem Schaft seiner Waffe. Als die Ratte zu Boden ging zog er die Muskete zurück, richtete sie nur kurz auf den Körper des Skaven vor ihm und drückte ab. Wieder schoss Rauch und Feuer aus dem stählernen Lauf und wieder ging eine Ratte verblutend zu Boden. Röchelnd aber wissend das es für sie keine Hilfe mehr gab, wie die Zwerge in ihren Stollen, die das Gift ihrer schrecklichen Waffen eingeatmet haben. Wissend das sie elend verrecken müssen, ertrinken an ihrem eigenen Blut. Die Wut in dem Zwerg steigerte sich ins unermessliche, es war Zeit den Fellkugeln zu zeigen wer hier den längeren Bart besaß. Mit einer gekonnten Bewegung verpulverte er die letzte Kugel im Lauf um eine weitere Ratte niederzustrecken, warf sich die Muskete um und zog seine Axt. Mit einem kräftigen Hieb zerteilte er den kleinen Bastard vor sich der gerade versucht hatte mit seinem alten Krummsäbel Mi’ms Brust zu öffnen. Knirschend gaben die Knochen der kleinen Ratten nach. Plötzlich wurde der Zwerg von etwas erfasst, es dröhnte nur kurz in seinen Ohren, da hörte er es auch schon nicht mehr. Er wurde geblendet und spürte wie seine Haut von dem Fleisch gerissen wurde, doch wie durch ein Wunder erlitt er keine inneren Verletztung. Mi’m schlug hart auf, er blutete am gesamten Körper. Doch der Zwerg richtete sich mit dem einzigen Wunsch auf, dem einzigen wozu er der gesamten Rasse der Dawi verhelfen konnte. Er wollte eingehen in die Bücher, als Grollheger und Beheber. Er würde den Groll für viele Tote begleichen wenn er jetzt weiterlebte und vor allem kämpfte! Schreiend und brüllend erhob sich die blutverschmierte Gestalt. Auf dem ganzen Körper waren tiefe Wunden aus denen Blut drang, dieses wiederrum vermischte sich mit dem der Ratten. Es spritze förmlich, egal wo er hinsah. Seine Axt suchte sich wahllos Ziele unter den Skaven. Die Ratten konnten nur verängstigt in die geweiteten Augen des Zwerges starren und sehen wie dieser Dutzende von ihnen in den Tod trieb obwohl dieser ihn schon lange gerufen hatte. „Was für ein Dawi.“, stotterte Thorgrim als er Mi’m sah. Er hatte den jüngeren Zwerg gesehen als er sich bei einem Schlag gegen einen Skaven um sich selbst gedreht hatte und seine Axt in die Brust der Ratte trieb. Thorgrim hatte gesehen wie sich der Zwerg aufgerichtet hatte, nachdem ihn die Explosion erfasst hatte. Nun wirbelte er durch die Reihen der Skaven, die verängstigt zurückwichen wenn dieser nur in ihre Richtung schnaufte. 116 Thorgrim brüllte auf, „Jaaaaaaa, wir werden euch töten!“ Die anderen Zwerge grölten mit und plötzlich ging alles ganz schnell. Die Ratten schien der Mut zu verlassen, sie begannen zu flüchten. Doch Thorgrim beging nicht die Torheit die so viele unwissende in den Tod getrieben hatte, er verfolgte nicht die nun schon stark dezimierte Horde aus Rattensklaven. Mit strenger Mine befahl er sich zu formieren. Von den gut vierzig Mann fanden sich gerade die Hälfte wieder ein und jeder lud seine Muskete. Thorgrim hob den Arm, „Anlegen!“ Sofort darauf legten die Dawi an, „Zielen!“ Auch diesen Befehl folgten die Zwerge, „Feuer!“ Ein Sturm aus Feuer und Rauch schoss aus den Läufen der verschiedenen Musketen, es schien als hätte jeder Zwerg ein anderes Ziel gewählt und das jeder getroffen hatte. Gut zwanzig Skaven fielen unter dem synchronen Musketenfeuer, dann wiederholte sich die Prozedur. Dieses mal donnerten die Musketen wieder in einem Takt doch traf nicht jedes Projektil ihr Ziel. Doch blieben von den gut Einhundert Ratten nur knapp fünf übrig. Der verletzte Thain entschied das es besser war sich zurückzuziehen, sie waren zu verletzt und zu erschöpft um noch in die Schlacht gegen die Barbaren einzudringen. Doch da blieb eine Frage offen, woher kamen die Ratten. 117 Kapitel 20 Ehre denen, denen sie gebührt Susanna starrte in die von Trauer aber gleichzeitig auch von unglaublicher Freude erfüllten Augen des Priesters. Sie wusste das der Mann soeben seine Existenz und auch sein Leben für sie aufgegeben hatte, er war für sie in den Tod gegangen nur um sie zu retten. Doch, doch, sie konnte seine Zuneigung nicht erwidern. Ihr Herz gehörte nicht ihm, es gehörte jemand anders oder? Sie wusste es nicht, für sie schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Ein tiefer Schmerz zog sich durch ihren gesamten Körper. Doch rührte dieser von einer Wunde her? Sie wusste nur das sie mit dem Mann gespielt hatte, leichtfertig sein Leben weggeworfen hatte, für eine einzige Nacht. Sie wusste das es ihm auch gefallen hatte, er hatte vor Erregung gebebt doch musste auch sie zugeben das es ihr auch Spaß gemacht hatte. Schon lange, lange hatte sie niemand mehr mit soviel Respekt behandelt. Nein, schon lange hatte man sie nicht mehr als richtige Frau behandelt. In den Augen von vielen Soldaten war sie eine Zeltdirne für den Abend nach der Schlacht, die sich durch die gesamte Armee hurte. War sie das nicht vielleicht auch? Sie hatte wirklich ein ganzes Leben weggeworfen nur für ein paar Stunden Spaß. Sie hatte dem armen Mann tatsächlich alles genommen was er besaß. Sie war in sein Leben getreten, sie wusste das er sich sofort in sie verliebt hatte. Was selten genug passierte, doch blieb sie an dem tollpatschigen Menschen hängen. Es war erschreckend, in den Händen von Benjamin lag mehr Macht als sie sich erträumen konnte und dieser Narr hatte all dies weggeworfen nur damit er sie berühren konnte. Es geschah ihm ganz recht das er seines Amtes und seines Lebens beraubt wurde. Er war nur ein weitere Mistkerl der alles sagte und tat nur damit er sie haben konnte, er hatte es verdient ja das hatte er. Innerlich schüttelte Susanna den Kopf, wie konnte sie das nur denken. Sie wusste das der Priester nie die Absicht hatte sie zu verletzten, er anscheinend wirklich in sie verliebt. Sie leerte kurz ihren Kopf doch da drangen wieder neue Gefühle in sie ein, doch kam nicht das wärmende Gefühl von Zuneigung für den Priester, nein. Viel schlimmer, sie spürte wie sich ihr Hals zuzog und jeden Herzschlag. Das Gewissen übte einen wahnsinnigen Druck auf sie aus, sie konnte nicht glauben das sie wirklich diesen Menschen, gedankenlos oder absichtlich?, schreckliches Leid zugefügt hatte. Sie wusste genauso gut wie er, das sie kurz eins waren und jeder gefühlt hatte was der andere fühlte. Sie waren eine Einheit und obwohl das Bedürfnis da war, diese vollkommene Verbundenheit wieder zu spüren konnte sie nicht. Sie wollte und konnte sich kein Leben mit diesem Menschen vorstellen. Sie hatte auch etwas Angst vor ihm. Er war der Magie mächtig, er konnte Feuer und Tod herbeizaubern und hatte sie vollkommen geheilt. Normalerweise benötigten solchen Wunden Wochen und Monate doch dieser Priester hatte es in Sekunden geschafft! Sie lies sich sekundenlang auf der Zunge zergehen. Doch da wieder ihr Gewissen, sie war Schuld und da gab es keine Ausflüchte, sie war schuld. Sie hatte dem Mann vorgespielt das sie ihn liebte, hatte ihn verführt, hatte sich ihm hingegebne. So das er das Paradies sehen konnte, doch nur einmal. Welch sadistisches Spielchen, tat sie das jedes Mal? Susanna schüttelte innerlich den Kopf, war sie wirklich eine Hure? Hatte sie wirklich jeden der 118 Soldaten gehabt? Nein, dies wiederum auch nicht. Doch wie war sie nur so geworden, sie war nie die allerschönste gewesen, doch und dies traf sie wie ein Schlag gegen den Kopf, sie war der einzige Ausweg gewesen. Monate manchmal sogar Jahrelang nichts außer sie, da wurde wahrscheinlich auch ihr Körper zum Objekt der Begierde. Plötzlich kam sie sich so schmutzig vor, wie konnte sie es nur soweit kommen, wie konnte sie nur so naiv sein? Sie zwinkerte und umarmte Benjamin, sie hob sich an ihm hoch und senkte ihre Lippen zu seinen Ohren, dann flüsterte sie ganz leise, „Es tut mir leid.“ Alrecht lag da, er blutete und war bereit zu sterben. Doch der Schmerz wurde nicht schlimmer, er war gleich, zwar hämmerte er mit jedem Herzschlag durch den gesamten Körper des Hauptmannes, doch wollte der Körper einfach nicht sterben. Doch der Lebenswille des Mannes war wie weggeblasen, während er mit den beharrten und brutalen Männer gekämpft hatte wurde ihm etwas klar. Es war sinnlos. Sooft hatte er gekämpft und wofür? Für einen schlechten Ruf und ein paar Stücke Gold. Alrecht hatte nichts in seinem Leben erreicht, er lag nun nur da und wartete auf das Ende, doch es wollte und wollte nicht kommen. In ihm kochte etwas, es war die Wut auf sich selbst, auf sein Nichtkönnen. Er hatte sich selbst verdammt in dem er ehrlich und tapfer für das Imperium gekämpft hatte. Nun lag er da, im Schlamm der aus Dreck und Blut bestand. Er lag da und wartete auf den Tod, erst jetzt begann der Mann zu verstehen was falsch lief. Warum lag er hier? Warum war er noch hier? Gute Fragen und diese Fragen galt es zu beantworten. Mit zittrigen Bewegung richtete sich der Hauptmann auf, der dichte grünliche Nebel war dicker geworden. Er schien das Leben aus einem förmlich rauszusaugen. Es war Zeit, Zeit seine Bestimmung zu suchen. Diese wartete oder besser gesagt lauerte da draußen, denn wenn Alrecht an etwas fest glaubte dann war es an die Ungerechtigkeit des Imperiums und daran das er im Kampf mit einem Monster fallen würde. Es gab nichts worüber sich Alrecht mehr Gedanken machte, jedenfalls zur Zeit nicht. Er überlegte wie er wohl sterben würde. Aufgespießt von einer unheiligen Klinge, geteilt von dem Beil eines Schlächters oder verspeist von einem schrecklichen Ungetüm. Ein resignierendes Lächeln zauberte sich auf das Gesicht des Hauptmanns, er hob seine Klinge und starrte in die Augenpaar die immer näher zu kommen schienen. Nein sie schienen nicht nur sie kamen näher. Mit einer geschmeidigen Bewegung wich Alrecht zur Seite, hob sein Schwert und lies es hernieder sausen. Er traf einen von den fünf Barbaren am Kopf, dieser brach sofort darauf tot zusammen. Simon lächelte bösartig und wich mit einer eleganten Bewegung nach links einem kräftigen Axthieb aus. Im gleichen Moment aber rammte er seine Klinge in den muskulösen Wanst des Barbaren. Dieser gurgelte und spuckte Blut. Alrecht zog die Klinge mit einer schnellen und kräftigen Bewegung heraus und parierte sogleich einen Hieb mit einer Keule. Klirrend traf Gestein auf gehärteten Stahl. Mit einem schrecklichen Geräusch zerbröselte das Gestein und der Barbar starrte Noar Garrl 119 schreiend auf die Klinge. „Der folgt dir auch bald.“, flüsterte Alrecht und stieß seine Klinge in die Brust des Mannes. Dieser brach darauf zusammen. Alrecht zog die Klinge wieder heraus und wirbelte dann damit durch die Luft, die restlichen zwei der Barbaren fielen mit aufgeschlitzten Oberkörpern zu Boden. Es wurde Zeit, es wurde Zeit Simon zu finden und über die weitere Taktik zu sprechen. Alrecht grinste, Taktik, in dieser offenen Feldschlacht die aus einem großen Scharmützel bestand. Flammen, ein Inferno. Gewalt, ein Blutbad. Der Paladin wirbelte durch die Reihen der plötzlich erschienen Ratten. Mit dem Hammer zog er einen heißen Schweif aus Feuer hinter sich her. Der alles und jeden in wenigen Augenblicken nur zu schwarzer Asche zerfallen lies. Doch das Hammer brannte nicht halb so heiß wie die Wut in Simon. Das Feuer das selbst die Knochen zerfraß brannte nicht so tief wie seine Trauer. Heute würde er wahrscheinlich sterben. Doch warum nicht? Was hatte er den schon großartiges hier? Was hielt ihn hier. Simon schlug den Hammer gegen den Körper der gepanzerten Ratte. Sie trug eine schwere Rüstung aus Ketten und Holzschindeln und eine Hellebarde. Doch sie kam nicht dazu sie zu verwenden. Dazu brannte der Hass in Simon viel zu tief. Nichts konnte sich dem Mann in den Weg stellen, absolut nichts. Mit einem schnellen Schritt zurück wich er einer Hellebardenspitze aus, Simon verfiel in etwas das Trance ähnelte. Er war sich nicht im klaren was er tat. Er sah sich selbst zu und das extrem verlangsamt. Er spürte wie sich seine Lungen langsam mit Luft fühlten und sie sich langsam wieder zusammenschoben und er ausatmete. Er spürte wie seine Poren den Schweiß aus sich heraus drückten um die Hitze zu lindern. Er spürte wie die Menschlichkeit, die Schwäche, die Müdigkeit an seinen Muskeln zehrte. Er spürte die kleine Flamme als der Rattenmensch vor ihn plötzlich hell aufloderte um bei dem nächsten Herzschlag schon wieder zu Asche zerfallen zu sein. Simon spürte wie sich seine Welt immer weiter und weiter zusammenzog und er schließlich blind war. Mit beiden Händen ergriff er den Hammer und warf ihn mit unglaublicher Wucht gegen den nächsten Körper vor sich. Der Hammer loderte heller und heißer auf als er es zuvor getan hatte, verbrannte den Skaven vor sich und bohrte sich weit in die Reihen der Ratten. Im gleichen Moment als der erste Rattenmensch zu Asche zerfiel zog Simon sein Schwert. Kurz glänzte die Klinge in dem fahlen Licht des Nebels auf bevor sie sich in den nächsten Leib bohrte. Mit einem guten Schwung jagte er der Ratte neben sich sein Schwert in die Niere, keuchend und blutend fiel dieser zur Seite um der Klinge Platz zu machen. Nun war es an der Zeit den Hammer zu finden. Simon nahm einige Schritt Anlauf und spurtete plötzlich durch die Reihen der Skaven. Mit seinem durchtrainierten wuchtigen Körper warf er Dutzende der stämmigen aber dennoch kleinen Wesen zur Seite. Wie durch ein Wunder wurde er verletzt oder gar getötet. Die Hellebarden prallten einfach an dem harten Metall ab. Die Meteorrüstung hielt jeden Stoß und Hieb stand. Doch Simon teilte nach rechts und nach links den Tod aus. Denn nichts hasste er nun, nun war er wieder leer. Nur von dem einen Gedanken getrieben seinen Hammer zu finden. Denn Plötzlich erschien ihm 120 diese magische Waffe äußerst wichtig. Mit zwei kräftigen Schritten spurtete er durch die Reihen der schwer gepanzerten Rattenwesen. Es war seltsam für Simon, den sein Leben lang hatte er nicht geglaubt das solche Wesen existierten und er hatte gegen Dämone des Wandels gekämpft! Simon zog sein Schwert und versuchte noch etwas schneller zu laufen. Kurz darauf rammte er eine der Ratte mit seinem Gewicht und dem der Rüstung einfach zur Seite, zog sein Schwert zurück und rammte es dem nächsten Geschöpf in den Wanst. Zischend und quiekend schnappte dieses mit seinen scharfen Fangzähnen nach Simons Hals und spuckte dabei Blut. Ohne zu denken zog Simon den Kopf zurück, entging so den scharfen Zähnen der Bestie und teilte einen harten Kopfstoß aus. Ein Impuls aus reinen Schmerz hämmerte nun in einem Bruchteil einer Sekunde durch seinen Kopf doch etwas drang ihn weiterzukämpfen, er musste seinen Hammer wieder haben. Mit der anderen Hand stieß er den Rattenmensch von sich weg. Denn nach dem Kopfstoß und der stark blutende Wunde verlor dieser das Bewusstsein. Schmatzend zog er die Klinge aus dem Leib und wirbelte in einer Drehung rückwärts um sich herum. Dabei versuchte er einen Treffer mit seiner Runenwaffe zu landen prallte jedoch an den schweren Panzern der Kreaturen ab. Ein harter Stoß, wohl der einer Hellebarde traf ihn in den Rücken. Speichel und Blut spuckend wurde der Paladin vor geschleudert. Nun war es aus, umgeben von Feinden. Umgeben von gnadenlosen Mördern die nur darauf warteten ihre gefallenen Kameraden rächen zu können. Doch Simon gab nicht auf. Als er auf dem Boden aufschlug und es donnerte als wäre ein Erdbeben losgebrochen. Doch nein, diese starke Erschütterung konnte nicht von Simon stammen. Die Kanonen! Plötzlich schlugen überall um Simon die Granaten und Kanonenkugeln ein. Feuerbälle wirbelten den schweren Nebel auf, Wogen der Hitze zogen an Simon vorbei. Mit einem kräftigen Schrei richtete er sich auf, er sah verletzt und erschöpft aus. Er war es auch. Er würgte etwas blutigen Schleim herauf und spuckte ihn aus. Die Ratten, von den lauten Donnern, den Erschütterungen und wohl auch von den Explosionen rings um sie herum aufgeschreckt zogen sich plötzlich zurück. Da spürte Simon es wieder, er musste sich beeilen, er musste laufen. So hechtete er los, jeder Schritt bereiteten ihn Schmerzen in der Brustgegend und einige Rippen schienen auch gebrochen zu sein. Der Schlachtlärm verstummte langsam und wich den lauten Donnern der Kanonen und Explosionen. Überall bohrten sich die feurigen Wirbel aus Tod und Zerstörung in den Boden um kurz darauf dicke Rauchschwaden auszuspucken. Simon hustete doch lief er, jeder Schritt war eine Tortur, doch er suchte sich eine Ablenkung. Der Paladin konzentrierte sich auf den Hammer, auf das Scheppern der Rüstung die sie nach jedem Schritt von sich gab. Er spürte es, er hatte eine Fehler begangen. Alrecht wollte gerade in das Schlachtgetümmel laufen als ihn ein Junge am Arm packte, fast hätte ihn das, das Leben gekostet doch der routinierte Hauptmann konnte seine Klinge noch im rechten Moment bremsen. Der Junge keuchte, er schien verletzt zu sein, unter seinem Lederwanst drang Blut hervor und aus seinem Mund quoll es auch. Mit verzweifelten Gesichtsausdruck keuchte er in seinen letzten Worten, „Bomben! Lauft Sire, 121 Lauft!“ Dann brach er auf dem Pferd zusammen, anscheinend hatte ihn einer der verdammten Barbarenbastarde an der Seite einen Axthieb verpasst. Alrecht schwang sich auf das Pferd jedoch stieß er den toten Jungen nicht vom Pferd, er hatte ein anständiges Begräbnis verdient. Er sollte nicht hier am Schlachtfeld liegen bleiben und Opfer von Aasgeiern werden. Plötzlich schoss es dem Hauptmann durch den Kopf, die Zwerge würden das Feuer eröffnen, so gab Alrecht dem Pferd die Sporen worauf dieses vor Schmerzen aufwieherte und losgalopierte. Anscheinend war er ein Bretone seiner Aussprache zu urteilen. Alrecht keuchte, er war selbst auch müde doch verdankte er dem Bretonen so einiges. Dieser hatte sein Leben gegeben nur um andere zu warnen, er war in Ehre gestorben. Plötzlich bebte die Erde, die Granaten schlugen ein, es war Zeit. Benjamin keuchte, er stand langsam auf und starrte in die glasigen Augen der Frau von der glaubte das er sie liebte. Er starrte in ihre Augen und sah das es ihr Leid tat, doch sah er nichts von Liebe. Er hatte auch keine Zuneigung gespürt als er sie abgetastet hatte, als sie sich so nahe waren. Der Priester sank wieder auf die Knie, sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse aus Verzweiflung und Trauer. Er hob langsam die rechte Hand und schlug gegen die Erde, er schlug weiter auf sie ein, keuchte, weinte und brüllte seinen Schmerz heraus. Keuchend stand er auf, die Augen geschwollen von dem Weinkrampf eben, er fühlte sich matt und ausgebrannt. Doch was das schlimmste war, er spürte eine Anwesenheit die nicht sterblicher Natur war. Der Dämon war hier, er war angekommen. Benjamins Mundwinkel verzogen sich zu einem höhnischen Grinsen, sollte er nur kommen, dachte er, nun war es ihm auch egal. Der Priester streckte die Finger worauf diese von Flammen eingehüllt waren, „Soll er nur kommen!“, lachte er schrill und höhnisch in den Lärm der Kanonen hinaus während er vom Licht magischer Flammen eingehüllt wurde. Simon rannte und rannte, nun schien es als würde er gleich stolpern. Er keuchte und prustete, seinen Augen rannen an den Seiten dünne Linien aus Tränen entlang. Er wusste was geschehen war, der Hammer, die Waffe, sie wurde geschwungen, von einem anderem. Da, an einer Stelle lichteten sich die Skaven und was sich dahinter verbarg gefiel dem Paladin überhaupt nicht, dahinter verbarg sich ein dunkler Krieger. Eingehüllt in einer schwarzen Rüstung. Zwischen den dicken schwarzen Panzerplatten quoll Schleim und Eiter hervor. Der Helm lag am Boden und so sah man das blasse von Pocken vernarbte Gesicht. Aus einigen aufgebrochenen Narben und Pocken lief Eiter heraus, die Augen des Mannes glühten in einem blassen gelblichen Licht. Er sah krank aus doch strahlte er eine unheimliche Kraft aus. In der linken Hand hielt er ein Schwert, es war lang und schien nicht aus Metall zu bestehen, vielmehr war es aus grünlichen Gestein, oder einem Kristall indem schwarze Runen eingemeißelt waren. In der rechten Hand hielt die Bestie den Hammer, in die Luft gestreckt. Plötzlich richtete sie sich auf Simon aus und lächelte, wieder brachen einige Pocken auf, nein vielmehr hatten sich Narben 122 nach außen gefressen und fielen auf die dicken Schulterpanzer. Er grinste höhnisch wobei er schwarze faulige Zähne entblößte die jedoch mehr dem eines Wolfes glichen als denen eines Menschen. Mit schleimiger Stimme hustete der Krieger, „Fallt unter dem Zorn Terrek Eiterpest, Krieger des Noarr Gaarl, Diener Tzört’blärz, dem ersten der Söhne unter Noar Gaarl!“ „Niemals Bestie!“, brüllte Simon und spurtete weiter auf den Krieger zu, ohne die Tatsache zu beachten das dieser umringt von anderen Kriegern in schweren schwarzen Rüstungen waren die mindestens genauso schlimm aussahen wie Terrek. Dieser lachte laut worauf er hustete und eine ekligen Klumpen Schleim ausspuckte, „Dann mach dich bereit zu Sterben, Mensch!“ Doch was Terrek nicht erwartet hatte war die Wucht des anstürmenden Paladins, denn dieser warf sich mit ungebremster Wucht gegen den schweren Leib des Chaoskriegers. Dieser gurgelte laut und torkelte einige Schritt zurück während Simon laut aufbrüllte und versuchte seine Klinge in den Leib des Chaoskriegers zu rammen. „Keine Klinge die von Menschenhand wird es je vermögen eine Rüstung, gehärtet in der Esse von Tausend gefallenen Seelen zu zerstören, so gib dich auf und dein Tod wird nicht allzu schmerzhaft!“, prustete Eiterpest. Simon lachte verzweifelt auf, „Welch Glück das die Klinge nicht von Menschenhand stammt!“, und stieß wieder zu. Doch wieder glitt die Klinge nur ab, Simon fluchte laut auf und sah dann kurz in das verfallene Gesicht von Terrek, kurz sah er sich in einem Wirbel aus Schmerz um dann seine Seele zu verlieren. „Niemals!“, schrie er Eiterpest ins Gesicht und verpasste ihm einen harten Fausthieb ins Gesicht. Knackend brach das Unterkiefer und riss aus dem Schädel heraus, Eiter, Blut und andere Flüssigkeiten quollen nun aus ihm heraus. Dieser gluckste erheitert, „Du wirst mich nicht besiegen Sterblicher!“ Darauf erhob er den Hammer und lies ihn auf Simon hernieder gehen, dieser stach mit seiner Klinge in die Luft. Laut kreischte Metal um kurz darauf zu bersten, die Panzerung der Armschiene zersprang und die Klinge von Simon drang in das weiche kranke Fleisch des Kriegers ein, der Schlag wurde gebremst und der brennende Hammer stand nun in der Luft. „Niemals wird der Hammer der Drachen einen seiner Jünger erschlagen, bei Sigmar, niemals!“, keuchte der erschöpfte kurz vor dem Zusammenbruch stehende Paladin. Darauf brach der Chaoskrieger in erheitertes Husten aus, aus seiner Kehle schoss Schleim der ekelhaft stank. Simon wurde kurz schwarz vor den Augen und er erbrach sich auf der Rüstung des Chaoskriegers. „Welch starker Krieger des Imperiums. Sagt mir edler Ritter, seid ihr bereit zu sterben?“, prustete der Mann. Simon duckte sich und so stach der Chaoskrieger nur in die Luft. Der Paladin, getrieben von dem plötzlichen verzweifelten Willen von Überleben drückte gegen die stinkende gepanzerte Brust des Kriegers und mit Aufbringen all seiner Kraft drängte er den verdutzen Chaosanhänger etwas zurück. Diese Zeitspanne reichte, Simon zog die Klinge aus dem Arm des Mannes und mit einem kräftigen Hieb trennte er sie vom Rest. Mit einer geschickten Drehung und unglaublich viel Glück schaffte es Simon sogar den nächsten Schwertstich zu parieren. Keuchend und nach Luft schnappend stieß er mit seiner Klinge ein erneutes Mal zu, lies aber die Klinge gleich darauf fallen. 123 So parierte der Chaoskrieger das Schwert mit einem geschickten Hieb seines Schwertes und schleuderte die Klinge aus gutem ehrlichen Zwergenstahl durch die Luft. Simon griff in dieser Zeit nach dem Hammer hielt in kurz starr in die Luft, mit dem Ausdruck des Sieges in den Augen und sah dem Chaoskrieger genau in die seinigen. Dieser schien von Zorn erfüllt zu sein, „Wie kannst du es wagen mir zu wiederstehen, sterblicher Hund!“ „Ich bin die Flamme die euch Keime aus der Wunde brennt, ich bin das Gegengift!“, lachte Simon wirr als er mit dem Hammer ausholte und plötzlich alles in einem Flammenmeer verschwand. 124 Kapitel 21 Die Kraft der Verderbnis Knjietz lachte und freute sich, es war Zeit, es war endlich soweit. Nervös trippelte er auf dem einen und dann auf dem anderen Bein auf, er biss sich in die eitrige Zunge, er spürte den Schmerz nicht doch liebte er das wohlig warme Gefühl des Blutes in der Schnauze. Seine Barthaare waren starr vor Freude, es war soweit, die Menschendinger würden noch ihr Wunder erleben. Knjietz persönlich hatte seine eigenen Klan geschaffen, er, der immer nur als verrückter Spinner abgetan wurde. Er lachte kurz und sah sich dann um, er peitschte mit dem nackten Schwanz gegen den Boden, zog einer der gläsernen Kugeln heraus und balancierte kurz auf einem Finger damit. Der Seuchenmönch zog die Kapuze enger. Es war zwar nicht alles nach seinem Plan gelaufen doch Sklaven waren nichts wert, es war kein Problem neue zu beschaffen. Doch die Menschendinger in ihrem eigenen Land zu schlagen dafür war ihm ein Platz ganz weit oben sicher. Er musste nur die Zeichen, die ihn sein eitriges Geschwür an der Schwanzwurzel gab richtig interpretieren, denn die gehörte Ratte schien ihn auch auserwählt zu haben und zu ihm zu sprechen, ja, auch den verrückten Knjietz hatte sie erwählt. Bald würden sie ihre Macht zeigen, bald würde er und seine Brüder es ihnen allen zeigen. Der Rattenmensch brach wieder in wirres Gelächter aus, es war Zeit. Sie mussten das Gemisch verschütten, sie mussten es über dem Schlachtfeld verteilen, ja das mussten sie, dachte er. Knjietz sah sich kurz nervös um und trippelte dann wieder mit den Füssen und peitschte aufgeregt mit seinem hässlichen Schwanz auf und ab. Er war nicht dumm, nein, keinesfalls. Er war ein Genie, er hatte sich mit einem des anderen Klans verbündet. Er kicherte und spuckte etwas Schleim aus und kratzte sich wieder eine Eiterbeule auf, dann lachte er wieder wirr. Ja er hatte sich mit einem der anderen verbündet, obwohl er der Ratte lieber den Hals durchbeißen würd, brauchte er die Maschine. Er brauchte das Gerät, es war einfach genial, es war eine große Maschine, die mittels Warpsteinenergie hohen Druck erzeugte und dann ein Gemisch das in einem Container aufbewahrt wurde ausspie. Knjietz kicherte wieder, er stellte sich soeben vor wie die Brühe er über das Schlachtfeld gesprüht wurde. Sich die zerstäubte Flüssigkeit langsam setzte, in die Poren der Lebewesen eindrang, wie sie eingeatmet wurde. Er lachte auf, lang und wirr. Bald würden sie ihre Macht zeigen, ja, bald. Martin tobte, wie konnte es dieser Simon nur wagen. Er war im Alleingang da draußen verschwunden, hin und wieder wirbelte er Flammen auf manchmal da und manchmal dort. Dieser Jüngling hatte nicht den Schneid ein Paladin zu sein, er konnte es noch gar nicht sein, er war noch viel zu jung. Er wusste nichts über die Verantwortung, die Pflichten eines solchen Ranges. Es gab Dinge die hatte er zu befolgen und eines davon war die Pflicht und die Aufgabe den Hammer, koste es was es wolle, im Besitz des Ordens zu halten. 125 So wie er sich benahm, wie ein wahnsinniger Berserker der immer weiter in die Reihen der Gegner vorstieß konnte dies wohl kaum gewährleistet werden. Es war an der Zeit das in die eigene Hand zu nehmen entschied Martin. Er hatte diesen Simon im Zelt kennen gelernt und seltsamerweise erschien er ihm dort besonnen und intelligent doch nun lief dieser verrückte Amok. Es wurde Zeit ihn zu stoppen, selbst wenn er ihn dafür töten müsste. Der Hammer durfte nicht in die Hände des Chaos fallen. Mit einem grimmigen Nicken gab man Helmut den Befehl. Helmut salutierte und richtete sein Schild zurecht, gleich darauf zog er sein Schwert. Sie waren auf der Suche nach dem Hammer, dieser wahnsinnige hatte ihn angeblich verloren und nun mussten sie ihn suchen. Mit verdrießlicher Miene starrte der ergraute Mann auf die immer und immer wieder feuernden Reihen der Kanonen. Unglaublich, wie sollten sie es nur schaffen dem zu entgehen? Er starrte auf das Schlachtfeld, in einem unzusammenhängenden Muster streuten sich die Kanonenkugeln um mit lauten Donnern die Erde zu erschüttern und wieder etwas mehr des dicken Nebels beiseite schoben. Der Ritter schob sich das Visier vor den Augen, er war ein Templer. Oberster der edlen Tempelwachen. Er war unter dem Kommando von Emanuelle selbst hier hergeschickt worden um zu alles genauestens im Auge zu behalten. Der Mann schwang sein Schwert, es war aus gutem ehrlichen imperialen Stahl und das matte Sonnenlicht der untergehenden Sonne brach sich darauf. Helmut sah grimmig dem Ritter nach der kurz an ihm vorbeimarschiert waren. Diese Jünglinge konnten kaum ein Schwert halten und wurden schon zu Ritter des Imperators ernannt. Es war schlimm wie leicht man zu einem der ehrenhaftesten und besten Elite des Imperiums aufstieg. Der Templer reihte sich in das Regiment aus Rittern ein, er stand in der ersten Reihe und behielt alles genau im Auge. Um ihn herrschte reges Treiben, Verwundete wurden hinter die Linie der Kanonen geschleift, zu Helmuts Schrecken in Massen. Junge Krieger stürmten vor um die Gefallenen abzulösen, einig lagen auch nur blutend und sterbend am Boden. Laut wurde gebrüllt, hier brauchte man Bandage dort einen Priester, an so manchen Ortes vielleicht auch Schwerter. Der Templer starrte auf das Schlachtfeld hinaus, sie mussten ihn finden. Simon holte kräftig aus wobei er irr lachte, dann kreischendes Metal. Widerlicher Gestank drang in seine Nase, es roch nach verbranntem Fleisch. Doch der Geruch war unnatürlich stark und eine Spur von Krankheit lag in ihm. Der Paladin spuckte aus und sah sich um. Denn Feiersturm denn er mit einem Schwung seines Hammers heraufbeschworen hatte, hatte die meisten der Chaoskrieger mit tödlicher Wucht zu Boden geworfen. Einige lagen noch da, unter ihren glühenden Panzerplatten und wandten sich in einem schon verlorenen Todeskampf. Simons Gliedmaßen wurden schlaf, er schien seine letzte Kraft zu verlieren da packte ihn plötzlich eine eiserne Faust. „Glaubt Ihr wirklich das ihr mich so leicht töten könnt, Menschling?“, zischte es aus den schwarzen verbrannten Schlund von Terrek. 126 Sein Panzer glühte noch etwas und die Pocken und auch der Schleim waren zu verkrusteten Restchen zusammengebrannt. „Ich bin der Stärkste der Chaoskrieger unter dem Nebel der Verdammnis, ich bin der, der Bersok Pestklinge besiegte, ich habe über Traa’r Blutfels triumphiert und über viele andere, so werde ich mich nicht von euch schlagen lassen, Mensch!“, würgte der Chaoskrieger hervor bevor er mit seinem Schwert ausholte. Simon starrte ihn mit einem fast schon entspanntem Gesichtsausdruck an, „Ich bin Simon Freigreif, ihr werdet unter dem Banner des Hammers, unter Sigmars sengendem Blick brennen und eure Krankheit wird aus den Körpern der Menschen weichen.“ „Eher wird das Leben aus euch weichen, Sterblicher!“, grölte der Chaoskrieger. Kurz darauf bewies die Rüstung des Paladins ein erneutes Mal von welcher Qualität sie war. Der Schwertstreich des Chaoskriegers prallte laut klirrend gegen den Schulterpanzer und glitt dann langsam nach links ab. Simon zuckte mit dem Hammer und holte aus. Er glaubte das sein Muskel gleich platzen würde, doch von diesem Klotz aus Schleim und Eiter würde er sich nicht besiegen lassen. Mit fast schon einem lächerlich schwachem Hieb schlug Simon auf Terrek ein, doch was dieser nicht ahnen konnte, selbst dieser schwache Hieb brachte in den Händen des wahren Träger des Hammers einen tödlichen Sturm aus Flammen hervor. In einem Bruchteil einer Sekunde züngelten Flammen zwischen dem Hammer und der massiven Panzerplatte der Chaosrüstung hervor. Nicht mal nach einem Zehntel eines Herzschlags brach ein gewaltiges Inferno hervor das Terrek verschlang. In nur wenigen Momente begann die Rüstung zu schmelzen und der nun schon knusprige Körper des Chaoskriegers zu Staub zu zerfallen. Simon keuchte und fiel bewusstlos zurück, doch eines konnte er noch tun. Sein Griff um den Hammer wurde krampfartig fester, als wüsste er was passiert. Knjietz kicherte und tapste um das Gerät herum. Es bestand aus altem Eisen und Holz. Notdürftig wurde der Kessel aus teils Holz und Teils Messing gefertigt. Der Deckel bestand aus massiven eisenbeschlagenem Holz, vom Mittelpunkt des runden Holzdeckels ging ein Rohr aus Sklavenhäuten aus, das in einen Brauskopf führte. Dieser wurde die stinkende Flüssigkeit zerstäuben und über das gesamte Schlachtfeld verteilen. Knjietz kicherte diabolisch, so gut er es konnte und befahl diesem nichtsnutzigen Sklaven der vor dem Kriegsgerät stand etwas Holz nachzulegen. Denn in dem hohen Holzturm an dessen Spitze der gewaltige Brauskopf saß war ein Kessel eingebaut, dieser leitete, erhitzt durch Warpstein und Feuer, Dampf weiter in den Kessel. Denn dieser Kessel bestand aus zwei Teilen, aus dem eigentlichen Gefäß und einem dehnbaren Material am Boden. Dieses wurde durch den Dampf aufgepumpt und erzeugte genug Druck um die Flüssigkeit zu dem Brauskopf zu pumpen. Knjietz sah sich noch einmal genau den Mechanismus für den Dampf an. An unterster Stelle stand ein Kessel in dem ein Gefäß voll mit Warpstein stand, es war eine Qual soviel aufzutreiben doch schlussendlich hatte es der Rattenmensch doch noch geschafft. Dieser Teil lieferte Energie die über ein kompliziertes Netzwerk aus Rohren und Spulen in Hitze umgewandelt wurde, diese hielt das Feuer am brennen, das eine Ebene über dem Warpstein saß. Dieses Feuer wiederum erhitzte einen Kessel mit Wasser, dieser wiederum dampfte. Einfach Genial dachte der Seuchenmönch. Es war einfach genial. Bald würde der Druck hoch genug sein, bald würde ein reiner Stoß aus Krankheit, Verfall und 127 widerlichen Schleim auf die Menschendinger herabsinken. Wahnsinnig kichernd wandte er sich zu dem Sklaven um, dieser nickte unschuldig, doch sah er verstört drein. Knjietz suchte den Grund, er sah sich um und sah dann zu dem Kessel auf der die ekelhafte Flüssigkeit barg. Durch einige Ritze drang das Material was aufgepumpt werden sollte. Ein Schreck durchfuhr die Knochen des Seuchenmönchs, es funktionierte nicht. Sobald dieses Material an einen Holzspan oder an eine Eisenkante kam würde sie explodieren und nicht nur Verfall und Tod herabregnen lassen sondern auch verbrühenden Dampf in alle Richtungen schicken. Plötzlich rannte der Skaven auch schon so schnell ihn seine Beine trugen, es war wichtig das er am Leben blieb. Denn er war auch einer der auserwählten, denn die gehörnte Ratte sprach zu ihm. Sie schien sich mit ihm zu verständigen. Ihm ihre Absichten mitzuteilen, sie würde es sicher nicht gutheißen das er wegen Versagens anderer, nämlich den Ingeneuren dieses Dings, sterben würde. Dann donnerte auch schon ein lauter Knall über das gesamte Schlachtfeld. Er überdeckte sogar die heftigen Explosionen der Zwergenkanonen. Gleich darauf wurde die Erde heftigst erschüttert. Es hatte auf eine Weise funktioniert, auch wenn das Gerät dabei mit einem lauten Knall in die Luft geflogen ist. Simon erwachte, Männer hatten ihn am Bauch und an den Schultern mit Riemen umwickelt mit denen sie ihn schnell übers Schlachtfeld zogen. Mit einem verstohlenem Blick sah er zurück wer ihm den die Ehre zu Teil werden lies ihn zu ziehen. Es waren Ritter, Simon atmete erleichtert aus, es waren Ritter und keine dunklen Krieger. Doch wie er feststellte hatten sie versucht ihm den Hammer wegzunehmen denn wie er bemerkte schmerzte sein linker kleiner Finger fürchterlich, er wurde wahrscheinlich überdehnt oder sogar gebrochen als sie die Hände von dem Griff der Runenwaffe lösen wollten. Simon sah sich die Krieger hinter ihm herliefen. Es waren junge Novizen, Ritter aus seinem eigenen Regiment. Er hatte sie im Stich gelassen, nur um sich seiner Wut und seiner Trauer hinzugeben. Wie dumm, es hätten noch mehr sterben können. Simon schauderte, wahrscheinlich würden sie ihn foltern, solange bis er es zugeben würde. Es zugeben würde das er keine weiteren Schmerzen ertragen konnte und einen Schwur darauf ablegte im Bund mit dunklen Mächten zu liegen. Der Paladin schüttelte den Kopf, dies blühte ihm höchstwahrscheinlich. Er sah gen Himmel, es war tief schwarze Nacht, die zwei Monde standen grell leuchtend am Himmel. Der Schlachtlärm schien fast verstummt zu sein, er schien von etwas erstickt zu werden. Doch was war das, eine Wolke schien sich über dem Schlachtfeld enger zu ziehen. Nein, es war etwas anderes, es sank langsam zu Boden. Simon erstarrte, eine Waffe dieser vermaledeiten Rattenwesen. Anscheinend hatte selbst die unwirklichen Kreaturen ihre Hand im Spiel. Das Gesicht des nun schon erfahrenen Paladins verfinsterte sich, es war vermutlicht wirklich nichts anderes als ein Spiel. Ein Spiel zwischen Göttern denen ein Menschenleben genauso unwichtig erschien wie Hunderttausend Menschenleben. Unzählige starben in diesem Krieg, waren schon gestorben und würden noch sterben. Es schien 128 fast aussichtslos. Simon erstarrte, es war eine Flüssigkeit. Es war kein erneuter Nebel, nein es war etwas viel greifbareres, es war ein flüssiger Schrecken. Simon konnte es schon fast riechen. Gestank von Tod und der von Leichen stieg ihm in die Nase. Der Geruch war schrecklich denn er vermischte sich mit dem von geöltem Stahl und dem Schwefel der Kanonen. Es schien als würde Simon in die Hölle abtauchen. Er hatte den Hammer ganz nah bei sich doch konnte er sich nicht bewegen, es schien fast wie spott. Simon, der allzu mächtig war für einen normalen Sterblichen hing hilflos an ein paar ledernen Riemen und wurde gezogen während etwas tödliches und gefährliches auf ihn herabrieselte. Bald würde es ihn erreichen, bald würde es ihn töten. Simon zweifelte keinen Moment daran das er sterben würde falls er mit dem Gift in Kontakt kommt. Doch zu seinem Glück zogen sie ihn immer weiter ins Lager, die Chancen standen gut das es ihn nicht erwischte. Ein Zwerg begrüßte ihn. Es schien Thorgrim zu sein, er sah müde und verletzt aus doch was das seltsamste war er hatte ein nasses Tuch um den Mund gebunden. Mit tiefer Stimme brüllte er schnell etwas in Simons Ohr, „Schnell, halte dir ein Tuch getränkt von deinem Urin vor die Nase und den Mund, sonst stirbst du!“ Simons Kampf dauerte nicht lange doch war er schwer und heftig, sollte er wirklich so etwas widerliches tun. Sollte er soweit herabsinken, nur um zu überleben? Ja!, brüllte etwas in ihm und ohne nachzudenken brüllte er auf. Die Männer ließen in los und sahen ihn mit gnadenlose und vorwurfsvollen Blicke an. Simon jedoch der sich schnell von den Lederriemen befreit hatte riss sich ein Stück von dem nun schon seit einem Jahr ungewaschnem Hemd ab, das er unter dem Kettenhemd trug. Danach ging es schnell, doch er würde überleben. Hoffentlich, wenn nicht würde er den Zwerg für ewig verfluchen. Martin brüllte auf vor Wut, wie konnte ein Paladin nur so weit sinken? Wollte er ihnen beweisen das er verrückt war um so eine mildere Strafe zu erhalten? Würde ihm nichts bringen, der Ritter war gnadenlos wenn es um Ketzer ging. Der ältere Ritter starrte kurz gen Himmel, etwas sank herab. Es war wie der aufgewirbelte nasse Staub nach einem heftigen Wolkenbruch der nachdem es geregnet hatte langsam wieder zu Boden sank. Der Mann streckte sein Schwert in die Luft, „Lauft!, Lauft!, Wer weiß schon welche Teufelei dies wieder ist!“ Die Männer um den anscheinend selbst ernannten Hauptmann hörten auf diesen als sie die dunkle Wolken immer weiter herabsinken sahen. Es gab nur einen Ort zu dem sie laufen konnten und wahrscheinlich würden sie nicht einmal dort Einlass bekommen, der Wald von Lorien. Martin zog am Riemen, doch dieses Simon würde er hier nicht so einfach dem allzu gnädigen Schicksaal überlassen schnell zu sterben, nein. Er würde gefoltert werden, wegen Ketzerei und schweren Verrat am Imperium. Der seltsame Zwerg schien Martin zu helfen, was diesen nicht weiter störte. Zusammen waren sie etwas schneller als Martin alleine. 129 Anscheinend war der Zwerg müde, wie lächerlich. Dies sollte die ältere, die überlegende Rasse sein? So klein, so breit, so kurzatmig? Martin gluckste erheitert, nein, sicher nicht. Die Zeit der Menschen war angebrochen und der technische Vorsprung der Zwerge war schon lange verblasst im Angesicht der Errungenschaft des Dampfpanzers und der Höllensalvenkanone. Der Ritter beeilte sich noch mehr, er wollte den Zwerg außer Atem bringen doch dieser schien ohne weitere Probleme mitzuhalten, plötzlich brüllte dieser etwas zu Martin hinüber, „Tut es Simon, gleich oder Ihr werdet sterben!“ Nun war Martin wirklich erheitert, er verlangte wirklich etwas so widerliches und abartiges von einem Ritter des Imperiums. Jaja, dieser Zwerg würde sich noch wundern wie sie in den Tavernen über ihn spotten werden. Mit einem kurzen Blick gen Himmel stellte der Ritter mit weit aufgerissenen Augen fest dass er mit dem nächsten Atemzug das seltsame Gas bereits einatmend würde. Er unterdrückte den Atemreiz so gut es ging und gab alles um möglichst schnell wegzukommen. Doch langsam beschlich ihn die Gewissheit dass es hoffnungslos war. Es war keine Luft mehr in den Lungen. Mit schrecklichen Schmerzen hielt er den Reflex zurück und dann plötzlich. Ein kräftiger Atemzug. Nun, die Luft schien nicht giftig zu sein, Martin fühlte sich wie er sich vorhin auch schon gefühlt hatte. Erleichtert atmete er wieder aus, doch da. Plötzlich, eine höllische Schmerz. Er fühlte wie sich jedes einzelne Blutkörperchen sträubte, die Bestandteile dessen was Martin eingeatmet hatte, aufzunehmen. Lieber würden sie sich auflösen als das sie diese Gift transportieren würden. Die Schmerzen wurden schlimmer, die gesamte Lunge schien zu verkleben. Neben diesem Gefühl der absoluten Hilflosigkeit kam auch noch dieses Brennen hinzu. Es fühlte sich an als würden in seiner Lunge Tausend kleine Mienen explodieren und ihm Stücke aus der Lunge reißen. Nun konnte er nicht mehr ein und ausatmen. Das Sichtfeld des Ritters wurde düster, langsam verschwamm es. Mit glasigen Augen starrte er auf seine zittrige Hand. Langsam bildeten sich kleine Bläschen. Es wurden schnell mehr, er spürte wie sie sich auf den Wangen, Beinen selbst auf der Zunge bildeten. Dann schwollen sie an, wurden rot um dann schließlich zu platzen. Ein starker Hustenreiz schien die vollkommen verschleimte und verklebte Lunge auseinander zu reißen. Mit lautem bellendem Husten würgte der Mann Blut und gelblichen Schleim herauf. Unter starken Schmerzen schoss ein Blutschwall aus seiner Nase hervor. Verzweifelt versucht er mit kräftigen Zügen nach Luft zu schnappen. Doch sein Brustkorb verkrampfte nur. Grollend brach wieder ein Husten hervor. Immer schwächer werden sank Martin auf den Boden nieder. So lag der starke Mann am Boden, hilflos zappelnd wie ein Kind jedoch war er sich gewiss dass das Ende immer näher kam. Die Dunkelheit hatte ihn bereits eingefangen, seine Umwelt war verstummt und der Geschmack des Schleims war bereits verblasst. Ächzend und nach Luft schnappend, kurz bevor er sich wieder schüttelte vor Husten, krächzte er seine letzten Worte, „Bei Sigmar, weiche Chaos.“ So sank er sich windend vor Schmerz zu Boden bevor ihn die Dunkelheit endgültig erlöste. Der dunkle Krieger lachte, er hatte sie getötet. Er hatte sie alle getötet. Die Klinge war gut, sie versprach ihm Macht. Sie war gnädig sich ihn auszupicken. Doch nun 130 hatte er eine Aufgabe, er musste mit der Klinge, in der die Seele von einem der größten Dämone gefangen war, gegen den Paladin reiten. Er wusste dass er Simon hieß, er hatte von ihm in den Berichten der Kundschafter gelesen. Doch gegen die Klinge des Paladins der Dominik hieß und der dunklen Klinge würde er nicht bestehen können. Sie hatte keine Chance, sie alle waren schon Tod. Denn Tzeentch lenkte sie und es geschah wie er es ersinnt hatte. Langsam wurden die Mächte schwächer und das Chaos stärker, die Helden wahnsinnig und bald würden sie sich selbst zerfleischen. Es war ein so köstlich einfacher Plan das der dunkle Krieger auflachte. Er war ein schrecklicher Anblick, in der einst strahlenden Schienenpanzerrüstung die nun mit Blut und Kampfspuren überseht war stand er da, das donnernde Grollen seines Lachens hallte an den toten Körper vorbei. Er stieg gelassen auf eines der Schlachtrösser und ritt davon. An seinen Schwerter lief das Blut von gefallenen Kameraden hinab. In einem langen Kampf hatte er sie alle getötet. Er hatte ganze Achthundert Ritter in einem gewaltigen Kampf niedergestreckt, er war unbesiegbar. Denn Tzeentch stand hinter ihm und lenkte die Klingen seiner Feinde in falsche Bahnen. Zwar dauerte es lange doch die gesamte Vorhut der riesigen Ritterschar wurde von ihm ausgeschalten. Er lachte, bald würde er auf den Paladin Simon treffen. Gramek fluchte laut, er riss den Steuerknüppel scharf herum. Das knatternde Gefährt kreischte in einem schrecklichen Schrei aus metallischem Knirschen und krachendem Holz. Der Zwerg wusste was herabregnete, er hatte selbst schon gegen solche Waffen die Axt erheben müssen. Zorn stieg in ihm hoch, es handelte sich um das Werk von Skaven. Es war als wäre es gestern gewesen. Jedes noch so kleine Detail, der Schatten einer Axt, der Geruch der Gasmasken oder das Geschrei der Sterbenden in der eisigen Kälte des Tunnels. Kleine Eiszapfen hingen an den Stellen die der Atem am Bart berührte. Bald würde sie den nächsten Tunnel erreichen, schienen diese Bilder zu schreien. Voller Hoffnung und gleichzeitig Angst. Der Tunnel war verschüttet. Stein und Felsbrocken waren vor dem Eingang. Doch da die Expedition damals gut ausgerüstet aufgebrochen war, war selbst dies kein Hindernis. Mit einem Mal schoss ihm das Gefühl der warmen Luft dass sein Gesicht streichelte wieder ein. Erstaunlich heiß explodierte das Schwarzpulver und wärmte die beinah erfrorenen Gestalten. Hier sollte sich irgendwo die alte Werkstadt des Bjorni Berrek, eines genialen Maschinisten verbergen. Doch stattdessen fanden sie nur Ratten, sie quiekte etwas in ihrer hohen falschen Sprache und warfen sich verstohlene Blicke zu. Sie trugen lange Mäntel und einer von ihnen zog diese seltsame Kugel und warf sie. Sie war zerbrechlich, höchst wahrscheinlich aus dem gleichen minderwertigen Glas wie es die Menschen herstellen. Denn mit einem lauten Klirren zerbrach sie als sie gegen die Felswand prallte und daran zerschellte. Die Flüssigkeit darin zerstob darauf sofort in ein undurchsichtiges Gas dass ihnen die Sicht raubte. Das Signal für die Gasmasken wurde gegeben, doch zu träg und zu langsam wurde reagiert. Einige fielen gurgelnd und keuchend zu Boden. Ihre verschleimten Rachen wollten schreien doch die verklebte Lunge und die grausamen Schmerzen raubten ihnen jegliche Möglichkeit dazu. 131 Grameks Blick wurde absolut starr, er sah wie sein älterer Bruder starb, spuckte und prustete und nur Blut. Wie sein Bruder mit dem er vierzig Jahre gemeinsam zuhause bei Mutter verbracht und sogar noch weitere zwei Hundert Jahre mit ihm gearbeitet hatte. Der Slayer spuckte aus dem Gyrokopter, es galt noch immer seinen Bruder zu rächen und indem er starb würde er dies wohl kaum schaffen. Mit einem Geräusch als würde der Gyrokopter jeden Moment zerfallen und in Flammen aufgehen entzündete sich der nächste Holzscheit der mit alchimistischen Ölen getränkt war. 132 Kapitel 22 Teurer Rückzug Kräftige Lungen stießen in Hörner, starke Arme trommelten. Simon wusste was dies bedeutete, er verzog das Gesicht. Das warme Tuch widerte ihn an, er hielt einen Brechreiz zurück und sah sich um. Wohin sollten sie sich zurückziehen? Sie hatten keinen Ort an den sie fliehen konnten, Simon stieß die verbrauchte Luft ein um weitere einzuatmen. Er wusste nicht wohin er sollte was konnte er schon tun? Er sah sich um, sein Blick suchte den Zwerg, würde er ihn rechtzeitig finden, würde er überhaupt einen Weg nach draußen finden? Es schien äußerst unwahrscheinlich hier noch hinauszufinden. Dieses seltsame Gemisch in der Luft war noch undurchsichtiger als der Schleier des Todes der vorhin schon am Schlachtfeld lag. Plötzlich baute sich ein Hengst vor Simon auf, dieser griff nach seinem Hammer. Doch bevor er ihn auch nur schwingen konnte richtete der Reiter mit einer grazilen Bewegung einen massiven Speer auf den Paladin. In einem grässlichen Dialekt der noch schlimmer klang als der, der Bretonen begann der hochgewachsene Mann zu reden, „Wer seid Ihr, werter Rittersmann“ Simon lies seinen Hammer sinken, „Paladin Simon Freigreif, Theogonist und Krieger im Dienste Sigmars und nun wer seid Ihr?!“ Das Pferd scheute kurz auf um dann mit unglaublichen Kraft die Hufe in die Erde zu stoßen. Die Erde bebte. „Ich bin Elanor folgt mir ... Paladin.“ In der Stimme des Reiters lag eine bestimmte Überheblichkeit und sogar etwas Spott Simons Rang gegenüber. Der Paladin bebte vor Wut, wie konnte es dieser Wurm nur wagen? Benjamin horchte in sich zusammen, er wusste das die Winde soeben hart wehten und nur wenig von der Energie hier war die er gebrauchen konnte, doch würde er sich nicht kampflos ergeben. Der ehemalige Priester wusste, dass wenn er zurückkehren würde ihn seine ehemaligen Ordensbrüder töten und foltern würden. Und für was? Er wusste es selbst nicht mehr, er glaubte er gäbe sich und seine gesamte Existenz für so etwas auf wie Liebe, doch da hatte er sich wohl geirrt. Er stand hier, alleine und wartete auf die anstürmenden Horden. Er wusste dass sich die restliche Armee bereits zurückzog. So gab es eigentlich nur einen Grund warum er hier noch stand, er musste verrückt sein. Benjamin lächelte, doch wer sollte sich sonst der Verderbnis von Krankheit und Pest in den Weg stellen wenn nicht er. Plötzlich fuhr etwas durch Benjamins Mark und Bein, es klang wie ein Lied, wie ein Gesang, der voller Stolz und Ehrfurcht gesungen wurde. Doch war es nicht die Sprache des Imperiums, Kislevs oder gar die Sprache der Zwerge. Nein es klang viel runder, viel weicher doch mit Bestimmtheit nicht schwächer oder ängstlicher. Es klang stolz und stark, da erkannte es Benjamin, es war die seltene Sprache der Elfen, mit etwas Glück konnte er sogar verstehen was sie singen. Er begann es zu übersetzten, „Flink wie eine Wildkatze. Tödlich wie eine Schlange. Stark wie ein Bär. Anmutig wie ein Adler. Schrecken aller Feinde. Der wirbelnde Tod, kommt über euch!“ Benjamin lief ein weiterer Schauer über den Rücken, wie konnte es sein das Elfen hier waren? Er wusste nur von einigen Zauberern der Söldner die Elfen waren doch dies klang nicht nach einem 133 magischen Ritual. Dies klang nach Schlachtgesang, doch welcher Elf würde so etwas tun? Benjamin sah vorwärts, ein Barbar baute sich vor ihm auf, Benjamin lächelte und der Mann ging in Flammen auf. Die Schlacht schien verloren zu sein. Jedoch sah Simon nicht im geringsten beeindruckt aus. Ihm schien dies schon fast egal zu sein. Wenn man dies behaupten konnte nachdem man öfters als nur einmal dem Tod nur knapp entronnen war. Doch das sterben ging weiter und er konnte nichts dagegen tun. Der Paladin sah zu dem Reiter auf. Es war seltsam, vorhin kam ihm der Wald nicht so nah vor. Doch plötzlich wuchsen hier ur alte Bäume und Sträucher. Simons Gefühl sagte ihm das noch eine Überraschung auf ihn warten würde, doch ob diese gut oder schlecht war verriet ihm sein Gefühl nicht. Er atmete noch immer knapp und unsicher. In einer Schlacht in der sich ein Krieger nicht sicher sein kann das ihn der nächste Atemzug nicht umbringt ist es immer besser vorsichtig zu sein. Dieser Reitersmann schien nicht der einzige zu sein. Eine ganze Schlachtreihe machte sich bereit um in den Kampf miteinzufallen. Bogenschützen marschierten mit einem Schlag zu Hunderten aus den dichtem Unterholz des Waldes. Selbst ein paar alte Baumriesen rissen ihre uralten Wurzeln aus dem Erdboden um mit dem Kampfgeschrei eines fallenden Baums auf die anstürmenden Reihen der Chaoshorde zuzumarschieren. Simon blieb stehen, sein Blut war gefroren und eine schreckliche Gänsehaut machte sich auf seinem Rücken breit. Nun war es klar das die Elfen ihnen zur Seite stehen würden, es bestand wieder eine Chance. Speerträger schienen sich in großen Regimentern zu formieren, einige Vögel stiegen am Horizont auf und lauter Gesang drang nun aus dem Wald. Die Elfen hatten zu singen begonnen. Es mussten tausend Kehlen sein die mit einer feinen aber kräftigen Stimme ein Lied sangen das wohl älter war als Simon, das älter war als der Orden des Drachenhammers. Simon wandte sich von der nun schon riesigen Armee der Elfen ab und sah seinen Landsleuten zu, wie sie flohen. Versuchten aus dem Schleier aus Tod und Verderben zu entkommen. Mit einem plötzlichen Schlag setzten die Tausenden Stimmen aus. Simon wandte sich um, ein Wind kam auf. Ein Wind der frische Luft zu bringen schien. Nun wuchs der Wind zu einem Sturm herran, er wurde immer stärker. Selbst Simon hatte Probleme dem laut pfeifenden Wind zu trotzen. Blitze zuckten aus den aufgekommenen dunklen Wolken.Sie schlugen hinter dem Nebel ein. Laut grollend rollte der Donner über das Schlachtfeld und es begann zu regnen. Simon wusste was geschah. Die Natur vertrieb das Übel mit aller Macht. Benjamin fluchte laut auf. Er stand in weißen schweren Gewand durchnässt am Schlachtfeld. Umringt von verbrannten und rauchenden Kadavern die einst mit schweren Äxten und Prügeln über ihn herfallen wollten. Benjamin ächzte, die Müdigkeit machte sich breit. Das Zaubern hatte ihn mehr Kraft gekostet als 134 er besaß. Es wurde Zeit für Ruhe. Er lächelte, Ruhe in diesem Chaos, in dieser Schlacht während Hunderte andere starben? Wollte er wirklich zu dieser Zeit ruhen? Er schüttelte den Kopf. Seine durchnässten blonden Locken hingen ihm schlaf vor dem Gesicht. Er hatte den Kopf etwas vornüber gebeugt, sodass er alt und gebrechlich wirkte. Benjamin wusste das er zum sterben verurteilt war wenn er hier bleiben würde. So blieb keine große Auswahl für den wahrscheinlich schon verstossenem Priester. Er faltete die Hände, murmelte einen Spruch und erzeugte ein Licht das er vor sich hin hielt und so die Luft säuberte und atmen konnte. Mit langsamen müden Schritten marschierte er auf den Wald zu. Er wusste nicht was dies noch bringen sollte doch er würde es schaffen. Susanna brüllte auf und wich mit einer katzengleichen Bewegung vor dem Hieb eines Barbaren zurück. Ihre nassen kurzen Haare wurden von dem Sog der mächtigen Waffe durchgewirbelt. Ihr Gesicht war vor Zorn und Hass verzehrt. Die Anstrengung saß ihr in den Knochen und doch durfte sie nicht so einfach aufgeben. Mit einem weiteren Schrei stieß sie das blutige Stahl in den Wanst des Barbaren. Mit zwei kräftigen Schritten schob sie die Klinge soweit in dessen Körper wie sie konnte. Das warme Blut floss der Klinge und ihren Armen entlang. Der Barbar dessen Gesicht anscheinend verweste riss die trüben Augen weit auf und brüllte in einem tiefen Ton grollend nach Rache. Susanna kreischte vor Angst und zitterte am ganzen Körper. Es schien für sie eine Ewigkeit zu dauern sich wieder unter Kontrolle zu bringen doch war es in Wirklichkeit nicht so lang wie ein einziger Herzschlag. Mit unsicherer Stimme ächzte sie und trat den Mann mit beiden Füßen. Auch wenn Susanna nicht allzu groß war hatte die drahtige Frau Kraft in den Beinen. Doch warf sie den Mann mit dem Tritt um. Die Erde schien zu Beben als der Mann aufprallte. Susanna richtete sich auf, etwas beunruhigte sie. Ihr Gesicht war mit fremden Blut und Schlamm verdreckt, Wasser spritze als sie ihren Kopf in die Richtung des Donnern reckte. Eine schwarze Wand aus Stahl, Kriegern und Lanzen bewegte sich unaufhaltsam auf sie zu. Sie hatte nicht die geringste Chance gegen solche Krieger. Schwer gepanzert saßen sie auf den gigantischen Rössern. Wenn man diese Bestien noch mit einem Pferd vergleichen konnte. Die nackte Panik machte sich in ihr breit. Was sollte sie tun, die schwere Kavallerie würde sie einholen egal wie schnell sie laufen würde. Sie blieb wie angewurzelt stehe während der Regen unbarmherzig auf sie herniederprassselte. Doch dann der nächste Impuls, sie konnte sich nicht mehr halten. Die nackte Angst hatte sich in ihr breit gemacht. Seine dünnen Fäden um sie gesponnen und sie mit einem Ruck zu einem festen Netz der Ausweglosigkeit zusammengezogen. Sie rannte und rannte. Sie kannte kein halten mehr. Sie versuchte schneller zu werden doch ihre Beine wollten sie nicht so schnell tragen. Sie stolperte und stürzte. Polterte über den Boden. Ihr war es egal das sie von Chaosbarbaren umringt war, sie wollte nur weg von den anstürmenden Reitern. Sie wusste etwas verbarg sich darin. Etwas das so schrecklich war das jeder gesunde Geist mit Entsetzten und nackter Angst reagieren musste. Etwas das nicht von dieser Welt war, etwas das krank und falsch war. 135 Ihr Blick wurde zu einem Tunnel, sie sah nur noch den Wald. Sie stand auf und rannte wieder los. Sie lief und lief. Plötzlich packte sie etwas am Arm. Der Griff war fest und hielt sie am Stand fest. Sie verlor das Gleichgewicht und stürzte, doch der Griff wurde nicht lockerer. Alrecht war müde und geschunden und wurde von dem schnellen Galopp des Pferdes hin und her gebeutelt. Mit Müh und Not hielt er sich in dem Sattel. Was er da sah verschlug ihm die Sprache. Die Elfen formierten sich. Elf um Elf, Reihe um Reihe bezogen sie Postion. Riesige Bäume wandelten durch ihre Reihe während große Verbände von Reiterei sich zu einer Schlachtreihe zusammenschlossen. Tanzende Gestalten sprangen plötzlich hinter Alrecht hervor. Sie schienen schon gekämpft zu haben. Ihre Körper waren blutbefleckt so wie ihre Klingen doch schienen sie alle unverletzt zu sein. Alrechts Kraft schien für einen Moment zurückzukehren. Es war ihm klar, vielleicht konnten sie dieser Horde doch Einhalt gebieten. Mit einem kräftigen Tritt gegen die Seite wurde Alrecht aus seinen Träumen gerissen. Polternd prallte er gegen den aufgeweichten Boden. Ein Elf dessen Gesicht mit Blut beschmiert war sah ihn an. Dann began er mit einem schrecklichen Dialekt zu reden, "Glaube nicht wir seien eure Verbündeten! Ihr seid dumm zu glauben wir würden vergessen was ihr uns und auch dem Reitervolk angetan habt." Bevor Alrecht auch nur begreifen konnte warum er es tat packte er den Elf am Kragen und zog ihn ganz nah zu sich herran, "Glaube nicht wir wollen eure Hilfe.“ Alrecht drückte ihn wieder weg von sich und starrte in die hasserfüllten Gesichter. Nein, hier würden sie keine Mitstreiter finden. Er zog sein Schwert und piff laut nach Fang. Kreischend meldete sich der Vogel und stürzte mit einer unglaublichen Geschwindigkeit herrab. Der Söldnerhauptmann hielt seinen Arm ausgestreckt hin sodass der Vogel darauf landen konnte. Knarrend vergruben sich die Klauen des Vogels in den Lederschutz. Mit einigen langsamen Schritten ging er auf sein Ross zu und warf sich mit letzter Kraft noch auf dessen Rücken. Er musste Simon finden und ihm berichten was er gerade eben erfahren hatte. Diese vermaledeiten Elfen würden es nicht wagen ihn jetzt zu töten. Noch nicht, schoß es ihm durch den Kopf. Ja, noch nicht aber wahrscheinlich sehr bald. Simon schüttelte den Kopf. Er hatte einiges in seiner Ausbildung gelernt und dazu gehörte auch das die Elfen, aus welchem Grund auch immer einen tiefen Hass gegen die anderen Völker hegten und so auch gegen die Menschen des Imperiums. Er hob seinen Hammer. Mit aller Kraft brüllte er laut auf, „Kommt zu mir! Kommt zu mir!“ Der Hammer began wieder zu glühen und große lodernde Flammen schoßen aus dem Hammerkopf. So hell und groß wie ein Signalfeuer. Immer und immer wieder brüllte der müde und ausgelaugte Paladin auf, „Kommt zu mir, kommt zu mir!“ Es schienen nur wenige zu reagieren, einige Männer steuerten auf ihn zu, darunter auch einige Späher auf Pferden. Als sie nach einigen Momenten bei Simon ankamen gab Simon den Befehl möglichst viele Männer dazu zu bringen sich hier bei ihm zu treffen. Seine Glieder schmerzten und er konnte den nun überraschend schwerend Kriegshammer nicht mehr länger halten. Er setzte das machtvolle Mordwerkzeug ab und starrte in die Ferne. 136 Es wurde Zeit. Susanna sah auf, es war einer der Späher der sie am Arm gepackt hatte. Ächzend zog er sie auf das Pferd. Susanna umringte seine Hüfte mit ihren Armen und sah schaudernd zurück. Mit Erleichterung stellte sie fest das dieses Pferd schneller war als das der Verfolger. Nun dies war nicht sehr überraschend. Denn dies war das Ross eines Spähers, ausgewählt weil es schnell war und das Tempo auch länger halten konnte. Im Vergleich zu den dämonischen Reittieren zwar nur sterblich und nicht mit ewiger Ausdauer begünstigt doch trug das Pferd keinen schweren Rossharnisch und auch keinen Krieger in voller Rüstung. „Wie heißt du Junge?“, brüllte Susanna in das Getöse der Schlacht hinaus. Der Junge Mann antwortete keuchend, „Mein Name ist Bertold, Lady.“ Susanna errötete, das war ihr noch nie passiert, jemand hatte sie Lady genannt. Dies war ihr wirklich noch nie in ihrem ganzen Leben passiert. Sie wusste erst gar nicht wie sie darauf reagieren sollte doch langsam fand sie ihre Fassung wieder, „Wo reiten wir hin Junge?“ Der Junge drehte seinen Kopf etwas zurück, „Es kam ein Befehl von dem ehrenwerten Kommandaten und Paladin Simon Freigreif,die restlichen Truppen sollen sich um ihn sammeln Melady.“ Susanna stockte, war die Schlacht etwa schon verloren? Schon so früh, sie hatten gute zwei Tage gekämpft und schon war die Schlacht verloren? Mit Schaudern erinnerte sie sich an die schwarze Wand der Reiter. Es war wie wenn dieWolken nicht mit dem Wind ziehen würde, wenn die Sonne Dunkelheit strahlen würde. Es war einfach unbegreiflich schrecklich.. Die Gestalten waren umgeben von einer Aura des Horrors. Susannna schauderte wieder, nie wieder möchte sie solch einer mächtigen Kavallerie gegenüberstehen. Bevor man sie auch nur erblickt hat verliert man den Mut zu kämpfen und so seine Kraft. Ein schreckliches Gefühl, besonders in der Anbetracht das die Heere des Chaos unerschöpflich zu sein schienen. Wahrscheinlich landeten sogar jetzt noch einige Schiffe mit immer mehr und mehr fürchterlichen Schurken die nur warteten ihre Schwerter in warmes lebendes Fleisch zu stoßen. 137 Kapitel 23 Die dunkelste Stunde Simon lief ein kalter Schauer über den Rücken. Er spürte das Böse überall um sich herum, nichts blieb davon unebrührt. Er wusste dies galt auch für ihn. Krankheit, Tod und ewige Qualen warteten auf die, die das Pech hatten hier zu fallen. Ein schrecklicher Gedanke, für immer und ewig das Spielzeug eines Dämons zu sein. Gequält zu werden nur um die Existenz eines unwirklichen Wesens zu verschönern. Simon zwinkerte, Einige Reiter waren eingetroffen, darunter befand sich auch Alrecht. Simons Hirngespinst hatte sich bewahrheitet, die Waldelfen würden nur ihre Heimat verteidigen aber nicht dem Imperium zur Seite stehen. Diese elenden Hunde. Es war Simon unebgreiflich wie man so stur sein konnte. Doch dies sollte ihn nun nicht weiter beunruhigen, es galt seine Leute hier lebendig wegzuholen. Siie würden weit marschieren müssen. In Simons Hirn formten sich die ersten Pläne wie sie trotz verlorener Schlacht weiterziehen konnten. Sie würden hier nichts mehr bewirken außer vielleicht ihr Leben für die elenden Waldelfenbasdtarde zu geben und die war einem jedem Ehrenmann zu wieder. Doch etwas in Simon streubte sich, hatte er denn nicht geschworen das Böse zu bekämpfen wo er es fände? Hier hatte er genug zu bekämpfen und zu tilgen doch selbst mit dem mächtigen Artefakt, dem Drachenhammer und den Flammen die, die Reihen seiner Feinde so zahlreicht gelichtet hatte würde er keine Chance haben. Denn die Überzahl seiner Gegner sprach einfach gegen ihn und in einer Einheit kämpfen wäre für seine Gefährten zu gefährlich. Denn auch wenn es die Flammen des Hammers waren und der Träger der mächtigen Waffe unberührt davon blieb so waren die Flammen heiß und verbrannten auch gutes und rechtes Fleisch zu Asche. Tränen flossen aus seinen Augen, mit finsteren Gesichtsausdruck erinnerte er sich an den Tod seines Onkels Mattheus. Dessen Seele dem Dämon zum Opfer gefallen war. Die Schmerzen und Qualen die das magische Feuer bei ihm verursacht haben mussten waren sicherlich unvorstellbar schlimm. Simon zitterte. Beschämt senkte der Paladin seinen Kopf, er hatte Schwäche gezeigt. In diesen schweren Stunden war keine Zeit dafür. Niemand durfte hier auch nur die kleinste Schwäche zeigen sonst würde ihm dies schlim vergolten werden. Als er die Augen öffnete sah er verdutz einen Helm eines Drachenhammers am Boden liegen. Mit festen Griff hob er ihn auf. Blut klebte in der Innenseite. Wahrscheinlich der Helm eines Novizen. Lebte noch einer der Jungen? Simon schüttelte traurig den Kopf, wahrscheinlich nicht. Wutembrand ballte der Paladin die Fäuste, dafür würden sie zahlen, dafür würden die verdammten Bastarde die aus der Chaoswüste gekrochen kamen zahlen. Simon setzte sich den Helm auf und öffnete das Visier. Es schien das in der Zwischenzeit weitere Reiter und auch Infanteristen eingetroffen waren. Es wurde Zeit zu gehen es würde nichts bringen hier weiter zu verweilen. Bald würden die Horden hier sein und die Elfen durften zeigen was in ihnen steckte doch nun war es für sie die Zeit sich zurück zu ziehen. Daran ließ sich nichts ändern. Zur Enttäuschung Simons waren es nicht einmal Hundert Mann die sich um ihn scharrten. Doch 138 es musste reichen sie würden über die Berge wieder verschwinden auch wenn das Chaos hinter ihnen herjagen würde. Sie mussten zurück, zur einzigen Festung der Zwerge die am Meer lag. Sie würden Ein Schiff brauchen um auf die Insel der Elfen zu kommen. Alrecht staunte mit welcher Leichtigkeit er das Leben von so viele Männer herschenkte. Es wäre seine Pflicht sie zu holen doch lebten die meistenn sowieso nicht mehr und so wäre nur Zeitverschwändung gewesen. Alrecht dachte nach was würden sie nun tun? Ihre Armee war bezwungen, sie würden keine weitere Chance haben gegen eine Armee von dieser Größe zu bestehen. Nicht wenn sie nicht mächtige Verbündete finde würden. Da glaubte Alrecht zu erkennen was Simon vorhatte. Er würde sich aus einem Hafen Schiff und Proviant besorgen Dann würde er auf die sagenumwogene Insel der Hochelfen fahren. Denn dort sollte sich der nächste Demon zeigen. Auch wenn es verrückt schien. Bei dem Dämon der sich hier bald zeigen würde war nicht sicher welche Waffen er noch ins Feld führen würde und so schien er mit der von der Vorhut bezwungenen Armee leichtes Spiel zu haben. Doch bei dem Dämon auf der Insel befanden sich auch die Hochelfen. Sie waren hoch entwickelt und der Magie kundig.. Alrecht stieg auf sein Pferd und pfiff nach seinem Falken Fang. Kreischend lies sich dieser aus den Höhen herabsinken und landete auf den Schultern des alten Söldnerhauptmannes. Fang hatte in den unzähligen Kämpfen die Stahlaufsätze seiner Klauen verloren. Alrecht drehte den Kopf zur rechten und dann zur linken Seite. Doch kam ihm nichts verdächtig vor. Innerlich lächelte er ironisch, in einer Schlacht kam ihm nichts verdächtig vor. Es tobte noch immer die Schlacht in der seine Leute fielen doch musste er akzeptieren das er für sie nichts mehr tun konnte. Denn sie zogen bereits weiter. Das Scheppern des Motors wurde immer lauter und Gramek began sich Sorgen zu machen. Er wusste das die Schlacht vorrüber war. Das Chaos hatte gewonnen. Die mächtigen Geschütze der Zwerge lagen verlassen da, die Gruppe der Zwerge zog nach Süden. Weg vom Wald von Lorens und der Schlacht. Wahrscheinlich würden sie zu den Himmelspfeilern marschieren um dort ostwärts den Bergen zu folgen bis sie die höchsten Gifpel hinter sich gelassen hatten und so nach Karal Izor über die Berge gelangen konnten. Der Kupferberg war umringt von kleinen Wäldern in denen sich Wildorks herumtrieben und in den Grenzgrafschaften hausten die Verdammten. Die seelenlosen Vampire und ihre untote Gefolgschaft. Gramek grübelte, obwohl der Motor bald zu laut war um einen klaren Gedanken zu fassen. Dieser Paladin, Simon. Er würde sich wohl zwischen einem Hafen in Tilea und dem Hafen Barak Varr entscheiden müssen. Gramek dachte nach, was würde der Mensch tun. Es war unwahrscheinlich dass er den nicht so gefährlichen Weg nehmen würde da dieser länger war. Außerdem waren die Tileaner der imperialen Sprache nur selten kundig und so konnte es sich als schwierig erweisen ein Boot zu mieten oder gar zu kaufen. Ein lautes Krachen war zu Vernehmen. Diese vermaledeiten Chemikalien. Sie waren wohl zu heiß für den Gyrokopter. Den Zylinder in dem der Dampf gesammelt wurde war vor kurzem in die Luft geflogen. Das Rotorblatt wurde langsamer und der Fall began. Gramek riss das Steuer mit aller Kraft 139 zurück. Das Metall seines mechanischen Arm kreischte da die grobe Mechanik des Steuers den Knüppel mit aller Gewalt des Falls nach vorne zog. Doch wie durch ein Wunder gewann die Kraft des Metallarms und hielt die Maschine kurz gerade. Doch dann fiel der Motor ganz aus und es wurde klar das Gramek diesen Absturz kaum überleben würde. Mit einem traurigen Blick in den Himmel lenkte er den Gyrokopter mit aller Kraft noch um und stürzte mit lautem Krachen in ein Rudel Tiermenschen. Aus dem lauten Knall und dem in alle Richtungen schießenden Rauch glaubte man noch die Stimme des stämmigen Slayers zu vernehmen, "Euch Gesindel nehme ich mit, bei Grungi!" Benjamin sah was passiert war. Er erinnerte sich an den Slayer noch aus der Schenke nach der ersten Schlacht. Kaum zu glauben das er so einfach abstürzte. Vor einigen Momenten hatte er noch Bomben über die Reihen dieser elenden Ketzer regnen lassen. Nun war er wohl tot, diesen Absturz konnte niemand überleben. Fast die gesamten Tiermenschen waren tod. Erschlagen von den in alle Richtungen schießenden Teilen, oder dem Feuer das aus dem Depot für die chemischen Brennstoffe spritze. Der Priester sammelte sich kurz. Sein Körper war müde und er war es auch. Sein Körper schmerzte von den Anstrengungen und sein Herz fühlte sich an als ob es gleich zerdrückt werde. Mit einem traurigen Schrei wandte er sich um. Er ließ ab von dem selbstmörderischen Vorhaben weiter gegen diese bestialischen Kämpfer vorzustürmen. Es würde ihm nur seine Seele kosten. Benjamin durfte sich nicht von seinem Hass und seiner Trauer lenken lassen. Es wurde Zeit umzukehren. Der Priester hatte das Signalfeuer gesehen. Es war bestimmt ein Signal sich zu sammeln also würde es das Beste sein wenn er umkehrte und den Paladin mit dem Drachenhammer findet. Mit besorgtem Haupt wandte er sich von der anstürmenden Horde ab und began zu laufen. Er spürte die Präsenz von etwas mächtigen und vor allem von etwas Bösen. Es war verderbt bis ins Mark. Man konnte es genau spüren. Dieses Gefühl des Fehlers. Es konnte nicht in dieser Welt existieren und doch tat es dies. Eine Frage stellte sich und die war warum. Doch wenn weiter über sie nachdachte führte sie nur dazu das man wahnsinnig wurde. Und dies konnte unter keinen Umständen das Ziel von Benjamin sein. Die Anstrengung und die schmerzlichen Signale seines ausgelaugten Körpers holten den Priester wieder in die Wirklichkeit zurück. Er war kaum vierzig Fuß gelaufen. Mit der schrecklichen Gewissheit, dass sie ihn bekommen würden versuchte er weiterzulaufen. Doch es würde nicht mehr lange dauern bis der Körper seinen Dienst ganz versagen würde. Und Benjamin wusste das. Er scheute sich, sich umzudrehen. Denn das, diese schwarze Wand die immer näher zu kommen schien bestand aus dämonischen Kriegern. Es waren die schlimmsten Chaoskrieger die sich ein sterblicher nur vorstellen konnte. Es waren die Chaosritter. Benjamin wusste dass er bereits gegen diese Hunde bestanden hatte. Doch damals hatte er meterdicke Wälle aus festem Stein zwischen sich und ihnen. Damals war er ausgeruht und umgeben von seines gleichen. Er konnte sich konzentrieren und er hatte keine Schmerzen in den Gliedern. Sein Herz raste zwar auch vor Angst aber nicht zusätzlich noch vor Anstrengung. 140 Benjamin wurde langsamer. Es trat ein, sein Körper wurde nun bald endgültig aufhören ihm zu gehorchen. Da packte ihn etwas am Arm und im nächsten Moment wurde alles Dunkel. Simon dachte nach, wie sollten sie es nur schaffen weiterzukommen, ein jeder von ihnen war zutiefst erschöpft. Simon wandte sich um, zu seiner Erleichterung stellte er fest das Thorgrim und auch Mi'm sich in dem marschierendem Trupp befanden. Er konnte es gut gebrauchen bekannte Gesichter um sich zu haben. Es war hart genug so warum sollte er nicht die wenigen Freunde um ihn scharen die er noch hatte. Doch vermisste er auch Gesichter. Der Priester fehlte. Auch Alrecht schien jemanden zu suchen. Wahrscheinlich dieses Mädchen. Es wäre zu Schade um sie wenn sie nicht mehr auftauchen würde. Er konzentrierte sich wieder auf etwas anderes. Mi'm und auch Thorgrim marschierten stolz und aufrechtgehend nebeneinander her. Ihr Gesichter waren jedoch vor Anstrengung und Müdigkeit verzehrt. Die Bärte standen verfilzt und ungepflegt in alle Richtung weg und ihre Augen waren sturr nach vor gerichtet. Ein seltsamer Zug dieser Rasse. Sie waren so auf ihre ruhmreiche Vergangenheit bezogen und ihr verlorenes Reich und trotz dieser Tatsache sahen sie immer nach vorne. Simon schüttelte den Kopf und marschierte weiter. Ohne das es Simon bemerkt hatte, hatten sich weitere Krieger zu dem kleinen Trupp hinzugesellt. Unter ihnen befanden sich auch Ritter und Magier. Eine Hand berühte Simon am Schulterpanzer. Sie war zart und besaß doch Kraft. Denn sonst hätte der Paladin die Berührung nicht durch die schwere Rüstung gespürt. Mit einem Gefühl das Abscheu gleichte sah er den Elfen an. Im selben Moment bemerkte er das dies keiner der Waldelfen war sondern einer der Elfen die bei den Söldnern dabei waren. Der Paladin wechselte von seinem verächtlichen Gesichtsausdruck zu einem Entschuldigendem. Der Zauberer grüßte, "Sire, unsere Leute sind müde und brauchen Ruhe, warum wenden wir uns nicht an die Waldelfen. Sie würden uns wahrscheinlich helfen." Alrecht, der diesen Satz mitbekommen hatte spuckte aus, "Das glaube ich nicht, Zauberer." Der Söldnerhauptmann hatte wohl versucht möglichst viel Verachtung in den Ausspruch zu legen. Doch seine Stimme wurde zittrig vor Müdigkeit oder vor Schreck, denn der Elf starrte ihn mit seinen weißen glühenden Pupillen an. "Woher wollt ihr das wissen, Krieger?", lies der Elf über seine Lippen gleiten. Im Gegenzug hatte er möglichst viel Spott in das Wort Krieger gelegt. Alrecht grübelte, es war dem Magier nicht zu verdenken. Alrecht konnte sich kaum aufrecht halten und so hatte er nicht viel dazu hinzuzufügen außer, "Weil sie es mir gesagt haben." Simon erhob nun auch das Wort, "Glaubt mir guter Mann, wir sollten ihnen nicht vertrauen. Ihr wisst selbst dass sie jedes Volk aus den verrücktesten Gründen hassen." Der Elf sah kurz zur Seite, "Ihr habt wohl recht, doch wo wollt Ihr nun mit uns hinziehen?" Der Paladin neigte während dem Gehen den Kopf kurz zur Seite, "Nun wir wollen über die Berge reisen um dann durch die Grenzgrafschaften zu marschieren und im Endeffekt bei Barak Varr einkehren. Dort hoffe ich auf Unterstützung und ein Schiff das uns auf die die sagenumwogene Insel der Elfen bringt." Der Elf streckte seine Hand aus, "Darf ich mich vorstellen?" Simon schlug ein, "Wie Ihr wünscht." "Mein Name ist Beanor, ich bin ein ausgebildeter Magier in der Lehre des Lichts.", antwortete der Zauberer. Simon entgegnete darauf, "Mein Name ist Sir Simon Freigreif, ich bin ein Paladin im Dienste des Imperators und Sigmar und der rechtmäßige Träger des Drachenhammers." 141 "Nun Sire, wann wollt ihr ruhen?", fragte Beanor. Simon dachte kurz nach, "Nun, ich glaube wenn niemand mehr den Lärm der Schlacht vernehmen kann wäre der richtige Zeitpunkt ein Lager aufzuschlagen." Der Elf nickte, "Ihr habt recht. Die Schlacht wird noch länger dauern da nun das unangetastete Heer der Waldelfen das Schlachtfeld betritt und uns so Zeit verschafft. Denkt ihr die Elfen haben eine Chance gegen die dunklen Krieger?" Simon senkte den Kopf, "Nun, ich weis es nicht. Ich fühle viel Böses und es ist stark." Beanor nickte, "Es stimmt. Ein richtiger Orkan ist ausgebrochen und die Winde der Magie bringen eine üble Botschaft. Sie kommen von Norden und sind durchsetzt von Bösem." Thorgrim starrte vorwärts. In ihm brannte etwas, ein äonenalter Hass gegen die Abscheulichkeit die sich hier in der Form der Chaosarmee formierte. Mit jedem Herzschlag pulsierte die schmerzliche Erinnerung an den Verlust der großen und prächtigen Bergfesten durch seinen Kopf. Seine Finger verkrampften sich um den Schaft seiner Muskete. Der Lauf war bereits wieder ausgekühlt doch stank der Zwerg als ganzer nach dem Schwarzpulver. Sein rechter Daumen und Zeigefinger waren bedeckt mit einer dünnen Rußschicht. Dreck hatte sich in seinen Augenbrauen und seinem Bart verfangen. Sein Kettenhemd war an einigen Stellen von den Nahkämpfen mit den Barbaren aufgerissen. Seine Knochen schmerzten von so manchem Sturz und seine Muskeln waren verspannt und brannten vor Anstrengung. Mit einer schnellen Handbewegung nahm er das Gewehr in die Hände und lief zu Simon vor. Mi'm der in der gleichen Verfassung wie er war lief ihm nach. "Simon! Watet Kommandant.", rief Thorgrim. Simon wandte sich zu dem Zwerg um, er starrte den Zwerg mit finsterem Blick an. Dieser jedoch erwiederte den Blick ohne mit der Wimper zu zucken. Simon ging auf den Zwerg zu und legte seine Hände auf dessen Schulter, "Glaubt mir, Freund. Niemand der an meiner Seite gegen einen Dämon tapfer gekämpft hat steht über mir. Deshalb verbitte ich es mir das Ihr mich mit Kommandant anredet." Der Zwerg grinste, Thorgrim schien unter dem Kampf einige Zähne verloren zu haben doch der Paladin verlor kein Wort darüber. "Nun, Freund wenn ihr so darüber denkt will ich Euch den Gefallen machen und Euch nicht mehr mit Kommandant anreden.", brummte der Musketenschützen. Lächelnd wandte sich Simon Mi'm zu, "Mi'm, mein Freund. Ihr habt es auch geschafft, das freut mich." "In der Tat, Simon. Ich hoffe du kannst mir sagen das wir bald genug gelaufen sind. Meine Glieder schmerzen, weist du." Simon schüttelte langsam den Kopf, "Keine Angst der Schlachtlärm verblasst immer mehr, bald hören wir nichts mehr. Dann ist der rechte Zeitpunkt ein Lager aufzuschlagen. Jedoch wenn Ihr darauf hinauswollt das wir dann nicht mehr marschieren müssen muss ich Euch enttäuschen. Wir haben noch einen langen Fußmarsch vor euch." Thorgrim nickte, "Ich kann mir vorstellen wo Ihr hinwollt." Mi'm schulterte seine Muskete, "Nun Gut, wärt Ihr gnädig und würdet mir dies bitte sagen, ehrenwerter Thain?" Simon antwortete, "Wir marschieren über die Berge und dann nach Barak Varr." Mi'm nickte, "Ihr wollt ein Schiff. Doch glaubt ihr wirklich das dieses dürre Gesindel dort gegen diese Chaosarmee bestehen kann?" Thorgrim nickte, "Der Horizont hatte sich verfinstert, ein mächtiges Reiterheer donnert auf die wahrlich dürren Gesellen zu." Nun nickte Simon, "Vielleicht habt ihr recht, diese Elfen waren nicht sonderlich schwer gepanzert. Zwar besaßen sie Lanzen doch weder sie noch ihr Rößer trugen Harnische." 142 Die kleine Gesellschaft verfiel in Schweigen während die müden Männer ächzend an ihnen vorbeimarschierten. Der Schlachtlärm war kaum noch zu hören. "Nun ich denke ich muss an die Spitze des Zugs zurück. Wir werden uns im Lager treffen." Die zwei Zwerge nickten und ließen sich wieder weiter zurückfallen. Susanna verließ das notdürftige Zelt das ihr, dem Späher und auch Benjamin überlassen wurde um etwas Luft zu schnappen. Sie konnte es kaum glauben sie hatte den Priester tatsächlich auf das Pferd gezogen. Sie konnte sich an diese Sekunde genau erinneren, wie ein kleiner Film spielte sich die Szene in ihrem Kopf wieder ab. Die Luft war trotz des schweren Gewitters ungewöhnlich trocken und schwer. Das Regenwasser das an ihrem Gesicht abperlte vermischte sich mit ihrem Schweiß, ächzend brüllte sie auf und verbrauchte nun schon wieder ihre letzten Kraftreserven und zog den Mann mit einem kräftigen Ruck auf das Pferd. Sein Gesicht war blass und er schien tot zu sein. Denn genau in dem Moment in dem die Schwertkämpferin am Arm packte sackte der Priester in sich zusammen. Sie konnte sich noch gut an den Schock erinnern der in diesem Moment durch ihren Körper fuhr. Doch das Adrenalin verhalf ihr den Mann zu heben. Ohne dem Schub das, das Pferd hatte wäre es wahrscheinlich für Susanna in ihre damaligen Verfassung unmöglich gewesen. Ihr Herz schlug schneller als sich sich an das tot wirkende Gesicht des Mannes erinnerte. Seine Haare hingen schlaf und durchnässt seinem hilflos vornüber gebeugten Kopf hinab. Und doch, grübelte sie, besaß dieser Moment etwas magisches. Aus lauter Angst er könnte tot sein drückte sie mit ihrer rechten Hand den schlaffen Körper ganz nah an sich und hielt sich mit der anderen am Späher fest. Und genau in diesem Moment geschah etwas das für sie damals das schönste Geschenk überhaupt war. Sie fühlte wie sich die Brust des Priester hob und wieder senkte. Susanna war sich nicht sicher ob es im selben Moment war aber spätestens beim nächsten Herzschlag wusste sie das er atmete. Sie hätte weinen können vor Freude. Doch genau dieser Umstand verwirrte sie. Denn warum war sie so glücklich als sie erkannte das er noch lebte. Sie als Schwertfrau wusste das sie nicht zuviel von einem Mann erwarten durfte. Doch etwas in ihrem Herzen, etwas das mit jedem Herzschlag einen heftigen Impuls aus Dankbarkeit und Freude durch ihren Körper jagte schien sie an den Priester zu binden. Susanna senkte den Kopf und spuckte aus. Sie verstand nicht warum, noch vor zwei Tagen hatte ihr der junge Mann leid getan. Er hatte sie anscheinend wirklich geliebt und da hatte er erkannt das sie nur mit ihm gespielt hatte. Wie als wäre es ihr Herz gewesen das zu diesem Zeitpunkt zersplittert war tat es ihr nun in der Seele leid das dies geschehen war. Denn ... Sie hielt sich zurück, war es tatsächlich geschehen? Konnte es wirklich war sein? Sie zog ihr Schwert, aus dem einzigen Grund da ihr nichts besseres einfiel was sie sonst tun konnte. War dies ein Grund dafür das Männer in die Schlacht zogen? Sie grübelte, sie kannte einen der tatsächlich guten Gründe. Denn in jeder Schlacht kam der Punkt an dem die Freude kurz über die Angst triumphierte und man in etwas wie Blutdurst fiel. Ungehemmt schlachtet man ab diesem Zeitpunkt gnadenlos seine Gegner ab. Doch eins durfte man dabei nie vergessen, dies war die animalische Seite und wenn dieses Gefühl der einzige Grund war in den Krieg zu ziehen so war das falsch. Denn würde man aus diesem Grund in die Schlacht ziehen befände man sich auf der gleichen Ebene wie diese Bestien, die Orks. Sie ermahnte sich nicht immer so auszuschweifen und folgte ihrem alten Gedankengang. Wenn man aus lauter Ratlosigkeit in den Krieg zog weil man verliebt war, nur um einen Grund zu 143 finden um sich nicht mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen so war dies verständlich. Erstaunt über ihre eigene Meinung stoppte sie kurz. Konnte sie das wirklich mit sich vereinbaren. Würde sie tatsächlich den Kampf vorziehen um nicht mit Benjamin reden zu müssen? Sie war ehrlich zu sich, wahrscheinlich schon. Denn nun tat es ihr leid wie sie zu ihm war und auch eine Angst machte sich in ihr breit. Nun hatte er die gleiche Macht über sie wie sie damals über ihn. Verrückt, ihr wurde klar das sie Benjamin liebte. Aus den Gründen da sie niemals jemanden so nahe war wie ihm und das er alles für sie aufgegeben hatte und doch fürchtete sie ihn. Ja sie hatte tatsächlich Angst. 144 Kapitel 24 Die Berge Beanor starrte mit eisigem Blick dem dunkeln Horizon entgegen. Ganz weit in der Ferne zeichneten sich schon die ersten Gebirge ab. Es würde ein anstrengender Marsch werden. In seinem langen Leben hatte er schon viel erlebt besonders als Söldner. Der Elf lächelte, es gab wohl kaum einen Söldner der älter war als er oder so lange überlebt hatte. Sein Lächelnd verwandelte sich in ein schallendes Gelächter wie er an die Auseinandersetzung mit den Slayerpiraten dachte, kurz bevor sie aufbrachen den Paladin Freigreif zu finden. Dieser findige Zwerg hatte ihm doch tatsächlich ein Goldstück abgeknöpft bei einem ehrlichen Kartenspiel um danach damit ein Bier zu bestellen. Er beruhigte sich, der Wirt fand es wohl nicht so witzig als der Zwerg dann schlussendlich nach dem siebzehnten Bier alle Tische umwarf und grölend von einem, anscheinend, leicht zu habendem Halblingsmädchen zu singen anfing Wie aus einem Chor begangen dann zusätzlich noch die anderen Zwerge in das doch recht obszöne und ordinäre Lied einzustimmen um im nächsten Moment mit reiner Stimmkraft das Zelt zum Einfallen brachten. Wenn der Elf etwas nie verlernt hatte dann war es wohl zu lachen. Beanor wusste das er sich sehr von den normalen Hochelfen unterschied. Schon früh hatte er festgestellt das er nichts von der Gesellschaft hielt. Ihm waren die Adeligen zu wider die sich immer lächelnd und freundlich zeigten nur um dann darauf hinterrücks gegen einen zu intregieren. Er musste zugeben das ihm die Gesellschaft von seinem Volk angenehmer war und er auch gerne unter anderen Elfen war. Doch Intriegen fand er widerlich und so ging er nach seiner Ausbildung in die alte Welt um sich für gutes Gold als Söldner anheuern zu lassen. Er bereute es nie, er tauschte gerne die Adeligen und ihre Intriegen gegen diese mehr als einfachen Leute. Denn nur hier konnte er sich sicher sein das er keinen Intriegen ausgesetzt war. Nun, doch noch etwas hatte er auch gelernt. Natürlich war das nicht bei allen Söldner gleich. Es gab imer diese Hunde die lange planten und intregierten doch dies war Beanor bis zu diesem Zeitpunkt erspart geblieben. Er sah auf, der Himmel war klar. Nun dies war auch nicht anders zu erwarten nach einem Gewitter von der Stärke das vor einigen Stunden noch so stark gewütet hatte. Der Magier überlegte kurz, er erinnerte sich mit besorgtem Blick an den Paladin zurück. Beanor konnte spüren das dieser Freigreif nicht ohne Grund schnell in den Rang eines Paladins aufgestiegen war. In dem Jungen steckte viel Kraft und vor allem auch Führungsqualitäten. Doch, das konnte Beanor auch spüren, lastete die Verantwortung schwer auf seinen Schultern. Schlussendlich wurde er nie zu einem Feldherrn erzogen weder dazu ausgebildet. Höchstwahrscheinlich gab sich der Junge die Schuld an der verlorenen Schlacht. Doch sie konnten der Horde nicht anders auf offenem Gelände gegenübertreten. Plötzlich verkrampfte sich etwas in dem Magier. Seine geschulten Sinne waren auf die kleinste Änderung in den Winden geschult und so nahm er es mit einer ungehemmten Brutalität wahr. Etwas, das nicht hier sein durfte war hier. Sein Geist konnte es sich nicht anders erklären. Beanor musste erfahren was dieser Impuls war, er fragte sich selbst war es Schmerz? Mit einer Grazie die wahrlich nur de Elfen zugesagt werden konnte sank er langsam aber doch bestimmt in die Knie und setzte sich dann auf seine Fersen. Er verschrenkte seine Arme und legte sie auf seinen Schoß. Danach schloss er die Augen und began einen Spruch zu murmeln. Für den Bruchteil eines Herzschlags blitze der Körper des Magiers in einem weißem Licht auf, danach kam es dem Magier so vor als hätte er die Augen wieder geöffnet. Doch er wusste das es nicht so war. Er hatte seinen Körper verlassen, war nun nur noch ein 145 Astralleib. Er dachte kurz nach wie er das wohl einem Bauern erklären würde, er war ein Geist. Ein Gespenst das die Macht besaß wieder in seinem noch lebenden Körper zurückzukehren. Denn dies war wohl der größte Unterschied zwischem ihm und einem Geist. Sein Körper blieb am Leben und er konnte sofort wieder dahin zurück. Mit einem Impuls aus Willen, Neugier und auch einem Drang nach Gefahr näherte er sich dem Schlachtfeld. Es schien nicht lange zu dauern war er dort. Es verschlug ihm die Sprache was er dort sah. Donner grollten über das Schlachtfeld. Das mächtige Grollen verschlang den Lärm der kämpfenden Kreaturen. Beanors Pupillen wären wohl zu schwarzen Kreisen geworden wäre er mit seinem Körper anwesend. Die Wolkendecke war dick und schwarz, immer und immer wieder wurde sie von Blitzen erhellt die sich dann gnadenlos in die Reihen der Chaosanhänger gruben. Der Regen fiel noch immer in Strömen und doch brannten magische Feuer in den Reihen der Chaoszauberer. Beanor ließ seinen Blick weiter über die kämpfenden Horden wandern. Etwas erregte besonders seine Aufmerksamkeit. Von einem der Elfenmagier ging eine starke Aura aus. Dies war wohl eine der starken Energien die Beanor vorhin verspürte doch war dies nicht das mächtige Böse. Im nächsten Moment flammte der Körper des Elfen in hellem Licht auf. Als hätte es der Mager gewusst schoß ihm nächsten Moment eine Fontaine grünlichem Eiter aus dem Boden der wirkungslos an den Flammen verdammfte. Ein weiterer Donner hallte über das Schlachtfeld, doch dies war das Grollen einer dämonischen Kehle. Verschleimt und krächzend schien ein Wesen mit unglaublich tiefer Stimme zu lachen. Etwas schien sich zu manifestieren, jedenfalls versuchte es dies. Der Magier, der noch immer in hellen weißen Flammen stand ging einen Schritt zurück. Beanor konnte erkennen das diese magischen Prozeduren den Zauberer enorm schwächten. Zischend verdampfte weiterer Schleim der aus der Erde kam um den Magier zu verschlingen. Wieder grollte das dämonisch tiefe Lachen über das Schlachtfeld. Ein Herzschlag später brannte sich ein Bild in Beanors Kopf. Er war sich sicher das er das Wesen nur für einen Augenblick erkennen konnte. Er war sich ebenso sicher das ein fürchterlicher Bannzauber auf ihm lag der verhinderte das er sich länger manifestieren konnte. Doch das Bild des Dämons saß tief verwurzelt in Beanor. Die aufgeqollenen Körperteile, deren Fleisch und Haut durchsetzt von Wunden und Eiterbeulen waren. Der mächtige dreiköpfige Flegel auf dem arkane Zeichen eingraviert waren. In der anderen Hand, die von eiterdurchsetzten Ketten umwickelt war saß ein Gefäß in dem etwas zu köcheln schien. Der plumpe große Körper war wie auch die Gliedmaßen aufgeqollen und verfallen. Der riesige runde Kopf der in sich eingesackt zu sein schien war geprägt von vielen Augen, deren Pupillen alle eitergelb waren und eine rote Iries besaßen. Eine Nase besaß dieses Wesen nicht dafür besaß sein breites Maul viele Reihen von verfaulten aber dennoch spitzen Zähnen. Wieder durchfuhr Beanor der Schock, er sah den Dämon wieder. Der Dämon riss sein breites Maul auf und schien einen Schwarm von anscheinend dämonischen Ungeziefer auszuspeien. Die ersten paar schienen an den weißen Flammen des elfischen Zauberers zu verglühen doch dann erlosch das helle Licht unter der schieren Masse der kleinen Dämone. 146 Beanor glaubte den verzweiflelten Wutschrei des Magiers zu hören als er einen letzten Spruch formolierte. Im nächsten Moment schoß ein silbernes Licht aus dem Magier dessen Körper von abertausenden schwarzen Leibern bedeckt war. Kurz geschah nichts doch dann traf das Licht auf die schwarze Wolkenbank und wieder flammten die hellen Lichter der Blitze auf. In dem Bereich den das silberne Licht berühte verzogen sich die schwarzen Wolken und helles Tageslicht kam zum Vorschein. Als der erste Lichtstrahl die kleinen Dämone berühte zerfielen die geflügelten Pestträger zu schwarzer Asche. Doch als das letzte Ungetüm verendet war kam nur noch ein toter Elfenkörper zum Vorschein. Die Haut war aufgesprungen und aus tausenden Wunden drang Blut und Schleim. Beanor kam ein Brechreiz als er den Körper in sich zusammenfallen sah. Im nächsten Moment kam ihm auch schon ein nächster Gedanke. Elfen wurden nicht krank, sie waren immun gegen Krankheiten und Seuchen. Ihm schauderte. Simon spürte deutlich das etwas gewaltiges von Sekunde zu Sekunde mächtiger wurde. Etwas veränderte sich von Herschlag zu Herschlag. Etwas schien sich zu befreien. Wie ein Schlag auf den Kopf fielen ihm die Worte Grameks ein. Als er an den Zwerg dachte zog sich sein Herz zusammen. Es tat weh, es brannte fürchterlich. Dieses Gefühl, es war ein Druck, eine Last und sie schien immer größer zu werden. Die Leben seiner Leute lagen in seinen Händen, er war dafür verantwortlich das sie starben. Doch noch etwas brannte in ihm, es war Zorn und Angst in einem. Es hatte sich vereint. Angst vor dem Verlust weiterer Kameraden, Zorn darüber das viele bereits gefallen waren und noch viele fallen würden. Dazu mischte sich der bittere Beigeschmack des Schmerzes über den Verlust von jedem Gesicht das er kannte und bereits gestorben war. Gramek, Patrick und selbst sein Onkel. Die Liste schien ewig lang zu sein. Er kratzte sich am Kinn. Sein Bart war gewachsen und das ganz beträchtlich. Er hustete und spuckte einen Klumpen Schleim aus. Die Worte des alten Gramek, damals, zur Zeit der Ahnen hatten Elf und Zwerg, in einem mächtigen Bündnis diese Kreaturen bezwungen und in ein physisches und magisches Gefängnis gesperrt. Der Paladin fragte sich was dieser Dämon als erstes durchbrochen hatte, denn im Moment schien er bereits die zweite Grenze zu überschreiten. Simons Herz zog sich zusammen und auseinander. Wut, Zorn, Schmerz und Angst zerrissen seine Gefühlswelt um in einem schrecklichen Karussell des Wahnsinns ihn immer mehr auf den Dämon zu lenken. Er wusste das diese Bestie wieder Leben kosten würde und das er dies nicht verhindern konnte und diese Gewissheit machte alles noch schlimmer. Benjamin sah sich um. Das Zelt war klein und stickig. Er war noch immer nass und auch verwirrt. Er starrte den schlafenden Späher an. In seinem Kopf geisterten viele Gedanken, Susanna, was war mit ihr los. Benjamin wusste das sie ihn nicht liebte. Er hatte dies am eigenen Leib spüren müssen sowie das 147 sie nur mit ihm gespielt hat. Sein Herz verkrampfte sich, er war den Tränen nahe. Dies war einfach zu viel, die Bilder der Schlacht flammten in ihm auf. Der Tod, der Schmerz, das Leid und die Hilflosigkeit. Seine Backenknochen rieben aneinander. Sein Ausschluss aus dem Orden. Er konnte nur hoffen das sie ihn nicht suchen würden. Tief in seinem Inneren kannte er seinen wahren Wunsch. Benjamin hoffte das alle Priester die seinen Frefel beobachtet hatten in der Schlacht gestorben sind. Damit auf ihn keine weiteren Konsequenzen zukommen würden. Ein weiterer Krampf, nein, das durfte er nicht einmal denken. Dies war Verrat an Sigmar, es waren die Gedanken eines Ketzers. Wie konnte er nur wagen seinen frommen Brüdern den Tod zu wünschen. Es wurde ihm klar, er besaß keine Brüder mehr wenn diese Männer noch lebten. Er kämpfte mit sich selbst, wie konnte er nur so selbstsüchtig sein und nur seineswegen anderen guten Männern den Tod wünschen. Er wusste es nicht. Doch da war noch etwas. In der Schlacht und auch in den letzten Kämpfen hatte Benjamin etwas bemerkt. Er war stärker geworden. Er war viel stärker geworden. Er war der Lehre des Feuers mächtig. Er hatte nur einmal einen Blick in ein Buch geworfen das sich mit den Lehren des Feuers und ihrem Wind befasste. Er wusste das dies gefährlich war. Besonders für einen Priester der nie darin ausgebildet wurde und von einem alten Lehrmeister in diese Kunden eingewiesen wurde. Doch für Benjamin schien es klar zu sein das ihn diese Art von Zauberwerk mehr Macht versprach als es der direkte Dienst unter Sigmar tat. Er schüttelte den Kopf, er wurde wütend. Benjamin spuckte aus. Wie konnte er es wagen auch nur so zu denken. Er war tatsächlich in Versuchung gekommen. Dennoch, es war die Wahrheit. Als Priester hatte er nie tatsächliche Macht besessen. Er schüttelte den Kopf, wie konnte er nur vergessen was er als Priester geleistet hatte. Benjamin sank auf die Knie. Er hatte ein Heer aus Dämonen besiegt, er hatte ihre falschen Existenzen in ihre bösartige Wüste katapultiert. Benjamin flüsterte leise, "Wie konnte ich das nur vergessen, wie konnte ich das nur vergessen?" Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Er drehte seinen Kopf nach rechts um zu sehen wer es war. Susanna stand hinter ihm. Ihre Augen waren geschwollen, wahrscheinlich vom Weinen, schoss es Benjamin durch den Kopf. Mit ruhiger Stimme sprach, "Was ist los mit dir, Kind?" Ohne es zu merken sprach er nun als Priester zu ihr, seine eigenen Probleme traten in diesem Moment an zweite Stelle. Sie stellte sich neben ihn und ging langsam in die Knie. Langsam fuhr ihre Hand der Schulter und dann dem Hals entlang. Benjamin sah sie an, sie scheute sich ihm in die Augen zu sehen. "Was ist den los, Susanna?", sprach er so einfülsam wie möglich. Er hatte Angst dass sein Zorn über ihn in seine Stimme einfließen konnte. Doch wie es aussah schaffte er es den Zorn daraus zu verbannen. Ihre Hand hatte sich bis zu seiner Wange vorgearbeitet an der sie nun verweilte. Sie wagte es noch immer nicht ihm in die Augen zu sehen. Sie schluchzte kurz, "Es tut mir leid." Benjamin nickte und umfasste ihre Hand, liebkoste sie kurz mit seinen Finger aber nahm sie dann 148 doch aus seinem Gesicht. "Nein, es tut mir leid.", hauchte nun Benjamin und stand auf. In seinem Kopf brüllte nun nur noch eine verzweifelte Stimme, "Warum hast du das getan?" Simon schob sich die Haare aus dem Gesicht. Sie waren ungepflegt und viel zu lang. Er krächzte und spuckte aus. Vielleicht sollte er sich nach etwas umsehen das ihn vergessen lies. "Der Hammer liegt schwer in Eurer Hand, Paladin.", sprach Mi'm. Er schien fast zu flüstern. Simon wandte sich um zu dem Zwerg. Mi'm saß da und starrte in den Himmel. Simon sah auf, der Himmel war verdeckt von Wolken. Kein einziger Stern drang durch, nur einer der Monde der alles in ein silbriges Licht legte. "Füchterlich, nicht wahr?", fragte Mi'm. Simon verzog sein Gesicht, er schien nicht zu verstehen. "Der freie Himmel, Menschling, der freie Himmel." Für den Bruchteil einer Sekunde lächelte Simon. Mi'm sprach weiter, "Weißt du wie schön der Prunksaal in Karak Achtgipfel war? Hast du ihn je gesehen?" Simon trat näher, unfähig zu sprechen schüttelte er nur den Kopf. "Ich auch nicht, doch mein Vater hat mir Geschichten darüber erzählt.", fuhr Mi'm fort, "An der Decke, über einer Tafel die einst den verfressesten Halbling zum staunen bringen konnte, saß ein Sternenhimmel. Doch kein gewöhnlicher. Helle Diamanten und konstvoll gefertigte Lichtsteine eingebettet in harten Granit, erhellten den Saal als wäre es Tag. Weißt du wie dieser Saal nun aussieht?" Wieder schüttelte der Paladin den Kopf. "Ich schon.", zischte der Zwerg, "Die Edelsteine sind aus dem Gestein gebrochen, die edlen Lichtsteine, deren Formel zur Herstellung verloren gegangen sind, sind schon lange verloschen. Die einst so prächtige Tafel ist morsch und dient stinkenden Grünheuten als Schlafplatz. Weißt du wer die Verantwortung daran trägt? Weißt du das?" Simon schien die Antwort dem Himmel zu zuflüstern, "Nein." "Ich schon. Das bin ich und jeder anderer Zwerg. Wir sind es die unsere stolzen Festungen an die Grünheute (Mi'm spuckte aus), an Trolle und an das Rattenvolk verloren. Weißt du wie es sich anfühlt die Last von Jahrhunderten auf seinen Schultern zu tragen, zu wissen dass das gute Handwerk unserer stolzen Vorfahren nun in den Händen von diesen stinkenden Abscheulichkeiten liegt? Nein, das weißt du nicht. Du hast viel riskiert und viel verloren Paladin. Doch verliert nicht euren Mut und euren Kampfesgeist. Ich tue es auch nicht. Denn dies würde noch viel schlimmere Konsequenzen davon tragen." Simon nickte, "Ich hätte noch eine Frage." Mi'm antwortete erstaunt, "Welche?" Simon lächelte schwach, "Wo wir etwas zu trinken bekommen." Simon schüttelte den Kopf. Die Krieger waren noch immer müde und ihre Moral war am Kippen. Der Schlaf der gestrigen Nacht war unruhig. Der Horizont hatte gebrannt. Es war ein Gewitter aus magischen Energien gewesen. Ein fürchterlicheres Duell zwischen dem Dämon und Elfenzauberern. Simon sah sich wie so oft zuvor die Gravuren in dem Runenhammer an. Die Waffe sah, wenn sie nicht ihre magischen Energien entfesselte gewöhnlich aus. Bis auf die Runen. Denn diese Gravuren, eingearbeitet in einem mühevollen Verfahren, glühten zu jeder Zeit. Sie sollen wohl die Flammen im Herzen des Kriegers symbolisieren. Die nie zu brennen aufhören durften. 149 Schwachsinn, hörte er in sich hineinflüstern. Dies war ein stätiges Ermahnen an die Kraft der Waffe, dies musste es wohl sein. Simon schloss die Augen während er weitermarschierte. Die Luft um ihn herum war kühl und frisch. Es roch würzig nach Nadelbäumen. Auch wenn nur wenige um ihn herum wuchsen. Es war wohl mehr der Wind der die ganze Zeit der von Norden kam. Simon schauderte. Es wurde immer kälter er wusste das. Bald würde der Winter hereinbrechen und sie befanden sich in den Vorgebirgen. Sie mussten verrückt sein. Jedes Kleinkind wusste das man dies nicht tun sollte, es war Whnsinn sich hier aufhalten während es Winter war. Simon wandte sich um zu Alrecht. Auch er schien zu frösteln und müde zu sein. Alrecht lenkte sein Pferd zu Simon hinüber. "Morgen, Alrecht. Wie geht es Euch.", grüßte Simon. "Nun Paladin, die Tage werden noch hart werden mir, muss es wohl gut gehen.", antwortete der Hauptmann unsicher. Simon schwieg kurz, was hatte diese Aussage bedeuten? Er wusste es nicht doch verschwendete er keinen weiteren Gedanken daran. Simon würde es bald genug herrausfinden. "Wo ist Euer Vogel Alrecht?", fragte Simon, nach einem neuen Gesprächsthema suchend. Er hasste es sich auf seine Füße konzentrieren zu müssen während er marschierte deswegen suchte er immer nach jemanden mit dem er sich unterhalten konnte. "Untypisch für einen Kommandaten. Ihr seid sehr gesprächig Junge.", antwortete der Hauptmann ablenkend. "Nun, Ihr habt wohl Recht. In den Gebirgen so wie überall auch in der alten Welt muss man die Augen weit offen und die Hand immer am Griff seines Schwertes lassen.", antwortete Simon. Er wusste dass die Aussage von Alrecht auf Unerfahrenheit hinauswollte doch war er zu müde um zu streiten. Alexander, schoss es Simon durch den Kopf. Damals standen die Knappen alle in der ersten Reihe als die Orks kamen. Es war dieselbe Unachtsamkeit der Ritter die Simon nun an den Tag gelegt hatte. Der Paladin schien zu ersticken, seine Lunge wurde zusammengedrückt als läge ein schweres Gewicht auf ihr. Er wäre schuld gewesen wenn nun weitere Männer gestorben wären. So wie seine Novizen und Patrick. Simon biss die Zähne zusammen, er würde nie damit fertig werden die Verantwortung über so viele Menschenleben zu besitzten. Besonders nicht wenn er sie in ihr Verderben führen musste. Der Paladin besinnte sich, er durfte nie vergessen was er zu leisten hatte. Er war auch ein Thegonist Sigmars, er durfte nie seinen Glauben verlieren. Lieber würde er sein Leben verlieren. Simon fasste sich an den Hals. Er hatte es tatsächlich noch. Mit seiner rechten Hand zog er sich die Kette über den Kopf und das Amulett aus dem Brustharnisch. Ein Hammer auf einer nun schon matten Oberfläche eingraviert. Simon fuhr mit seinen Fingern über das Gold. Es tat Gut es zu sehen. Der Paladin spührte wie wieder Kraft in ihn floss. Nun wusste Simon wieder für was und warum er ein Ritter im Orden des Drachenhammers geworden war. Simon Freigreif, Hammerträger und Paladin der Drachenhammers, niemals durfte er vergessen wer er war und wer sein Onkel gewesen ist. 150 Simon warf sich die Kette wieder über den Hals lies das Amulett dieses mal aber außerhalb des Harnisch. Susanna marschierte nur ein Stück hinter Alrecht. Sie hatte dem jungen Paladin dabei zugesehen wie er verkrampft das Amulett aus seiner Rüstung geholt hat. Es musste dem Mann viel bedeuten denn, dies konnte jeder spüren, sein Körper entkrampfte sich und er schien wieder Kraft zu schöpfen als er brühte. Dieses Amulett war höchstwahrscheinlich magisch und hatte eine heilende Wirkung. Susanna durchfuhr plötzlich eine Gier danach. Schmerzlich erinnerte sie sich an die Ablehnung Benjamins am Vorabend. Schnell wollte sie ihn vergessen. Es war falsch ihn zu lieben. Er war ein Priester der anscheinend sein Amt über sie setzte. Sie kratzte sich am Hinterkopf, ihre Haare schienen schon wieder ein ganzes Stück gewachsen zu sein. Doch wer konnte es ihm verdenken, sie hatte mit ihm gespielt, ihn benutzt. Genug, jetzt brüllte eine Stimme in ihr, du hast dir genug Schuld gegeben. Es wird Zeit sich wieder auf andere Dinge zu konzentrieren. Durch ein lautes Gekreische schreckte Susanna auf. Fang, dieser stinkende Windbeutel war auf Alrechts Schulter gelandet. "Alrecht, sagt, wie weit müssen wir noch marschieren.", fragte Susanna. Alrecht wandte sich zu Susanna um, er fiel auf wie alt er nun aussah. Seine Gesichtspartien waren abgeschlafft, weiße Strähnen hingen ihm vor den Augen und seine Augen waren von der Müdigkeit verschleiert. Doch lächelte er, "Nun, ich möchte nur andeuten das ich reite und du marschierst und zweites noch sehr weit." Er schien zu lachen. Der Paladin drehte sich zu Susanna. Sie starrte ihn erstaunt an, er lächelte ebenfalls. Mit starker Stimme sprach er, "Nur zu Gut das er nicht weis das bald der Weg zu schwer für ein Pferd wird und er auch gehen muss." Nun lächelte auch Susanna. Im nächsten Moment verstummte das Lachen Alrechts und Susanna fing zu lachen an Benjamin war in sich gekehrt während er marschierte. Er betete und meditierte dabei. Er war völlig auf sein Sein als Diener Sigmars konzentriert und spührte wie ihn die Winde der Magie umwehten. Er spürte auch deutlich das Flüstern das versuchte ihn abzulenken, zu versuchen ihm zu wie er mächtiger werden könnte. Benjamin wusste das dies Einflüsse des Chaos waren und nur tiefer Glaube ihn vor ihnen beschützen konnte. Allein Sigmar war mächtig genug den Chaosgöttern zu trotzen. Benjamin zitterte am Leib, die Einflüsse von dieser fremden Stimme wurden immer stärker. Sie wurden langsa lauter als die Stimme der Vernunft in ihm. Der Priester riss sich aus der Medition, etwas versuchte ihn zu verführen und führte ihn immer stärker in Versuchung. Er brauchte Unterstützung. Benjamin wusste auch an wen er sich zu wenden hatte. 151 152 Kapitel 25 Der Anbruch kalter Zeiten Herold sah sich um. Es war ruhig, doch der Hexenjäger war sich bewusst dass soeben eine Schlacht stattfand. Er zog sich den schwarzen schweren Mantel fester um den Leib. Hier würde selbst eine Hexe am Scheiterhaufen frieren. Ein bösartiges Lächeln zauberte sich in sein Gesicht. Sein Auftrag war klar. Er sollte den Ketzer Simon Freigreif finden und seiner gerechten Strafe überführen. Nachdem der Templer versagt hatte waren nun er und seine Gefolgsleute gerufen worden. Dieser Ketzer schien den Kurfürsten gefährlich zu sein. Es war bekannt dass dieser Wahnsinnige eine Runenwaffe trug. Nach den spärlichen Informationen über den Geheimorden der Drachenhammers war nur klar das es sich um einen Kriegshammer, geschmiedet von den Dawi, handeln musste der vermutlich einst dazu gedient hat einen Drachen zu erschlagen. Das Stahl der Armschellen und das des Kettenhemdes lag kalt auf seiner Haut. Doch in dem Hexenjäger loderte die Flamme des Verlangens. Er würde ihn besiegen, ein Exempel statuieren das jedem eine Warnung ist. Wenn die heilige Inquisition einen Ketzer besiegte der mächtiger war als ein verderbter Dämon würde niemand mehr wagen sich der Lehre Sigmars zu verwehren. Jedoch besteht noch ein Problem, dachte der Hexenjäger. Wie sollten sie bloß in diesem Chaos einen einzigen Mann finden. Wie konnten sie sichergehen das dieser Ketzer, von der Kraft der mächtigen Runenwaffe und der zutiefst verderbten Kräfte der Chaosgötter sich nicht längst zu den kämpfen Abscheulichkeiten am Schlachtfeld dazugesellt hatte. Herold flüsterte einen langsamen Fluch. Wie würde er ihn finden können wenn er geflohen wäre, wenn er seine Männer verraten und sich dann einfach davon gemacht hätte. Er senkte sein Haupt, es gab nur einen Weg. Die Augen des Mannes flammten auf, sie mussten Ritter des Drachenhammers finden. Dieses abscheuliche Pack hatte sich doch mit ihrem Anführer verschworen. Ein dunkler Paladin war er, mehr nicht, ein übergelaufener Krieger, nicht würdig Chaoskrieger geschimpft zu werden. Der Horizont war dunkel, ohne das es Herold bemerkt hatte war die Sonne untergegangen. Ein Mann der wie aus dem Nichts hinter Herold auftauchte berichtete ohne Gruß, „Sire, seid gewarnt, garstiges Getier ward nicht weit von hier gesehen.“ Die Augen des Hexenjägers blitzten auf, Herold lächelte kalt und entblößte einen scharfen Eckzahn. „Oh, wenn dem so ist können wir erst ruhen wenn der letzte Unhold seine gerechte Strafe erhalten hat.“ Mit diesen Worten zog er sein Schwert aus der Scheide die am Sattel hing. Es blitzte in dem schwachen Mondlicht auf. „Auf die Jagd!“ Keuchend kämpfte Susanna gegen den Wind an. Sie kam sich so verloren vor wie die Dampfschwaden die mit jedem rasselnden Atemzug aufstiegen. Der knirschende Schnee der von Stunden zu Stunde höher zu werden schien bremste enorm. Der Himmel und es schien rund um die Uhr zu schneien. Doch wäre dies nicht genug war dieser verdammte Wind auch noch am Werk. Wie ein 153 unablässiger Dämon warf er mit den kleinen Schneeflocken. Diese wiederum zerschelten an dem Gesicht um Stück für Stück die Kälte aus den Menschen zu saugen. „Verdammter Wind.“, schluchzte Susanna in sich hinein. Es war nicht Schnee, Wind oder Kälte die sie belasteten. Viel mehr war es der quälende Gedanken an den einen Menschen. An den einen Mann. An Benjamin. Sie versuchte sich abzulenken, lenkte ihre Gedanken auf die Kälte. Auf den Schnee, auf das Geräusch das der Schnee machte wenn die Füße langsam darin einsanken. Ein das quälende Gefühl der Müdigkeit wenn man den Fuß aus dem Schnee wieder hinauszog. Die Sinnlosigkeit des Tuns, da mit jedem quälenden Kraftaufwand das Bein aus den weißen Massen zu befreien, die Gewissheit kam dass das Bein wieder darin versinken würde. Doch nichts schien auch nur etwas zu bewirken. Wie ein Gas das durch Ritzen im Holz drang, wie Wasser das durch Schotter floss drang doch immer wieder der Gedanke an Benjamin in Susannas Bewusstsein. „Gottverdammt!“, flüsterte sie leise. Bevor sie den Kopf hochriss. Ihre Wangen waren hochrot, ihre Augen wegen dem Wind und dem Schnee fast vollkommen von ihren Liedern verdeckt. „Gottverdammt!“, flüsterte sie wieder. Sie sah in den grauen Himmel, sah den plötzlich aus dem Nichts auftauchenden Schneeflocken beim fallen zu. Wie sie, das hilflose Spielzeug, von einer höheren Gewalt, dem Wind, mitgerissen wurde. Immer und immer weiter weg. Bis der Kampf dennoch von dem endgültigen Aufschlag am Boden entschieden wird. Sie schloss kurz die Augen, ein Schauer von Kälte und Trauer durchfuhr ihren Körper. Ohne sich auch nur bewusst zu sein warum sah sie sich um. Als sie entdeckt hatte was sie suchte wusste sie sofort was sie gesucht hatte. Benjamin! Mit schnellem Schritten, die von dem lauten Knirschen des Schnees begleitet wurden marschierte sie auf Benjamin zu. Seine langen blonden Haare wehten im Wind, Schnee verfing sich darin. Mit trüben Augen sah er sie an. Mit leiser Stimme, die Susanna selbst in diesem Wetter hörte flüsterte er leise, „Muss kämpfen ... brauche Hilfe.“ Plötzlich schloss er die Augen und fiel langsam in die Knie. Susanna spürte wie ihr Herz kurz stehen blieb. Die Zeit schien sich auszudehnen, ein Moment, eine Ewigkeit. Susanna konnte es richtig spüren wie die Kraft aus den Gliedern des Priesters fuhr. Wie die Anstrengung zuviel wurde. Susanna konnte hilflos beobachten wie Benjamin kurz auf dem Schnee kniete, sein Kopf war über seine Brust gebeugt. Die langen blonden von Schnee durchsetzten Haare legten das müde Gesicht in einen gespenstischen Schatten. Susanna lief los. Im nächsten Moment fiel Benjamin in den Schnee und blieb leblos liegen. Mit langsamen Schritten bewegte sich Alrecht vorwärts. In seinem Kopf kreisten seine Gedanken immer und immer wieder um nur ein Thema. Dies handelte sich nur um das bloße Weitergehen, das bloße Durchhalten. Jedoch auch nicht die Aufmerksamkeit zu verlieren um so auf alles vorbereitet zu sein. 154 Jedoch durchfuhr ihn ein gewaltiger Schock als eine ihm so vertraute Stimme gellend aufbrüllte. In dem Schrei schien viel Verzweiflung zu liegen. Doch bevor Alrecht auch nur den nächsten klaren Gedanken fassen konnte hatte er sich schon in die Richtung des Schreis gewandt. Er lief los, nach einigen Schritten sich nicht mehr sicher aus welcher Richtung der Schrei gekommen war. Doch dann sah er sie schon. Susanna saß mit hochrotem Gesicht vor einem leblosen Körper im Schnee. Tränen flossen ihren Wangen entlang und landeten im Schnee. Ihr Körper bibberte und stoßweise schluchzte sie. Als Alrecht näher kam durchfuhr auch ihn ein Schrecken. Ausgelöst von einem Bild des Entsetzens. Das Gesicht des blonden Mann der im Schnee lag war zu einer fürchterlichen Fratze der Anstrengung verzerrt. Die Augen waren zu zusammengekniffenen Falten unter einer Augenbraue geworden. Die Stirn lag ebenfalls in tiefen Falten. Der Mund war ein Stückweit geöffnet. Die Zähne waren fest gegeneinander gepresst und der Mann ächzte leise. Alrecht sah sich um, namenlose Krieger starrten teils mit entsetzten teils teilnahmslos auf den Mann am Boden. Doch Alrecht konnte Simon nicht entdecken. „Paladin!“, brüllte Alrecht in einem fast herausforderndem Ton. Ohne es auch nur zu merken erwachte in ihm plötzlich eine unglaubliche Aggressivität und ein unermesslicher Zorn. Hilflos starrte der Söldnerhauptmann auf seine langjährige Gefährtin die in Tränen aufgelöst vor dem angespannten Körper eines Mannes lag. Er wusste nicht was er sagen oder fragen könnte. Wieder brüllte er in den pfeifenden Wind nach dem Paladin. Doch dieses mal tauchte das Gesicht des Mannes auf. Er war bärtig und schien im nächsten Moment unmächtig vor Müdigkeit umzufallen. Jedoch antwortete er mit fester aber leiser Stimme, „Ihr habt nach mir verlangt!“ Es war nicht zu überhören das der Paladin mehr als nur ein wenig gereizt war. Wer konnte es dem Mann auch verdenken. Auf seinen Schultern lastete viel Verantwortung. Alrecht zeigte auf den Mann am Boden, „Seht!“ Doch dieses Mal lag weder Aggression noch Zorn in der Stimme des Söldnerhauptmannes. „Benjamin ...“, flüsterte Simon leise. Klirrend ließ sich der Paladin neben dem Priester nieder. Das Geräusch das die aneinander reibenden Panzerplatten machten war fast nicht zu vernehmen. Der Wind schien immer stärker zu werden. Simon stand unter Schock, was war mit Benjamin los? Mit einem Herz das ihm bis zum Hals schlug fühlte Simon nach einem Puls an Benjamins Hals. Sein Herz schlug noch, sein Atem war auch noch vorhanden. Denn immer und immer wieder stieß er weißen Dampf aus seiner Nase. Mit einer instinktiven Bewegung legte er seine Hand auf die Brust des Mannes. Er fühlte wie das Blut durch dessen Adern pulsierte, fühlte das sich Leben in ihm verborg. Nein nicht verborg, es war zurückgedrängt, in einem verbittertem Kampf um sein selbst. Simon fühlte ohne auch nur zu wissen was genau er da nun tat. Er wusste nur dass etwas geschah, er wusste auch dass dies nicht normal war. 155 Nun fühlte er noch etwas anderes, eine Präsenz wie er sie zuvor bei der Schlacht gefühlt hatte. Etwas war auf der Jagd, etwas Böses. Es schien um Benjamin zu kämpfen. Doch wie war dies möglich? Simon hatte davon gehört das Menschen ihre Seelen verkauften um sich ewiges Leben zu erschleichen oder Macht auf andere Weise. Doch was geschah hier? War Benjamin besessen? Hatte er das Böse berührt, und hatte dieses Böse sich in ihm eingeimpft wie das so manches Insekt auf Lustria tat? Was geschah hier? Wie konnte er nur helfen. Im nächsten Moment geschah etwas neues, die böse Präsenz. Diese Kreatur die von Benjamin Besitzt ergriffen hatte oder es jedenfalls versuchte hatte Simon bemerkt. Hatte bemerkt was er war, hatte bemerkt dass er auch hier war. Simon schreckte, was war dies für ein seltsamer Rapport. Was geschah hier, was war nur los? Nur ein Herzschlag auf diese Frage darauf wehrte sich nun Simon gegen die Kraft. Es war ein altes, ein uraltes Wesen. Es war verdorben, jedoch war es kein Dämon im üblichen Sinn. Es war etwas anderes, doch in keinster Weise ungefährlicher. Simon schrak auf, mit klirrenden Gelenksschellen stand er aus den Knie auf. „Bei Sigmar ...“, flüsterte der Paladin mit bebender Stimme. Sein Gesicht war bleich und er atmete schwer. Es hatte ihm so einige Kraft gekostet. Er starrte Alrecht mit glasigen Augen an, „Haben wir noch einen Priester bei uns?“ Simon sah auf, es nun schon Nacht geworden. Er hatte die Führungsposition am Beginn des Zugs nicht lange vernachlässigen können. Er hatte nur angeordnet dass ein Priester, falls einer auffindbar war, über Benjamin wachen sollte. Er hatte Alrecht auch nach vorne beordert, da er sah das er mit Susanna gelitten hatte und das Bild von der Frau ihn zerstören würde. Ebenfalls hatte er einigen Männer den Befehl erteilt eine Trage zu bauen. Nun lag der verspannte Körper des Sigmarpriesters darauf. Mit einem verzerren Gesicht das einem Dämon glich. Simon hustete. Es schien als würde es immer kälter werden. Er starrte zu Alrecht, der rechts neben ihm ritt. Alrecht bemerkte seinen Blick nach einigen Momenten. „Wenigstens weht kein Wind mehr.“, sagte der Hauptmann. Simon nickte, „Da habt Ihr wohl recht.“ Das Gespräch erlosch. Simon starrte in Dunkelheit vor sich. Hin und wieder flog eine verirrte Schneeflocke an ihm vorbei. Simon wusste dass dies nichts Gutes bedeutete. „Verdammt. Der Sturm wird bald wieder losbrechen.“, krächzte der Paladin. Alrecht nickte abwesend. „Ihr müsst Euch keine Sorgen machen. Ihr geht es gut.“, antwortete Simon auf den gequälten Gesichtsausdruck des Mannes. Dieser verzog das Gesicht und versuchte seine Gram mit Zorn zu überspielen. „Was glaubt Ihr von mir, Paladin!?“ Simon erkannte sofort was Alrecht vor hatte und überhörte den herausfordernden Ton in dem Satz. „Nur dass Ihr euch Sorgen macht um eine langjährige Gefährtin. Ihr habt wohl viele Kämpfe bestanden.“, antwortete Simon fast schon sanft. 156 „Nun, ich müsste lügen wenn ich das bestreiten wolle.“, gab der alte Söldnerhauptmann nickend zu. „Jedoch. Mich quält noch etwas anderes. Wir sind schlecht ausgerüstet, wir sind nicht auf einen Winter in den Bergen vorbereitet. Ihr verlangt unmögliches von unseren Leuten. Wie sollen wir dies heil überstehen? Die Winter sind hier sehr hart. Härter als ihr je einen Winter im Imperium war.“ „Dessen bin ich mir durchaus bewusst. Jedoch, wir müssen hier vorbei. Die Schlacht verlief außerordentlich schlecht und ich bin mir nicht im Klaren ob die Waldelfen nicht nach geschlagener Schlacht die imperialen Eindringlinge nicht auch noch abgeschlachtet hätten.“, antwortete Simon mit besorgtem Haupt. Er fuhr fort, „Glaubt Ihr etwa mir fällt es leicht diese Leute durch die Berge zu führen, mitten im Winter? Wo zusätzlich auch noch andere Gefahren lauern? Oder glaubt ihr mir fiel es leicht die Tausenden Männer ihrem Schicksal zu überlassen nach dem klar war das unser Widerstand gebrochen war? Glaubt ihr nicht ich wäre lieber an deren Seite gestorben als die Verantwortung für die Tausenden Toten zu tragen. Zu wissen das ich Schuld an ihrem Tod bin prescht Tag und Nacht, im Schlaf und im Wachzustand von einer Seite meines Kopfes zur nächsten, und es wühlt und gräbt bis ich mich nur noch damit beschäftigen, bis ich nur nach darüber nachdenken kann.“ Alrecht nickte bedächtig. Er wusste wovon der Paladin sprach, immerhin war er schon lange ein Hauptmann gewesen bevor er zu einem Söldner wurde. Jedoch. Er musste eines durchaus zugeben, er hatte nie wirklich die Verantwortung für so eine Vielzahl von Männern geschweige denn Tote tragen müssen. Er schwieg noch kurz. Der Wind schien wieder aufzukommen, er blies durch die Stoff und Fellgewänder der Männer und ließ die geschundenen Leiber erschauern. „Versteht mich nicht falsch, ich habe Respekt vor den Kriegern, vor den Soldaten die gekämpft haben. Doch sie wussten was sie taten. Sie waren alle Soldaten des Golds. Sie kämpften nicht um die Leben ihrer Lieben, sie kämpften nicht um die Erhaltung ihres Heimatlandes, sie kämpften einzig und alleine für ihren Sold. Somit waren se sich bewusst das sie leichtfertig ihr Leben aufs Spiel setzten, sie wussten das sie nur allzu schnell durch eine Klinge sterben konnten. Sie wussten ganz genau was sie taten und warum sie es taten. Auch trifft keine Schuld, ihr könnt stolz auf euch sein dass ihr euch soviel Gedanken darüber macht. Ihr seid ein guter Anführer, ein guter Kommandant.“ In diesem Moment ging in Alrecht ein Licht auf. Er gab sein Leben nicht für den Sold hin sondern für die Gefahr und vor allem für die Macht. Er hatte es schon immer genossen die anderen zu befehligen, die Verantwortung für Menschenleben nahm er dafür nur allzu gern in Kauf. Jedoch war er sich dessen bisher nicht bewusst. „Wisst Ihr, von dieser Seite habe ich es noch nie betrachtet. Jedoch, sie haben sich unter meinem Schwert versammelt und haben auf meine Fähigkeiten vertraut und statt dessen hab ich sie im Kampf gegen das Chaos allein gelassen.“, antwortete Simon. Doch eines war klar, die Worte des alten Söldnerhauptmannes hatten wie Balsam auf Wunden gewirkt. Aufgeschreckt von einem lauten Kreischen suchte Simon den pechschwarzen Himmel ab. „Fang!“, begrüsste Alrecht seinen Raubvogel. Der Greif nahm auf seinem Arm Platz um von dort auf die gepanzerte Schulter zu hüpfen. Dort vergrub er seine scharfen Krallen krachend im Leder. Susanna starrte schon seit Stunden auf das vor Anstrengung verzerrte Gesicht. Sie konnte spüren das sein Herz schneller schlug als normal. Er atmete immer und immer schneller. „Der Kampf scheint sich dem Ende zu, zu bewegen.“, flüsterte Susanna. Die Arme spannten kurz noch einem stark an dann riss Benjamin die Augen auf. Seine Pupillen 157 waren große schwarze Kreise, die in dem düsteren Licht der Lampe neben der Trage nur beschränkt kleiner wurden. „Benjamin....“, flüsterte Susanna leise und deckte das Gesicht des Mannes mit Küssen zu. Er nahm sie in den Arm und gab ihr einen festen Kuss. Plötzlich spürte Susanna etwas dass sie nicht für möglich gehalten hätte, Stahl. Sie spürte wie sie die Kraft verließ. Wie sie mit jedem Herzschlag aus ihrem Körper gepumpt wurde. Sie versuchte zu schreien doch sie gluckste nur, und Blut troff aus ihrem Mund. Mit einer Angst und einer Aufregung die, die menschliche Vorstellungskraft überstieg starrte sie auf Benjamin. Sie wusste nun dass er den Kampf verloren hatte und sie wusste dass sie nun sterben würde. Es wurde langsam düster um sie und ihre Augen drohten zuzufallen. Und doch brodelte eine enorme Aufregung in ihr und die ewige Frage die Menschheit: was kommt nun? Es war alles so neu und so unglaublich. Doch dann das Gefühl der Müdigkeit schien sie zu überwältigen und somit eine tiefe unergründliche Angst vor dem Tod. Blanker Terror schoss es ihr durch den Kopf. Die Angst schien ihr jedem Moment die Nerven zu zerreißen und dann konnte sie die Augen nicht mehr aufmachen, die Kraft zum atmen fehlte plötzlich und dann war es zu Ende. Sie würde sich nie wieder fürchten müssen. Benjamin lächelte teuflisch, seine gesamte weiße Robe war mit Blut bedeckt. Es war warum und dampfte in der kalten Nachtluft. Der Priester beugte sich zu Boden auf dem die Leiche der Frau lag und flüsterte ihr etwas ganz leise ins Ohr, „Es wäre sowieso nichts geworden.“ Danach zog er den imperialen Dolch aus der Seite ihres Halses. Das Blut schmeckte metallisch dachte Benjamin, etwas blitze in seinen Augen auf. Für diese Tat würde er viel Macht erhalten. Mehr als sich diese menschlichen Versager vorstellen konnten. Mit dieser Tat hatte er die menschlichen Schwächen abgelegt nun musste er nur noch Gunst erlangen um so auch die menschliche Hülle hinter sich zu lassen. Um aufzublühen in den Geschenken die ihm die Stimme versprochen hatte. Seine Macht würde wachsen, er wusste es. Er lächelte wieder. Im nächsten Moment wurden seine Hände von bläulich züngelnden Flammen umhüllt. Simon hustete, die Kälte machte ihm zu schaffen. Alrecht hatte es bereits angeschnitten sie waren nicht auf solche Reisen in Kälte und Schnee vorbereitet gewesen. Jedoch waren sie auch im festen Irrglauben sie könnten die gigantischen Barbarenhorden aufhalten. Weit gefehlt, schoß es Simon durch den Kopf. Doch plötzlich, kurz bevor er wieder in den Teufelskreis der Depression gefallen wäre, glühten die hinteren Reihen in einer riesigen bläulichen Flamme auf. Immer und immer wieder züngelnden die unwirklichen Flammen gen Himmel. Simon fletschte die Zähne, welcher Dämon hatte es geschafft sie einzuholen. Mit einer mechanischen Bewegung zog er sein Schwert während er mit der anderen Hand den Hammer an seinem Rücken in einer Lederschlaufe befestigte. „Formiert euch! Bildet Reihen, Schützen zurück, ladet eure Waffen! Krieger des Waffenrangs 3 in die erste Reihe!“, brüllte Simon. Sofort darauf geschah was er befohlen hatte. Die Söldner mit Schilden und schweren Rüstungen 158 fanden sich in den ersten Reihen ein und nahmen feste Position ein. Die anderen Soldaten zogen sich hinter dieser Reihe zurück. Im nächsten Moment flammten zwei der Männer in der ersten Reihen auf. Glühend vergingen sie in ihren Rüstungen. “Zeigt Euch Dämonenbastard!“, brüllte Alrecht. Jedoch ertönte nur ein finsteres Lachen und wieder flammten Soldaten auf. Flammen schossen aus der Erde, Feuerbälle preschten durch die Krieger. Es war ein heilloses Durcheinander. Die kurz organisierte Schlachtreihe entpuppte sich als bloße Warteschlange. Sie warteten wie die Lämmer auf ihren Schlächter. Simon brüllte mit tiefer und vor allem zorniger Stimme in die Flammen und das Sterben. Mit verzweifeltem Zorn artikulierte er eine neue Herausforderung. Doch die Kreatur schien nur zu lachen und plötzlich tauchte zwischen den Flammen ein vertrautes Gesicht auf. „Benjamin! Was hat dies zu bedeuten!?“, fragte Simon obwohl er die Antwort bereits kannte. „Einst ward ich ein Menschenkind, wuchs auf unter Menschen, verhielt mich wie die Menschen, respektierte die Menschen doch nun tat ich ab was menschlich war und respektiere nur Meinesgleichen. Stirb Simon, so wie es diese Hure getan hat!“ Alrechts Gesicht wurde blass. “Fang!“, grollte der Hauptmann und stürmte auf den Priester zu. Zur gleichen Zeit setzte sich Simon in Bewegung. Warum hatte er sich nur mit seinem Schwert bewaffnet? Sollte er nicht Feuer mit Feuer bekämpfen? Doch es blieb so und so keine Zeit zu überlegen. Simon führte den Streich geschickt aus, er entblößte nicht eine Sekunde seinen Körper und die Klinge hätte den Leib des Besessenen geteilt. Doch Simon hatte nicht mit dessen Zauberkraft gerechnet, den im nächsten Moment erfasste ein Feuersturm den massigen Körper des Paladins und warf ihn gut einige Meter zurück. Wie durch ein Wunder wurde Simon nur leicht verletzt. Sein Gesicht brannte fürchterlich doch für dies hatte er nun keine Zeit. „Du glaubst dass du dich mit meiner mächtigsten Waffe verbünden kannst? Dann sollst du sie zu erst kosten!“, grollte Simon bitter und brachte den Runenhammer in Position. Er fühlte wie die uralte Macht der Runen durch das Mordwerkzeug floss und er wusste das die Waffe diesen Bastard genauso sehr töten wollte wie er. Alrecht stürmte auf den blonden Jüngling zu. Er hatte gehört was er gesagt hatte. Susanna war tot. Fürchterliche Leere breitete sich in ihm auf, sie fraß ihn innerlich auf. Jedoch wusste er wie er sie bekämpfen konnte und zwar mit Wut und blankem Zorn. Mit einem fürchterlichen Gebrüll ließ er sein Breitschwert hernieder sausen. Doch statt den Körper des Ketzers zu verletzen versetzte dieser ihm mit einer geschickten Handbewegung einen kräftigen magischen Schlag der ihn zurücktorkeln ließ. Der dunkle Priester lachte auf und verpasste Simon der ihn nur einen Herzschlag später angriff eine fürchterliche Feuerattacke. Kurz schien der Mann in Flammen zu stehen doch seine Rüstung die Flammen aufzusaugen. Doch sein Gesicht war auf der linken Seite verbrannt. Simon fluchte und zog seinen Hammer, und in diesem Moment stieß Fang aus der Dunkelheit des Himmels herab und grub mit seinen Klauen tiefe Furchen in das Gesicht des Priesters. „Glaubt Ihr ein Vogel kann mich aufhalten!?“, grölte dieser unbeeindruckt heraus. Simon, der von tiefem Zorn erfüllt schien, antworte mit einem ausholendem Schlag seines Zauberhammers auf die Frage. 159 Eine Inferno brach los, die magischen Flammen des Hammer verzehrten den Leib des Priesters. Die Haut wurde brüchig, bräunlich und platzte auf. Doch das Lachen verschwand nicht. „Tötet mich! Tötet mich! Dies ist alles ein großer Plan und ihr seid Puppen die sich unaufhaltsam immer nach den Fäden an ihren Glieder richten!“ Simon tat wie ihm befohlen beendete das Leiden des Mannes mit einem kräftigen Hieb gegen Benjamins Kopf. Kurz verschwanden die Körper in den Flammen die aus dem Hammer züngelten, einen Moment darauf war der Priester verschwunden. Simon spuckte aus. Seine linke Gesichtshälfte war verbrannt. Die Schmerzen waren schlimm, denn mit jedem Herzschlag, mit jedem neuen Blut das durch sein Gesicht floss schwoll der Schmerz an. Krächzend zog er noch etwas Schleim auf und spuckte erneut. Er schien krank zu werden. Der Husten hatte sich mit dem Schleim bereits angekündigt. Der Paladin lächelte, wenn dies doch nur sein größtes Problem wäre. Er sah hinüber zu Alrecht. Er hatte darauf bestanden Susanna zu begraben und ihr die letzte Ehre zu erweisen. Er hatte eigenhändig das Grab gegraben. Eine unglaublich kraftraubende Arbeit bei dem gefrorenem Boden, dachte Simon. „Die Späher sollten bald wieder hier sein Paladin.“, grollte eine tiefe Stimme. Simon wandte sich in die Richtung des Ursprungs der Stimme. „Mi’m habt ihr den Kampf gesehen?“, fragte Simon. „Menschling, selbst die Meute Orks in den Gipfeln da oben(er deutete auf die Berggipfeln die vor ihnen lagen.) haben dies gesehen.“ „Denkt Ihr das bringt uns in Gefahr?“ „Glaubst du wirklich das eine Grünhaut sich mit einer Meute Söldner anlegen würde die der Magie mächtig sind?“ „Nun, es sind schon merkwürdigere Dinge geschehen.“ Der Zwerg nickte still bevor er fortfuhr, „Wie geht es dir Menschling. Der Kampf scheint dich mehr mitgenommen zu haben als ich dachte.“ Simon schüttelte den Kopf, „Nein, dass ist es nicht, nur die Reise scheint kein Ende zu nehmen und dieser Vorfall scheint zu zeigen dass selbst die Besten dem Chaos verfallen.“ Der Zwerg lächelte, „Glaubst du wirklich dass die Reise nach dieser kurzen Zeit bereits zu Ende ist. Wir sind noch nicht mal richtig auf den Bergen und du jammerst. Was wollt ihr für ein Kommandant sein?“ In Simons Augen glomm Zorn auf, „Nun, einer der sich um seine Untergebenen Gedanken macht oder wollt ihr dort oben erfrieren?“ Der Zwerg verneinte, „Nun, das hatte ich eigentlich nicht vor. Wisst ihr, vielleicht finden wir ein Dorf.“ Simon zog die nicht verbrannte Augenbraue in die Höhe, „Denkt Ihr wirklich dass hier draußen ein Dorf liegt. Es gibt nichts, nicht mal einen Grund weswegen man hier ein Dorf errichten sollte.“ Der Zwerg lachte abermals, „Weißt du Menschling, es sind schon merkwürdigere Dinge geschehen.“ Simon nickte resignierend. Es brachte nichts sich Hoffnungen zu machen dass hier draußen wirklich einige verlorenen Seelen lebten. Und selbst wenn, was konnten sie ihnen schon anbieten außer ihr nacktes Leben? Nichts, hier gab es nichts und hier wird es wahrscheinlich nie etwas geben. 160 Jeder der bei Trost ist würde nie in den Bergen leben, dachte Simon nach. Jedoch, die Zwerge hatte es schon immer in die Berge gezogen und warum sonst sollte Mi’m so zuversichtlich sein. Es musste so sein, die Zwerge schienen etwas vorbereitet zu haben. Thorgrim stieß zu dem Duo dazu. Er sah den Paladin direkt an und begann zu sprechen, „Wisst Ihr dass unser Volk schon vor eurer Zeit in den Bergen lebte, und das sogar vor eurer Zeit breite Handelsstraßen errichtet wurden? Oberirdisch und ... unterirdisch.“ Simon sah auf, „Was meint Ihr damit?“ Der Zwerg lächelte zuversichtlich, „Das einzige was zu geschehen hat das wir den Grenzläufern in dieser Gegend begegnen. Dies ist sehr wichtig.“ Simon der noch immer nicht überzeugt war antwortete verdrießlich, „Das dürfte in diesem Gebirgen mit seinen Hunderten Bergen ja nicht so schwer sein. Ihr habt es erlebt, euer Volk hat es erlebt, ich habe es erlebt. Es passiert nie dass was man sich wünscht. Versteht ihr, die Wahrscheinlichkeit dass wir hier einen eurer Art begegnen ist gleich Null.“ Thorgrim antwortete darauf, „Das dachten wir auch bis sich dieser Priester mit dem Feuer spielte und sich daran verbrannt hat.“ Mi’m fuhr fort, „Versteht uns nicht falsch. Wir wissen das es unwahrscheinlich ist hier gefunden zu werden jedoch habt ihr ein Feuer gemacht das so hoch und groß war wie das in einem Schmelzofen. Jedem Zwerg der seine fünf Sinne beieinander hat würde dies in den Bergen, in denen es Tag aus Tag ein immer nur weiß bis grau gibt auffallen.“ Simon sah auf den Boden, „Es sind schon merkwürdigere Dinge geschehen und diese Reise steht unter keinem guten Stern. Es ist als ob die Chaosgötter persönlich auf uns herabstarren und uns verwünschen.“ Die Zwerge verneinten nicht. Mi’m antwortete, „Wenn du das meinst Menschling.“ Herold sah zurück. Seine Getreuen waren nur wenige Fuß hinter ihm. Sie waren schneller als die Ketzer sie würden sie bald eingeholt haben. Es würde ihnen nichts bringen dieses Simon bei sich zu haben. Der Inquisitor lächelte. Manch einer würde sagen er sei ein sadistischer Teufel, vielleicht hatte dieser auch recht doch diente er Sigmar und war bereit seine Aufgabe immer und überall zu vollziehen. Es war schon ironisch das dieser abscheuliche Verräter einen Hammer trägt, dachte Herold, denn der Hammer war das Zeichen Sigmars. Er lächelte. Der Inquisitor konnte sie schon fast riechen, konnte sie schon fast schmecken. Bald, bald. Die Vorfreude wurde in ihm immer größer und größer. Es wurde Zeit sich endlich zu entladen. Dieser Simon wurde bluten. Der Paladin hatte Glück, eigentlich hätte bereits der Templar, Martin, sich seiner annehmen sollen. Jedoch schaffte es dieser nicht. Solle Sigmar ihn dafür richten. Herold lächelte teuflisch, ein anderer konnte es auch nicht mehr. Der Versager war bei seiner Aufgabe gestorben. Wie schwächlich und wie vorzüglich dachte Herold, so konnte er sich der Aufgabe persönlich widmen. Er wusste das er berüchtigt für seine Brutalität aber auch für seine Effizienz war. Niemand hatte so viele Hexen und Hexer verbrannt wie er. Natürlich behaupteten böse Zungen einige der Ketzer wären unschuldig gewesen doch diese Gerüchte stammten sowieso nur aus den Magieakademien. 161 Diese Akademien waren ihm ein Dorn im Auge. Die jungen Adeligen strömten dorthin um sich den Geist damit zu verderben. Sie vergaßen wem die eigentliche Macht, das Privileg der Magie zustand. Einzig und allein den Priestern Sigmars und sonst niemanden. Wie konnten es diese Zweifler auch nur wagen sich anzumuten genauso begabt, genauso mächtig und genauso wichtig zu sein. Sie waren doch alle nur Verräter an Sigmar und dem Imperatoren und ihrem Kurfürsten. Es sollte gestatten werden sie alle zu verbrennen. Doch ironischer Weise bekleideten solche Ketzer unter den Kurfürsten und dem Imperator höhere Ränge als die Priester. Welch eine Ungerechtigkeit. Sie sollte gesühnt werden doch wie sollte Herold dies zu Stande bringen? Er sah sich ein weiteres mal um. Sein Pferd schien langsam müde zu werden. Die weißen Schwaden aus dessen Maul kamen immer schneller und unregelmäßiger. Der Schnee knirschte unter den Hufen. Bald würden sie die Ketzer eingeholt haben, bald. 162 Kapitel 26 Vergehende Pracht „Barak Varr ...“, flüsterte Simon, geschwächt von Müdigkeit und Kälte. Wie sollten sie dies nur je erreichen. Es schien sehr unwahrscheinlich dass sie dies wirklich erreichen würden. Die Gefahren und Hindernisse schienen sich immer weiter zu häufen. Erst hatte Benjamin sich in den Fängen der dunklen Göttern verloren und dazu auch noch Susanna in den Abgrund mitgenommen, steht Alrecht nun vor den Trümmern seines alten Lebens. Simon wurde immer mehr bewusst wie zermürbend diese Reise, dieser ewige Kampf war. Sie lebten miteinander, schlossen tiefe Freundschaften gebaut auf dem in der schlacht gewonnen Vertrauen um nur wenige Monate, Wochen, Tage oder gar nur Stunden diese wieder zu verlieren. Jeder der einem etwas bedeutete und einem folgte schien von einer Verdammnis verfolgt zu werden. Die dunklen Götter schienen ihren Blick auf der Gruppe ruhen zu lassen. Mit einem grimmigen Aufflammen von Wut und Hass verzerrte Simon das Gesicht. Doch das erst grimmige Gesicht stürzte in sich zusammen wie das Ziel einer Orgelkanone. Die tiefe Trauer, das Bewusst sein das jeder sterben würde der ihm zu lang folgte zermürbte ihn. Besonders wenn er die Tatsache in Betracht zog dass er ein Kommandant war, der mehr als sieben Dutzend Männer zu befehligen hatte. Simon atmete schwer aus, er versuchte seine Gedanken zu ordnen und wachsam zu bleiben doch das Umfeld und auch die sonstigen Umstände lasteten zu schwer auf ihm. Er versank erneut in die Ereignisse der letzten Tage. Akribisch ging er jedes Gespräch, jedes kleine Ereignis durch bis er an das Gespräch mit den Zwergen stieß. Würden die Grenzläufer das Feuer entdeckt haben? Würden sie ihnen helfen? Simon schüttelte den Kopf, es waren nun schon zwei, oder waren es schon drei?, Tage vergangen zwischen dem Kampf mit Benjamin und jetzt. Simon schüttelte abermals den Kopf. Die Hoffnung schien immer und immer weiter zu schwinden. Er hustete, er schien sich erkältet zu haben. Seine Lunge brannte wie Feuer bei jedem Atemzug. Es schien als würde sich der brennende Schmerz immer und immer weiter in die Lunge hineinziehen. Dazu kamen noch Kopfschmerzen. Der Rücken bereitete auch Probleme. Simon lächelte, Krieger werden nicht alt, fühlen sich dafür schon in jungen Jahren als alter Mann. Simon versuchte kurz vollkommen abzuschalten. Er versuchte nur doch die Umgebung wahrzunehmen. Er vernahm das Klirren der aneinander reibenden Panzerplatten seiner, nun schon äußerst geschundenen Rüstung. Sein Atem kam stoßweise und ein schleimiges Rasseln klang bei jedem Ein und Ausatmen mit. Es wurde nicht gesprochen doch das knirschen des Neuschnees begleitete das Klirren des Metalls. Simon hustete erneut. Die Berge waren nun schon ihre Begleiter. Sie marschierten durch einen Pass der am Fuß des nördlichsten Berges lag. Sie würde nicht mehr weiter durch die weißen Einöden vor den Bergen marschieren müssen, dafür sollten sie nun durch eine zerklüftete Berglandschaft, die noch trostloser aussah, marschieren. Simon sah auf. Sein Hals brannte, dies war ihm erst in diesem Moment aufgefallen. Ihm war 163 schwindlig, alles drehte sich. Doch er musste weitermarschieren. Er dürfte keine Schwäche zeigen, er musste die geringe Moral erhalten die noch existierte. Simon atmete ein und nahm den brennenden Schmerz dafür in Kauf als plötzlich eine tiefe Stimme grollte, „Was bringt euch in unsere Berge, Menschen.“ Eine weitere tiefe Stimme grollte zurück, jedoch war diese Simon vertraut, „Wenn nennt Ihr einen Mensch?!“ Thorgrim schien zurückzubrüllen. „Was führt euch in die Berge und dies auch noch im Winter? Welcher Dämon hat euch da geritten?“, fragte die Stimme. Sie schien dem massigen Zwerg zu gehören der zwischen einer kleinen Felsengruppe auf die den kleinen Pass flankierte. „Nun, Wir sind von der Schlacht am Wald Lorens geflohen, die Elfen sind uns in den Rücken gefallen.“, antwortete Simon wahrheitsgemäß. „Elendes Waldschratgesocks, nun und was führt euch in die Berge? Es gibt angenehmere Orte in die man sich zurückziehen kann.“, fragte die Zwergenstimme weiter. „Nun wir wollen weiter zur Insel der Hochelfen.“, antwortete Simon erneut wahrheitsgemäß. „Von dem Regen in die Traufe.“ Thorgrim schien darauf zu antworten, „Gibt es keine Feuerstelle an der wir euch antworten können?“ Alrecht sah auf. Sie folgten diesen Zwergen nun schon über zwei Stunden durch enge Wege und Pässe. Es war nicht klar warum diese Zwerge ihnen helfen wollten, ebenso wenig war klar was mit Feuerstelle gemeint war. Der Söldnerhauptmann starrte geradeaus, Thorgrim, der Thain der die letzten Reste der Zwerge anführte sprach mit den Grenzläufern. Alrecht fragte sich wie ihnen vier Grenzläufer, schwächlich bewaffnet, helfen konnten. Plötzlich kam der Zug zum stehen, Alrechts Pferd richtete sich etwas auf und wieherte. „Verdammt, was hat das zu bedeuten?!“, brüllte er. Eine tiefe Stimme grollte abfällig zurück, „Wir sind hier, seht ihr es nicht Menschling?“ Alrecht stieg von dem Pferd, packte es bei den Zügeln und ging vor. Zu seiner Schande konnte er es wirklich nicht entdecken. Vor ihm lagen nur große Felsbrocken die anscheinend vom Gipfel abgegangen waren. Sie hatten sich tief in die Erde gebohrt. Dahinter verbarg sich eine steile Felswand, ungefähr siebzig Fuß über dem Boden war darin eine kleine Höhle. Ein dumpfes Horn ertönte. Jedoch schien es nicht von der Oberfläche zu kommen, nein, viel mehr kam es von unten. Krachend fing der große Felsbrocken der so tief in der Erde saß zu beben an. Im nächsten Moment hob er sich etwas an wurde durch eine Schreibe ein gutes Stück in die Höhe gewunden. Alrecht staunte. Vor ihm tat sich, in der Schraube die den Fels hochdrückte eine kleine Tür auf, dahinter befand sich eine Leiter die in die Tiefe führte. Alrecht stieg im selben Moment von seinem Pferd ab und gab ihm einen kräftigen Schlag auf dessen Hinterteil. Schnaubend und wiehernd flüchtete dies darauf. Die Zwerge stellten sich zur Seite des Eingangs auf und warteten geduldig bis nun endlich alle 164 Krieger sich auf den Weg hinab begeben hatten. Irgendwann kam auch Alrecht an die Reihe, er nickte dem Zwerg zu und fasste die Leiter an der Sprosse. Sie war kalt und aus Metall jedoch war sie nicht rutschig oder eisig. Wenigstens etwas. Alrecht bekam es etwas mit der Panik zu tun, die ersten zwanzig Sprossen war es in dem kleinen Tunnel dunkler als eine Nacht in den Bergen. Doch irgendwann wurde die Finsternis von einem dumpfen weißen Licht erhellt. Der Söldnerhauptmann sah sich um und suchte die Quelle. Nach einigen Momenten hatte er sie gefunden, es waren Kristalle die in das Metall, wenn es Metall war, eingesetzt waren. Er sah fragend die Leiter hinauf, in der Hoffnung das über ihm ein Zwerg den Abstieg wagen würde um diesen zu fragen. Enttäuscht sah er wieder vor sich, dem war nicht so. Simon ächzte innerlich. Seine Rüstung, eine Meteorrüstung, gut geschmiedet und leicht, schien über mehr als ein Dutzend Ochsen zu wiegen. Sie zog an ihm und wollte ihn zu einem Absturz bringen. Doch der Paladin verhinderte dies mit dem Aufbringen aller seiner letzten Kraftreserven. Jede Sprosse bedeuteten Anstrengungen die er sich vorher nie erträumt hätte. Jeder weitere Schritt nach unten ließ seine Muskeln weiter verkrampfen. Seine Wunde an der linken Gesichtshälfte brannte, Simon war sich nicht sicher ob sie sich entzündet hatte. Sein Atem rasselte, der Schleim schien sich zu mobilisieren. Gelegentliche Hustkrämpfe zwangen ihn auf der Leiter stehen zu bleiben. Der Blick nach unten, ein finsteres Loch, bereitete ihm auch Sorgen. Langsam, nur ganz langsam kam stieg er immer weiter hinab. Dämmriges Licht umschloss ihn und seinen Untermann. Seine Arme schmerzten, sein Rücken war verkrampft und er spürte dass mit jeder weiteren Bewegung die Kraft aus seinen Oberschenkel schoss. Es war als würde jeder Herzschlag die Kraft aus seinen Körper hinaus pumpen. Die Prellungen und womöglich gebrochenen Rippen die er von den unzähligen Kämpfen erhalten hatte machten sich auch noch nie so bemerkbar wie jetzt. Es war unglaublich schwierig sich auf die weiteren Schritte zu konzentrieren. Plötzlich kamen auch pochende Kopfschmerzen dazu, er keuchte und musste wieder kurz pausieren. Er hörte die ersten klirrenden Schritte auf steinernem Boden, die Kraft der Verzweiflung veranlasste ihn die nächste Sprosse in Angriff zu nehmen und die nächste. Er schloss die Augen und versuchte alles auszuschließen bis auf den Vorgang des Hinabsteigens. Nächste Sprosse nehmen, Körper hinab bewegen, mit rechtem Fuß halt fassen, nächsten auf die Sprossen, linken Fuß hinab und von vorne. So verschlichen vielleicht nur ein zwei Minuten. Doch waren es für Simon mehr als ein dutzend Leben. Unten angekommen fasste er mit überraschender Euphorie Atem. Er sah sich um und vergaß für einen Moment jegliche Schmerzen. Er stand in einer kleinen Einbuchtung an einer Felswand vor einem weiten gepflasterten Weg. Er führte in beide Richtung weiter als Simon sehen konnte. Mächtige, leuchtende Kristalle waren in das Gestein eingelassen und erhellten es. An einigen Stellen waren sogar Reliefe aus dem Stein gemeißelt. 165 „Unfassbar.“, flüsterte Simon. Er erschreckte vor seiner verschleimten Stimme. Er klang nach Krankheit und Schwäche. Dies war keinesfalls gut. Er sah sich um und schleppte seinen müden Körper vorwärts. Jeder Schritt bereitete ihm große Mühe. Seine Brandwunde schmerzte fürchterlich. Mit jedem Herzschlag schoss ein Schmerzimpuls von der verbannten Fläche in Simons Kopf. Zusätzlich ging von seinem Hinterkopf ein weiterer Schmerz aus, so trafen sich die zwei Schmerzimpulse. Simon glaubte dass mit jedem Herzschlag sein Schädel zerspringen könnte. Der Paladin ächzte leise, seine müden Muskeln schienen langsam die Überhand zu gewinnen. Simon verlor immer und immer mehr den Willen stehen zu bleiben bis er plötzlich die Augen schloss und sie nicht mehr öffnen konnte. Mi’m sah sich mit einer Art von Stolz, Trauer und Wut um wie sie nur die Dawi kannten. Es brannte in seiner Seele wenn er daran dachte dass soviel von ihrem Wissen, ihrer Weisheit und ihrem Können in den langen Kriegen verloren ging. Nur mit viel Mühe würden es die Ingenieure schaffen wieder solche Lichtsteine herzustellen, viel zu lang liegt es zurück, dass sie erschaffen wurden. Viel zu lang liegt es zurück dass ein Kunstkundiger einen Atemzug getan hat. Viel zu lang. Mi’m ballte seine Faust. Er sah auf das Relief an der Wand gegenüber. Es lag unter einem der Lichtsteine und wurde von dem schwachen Licht beschienen. Der Zwerg erkannte sofort die Spuren des Alters, jedoch auch etwas anderes, dass im große Sorgen machte. Orks hatten sich daran zu schaffen gemacht. Er wandte sich um, einer der Grenzläufer hatte den Abstieg gerade hinter sich gebracht, Mi’m starrte ihn kurz an. „Sagt, gibt es hier Grünhäute?“, nach diesem Satz spuckte Mi’m auf den Boden. Er war mit großen Steinpflastersteinen gepflastert. In die alten Steine waren Runen und andere Dawisymbole eingraviert. Die Ritzen waren von Moos bedeckt und die hellen Steine waren von einer gräulichen Dreckschicht überzogen. „Ja, ein Stamm hat es geschafft hier Fuß zu fassen. Wir kämpfen hart um jeden Zoll unseres Bodens. Doch ihre Zahl scheint unbegrenzt zu sein, andauernd tauchen neue von ihnen auf.“ Seine stimme grollte, es lag viel Trauer und Zorn darin. Mi’m konnte ihn verstehen, er grollte ebenfalls. Mit einer geschickten Bewegung zog er seine Muskete von der Schulter und öffnete die Patronenkammer mit einer geschickten Bewegung, danach gab er Patronen in die drei leeren Fächer. Mit einem weiteren Schlag ließ er sie wieder zurückschnappen, es klackte und Mi’m fühlte sich bestätigt. „Nun, dann wollen wir sicher gehen dass wir nicht unvorbereitet auf sie stoßen.“ Der Grenzläufer nickte und zog einen Köcher voll mit Bolzen an die linke Seite seines Bauches, danach zog er seine Jagdarmbrust von der Schulter und lud sie in weniger als einem Herzschlag, „Lasst uns dass tun.“ Er sah zurück, die Leute hatten sich um etwas gescharrt. Sie standen im Kreis um etwas das am Boden lag. Mi’m machte sich auf den Weg und drängte sich durch die Menge. 166 Simon lag am Boden, seine Augenlieder zuckten, Schweiß perlte ihm von der Stirn. Der Runenhammer lag fest in seiner Hand. Mi’m verzog das Gesicht voll mit Abscheu und Zorn, „Warum tut ihr denn Nichts?“, weiters brüllte er dies lauter, „Schickt sofort kräftige Männer, am besten auch eine Trage. Wir brauchen jemand der den Paladin trägt.“ Alrecht sah sich um, er fragte sich wieso sie nur so langsam und mit gezogenen Waffen weitergingen. Nun ersteres war leicht zu beantworten, der Paladin war krank und wurde getragen doch warum mussten sie mit gezogenen Waffen marschieren? Er sah sich um und suchte einen Zwerg den er fragen konnte. Sofort sah er Thorgrim der seine Muskete durchlud. „Thorgrim, entschuldigt, doch warum müssen wir in einem Zwergentunnel...“ „Einer Handelsstraße.“, unterbrach ihn der Zwerg. Alrecht fuhr fort, „Nun, warum müssen wir auf einer Handelsstraße der Zwerge mit gezogenen Waffen marschieren.“ Der Zwerg verzog das Gesicht grimmig, „Weil wir uns im Gebiet eines Orkstammes aufhalten.“ Dem Söldnerhauptmann war Unverständnis ins Gesicht geschrieben, „Ich dachte dies wäre eine Handelsstraße der Zwerge und nicht der Orks.“ „Da habt ihr Recht. Doch sind sie eingedrungen. Und wer gegen Grünheute schon einmal gekämpft hat weiß dass sie nur schwer aus einem Gebiet zu vertreiben sind in dem sie sich eingenistet haben.“ Alrecht nickte. Er hatte viel Erfahrung mit Kämpfen gegen Orks. Eine kleine Erleichterung. Jedoch war noch etwas viel gefährlicher. Das Chaos kam schleichend, doch ihre Armeen konnte man sofort erkennen. Diese Abscheulichkeiten würden uns mit einem Pfeilhagel eindecken bevor die Orktruppen auf uns zustürmen würden. Alrecht sah sich um, mit einem klirrendem Geräusch zog er sein Breitschwert aus dessen Scheide. „Sagt, könnte ich meine Klinge an unserem Ziel schleifen und ölen lassen?“ Thorgrim zuckte mit den Schultern, „Tut mir leid, doch mein Bart ist noch nicht so lang wie der eines Langbartes. Ich bin zum ersten Mal hier.“ Alrecht nickte und marschierte an die Spitze der Leute. Er sah sich um, neben ihm marschierten Söldner aus seinem Zug. Einer der Sieben an der Spitze salutierte, „Hauptmann, der Gang ist ruhig.“ Alrecht salutierte ebenfalls und strafte die übrigen sechs Männer mit einem finsteren Blick worauf die auch salutierten. „Nun, steht bequem. Wer weis wie lange dies noch so bleiben wird. Ich bin mir nicht sicher, ob wir nicht mit Angriffen von Orks zu rechnen haben. Ein Stamm dieser Hundesöhne hat es geschafft hier Fuß zu fassen. Wir müssen mit Angriffen rechnen.“ Die Männer zogen ihre Schwerte, zwei der Männer legten ihre Schilde an die sie am Rücken festgeschnallt hatten. „Hauptmann, wenn ihr mir diese Bemerkung erlaubt. Es gibt viele Schatten hier, wie sollen wir sehen kommen?“ Alrecht zuckte mit den Schultern, „Das weis ich nicht. Jedoch, wir haben mit den Grünhäuten schon viel Erfahrung gesammelt. Wir wissen in welcher Umgebung sie wie kämpfen, dies können wir uns zu nutzen machen.“ Die Männer antworteten, „Ja Hauptmann.“ 167 Alrecht sah sich um, sie schienen schon seit Stunden zu marschieren. Der Zustand von Simon hatte sich noch immer nicht verbessert. So war sich Alrecht wieder seinen Gedanken überlassen. Ein schweres Gewicht lag auf ihm. Seine Gedanken kreisten immer und immer wieder um den dämonischen Anblick des Priesters und Susannas. Er war voll mit Blut, selbst sein Gesicht. Er hatte ein breites Lächeln aufgesetzt während die Schatten in seinem Gesicht von den bläulichen Flammen um seine Hände hin und her geworfen wurden. Susanna hingegen war ein Anblick des Grauen. Ihre Augen waren geschlossen, jedoch hatte sie eine tiefe Stichwunde mitten am Hals, es troff noch etwas Blut daraus. Ihr Mund war etwas geöffnet, darin befand sich eine Lacke Blut. Übelkeit schoss durch den Körper des Hauptmann, er reckte sich kurz. Doch Alrecht konnte sich beherrschen. Es war als würde er fallen und immer weiter fallen. Es schien als wäre er in einen Abgrund gestürzt der immer dunkler und düsterer wurde. Er konnte den Anblick ihrer Leiche nicht vergessen. Viel lieber würde er sich an die schönen Anblicke an die unzähligen Feiern nach den unzähligen Kämpfen erinnern. Doch er schaffte es nicht. Immer und immer wieder das blutverschmierte Gesicht. Der Mund der nur ein kleines Stück offen war, das Blut darin. Ihr Hals, das letzte Blut das noch tropfte. Die Lacke am Boden, die zu Fäusten geballten Hände die sich noch etwas geöffnet hatten. Mit einmal übermannte es ihn. Alrecht beugte sich nach vor und erbrach, Tränen schossen ihm ins Gesicht. Er ging an die Wand, und versuchte sich zu beruhigen. Im nächsten Moment gingen zwei seiner vorherigen Begleiter in der ersten Reihe zu Boden. Dutzende Pfeile steckten in ihren Leibern, sie waren aus schlechtem Holz das nur hier in den Bergen wuchs. Höchstwahrscheinlich mit Menschenblut oder dem Blut der Zwerge so dunkelrot gefärbt. „Grünhäute!!!“, brüllte der Hauptmann wie umsinnen. Der Vogel auf seiner Schulter kreischte. Alrecht wusste das es ein Beweis der Treue des Vogels war, dass er noch immer bei ihm war. Obwohl er durch einen dunklen Tunnel in einen noch immer dunklen größeren Tunnel gekrochen war. Doch für dies war nun keine Zeit, mit einem Aufschrei der voller Verzweiflung und Wut war machte sich Alrecht auf den Weg. Er spürte wie die Pfeile rings um ihn hernieder prasselten. Hörte das leise Zischen der Geschosse wie sie die Luft zerschnitten. Andere Männer brüllten auch auf, erhoben die Schilder und folgten ihrem Hauptmann. Donnernd ging etwas los, es hörte sich wie der Kanonenschlag einer imperialen Großkanone an. Langsam kamen die Grünhäute in Sichtweite, sie trugen schwarze Roben. Einer unter ihnen hatte die Kapuze zurückgeschlagen, erhob seine Hand und fuchtelte wild um sich. Er schien auf den Söldnerhauptmann zu zeigen. In der anderen Hand hatte er einen geschwungenen Dolch, auf seiner Brust war ein gelber Halbmond abgebildet. Ein lautes Kreischen, ohrenbetäubend laut. Fang hatte sich in die niedrigen Lüfte erhoben und bohrte seine Klauen tief in das Gesicht des 168 anscheinenden Anführers der Goblins. Wieder prasselte eine Salve der Pfeile auf Alrecht und seine Söldner nieder. Ein kurzer stechender Schmerz in seinem rechten Arm, zu gut das er Linkshänder war. Der Aufprall folgte, er kam überraschend schnell und war gewohnt einfach. Er trampelte drei der Goblins nieder bevor diese auch nur die Chance gehabt hätten ihre Dolche zu ziehen. Im nächsten Moment zog Alrechts Breitschwert eine grüne blutige Furche durch fünf Goblinleiber. Ein Stich in seinem Bein, Hände legten sich um seinen Hals und drückten mit einer unglaublichen Stärke zu. Mit einem erstickten Schrei trennte er einen weiteren Goblinschädel von dessen Rumpf. Kreischend stürzte Fang sich auf sein nächstes Opfer. Alrecht bettete das es der Goblin sein möge. Denn langsam verlor er Kraft, sie fuhr aus seinem Körper. Warmes blut spritze auf seine Haare, doch war es nicht sein eigenes. Der Griff um seinen Hals wurde langsam schwächer bis die Hände ganz verschwunden waren. Alrecht wandte sich um und verpasste dem Goblin vor sich einen kräftigen Fausthieb in dessen Gesicht. Knackend wurde dessen Nase zusammengedrückt. Mit einem geschickten Schwertstreich öffnete er dem kreischendem Häufchen Elend auch noch die Bauchdecke bevor er ihm noch einen Tritt verpasste. „Bleib liegen, Bastard!“ „Stächt! Schneidet! Wüagt! Aba moscht sie!“, brüllte eine tiefe grollende Stimme. Alrecht wandte sich um und duckte sich im selben Moment. Warum wusste er nicht, jedoch wusste er das er so einem Axthieb entging. Schreiend stieß er zu. Sein Schwert bohrte sich tief in den Wanst des Orks. Er holte mit seinem primitiven Schwert zu einem Streich aus. Alrecht sprang auf, zog das Schwert mit sich und verpasste dem Ork einen festen Fausthieb ins Gesicht. Knackend brach einer der langen Zähne des Orks. Grünes und rotes Blut vermischten sich. Mit einem Tritt in den Bauch des Orks fällte er den Hünen. Alrecht hechtete vier Schritte zurück, „Formiert euch! Wir müssen eine Schlachtreihe bilden!“ Wie es schien waren die Goblins bereits aufgerieben, sie hatten die Flucht ergriffen. Jedoch hatten sich Orks eingefunden, sie waren bewaffnet mit primitiven Schwertern, Äxten und Keulen aller Art. Jedoch waren sie geschickt im Umgang mit zwei Waffen.“ Die Reihe formierte sich während die Orks auf sie zustürmten. Kreischend flog Fang auf Alrechts Schulter zurück. Der Aufprall kam. Er war hart und kam viel zu heftig. Alrecht wurde weit nach hinten geschleudert. Der Ork baute sich vor dem Hauptmann auf, er war gut drei Köpfe größer als der Söldnerhauptmann und so auch einen Kopf größer als die restlichen Orks. Er trug eine riesige Axt in der einen Hand und ein Schwert in der anderen, „Stiab Mensch, Ich spalt dia deinen Schädl!“ Fang stieß mit einem lauten Geschrei auf den Ork zu und riss ihm ein Auge aus dessen Höhle. Brüllend stampfte der Ork auf. Das war Alrechts Chance. Er packte sein Schwert mit der linken hand am Griff und mit der rechten am Knauf, sprang auf und stieß es soweit wie er konnte in die Brust des Orks. Blut schoss aus der Wunde, langsam hüllte es Alrechts Hände, Alrechts Arme ein. Schmatzend zog er die Klinge aus dem Leib des Orks, „Das werden wir noch sehen.“ 169 Alrecht erhob das Schwert über seinen Kopf, wich geschickt dem Schwert des Orks aus und ließ die Klinge auf den Ork hernieder sausen. Knackend brach der Schädel in zwei und der Ork zusammen. Fast wie ein Donnerschlag hörte es sich an als dieser Riese zu Boden ging. Die Menschen und Zwerge jubelten und die Orks kreischten. Im nächsten Moment ging es ganz schnell. Die Orks nahmen Reißaus. Sie hatten die Orks besiegt. Alrecht sah sich um. Der Kampf war vorüber, seine Fassung wieder da. Er hatte überlebt, jedoch bereiteten ihm nun die Stichwunde am Oberschenkel und die sein linker Arm Schmerzen. Der Pfeil wurde von einem der Grenzläufer abgebrochen, die Spitze blieb im Fleisch stecken. „Es wird nicht mehr lange dauern dann sind wir bei einem Zwischenposten, die Priesterin wird sich dort der Wunde annehmen.“, hatte er gesagt. Nicht dumm. Wenn sie den Pfeil einfach aus der Wunde gerissen hätten, hätten sie eine starke Blutung riskiert. Der Hauptmann sah sich um, die Toten wurden bereits gezählt. Drei Dutzend waren bei den Kämpfen umgekommen. Der Hauptmann ballte seine Fäuste. Wenn er daran dachte wie er die letzten Momente vor dem Kampf zugebracht hatte überkam ihn große Scham. Er war schwach, er war weichlich. Genau so wollte er nie werden. Doch, es stellte sich ihm eine Frage: Wie konnte er so werden? Er war sein ganzes Leben nie mit großen Gefühlen konfrontiert gewesen, er hatte sich nie darauf eingelassen. Er war den Tod um sich schon seit seiner Dienstzeit unter dem Imperator einige Hundert Male begegnet. Und doch, der Tod seiner langen Gefährten Susanna fraß ihn von Innen her auf. Wie konnte es nur so weit kommen, wie konnte er sie nur mit diesem Priester alleine lassen. Er hatte gesehen wie dieser Chaosanhänger verging aber er fühlte weder zu diesem Zeitpunkt noch jetzt irgendeine Linderung seines Schmerzes. Dazu kamen die letzten Worte des Hundesohnes. Sie bereiteten ihm große Sorgen. „Wir tanzen nach den Fäden der dunklen Götter ...“, flüsterte er leise und sah sich um. Seine Wunde am Bein nässte bereits, kein gutes Zeichen. Er humpelte, die Schmerzen wären sonst unerträglich. „Was habt Ihr gesagt Menschling?“, fragte einer der Grenzläufer. Alrecht wandte sich langsam um und bemerkte dass ihn der Zwerg genau musterte. Der Hauptmann war seid jeher höhere Autoritäten gewohnt und wusste dass wenn er nun wegsah für ewig verloren hatte. So erwiderte er eisern den Blick des Zwergenkriegers. Er trug eine feste Hose aus gegerbten Leder. Auffällig daran war dass sie weiß war. Höchstwahrscheinlich die Haut von einer Bergziege. Er trug einen weißen Mantel um den einige Gurte geschnallt waren. An den Gurten hingen zwei Dolchscheiden, ein Köcher mit Bolzen, ein Rucksack und eine Handaxt. Zusätzlich hielt er eine Armbrust in den wulstigen Fingern. Sie war dünn und außergewöhnlich grazil. Beeindruckend für die sonstige Zwergenarbeit. Da der Mantel nicht zugeknöpft war konnte Alrecht erkennen dass der Zwerg darunter ein Kettenhemd trug. Die Kapuze war vorgeschlagen, sodass die Gesichtspartie oberhalb und neben der Nase in einem 170 dunklen Schatten lag. Der lange braune Bart war gekämmt und gepflegt, auch wenn er von mehr als nur einer weißen Strähne durchzogen war. Alrecht brach das Schweigen, „Ich wiederholte die Worte des Verräters, der uns kurz vor den Bergen in den Rücken fiel.“ Der Zwerg nickte, „Nun, was machen euch die Worte von einem Chaosliebhaber zu schaffen?“ Innerlich erschreckte der Hauptmann, die versteckte Schärfe die in dieser Frage lag zeigte Misstrauen. „Nun, er sagte dass alles was wir tun so vorhergesehen war und dass wir uns unausweichlich auf unser Ende zubewegen.“, antwortete der Söldnerhauptmann bevor er fortfuhr, „Dies macht mich nachdenklich.“ Der Zwerg lachte, die massige Gestalt die gut doppelt so breit wie der stämmige Hauptmann war bebte. „Das übliche Geschwafel des Gesocks, nicht wahr?“ „Wenn Ihr das sagt.“, antwortete Alrecht. Er wusste dass der Zwerg eine Andeutung auf die Unerfahrenheit des Hauptmanns machte und dies passte ihm überhaupt nicht. Doch auf diese Weise sahen die alten Völker immer auf die Menschen herab. Sie waren viel zu stolz, dachte Alrecht. „Mein Name ist Alrecht.“, sagte der alte Söldner und streckte seine Hand aus. Der Zwerg packte sie. Der Zwerg hatte einen kräftigen Händedruck, das musste er ihm lassen. “Mein Name ist Ungrim, Sohn des Dal.“, antworte der Grenzläufer. „Simon!“, rief eine weiche Frauenstimme. Der Paladin kannte sie, doch ihm fiel nicht ein wer es war. „Mutter.“, Simon sprach obwohl er es gar nicht wollte. Dann erkannte er seine Rolle, er war nur bloßer Zuseher. Verdammt zu der Rolle des Nichtstuenden. Dann erkannte er sich selbst. Eine Brandnarbe prangte auf seiner linken Gesichtshälfte, sein Bart war lang gewachsen jedoch gepflegt. Er trug einen in der Sonne silbern glänzenden Plattenharnisch. Prächtige Wertarbeit aus Middenheim. An seiner Seite hing in der Orkhautscheide das Runenschwert seines Großvaters. Auf seinen Schultern lag ein langer purpurner Mantel. Mit klirrenden Schritten näherte er sich seiner Mutter. Dann zerbrach plötzlich das Bild, seine Mutter sprang auf, ihr Gesicht wurde zu einer bösartigen Fratze, sie hielt in ihrer rechten Hand einen langen Dolch. Die Klinge war mit Blut bedeckt. „Willst du nicht zu deinem Vater?“, fragte sie mit einer Stimme die nicht von einem Menschen stammen konnte. Simon konnte erkennen dass sein zweites Ich ohne auch nur etwas von einem Gefühl sein Schwert zog und seine Mutter mit einem Hieb zu Boden zwang. Blut floss aus ihrem Leib, aus ihrem Mund, aus ihren Ohren und ihrer Nase. Blubbernd wiederholte sie immer und immer wieder den selben Satz, „Tanzt Puppen, tanzt!“ Dann beendete sein zweites Ich mit einem gezielten Streich das Leiden der Frau. Klirrend marschierte er weiter, es zeigte sich noch immer nicht ein Zeichen von Gefühl in seinem Gesicht. Bin ich schon so kalt? Oder werde ich es erst? Das Bild zerbrach und wurde von einem dunklen Nebel hinweggewischt. Sein Onkel ging langsam auf ihn zu, in seinen Händen lag der Drachenhammer. 171 Mit fester Stimme befahl der zweite Simon, „Onkel, gebt mir die Waffe, auf der Stelle!“ „Neffe, habt bedacht, so wie es Euren Freund vergiftet hat, vergiftet es Euch. Langsam, ganz langsam, jedoch mit ungebrochener Macht. Verfallt ihm nicht!“ Simon streckte seinen Onkel mit einem Schwertstich nieder, ein Lächeln zeichnete sich in dem Gesicht des Paladins ab. „Die Inquisition kennt kein Erbarmen.“ Plötzlich fand sich Simon in einer anderen Umgebung wieder, in seinen Händen hielt er sein Schwert. Er trug keine Rüstung, seine Haut war blass und zeigte Krankheit und Schwäche. Er fühlte sein Gesicht, er war abgemagert. Er sah vor sich hin, eine Gestalt in einem schwarzen Mantel ging langsam auf ihn zu, „Die Inquisition kennt kein Erbarmen.“ Simon wich im letzten Moment dem Schwertstich des Mannes aus und verpasste ihm mit all seiner Kraft einen Hieb. Der Mantel zerfiel in lauter Fetzen, eine lange Schnittwunde prangerte auf der Brust des Mannes. Blut floss in Strömen. “Vater!”, brüllte Simon verzweifelt. „Werde nicht wie sie.“, flüsterte der sterbende Mann. Simon legte seinen Kopf in seine Hände, er fühlte das warme Blut, er wusste das es seinem Vater gehörte. „Ungrim, Ihr seht so beunruhigt aus. Was ist los?“, fragte Alrecht nur um sich von den Schmerzen abzulenken. „Habt ihr den lauten Donner während dem Kampf mit den Grobi (der Zwerg spuckte aus) gehört?“, fragte der Grenzläufer darauf. Alrecht nickte, er konnte sich noch genau erinnern. Der Donner war lauter als der einer imperialen Großkanone. „Nun, die Grünhäute haben einen der Seitentunnel zum Einsturz gebracht, es liegen nun viele große Felsbrocken auf der Straße. Es richt nach Hinterhalt., fuhr Ungrim fort. „Was habt Ihr vor?“, fragte Alrecht weiter. Die Grenzläufer und die Musketenschützen aus eurem Regiment werden den Geröll durchstöbern während der Zug an durchmarschiert. Die Krieger in schweren Rüstungen werden die Flanken schützen.“ Alrecht antwortete, wenn auch ungewollt, ehrlich, „Dies ist kein guter Plan. Wenn wirklich Grünhäute auf uns warten wird es erneut ein Blutbad geben.“ Der Zwerg nickte, „Doch habt Ihr eine bessere Idee?“ Alrecht dachte kurz nach, „Nein.“ Ungrim nickte, „Hoffen wir dass sie nach dem Verlust ihres Anführers, Traknoz Schädlspalta, sie sich nicht schon so früh wieder vorwagen.“ „War das dieser grüne Riese den ich getötet habe.“, fragte Alrecht. Der Zwerg nickte, „Doch von einem Grobi lasst Ihr euch fasst erwürgen.“ Alrecht stutzte, ein Mensch konnte wohl nichts Gutes oder Großes zu Stande bringen, dachte er. „Nun Menschling, unsere Wege trennen sich nun, die Felsbrocken liegen nur noch einige Fuß vor uns.“, damit verabschiedete sich der Zwerg und stieß zu einer Einheit Grenzläufer hinzu. Alrecht humpelte in die erste Reihe, so weit kam es noch dass er, der Hauptmann und zur Zeit einziger Kommandant, nicht präsent war. Die Männer zogen wider ihre Waffen. Fang kreischte und dann trat Stille ein. Die Spannung, die Angst die in der Luft war fühlbar wie ein Mensch aus Fleisch und Blut. 172 Mit jedem Schritt drang sich wieder die Angst und die Spannung auf: Werde ich überleben? Werde ich es schaffen?“ Die Spannung stieg und stieg, sie hatten das Geröllfeld schon lange verlassen war sie noch fühlbar. Nach einiger Zeit atmete Alrecht aus, die Zwerge, die das Geröllfeld noch einige Zeit bewacht hatten stießen auch wieder zu dem Zug dazu. Ungrim nickte Alrecht zu, „Sie streite wohl noch um den Posten den Ihr freigemacht habt.“ Der Hauptmann konnte nicht abstreiten dass ihn dieses versteckte Lob nicht zutiefst freute. Jedenfalls redete er sich ein das es ein Lob war, denn dachte wenn sie ihre Anschuldungen und Vermutungen versteckt und unverschämt präsentieren warum dann nicht auch ihr Lob? Alrecht nickte dem Zwerg zu. 173 Kapitel 27 Unerwartete Hilfe Alrecht konnte es nicht fassen, sie hatten es tatsächlich in den Handelsposten der Zwerge geschafft. Der Hauptmann sah zum ersten Mal in seinem Leben einen weiblichen Zwerg, er stellte fest das er sich diese Wesen doch ein ganzes Stück hässlicher vorgestellt hätte. Sie trugen keine Bärte, wie schmutzige Witze, erzählten. Der Hauptmann lächelte, die Zwerge würden wohl einen Krieg mit dem Imperium anzetteln würden sie auch nur einen dieser Witze hören. Sie hatten lange zu Zöpfen geflochtene Zöpfe. Es waren wohl allesamt Priesterinnen, den sie trugen alle weiße Roben. Die Zwergenmänner behandelten sie mit Respekt und verwiesen auf die Verwundeten. Sofort darauf quartierten die Priesterinnen sie allesamt ein, in drei verschiedene Lager. Ein Lager für leicht, für schwer Verwundete und eines für Simon. Sie flößten dem Paladin seltsam riechende Kräutertees ein und rieben ihn mit bräunlichen Salben ein nachdem sie ihm seine Rüstung abgenommen hatten. Zuvor noch hatten sie ihn aber noch gewaschen. Alrecht wurde nur sehr kurz betreut, mit einer geschickten Bewegung zog sie dem Hauptmann den Pfeil aus dem Arm, es fing darauf sofort zu bluten an. Doch die Blutung wurde mit festem Druck darauf gestillt bevor eine Salbe aufgetragen wurde und ein Verband darum kam. Mit seiner Wunde am Fuß wurde genauso verfahren. Alrecht sah sich um, er entdeckte Ungrim der seine Waffe noch immer nicht abgelegt hatte, „Ihr sagtet, hier könnte man fähige Schmiede anheuern die sich um Schwert und Rüstung kümmern.“ Ungrim nickte nur, legte seine Gurte ab. Seinen Mantel tauschte er gegen eine feste Schmiedschürze, „Natürlich, Lasst mich sehen.“ Alrecht öffnete die Gurte an seiner Seite und legte den Brustharnisch ab, danach zog er sein Schwert aus der Scheide, drehte es und reichte Ungrim den Griff, dieser nahm es in die Hand und führte damit einen Schwung aus. „Kein imperiales Schwert, bei dem Stahl bin ich mir auch sicher das er nicht aus deiner Heimat kommt. Dafür ist er viel zu leicht.“ Alrecht nickte, „Ihr habt recht, er kommt aus Tilea.“ „Der Harnisch ebenfalls.“ Der Hauptmann nickte nur. „Meine Arbeit wird Euch so einiges kosten, ich bin Geselle und verrichte hiermit Lehrlingsarbeiten. Ihr versteht sicher dass ich die trotzdem die Arbeitszeit eines Gesellen verrechne.“ Alrecht zog eine Augenbraue hoch, jedoch fasste er resignierend an seinen Gürtel. Er zog einen der Beutel hervor und warf ihn Ungrim zu, „Fünf Säckchen davon, wenn Ihr Euch auch um den Paladin seine Ausrüstung kümmert.“ Ungrim leerte den Beutel. Goldstaub bedeckte seine Handfläche. „Schlagt darauf ein.“ Ein Handschlag besiegelte den Handel. Alrecht tat es in seinem Söldnerherz leid wenn er daran dachte wie viel er gerade verloren hatte. Doch Zwergenschmieden sind die besten und es war wichtig dass, wenn der Paladin wieder bei völliger Gesundheit war, er auch wieder eine gute Ausrüstung besaß. 174 Er war eine taktische Waffe überlegte der Hauptmann, wie manche Kurfürsten Kriegsmaschinen oder sogar Bestien in die Schlacht führten, konnte diese kleine Gruppe mit dem Paladin auftrumpfen. Er war ein fürchterlicher Krieger mit dem Hammer seines Ordens. Nichts hatte bisher diesen Flammen widerstehen können. Selbst der Priester, der mit Flammen um sich warf, verging darin in weniger als einem Herzschlag. Alrecht nickte, es war wichtig, dass der Paladin wieder eine gute Ausrüstung besaß. Ungrim kam zurück, „Die Runenwaffe des Paladins ist unbeschädigt, zudem selbst wenn ihr wolltet das ich sie umschmiede, dies würde euch mehr Gold kosten als euer Imperator besitzt.“ Der Hauptmann nickte, „Zwei Säckchen weniger.“ Ungrim schüttelte nur den Kopf, entweder den vollen Preis oder ich rühre keinen Finger. Alrecht nickte resignierend. „Merkt Euch eins Menschling, streitet niemals um einen Preis in der Schmiede des Dawi.“ Herolds Pferd scheute auf. Ein Donner grollte durch das Tal und hallte einige Dutzende Male nach. „Bei Sigmar, welche Hexenkraft hat sie unserem gerechten Zorn enthalten.“ Der Inquisitor stieg von seinem Pferd. Die Sonne war heute noch nicht zu sehen gewesen, doch hatte sie wenigstens etwas Licht. Nun war sie untergegangen und es hatte zu schneien begonnen. Keine gute Mischung, überlegte Herold. „Sucht.“, forderte er seine Untergebenen auf. Sofort darauf schwärmte eine kleine Gruppe von manteltragenden Gestalten aus. „Die Fußspuren enden vor diesem Felsbrocken.“, berichtete einer von ihnen. Herold stieg von seinem Pferd, zog sein Schwert und stach unter den Felsen, klirrend traf die Klinge auf Wiederstand. „Nun, haben wir etwas mit dem wir dieses Problem tilgen können?“, fragte der Inquisitor kalt lächelnd. „Gewiss Sire.“, antwortete eine Gestalt die eben eine Felsspalte abgesucht hatte. Sie lief zurück zu seinem Pferd und holte aus einer der Satteltasche einige Gefäße mit einem undefinierbarem Inhalt. „Dank der glorreichen Technicusgilde.“, fügte er hinzu. Herold nickte und ging zurück zu seinem Pferd, mit einem kräftigen Satz nahm er wider Platz auf dem Sattel seines Pferdes. Der Mantel wehte durch die Luft. „Ihr habt es gehört, auf die Pferd und führt sie in Deckung.“, mit diesem Befehl wandte der Inquisitor sein Pferd und ritt hinter einen Felsbrocken. Seine Gefolgsleute taten es ihm Gleich. Nur wenige Momente darauf hallte ein mächtiger Donner durch das Tal. Schnee und gesprengter Fels regneten vom Himmel. „Bericht: Was war unter dem Gestein verborgen?“, Herold ließ sein Pferd langsam aus der Deckung traben. Die Pferdetrainer hatten wirklich großartige Arbeit an diesen Pferden geleistet. Zu Schade dass sie, sie nun verlassen mussten. „Ein Tunnel Sire, er führt in einen Tunnel hinab.“, berichtete einer der Männer. Herold nickte nur, die Inquisition kannte kein Erbarmen und diese Zwergentunnel waren wahrscheinlich schon lange verlassen. „Absatteln, wir werden sie unterirdisch weiterverfolgen.“ Die Gestalten nickten und stiegen die Leiter in dem nun freigelegten Schacht hinab. Als 175 Dreißigster und somit letzter folgte Herold. Simon schreckte auf. Ein gewaltiger Donner hallte durch die Gewölbe. Die Decke zitterte und ließ Staub und kleine Gesteinssplitter herabrieseln. Tausend Gedanken flogen durch seinen Kopf, dann war es plötzlich ganz still. Nur der Donner, der von den Wänden immer und immer wieder zurückgeworfen wurde hallte noch nach. Die Schmerzen waren in seinem Hals verschwunden, sein Fieber auch. Er hatte wieder Kraft. Auch wenn er spürte dass seine Brandwunde noch nicht verheilt war. Doch zu seiner Überraschung fühlte er einen Verband. Er sah an sich herunter, er trug keine Rüstung. Sein Schwert war ebenfalls nicht bei ihm, doch dafür lag sein Runenhammer, poliert und gesäubert, in einem Waffenständer neben seinem Bett. Er ächzte und es knackte widerlich als er sich streckte. Durch seinen Körper flutete Schmerz, doch war Simon dies schon gewohnt. Es war nicht schlimm. Er stand auf und öffnete die niedrige Tür seiner kleinen Kammer. Alrecht stand bereits dahinter. Er trug nur eine einfache Hose, darunter wohl einen Verband. Sein Kettenhemd war beschädigt doch trug er es. An seinem rechtem Arm lag darunter wohl auch ein Verband. Seine Haare waren zerzaust, er hatte wohl gerade eben noch geschlafen. In seiner linken Hand lag sein Breitschwert. Die Klinge war scharf und die unzähligen Scharten waren von jemanden ausgebessert worden. „Was ist los?“, fragte der Paladin mit möglichst kräftiger Stimme. Wohl mit dem Versuch seine Nacktheit zu überdecken. „Nun ...“, Alrecht sah Simon kurz an, „Wir hatten hier kurze Rast eingelegt und nun erklang ein mächtiger Donner. Das ist alles was ich weis.“ Simon nickte, er hatte gar nicht bemerkt dass er beim heraustreten den Runenhammer ergriffen hatte. Doch nun lag er wider vertraut in seinen Händen. Ein seltsames Gefühl kroch ihm den Rücken hoch. Er schauderte kurz. Es war zwar kalt doch dies war nicht der Grund dafür. Ungerührt fuhr Simon fort, „Wo sind meine Sachen?“ Alrecht antwortete, „Ich hab gutes Gold dafür bezahlt dass sich ein Zwergenschmied darum kümmert.“ Simon nickte. Einige weitere Türen wurden aufgerissen. Simon kniff die Augen zusammen. Fahles Laternenlicht fiel herrein. Der Paladin war überrascht, warum blendete ihn das so? Eine kleine dafür aber äußerst massige Frau lief auf ihn zu, „Wie könnt Ihr es wagen jetzt schon aus dem Bett zu steigen.“ Die Stimme donnerte und lies keine Widerrede zu. Jedoch antwortete Simon sich seines Ranges bewusst, „Ich danke Euch für eure freundliche Hilfe doch brauche ich meine Habe.“ Die Frau schüttelte den Kopf, „Was Ihr braucht ist Ruhe.“ Es hatten sich schon eine große Gruppe von Krieger versammelt, auch einige Simon unbekannte Zwerge waren bereits eingetroffen. „Was ist los?“, grollte einer davon. Alrecht antwortete, „Ungrim, Ihr wisst so viel wie wir. Es hat einen lauten Kanonenschlag gegeben und danach waren alle wach.“ Der Zwerg nickte. Zu Simons Überraschung trug er einen Lederharnisch und feste Stiefel. Zusätzlich war er mit 176 einer Armbrust bewaffnet. Der Zwerg der anscheinend Ungrim hieß musterte Simon kurz, „Sagt, woher habt ihr diese Waffe.“, er zeigte auf den Runenhammer. Simon nahm eine aufrechte Haltung ein und sah auf den gut zwei Köpfe kleineren Armbrustschützen herab und antwortete, „Mein Name ist Simon Freigreif, ich bin Paladin und Träger der Ordenswaffe. Vor langer Zeit hat einer unserer Brüder als Dank für Hilfe von eurem Volk diese Waffe geschenkt bekommen.“ Ungrim nickte, „Wie sah diese Hilfe aus.“ Simon erschrak innerlich, er konnte spüren das ihm der Zwerg nicht glaubte. Hielt er mich etwa für einen gemeinen Dieb? Für nichts besseren als einen Straßenräuber der einen Zwerg überfiel? Doch Simons Blick blieb eisern, „Ich bin nicht berechtigt mehr von der Geschichte unseres Ordens Preis zu geben als gerade eben.“ Ungrim nickte, „Mein Name ist Ungrim, Sohn des Dal.“ Der Paladin nickte und gab dem Grenzläufer die Hand. Simon schreckte auf, er fühlt eine Präsenz die nicht normal war. Seine Miene verfinsterte sich, „Wissen wir schon was den Knall verursacht hat?“ Ungrim schüttelte nur den Kopf. Simon nickte ein weiteres Mal, „Ist meine Rüstung schon bereit?“ Der Grenzläufer antwortete mit gespielter Bestürztheit, „Für was haltet Ihr mich? Natürlich.“ Herold lächelte, es lief gut. Sie hatten die Spur nicht verloren, im Gegenteil. Sie hatten sie wider gefunden. Doch eins machte den Inquisitor stutzig, sie hatten Blut auf ihrem Weg gefunden. Zusätzlich hatte wahrscheinlich in dem Geröll, das nur einige Fuß vor ihnen lag, ein Kampf stattgefunden. Rotes Blut klebte an den Wänden und an dem Boden. Zusätzlich lagen die Leichen von Grünhäuten hinter den Felsbrocken. „Grünhäute!“, keuchte der Späher bevor er mit Pfeilen gespickt zu Boden ging. Die Klinge des Inquisitors klirrte als er sie aus der Scheide zog. Mit einer geschickten Bewegung hechtete er auf einen Felsbrocken zu, warf jedoch den Mantel so um seinen Leib dass er mit dem Schatten Eins wurde. Ihr hörte die Stimmen der Goblins, „Boss, Boss! Warum kommän da noch meah?!“ „Ruuää! Ich muss dänken.“ Mit einem kräftigen Sprung kniete Herold auf dem Felsbrocken und starrte auf die Gruppe Goblins herab. es waren ungefähr zwei Dutzend, eine große Zahl wenn man bedachte das sie bereits einen Kampf hier verloren hatten. Mit einem weiteren Satz stand er mitten in der Gruppe Grünhäute. Der anscheindene Anführer kreischte noch ein letztes Mal bevor ihn ein enthauptender Schwertstreich traf. Grünes Blut spritzte und mit einem weiteren Schlag enthauptete er wieder einen von den Biestern. Sofort darauf flüchteten die Goblins. Der Angriff kam überraschend und schnell, nichts mit dem Grünhäute fertig werden konnten. Herold lächelte während seine Gefolgsleute den Rest der Grünhäute niedermachte. „Es ist nicht mehr weit. Dann haben wir sie.“, sagte einer der blutbesudelten Männer. Der Inquisitor nickte nur. Simon warf sich das Kettenhemd über während Ungrim die Schellen der Rüstung aus der 177 Schmiede holte. Der Paladin zögerte kurz und blickte stur die Waffe auf seinem Bett an. Der Drachenhammer, Heil oder Unheilbringer? Für wenn bringt er das Heil und für wen das Unheil? Mit einem Ruck zog er sich das rechte Hosenbein hoch. Der Zwergenschmied kam zurück, er nickte Simon zu der sich soeben Strümpfe angezogen hatte. Der Zwerg stellte den Wagen ab und nahm den linken und rechten Lederstiefel daraus. Nach einem Augenblick hatte er die Schuhe angezogen. Die ersten Panzerplatten folgten. Das Metall klirrte als die Stahlbolzen eingehämmert wurden. Mit einem konzentriertem Gesichtsausdruck brachte Ungrim nun die Gelenke an den Knien an, um danach die vordere Schelle für die Oberschenkel mit Lederriemen befestigte. Danach brachte er noch die hinteren Schellen an. Ein Stahlgürtel der auch Intimschutz beinhaltete wurde angelegt, danach folgte der Brustharnisch. Das Kettenhemd raschelte leise als er darin versank. Die Lederriemen knarrten laut als der Zwerg sie festzog. Danach wurden die Unterarmschellen angebracht, Ellbogengelenke sowie Oberarmschellen. Danach wurden noch die Schulterpanzer befestigte. Simon tat einige Schritte, „Ihr habt gutes Werk vollbracht.“ Ungrim erwiderte nur, „Wartet, es fehlt Euer Helm. Ich dachte er wäre passend.“ Der Schmied überreichte dem Paladin den Helm. Simon fuhr über die Gravur die der Helm an den Seiten trug. Es war ein geschlossener Helm so sprang Simon als erstes das Visier in die Augen. Es war geformt wie der Kopf eines Drachen. Der Paladin nickte nur, „Ich hatte keinen Helm“ Ungrim lächelte, „Doch es wurde für einen bezahlt.“ Simon strich sich über seinen Bart, „Bringt mir bitte mein Schwert und die Handschuhe.“ Der Zwerg tat es so legte sich Simon das Schwert samt Scheide und Gurt an um danach die Handschuhe überzuziehen. Er setzte den Helm auf. „Er ist ungewohnt schwer.“, gab der Paladin zu bedenken. Er wandte sich zu dem Schmied hin. Dieser antwortete nur mit einem zornigen Gesichtsausdruck, „Nun, dies ist kein Wunder wenn man es gewohnt ist ohne Helm zu kämpfen.“ Simon nickte nur, „Ihr habt wohl recht. Habt Dank.“ Ungrim antwortete, „Nein, ich muss Euch danken. Gehabt Euch wohl.“ Simon verließ die Schmiede. Die Krieger waren bereits auf der Handelsstraße zu einem Appell angetreten. Es wurde durchgezählt und der weitere Weg besprochen. Alrecht war auch dort, er trug seine Rüstung jedoch keinen Helm. Simon salutierte und schob somit das Visier über das Gesicht. „Wie viele Männer haben wir verloren?“ Alrecht verzog das Gesicht, „Es müssen über fünfzig sein. Die Kämpfe haben anscheinend mehr Opfer gefordert als wir gefunden haben oder es sind Leute oben verschollen.“ Simon fuhr fort, „Wie viele sind es noch.“ „Es sind Hundert Nahkämpfer, sechs Armbrustschützen, Siebzehn Bogenschützen, ein Magier und zwei Musketenschützen.“ Simons rechte Augenbraue hob sich, „Wir haben einen Magier? Führt mich zu ihm.“ Alrecht zeigte auf dem Mann der kurz vor ihnen stand. Simons Augenbraue hob sich noch etwas. Er hatte noch nie einen Magier wie diesen gesehen. Keine Robe die in einer ausgefallenen Farbe gehalten war. Kein langer Bart. 178 Er trug eine einfache braune Lederhose, ein weißes schmutziges Hemd, eine Lederjacke und einen Pelz. Sein Gesicht war vernarbt und seine Haare geschoren, er hatte sich zusätzlich die linke Augenbraue, über dem erblindetem Auge, abrasiert. Jedoch hielt er in seiner linken Hand einen Wanderstab an dessen Ende ein seltsames Geflecht saß. Verworrene Äste, dachte Simon. „Nun, Ihr seid der Magie kundig?“, fragte der Paladin direkt. Der Mann nickte nur. „Warum habt Ihr dies noch nicht früher gemeldet?“, fragte Simon weiter. Der Mann verzog das Gesicht zu einer genervten Fratze, „Habt Ihr jemals einen Befehl in solch eine Richtung erteilt? Soweit ich mich entsinne nicht.“ Simon nickte, wo er Recht hatte, hatte er Recht. Desto trotz, wieso meldete er sich nicht und wieso half er nicht bei dem Kampf gegen Benjamin? „Sie jagen Euch.“, teilte der Mann Simon lächelnd mit. Der Paladin sah ihn fragend an, „Wie meint ihr das?“ Der Mann entblößte einige spitzgefeilte Zähne, jedoch waren sie nicht alle spitzgefeilt, „Die Inquisition. Nachdem Ihr verschwunden ward und der Templer versagt hatte wurde jemand gefährlicheres auf euch gehetzt. Die Inquisition kennt kein Erbarmen.“ Simon gefror innerlich zu Eis. Was hatte der Mann gesagt? Die Inquisition kennt kein Erbarmen. Simons rieb sich die Hände, das Metall der Handschuhe ächzte. Er versuchte möglichst unbeeindruckt zu klingen, „Ist dem so? Woher wisst ihr dies?“ Zur gleichen Zeit wanderte seine Hand zu dem Griff seines Schwertes. Er wusste das er dem Runenhammer zur Zeit dem Gewahrsam des Zwerges überlassen hatte, so müsste er im schlimmsten Fall mit diesem Magier ohne der Runenwaffe auskommen. Der Mann lächelte nur, „Seht ihr dieses Auge?“ Er deutete auf die weiße Pupille die starr in der Augenhöhle saß. „Damit sehe ich mehr als Ihr.“ Simon nickte, „Ach, denkt Ihr das wirklich? Nun, ich hätte noch weitere Fragen an Euch.“ Der Mann lächelte nur, „Nur zu.“ „Nun, wo ward Ihr als der Priester mit dem Feuer um sich warf und warum hab ich euch nicht bei dem Kampf gesehen. Und warum, in Sigmars Namen, habt Ihr uns nicht gewarnt wenn ihr mit eurem Auge mehr seht als wir?!“ Im letzten Satz lag viel zu viel Emotion. Simon wusste das doch er konnte Geschehenes nicht rückgängig machen. „Nun, warum sollte ich für euch kämpfen?“, antwortete der Mann finster lächelnd. Ein wütender Hacken Alrechts streckte ihn nieder, „Weil es Eure verdammte Pflicht ist wenn Ihr euren Sold empfangen wollt!“ Der Mann lachte, „Ich bin kein Söldner unter eurem Befehl.“ Simon erschrak, „Was macht Ihr den hier?“ „Den Puppen beim Tanz zusehen.“, die abgefeilten Zähne gaben dem Gesicht einen dämonischen Schein. Simon packte dem Mann am Kragen, „Häretiker, Ihr seid dem Chaos treu ergeben oder täusche ich mich?“ Der Mann schüttelte den Kopf, „Der Meister wollte Euch nur zeigen dass er alles weis und dass Ihr ihn nicht besiegt habt.“ Simon erstarrte. 179 Alrechts jedoch zog sein Schwert und stach zu. Gurgelnd spuckte er Blut, „Eure Wege sind bereits bestimmt. Währt Euch nicht, es hat keinen Sinn.“ Simon zog sein Schwert. Der Mann kniete am Boden und sah lächelnd auf. Blut schoss aus der Wunde in seiner Brust. Simon holte zum Schwertstreich aus als etwas in ihm aufbrüllte. Die Inquisition kennt kein Erbarmen. Werde nicht wie sie. Simon hielt sich zurück und ließ das Schwert wieder in die Scheide gleiten. Mit einem festen Tritt zwang er den Mann entgültig zu Boden. Diesem war in diesem Moment das Lächeln vergangen. „Wiedersetzt euch nicht, es ist sinnlos.“, flüsterte er noch bevor er schwach die Augen schloss. Simon wandte sich zu den restlichen Männer und zeigte auf den leblosen Körper am Boden aus dem immer und immer mehr Blut floss. „Seht ihr diesen Mann? Seht ihr wie es ihm ergangen ist weil er sich mit dem Chaos einließ? Seht ihr wie imperiales Stahl diesen Chaosliebhabern das Leben stehlen kann?“ Die Männer jubelten. Simon wusste das er die Situation eben gerettet hatte. Er hatte aus einer unvorhersehbaren und vor allem gefährlichen Begegnung Stoff für Mut und neue Kraft geschaffen. Doch etwas brannte ihm tief in der Seele. Wann hatte sich dieser Mann ihnen angeschlossen? Wie konnte dies so einfach passieren? Es musste das Chaos bei dem Rückzug gewesen sein. Nur dort konnte sich dieser Mann eingeschlichen haben. Wann sonst? Simon nickte, „Macht euch bereit. In einer Stunde marschieren wir weiter.“ Wie der Rest des Zuges starrte Simon während dem Marschieren stur in den Gang vor sich. Doch machte er sich währen dessen ernste Gedanken. Wo könnten die nächsten Grünhäute lauern? Wie konnte er den Zug während dem Marschieren einen Teil der Verwundbarkeit nehmen? Er schüttelte den Kopf, wohl gar nicht. Die am besten ausgerüsteten Krieger marschierten an den Flanken um die weniger gepanzerten Schützen zu schützen. Alrecht spuckte auf den Boden. Simon wandte sich zu ihm um, er ging nur wenige Schritte hinter ihm, „Sagt: Wann glaubt Ihr kommen wir an die nächste Luke?“ Dieser schüttelte nur den Kopf, „Glaubt Ihr etwa ich habe die Pläne der Straßen hier studiert?“ Simon atmete schwer aus, wieder waren sie bei der alten Feindschaft, der alten Rivalität zwischen Kommandanten. Wie lang es wohl noch dauern mochte bis der alte Söldnerhauptmann wieder auf ihn herabschauen würde, fragte sich der Paladin. Doch eine leise Stimme in ihm sagte ihm wohl nie wieder. Auch wenn Alrecht den alten rauen Ton anschlug so lag doch ein gewisser Respekt in seinen Augen wenn er mit dem Paladin sprach. Wieder trat Stille ein. Simon atmete wieder tief ein und aus. Anspannung quälte seinen Leib. Wenn er an die Gefahren dachte die rund um ihn waren und das Leben eines jeden Einzelnen des Zuges bedrohten. Nur zu leicht konnte ein schäbiger Goblinpfeil ein Leben rauben. Nur zu leicht wurden Leben schon mit den brachialen Waffen der Orks geraubt. Nur zu leicht würgten die langen Finger der Goblins das letzte Leben aus einem. „Sagt, mir wurde erzählt Ihr seid der erste gewesen der auf die Grünhäute bei dem Überfall zustürmte, wie habt Ihr sie so früh gesehen?“, fragte der Paladin nur um das zermalmende Geräusch der Stiefel auf Stein zu verdrängen. In Alrechts Augen war etwas geschrieben das Simon nicht zu deuten wusste doch er antwortete 180 sogleich, „Nun, ich habe meine Gurte an der Wand kontrolliert und damit ich nicht zurückfalle habe ich einen kleinen Vorsprung herausgelaufen. Als dann plötzlich einer unserer Männer von Pfeilen gespickt zu Boden ging zog ich mein Schwert und lief auf die Gruppe Goblins zu.“ Simon zog die linke Augenbraue hoch, „Ich hörte eine ganze Salve wurde auf Euch abgefeuert und Ihr habt unverletzt überlebt.“ Der Hauptmann schmunzelte, „Nun, der Erzähler hatte den Pfeil in meiner Schulter wohl nicht für erwähnenswert gehalten. Doch Ihr habt Recht, Sigmar hatte wohl seine schützende Hand vor mich gehalten.“ Simon fuhr fort, „Auch habe ich gehört dass Ihr die ganze Einheit Goblins aufgerieben habt um dann sogleich mit den Orks vorlieb zu nehmen.“ Alrecht schüttelte den Kopf, „Ich habe den anrückenden Männer Zeit verschafft so dass diese ohne vorher eine Salve Pfeile in Kauf zu nehmen in den Kampf stürmen konnten. Der Kampf mit den Goblins tobte noch als ich dazu aufrief sich hinter mir zu formieren. Als die Schlachtreihe gebildet war flohen die feigen Grünhäute. Dann erst erfolgte der Aufprall mit den Orks, doch habe ich in einer Schlachtreihe gekämpft.“ „Und einen berüchtigten Orkanführer getötet.“, fuhr Simon fort. Alrecht nickte, „Nun das stimmt.“ Alrecht wirkte stolz, auch wenn Simon wusste dass ihn fast ein Goblin erwürgt hätte doch dies behielt er für sich. Es war gut die Moral zu steigern und Anführer wie Alrecht waren mehr als nur brauchbar. Sie gaben den Kriegern Mut und Moral zurück. Dies war auch von größten Nöten. Simon sah vor sich hin, „Nun ich sehe eine Leiter, stellt Wachen auf ich probiere sie auf.“ Sofort darauf formierte sich der Zug um. Schützen postierten sich zu den Flanken der Leiter während die Nahkämpfer Spähposition in einer Entfernung von einigen Metern einnahmen. Simon nahm die Leiter mit überraschenden Leichtigkeit. Er erinnerte sich nur zu gut an die Tortur des Abstiegs. Wie die Schmerzen ein jedes seiner Glieder durchfuhren, ihm schauderte etwas unter der Rüstung. Simon sah wieder hinauf er hatte es geschafft, er hatte eine Luke erreicht. Ein schweres Gusseisenrad musste nach rechts gedreht werden bevor sich die Kuppel nach links schob. Simon streckte seinen Kopf hinaus um sich umzusehen. Sie waren in einer Felshöhle, von dem Regen in die Traufe. Ob sie aus diesem Höhlenlabyrinth herausfanden? Simon dachte kurz nach, doch als er die fahlen Lichtstrahlen sah die in einigen Dutzend Meter Entfernung durch einen Spalt in der Wand fiel war er frohen Mutes er kletterte aus dem Schacht. Er sah sich weiter um, seine Augen hatten sich bereits an das schlechte Licht gewohnt so hatte er wenig Probleme alles genau in Augenschein zu nehmen. Die Höhle war relativ klein, aber offensichtlich nicht von Wasser in den Gestein gespült. Hier waren Meißel am Werk. Simon sah sich weiter um, links von der Wand in der, der Spalt war durch den das Licht fiel war ein Weg. Simon sah kurz den Schacht hinab, „Langsam nachrücken.“ Der Befehl hallte einige Male nach. Der Paladin ging langsam auf den Weg im Fels zu. Er sah hinein. Das Metall der metallenen Handschuhe knirschte als Simon die Fäuste ballte. Der Weg war eingestürzt. Was sollte er jetzt tun, es erneut riskieren in einen Hinterhalt der Orks zu laufen und weiter auf der Zwergenstraße marschieren oder sich einen eigenen Weg schlagen? Simon schielte auf den Spalt in der Wand. Mit einer geschickten Bewegung zog er den Runenhammer aus dem Rückengurt, mit einer schnellen Bewegung hatte er bereits damit ausgeholt. Das schwere Metall zischte durch die feuchte alte Luft bevor es donnernd auf das dunkle feuchte 181 Gestein traf. Ihm nächsten Moment durchfuhr ein tiefes Grollen das Gewölbe und es regnete Staub und kleine Steinsplitter von der Decke. Wieder donnerte es im Kampf altes Runenmetall gegen älteres Gestein. Doch das Alter sollte den Sieg nicht davontragen, krachend brach er mittels des Spaltes ein kopfgroßes Loch in die Steinwand. Mit dem nächsten Schlag hätte ein kleiner Mensch bereits durchkriechen können. Schreiend ließ er das Gestein ein weiteres Mal erbeben sodass ihm das Loch endlich groß genug erschien. Simon blieb kurz der Atem weg. Er starrte in die Augen eines Elfen. Der Elf trug einen Langbogen und er hatte bereits einen Pfeil im Anschlag, jedoch nicht auf Simon gerichtet. Er trug eine einfache Lederrüstung und eine Hose in den Farben des Waldes aus einem undefinierbaren Material. Mit heller jedoch fester Stimme fragte er, „Seid Ihr Paladin Freigreif?“ Simon nickte, „Ja das bin ich und wer seid Ihr?“ Der gab ein Kopfzeichen, jedoch nicht Simon. Der Griff um den Stiel des Hammers wurde stärker. Doch dann antwortete er einfach, „Mein Name ist Behenoel, Ich wurde geschickt um euch die Kunde des noch immer andauerndem Kampf zu bringen.“ Simon nickte, „Was soviel bedeutet wie?“ Der Elf atmete aus, „Nun, glaubt nicht dass wir eure Hilfe wollen, jedoch sollen wir sicher stellen dass ihr die Insel der Verräter erreicht.“ Simons Gesicht formte sich zu einer fragenden Fratze, „Nun, warum genau wollt Ihr uns zu den Hochelfen begleiten?“ Behenoel antwortete ein weiteres Mal als wäre es ein nötiges Übel, „Um sicherzustellen dass Ihr kämpft. Ihr scheint eine zentrale Rolle in diesem Krieg zu spielen.“ Simon schauderte, doch es war ihm schon lange klar das die dunklen Götter ihren Blick auf ihm Ruhen ließen. Simon nickte nur, „Wie viel Mann Verstärkung seid ihr insgesamt?“ Behenoel antwortete, „Wir sind Zwanzig Langbogenschützen, doch sind wir auch im Speer und Schwertkampf ausgebildet.“ Simon runzelte die Stirn, „Habt ihr solche Waffen bei euch?“ Der Elf stockte kurz, „Nun, um bei der Wahrheit zu bleiben trage nur ich ein Schwert sonst sind wir nur mit Bögen bewaffnet.“ Großartig, die beste Ausbildung bringt nichts wenn sie nicht von Stahl beglitten wird, doch dies entglitt dem Paladin nicht. 182 Kapitel 28 Die Grenzgrafschaften Beanor sah sich um. Er versuchte sich die Karte der alten Welt vorzustellen und den Verlauf ihrer Reise. Der Elf hatte jedoch das Zeitgefühl verloren und konnte sich nicht entsinnen wie lang sie wohl schon auf ihrem Weg waren. Nun sie hatten den Wald von Loren passiert und waren danach weiter nach Bretonia vorgedrungen bevor sie zum Rückzug gezwungen wurden. Danach hatten sie sich in die Berge begeben wo sie dann durch eine der Zwergenhandelsstraßen unter den Himmelspfeiler hindurch bewegt hatten. Nun müssten sie, Beanor grübelte kurz nach. Er schluckte und bannte sich einen Weg zu dem Paladin. Beanor kannte ihn nur flüchtig. Er war selbst noch geschockt von dem Verrat Benjamins doch wie musste es wohl diesem Menschen gehen. Er hatte den Priester bei der ersten großen Schlacht bei Karak Ungor kennen gelernt und er war seit dem sein Begleiter gewesen. Beanor wusste das der Krieg lange Freundschaften mit einem plötzlichen Hieb beenden konnte. Dem Paladin musste dies schon relativ häufig passiert sein, denn er kämpfte nun schon über einem Jahr gegen das Chaos. Er klopfte auf den frisch polierten Panzer des Ritters. Dieser wandte sich um, „Was wollt Ihr Magier?“ Die Stimme des Mannes klang gereizt und noch etwas lag in seinen Augen. Bevor Beanor antworten konnte fuhr Simon fort, „Wartet, seid Ihr tatsächlich ein Magier?“ Der Elf nickte nur. Simons Gesicht wurde zornig, „Wo ward Ihr während dem Kampf mit dem Priester?“ Beanor atmete tief ein und aus, mit Erstaunen und einem seltsamen Gefühl im Bauch beobachtete er den Paladin wie er seine Hand zu dem Griff seines Schwertes bewegte. „Ich traf erst ein wie Ihr Benjamin bereits besiegt hattet.“ Simon entspannte sich, „Wer seid Ihr und woher kennt Ihr den Namen des (er stockte kurz) Verräters.“ Beanor antwortete, „Ich lernte ihn zwei Tage vor dem Übergriff kennen. Er berichtete mir von Problemen und dass er sie zu lösen hätte.“ Das Haupt des Paladin wurde schwer, „Er hat es wohl nicht geschafft. Doch, was wolltet ihr mir mitteilen Zauberer.“ „Beanor Sir, Ich wollte Euch nur zu bedenken geben das wir in den Grenzgrafschaften marschieren Ihr wisst was dies bedeutet.“ Simon nickte, „Wir sind um die Hunderfünfzig Mann, eine relativ große Streitmacht für die Grenzgrafschaften. Hoffen wir das uns kein Fürst oder Graf für einen Feind hält und uns angreift.“ Beanor nickte, „Und was wenn? Wie sollen wir uns verteidigen?“ Simons Gesicht versteinerte, „Nun, dann werden wir versuchen unsere Absichten ihnen zu erklären und wenn dies nichts bringt... Nun, dann werden wir uns verteidigen und tun was wir tun müssen.“ Der Elf nickte, „Ich habe verstanden. Wenn ihr mir meine Dreistigkeit verzeiht aber wer sind diese Elfen?“ Simon wandte sich kurz um. Die Elfen marschierten in einer geschlossenen Formation. Der Paladin atmete aus, „Dies sind Waldelfen, sie sagen sie wollen sicherstellen dass wir die Hochelfen erreichen.“ Beanor verzog das Gesicht, „Die Waldelfen haben Verstärkung geschickt damit wir sicher auf die Hochelfeninsel kommen? Die Schlacht muss schlecht verlaufen.“ 183 Simon nickte, „Sagt, wie lange werden wir durch die Grenzgrafschaften in etwa marschieren?“ Der Elf schwieg kurz, „Ich schätze das wir noch ein zwei Wochen brauchen werden.“ Beanor beobachtete die Umgebung genau. Die Luft war feucht und kühl jedoch nicht abgestanden und es lag auch nicht der Gestank von Moder darin wie in den Zwergengewölben. Das Gras war ungefähr einen Fuß hoch die Beinkleider wurden von dem Tau darauf nass. Den Magier quälte ein Gedanken, wie ging es wohl den Elfen in Loren. Schon im nächsten Moment fiel er zu Boden und sandte seinen Geist auf Reisen. In einer unglaublichen Geschwindigkeit legte er die letzte Strecke zurück. In wenigen Sekunden war er über den Himmelspfeilern, flog über die kalten Einöden davon und war schon im Wald von Loren. Doch es herrschte nicht Frieden wie er sollte, Schreie und Flüche durchdrangen den alten Wald. Beanor bewegte sich weiter, er berührte mit seinem Geist den der Bäume, konnte ihre Unruhe und ihre Angst spüren. Ihm schauderte, plötzlich zischte ein Pfeil durch seinen Leib hindurch. Ein Gefühl des Schmerzes das jedoch nicht real war sondern nur aus momentaner Angst bestand. Der Magier beruhigte sich. Der Pfeil traf den massigen Körper eines schwarzgerüsteten Krieger. Rote Augen glühten im Schatten der Sichtscharte des Helms. Mit einem lauten tiefen Grollen riss sich dieser mit den linken Arm den Pfeil aus der Brust. Schleim und Blut verfolgte die Pfeilspitze. Es schepperte laut und metallisch als sich der Krieger in Bewegung setzte. Beanor blickte zu dem Schützen. Ein junger Elf mit Angst in den Augen duckte er sich. Auf Gnade hoffend. Der Magier wusste dass er keine erhalten würde doch konnte er auch nicht helfen. Mit tiefer Wut und Abscheu musste er zusehen wie ein brutaler Schwerthieb das Leben des Schützen beendete. Plötzlich schwankte die Trauer und die Angst des Waldes um, Wind blies durch die Äste und Blätter der Bäume. Ein Baum riss die Wurzeln aus der Erde, knirschend umschlag er mit seinen Schenkeldicken Ästen den Körper des Chaoskriegers, riss diesen in die Höhe und zog zu. Es gab ein widerliches Knirschen als sich das Metall zusammenschob. Schreiend ließen primitive beinah nackte Menschen ihre Äxte auf den Baum niedergehen. Ihre Körper waren überseht mit Krankheit und Verfall. Der Baum kreischte langsam und tief bevor einer der Äste die kleine Gruppe zu Boden warf. Pfeile zischten. Beanor entschied dass er genug gesehen hatte um zu wissen dass sie nicht mehr allzu lang Zeit hatten. Alrecht starrte finster auf den Horizont. Die Sonne war bereits bis zur Hälfte verschlungen. Seine Augen ruhten auf dem roten Feuerball. Der Himmel erschien in all möglichen rot Schattierungen. Tief Rot bis glühendem orange. Seine Gedanken jagten einander. Er wusste dass sie hier jederzeit von einem der Grafen attackiert werden konnte. Er wusste ebenfalls das er in diesem Fall Menschen töten musste. Jedoch nicht weil sie Verrat an der Menschheit begingen sondern weil sie ihrem Herrn treu ergeben waren. Ein Gedanken der ihn normalerweise zu tiefst bedrückt hätte doch im Moment war dem nicht so. Seine Gedanken, die sich immer enger um die eine Person wandten ließen ihn nur Gram darüber zu. Susanna. Der Hauptmann wusste das wohl mehr als nur pure Freundschaft zwischen den zwei gestanden hatte. Doch nun war es zu spät. Ihre Glieder waren bereits starr gefroren. Ihre Wärme von der unerbittlichen Erde aufgesogen um sie nie wieder preiszugeben. Ihre 184 Schönheit für ewig verschlossen von Kälte. Alrecht ballte seine Fäuste. Es wäre ihm nur recht wenn er nun einen Kampf bestreiten konnte. Er kannte das Gefühl nur zu gut. Der Adrenalin Stoß. Die Angst jedoch auch die unglaubliche Spannung. Bin ich schnell genug? Schlage ich zu kräftig zu? Ist er besser bewaffnet als ich? Schlägt mir sein Kamerad die Axt in den Rücken wenn ich den nächsten Schlag pariere? Danach die Genugtuung, wenn er Bastard blutend am Boden liegt. Das Leben aus ihm weicht. Sodass sich die Aasgeier darauf stürzen können und er sich nie wieder den Befehlen seines Kommandanten fügen muss. Alrecht sah auf, die Sonne war nun ganz untergegangen. Die letzten Sonnenstrahlen waren bereits verschwunden. Der Hauptmann sah auf, der Chaosmond war voll und glomm unheimlich. Das Licht schimmerte in einem dunklen grün. Der Hauptmann horchte kurz auf seine Umgebung. Es war still, die Männer wagten es nicht zu sprechen. Ihre Stiefel klirrten, die Waffen schepperten wenn sie gegen die Rüstungen schlugen. Die Atmung der Männer rasselte. Anstrengung lag in der Luft. Alrecht wandte sich zu Simon um. Er erkannte sofort das dem Paladin das gleiche aufgefallen war. „Habt Ihr vor hier ein Lager aufzuschlagen?“, fragte der Hauptmann. Simon sah ihn gerade an, „Wenn ich ehrlich bin weiß ich nicht ob dies klug wäre. Hier in mitten in Wildnis. Wir hätten keine Deckung falls uns Soldaten angreifen.“ Alrecht schüttelte den Kopf, „Dafür müde Krieger wenn wir weitermarschieren.“ Der Paladin nickte nur. Der Hauptmann fuhr fort, „Ihr habt die Befehlsgewalt.“ Simon sah auf, er konnte spüren dass Alrecht ihn mit diesem Satz gerade zu herausfordern wollte. Er überlegte kurz. Sollte er wirklich darauf eingehen. Jetzt ein Lager aufzuschlagen wäre gefährlich, jedoch war Alrechts Argument wenig entgegenzusetzen. Simon kannte die Gegend zu wenig um richtig den Weg bis zur nächsten Deckung oder Unterkunft richtig beurteilen zu können. Das einzige was er über diese Gegend hier wusste war dass es ständig zu Kleinkriegen um Gebiete zwischen den Grafen kam, ebenfalls war ihm bekannt das hier eine Vampierfamilie hausen sollte. Ihm schauderte. Lieber wollte er ein Regiment Chaoskrieger erschlagen als sich mit einem der Nekromanten zu messen. Er hatte nur wenig über solche Geschöpfe in seiner Ausbildung erfahren und er wusste das sie Macht über die Toten besaßen. Er starrte Alrecht kurz an. Mit einem Schlag war Simon klar was in dem Söldnerhauptmann vorging. Susanna, sie fehlte ihm. Er konnte die Trauer um sie nicht verarbeiten. Simon kannte dieses Gefühl nur zu Gut. Mit Wehmut und einem tiefen Schmerz in seiner Brust konnte er sich an den Tod seines Bruders Patrick erinnern. Der Paladin sah auf, er hatte sein steinernes Gesicht aufgesetzt während in seinem Inneren sein Bewusstsein einen harten Kampf gegen die aufschwellenden Gefühle der Trauer fochten. „Nun, ich halte es auch für das Richtige hier ein Lager aufzuschlagen.“, antwortete Simon nach langem Zögern. In Alrechts Mine erkannte er sein Gesicht. Warte er mit der gleichen ausdruckslosen Maske sein Gesicht wie Simon? War er ein Mann vom gleichen Schlag? Immer bereit sein Leben zu geben, die größten Strapazen zu überstehen? Simon schüttelte den Kopf, wandte sich um und gab die Befehle fürs Lager aufschlagen. Ein Seufzer der Erleichterung und Freude ging durch die Reihen der Krieger. Simon teilte sofort 185 zwanzig Mann dazu ein die nahe Gegend auszukundschaften während die Hälfte der Einheiten die Zelte aufbauen sollten. Es war verwunderlich wie viel sie von den Zwergen bekommen hatten. Simon wandte sich wieder zu Alrecht. Wie viel sie wohl diesem Hauptmann zu verdanken hatten? „Teilt einige Mann zur Wache ein. Sucht euch die kräftigsten und Wachsten.“, befohl Simon. Der Söldnerhauptmann nickte und machte sich an seine Arbeit. Simon hingegen kümmerte sich nun um eine der wichtigsten Pflichten eines Kommandanten. Seine Männer bei Laune zu halten. So mischte er sich unter sie, half wo er konnte und sprach mit ihnen. Er war die Autorität. Dies musste ihnen klar sein. Jedoch mussten sie auch wissen dass sie sich auf ihn verlassen konnte und das er sich nicht leichtfertig opfern würde falls dies sein Leben retten konnte. Schritt um Schritt, Meile um Meile jedoch schienen sie ihrem Ziel nicht näher zu kommen. Der Weg wurde nicht kürzer. Sie hatten die Graslandschaften hinter sich gelassen. Einige Männer hatten Hase und anderes Getier gefangen. Die Frage war wie lang dies wohl halten würde. Simon kratzte sich am Hinterkopf. Er war es nicht gewohnt einen Helm zu tragen so hing er die meiste Zeit am Sattel statt dass er auf Simons Kopf saß. Wie die Kundschafter berichteten lagen die nächsten Tage ödes unfruchtbares Gebiet vor ihnen. Es war zwar nicht kalt jedoch auch nicht warm. Wasser war rar und Nahrung auch. Der Paladin schüttelte den Kopf. Wie sollten sie dies nur überstehen. Er wandte sich zu den Waldelfen um. „Erlaubt mir eine Frage.“, Simon wartete nicht auf eine Antwort, „Da Ihr ein Waldläufer seid könnt Ihr es mir bestimmt erklären. Wie sollen wir hier draußen Nahrung und Wasser finden?“ Der Elf sah Simon ernst an, „Nun, kein leichtes Unterfangen. Wie viel Mann zählt diese Einheit? Hundertfünfzig, Zweihundert? Dies wird ein Ding der Unmöglichkeit.“ Simon nickte, „Meint Ihr auch dass wir einen der Grafen um Hilfe ansuchen sollten?“ Der Elf zögerte kurz bevor er nickte, „Jedoch können wir uns nicht in einen Kleinkrieg einmischen. Es ist gefährlich. Welcher Burgheer wäre nicht beunruhigt wenn eine Horde Söldner vor seinen Mauern steht und um Einlass bietet?“ Simon schüttelte den Kopf, „Wir müssen einen besseren Weg finden. Ich glaube nicht dass eine Gruppe wie unsere unentdeckt geblieben ist. Ich frage mich wie viele Augen im Moment auf uns Ruhen so wäre es keine Überraschung wenn ein Burgherr, rein um sein kleines Reich zu schützen, uns in den Rücken fällt. Kleine Überraschungsangriffe sind gefährlich und ich weis nicht ob wir uns noch mehr Verluste leisten können.“ Alrecht der das gesamte Gespräch mitverfolgt hatte nickte nur langsam. „Wo ist die nächste Burg oder die nächste kleine Feste.“ Simon warf den Kopf in den Nacken, „Lasst mich nachdenken ... Nun, wenn sich der Späher nicht getäuscht hat dann nicht allzu weit im Norden.“ Alrecht nickte, „Ich halte es für das richtige dort um Hilfe anzusuchen.“ Simon schüttelte den Kopf, „Wie sollen so kleine Reiche sich selbst erhalten wenn sie uns jede dahergelaufene Meute durchfüttert?“ Alrecht nickte, „Nun weil sie so von der dahergelaufenen Meute nicht erschlagen werden.“ Simon schüttelte abermals den Kopf, „Bevor ich zu solchen Mitteln greife verhungere ich lieber. Wir sind Krieger im Dienste des Imperators und Sigmars. Wie kommt Ihr nur auf solch eine Idee?“ Der Söldnerhauptmann hob die Schultern, quietschend schoben sich die Panzerplatten der Schulterpanzer aneinander vor rüber, „Nun, wenn ich dem Hungertod nahe bin komme ich 186 manchmal auf die Idee zu überleben.“ Simon stieg das Blut in den Kopf. Wie konnte man sich nach so vielen Kämpfen, die den Mut und seine innere Stärke bewiesen hatten, nur so weit sinken? Einen Grafen ausbeuten, ihn bestehlen. Simon sah sich um. Das Gebiet war eine reine Einöde. Jedoch mit ein bisschen Glück hätten sie dieses bald hinter sich. Sodass niemand zu Schaden kommen müsste. Jedoch was wäre wenn sie es nicht schaffen würden? Würde Alrecht die Führung übernehmen und den nächsten Grafen attackieren? Wie konnte die Situation nur so außer Kontrolle geraten. Simon wusste das hungrige Männer nicht lange fackelten wenn es darum ging wieder etwas in den Wanst zu bekommen. Doch wie konnte er sie davon abhalten ohne die Achtung der Soldaten zu verlieren. Er wusste dass viele der Männer durch einen Vertrag an ihn gebunden waren. Er grübelte weiter, vielleicht waren auch nur einige Soldaten aus der imperialen Streitmacht dabei. Sie waren Simon zu höchster Treue verpflichtet. Doch wie schnell konnte man dies vergessen wenn man seit Tagen nichts mehr im Magen hat. Simon strich sich über seinen Bart. Er wandte sich um. Er betrachtete die Gesichter seiner Männer genau. Wie konnte er diese Menschen davon abhalten den aller ersten Trieb in sich zu folgen. Wie konnte er sie davon abhalten vor Hunger Krieg zu führen? Der Paladin sah sich genauer um. Sie marschierten durch eine öde Ebene. Es wuchs nur Unkraut und andere anspruchslose Pflanzen. Von einer Wieso oder gar einem Wald war keine Spur. Simon atmete schwer aus. Es war eine schwierige Situation. Die Gefahr das ein Graf angreift war groß, die Gefahr das ihnen die letzten Vorräte der Jagden ausgingen war sogar noch höher. Die Angst in den Gesichtern der Söldner war unverkennbar. Sie marschierten und marschierten. Sie wussten nicht genau wo sie waren, sie wussten nicht genau war dies alles geschah doch sie wussten das sie wieder auf das Chaos treffen würden. Sie wussten das ein Kampf unvermeidbar war. Simon grübelte nach. Er konnte einen Späher losschicken um zu sehen wie weit es noch durch diese öde Gegend wäre, doch die Gefahr das dieser verhungert oder sich verirrt war viel zu groß. Er konnte auf die nächste Feste eines Grafen zusteuern und versuchen dort Vorräte und Unterschlupf zu erkaufen. Doch mit welchem Geld? Simon wusste von Alrechts Vermögen. Jedenfalls glaubte er das dieser ein Vermögen besaß. Denn wie sonst hätte er die Rüstung von Simon bezahlen können oder die Vorräte? Dies war wohl kaum möglich wenn dieser Mann einen Sold von ein zwei Goldstücken besaß. Er musste so einiges als Söldnerhauptmann verdient haben. Jedoch, wenn würde es wundern. Simon hatte ihn kämpfen gesehen, hatte gesehen wie er mit seinen Männer umgeht und wie er es beherrscht die Situation richtig einzuschätzen. Simon der erst seit kurzen an dieser Verantwortung zu tragen hatte fühlte sich von Zeit zu Zeit damit überfordert. Er fühlte wie alles über ihn zusammenstürzte und alles auf ihn eindrang. Von den Gefahren der Reise, über das Chaos und das aller schlimmste, das Bewusstsein dass er viele tapfere Krieger mit in den Tod führte. In den Tod. Simon lächelte bitter. War er wirklich so fest davon überzeugt bei dieser Odyssee zu sterben? Mit bitterer Traurigkeit erinnerte er sich an Patrick. Den tapferen aber vor allem warmherzigen Ritter der ihn bald schon in den Reihen der Drachenhammer aufgenommen hatte. Franz, Simon bebte. Ihm fielen die Dutzenden Namen der Menschen ein die mit ihm geritten waren. Mit ihm geritten waren und gestorben sind. Gestorben durch die Hand von dunklen Mächten, dunklen Kreaturen. Der Paladin biss die Zähne zusammen. Er befand sich im Krieg. Was hatte er erwartet. Dass alles 187 so leicht war wie es die Barden sangen? Er hatte den Kampf schon vor seiner Kariere als Drachenhammer erlebt und er wusste dass das Leben nur am seiden Faden hing. Nur zu leicht verirrte sich eine Klinge in Leiber, dessen Besitzer, einen Moment zuvor strotzend vor Lebenswillen und Kraft, dann schon in ihrem Blut lagen. Simon gab sich einen Ruck, er musste zurück in die Gegenwart. Er musste sich konzentrieren. Simon war Paladin, kein einfacher Soldat. Man hatte als solcher, Verantwortung und Simon traf noch mehr davon als Kommandant. Simon entspannte sich etwas. Mit einem Mal fiel ihm der Brief ein. Das Oberkommando war ihm vorbehalten dies bedeutete das er über Alrecht stand. Der Hauptmann konnte Ratschläge geben, konnte versuchen ihm seine Ideen einzuflößen, doch Simon entschied im Endeffekt. Simon sah Alrecht kurz an bevor er zu sprechen begann. Seine Stimme war ruhig, gehoben und vor allem gefährlich. Er strahlte eine Autorität in diesem Moment aus die selbst die von Mattheus überschritt. „Alrecht. Ihr habt die Wahl, verlasst den Zug oder fügt Euch meinen Befehlen. Ich habe die Befehlsgewalt über die Soldaten sowie über Euch.“ Alrechts Gesicht verfinsterte sich kurz. Auf lang oder kurz es musste zu dieser Begegnung, zu dieser offenen Konfrontation kommen. Alrecht lächelte nur leicht, die ernste bedrohliche Stimme Simons ignorierend. „Wollt Ihr etwa behaupten Ihr führt diesen Zug alleine?“ Simon schüttelte den Kopf, „Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich das nie getan da ich immer Rat von Euch einholte. Doch wenn er Absichten zur Räuberei hegt und noch schlimmer, die Soldaten vielleicht auch noch auf diesen schändlichen Weg führt hört sich jede Freundschaft auf. Er würdet sie zu Gesetzlosen machen.“ Alrecht schüttelte den Kopf, „Mundraub. Mehr auch nicht! Hier geht es nur ums überleben.“ Simon blieb noch immer ruhig, „Nun, jedoch ist noch nicht klar ob die Vorräte überhaupt ausgehen würden. Zudem wird sich sicher einer der Grafen erbarmen und uns etwas verkaufen.“ Alrecht nickte, „Nun, Paladin.“ Simon wusste gar nicht wie viel Verachtung in das Wort Paladin gelegt werden konnte. „Und wer soll dies bezahlen? Doch nicht etwa ich?“ Simon schwieg kurz. Alrecht nickte nur, „Bildet Euch nicht zuviel darauf ein das ich eure Rüstung nachschmieden lassen habe. Ihr seid nur eine Waffe die man entfesseln kann, ich sorgte nur dafür das sie gut geölt bleibt.“ Simons Leib bebte vor Wut, „Wie könnt Ihr es wagen. Zudem warum solltet Ihr nicht zahlen, Ihr seid immerhin Hauptmann und habt die Mittel. Ihr müsst die Verantwortung für die Soldaten auch tragen können.“ Alrecht lächelte böse, „So wie Ihr?“ Simon starrte ihn kurz an, „Nun, wie Ihr schon sagtet, ich stehe immer in erster Reihe und nehme die Vielzahl der Feinde auf mich, ich spreche mit ihnen. Ich übernehme genug Verantwortung.“ Alrecht nickte nur, „Wie Ihr meint, doch wenn ich am verhungern bin nehme ich Euch mit.“ Simon blieb hart, „Soweit wird es nie kommen.“ Beanor keuchte. Der Marsch dauerte nun schon Stunden an und das Ziel, da war er sich sicher, verbarg sich nicht hinter dem nächsten Horizont. Zudem war sich der Zauberer auch sicher das sie nun schon durch mindestens zwei der Grafschaften durchmarschiert sein müssten ohne auch nur der Landsleute gesehen zu haben. Der Elf atmete schwer aus, Schweiß ran ihm die Stirn entlang. Der Boden war unfruchtbar und schien nur aus Staub zu bestehen. Der Zug wirbelte davon wiederrum eine Menge auf. 188 Keine gute Mischung, überlegte Beanor. Die durstigen und hungrigne Soldaten wurden so nur vom trockenen Staub der Einöde umspielt der ihre Kehlen noch schneller verdorren ließ. Der Elf starrte nur auf den Boden. Seine Muskeln kämpften gegen den Schmerz der Anstrengung an. Er musste weiter in Bewegung bleiben, er konnte es sich nicht leisten jetzt liegen zu bleiben. Bei dem Zustand der Truppe würde er wahrscheinlich zurückbleiben. Die Muskeln in seinen Füßen drangen wieder durch. Er musste etwas finden mit dem er sich ablenken konnte. Nur was? Er erinnerte sich an Reime, Geschichten und einfach nur einen anderen Text den er in seiner langen Ausbildung irgendwann auswendig gelernt hatte. Jedoch fiel ihm nichts an. So horchte er in sich hinein. Er fing, während dem marschieren, zu meditieren an. Beanor versuchte es jedenfalls. Der Zauber tauchte tief ab in die engsten und dunkelsten Räume seines Selbst. Nun streckte er seine Fühler in alle Richtung aus. Sie waren magisch antrainierte Sinne. Jedoch genauso geschult wie das Auge eines Meisterschmiedes der die Arbeit seiner Lehrlinge kontrollierte. Er fühlte wie eine leichte Brise über seine Sinne fuhr. Spürte wie dies ein Zittern in ihm auslöste, spürte wie dies ihn mit etwas Kraft erfüllte. Der Wind des Lichtes besaß zur Zeit die stärkste Konsenstanz, stellte Beanor fest. Welch gutes Zeichen, schoss ihm durch den Kopf. Nichts konnten sie mehr brauchen als Beistand guter Magie. Der Elf kehrte wieder in die physische Welt zurück. Kehrte zurück und betrachtete die Gegend. Für Beanor schien es nur ein Moment, ein kurzer Augenblick gewesen zu sein doch stellte er schnell fest das er bereits auf den nächsten Horizont zusteuerte, denn eine Schatten eines Mauerwerk zeichnete sich in kräftigen und vor allem dunklen Grautönen ab. Die Sonne stand nicht mehr sehr hoch. Sie ging gerade unter. Langsam wurde alles so von den goldroten Strahlen in Besitzt genommen um nur einige Zeit später dennoch den Kampf gegen das Dunkel zu verlieren. So wurde alles ins anscheinende ewig Dunkel gezogen. Langsam, ganz langsam schritt der Kampf zwischen Tag und Nacht, Licht und Dunkelheit fort. Beanor beobachtete es genau. So kam es das nach einem langen Kampf doch alles in Schwärze getaucht wurde. Doch das Licht leistete noch immer tapfer Widerstand. Die Monde strahlten, ebenso die Sterne. Sie kämpften noch immer mit aller Kraft um die Stellung zu halten bis ihr mächtigster Verbündete sich wieder erbarmen würde. Die Sonne. Der Elf nickte, es war dennoch ein ewiges Hin und Her das nie für eine Seite entschieden werden konnte. Denn dort wo es Licht gibt fällt Schatten. Beanor starrte auf die Mauern der Burg. Es war eine kleine befestigte Anlage. Nicht mehr als ein Wehrwall um einige erbärmliche Türme und Häuser. Rings um die Mauer standen die Hütten der Bauern. Es roch angenehm nach Heu und Gras, stellte Beanor fest als er sich die Strohdächer genauer ansah. Die Häuser waren aus Lehmsteinen und Holz. Plötzlich schlug sein Herz schneller, Adrenalin pulsierte heftig durch seine Adern. Hinter den Zinnen der Mauern standen Bogenschützen und Armbrustschützen. Alle hatten sie ihren Pfeil oder ihren Bolzen im Lauf oder Anschlag. Nur einer kleinen Handbewegung entfernt jemanden zu töten. Doch Angst hatte dem Elfen noch nie den Verstand benebelt, so nuschelte er bereits einen Zauberspruch. Er war nichts weiter als eine Illusion, eine Lichtspiegelung. Sie ließ das Bild der Soldaten verschwimmen, als hätten die Schützen zuviel getrunken. Da ertönte auch schon die Stimme des Paladins, Simon. „Hört mich an gute Leute. Wir kommen weder um zu rauben noch um zu morden. Wir sind ehrlich Krieger im Dienste des Imperators und Sigmars. Unser einzig Begehr ist etwas Gastfreundschaftlichkeit die nicht unbelohnt bleiben 189 soll.“ Eine Gestalt, verhüllt in einem langen Mantel, Kapuze übers Gesicht geschlagen baute sich hinter einer der Zinnen über dem Tor auf, „Warum sollten wir eine Gruppe von bewaffneten Männern glauben die aussehen wie eine Bande von Banditen?“ Simon antwortete rasch, „Ich kann Euch gerne zeigen welch ehrliche Waffe ich als Diener des Imperators zugedacht bekommen habe.“ Die Gestalt unterbrach Simon, „Soll dies eine Drohung sein?!“ Simon schüttelte den Kopf, „Nein Sire, bei weitem nicht. Das einzige was ich will ist euch zu beweisen das wir alle ehrliche Krieger sind die es dürstet und hungert.“ Die Gestalt fuhr fort, „Ihr erhaltet Nahrung und auch Trinken, jedoch für ein Entgeld von 300 Goldstücken die Ihr im Voraus bezahlen müsst.“ Simon blickte kurz Alrecht an und fuhr fort, „Habt Ihr keinen besseren Preis? Wir sind Krieger aus Schlachten wie der vor Karak Ungor und der vor dem Wald von Loren. Wir könnten euch mit unseren Erzählungen Neuigkeiten bringen.“ Der Mann schwieg kurz, „Dies ist wohl war, Ihr könntet mir wahrlich neue Nachrichten bringen. Nun gut, so sei es. Wenn Ihr mir interessante Neuigkeiten bringt dann sollt ihr nur die Hälfte des Preises zahlen.“ Simon zeigte sich mit dem Vorschlag einverstanden und so zogen die Schützen von den Wällen ab. Jedoch wurde das Tor nicht geöffnet. Nur eine kleine Tür, die am anderen Ende der Burg lag. Einige Frauen und alte Männer kamen mit Körben voll mit dunklem Brot, Wurst und Krügen mit Wasser. Eine der Frauen forderte Simon auf mit ihr zu kommen. Beanor beobachtete dies mit Verwunderung. Sie hatten in diesen ungastlichen Länderrein tatsächlich das Wunder vollbracht bewirtet zu werden. Dies war ihm jedoch egal als er den Krug mit Wasser hinabstürzen konnte und einen kräftigen Biss von einem Brot nahm. Die Gänge waren finster. Nur das fahle flackernde Licht von einigen Fackeln an der Wand erhellten die Steinmauern und den Steinboden. Simon beobachtete genau seine Begleitung. Die Frau die ihn bis zur Tür gebracht hatte war dort hinter einer Mauer verschwunden. Jedoch übernahmen zwei Wachen in schweren Rüstung die Führung. Die Augen waren hinter den Schlitzen der Maskenhelme verborgen. Sie wirkten bedrohlich mit den geschulterten Hellebarden. Der Paladin fragte sich kurz wie gut seine Chancen standen wenn er sich seinen Weg nach außen freikämpfen musste. Wohl nicht allzu schlecht da er über die Runenmagie seines Hammers verfügen konnte. Er kratzte sich kurz am Hinterkopf, erst fragte er sich wo wohl sein Helm sei. Er entschied dass dies nun nicht so wichtig war und folgte seinen zwei Begleitern weiter durch den dunklen und feuchten Gang. Doch die Dunkelheit schien nicht abzubrechen. Als sie den Gang verlassen hatten betraten sie einen größeren Raum. Viel mehr war es nicht. Ein Waffenständer, der zwei Schwerter und zwei Schilder trug, stand an der einer Wand. Rechts davon standen zwei Pritschen. Eine massive hölzerne Tür schloss diesen Raum vom Rest der Burg ab. Einer der Begleiter erhob seine Stimme, „Ihr müsst Euro Waffen hier abgeben wenn Ihr zum Grafen wollt.“ Simon funkelte den Mann bösartig an. Es lag Gier in dessen Stimme, dies gefiel dem Paladin ganz und gar nicht. „Ich lege meine Waffen nicht ab. So wäre ich wehrlos und könnte leicht überwältigt werden. Ihr habt mein Ehrenwort als Paladin Sigmars, dass diese Waffe nicht mit dem Blut ehrlicher Leute bedeckt werden soll.“ Die Männer lachten und antworteten, „Ich bezweifle dass dies dem Grafen reichen wird. Glaubt Ihr etwa er lässt wildfremde schwer gerüstete Krieger in seine Feste ein um sie dann so zu 190 empfangen?“ Simon blieb hart, „Nun, dann werden wir wohl die 300 Goldstücke zahlen müssen. Die Gefahr das den ehrlichsten Mann die Dunkelheit beseelt ist mir nur zu Gut bekannt.“ „Eben aus diesem Grund können wir keine Rücksicht auf das Wort eines ... Edelmannes wie Euch legen.“ Simon gefiel die Art wie ihn der Mann bezeichnete ebenso wenig wie die Tatsache dass er hier seine Waffen ablegen musste. Der Paladin wandte sich bereits um, um zu gehen da öffnete sich die massive Tür. Ein Mann in einem langen Mantel stand in der Tür. Sein Haar war bereits ergraut, buschige Augenbraun hüllten brennend stechende Augen in Schatten. Ein länglicher Bart bedeckte sein Kinn. „Sagt mir Paladin, welch Kunde könnt Ihr mir bringen. Sänger (Bei diesem Wort zeichnete sich ein kurzes Lächeln ab) aus Bretonia hatten mir von einer großen Schlacht an Orkbesetztem Fels, gegen dunkel Gestalten, unsagbar viel, erzählt.“ Simon nickte, „Dies ist wahr. Eine große imperiale Streitmacht war schon lang vor der Schlacht ausgesandt worden um die Feste Karak Ungor zu nehmen bevor die dunklen Streitkräfte eintrafen. Zudem konnten so unsere alten Eid gebunden Verbündeten, die Zwerge in großer Zahl geködert werden.“ Ein erregte Funkeln trat in die Augen des Grafen, „Sagt, wie verlief die Schlacht, ich möchte so viel über sie erfahren wie ihr wisst.“ Simon atmete ein, „Nun die Schlacht verlief in mehreren Phasen. Der erste Teil war das große Bombardemeu der ersten Streitkräfte. Schwarze Schlünder aus den Universitäten Nulns und den der Zwergen spuckten Tod und Verderben über die erste riesige Welle von Angreifern. Zudem warteten mächtige Reiterverbände aus den Ritterställen des Imperiums um auf die Angreifer, die durch eine Schlucht mussten herabzustürzen. Diese wurden von Priestern der Orden magisch abgesichert. Jedoch waren die Schwarzmagier der Chaoshorde zu mächtig, so starben viele tapfere Kanonenschützen. So stürzten sich dann die Reiter auf die Angreifer. Jedoch kam dieser Angriff zum stocken und wir zogen uns hinter die Mauern zurück. So tobte tagelang ein Belagerungskrieg bis mächtige dunkle Geschütze dazu aufriefen einen Gegenangriff zu starten. Die Chaoshorde opferte in diesem Moment all ihre Krieger um aus den Kadavern eine gigantische Dämonhorde zu beschwören. Doch einer der unsrigen Priester brachte diese dunklen Geschöpfe mit einem mächtigen Spruch zu fall. Das Ende verlief so dass wir den Dämon in eine Klinge bannten die bereits im Imperium eingetroffen sein müsste.“ Der Graf nickte befriedigt, „Wie ich hörte wurde die Kriegerhorde die Ihr euer eigenen nennen durftet vor Loren aufgerieben.“ Der Paladin nickte, „Dies stimmt, nun sind wir jedoch auf dem Weg zu den Hochelfen. Wir müssen die Kunde von dem angreifenden Dämon bringen.“ Der Graf nickte abermals, „Nun, ich habe euch zu danken. Wie wäre es wenn Ihr heute mein Gast seien würdet.“ Simon bemerkte dass der Mann auf seine Waffen schielte. Der Paladin jedoch blieb höfflich und lehnte freundlich ab mit der Begründung dass er seine Krieger nicht im Stich lassen durfte. Alrecht starrte in die Ferne. Er hatte mit Simon seid dem Streitgespräch nicht ein Wort gewechselt. Sie schwiegen sich gnadenlos an. Nun, nicht als würde dieser Umstand dem Söldnerhauptmann unbedingt stören, quälte ihn jedoch der Gedanke dass der Paladin recht hatte. Wie konnte er wagen Menschen dass zu nehmen was sie sich hart erarbeitet hatte oder sogar mehr, das Leben der armen Haut. Er fühlte sich dreckig, jedoch er fühlte auch etwas anderes. Verwundbarkeit. Es war als würde er sich den Panzer von der Brust reißen und nach einem Speerstoß verlangen. So fühlte er sich in 191 diesem Moment. Er wusste jede Attacke die der Paladin nun reiten würde wäre treffend und vor allem wäre Simon vollkommen ihm Recht. Aber es war noch etwas anderes. Diese Gedanken, diese Worte, dieses Tun, es war boshaft und schlecht. Er spürte wie das Chaos ihn langsam auf seine Seite zog. Er spürte das es seine langen Fangarme, die Alrecht erst jetzt zu spüren begann, immer fester um die Gruppe zu ziehen begann. Wer wusste denn schon wie weit das Chaos in ihren Kreis eingedrungen war. Es übte wahrscheinlich sogar auf Simon Einfluss auf. Alrecht hatte bemerkt dass der Paladin zeitweise in sich kehrte und sich dann ausschwieg. Er wusste dass ihn in diesen Momenten vielerlei Gedanken quälten, er wusste dass er aus dem Kreislauf noch nie ohne Fremdeinwirkung herausgekommen war. Immer musste ihn jemand in die Realität zurückrufen. Jedoch wenn verwunderte es, Simon hatte wohl schon am meisten den Geschmack von Verlust gekostet. Der Söldnerhauptmann kannte ihn, den bitteren Geschmack des Verlustes. Dieses Aroma von Verzweiflung und Hilflosigkeit, dass das Innere eines Menschen verkrampfen lies. Dieses Gefühl das von einem alles forderte. Es war stärker als jedes Verlangen, es war stärker als jede Freude. Es zog einem mit sich, es zog einen in eine Schlucht die keinen Boden besaß. Wie ein Sturz, dessen Aufprallschmerz sich für alle Ewigkeit hinzuziehen schien. Alrecht wusste das dies nur eine momentane Empfindung war. Simon wusste das er den Fluch und auch den gleichzeitigen Segen der Menschheit besaß. Er war vielleicht schwach, sein Geist ebenfalls. Er war nicht in der Lage einen Moment der Freude so schön in sich zu behalten wie er ihn das erste mal empfunden hatte. Doch dies, das sich so mancher wünschen würde, war auch Segen. Denn wie die Freude sich für einen unendlich kurzen Moment sich in einem Menschen unendlich weit ausbreitete um dann fantastisch schnell zu erlöschen und nur als fader Nachgeschmack, nur als öde Erinnerung zurückzubleiben, verhielt sich mit Schmerz genauso. Wunden heilten, Schmerz verging. Ein Mensch vergisst, verdrängt oder findet Neues. Alrecht schauderte wenn er daran dachte ein Zwerg zu sein. Dieses grobe jedoch zuverlässige Volk verstand es sich Dinge für immer in Erinnerung zu behalten. Ein Zwerg verstand es einen Moment von Freude so lange zu behalten wie das Herz in seiner Brust schlug. Dem war jedoch auch mit der Trauer oder dem Verlust so. Kein Zwerg schafft es über den Tod eines Verwandten hinweg zu kommen ohne dass tiefe Narben zurückbleiben. Alrecht dachte kurz über sein eben gedachtes nach. Es stimmte wohl dass der Schmerz schwächer wurde, jedoch würde er nie verschwinden. Es würden ebenso Narben davonbleiben. Die ihn schmerzen würden bis sich Sigmar seiner Seele als gnädig erwies. Susanna würde für immer einen Platz in seinem Herzen, in seinen Gedanken haben. Der Söldnerhauptmann sah sich um. Sie waren schon weit gekommen. Sie würden bald ankommen, bald würden sie in See stechen. Ein Kribbeln überkam Alrecht. Nie war er zur See gefahren, nicht das kleinste Fünkchen an Erfahrung hatte er damit. Es war so erfrischend neu, so aufregendend. Es war etwas dass ihn ablenken konnte. Er atmete schwer aus. 192 Kapitel 29 Meeresfrische Felsen, die sich so hoch wie Wachtürme des Imperiums waren, wurden rauschend von den Fluten in den Rachen selbiger gespült. Umbarmherzig stürzten diese das Wasser in ihre breiten Mäuler. Simon, der die Zinnen auf den Felsen bemerkt hatte flüsterte langsam, „Barak Varn.“ Sie hatten es tatsächlich geschafft. Sie waren zum großen Meerestor gekommen. Nun konnte die nächste Etappe der Reise beginnen. Sie mussten nur noch ein Schiff anheuern. Der Paladin lächelte verzweifelt, sie mussten nur noch ein Schiff anheuern. Simon besaß nicht ein einziges Goldstück, er konnte es sich nicht bezahlen. Er war auch nicht davon überzeugt dass es die Zwerge für einen Kredit tun würden. Dafür war ein Kreuzzug wie dieser einfach zu riskant. Es war nur allzu wahrscheinlich dass sie alle au dieser Reise sterben würden. Simon schüttelte den Kopf. Die Gefahren der Meere waren schon groß genug so mussten sie auch noch gegen das Chaos kämpfen. Gegen eine wahrscheinlich unüberschaubare große Horde von Chaosanbeter, schwarz gerüsteten Chaoskriegern und Schlimmeren. Dem Paladin schauderte bei diesem Gedanken. Er wusste zwar dass die Zwerge besonders stabile Schiffe bauen sollten die alles übertrafen die sich menschliche Technicuse nur erträumen konnten. Doch eben diese Tatsache verhinderte dass Simon sich ein genaues Bild von solch einem Schiff machen konnte. Vielmehr sah Simon nur die Geschütze die dieses Meeresgefährt tragen würde. Schwere Salvenkanonen, schwarze massige Rohre von Zwergenkanonen die aus den Breitseiten der Schiffe ragten. Simon schauderte bei dem Gedanken solch Dinge auf einem Schiff zu sehen. So würde es nur allzu schnell untergehen und alle in den Tod reißen die sich darauf befanden oder wenigstens ihre Habe. Dem Paladin wurde ganz unbehaglich wenn er daran dachte dass er vielleicht im Notfall seine Rüstung ablegen müsste. Wie schnell würde er daraus schlüpfen können. Würde er es überhaupt alleine schaffen? Es war kein Zufall das ursprünglich jedem Ritter eine Knappe zugeteilt ist. Mit etwas Wehmut dachte Simon an die erste Zeit seines Dienstes im Orden des Drachenhammers zurück. Er hatte mutige Gefährten. Er hatte dort Freunde gefunden. Der junge Mann musste mit den Tränen kämpfen. Keiner von ihnen hatte es geschafft. Alle waren sie dem Chaos zum Opfer gefallen. Doch das aller schrecklichste war dass sich dieses Schauspiel immer und immer wieder vor Simons Augen zu wiederholen schien. Die ersten Tote gab es bei der ersten großen Angriffswelle. Doch kannte Simon die Leute die zu diesem Zeitpunkt starben entweder gar nicht oder nur wage. So musste er sich, zu seiner eigenen Scham, eingestehen dass ihn dieser Verlust seiner Brüder nur so weit belastete wie ihm sein Treueeid verpflichtete. Doch wenn er an den Tod seines Onkels dachte, der qualvoll in seiner Rüstung verglühte oder an den Paladin Franz, der ihn freundlich aufgenommen hatte und ihm sein erstes Pferd vorgestellt hatte, Feuerwind, verlor sich Simon in einem endlosen Fall. Auch Patrick, ein Freund der sich Simon des öfteren unter Beweis gestellt hatte war ihm sehr wichtig geworden und gab ihm damals Rückhalt. Auch dessen Tod riss ein Stück aus Simons Seele. Simon sah ein wie ein Krieg Menschen auffressen konnte ohne sie zu töten. Er nahm ihnen einfach alles dass sie als Mensch erscheinen ließ, nahm ihnen dass was man dem Feind absprach. 193 Die Seele. Selbst im Kampf Mensch gegen Mensch war der Gegenüber doch nicht mehr als ein Feind ohne Gesicht. Dessen Familie, dessen Leid, dessen Vergangenheit oder dessen mögliches zukünftiges Leben spielte im Kampf keine Rolle. Alles was zählte war dass die eigene Klinge schneller den Leib von ihm durchbohren konnte als seine den eigenen Leib. Diese Erkenntnis traf Simon wie ein Schlag. Wieder fragte sich der Paladin wieso so etwas existierte, wieso man sich solcher Umstände aussetzen sollte. Simon schüttelte den Kopf, dies waren nichts weiter als die dummen Zweifel eines dummen Adeligensohns. Er war mehr als nur dies. Er hatte sich einen Namen erkämpft, er war Paladin Freigreif. Gerühmt für seine Tapferkeit, gefürchtet für seine flammende Leidenschaft im Kampf. Simon erstarrte ein weiteres Mal. Er stellte sich eine wichtige Frage, wollte er überhaupt dass die Leute so über ihn dachten? Wollte er dass sie ihn fürchteten? Wollte er dass er nichts weiter als eine Tötungsmaschine war? Simon atmete schwer aus. Es wurde Zeit in die Boote zu steigen die an einem kleinen Steg festgebunden waren. Der Paladin erkannte dass Alrecht bereits um den Preis dafür verhandelte. Feste Paddelstöße brachten die Boote schnell vor ran. Es dauerte nicht lang wurden sie von schäumenden Fluten umspült, im nächsten Moment verschlang sie der Grotteneingang. Simon starrte ungläubig auf die Umgebung. Ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken. Ob die Zwerge diese Höhle mit Meißel aus dem Gestein geschlagen hatten? Vielleicht, möglich wäre es. Jedoch wieso sollten sie sich solche Anstrengungen aussetzten wenn die Jahrhunderte und die Fluten das genauso gut konnten? Der Paladin starrte die Leuchtsteine, die in den Fels getrieben waren an. Sie waren wohl aus dem gleichen Material wie die Leuchtsteine die den Weg der Zwergenstraße erhellten. Jedoch waren diese hier größer und sie schafften es die gesamte Höhle auszuleuchten. Nach einigen Momenten schweißtreibenden Paddeln starrten ihnen uralte steinerne Fratzen entgegen. Aus dem Fels getrieben wie ein Spliter aus dem Finger. Mit grimmigen Blicken empfingen diese Gesichter jeden Besucher. Es waren auch einige Zeilen Khazalid in den Stein geschlagen worden doch beherrschte Simon die alte Zwergensprache nicht. Zu seinem Pech befand sich kein Zwerg an Board so dass er wohl nie erfahren würde was dieser Text zu bedeuten hat. Simon grübelte, ihnen wurden die Waffen nicht abgenommen, was würde sie hier wohl noch erwarten? Sie hatten die steinernen Fratzen passiert nun eröffnete sich Simon und auch den anderen ein unglaublichere Anblick. Ein gigantische Hafenanlage die aus schweren steinernen Stegen bestand, in denen wohl große Handelsschiffe und auch Schlachtschiffe lagen und aus kleineren Holzstegen die direkt zu den Tavernen führten. Es trieben sich viele verschiedene Völker dort herum, von Zwergen, Halblingen zu Menschen und selbst einige Elfen waren anzutreffen. Der Paladin war verblüfft, er wusste wie verschlossen das Volk der Zwerge war und dass es gern unter sich blieb. Polternd legten sie an einem der Stege an, mit einem kräftigen Schwung stand Simon darauf. Er atmete tief ein, der Geruch des Meeres, dieser herrlich salzig frische Geruch vermischte sich mit dem Geruch von überfüllten Tavernen. Der Dunst dieser Unterkünften drang aus jeder Ritze. Simon marschierte vorwärts, er hatte nicht die leiseste Idee was er nun tun sollte. 194 Die letzten Tage, Wochen waren es gar schon Monate gewesen?, war er nur damit beschäftigt gewesen das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Das Ziel war die Ankunft, hier. Er hatte sich vorgenommen eines der zwergischen Schiffe zu mieten, doch nicht in dreißig Leben würde er sich dies leisten können und die einzigen Dinge die von Wert waren die er besaß konnte er unmöglich verkaufen. Die Rüstung hatte ihm nicht nur einmal das Leben gerettet, seine Klinge hatte ihm auch schon unzählige Male das Leben gerettet und der Runenhammer, der ihre stärkste Waffe war, war im Besitzt des Ordens. Er war der Träger nicht mehr und nicht weniger. Er hatte die ehrenvolle Aufgabe aber auch Bürde mit dieser Waffe für alles einzustehen wofür der Orden stand. Simon sah sich weiter um, schwer gepanzerte Wachen der Zwerge marschierten an ihnen vorbei. Doch sie verloren nicht ein Wort über die kleine Armee die sich hinter Simon versammelte. Simon wandte sich um, er starrte nun Alrecht direkt in die Augen. Dieser hielt seinem Blick stand doch wusste Simon dass er sich fürchterlich anstrengen zu müssen um nicht wegzusehen. Simon wunderte dieses Verhalten nicht. Alrecht war ein ehrenvoller Krieger im Dienst Sigmars und des Imperators. Simon wusste das er schon lang nicht mehr hier wäre wenn nur Geld sein Antrieb wäre. Es waren wohl viele Gründe. Wie zum Beispiel die Rache am Chaos für das Leben Susannas. Ein schmerzlicher Impuls der sich über jede Blutbahn in Simons Körper ausbreitete. Er wusste das er nicht krank oder verletzt war, er kannte diesen Schmerz nur zu gut. Der Verlust Benjamins und besonders das was das Chaos aus ihm gemacht hatte schmerzte dem Paladin sehr. Alrecht begann zu sprechen, „Nun Kommandant, was schlagt ihr vor was wir nun tun sollten?“ Simon antwortete kühl und schnell, zu seiner Überraschung war ihm tatsächlich sofort etwas eingefallen, „Nun Hauptmann, wir werden sehen ob wir als Garde bei Hochelfenhändlern anheuern können oder wenigstens gegen etwas Entgeld mit ihnen mitreisen können. Alrecht nickte, „Nun ich hallte dies für das beste was wir machen können.“ Simon fuhr fragend fort, „Nun, wo sollten wir dann zu suchen beginnen?“ Alrecht zuckte mit den Schultern, „In einer Taverne, etwas besseres fällt mir nicht ein.“ !!!! folgender Teil unter Linux geschrieben !!! Ausbesserungen nötig!!! Mit klirrendem Schritt stieß Simon die Schwingtüren der Taverne auf. Doch von dieser Aktion wurde in der Schenke keine Notiz genommen. Laute und vor allem falsche Gesänge dröhnten von einem Tisch voll mit Zwergen. Einige leere Humpen standen auf dem Tisch. Doch nicht nur Zwerge waren hier zu Gast. Menschen und Elfen waren hier gleichermaßen eingekehrt. Simon kratzte sich am Kopf, er fragte sich wie er wohl auf die hier Anwesenden wirkte. Wahrscheinlich nicht wie er es wollte. Er war ein Paladin im Dienste des Imperators, er war der Hammerträger. Träger eines mächtigen Artefakts dessen Kraft weit über die Vorstellung so manchen Soldaten hinaus ging. Und doch, dachte Simon, sehe ich nicht besser aus als ein gewöhnlicher Söldner. Unrasiert mit langem Haar, in seiner bereits wieder geschundenen Rüstung. Die Reise durch die Grenzgrafschaften hatte die polierte Rüstung einiges an Glanz gekostet. Simon lächelte, doch eigentlich war dies nun nicht von Bedeutung. Die Rüstung würde im Kampf ihren Dienst tun, ob sie nun glänzte oder nicht. Er ging weiter in die Taverne. Die Gestalten hoben ihre Köpfe wenn Simon an ihnen vorrüber ging, doch sie beeugten ihn nur kurz um sich dann wieder dem Suff hinzugeben. Simon sah sich ein weiteres mal um. Der Boden war feucht, wohl von nassen Stiefeln und umgestoßenen Humpen. Die Theke war gut poliert, der Schenkwart verstand etwas von seinem Beruf. Einige Kellnerinen in knappen Ausschnitten flitzten durch die Reihen der Tische und nahmen weitere Bestellungen auf. Es schien hier auch Nachtquartiere zu geben, denn in der linken hinteren Ecke des Raumes befand sich ein Stiegenaufgang. Simon ging auf die Theke zu. Schon schallte es ihm entgegen, "Was kann ich für Euch tun, gnädiger Herr?" Der Paladin erschrack innerlich, es war schon lange her das eine nette, beinah einlulende Stimme nach einem Wunsch fragte. Simon erwiederte ungewollt barsch, "Ich suche Händler der Hochelfen die wieder zu ihrer Insel wollen." Das runde Gesicht des Halblings strahlte 195 jedoch noch immer voll mit Freundlichkeit, "Nun davon werdet Ihr hier bestimmt genügend finden, doch wie wäre es mit einem Met oder einem Bier?" Er schwieg einen kurzen Moment, doch wartete er nicht wirklich auf eine Antwort, "Nun, Ihr seht mir aus als währt ihr ein Biertyp. Wisst Ihr eigentlich dass die Brauerei ein hochgeschätztes Handwerk unter den Mannen der Zwergen ist? ich kann Euch versprechen die besten Braumeister haben ihre Werke in meiner Karte versteckt. Ihr könnt sogar etwas von Bugmans Gebräu haben." Simon lächelte kurz, "Wisst Freund, Meine Männer und ich waren bereits persönlich bei Bugmans Brauerei. Wir sind nicht durstig, wir suchen nur nach einer Gelegenheit nach Uthulan zu kommen." Der Halbling nickte, nun schon etwas verdrießlich erwiederte er, "Wollt er denn wirklich nichts trinken, es wird Euch sicherlich munden." Simon zog resignierend die Augenbrauen in die Hohe, "Nun gut bringt mir ein Bier und dann verratet mir wo ich eben so eine Gelegenheit finde." Der Halbling lachte vergnügt, "Natürlich. Gleich darauf stellte der Halbling den Humpen auf den Tresen, "Hier habt Ihr." Simon nippte kurz daran und stellte sogleich seine Frage, "Nun werter Wirt, sagt mir, gibt es hier irgendwelche Reisenden die zur Insel der Hochelfen wollen?" Der Halbling nickte, "Nun, Ihr könnt es dort drüben auf dem Tisch der Hochelfen versuchen oder bei den dem Händler dort." Simon nahm eine Kupfermünze legte sie auf den Tresen, stürzte das Bier seine Kehle hinab und ging auf denn Tisch der Hochelfen zu. Man konnte sie nicht übersehen wie sie dasaßen in ihren strahlend weißen Gewändern und den silbern schimmernden Schuppenhemden. Einer in der Gruppe trug auch einen Harnisch, jedoch entdeckte Simon nicht die typisch spitzen Helme von denen er schon gelesen hatte. Simon kam näher und ihm fiel auf das die Gesichter gebräunt waren. # Sie trugen alle keine Waffen außer der Elf in dem Harnisch. Er hatte die Scheide eines Säbels um seinen Gürtel geschnallt. Simon hatte den Tisch nun erreicht, die Elfen sahen ihn nun erwartungsvoll an. Simon räusperte sich kurz, er wusste wenn er nun etwas falsches sagen würde hätte er eine gute Chance zu den Hochelfen zu kommen vertan, "Mein Name ist Simon Freigreif, ich diene dem Imperator als Paladin." Einer der Elfen antwortete, seine Stimme war auffallend hoch, "Nun Sir Freigreif, was wollt Ihr?" Simon krampfte innerlich, der Spott in der Stimme war kaum zu überhören noch dazu hatte sich der Elf nicht im Gegenzug vorgestellt. Äußerst unhöfflich, schoß es Simon durch den Kopf, doch egal. "Nun meine Herren, versteht mich nicht falsch, ich und die Männer unter meinem Dienst suchen nach einer Überfahrtsmöglichkeit zu ihrer Heimat." Der Elf nickt, "Wieso glaubt Ihr dass wir eine Räuberbande zu unserer Haustier bringen?" Simon atmete tief ein, Zorn stieg in ihm hoch. Wie konnte es dieser Eunuch nur wagen zu glauben er sei ein Räuberhauptmann. "Seht, ich glaube kaum dass ihr dies tun würdet, zu meinem Glück bin ich kein Räuber." Der Elf nickte, "Nun, welche Geschäfte führen Euch dann auf unser Land?" Simon nickte kurz und fuhr sich durch den Bart, "Habt Ihr von der Schlacht am Pass vor Karak Ungor gehört oder vor der noch immer andauernden Schlacht im Wald von Lorens?" Der Elf nickte kurz, "Ich war einer der Hauptmänner in der Schlacht vor Karak Ungor und wurde für meine Dienste zum Paladin ernannt, zudem führte ich dann mein eigenes Regiment nach Bretonnia wo meine Mannen und ich vor dem Wald Lorens gegen die Chaosbarbaren kämpften." Der Elf zog während der Erzählung interessiert eine dünne Augenbraue in die Höhe, "Ihr glaubt also Euer Schwert zu beherrschen?" Simons Zorn zeigte sich nun schon deutlich in dessem Gesicht, "Nun edler Herr, ich glaube es nicht nur ich weiß es. Denn ohne mein getreues Schwert und der mir anvertraute Kriegshammer haben mich schon in tausend Situationen vor dem Tod bewahrt." Der Elf nickte wieder, er streckte seinen Hand aus, "Verzeiht mein ungebührliches Benehmen doch hier trifft man nur allzu oft auf Gesindel. Mein Name ist Allandrohel, ich bin Kapitän eines Handelsschiffs, sagt mir Paladin wieviel Mann wollt ihr denn überfahren." Simons Gesicht blieb steinern, er wusste nicht ob er dem Elfen schon trauen sollte, "Nun es müssen um die Hundertzwanzig sein, es könnten jedoch ein zwei Dutzend weniger oder mehr sein." Der Kapitänt nickte, "Nun, wir könnten möglicherweise einen Handel abschließen aber nun erzählt mir welches Geschäft als Krieger auf meinem Land nachzugehen habt." Simon nickte, "Natürlich, wir wissen dass auf eurem Land der nächste große Angriff des Chaos stattfinden wird." Das Gesicht des Elfen versteinerte, "Ihr meint das Chaos greift unser Land an?" Simon nickte, "Doch es wird kein normaler Übergriff der dunklen Mächte, es wird wie zu Magnus Zeiten." Der Elf schluckte, "Ich kann mich noch gut an diese Zeiten erinnern, die Winde waren besonders stark. Böse Energien lagen wortwörtlich in der Luft." 196 Simon erschrack kurz bevor er sich ins Gedächtnis rief das Elfen unsterblich waren wenn ihnen nicht ein gewaltsamer Tod zu teil wurde. Der Paladin fuhr fort, "Also glaubt Ihr wir können mit Euch überfahren?" Der Elf sah sich kurz in der Runde am Tisch um, "Nun werter Paladin, darüber müssen wir noch beraten. Gebt uns etwas Zeit." Der Paladin nickte, "Aber natürlich." Alrecht sah sich um, er stand draußen vor der Schenke in die Simon mit einigen Mann verschwunden war. Helle Laternen beleuchteten die Wege und Stege der Stadt. Sie waren aus dem gleichen Kristall das den Weg auf der unterirdischen Handelsstraße der Zwerge beleuchtet hatte. Der Hauptmann betrachtete die Gestalten an diesem Hafen, hier gab es tatsächlich Vertreter sämtlicher Völker anzutreffen. "Hauptmann?", ertönte hinter Alrecht eine Stimme. Der Söldnerhauptmann wandte sich neugierig um, er kannte die Stimme nicht. Es war die eines Elfen, er erinnerte sich. Ein Magier, einer seiner Untergebenen. "Was kann ich für Euch tun Beanor?", fragte Alrecht zu seiner Überraschung äußerst freundlich. "Nun, versteht mich nicht falsch aber die Männer werden langsam unruhig ..." Alrecht nickte, "Teilt ihnen mit dass sie freien Ausgang haben. Jedoch ist in drei Stunden hier wieder Treffpunkt." Beanor nickte und lief sofort zu dem aufgestellten Regiment zurück. Alrecht sah sich weiter um, er musste dies wohl dem Paladin mitteilen. Mit schnellem Schritt stieß er die Schwenktür der Schenke auf. Dunstige schwere Luft stieß ihm entgegen. Kurz schien sie ihm zu erdrücken, das schummrige Licht tat das übrige. Doch Alrecht hatte sich schnell darauf eingestellt. Er sah sich in dem Schenkraum um. Er entdeckte Simon recht schnell, er und die paar Mann die er sich mitgenommen hatten saßen auf einem Tisch und tranken. Alrecht kam näher und setzte sich. Am Tisch waren auch Thorgrim und Mi'm. Die Zwerge schütteten sich zwei Humpen schaumgekröntes Bier die Kehle hinab. Simon jedoch stierte mit einem leeren Blick ins Nichts. "Simon, die Männer haben Freigang. Sie werden sich in drei Stunden hier wieder einfinden.", berichtete der Söldnerhauptmann. Der Paladin zwinkerte kurz und sah dann Alrecht an, "Nun gut. Ich habe mit Händlern der Hochelfen gesprochen. Sie beraten sich zur Zeit ob sie uns überfahren werden." Alrecht nickte, "Ich würde mir dies auch gut überlegen, immerhin sind wir eine große Truppe, gut bewaffnet und dazu sehen wir aus wie Banditen." Simon lächelte, "Er nahm an wir seien Räuber." Alrecht schüttelte kurz den Kopf, "Nun, das war wohl nicht weiter überraschend." Simon fuhr fort, "Die große Frage ist doch was können wir ihnen als Gegenleistung anbieten?" Der Hauptmann schwieg kurz, "Dies ist wohl keine außergewöhnlich schwere Frage: Schutz vor Piraten natürlich." Simon schüttelte den Kopf, "Glaubt Ihr tatsächlich dass wir als Soldaten die noch nie auf einem Schiff gedient haben, den Seekampf beherrschen?" Alrecht schüttelte den Kopf, "Nun, vielleicht haben wir keine Geschütze doch wenn die Piraten versuchen würden das Schiff zu kapern würden wir mehr als nur bloßen Widerstand leisten. Dazu haben wir noch immer einen Magier unter uns." Simon nickte, "Ihr habt Recht, wenn man es so sieht, doch wie werden die Männer die See vertragen, wie können wir Krankheiten abhalten?" Alrecht nickte, eine dicke Denkfalte bildete sich auf seiner Stirn, "Ihr habt natürlich recht. Wir reisen mit den Elfen, ihre Leiber waren und werden von Krankheit frei bleiben unsere jedoch nicht. Und da die Elfen immun gegen jegliche Krankheit sind werden sie auch keine Arznei mit sich führen." Simon nickte, "Genau. Wenn nun irgendeine Krankheit ausbricht wird es schwer sie im Zaum zu halten. Habt Ihr schon mit Beanor gesprochen? Ich weiß das er Magier ist jedoch weiß ich nicht wie es mit ihm um die Kräfte der Heilung besteht." Alrecht wandte ein, "Vergesst nicht, manche Männer haben trotz dem bereits Erlebten Angst vor der Magie. Sie verstehen sie nicht, ich möchte nicht sagen dass ich sie verstehe jedoch würde ich einen Kundigen sein Bestes versuchen lassen wenn mich eine Krankheit mich in ihren Griffen gefangen hält." Simon nickte, "Ich verstehe, nun falls wir mit den Elfen überfahren dürfen muss ich mit ihrem Kapitän darüber sprechen." Der Söldnerhauptmann nickte. Alrecht staunte, aus dem jungen unerfahrenen Paladin war nun schon ein vorrausdenkender Führer geworden der sich um seine Manschaft sorgen machte. 197 Vielleicht wuchs auch er daran. Kurz schien ihm als würde jemand einen stumpfen Gegenstand durch sein Herz rammen. Eine pulsierende Welle von Schmerz breitete sich in seiner Brust aus. Susanna. Sie würde nicht mehr wachsen an diesem andauerndem Kampf. Sie war der Liebe verfallen so wie ihr geliebter dem Chaos verfallen war. Alrechts Herz zog sich zusammen und wieder auseinander. Er hatte ihren Tod noch immer nicht verkraftet, er hatte tiefe Wunden bei ihm zurückgelassen. Wieder ein Punkt den Alrecht an dem jungen Simon bewunderte, er hatte schon viele Entbährungen und Verluste in dieser Schlacht über sich ergehen lassen und trotzdem wuchs er nur daran. Der Söldnerhauptmann setzte sich und rief einer Schenkenmaid etwas zu. Er wusste dass sie ihn nicht verstanden hatte, aber sie würde ihm sicher ein Bier bringen. !!! 198 Kapitel 30 Die tückische See Simon stand aus dem Feldbett in seiner Koje auf. Sein Kopf schmerzte fürchterlich. Mit jedem Herzschlag jagte eine Welle aus Schmerz durch seinen Kopf. Der Paladin glaubte ihm würde jeden Moment der Schädel platzen. Simons Plattenpanzer war in den letzten zwei Wochen auf See mehr als nur gepflegt worden. Anscheinend gab es hier niemals Arbeit für Außenstehende. Nun, Simon wusste was dies bedeutete. Er kannte den Kapitän nun schon so gut dass er wusste dass dieser Elf niemals ein Risiko eingehen würde. Simon wusste dass seine Soldaten und er nicht mit ihnen überfahren durften weil die Chance bestand das Piraten angriffen. Dieser Kapitän verstand es seine Ressourcen so zu verwenden dass Profit dabei herraus sah. Nun, woring lag nun der Vorteil wenn er relativ viel Platz mit Passagieren verschwendete wenn er doch den gleichen Platz mit Handelswaren füllen konnte. Der Paladin kratzte sich an seinem bärtigen Kinn. Simon ging fest davon aus dass ihnen noch ein Angriff seitens der Piraten bevorstand. Mit ziemlicher Sicherheit konnte er sagen dass dieser Kapitän sowieso auf der Suche nach Söldner war. Nur welche Söldner fuhr schon freiwillig so weit, wo die Chance auf eine Rückkehr so gering war. Überhaupt, das schlanke Boot aus dem feinen weißen Holz, war viel zu klein für so wenig Besatzungsmitglieder. Diese Kojen waren nicht schnell und hastig eingerichtet worden wie es hieß dass Söldner zusätzlich übergefahren wurden. Nein, diese Kojen hatten bereits Besitzer die wohl in Überfällen ums Leben kamen. Simon musterte seine kleine Koje genau. Er teilte sich die kleine Kabine aus dem feinen weißen Holz dass er keinem Baum zuordnen konnte mit Alrecht. Die zwei Männer schwiegen die meiste Zeit. Simon störte dies nicht, er brauchte viel Zeit um nachzudenken. Mit etwas Scham gestand er sich dass er Angst hatte. Nun dies war eigentlich nichts wofür er sich schämen musste. Jeder Soldat hatte Angst, die meiste Zeit während er Dienst tat. Ein Soldat verspürte Furcht ein jedes Mal wenn er seine Klinge mit einem Gegner kreuzen musste. Die Aufregen, wer wohl schneller sein würde. Wer wohl das größere Geschick besaß. Wer sich wohl als gewandter herausstellen würde. Als dies beschäftigte einen Mann während der ersten Sekunde vor einem Kampf. Simon wusste wohl dass dies nur auf erfahrende Soldaten zutraf. Er wusste aus eigener Erfahrung dass nackte Angst, eine unglaubliche Panik in jedem jungen Krieger aufflammte sobald er nur das Stahl seines Feindes in der Ferne sah. Der Paladin nickte, dies kannte er nur zu gut. Simon zählte sich nun schon zu den erfahrenen Kriegern. Er hatte mit unzähligen sterblichen aber auch unsterblichen Kreaturen Kämpfe ausgefochten und er konnte sich nun schon auf sein Geschick, seine Gewandtheit und seine Kraft verlassen. Jedoch hier auf See wurden die Karten neu verteilt. Er wusste dass wenn er hier in die See stürzte ihn die Wellen unbarmherzig verschlingen würden. Er wusste dass diese Fluten ihn nie wieder hergeben würden. Seine Rüstung war eine der besten im gesamten Imperium. Das Metall bestand aus einer Legierung des teuersten Stahl und Meteorgesteins dass sie äußerst widerstandsfähig und leicht machte. Doch Stahl blieb Stahl. Es würde ihn in die Tiefe ziehen und nie wieder hergeben wollen. Ihm schauderte. Der reine Gedanken an ein nasses Grab lies ihn erzittern. Doch, er kannte schlimmere Schicksale. Mit Unbehagen erinnerte sich Simon an die Kämpfe vor Karak Ungor. 199 An die Kameraden die durch die dunklen Klingen der Chaosanhänger fielen. Die Opfer dieser grausamen Waffen wurden wohl von ihr versklavt. Welch abscheuliche Vorstellung, überlegte Simon. Er schüttelte seine Glieder. Es war an der Zeit an etwas anderes zu denken. Diese Gedanken ließen ihn nur schwermütig und träge werden. Mit schnellem Schritt öffnete er die Tür, lief den langen schmalen Gang und die wenigen Treppen aufs Deck entlang. Der Anblick der sich ihm dort bot war unglaublich. Von jeder Seite wurde das große Schiff von der See umgeben. So weit sein Auge auch nur zu sehen vermochte Wasser. Er sah sich um, ein Elf lehnte an einem der zwei Masten. Das Segel war gehisst und starker Wind trieb sie zügig voran. Der Elf sah nachdenklich und traurig aus. Simon entschied sich vorzustellen. Es war seltsam, nie zuvor hatte er dieses Bedürfnis in den letzten zwei Wochen gehabt. „Seid gegrüßt, mein Name ist Simon Freigreif, Paladin im Dienste des Imperators und Sigmars.“ Der Elf sah kurz auf, seine Augen waren leer und drückten reine Trauer aus, „Seid mir gegrüßt Paladin. Was kann ich für Euch tun?“ Simon sah sich kurz um, das Schiff war innen und außen aus dem hellen weißen Holz. Schwere Leintücher waren über irgendwelche Gerätschaften gespannt. Von diesen versteckten Geräten standen vier an Deck. „Was verbirgt sich unter den weißen Tüchern, frage ich mich nun schon seit der ersten Woche.“ Der Elf nickte nur kurz, „Dies Sire, sind Waffen zur Verteidigung unserer aller Leben. Doch zwei der insgesamt vier Mannschaften sind bei den letzten Überfällen gefallen.“ „Welche Überfälle?“, fragte Simon sofort nach. „Nun, auf diesem Seeweg werden die Handelsschiffe ständig von Dunkelelfenpiraten überfallen. Bei solch einem Überfall wurden die Mannschaften von einem einstürzendem Masten erschlagen.“ Simon nickte, „Nun, verzeiht mir meine direkte Frage doch Ihr seht aus als habt ihr jemanden verloren.“ Der Elf nickte nur, „Mein Bruder Helandroel verlor sein Leben durch die Piraten.“ Simon antwortete, „Mein herzliches Beileid …“ Er stockte kurz, der Elf sah Simon für eine Sekunde in die Augen, „Mein Name ist Feanor.“ „Nun Feanor, was tut Ihr hier?“, fragte Simon um auf ein anderes Thema zu kommen. „Ich schiebe Wache, wir kommen in die Gewässer in denen die Piraten lauern.“ Simon stockte für einen Moment der Atem. Panik stieg in ihm auf. Er würde mit einer Situation konfrontiert die er zuvor noch nie erlebt hatte. Doch war dies überhaupt etwas dass für ihn neu war? Er hatte bereits in so vielen Schlachten gekämpft und er konnte nie sagen was ihn erwartete. Mit Mühe bekämpfte er so seine Panikattacke. „Nun, ich werde Euch nicht weiter stören, entschuldigt mich.“, damit verabschiedete sich Simon und ging weiter. Beanor erwachte und streckte sich kurz. Er schloss noch einmal seine Augen, jedoch nicht um noch einmal für fünf Minuten zu ruhen sondern um nach den magischen Winden zu fühlen. Er streckte seine trainierten Sinne wie Fühler in alle Richtungen aus. Er spürte wie in die Energien umwehten, er spürte wie sie durch ihn flossen. Er fühlte sich mächtig, er fühlte sich gut. Er öffnete seine Augen wieder und sah sich kurz um. Es war gewöhnungsbedürftig sich in einem solch einem kleinen Raum aufzuhalten. 200 Es war Zeit an Deck zu gehen. Mit schnellem Schritt lief Beanor die wenigen hölzernen Stufen hinauf und sah sich um. Die Sonne war bereits am Untergehen als plötzlich ein lautes Signalhorn ertönte. Das dumpfe tiefe Dröhnen fuhr durch Mark und Bein. Als dieser Ton auszuhallen schien blies der Späher noch dreimal in ein anderes Horn wovon ein jedes höher als das davor war. Sofort darauf formierte sich die Mannschaft der Elfen in Fünfmanngruppen. Der Kapitän trat aus seiner Koje. Er schien sich hastig seinen Harnisch angelegt zu haben, seinen Helm trug er unter seinem Kopf. Er brüllte einige Befehle, sofort darauf schwärmten die Elfen aus. Beanor bewunderte diese Präzision. Für das ungeschulte Auge sah es wie das reine Chaos aus, doch es war alles andere als dies. Die Abläufe der verschiedenen Gruppen schienen ineinander zugreifen. Nach wenigen Augenblicken waren die Vorrichtungen unter den schweren Leintüchern abgedeckt. Beanor staunte, es waren die gefürchteten Repetierspeerschleudern. Kaum war die Plane von den uralten Kriegsmaschienen abgezogen wurden auch schon die Sicherungen entfernt, die Magazine geladen und das Gerät selber bemannt. Gleichzeitig trugen zwei Fünfergruppen Waffen aus den Lagerräumen unter Deck herauf. Sofort darauf rüsteten sich die Elfen damit und bezogen Deckung hinter den Schiffswänden. Simon starrte noch immer verwirrt auf die schwarzen Langboote am Horizont die schnell näher kamen. Beanor brüllte nun auch auf, „Zu den Waffen, zu den Waffen!“ Simon schreckte aus seiner Starre auf und zog sein Schwert. Sein Schild lag unter Deck doch würde es ihn hier nur unbeweglich machen. Schnell versammelten sich die Hundert Mann der Söldner an Deck. Wie schon am ersten Tag besprochen teilten sie sich in fünf Gruppen zu je zwanzig Mann auf die an vom Kapitän angewiesenen Plätzen Stellung bezogen. Simon brüllte wieder laut auf worauf die Bogenschützen und die Armbrustschützen hervortraten, die Armbrustschützen luden ihre Waffen und die Bogenschützen zogen einen Pfeil aus ihren Köchern. Die dunklen Schiffe kamen schnell näher und Beanor schloss erneut die Augen. Er wusste was er zu tun hatte. Er konzentrierte sich, er spürte wie ihn die Energie noch immer umwehte, ihn durchfloss. Er nutzte dies und konzentrierte sich fest auf Feuer. Ihm wurde heiß, er begann zu schwitzen. Er öffnete seine linke Hand und ging wie in Trance auf den Buk des Schiffes zu. Mit großer Anstrengung öffnete er die Augen und sah wie das schwarze Schiff immer näher kam. Gerade eben war es so groß wie ein Fingerhut maß es nun schon eine Armlänge. Es fuhr im Kreis um das Langboot der Elfen. Was bewies dass es eine unglaubliche Geschwindigkeit besaß, denn das Boot der Elfen war auch nicht als langsam zu bezeichnen. So schnürte das Boot der Piraten seine Kreise immer enger. Da keuchte Beanor erschöpft auf, mit einem lauten Knall riss die Feuerkugel aus seinen Händen los und bahnte sich seinen Weg zum Schiff der Piraten. Nach nur drei Herzschlägen des Magiers traf der Feuerball auf das Schiff der Dunkelelfen auf. Freudengeschrei am Schiff der Hochelfen brach los. Mit einer lauten Detanation in der Ferne wurde das Schiff der Dunkelelfen in Stücke gerissen. Beanor sank erschöpft auf die Knie und wurde ohnmächtig. Simon starrte mit offenem Mund auf den Fleck in der Ferne der soeben noch ein Piratenschiff gewesen war. Da brüllte der Kapitän erneut Befehle. Die Mannschaften der Kriegsmaschinen 201 begannen wie wild an Rädern zu kurbeln sodass sich die Geräte drehten. Der Paladin wandte sich um, zu seinem Schreck erblickte er ein zweites Piratenschiff dass ihnen soeben die Breitseite zuwandte. Simon glaubte das mechanischen Kreischen der Speerschleudern von hier aus zu hören. Bevor er auch nur reagieren konnte spalteten die stählernen Speerspitzen das Holz an der Seitenwand des Schiffes. Krachend barst das Holz und splitterte in alle Richtung. In Simon regte sich nackte Panik, er erbrach sich. Etwa stimmte nicht mit ihm. Wieder kreischte etwas mechanisch, nur dieses mal schien es viel lauter zu sein. Die Speerschleudern an Board, schoss es ihm durch den Kopf. Alles drehte sich, er nahm nur noch alles verschwommen war. Böse Magie schoss es ihm durch den Kopf. Wieder brüllten Männer auf, wieder kreischten Kriegsmaschinen. Splitternd barst Holz, Simon richtete sich Langsam auf. Kurz sah er eine riesige dunkle Metallspitze, wahrscheinlich die eines Speeres dann wurde alles dunkel. Alrecht brüllte auf. Einer der Speere hatte Beanors Schulter getroffen und ihn gegen die Wand hinter ihm genagelt. Kreischend verblutete dieser nun. Ein anderer der ans Deck gepfählt wurde starrte ungläubig den Speer in seinem Bauch an, während Blut aus seinem Mund floss. Schreiend eröffneten die Bogenschützen und Armbrustschützen das Feuer. Die Dunkelelfen zeigten sich davon unbeeindruckt und ließen ihre Speerschleudern ein weiteres Mal aufkreischen. Ein weiterer Speer schlug in den gleichen Masten ein auf dem der Arm des Magiers hing, krachend knickte dieser nun um und begrub eine der defekten Speerschleudern unter sich. Alrecht brüllte den Bogenschützen zu dass sie mit dem Feuern warten sollten. Doch der Befehl ging im lauten mechanischen Geräusch der Repetierspeerschleudern unter. Die Waffe spuckte gleich sechs Speere auf die Piraten. Auch einer ihrer Masten wurde zu Fall gebracht. Alrecht sah sich um, es herrschte das Chaos an Deck. Nur die Elfen behielten ihre unheimliche Gelassenheit und schossen mit gleicher Präzision wie zuvor weiter. Der Söldnerhauptmann riss einem toten Bogenschützen den Bogen aus den Händen und schoss nun auch Pfeile auf das Schiff. Wieder krachte es laut als Speere in der Seite einschlugen. Die beiden Schiffe waren sich an den Breitseiten nun schon so nah dass er in die fahlen Gesichter der Dunkelelfen blicken konnte. Mit lautem Gebrüll zogen diese ihre gekrümmten Klingen. Alrecht brüllte den Nahkämpfern so laut er konnte den Befehl zum formieren zu. Sofort darauf formierten sich mitten in den Trümmern des zuvor prunkvollen Handelsschiffs die Schildwälle. Wieder kreischte etwas, doch es war keine Kriegsmaschine. Es war Greif. Der Falke setzte sich auf Alrechts Schultern. „An die Arbeit Fang!“ Mit einer schnellen Bewegung warf Alrecht seinen Bogen weg und zog sein Schwert. Kurz schien völlige Stille zu herrschen, doch nur für eine Sekunde. Denn gleich darauf eröffneten die Speerschleudern der Dunkelelfen wieder das Feuer. Knirschend brachen die letzten Balken als sich die Enterhacken sich ins Holz gruben. Ein fester Ruck erschütterte das gesamte Bot. Die Breitseite waren aufeinandergeschlagen. Die Krieger der Piraten schwemmten das Deck des Handelsschiff. Alrecht zögerte keinen Moment. Mit einer Bewegung vollführte er eine Drehung um Schwung zu 202 holen. Fang verstand dieses Zeichen und stieg mit zwei festen Flügelschlägen auf. Es dauerte nur einen Moment da bemerkte der Söldnerhauptmann dass einer der Piraten nun in Reichweite war. Mit dem Schwung den er aus der Drehung nahm ließ er seine Klinge gezielt auf die Brust des Dunkelelfen niedergehen. Dieser jedoch zog sich mit zwei flinken Schritten etwas zurück und entging mit einer unglaublichen Gewandtheit dem wuchtigen Schlag des Menschen. Der Dunkelelf gab Alrecht nicht einen Herzschlag Zeit als dieser verfehlte. Mit einem kalten Lächeln stieß dieser zu. Doch Alrecht hatte zuviel Schlachten erlebt als würde er diese Finte nicht kennen. Er warf sich mit seinem gesamten Körpergewicht zur Seite worauf auch die Klinge des Dunkelelfen ins Leere stieß. Alrecht rollte sich auf seiner Schulter ab und nutzte denn Schwung um wieder auf die Beine zu kommen. Keuchend bemerkte er dass der Elf zwar überrascht war aber keinen Herzschlag mit Zögern verschwendete. Er lachte und holte zum nächsten Hieb aus. Klirrend trafen sich der Säbel des Piraten und das Schwert des Söldnerhauptmannes. Der Söldnerhauptmann drängte den Elfen mit seiner überlegenen Körperkraft ein zwei Meter zurück, bevor dieser sich mit einer geschickten Bewegung unter der Klinge hinweg stahl und zum vernichtenden Hieb ausholte. Alrecht verlor das Gleichgewicht und stolperte. Kreischend mischte sich jedoch Fang ein. Schreiend fluchte der Dunkelelf als der Falke ihm die Klinge samt zwei Finger ausriss. Blut schoss aus dem hellen Fleisch. Alrecht, der sich bereits wieder aufgerichtet hatte, stieß unbarmherzig zu und beendete das Leben des Elfen. Adrenalin schoss durch seine Venen. Der Hauptmann erlebte ein Hochgefühl und grölte seinen Leuten zu. Diese brüllten auch auf, obwohl diese noch in die Nahkämpfe verwickelt waren. Wie Alrechts Kampfeswille war auch die Disziplin des Schildwalls trotz großer Verluste nicht gebrochen. Mit einem großen Satz hechtete Alrecht auf die Flanke des Schildwalls zu. Mit großer Wucht verpasste er einem der Dunkelelf einen Schulterstoß worauf dieser zu Boden fiel. Alrecht verschwendete keine Zeit und trat diesem einfach nur ins Gesicht. Als er spürte dass der Schädel unter seinem Stiefel nachgab stieß er sein Schwert in die Flanke eines Dunkelelfs der soeben versuchte durch die Deckung eines Schwertkämpfers zu kommen. Gurgelnd sank dieser zu Boden und spuckte schwarzes Blut. Alrecht schrie auf, eine Klinge bohrte sich mit dämonischer Präzision durch seine Schulter. Das Stahl drang durch seinen Harnisch wie eine Nadel durch das Stickzeug einer Dame. Er blickte dem höhnisch grinsendem Elfen ins blasse Gesicht kurz bevor er seine Klinge in dessen Magen rammte. Mit Kraft der Verzweiflung stieß er zu. Er spürte wie das warme Blut seine Hand entlang floss. Er spürte wie sich dessen Därme in einem Krampf krümmten. Als der Elf zu Boden sank zog er die Klinge aus der Schulter. Schmerzen explodierten in seinem Leib. Unbarmherzig versuchten ihn die Schmerzen in die Knie zu zwingen. Blanke Wut und Entsetzten stiegen in ihm hoch. Würde er nun verbluten? Hatte der Elfenbastard Gift auf seine Klinge getan? Würde er nun qualvoll verenden müssen? Fürs Nachdenken war noch genug Zeit wenn es soweit war, entschied er und packte die Kling des Elfen mit seiner rechten Hand. Fang kreischte. Alrecht wandte sich in die Richtung des Falken. Wie in Trance tat er darauf einen Schritt zur Seite. Dies rettete ihm das Leben. Denn eine Klinge schnitt durch die Luft an der 203 Stelle wo er soeben noch stand. Wut stieg in ihm hoch, mit einem kräftigen Schwerthieb enthauptete er den Elfen. Wieder schossen Schmerzen durch seinen Körper. Der Hauptmann wusste dass er stark blutete und dass er immer schwächer wurde. Simon erwachte mit fürchterlichen Kopfschmerzen. Doch richtete er sich stöhnend auf. Die Kraft schien aus seinem Körper geflossen zu sein. Er blickte sich um, die Dunkelelfen waren bereits dabei das Schiff zu entern. Wut und Verzweiflung stiegen in ihm hoch. Würde er wieder bekannte Gesichter verlieren? Nein, hier würde er es nicht zulassen. Die Wut wurde immer stärker und überschattete die Verzweiflung. Mit einem Satz stieß er nun zu den Kämpfen vor dem Schildwall hinzu. Er teilte einen Hieb nach rechts und nach links aus. Stöhnend gingen die zwei Elfen zu Boden, worauf sich drei andere umwandten. Ein Trommelfeuer aus geschickten, angetäuschten oder kräftigen Säbelhieben gingen nun auf den Paladin nieder. Die Wut, der Zorn in ihm wurde immer größer. Seine Angst schwand, er wusste er versank immer mehr in den Abgründen des Wahnsinns. Brüllend stieß er zu und versenkte sein Schwert in der Brust des Elfen vor sich. Klirrend prallten die Säbel an seiner Rüstung ab. Mit einer Drehung jagte er das Zwergenstahl in die Seite des linken Elfen. Es schmatzte laut als er sein Schwert aus dem Kadaver des Piraten befreite. Blut troff von seinem Arm. Es war noch warm. Knurrend verpasste er dem Elfen zu seiner rechten einen Fausthieb. Dieser stand nur da, verblüfft von der Kraft des Menschen. Knackend grub sich die Faust in dessen Gesicht. Blut schoss aus seiner Nase und aus seinem Mund. Doch Simon lies ihn nicht lange leiden, mit einem schnellen Stich stieß er seine Klinge durch den Hals des Elfen. Simon stach wieder einen der Piraten hinterrücks nieder. Der Schildwall begann unterdessen die Dunkelelfen immer weiter zu ihrem Schiff zurückzudrängen. Die Hochelfen hatten sich nun auch formiert und begannen den Schildwall von der Seite her mit Beschuss zu unterstützen. Pfeile hackten zwischen den Nahkämpfern immer und immer wieder in die Leiber der Piraten. Simon reihte sich im Schildwall ein. Die Dunkelelfen begannen bereits zu fliehen. Sie hatten wohl nicht mit der Gegenwehr der Söldner gerechnet. Thorgrim knurrte, mit einer schnellen Bewegung lud er die Muskete ein erneutes Mal durch. Kurz legte er an, verfolgte sein Ziel ein zwei Meter und brachte es mit einem lauten Donner zu Fall. Dieses dürre Elfengesindel kämpfte heimtückisch. Dies war nicht weiter überraschend, alle Elfen kämpfen so, dachte sich der Zwerg kurz. Wieder schob er mittels des Mechanismus der Waffe eine Patrone in die Kammer. Donner grollte wieder. Blut schoss aus dem Leib des Piraten. Er bäumte sich noch ein letztes Mal auf und sackte zusammen. Mit einer Geste der Verachtung spuckte Thorgrim auf den Boden. Dies waren keine Gegner. So schnell wie sie gekommen waren versuchten sie nun sich zurück zu ziehen. Welch üble Art einen Krieg zu führen. 204 Mit einer schnellen Geste schob er weitere sechs Patronen in die dafür vorgesehene Kammer. Knackend lud er durch, legte an und zielte. Sein Opfer war dabei einen der Hochelfen heimtückisch von hinten zu attackieren. Der Hochelf war in einem Nahkampf mit einem der anderen Piraten verwickelt. Donnernd grollte die Muskete ein weiteres Mal auf, Blut spritzte aus dem Leib des einen Dunkelelfen. Knacken. Wieder eine Kugel im Lauf. Donnergrollen. Wieder ein Leben weniger auf diesem Schiff. Thorgrim sah sich um. Die Söldner waren sehr angeschlagen. Es waren über ein Drittel der Männer gefallen und zusätzlich hatten sie ihren Magier verloren. Er hing blass an der Wand. Der Speer steckte noch in seiner Schulter. Er war ein Elf gewesen, doch dies hatte er nicht verdient. Er war eine tapfere Seele gewesen, immerhin hatte er dieses Gemetzel für ihre Seite entschieden. Thorgrim bezweifelte dass sie die Schlacht gewonnen hätten wenn das zweite Piratenschiff auch das Feuer eröffnet hätte. Viele Leben wurden durch diesen Elf gerettet. Doch seins war nicht bestimmt diesen Kampf zu überstehen. Thorgrim legte ein weiteres Mal an, wieder grollte ein Donner über das Deck. Auch Mi’m bewies sein Können im Umgang mit der Muskete. Kaum zu glauben dass er soeben für ein paar Elfen sein Leben riskiert hatte. Thorgrim spuckte aus. Er sah zu Mi’m hinüber. Sie hatten gesiegt. Sie hatten die Piraten geschlagen. „Paladin Freigreif, Ihr habt gut gekämpft und Eure Männer waren eine tapfere Unterstützung.“, bemerkte der Kapitän in seiner Kabine beiläufig. Wut stieg in Simon hoch. Wie konnte er wagen so respektlos und herabsetzend von den Taten seiner Soldaten zu reden. Sie hatten tapfer gekämpft und das Rückgrat des Kampfes gebildet. Das steinerne Gesicht des Paladins zog die Aufmerksamkeit der gesamten Anwesenden auf sich. Mit rauer Stimme erwiderte er, „Nun, ich möchte behaupten dass Ihr und Eure Soldaten die Unterstützung wart. Immerhin waren es meine Soldaten die beinah ganz alleine die Angreifer zurück drängten. Oder habt Ihr vergessen wer den Schildwall gebildet hat?“ Er wartete kurz ab, jedoch fuhr er fort als der Elfenkapitän Luft holte um zu antworten, „Das waren die Soldaten die für einen Hungerlohn ihr Leben ließen um Euch zu verteidigen. Das waren die Soldaten unter meinem Befehl.“ Der Kapitän lächelte ihn kurz an, „Nun das Söldnerleben verspricht kein langes Leben. Es verspricht nur schnellen Reichtum. Doch dass muss ich Euch wohl nicht erklären.“ Simon sah dies als direkte Provokation an. Wie konnte es dieser überhebliche Elf nun, nach diesen großen Taten der Krieger, wagen herablassen über sie zu sprechen. „Wagt es nicht so zu sprechen.“, drohte Simon barsch. Er sah im nächsten Moment ein dass dies ein großer Fehler war. Es würde den Elfen nur darin bestätigen dass die Menschen eine primitive Rasse waren. Die noch so viel von ihnen zu lernen hatten. Doch Simon fuhr schnell fort um die Blöße zu mindern, „Ihr habt uns angeheuert und uns nicht darüber aufgeklärt dass Ihr mit diesen massiven Angriffen gerechnet habt.“ Der Hochelf sah Simon kurz an bevor er antwortete, das kantige Gesicht des Kapitäns war blass und kalt, doch loderte in dessen Augen eine Flamme. „Nun, man kann nie wissen wann diese Piraten zuschlagen und wann nicht.“ Simon stand auf, die Wut schien jeden Moment in ihm durchzubrechen. Sein Gesicht wurde zur zornverzerrten Fratze. „Glaubt Ihr etwa ich habe nicht bemerkt dass Ihr eigene Quartiere für Soldaten an Board habt. 205 Dieses Schiff ist bestens ausgerüstet um einen Angriff zu überstehen. Jedoch fehlte es Euch wohl nach der Anreise an der nötigen Mannzahl um diese Werkzeuge auch noch zu nutzen.“ Der Kapitän antwortete mit ruhiger Stimme. Hätte der Zorn in Simon nicht in solchen Ausmaßen gelodert wäre er ängstlich verkrampft. „Ihr habt darum gebeten dass wir Euch überfahren. Wir haben eingewilligt gegen einen kleinen Dienst den Ihr Söldner mit Leichtigkeit hinter euch gebracht habt. Ihr lebt noch, beruhigt Euch bald werdet Ihr ankommen.“ Doch der Paladin beruhigte sich nicht. Es waren tapfere Männer gestorben. Mit Abscheu dachte er daran wie schnell das Leben Beanors enden musste. Er hatte so tapfer gekämpft. Doch einer der Speere beendete sein Leben mit grausamer Leichtigkeit. Simon setzte diesem entgegen, „Wie könnt Ihr nur behaupten dass wir dies mit Leichtigkeit hinter uns gebracht haben. Mächtige Magie brachte eines der Schiffe zum kentern. Der Angriff des zweiten Schiffes kostete viele Leben. Auch der Magier der so schnell eines der Piratenschiffe versenkte kam dabei ums Leben.“ „Nun, dass tut mir Leid. Er war bestimmt ein Meister seines Faches doch dies ist das Risiko des Söldnerlebens.“ Simon schnellte auf den Kapitän zu und packte diesen am Kragen. Dieser blickte ihn nur kalt an. Drohend ballte Simon seine rechte Faust. „Wagt es nicht noch einmal mich als Söldner zu bezeichnen. Ich bin Paladin im Dienste Sigmars und des Imperators. Ich bin nicht auf der Suche nach Reichtum und Gold, ich bin am Weg um den dunkelsten Schrecken zu begegnen. Ich tue dies weder für Gold noch für Reichtum. Ich tue dies weil es mir mein Innerstes befiehlt.“ Der Hochelf befreite sich mit einer geschickten Bewegung aus dem Griff des Paladins, „Nun, Ihr seid mir zuviel Rohling um Euch mit den dunklen Mächten zu messen. Ihr habt nicht die Ausdauer und den Willen zu siegen.“ Spottend antwortete Simon, „Ich nehme an Ihr habt es.“ „Nun, ich habe vor zweihundert Jahren gegen das Chaos gekämpft. Ich weiß was Euch erwartet.“ Der Paladin schüttelte nur den Kopf, „Ihr wisst nicht welche Schrecken in diesem Moment wüten, welche Schrecken in diesem Moment erwachen und Ihr wisst nicht welche Schrecken noch kommen werden. Niemand außer die dunklen Götter und Sigmar wissen das.“ Der Elf lächelte, „Glaubt Ihr tatsächlich dass Ihr in eurem kurzen Leben mehr erlebt habt als ich?“ Simon sah ihn noch immer gerade an, „Nun ich denke nicht dass Ihr mit den Prinzen unter den großen Chaosdämonen gerungen habt. Mit dem größten aller Tzeentchdämonen.“ Die elfische Besatzung schien bei diesem Wort zu erzittern. „Ich glaube nicht dass Ihr den größten unter den Verpestern gesehen habt. Dass ihr gegen seine unzähligen Diener der Seuchenhorden gekämpft habt. Die Schrecken der Seuchen erlebt habt. Oder habt Ihr das? Wisst Ihr was eure Heimat erwartet? Ich nicht und doch werde ich mich dem in den Weg stellen.“ Der Kapitän sah ihn für eine, vielleicht zwei Minuten still an. „Nein. Jedoch, Euch sei unser Dank für eure Dienste gewiss.“ Damit verabschiedete er sich. 206 Kapitel 31 Trügerischer Friede Simon sah sich den Bericht von Alrecht genau an. Es schmerzte ihn als er wieder und wieder die Liste der Gefallenen las. Zwölf Mann waren gefallen. Vierzig waren verletzt, siebzehn davon schwer. Die Elfen taten was sie konnten. Die Waldelfen die mitreisten vollbrachten wahre Wunder. Simon stand auf. Die Bürde des Anführers lastete schwer auf seinen Schultern. Es bedrückte ihn dass er wieder die Verantwortung für so viel Tod trug. Jedoch besonders belastete ihn dass er während dem Kampf zusammengebrochen war. Sein Herz schien von einem Fels zerquetscht zu werden bei dem Gedanken dass er vielleicht Leben hätte retten können. Er schüttelte kurz den Kopf, es war an der Zeit auf andere Gedanken zu kommen. Mit schnellen Schritt verließ er die Kabine und stieg die Treppen auf Deck. Es war nun schon gute drei Wochen her dass sie von den Piraten attackiert wurden. Bald würden sie das Reich der Hochelfen erreichen. Angst machte sich in dem Menschen breit. Nackte Panik fraß an seinen Eingeweiden. Mit zusammengebissenen Zähnen erinnerte er sich an die Schlacht vor dem Wald Lorens. Welch ein Blutvergießen. So viele gute Soldaten mussten sterben und dies auch noch umsonst. Er konnte auch dem Tod der Tausenden vor Karak Ungor nicht allzu viel Gutes abgewinnen. Jedoch tröstete er sich mit damit dass sie die Welt vor einem der Geißeln befreit hatten. Es war schon etwas erhebendes wenn man daran dachte welchen Dienst er dem Imperium getan hatte. Mit viel Mut, Geschick und Kraft hatte er sich dem Dämon in den Weg gestellt und hatte ihn besiegt. Kurz erschrak Simon, es hatte begonnen. Die Einflüsse des Chaos begannen bereits ihre Wirkung zu zeigen. Die Dämonen schienen immer etwas vorauszuschicken. Wenn es sich um eine Tiermenschenhorde hielt war dies noch das ungefährlichste. Dies alleine war eine erschreckende Tatsache. Denn diese Bestien waren schreckliche Gegner, die keinen Fehler verziehen. Sie schlugen mit primitiver Brutalität und tierischer Blutlust zu. Schnell und gewaltvoll. Doch diese Gegner konnte man sehen. Man konnte ihnen die Klinge entgegenstrecken. Man konnte sich auf seine Fähigkeiten im Umgang mit dem Schwert verlassen, man konnte auf seine Rüstung vertrauen. Diese Gefahr konnte mit einem einfachen Hieb gebannt werden. Auch wenn diese grausamen Geschöpfe dunkle Artefaktwaffen trugen. Mit Grauen im Herzen erinnerte sich der Paladin an die Opfer der schwarzen Klinge vor den Mauern Karak Ungors, deren Seelen versklavt wurden. Doch vor dem Wald Lorens hatte sie etwas noch gefährlicheres erwartet. Es war der Seuchennebel. Es war eindeutig spürbar wie er in einen einfloss, sich festsetzte und einen immer schwächer werden lies. Doch selbst dies war nichts im Vergleich zu dem was ihnen jetzt bevorstand. Es war wie mit Benjamin nur dass es dieses Mal einen jeden treffen konnte. Simon lies seine Sinne kurz wieder ausfahren. Er konnte genau spüren wie sich die Einflüsse des Bösen auf sie legten. Er wusste dass dieser Dämon verschlagen den Menschen an einer empfindlichen Stelle packte. 207 Dies war seine Fehlbarkeit. Während Tzeentch versuchte sie mit ewigen Wandel und versponnen Netzen aus Intrigen zu hintergehen wählte Slannesh einen viel direkteren wenn nicht minder verschlagenen Weg. Mit Schmeicheleien, mit Verführungen erschleicht er sich die Seelen der Menschen. Erfüllt ihre geheimsten Wünsche, ihre geheimsten Fantasien im Austausch gegen deren Seele. Simon spürte dies ganz klar. Er wusste das dies nicht passender sein könnte. Welches Volk war den schon so eingebildet wie das der Elfen. Jedoch, überlegte sich Simon, sie hatten viel zu Stande gebracht. Ihr Reich hatte bereits eine überwältigende Größe besessen. Sie waren an der Seite der Zwerg Weltherrscher gewesen. Kurz schüttelte Simon den Kopf, doch wie alles hatte auch dies sein Ende gefunden. Intrigen, Brüderkriege, Tod und Verwüstung hatten auch bei ihnen Einzug gehalten. Mit immer größerem Zweifel starrte er auf den kleinen bewaldeten Fleck in der Ferne. Würden sie überhaupt etwas ausrichten können? Simon nickte, natürlich. Kein Volk, mit Ausnahme der Zwerge war zu solch einer Disziplin fähig wie die Elfen. Dies galt für jeden einzelnen. Stolz, Ehre und Weisheit verband diese Wesen. Manche wandelten auch schon über Tausend Jahre über diese Welt. Sie waren stark im Geiste, sie würden Stand halten. Herold sah kurz in die Ferne. Sie waren dem Ketzer auf den Fersen. Sie würden ihn stellen und töten. Der Inquisitor lächelte kalt. Bald würde er ihn haben, bald. Klirrend marschierte Alrecht los. Sie hatten die Insel endlich erreicht. Sie waren in einer kleinen Provinz an der östlichen Küste an Land gegangen. Das Nest besaß einen unaussprechlichen Namen den Alrecht nicht behalten hatte. Er zuckte kurz mit den Schultern und lächelte erheitert als er feststellte dass er soeben ein Selbstgespräch geführt hatte. Im nächsten Moment, traf ihn die Realität mit voller Härte. Die Toten wurden von Board geschafft. Es waren zwei Männer am Vormittag ihren Verletzungen erlegen. Die verzerrten Gesichter zeigten das sie um ihr Leben gekämpft hatten. Jedoch hatten sie verloren. Der eine war vom Bauch bis zur Schulter aufgeschlitzt worden. Es war ein Wunder dass er nicht sofort gestorben war. Der zweite hatte einen Stich in die Brust erlitten der ihn ersticken lies. Mit einer kurzen Geste des Respekts erwies er den Männern die letzte Ehre. „Fang!“, brüllte er gleich darauf. Der Vogel antwortete mit einem lauten Gekreische. Es war an der Zeit die Mannschaft zu formieren. Er wusste dass ihnen noch ein langer Marsch bevorstand. Soviel er gehört hatte planten sie nach Yvresse zu marschieren. Dort sollten sie dann das erste mal auf eine höhere Stelle der Hochelfen treffen. Er dachte mit Schrecken an das letzte Zusammentreffen mit einer Armee der Elfen. Die Waldelfen hatten waren nicht dazu bereit sich herabzulassen und mit ihnen den großen Ansturm zu erwarten. Sie tauchten erst auf als es schon verloren war für sie und die Bretonen. Nun, wahrscheinlich kämpften sie noch immer um ihren Wald. Es schien ein ewiger Kampf in ihrem Wald zu sein. Für jeden Elf der erschlagen wurde tauchten 208 zwei weitere auf um den Tod ihres Kameraden zu rächen. Es war ein unerbittliches Volk. Es war nachtragend und beängstigend hasserfüllt. Ihnen schien jeder Ast in ihrem Wald mehr zu bedeuten als ein Mensch. Kein Lebewesen durfte einen Baum fällen, kein Lebewesen durfte die Natur entehren. Lächerlich dachte Alrecht kurz. Es waren schlimme Kämpfe gewesen, ihnen zur Seite zu stehen wäre das Mindeste gewesen. Der Söldnerhauptmann atmete tief ein. Es war Zeit aufzubrechen. Doch die lahme Manschaft träufelte nur langsam Mann für Mann von Board. Es war eine anstrengend Angelegenheit. Simon hatte sich an Deck so postiert dass er die Leute gut im Überblick hatte. Sein Profil hatte sich geändert. Seine Augen waren schon lange nicht mehr von jungendlichem Leichtsinn erfüllt. Er wirkte schon ewig nicht mehr wie ein junger überzogener Mann der sich der Ernsthaftigkeit seines Ranges und Aufgabe nicht bewusst war. Simon war ein ernstzunehmender Paladin geworden, ein Mann der schwer an seiner Verantwortung zu tragen hatte. Wahrlich, der Paladin war nicht mehr die vom Wahnsinn erfüllte Kampfmaschine. Jedoch besaß er noch immer die gleiche Stärke. Seine langen Haare waren ungepflegt, sein Bart verfilzt und er hatte Augenringe. Und doch, er strahlte immer noch eine gewisse Autorität aus. Eine gewisse Macht. Manche Menschen waren ihr ganzes Leben auf der Suche nach solch einer Ausstrahlung. Jedoch, welcher Mensch konnte behaupten sich bereits mit großen Chaosdämonen gemessen zu haben und noch immer der Herr über seine Seele zu sein? Nicht all zuviel Krieger und noch weniger Menschen. Die Soldaten hatten sich in Viererreihen aufgestellt und sich in kleinen Formationen zu je fünf Glied in Marsch gesetzt. Simon führte die Kolonne mit dem Kapitän der Hochelfen an. Er schien wieder eine hitzige Diskussion mit dem Elfen zu führen. Es war seltsam, doch jedes einzige Mal wenn Simon für seine Mannschaft eintrat, sich hervor hob durch Sorge um seine Soldaten wurde er Alrecht sympathischer. Immer und immer mehr fragte sich der Söldnerhauptmann was er gegen den jungen Ritter gehabt hatte. Fang putze sein Gefieder, er schien von Alrechts Grübelei Notiz genommen zu haben. Doch interessierte es ihn anscheinend nicht. Der Raubvogel sah sich um. Alrecht wusste nicht viel über die Insel der Hochelfen. Er wusste nur dass sie eine mächtige Magie aus deren Zentrum beschützt. Es Dämonen und anderen Kreaturen des Chaos es beinahe unmöglich machte hier einzufallen. Nun, all dies hier war eine einzige Hochburg bemerkte der Mann. Jeder einzige Ort war von Krieg und Kriegern beherrscht wurde. Das Imperium war behütet genug. Manche Leute glaubten nicht einmal an die Existenz des Chaos und dies war wohl das gefährlichste was man tun konnte. Die Horden der Tiermenschen warteten nur in den Wäldern hervorzubrechen. Orkhorden streifen durchs Land. Und doch sind die Städte so beschützt und sicher. Glauben ihre Bewohner jedenfalls. Alrecht wusste aus genauen militärischen Berichten das Nuln beinahe gefallen wäre bei einem Angriff der Rattenmenschen. Erschreckender Gedanke. Wie konnte es nur so weit kommen? Nuln, eine Hochburg der Technicuse. Die Akademie stand dort. Eine der größten und vor allem wichtigsten Erzeuger für Kriegsgerät im gesamten Imperium. 209 Nirgends sonst spielen sich wahnsinnige und geniale Ingeneure auf und bauen Mordgeräte. Der Söldnerhauptmann spuckte während dem Gehen aus. Es ist tatsächlich so, um ein Gerät zu erfinden das nur dem Zweck töten dient muss der Geist von Wahnsinn benebelt oder von Genialität besessen sein. Mit Unbehagen dachte er an die Höllensalvenkanone. Sie war wohl eines der schrecklichsten Tötungswerkzeuge dass der Imperator aufwarten konnte. Donnernd brechen die Kugeln aus dem Lauf hervor um dann mit dieser Wucht mechanisch das nächste Rohr in Position zu bringen. Schnell, stark und tödlich. Mit Unbehagen sah sich der Söldnerhauptmann um. Welche Gefahren wohl hier in diesem Wald lauerten. Welche Gefahren auf diesem Eiland auf sie warteten. Alrecht sah gen Himmel. Die Sonne schien. Die Sonne schien, bemerkte Simon beinah beiläufig als er sich mit dem Kapitän des Schiffes unterhielt. Die Insel schien einige Gefahren zu bergen. Jedoch nicht in der Form von bizarren Kreaturen sondern mehr in Form von weiten verwirrenden Waldwegen. Verflucht, dachte Simon bei sich. Auf den Marsch war es sehr still. Die Krieger schwiegen. Auch der Kapitän hatte das Gespräch bereits beendet. Es war seltsam. Sie würden noch sehr weit marschieren müssen doch all die Anstrengungen machten Simon nicht so zu schaffen wie die Gewissheit dass sie auf höhere Führungspersönlichkeiten, die kooperativ handeln würden, hoffen mussten. Es war schon seltsam. Simons Kraft, Geschicklichkeit und vor allem seine Kampfeskunst wurde immer größer und beträchtlicher während die Armee der er angehörte immer kleiner und kleiner wurde. War dies wohl das Schicksal eines jeden Kriegers? Wohl kaum, er hatte noch nie von Armeen gehört die aus zwanzig Elitesoldaten bestanden hatten. Doch Simon widerfuhr genau dies. Vor Karak Ungor gehörte er einer riesigen Armee von Abertausenden Mann an. Die Schlacht vor dem Wald Lorens bestritt er mit ungefähr viertausend Soldaten. Nun hatte er nur noch um die Hundert unter seinem Kommando. Ein beunruhigendes Gefühl. Denn mit jedem Soldaten der stirbt, stirbt ein Mensch, Zwerg oder Elf mit dem man eine persönliche Vergangenheit teilt. Diesen Kriegern begegnete man jeden Tag, man kannte ihre Gesichter, man kannte ihre Gewohnheiten und Eigenschaften. Natürlich erwies sich dies dann bei Problemen als äußerst praktisch da man die Qualitäten der Mannschaft kennt. Doch, wenn dann einer von ihnen stirbt, was unausweichlich ist in einem Krieg, trifft es einen ein jedes Mal wie ein Schlag mit einem Hammer. Das schreckliche Gefühl des Schmerzes kannte Simon nur zu gut. Mit schwerem Herzen dachte er kurz an das freundliche bartumringte Gesicht von Patrick. Er vermisste den alten Ritter. Dieser Mann hatte ihm soviel Rückhalt gegeben, hatte ihm soviel Kraft gegeben und Mut um weiterzumachen. Doch ein Beil beendete sein Lebe. Mit einem wuchtigen Schlag wurde die Rüstung durchschlagen, Haut zertrennt und Innereien gespalten. Simon wurde schlecht bei dem Gedanken. Doch die Bestien des Chaos kannten keine Gnade. Simon schüttelte den Kopf. Doch nicht nur Bestien des Chaos erschlugen Menschen. Menschen taten dies gleichfalls. Mit etwas Wehmut vermisste Simon seine alte naive Einstellung und das reine Bild des imperialen Bürgers. 210 Eines gebildeten, stolzen, braven und reinem Menschen. Der sein Leben für den Imperator und Sigmar geben würde. Doch Simon kannte nun schon die wahren Gesichter der Leute des Imperiums. Verschlossene und dumme Ochsen die von hohen Stellen zur Arbeit getrieben wurden. Der Magen des Paladin krümmte sich bei dem Gedanken dass das System fehlerhaft war. Es war ein bedrückendes Gefühl wenn alles an das man glaubte durch einen einzigen Gedanken in Frage gestellt wurde. Simon spuckte aus. Nein, das System des Imperiums konnte nicht so falsch sein. Es brachte ja auch viel Gutes hervor. Beziehungen zu anderen Völker und deren Eingliederung. Verteidigung der Bürger gegen Aggressoren. Simon schüttelte abermals den Kopf. Mit Enttäuschung und Hass dachte er an Kultisten und anderen Abschaum. Diese Menschen waren nicht nur Verräter an Sigmar und dem Imperium, viel mehr waren sie Verräter an der Menschheit und der Natur. Jeglicher Kontakt mit dem Chaos beinhaltete böse und dunkle Energie. Diese wandelt, vergiftet die Menschen. Sie zerstört sie innerlich. Simon sah auf. Schweiß stand ihm auf der Stirn. Sie schienen schon eine Weile zu marschieren. Sie würden wahrscheinlich bald ankommen. Alrecht staunte, weiße Wälle aus glattem Stein ragten aus dem Boden zwanzig Fuß hoch in den Himmel. Schwere Geschütze standen auf schlanken hohen Türmen die mit jeweils drei Mann bemannt waren. Bald schon war die kleine Gruppe von den zahlreichen Spähern der Türme bemerkt worden. Dunkle Töne aus Hörnern hallten durch den Wald, dicht gefolgt von hohen schrillen Hornstößen. Es klang wie ein Warnsignal da es so dringlich klang. Der Söldnerhauptmann starrte kurz auf das Tor. Es bewegte sich nicht, sie schienen es nicht zu öffnen. Er wusste dass ihre Truppe kaum mehr eine Bedrohung für solch eine Stadt sein konnte und dass dies die höhere Gewalt der Hochelfen genauso gut einschätzen konnte. In nur wenigen Momenten konnte die Truppe von den Geschützen der Türme auseinander genommen werden. Es reichte nur ein Befehl und das Ende war besiegelt. Doch dieser kam nicht. Mit nur wenig Geduld blickte sich der Söldnerhauptmann um. Simon, den Alrecht nun schon etwas zu Kennen glaubte, starrte mit steinerner Mine auf die Wand. Doch nein, er schien die Befestigung innerlich zu prüfen. Sie vor seinen Augen zu stürmen um dann im nächsten Moment aus der Sicht des Verteidigers Gegenmaßnahmen einzuleiten. Es war auch ihm in einem Sekundenbruchteil klar dass diese Truppe weder eine Chance gegen ein Chaosheer noch gegen diese Feste hatte. Simon blickte sich um. Die Blicke von Alrecht und ihm trafen sich. Sofort wurde dem Söldnerhauptmann klar was los war. Sie würden nicht eingelassen werden. Ein weiterer Hornstoß. Kurz herrschte Stille. Plötzlich das Knacken eines großen schweren Mechanismus. Die Flügel des Tores begonnen sich nach innen zu öffnen. Bewaffnete Wachen starrten sie mit einem durchdringenden Blick unter ihrem spitzen Helm hervor an. Simon ging einen Schritt vor seine Männer und wandte den Speerjunkern kurz den 211 Rücken zu während er zu seiner Truppe sprach. „Vergesst nicht, wir sind hier nicht in Sicherheit. Wir gehen nun in die Höhle des Löwen.“, ernst nickte er ihnen noch zu bevor er sich wieder den Speerträgern zuwandte. „Wo ist euer Kommandant?“ Aus der Menge der Speere trat ein selbst für die Elfen großer Mann hervor. Er überragte sie um ungefähr einen halben Fuß. Seine Glieder waren lang und zart, jedenfalls schienen sie so. Die Augen des Kommandanten waren kleine Schlitze. Unter den blank polierten Panzerplatten befand sich weiß strahlendes Gewand. Er trug zusätzlich noch einen Umhang. Mit einer gewandten Bewegung stand er vor Simon. Dieser versteckte seine Verblüffung über die rasche Bewegung. Sie schien fast unwirklich so geschwind hatte sich dieses Subjekt bewegt. Alrecht grübelte bereits über mögliche Schwachstellen dieses Gesellen und entschied das dieser Elf wohl die Sache eines Bogenschützen war wenn es tatsächlich zum Kampf kommen sollte. Alrecht ging auch einen Schritt auf den Elfen zu. Simon und der Elf blickten sich stur an bis Simon kurzerhand die Initiative ergriff. „Seid mir gegrüßt Kommandant, mein Name ist Paladin Freigreif. Ich bin Kommandant dieser Truppe wir sind gekommen um euch beim Kampf gegen den Ansturm des Chaos zu unterstützen.“ Der Elf blickte ihn mit einem verächtlichen Blick an, „Nun Kommandant …“ Der Elf sprach Kommandant mit solch einer Weise von Spott und Hohn aus dass Simon genau spürte auf was dies abzielte. Simons Gesicht jedoch blieb steinhart. „ … Ich bezweifle dass Euer Trupp etwas zu unserer Sicherheit beitragen kann.“ Der Paladin grübelte kurz, „Nun wie viel kampfkräftige und vor allem im Ansturm von Chaostruppen erfahrene Soldaten habt ihr? Diese Truppe ist die Elite die jeglichen Kampf mit den Ausgeburten des Chaos überlebt hat.“ Der Elf nickte kurz, „Seid mir gegrüßt Paladin, mein Name ist Helandrohel.“ Thorgrim blickte sich um. Etwas gefiel ihm an der ganzen Situation nicht. Er wusste zwar dass die Elfen schwächlich und vor allem dumm in ihrer Kriegeskunst waren. Doch diese alten Narren hatten auch schon begriffen dass man eine doch noch relativ große Streitmacht nicht so einfach in seine Mauern einlässt. Das ganze Gehabe gefiel ihm nicht. Die Elfen waren keinem Volk das man trauen durfte. Sie spinnen Intrigen und hintergehen einen nur allzu schnell. Der Zwerg schulterte seine Muskete und blickte sich um während er in die Stadt einmarschierte. Sie war leer. Warum sollte eine solch riesige Stadt so leer sein. Die Lage wurde immer unbegreiflicher für Thorgrim. Dies erschien ihm mehr als unlogisch. Er wandte sich um, die gesamte Truppe war nun in der Stadt. Die Flügel des Tors schlossen sich langsam. Der Zwerg blickte sich ein weiteres Mal um. Die Lage war äußerst verdächtig. Sie würden wohl zur Stadtverwaltung marschieren. Wo sie auf den höchsten ihrer Adeligen treffen würden. Diesem würde Simon und Alrecht dann beratend zur Seite stehen. Weite lange Treppen führten zu einem riesigen weißem Gebäude. Lange Säulen stützen dass Gebäude mit den spitzen Tor und Fensterbögen. Wachen in schimmernd festlicher Uniform flankierten die Eingänge. 212 Dies war also ihr Regierungsgebäude. Er war schon gespannt wie sie die Information aufnehmen würden. Wie würden sie wohl reagieren wenn sie erfuhren dass ihnen ein langer und beschwerlicher Krieg bevorstand. Es würde lange dauern den Anführer hier dazu zu bringen ihnen Vertrauen zu schenken. Immerhin waren sie nicht mehr als irgendwelche Fremde die aus der alten Welt kamen. Hier hatte ihr Wort wahrscheinlich nicht einmal den Wert eines Steins und da sie Menschen waren war ihre Meinung noch weniger wert. Die Waldelfen, die zur Erfüllung der Mission mit ihnen mitreisten würden wohl auch keine Stütze bei den folgenden Gesprächen sein. Das Volk der Waldelfen kennt weder für das Imperium noch für das Reich der Hochelfen ein gutes Wort. Jedoch waren sie Elfen. Die Hochelfen würden ihnen vielleicht Respekt gegenüber bringen. Der Paladin bezweifelte dass sie ihm welchen entgegenbringen würde. Nun, er sollte vielleicht seine Erfahrung im Umgang mit dem Chaos zur Sprache bringen. Doch wo lag diese? Er hatte schon in zwei Schlachten gekämpft. Er hatte viele Freunde darin verloren und dabei einen Großdämon besiegt. Welche Erfahrung hatte er diesem uralten Volk voraus? Mit welcher Berechtigung drang er überhaupt in ihr Gebiet ein? Nun, dies war eine einfach zu beantwortende Frage. Er war hier um ihnen die Gefahr vor Augen zu führen. Es würde wohl nicht mehr lange dauern bis das Chaos kommt. Das Problem dabei ist das niemand die Form kennt der Angreifer. Die Prophezeiung spricht von Slanesh. Wie würde wohl eine Armee des Gottes der Wohllust und Völlerei aussehen? Wie würden die verunstalteten Wesen töten? Simon kratzte sich am Kinn. Sie waren nun eingetreten. Die Mannschaft wurde auf Plätze verwiesen während einer der Schreiberlinge, der an einem Pult gesessen haben muss bevor sie eintraten, den Saal verließ. Nach einigen Momenten kam er mit einem Elfen in einer weißen Robe wieder. Dieser hatte sich einen silbernen Mantel übergeworfen, seine langen blonden Haare fielen ihm vors Gesicht. Simon konnte spüren dass dieses Lebewesen eine enormes magisches Potential besaß. Simon trat auf ihn zu, „Seid mir gegrüßt. Mein Name ist Paladin Freigreif. Ich bin gekommen um mit der Obrigkeit hier zu sprechen.“ Der Elf nickte nur kurz, „Nun sprecht.“ Simon antwortete höflich jedoch bestimmt, „Dürfte ich erfahren mit wem ich die Ehre habe?“ Der Elf nickte erneut, alles zu seiner Zeit, nun sprecht. Simon wusste nicht wie er reagieren sollte. Dieser Elf stempelte ihn soeben zu nichts mehr als einen Dienstboten ab. War er für dies so weit gereist? Hatten so viele Soldaten für diese Schmach ihr Leben verloren? Nein, beantwortete Simon sich selbst. „Nun, versteht mich nicht falsch. Jedoch werde ich nicht berichten wenn ich nicht weiß wem ich berichte.“, antwortete Simon. Die Miene des Elfen wurde kurz düster, „Nun ich bin ein Mitglied des Stadtrats. Mein Name ist Olanoath. Nun berichtet.“ Simon nickte, „Es ist mir eine Ehre, Stadtrat. Wie Ihr wisst bin ich von weit her gekommen. Meine Truppe und ich haben dafür viele Strapazen und Gefahren auf uns genommen. Wir sind durch zwei große Schlachten gegen das Chaos gewandert. Eine davon tobt noch immer vor dem oder besser gesagt im Wald von Lorens. Euch steht noch eine größere Belagerung von Chaostruppen bevor. Glaubt mir.“ Der Stadtrat nickte nur kurz, „Glaubt mir, unser Eiland ist mehr als gut geschützt gegen jeglichen 213 Einfluss des Chaos. Nichts wird unsere Schutzwälle durchbrechen können. Glaubt mir, ich weiß wovon ich rede.“ Simon nickte nur kurz, „Habt Ihr schon einmal beobachtet welche Macht in dem Fingerschwenk eines Dämonprinzen liegt?“ Der Stadtrat nickte wieder. Simon fuhr fort, „Habt Ihr schon beobachtet welche Macht ein großer Dämon besitzt?“ Der Stadtrat ließ seine Stirn kurz in Falten fallen, „Nun …“ Simon fuhr wieder fort, „Nun kombiniert die Macht beider und ihr kennt das Maß der Bedrohung des Anführers der hier auftauchen wird.“ Der Elf nickte kurz. „Wir sollten den Rat einberufen um über die Sache diskutieren zu können. Wärt Ihr und eure Männer so freundlich ein Quartier zuteilen zu lassen? Morgen würde der Rat einberufen werden.“ Simon nickte nur, „Gut. Also zeigt uns unsere Unterkünfte.“ Olanoath stand an der Brüstung des Aussichtsturms am Westtor der Stadt. Dies war sein liebster Platz um über alles nachzudenken. Es war klar dass die Insel von mehr als nur den magischen Schutzwellen geschirmt war. Die Stromschnellen vor der Küste würden jedes Schiff, das ihre Tücken und Wege nicht kannte, an den Felsklippen zerschellen lassen. Doch dem Stadtrat war nur eins zu bewusst. In den letzten paar Monaten häuften sich solche Vorfälle. Es schien so als hätte die Vorhut einer Flotte versucht zu landen. Er hatte die Zahlen nur zu gut im Kopf. Zweiundsechzig hatten es versucht. Der Elf ließ sich die Zahl durch den Kopf gehen. Zweiundsechzig Schiffe der Barbaren hatten es versucht. Eine ungewöhnlich hohe Zahl für unwissende Banditen die ihr Glück versuchen. Dahinter musste mehr stecken. Es schien tatsächlich so zu sein. Etwas bewegte sich auf die Insel zu. Olanoath hatte bereits Vorahnungen gehabt, die immer und immer stärker aufkommenden magischen Winde. Es war auf diesem Eiland zwar nichts Ungewöhnliches dass es stärker von den Winden durchwoben war. Doch, dass die Einflüsse des Chaos solche Ausmaße annahmen war schon über Zweihundert Jahre her. Die Tiere spielten verrückt, die Bewohner spüren den Einfluss und Morrslieb schien die letzten paar Monate immer und immer mehr an Kraft zu gewinnen. Dies war nur allzu schlecht. Denn es untermauerte denn Bericht des Menschen. Konnte es tatsächlich wahr sein dass eine Armee sich auf ihrem Marsch befand? Olanoath konnte sich an nichts Vergleichbares erinnern dass sein Eiland in solchem Ausmaß je bedroht hatte. Er strich mit seiner linken Hand über seine Schläfe und massierte sie. Es stand schlecht um sie. Sie hatten schon seit über drei Wochen keinen Händler mehr aus anderen Gebieten empfangen. Die Bauern klagten über die wahnsinnigen Tiere und ein Fremder predigte vom Untergang der Stadt. Es stand wirklich schlecht um sie, besonders wenn sich der Mensch nicht irrte. Simon sah sich um. Er spürte dass die Stimmung der ganzen Stadt seltsam war. Es lag etwas von Ahnung, Angst jedoch auch ungebrochnem Stolz in der Luft. Er wusste dass die Elfen schon vielerlei Art von Bedrohung getrotzt hatten. Dem Chaos, Orks und den Verbündteten des Imperiums, den Zwergen. Doch nie war ihre Heimat in solch einem Ausmaß wie nun bedroht. Es stand, um bei der Wahrheit zu bleiben schlecht um sie. Simon wusste dass diese Stadt keiner Armee die der vor dem Wald Lorens glich, trotzen konnte. Doch, Simon fasste neuen Mut, die Elfen waren Meister der Magie. Selbst er konnte spüren dass 214 diese Stadt von Energie durchwoben war. Jede Kreatur, jeder Bewohner der Stadt war voll von magischen Energien. Dies war ungewöhnlich für Simon. Seine Sinne waren in diese Richtung nicht geschult. Ganz im Gegenteil viel mehr waren sie abgestumpft und beinah verkümmert. Das einzige zu dem er ausgebildet wurde war dunkle Magie zu entdecken. Auch Vorahnungen hatte er schon einige Mal gehabt. Doch allem in allem war er nicht mehr als ein gewöhnlicher Krieger. Er schüttelte kurz den Kopf. Simon war gewachsen seit seiner ersten Schlacht gegen das Chaos. Vielerlei hatte sich geändert. Nicht nur seine Fähigkeiten im Kampf. Er trug die Waffe seines Ordens. Er war ein Ordenskrieger der dem Chaos schon einige Mal trotze. Beinahe wäre er wahnsinnig geworden. Ungern erinnert sich der Paladin an diese Zeit zurück. Der Fels der auf seinen Schultern lastete war seit dieser Zeit zwar nicht kleiner geworden doch seine Schultern waren kräftiger geworden als damals. Patrick, schoss es Simon durch den Kopf. Er hatte nie Gelegenheit gehabt sich tatsächlich von ihm zu verabschieden. Die Trauer hatte ihn damals übermannt. Kopflos stürmte er in die Reihen der dunklen Chaoskrieger. Beinah hätte er sein Leben im Kampf mit ihrem Anführer verloren. Nur knapp entkam er dem sicheren Tod. Er schüttelte den Kopf. Viel von seiner frühen Naivität war abgefallen. Beinah hätte er auch den Glauben an Sigmar verloren. Doch er sah was er alles geleistet hatte und wer außer Sigmar hätte seine schützende Hand wohl über ihn gehalten? Simon hatte mit einem großen Dämon gekämpft und überlebt. Dies war mehr als ein jeder lebendige der ihm bekannt war sagen konnte. Simon legte die Armschellen ab, so wie die Beinschellen und auch den Rest seines Panzers. Der Schmied der langsam und gewissenhaft arbeitete blickte hin und wieder auf und machte ein beeindrucktes Gesicht. Als Simon schließlich ohne Panzerung dastand fragte der Elfenschmied, „Sagt mir Paladin Freigreif, wer hat auch solch eine Rüstung zukommen lassen?“ Simon lächelte warm, Klars Bidermann. Beinahe hätte er den verrückten Mann vergessen. Wer hätte gedacht dass dieser Mann ihm solch eine mächtige Rüstung gegeben hatte. „Nun Schmied, von einem Mann namens Bidermann.“, antwortete der Paladin schließlich. Der Elf nickte nur verwirrt und fuhr fort, „Ich glaube Ihr versteht mich falsch. Ich meine welch großartige Schmied hat solch ein Prachtwerk gefertigt?“ Zorn fuhr durch die Glieder Simons. Es war klar dass diese Bedeutung die Menschen herabsetzte und davon zeugte dass dieser Elf ihnen nichts zutraute. Simon rief sich ins Gedächtnis dass diese Art der Schmiedekunst tatsächlich nicht in der Fähigkeit eines Menschenschmieds lag. Simon atmete aus, beinahe hätte er vergessen dass diese Kunst der Fertigung auch nicht in den Fähigkeiten eines Elfen lagen. Dies war eindeutig das Werk eines Zwergenschmieds. Der Elfenschmied hatte diese Bemerkung nicht abwertend gemeint. „Nun, ich muss zugegeben dass ich nicht darüber bescheid weiß wer diese ausgezeichnete Arbeit geleistet hat.“ Der Elf lächelte, „Nun, Ihr musst wissen ich habe diese Rüstung vor über Dreihundert Jahren gefertigt.“ Simon erschrak, „Ihr seid des Runenschneidens mächtig?“ Der Elf lächelte amüsiert, „Weit gefehlt Paladin.“ Er legte sein Werkzeug zurecht und wandte sich Simon zu um weiter zu sprechen, „Dies ist nicht mit dem Schmiedewerk eines Zwerges zu vergleichen. Ihr müsst verstehen, so verbohrt und einfältig die Zwerge in ihrer Art zu scheinen sein umso mehr sind sie Meister in den Gebieten die 215 sie schon seit ihrer Entstehung ausüben. Das Runenschneiden oder das Schmieden eines solchen Gegenstands erfordert die Fachkunde eines Meisterschmieds und das thaumaturgische Geschick eines Meisterzauberers. Dies liegt weit außerhalb meinen Fertigkeiten obwohl ich wohl zu ersterem gezählt werde.“ Simon nickte nur. Er wusste wer solch eine Rüstung herstellen konnte verstand tatsächlich sein Handwerk. Diese Panzerplatten hatten ihn nicht nur einmal vor dem sicheren Tod bewahrt. Er hatte es schon seit langem aufgegeben zu zählen wie oft Klingen davon abglitten. Er sah den Elfen tief in die Augen, „Euer Werk hat mir unzählige Male dass Leben gerettet. Ihr seid wahrlich ein Meister der Schmiedekunst.“ Der Elf schien sich geehrt zu fühlen. „Nun Paladin, für etwas Gold könnte ich sich wieder auf Vordermann bringen. Ausbeulen, Scharniere ölen und wenn nötig zerstörte Teile ersetzen. Simon nickte, dies war wohl eine Investition die sich auf alle Fälle lohnen würde, „Ja, bitte fangt mit der Arbeit an.“ Zurück in seiner Kammer sah sich Simon um. Er war umgekämmt und ungewaschen, sein Bart war lang und ungekämmt. So konnte er dem Rat sicher nicht gegenüber treten. Er trat in den Waschraum in seiner Kammer ein. Noch nie hatte Simon es erlebt dass ein Kammer einen eigenen Waschraum besaß. Dies konnte man wohl nur mehr als Dekadenz bezeichnen. Waren sich diese Wesen etwa schon zu fein miteinander zu baden? Er trat zur weißen Marmorwanne und entdeckte amüsiert dass dort ein Schalter war. Ein Hebel denn man hinabdrücken konnte. Aus Neugier betätigte er ihn und zu seiner Überraschung sprudelte angenehm warmes Wasser aus den inneren Seite den Beckens. Auf einer Kommode die ebenfalls im Waschraum stand entdeckte er Seifen und einige kleine Fläschchen mit Ölen darin. Simon nahm den Glaskopf ab und roch daran. Er konnte solch süßliche Düfte nicht ausstehen. Er wusste dass dies in die Wanne einzufüllen. Simon wusste auch dass es sehr untypisch war sich zu waschen. Im Imperium taten dies nur die wenigsten Adeligen. Sie bevorzugten es starke Parfüms aufzutragen und Flohpulver unter die Perücken zu streuen. Was für Wohlhochgeborene dachte Simon bei sich und stieg in die Wanne und begann sich zu waschen. Mi’m schüttelte den Kopf. Er würde sich wohl nie mit dem faden geschmacklosen Wein der Elfen abfinden, genauso wenig wie er dass wässrige und schale Bier der Menschen gutheißen konnte. Doch wie sagte ein altes Sprichwort seines Onkels, „Besser schlecht getrunken als gut gedürstet.“ Mit einem weiteren Ansatz des Glases leerte er es. Thorgrim tat es ihm gleich. Auch er hätte wohl lieber eines von Bugmanns Bieren gehabt. Ohne Grund schien jedoch Thorgrim zu lächeln. Mi’m sah ihn an und wandte sich dann um. Eine Gestalt in einem dunklen Mantel mit einer Kapuze über dem Gesicht hatte soeben die Taverne betreten. Thorgrims Lächeln verschwand er wandte sich zu der Gestalt um, „Ist es in eurem Land Sitte anderen ihren Willen aufdrängen zu wollen.“ Die Gestalt schien erschreckt zu sein, „Nun, wovon redet ihr Zwerg?“ Thorgrims Gesicht verfinsterte sich. Mi’m sah besorgt aus, was war hier nur los. „Ihr beleidigt mich Fremder. Meint Ihr etwa ich lüge?“ Der Fremde trat näher, „Nun, ich denke nur dass ihr Euch täuscht und besser weiter trinken solltet.“ 216 Mi’m wusste dass sich der Thain dies nicht gefallen lassen konnte. Es war schon schlimm genug dass sie in eine der großen Elfenstädte gereist waren doch dass nun ein Spitzohr versuchte ihn zu bevormunden war eine äußerst sensible Lage. Thorgrim spuckte dem Fremden vor die Füße und starrte ihn wütend an, „Ich gebe keinen Silberling auf euer Wort und euren Rat!“ Mi’m war erschreckt. Thorgrim hatte soeben eine der schlimmsten Beleidigungen ausgesprochen. Er hatte dass Wort und somit die Ehre des Fremden als nichtig bezeichnet. Es musste etwas geschehen bevor sich der Fremde um Kopf und Kragen brachte. „Es ist wohl an der Zeit für noch eine Runde, ich gebe sie aus Thorgrim.“, warf der junge Zwerg in die erdrückend gefährliche Stimmung. Thorgrim warf ihn nur einen düsteren Blick zu. Plötzlich flammte im Schatten der Kapuze etwas auf. Nur ein kurzer Lichtblick, jedoch nicht kurz genug als das man ihn nicht entdeckt hatte. Thorgrim schwieg und starrte den Fremden weiter an. Es schien als wäre dies ein Wettstreit wer den stärkeren Willen hatte. Das Ergebnis war klar. Nie und nimmer würde Thorgrim den Blick abwenden. Er musste unbedingt was tun. Plötzlich gebar sich der Thain auf, „Ihr seid nichts weiter als Magierabschaum. Wie könnt Ihr rückratloses Wesen es nur wagen wieder Magie anwenden zu wollen?“ Der Fremde erschrak ein weiteres Mal und warf den Mantel zurück. Thorgrim reagierte schnell und bevor Mi’m etwas tun konnte feuerte der Thain auf den Fremden. Der Donner der Muskete hallte ein paar Mal wieder. Der Fremde jedoch richtete sich wieder auf. Mi’m schüttelte den Kopf, der Thain musste absichtlich daneben geschossen haben. „Thorgrim nicht!“, Mi’m ging auf de Thain zu und versuchte ihn zur Vernunft zu bringen. Dieser funkelte Mi’m nur zornig an. Wie sollte er den Thain nur zu Vernunft bringen. Die Situation war zwar bereits aus dem Ruder gelaufen aber irgendwie musste er verhindern dass es schlimmer wurde. Plötzlich diese Explosion aus Schmerz in seinem Rücken. Wie Blitze fuhren die Impulse aus Schwäche in seine Glieder. Mi’m sank zu Boden, er spürte dass eine Klinge in seinem Rücken steckte. Mi’m realisierte dass es plötzlich still war, es wurde zudem auch kalt. Er konnte aber noch sehen. Thorgrim’s Gesicht war von Zorn und Schrecken gezeichnet. Dann wurde sein Gesicht dunkler und ein schwarzer Schleier legte sich über Mi’m. Er schloss die Augen. Er verspürte aber nicht den Zwang sie wieder zu öffnen Es wurde warm und die Schmerzen verschwanden. 217 Kapitel 32 Intrigennetz Olanoath rannte beinahe schon, dies war kaum zu fassen. Es war tatsächlich geschehen. Einer der Fremden hatte versucht einen der Hofzauberer zu töten. Es war ihm unbegreiflich wieso der Fremde dies versucht hatte. Nun, gab sich der Elf zu bedenken, es handelte sich um einen Zwerg. Jedoch konnte der Hass tatsächlich noch so tief sitzen dass man versuchte jemanden nach Tausend Jahren zu töten? Der Stadtrat schüttelte den Kopf. Dies hatte nichts Gutes zu bedeuten. Der Rat würde nun an dem Wort des Paladins zweifeln. Dies war nur zu klar, denn sie hatten jemanden über eine solch enorme Strecke in ihrer Heimat gebracht nur dass dieser dort einen Mord versuchte. Nein, der Rat würde die Augen verschließen. Nie und nimmer würden sie einen Menschen trauen der jemanden wie diesen Zwerg hergebracht hatte. Dies war schlimm, denn auf der Aussage des Paladins stützten sich die meisten Vorschläge die Olanoath heute tätigen musste. Es war klar dass eine feste Verteidigung aufgebaut werden musste. Die Elfen aus den nahe liegenden Provinzen mussten einberufen werden, die Männer mussten kampftauglich gemacht und die Welle befestigt werden. Es lag eine Belagerung vor ihnen. Olanoath konnte dies spüren. Jeder der seine Augen nicht verschließen wollte, konnte dies spüren. Doch, dies gab ihm zu bedenken. Wer sollte wollen dass diese Stadt vernichtet wird? Dies konnte wohl kaum in der Absicht eines Elfen liegen. Es würde niemand davon profitieren. Würde die Armee weiter ins Land innere marschieren würden nur weitere Leben verschwendet werden. Es würde für niemanden einen Vorteil bringen. Auch nicht für irgendwelche Adeligen die in ihrem Rang steigen möchten. Denn wenn es tatsächlich eine Chaoshorde schafft einzufallen würde es wohl niemanden mehr geben über denn man Macht ausüben kann. Doch würde dass jemanden auffallen der so verblendet ist von Machtgier? Olanoath blieb keine Zeit diesen Gedanken weiterzuverfolgen. Er war am Sitzungssaal angekommen. Er atmete kurz tief ein und betrat langsam den Raum. Er sah sich um, sein Gesicht war zu einer Maske geworden. Langsam und mit bedächtigem Schritt marschierte er an den Bewohnern der Sitzung vorbei nahm bei dem halbmondförmigen Tisch des Rates Platz. Die Stadträte begrüßten ihn formell. Er konnte deutlich spüren was ihre Geister beschäftigte. Der versuchte Mord an dem Hofzauberer, an Helroth. Das große Flügeltor wurde nun geschlossen und mit einem lauten Hornstoß wurde verkündigt dass die Sitzung nun begann. Olanoath sah sich um, der helle von sonnenlicht durchflutete Saal war äußerst hoch. Die Decke war gewölbt und das Bildnis des ersten Stadtrats war darauf abgebildet. Die Fenster waren ebenfalls sehr hoch angebracht. Die Fenster besaßen hohe Fensterbögen und klares Glas. Der weiße Marmor der überall prunkte war gemustert. Zeitweise sehr dezent mit grauen und einigen wenigen schwarzen Spritzern. Anderswo gemustert von den Blättern von Pflanzen die sich im Gestein verewigt hatten. Der Sitzungsrat erhob sich worauf sich auch die beiwohnenden Gäste erhoben. Olanoath fiel dabei das Tor ins Blickfeld. Dies war eine öffentliche Sitzung, es konnte zu jeder Zeit eingetreten werden. Jedoch jetzt nur noch durch die Seiteneingänge. Ein seltsamer Brauch, entschied er. Mit einer Ohrfeige die er sich in Gedanken verpasste versuchte Olanoath wieder zur Besinnung zu kommen. Es hieß nun Konzentration. Es würde schwer werden die anderen Ratsmitglieder von 218 einer solch enormen Bedrohung zu überzeugen. Der Vorsitzende erhob sich, „Die heutigen Punkte der Besprechung sind, die Meldung von Chaostruppen sowie der versuchte Mord an dem Hofzauberer Helroth.“ Gespannt wartete Olanoath auf die Erlaubnis zu sprechen. Der Vorsitzende fuhr fort, „Nun Olanoath, Ihr habt als erstes das Wort.“ Damit setzte sich der Vorsitzende und forderte ihn damit gleichzeitig auf sich zu erheben und zu sprechen. Olanoath fand dies die ersten Sitzungen noch aufregend und neu doch nun war dies eine eingespielte Nichtigkeit die es zu tun galt. Er erhob sich, „Nun wie Ihr alle wisst sind seit Wochen keine Händler mehr aus anderen Städten eingetroffen, zudem sind die Bewegungen von Schiffen zu beobachten. Die Häufigkeit der Versuche der Schiffe hier zu landen, deutet darauf hin dass eine Vorhut dabei ist einen Landungsweg zu erkunden.“ „Einspruch!“, damit erhob Laroan, „Wie Ihr wisst sind diese Wege nicht aufzufinden von den Fremden.“ Olanoath hatte mit solchen plumpen Versuchen gerechnet. Dies war eines der ältesten Rituale. Laroan versuchte ihn mit Fragen die nur auf den ersten Blick mit dem Thema zu tun hatten, aus dem Konzept zu bringen. Olanoath fuhr fort, „Alles zu seiner Zeit. Ich möchte weiters darauf hinweisen dass die Tiere in den Wäldern dabei sind verrückt zu werden. Immer häufiger sind Übergriffe von wahnsinnigen Tieren.“ Die Gesichter der Stadträte wurden finsterer. Nun hatte er sie wo er sie haben wollte, „Nun, diese Annahmen werden durch den Bericht eines Besuchers bestätigt. Simon Freigreif, Paladin im Dienste des Imperators, hat berichtet dass große Truppenverbände der dunklen Götter bereits zwei Angriffe geschlagen haben. Eine Armee konnte in einer tagelangen Schlacht aufgerieben werden. Die zweite Armee kämpft noch im Wald von Lorens.“ Olanoath atmete ein, „Er hat bestätigt dass die nächste große Angriffswelle unser Eiland betreffen wird. Deshalb schlage ich vor die Männer aus den Provinzen einzuberufen, sie zu bewaffnen und auszubilden während der Rest Vorräte in die Städte bringt. Zudem sind auch Botschafter in die anderen Städte auszusenden um diese zu warten und um Verstärkung zu bitten.“ Olanoath wartete kurz, es schien aber niemand zu widersprechen. Doch da stand einer der anderen Stadträte auf, „Versteht mich nicht falsch. Doch ich glaube das Aussagen eines Söldners der sich hier leicht verdientes Geld erhofft indem er sich anheuern lässt und dann doch Chaoshorde kommt, würde ich nicht allzu viel Gehör schenken.“ Olanoath blieb ruhig, er hatte genau mit solchen Aussagen gerechnet. Sie waren unhaltbar jedoch logisch durchdacht um den Redner zu verwirren, „Nun, versteht mich nicht falsch.“ Der Ton Olanoaths Stimme ließ keinen Zweifel an seiner Überzeugung, „Doch ich glaube dass das Aufeinandertreffen von solch einer Vielzahl an Zufall kaum noch ein Zufall sein kann. Weiters hat der Mensch nie Geld für seine Dienste gewünscht.“ Die Männer nickten, „Nun, dann lasst den Mensch für sich selbst sprechen.“ Eine der Seitentür öffnete sich und Simon betrat den Raum. Er hatte eine ernste Miene aufgesetzt. Der Mensch trug auch keine Rüstung, nur eine weiße Robe über die ein Amulett hing. Auf dem Emblem befand sich das Zeichen ihres Gottes, der Hammer Sigmars. Seine Haare und auch sein Bart waren gewaschen und gekämmt. Er begann zu sprechen, „Ich grüße Euch, Stadträte. Ihr versteht wenn ich mich kurz fasse mit den Floskeln der Begrüßung. Die Lage ist zu ernst als dass wir lange Zeit haben um zu debattieren. Eine gewaltige Chaoshorde ist auf ihrem Marsch. Ich habe bereits zwei solcher Horden gesehen und gegen ihre Kreaturen gekämpft. Viel Tod und Zerstörung waren das Resultat. Nun, Ihr habt nicht allzu lang Zeit. Wenn 219 die Schiffe keinen Weg finden durch die Stromschnellen und Felsenkliffs vor euren Küsten wird einer ihrer Magier einen Weg finden. Glaubt mir, ich habe bereits viel mehr an dunklem Zauberwerk gesehen als ihr Euch vorstellen könnt. Mir ist zwar bewusst welche Macht euch in der Magie zu Teil ist, doch bin ich sicher dass die Macht der Chaoshorde ausreichen wird um Ihre Truppen an Land zu bringen. Ab dem Zeitpunkt wo einer der Bestien ihren verunstalteten Fuß auf das Land setzt wird es brennen falls ihr keine Vorbereitungen trefft.“ Der Stadtrat schwieg kurz und antwortete dann, „Nun Paladin, verratet mir warum wir euch trauen sollten?“ Simon schloss kurz die Augen und fuhr fort, „Nun, verratet mir eins, glaubt Ihr etwa ich mache den langen Weg über die See, mit einigen Dutzend Toten nur um Euch hier einen lächerlichen Streich zu spielen?“ „Nun Mensch, das Chaos hat schon anders versucht auf unserer Insel zu gelangen. Wir werden Euch prüfen lassen, ob ihr unter dem Bann eines dunklen Zaubers steht wird sich dabei herausstellen.“ Simon konnte es nicht fassen. Hatten diese Elfen tatsächlich behauptet dass es wahrscheinlicher ist dass er unter einem dunklen Zauber stand, als dass eine Chaoshorde auf ihr Land zuhielt? Tatsächlich überraschte dies den Paladin nicht. Er hatte mit solchen Widerständen gerechnet. Vielleicht steckte doch etwas Wahrheit in den Aussagen der Zwerge. Die Elfen hatten wirklich eine seltsame Eigenart und die bestand aus Misstrauen gegenüber Nichtelfen. Nun, er stand sicherlich nicht unter dem Bann eines Zauberers. Der Hofzauberer betrat den Saal. Er hatte kurze Haare und trug eine lange dunkle Robe. Die Kapuze war zurückgeschlagen. Simon konnte erkennen dass der Elf unter der Robe wohl einen Verband trug. Olanoath begann zu sprechen, „Seid ihr sicher dass es eine kluge Idee ist Herolth dies zu machen? Immerhin wurde er gestern schwer verletzt und heute soll er schon wieder Magie wirken?“ Der Zauberer sah auf, „Macht Euch keine Sorgen, dies dürfte nicht allzu viel Kraft kosten.“ Daraufhin lächelte der Magier auf eine Art die Simon nicht ausstehen konnte. Der Elf stellte sich vor den Paladin und legte seine rechten und linken Zeigefinger auf die jeweilig linke und rechte Schläfe. Plötzlich spürte Simon wie etwas versuchte in ihn einzudringen. Eine Kraft die er nie zuvor so deutlich wahrgenommen hatte rammte den Wall um seinen Verstand wie ein Rammbock das Tor einer Festung. Immer und immer wieder und dann brüllte Simon auf. Es würde nicht mehr lange dauern dann hätte der Elf seinen Widerstand gebrochen. Dies konnte nicht normal sein. Warum sollte der Magier in seinen Verstand eindringen wollen um zu sehen ob ein Spruch auf ihm liegt? Der Paladin öffnete die Augen, alles war getrübt von dem schier unbegreiflich schrecklichen Schmerz der Ramme. Die Augen des Elfenmagiers waren geschlossen und ein sadistisches Lächeln lag auf seinen Lippen. Ohne lange zu zögern holte Simon zum Schlag aus und verpasste dem Zauberer einen Kinnhaken. Diese gluckste und fiel betäubt zu Boden. Wie durch ein Wunder brach der Schmerz sofort ab. Simons Bild wurde klarer, er beruhigte sich. Er konnte deutlich spüren wie sein Herz pochte. Schnell und kräftig wurde sein Blut durch die Adern gejagt. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er den Stadtrat an, „Dieser Zauberer hat versucht meine Gesinnung zu brechen, sich meines Verstandes zu bemächtigen!“ 220 Olanoath starrte ihn nur ungläubig an. Laroan lächelte kalt. Sein Plan funktionierte ohne den geringsten Patzer. Heroth fluchte. Es war eine unangenehme Tatsache dass er sich schon zum zweiten Mal verschätzt hatte. Dieser Mensch hatte mehr Widerstand bewiesen als er erwartet hatte. Dass der Zwerg nicht so einfach zu überwinden ist war von vornherein klar. Es war sogar beabsichtigt dass der Zwerg sich aufbäumte. Dass er den zweiten getötet hatte ergab sich aus der Situation. Er wollte ihn nicht töten. Es war quasi ein Unfall gewesen. Es sollte nur so aussehen als hätte ich mich währen müssen. Dass in diesem Moment der Zwerg in die Wurfbahn des Messers gerät war nicht vorherzusehen. Heroth versuchte sich weiter zu beruhigen. Er war nur ein einfacher Zwerg gewesen. Ein Fremder der ohne Einladung in sein Land gekommen war. Der Elf schüttelte den Kopf. Es war falsch so zu denken und es war falsch gewesen zu versuchen den Zwerg zu verwunden. Immer und immer mehr wurde ihm nun bewusst dass er einen Mord begangen hatte. Er war um nichts besser als seine dunklen Brüder. Er hatte ein Leben beendet und dies nur um sich und einen Mitverschwörer in Rang und Namen zu steigern. Der Elf schüttelte erneut den Kopf, es war in der Natur der Elfen sich im Rang durch Intrigen zu steigern. Doch war ein höherer Rang ein Leben wert? Etwas anderes bereitete ihm ebenfalls Sorgen. Nicht nur dass er das Leben eines Unschuldigen auf dem Gewissen hatte, dessen Last schwer auf seinen Schultern lag. Es war die Tatsache dass Olanoath Recht zu haben schien. Er spürte dass die Winde aus dem Norden stärker wurden. Er spürte dass die dunklen Götter etwas in ihre Richtung sandten. Heroth schüttelte den Kopf, keine Flotte dieser und der alten Welt war fähig diese Barrikaden zwischen ihnen und dem Meer zu überwinden. Die Stromschnellen würden ihre Schiffe gegen die Felsen schleudern worauf sie dort zerschellen würden. Das Geflecht aus den magischen Strömen und Formen waren ein gigantischer Widerstand für die magischen Winde die von Morrslieb und Norden kamen. Eine Armee des Chaos hätte es schwer. Sie würde es schwer haben, aber sie würde sicher einen Landungsweg finden. Es klang einleuchtend dass die Schiffe der Barbaren Schiffe von Chaosbarbaren waren und dass diese Schiffe einen Weg suchten. Ihm wurde heiß aber gleichzeitig lief ihm ein kalter Schauer den Rücken hinab. Würde er tatsächlich weiter an dieser Kampagne gegen Olanoath teilnehmen würden keine Vorbereitungen für eine Belagerung getroffen werden. Dies hätte zur Folge dass er nicht nur ein Leben auf dem Gewissen hätte. Würde die gewaltige Macht einer Chaosarmee die Stadt ohne jegliche Vorbereitung treffen bestand die Gefahr dass sie vollkommen vernichtet wird. Welch eine Last würde dies sein? Wie es sich wohl anfühlt wenn man den Tod von Tausenden verschuldet hatte? Er wusste nur wie es sich anfühlte wenn man den Tod eines einzelnen verschuldet hatte. Es war ein schreckliches Gefühl. Heroth schüttelte erneut den Kopf. Eine schwere Last lag auf ihm, drückte seine Gedanken nieder, sein Wesen und alles was ihn ausmachte. Nur ein Gedanke beschäftigte ihn, er hatte jemanden getötet. Simon starrte auf die blanke Wand der Zelle. Wie konnten diese verdammten Elfen es nur wagen? Er war als Bote gekommen. Er wollte sie nur warnen und vor dem schlimmsten bewahren. Was 221 war der Dank dafür? Sie sperrten ihn wie einen gemeinen Verbrecher in eine Zelle und dies nur weil er nicht zuließ dass dieser verdammte Magier in seine Gedanken eindringt. Wer konnte schon erwarten dass dies jemand zuließ? Zudem wurde ihm im vornherein nichts angekündigt dass solche Schmerzen oder überhaupt das Eintauchen in seine Gedanken bevorstanden. Er schluckte, ihm war unwohl. Er war hier, alleine in einer Zelle, eine Armee marschierte auf sie zu und er war weder mit Rüstung noch mit seinen Waffen ausgestattet. Ihm wurde unwohl zu Mute bei dem Gedanken was jetzt wohl passieren konnte. Was wäre wenn seine Männer nun versuchten ihn zu befreien? Sollten wieder unnötig Leben vergeudet werden, sollten Männer sterben die nur ihre Pflicht taten? Denn es war sicherlich nicht das Verschulden der Wache dass der Magier in seine Gedanken eindringen wollte. Er stoppte kurz, der Magier konnte nicht gewusst haben welch Erfahrung Simon in diesem Gebiet mitbrachte. Er hatte immerhin schon in zwei Schlachten, in die Armeen des Chaos verwickelt waren, gekämpft. Der Elf konnte nicht gewusst haben wie oft sein Leben von bloßem Willen abhing. Er konnte nicht ahnen welche Kraft in seinem Willen steckte. Simon hob die rechte Augenbraue. Ihm war dies auch erst soeben klar geworden. Er war ein Diener Sigmars. Zwar hatte er viel von seiner Naivität abgetan jedoch war sein Glauben noch immer stark. Sein ganzes Leben, so glaubte er jedenfalls früher, drehte sich nur um das Vernichten von Bösem. Viel hatte er gelernt, vor allem Techniken im Töten. Wieviel Kreaturen verloren ihr Leben an seine Klinge oder an seinem Drachenhammer? Unzählige, Simon schauderte bei dem Gedanken an die Zahl der Feinde die ihm schon gegenüber gestanden hatten. Doch er hatte ein jedes Mal überlebt, rief er sich wieder ins Gedächtnis. Dies war ohne einem starken Willen nicht zu bewerkstelligen. Simon schielte aus dem vergitterten Fenster ins Freie. Die Sonne schien unterzugehen. Was nun wohl passieren würde, fragte sich der Paladin. Ob er nun zum nächsten Thema einer Stadtratssitzung wurde? Ob sein Schicksal nun von eingebildeten und verblendeten Elfen entschieden werden sollte? Plötzlich wurde der Gedankengang von einer bekannten Stimme unterbrochen, „Was macht Ihr hier, Menschling?“ Simon sah auf und erstarrte. Der alte Kamerad sah verändert aus. Seine Augen schienen viel tiefer in den Augenhöhlen zu liegen. Tiefe Furchen lagen über dem Bart. Die buschigen Augenbraun legten einen düsteren Schatten über das restliche Gesicht. Simon schauderte innerlich jedoch fuhr er ganz formell fort, „Wohl dasselbe wie Ihr. Warum haben die Elfen Euch eingesperrt.“ Das Gesicht des Zwerges wurde härter. Tiefe Trauer jedoch auch ein gewaltiger Hass unterlegten die Stimme, „Ich wurde festgenommen nach dem ich den Tod Mi’ms rechen wollte.“ Simon schoss das Bild des Zwerges in den Kopf. Dieser eine hatte ihm damals beigestanden. Es war ein schrecklicher Tag als sein Onkel starb. Mattheus, Patrick, Gramek, Susanna, Benjamin und nun Mi’m. Die Liste wurde länger und länger. Tiefer Hass und Abscheu erwachte in dem Paladin. Laoran lächelte kalt. Es war mehr als nur eine gute Entscheidung gewesen den Magier Heroth in seine Machenschaften einzubeziehen. Mit nur etwas Glück würde er mit seiner Hilfe an die Spitze kommen. Es war nur allzu einfach, dachte sich Laoran. Der erste Schritt war die Glaubwürdigkeit von seinem größten Konkurrenten, Olanoath, zu untergraben. Wenn dies geschafft war würde er 222 einen Misstrauensantrag einbringen können. Dieser würde eine Neuwahl des Gardegenerals hervorrufen. Würde diese Wahl zu Gunsten von Laoran ausfallen war der erste Schritt getan. Denn als Gardegeneral konnte einfach in die höheren Militärränge aufsteigen. Von dort war der Schritt in die höhere Adelsklasse auch nicht mehr weit. Es klang alles sehr einfach, nur war es das nicht, grübelte der Elf. Wenn er nur an den Paladin dachte, der Mensch hatte viel zu viel Widerstand gezeigt. Laoran hätte nicht mit solch einem Willen gerechnet und zusätzlich war der Zwerg zu Tode gekommen. Dies war in keiner Weise in den Plänen vorhergesehen. Doch zu Heroths Glück wurde ihm die Geschichte von Selbstverteidigung geglaubt. Jedoch hatte dies einwandfrei funktioniert. Der Paladin sowie der Zwerg, beide wurden sie in den Kerker geworfen. Dies warf ein schlechtes Licht auf Olanoath, denn dieser Stütze viele seiner Vorschläge auf den Aussagen der Fremden. 223 Kapitel 33 Für Sigmar und den Imperator Herold beobachtete die Stadt nun schon seit zwei Tagen. Ihm viel nicht ein wie er sie betreten konnte ohne dass er entdeckt wurde. Der Gedanke dass sich darin Freigreif verbarg machte ihn krank. Wie konnte es dieser elende Wurm nur wagen ein heiliges Artefakt zu stehlen und es dann auch noch in einer der Elfenstädte zu verbergen. Der Inquisitor sah sich kurz um. Es waren insgesamt noch dreizehn Männer übrig. Viele waren über die Anreise krank geworden und sind in den letzten Tagen den Krankheiten erlegen. Wut stieg in Herold auf. Dafür würde Freigreif zahlen. Es wurde Zeit. Mit einer schnellen Bewegung richtete sich Herold auf und gab seinen Männern schnell Anweisungen. Sie würden es heute versuchen. Der Plan war kühn, wenn nicht selbstmörderisch. Doch es wurde Zeit den gefallenen Paladin einzufangen. Zu ihrem Glück verbarg sie der dichte Wald und da dieser auch noch beinah bis zu ihren Stadtwällen reichte konnte sie verborgen vordringen. Sie durften sich jedoch nicht zu sicher fühlen, auch wenn sie sich durch ein dichtes Dickicht bewegten und es Nacht war. Elfen verfügten über Magie und es wäre kein Wunder wenn sie ihre Fähigkeiten einsetzen würden für Warnmechanismen. Herold stockte kurz, im schlimmsten Fall wartete eine Falle auf sie. Magie, der Inquisitor spuckte aus. Bei Sigmar, Hexen und Hexenmeister, alle sind das gleiche Gesindel. Das einzige was gegen solche dämonischen Bastarde nützt ist eine reinigende Flamme. Simon überlegte was er nun tun sollte. Er bezweifelte dass sie seine Männer auf freien Fuß ließen. Sie würden höchstwahrscheinlich auch sicher verwahrt werden. Immerhin handelt es sich bei ihnen um einige Dutzend kampffähige Krieger. Sie waren bewaffnet und im Kampf erfahren. Wie konnten sich also die Sicherheitskräfte der Stadt sicher sein dass sie nicht versuchen würden ihren Kopf und Anführer zu befreien. Simon wusste dass er nicht der tatsächliche Kommandant war. Vielmehr teilten sich diese Aufgabe Alrecht und Simon. Der Paladin schluckte, es wurde Zeit etwas zu unternehmen. Er sah sich um. Die karg gehaltene Kerkerzelle würde wohl kaum etwas beinhalten dass er gebrauchen konnte. Er musste irgendwie Kontakt mit seinen Leuten aufnehmen, falls diese noch auf freiem Fuß waren. Wieso musst nur alles so schief gehen. Wenn er hier in der Zelle, unbewaffnet und ohne jeglichen Schutz, dem Angriff der Chaoshorde ausgeliefert war wäre seine Reise wohl zu Ende. Es musste doch einen Weg geben. Olanoath wusste dass eine Verschwörung gegen ihn im Gange war. Es war klar dass bald eine Neuwahl stattfinden würde und dass diese sein politisches Aus werden würde. Doch was viel bedeutender war, es war tatsächlich eine Chaoshorde auf ihrem Vormarsch. Es würde nicht lange dauern, dann hätten sie einen Landungsweg gefunden. Es würde ein langer Krieg werden wenn die Armee die Stadt tatsächlich unvorbereitet angreifen täte. Er musste etwas tun und dies schnell. Es half nichts, er musste gegen Gesetzte verstoßen um die Stadt und ihre Bewohner zu retten. Herold lächelte kalt. Es war an der Zeit sich einer neuen Herausforderung zu stellen. Er war zwar ausgebildet unbemerkt in Gebäude einzudringen, so wie es jeder Agent des Imperators wurde, jedoch unbemerkt über eine befestigte Anlage zu kommen war selbst für ihn neu. 224 Er holte kurz Schwung in dem er den Enterhaken samt Seil einige Male im Kreisch schwingen lies und warf ihn dann hinauf. Es machte ein metallisches Geräusch als der Haken aufschlug. Zu laut, dachte der Inquisitor bei sich. Mit einem festen Ruck prüfte er dann ob er auch fest war, es klimperte ein weiteres Mal als sich der Haken in den Zinnen verfing. Gut, schoss es Herold durch den Kopf. Gleich darauf stieg er die Wand hoch. Seine Mannen folgten ihm. Es galt jetzt schnell und vor allem unbemerkt hinauf zu gelangen. Es war anstrengend, doch die Verfolgung von solchen Verrätern und Ketzern wie Freigreif war seine heilige Pflicht und zu erfüllen. Er wird überrascht sein, dachte der Inquisitor. Doch der Arm des Imperators ist lang und er und wird auch ihn erreichen. Mit einem festen Griff und einem starken Ruck zog sich Herold über die Brüstung der Zinne und stand nun auf dem Wehrgang. Er hatte die Sekunden gezählt, ihnen blieben genau noch vier Minuten bis der Wachgang wieder hier vorbeikam. Nacheinander kamen seine Leute über die Brüstung und in nur einer Minute waren sie alle versammelt. Allesamt tapfere Männer, treu Sigmar und dem Imperator ergeben. Es wurde Zeit, Zeit Freigreif zu finden. Er konnte ihn beinah schon spüren. Die Tür im Gang des Kerkers ging langsam auf. Es schien als würde jemand versuchen sich hier hinein zu schleichen. Vielleicht kam endlich die erhoffte Hilfe, schoss es Simon durch den Kopf. Doch es war nur Olanoath. Simon bezweifelte dass er viel Hilfe von einem Stadtrat zu erwarten hatte. Er steuerte direkt auf seine Zelle zu und blieb davor stehen. Er legte seinen linken Zeigefinger auf seine Lippen und legte seine rechte Hand auf dass Schloss. Kurz blitzte ein grelles weißes Licht auf und die Tür ging auf. Simon trat überrascht aus der Zelle und wies auf die Zelle Thorgrims hin. Olanoath nickte und wiederholte die Prozedur auch bei der Zelle des Zwerges. Dieser blickte voll Hass auf das Zauberwerk und verließ seine Zelle. Olanoath sprach leise: „Wir müssen leise sein. Sie werden Eure Abwesenheit bald bemerken. Wir werden Euch zu dem Schmied bringen der Euch wieder in Eurer Rüstung einschmiedet. Danach werdet Ihr Eure Waffen wiedererlangen.“ Simon nickte und folgte dem Mann. Er fragte sich wie sie wohl die Stadt auf den bevorstehenden Angriff vorbereiten wollten. Alrecht blickte aus dem Fenster. Er wusste nicht was er nun tun sollte. Der Söldnerhauptmann grübelte nun schon seit dem Augenblick in dem der Paladin den Zauberer mit einem gezielten Faustschlag niederstreckte. Alrecht war davon überzeugt dass dies tatsächlich nur aus dem Grund geschah dass der Magier in seine Gedanken eindringen wollte. Die Fähigkeiten des Paladins wurden ihm immer mehr bewusst. Er bewunderte den jungen Mann dafür. Er trug viel Verantwortung auf seinen Schultern und bewies immer wieder aufs Neue wie viel Stärke in ihm steckte. Jedoch, dies musste sich der Hauptmann eingestehen, fürchtete er ihn ein wenig. Der Paladin war unberechenbar in der Schlacht. Mit Grauen erinnerte er sich an den Kampf vor Lorens zurück. Der Zeitpunkt indem Simon plötzlich Amok zu laufen schien. Als er plötzlich in die Reihen der Chaoskrieger stürmte und beinah durch diese Dummheit sein Leben verlor. Er besaß eine mächtige Runenwaffe, jedoch Chaoskrieger waren eine der mächtigsten Waffen die das Chaos aufbot. Es klopfte an der Tür. Wer dies wohl war, dachte Alrecht. Gerade als er zum Knauf der Tür griff wurde sie aus den Angeln getreten. Mit einem schnellen Sprung warf sich Alrecht auf sein Bett und griff zu seinem Schwert. 225 Mit einem Ruck warf er die Scheide zur Seite und fluchte leise. Er trug keinen Teil seiner Rüstung. Eine Gestalt in einem dunklen Mantel funkelte ihn an. Die meisten seiner Züge langen im Schatten der Kapuze verborgen. Grauen fuhr durch seine Glieder als er bemerkte dass hinter der vermummten Gestalt mindestens sechs weitere warteten. Sofort wurde ihm klar dass er verhindern musste dass sie den Raum betraten und ihn angriffen. Doch dafür war es schon zu spät. Schnell und vor allem mit unerwarteter Präzision stürmten die Gestalten den Raum. Dem Hauptmann wurde sofort klar dass er es kaum mit ihnen aufnehmen konnte. Er war unvorbereitet. Alrecht sprang vom Bett, ging in die Knie um mehr Kraft für den Sprung zu sammeln und warf sich aus dem Fenster. Klirrend brach das Glas. Er spürte wie es seine Arme zerschnitt. Blut troff von seinen Fingern. Was waren dies für Gestalten? Was wollten sie von ihm? Sicherlich nichts Gutes, dachte Alrecht. Wer stürmte schon mit gezogener Klinge in einem Raum wenn er etwas Gutes vorhatte? Niemand, beantwortete sich der Hauptmann. Doch nun galt es Hilfe zu finden. Der Boden kam immer näher. Er versuchte, so gut wie möglich, den Schwung abzufangen indem er sich über seine rechte Schulter abrollte. Doch der Aufschlag war hart. Er fluchte laut als eine Welle aus Schmerz durch seinen Körper pulsierte. Ein drückender, dumpfer Schmerz ging von seiner Schulter aus. „Bei Sigmar!“, brüllte er, „Lass sie nicht gebrochen sein!“ Die Gestalten schienen überrascht darauf zu antworteten, „Wagt es nicht den Namen Sigmars in den Mund zu nehmen.“ Alrecht grunzte, und sah sich um. Er war zu langsam. Er musste sich auf einen Kampf einlassen. Die Gestalten hatten ihn bereits eingeholt. Nun galt es so viele wie möglich mitzunehmen. Kurzer Hand wandte sich Alrecht um und lief auf den ersten zu. Dieser holte gleichzeitig zum Schwerthieb aus. Fluchend über den Schmerz in seiner Schulter warf er sich erneut auf die selbige, rollte sich ab und stach sein Schwert in die Kniekehle des Vermummten. Dieser brach brüllend zusammen. Alrecht wandte sich herum, sich dessen bewusst dass er soeben seinen Rücken entblößte, und gab dem am Boden Liegendem den Todesstoß. Danach wirbelte er herum und entging nur um Haaresbreite einem Schwertstreich. Sofort darauf zog er seine Klinge in die Höhe und wehrte so einen weiteren Schwerthieb ab. Er ging darauf in die Knie und stieß sein Schwert bis zum Schaft in den Bauch des Mannes vor ihm. Dieser brach keuchend und spuckend nieder. Blut floss aus seinem Mund. Plötzlich ein grausiger Schmerz der von seinem rechten Arm ausging. Ein Hieb hatte ihn getroffen. Fluchend wirbelte er herum und deckte den Angreifer mit einer Serie aus schnellen Hiebattacken ein. Dieser, in die Defensive gedrängt, versuchte einfach nur lang genug auszuharren bis einer seiner Kameraden Alrecht niederstreckte. Der Hauptmann, der sich dieser Tatsache bewusst war, setzte auf weitere schnelle Hiebattacken bis er plötzlich zu stach. Der Mann starrte ihn mit ungläubigen Augen an und sank zu Boden. Alrecht brüllte los, „Warum bei Sigmar, greift Ihr mich an!?“ Die Männer antworteten kalt, „Schweigt und sterbt, Ketzer!“ Alrecht glaubte zu begreifen, es waren Hexenjäger. Wahnsinnige Fanatiker die nichts sahen außer Ketzer und Hexen. Der Söldnerhauptmann spuckte aus und machte sich für den nächsten Angriff bereit. Da waren die Männer plötzlich verschwunden. Die Stadtwache traf ein. Sie sahen Alrecht fragend an. „Eindringlinge.“, antwortete dieser. 226 Olanoath sah sich um. Er war offensichtlich nervös, dachte Simon. Doch wer konnte ihm das schon verdenken? Er hatte Rang und Namen aufgegeben nur um ihn aus der Zelle zu befreien. Sie befanden sich auf der langen breiten Straße die zu dem Stadtratgebäude führte, Simon späte in die Dunkelheit. Er konnte niemanden sehen. Der Paladin grübelte kurz, wo war das Gebäude des Schmiedes nur? Es war ihm einfach entfallen. Bei bestem Willen, er wusste es nicht mehr. Verzweiflung stieg in ihm auf. Er befand sich hier in einer riesigen Stadt, verirrt und gejagt. Das schlimmste jedoch war dass er nicht von Menschen gesucht wurde. Es waren Elfen die ihn suchen würden. Disziplinierte Wesen, deren Kampfgeschick absolut nicht mit dem von normalen Stadtwachen zu vergleichen war. Er beruhigte sich, es war nicht an der Zeit panisch zu werden. Er musste zu seiner Ausrüstung kommen. Viele Leben hingen davon ab. Olanoath deutete in eine Seitengasse und spurtete schnell jedoch leise dorthin. Simon erinnerte dies an eine Katze, schnell und doch auf Samtpfoten. Er schüttelte den Kopf. Hatten sie ihm Drogen ins Wasser getan? Nein, dies konnte nicht sein. Der Paladin folgte ihm und betrat dann auch sogleich das Gebäude des Schmiedes. Der Schmied begrüsste ihn mit einem Nicken. Zwei Lehrlinge standen hinter ihm die schüchtern auf den Boden starrten. Simon nickte auch ihnen zu und legte sogleich die weiße Robe ab. Der alte Meister verstand und holte die Rüstungsteile. Simon sah auf, es war nun schon die gesamte Rüstung auf seinen Leib geschmiedet worden. Jedoch etwas war anders. Es schien als hätte die Rüstung an Gewicht verloren und zudem schien er sich leichter darin bewegen zu können. Er dankte dem Schmied worauf dieser einem seiner Lehrlinge zunickte. Sogleich brachte der den Runenhammer und sein Schwert. Der zierliche Junge hatte sich den Schwertgurt übergeworfen und trug das Schwert am Rücken während er, anscheinend unter großen Anstrengungen, den Hammer mit beiden Armen zu Simon schleppte. Simon griff zu und alsgleich er den Hammerstiel berührte spürte er dessen vertraute Macht. Machte den Hammer wie gewohnt wieder mit einem Gurt am Rücken fest und schnallte sich den Orkledergürtel um. Mit einem schnellen Zug entblößte er de Klinge seines Großvaters. Das Schwert hatte tatsächlich nicht an Schärfe verloren. Nicht eine Kerbe zeigte die Waffe auf. Mit einer geschickten Handbewegung schwang er das Schwert und führte es danach in die Scheide ein. Es klirrte nicht, dachte Simon, sie mussten die Klinge wohl geölt haben. Simon reichte dem Schmied die Hand und zog sich danach die Handschuhe über. Plötzlich durchriss ein tiefer Hornstoß die Stille. Schrecken zeigte sich in den Gesichtern der Elfen. Auf den einen tiefen folgten plötzlich dutzend weitere. Jedoch schien das Geräusch immer näher zu kommen. Simon sah Olanoath fragend an. Dieser antwortete mit ungläubigem Gesicht, „Dies ist meines Wissen noch nie vorgekommen. Eine feindliche Landung an der Küste. Die Felsen und Stromschnellen wurden überwunden.“ Simon schüttelte den Kopf, wie konnte dies nur so schnell passiert sein? Er ging einige Schritte und verließ die Schmiede und sah zum Himmel auf. Eine gewaltige und dunkle Wolkenfront hatte sich gebildet. Grüne und violette Blitze zerrissen das Dunkel hin und wieder. Ein unwirklich wirkendes und vor 227 allem erschreckendes Bild spielte sich ab. Heroth hatte die Warnung für einen schlechten Scherz gehalten. Doch er wurde tatsächlich einem der Magierrelais zugeteilt. Bannkreise und mächtige Abwehrzauber würden nun gesprochen werden. Der Elf betrat den Turm zögerlich. Er war ein erfahrender Zauberer und hatte viel Zeit in seinem Leben gehabt um die Magie zu erforschen. Doch die Magierrelais waren ihm immer schon etwas Geheimnis umwobenes gewesen. Er wusste wie solch ein Relais in der Theorie funktionieren sollte. Es versammelte sich eine Gruppe von Magier. Möglichst mit den gleichen Fähigkeiten und Potential. Diese sammelten dann Energie und speicherten diese in einer Schutzrune. Von diesen Runen wurde dann durch einen weiteren Magierkreis ein Steuerstrom ausgesandt dessen Energie nicht die Kraft und Stärke des Spruches bestimmt, sondern welch Qualität und welche Raffinesse sich in dem Gespinst aus Magie verbarg. So konnten mächtige Sprüche, schnell und vor allem wirkungsvoll gesprochen werden ohne den Magier sofort auszulaugen. Heroth wusste dass dies eine anstrengende Arbeit war, jedoch hatte er den Himmel gesehen, es musste geschehen. Morrslieb verlieh seinen Anhängern große Macht. Diese Nacht hatte es eine gewaltige Eruption gegeben. Natürlich keine tatsächliche, jedoch war etwas wie eine Schockwelle aus reiner Energie von der See gekommen. Irgendetwas hatte Magie gewirkt die weit über seine Vorstellungskraft hinausging. Es wurde immer wahrscheinlicher dass der Paladin die Wahrheit sprach. Er hatte vor nicht allzu langer Zeit die Auswirkungen noch mächtigerer Magie gespürt. Diese hatte das zarte Gefüge zwischen Geschehen und Fügung zerrissen. Es war passiert was jemand mit unglaublicher Geistesanstrengung erzwang und nicht dass was sollte oder vielleicht konnte. Jedoch, dachte Heroth, das Imperium stand noch. Er stieg die Treppen des hohen Turms hinauf. Seine Kollegen hatten um einen Sockel bereits Platz genommen. Auf dem Sockel war ein Artefakt aufgebart. Es war eine Kugel, sie schien aus Marmor oder aus irgendeinem anderen Stein zu sein. Heroth erkannte jedoch sofort dass sie aus Mithril war. Viele Runen waren darin eingeschmiedet und doch schien die Form perfekt zu sein. „Feinstes Zwergenwerk.“, begrüßte ihn die strenge Stimme seines alten Lehrmeisters. Heroth nickte still und nahm auch Platz. Der alte Meisterzauberer fuhr fort, „Nun, schwere Zeiten stehen uns bevor. Es wird Zeit mit der Arbeit zu beginnen.“ Heroth konzentrierte sich und streckte seine magischen Fühler aus. Etwas störte den Raum und die magischen Winde. Es war viel dunkle Energie in ihnen. Etwas zog auf und es schien so als wolle es sich als Donnerschlag entladen. Jedoch, Heroth erkannt eine Böe. Er ließ sich kurz von ihr umwehen bevor er damit begann sie langsam umzulenken. Er zog sich buchstäblich an und lenkte sich auf die Mithrilkugel. Es schien als würde er dies allein tun doch genau in diesem Augenblick erkannte er dass er nicht alleine war. Die Macht mit der die Böe, der Wind umgelenkt war stammte nicht alleine von ihm. Ein Kollektiv tat dies. Seine Magierbrüder und er. Sie waren eins. Ihre Macht war eins. Ein Hochgefühl durchströmte ihn. Es war als könne er einfach alles tun. Die Energie sammelte sich in dem Artefakt. Ein leises Rauschen ertönte nun. Jedoch war es sonst still. Nur er oder wir? Heroth verlor sich langsam in dem Kollektiv. Plötzlich war in diesem Gefüge aus Geistern, aus Charakteren ein Schlund. Dieser schien auf ihn zu warten. Zu versuchen ihn 228 aufzufressen. Das Rauschen wurde lauter, etwas flüsterte leise seinen Namen. Heroth brüllte und riss die Augen auf. Die Kugel leuchtete in grellem Blau auf, weiße Blitze zuckten durch den Schimmer der von dem Artefakt ausgingen. Das Rauschen war nun zu einem ohrenbetäubenden Getöse angewachsen. Die Stimme flüsterte nicht mehr, sie brüllte mit lautem Verlangen immer und immer wieder seinen Namen. Heroth brüllte erneut auf. Dann hörte er die Stimme seines Lehrmeisters. Er schien irgendwelche Anweisungen zu geben. Jedoch war der Klang seiner Stimme anders. Es klang als wäre er verunsichert und erschreckt. Was war nur los? Plötzlich gab es einen lauten Knall. Dann herrschte Stille. Dem Getöse war dumpfe erdrückende Stille gewichen. Doch für Heroths ausgebildete Magiersicht taten sich schreckliche Dinge auf. Aus der gewaltigen Energie, die sich soeben noch in dem Artefakt gesammelt hatte, war etwas Dunkles entsprungen. „Ein Hüter. Ein Hüter der Geheimnisse.“, flüsterte der Lehrmeister. Der Dämon, dessen Äußeres betäubend schön war, wandte sich um. Seidig glatte Haut, dunkles prachtvolles Haar, geschmeidige Muskeln und wunderbare Glieder. Darstellungen von solchen Gestalten waren immer so abstoßend, warum aber war dieser Dämon so anziehend? Die langen, Schärenklauen an einer seiner Arme waren nicht abstoßend. Vielmehr waren sie perfekt, sich an sie zu schmiegen, die glatte Haut zu spüren, sie zu streicheln, einfach sie zu liebkosen und sie mit den Lippen zu berühren. Eine leidenschaftliche Flamme aus Verlangen und Liebe entbrannte in Heroth. Er sah das Geschöpf mit verträumten Augen an, während es auf seinen langen muskulösen Beinen durch den Raum schwebte. Während es perfekte, schnelle und grazile Hiebe austeilte. Das helle Rot des Elfenblutes machte sich gut auf seinem Körper, bemerkte der Magier mit unglaublicher Verzückung. Plötzlich wich der dumpfen Stille ein gewaltiger Donnerschlag. Der Lehrmeister hatte sich aufgerichtet und die verbliebene Energie des Artefaktes zu einem Bannkreis gewoben. Der Dämon sah ihn überrascht an. Sein wunderbares Gesicht starrte den Mann an. Ein brennendes Gefühl von Eifersucht durchfuhr Heroth, wieso wurde der alte Mann beachtet und er nicht? Ein weißer Schimmer umgab den Lehrmeister. Grelle Blitze zuckten aus dieser Schutzaura. Der Stein unter den Füßen des Magiers bröckelte und splitterte. Die Steinbrocken begannen langsam zu schweben. Der Elf streckte seine linke Hand aus und entblößte seine flache Hand. Darauf hin machte er eine Faust und streckte dann seinen Zeigefinger, Ringfinger und auch Daumen aus. Energie sammelte sich an den Fingerkuppen dieser Finger. Aus den Handballen, Mittelfinger und auch aus dem kleinem Finger strahlte ebenfalls Energie. Der Kreis aus zerbröckelndem Stein wurde um den Magier größer. Heroth verging vor Verlangen und Eifersucht. Der alte Mann hatte schon viel zu viel Aufmerksamkeit bekommen. Plötzlich entlud sich die Energie auf der linken Hand des Magiers. Eine gewaltige Kugel aus weißem Licht formte sich und verschlang den Hüter der Geheimnisse. Plötzlich erlosch das grelle weiße Licht. Der Dämon stand da, eine Aura aus violettem Licht umgab ihn. Dunkle Blitze tänzelnden über seine weiße wunderschöne Haut. Der alte Lehrmeister sprach mit lauter Stimme ein weiteres Wort und schleuderte mit der rechten Hand eine Kugel aus grellem Licht vor die Füße des Dämons. Diese zerbrach am Boden und ließ den Dämon ein weiteres Mal in grellem Licht aufgehen. Heroth schloss die Augen, er konnte dies nicht ertragen. Es brannte in seinen Augen. 229 Als er die Augen wieder öffnete befand sich der Lehrmeister in den Armen des Dämons. Eine lange Chitinklaue ragte ihm aus dem Rücken. Blut floss aus seinem Mund, die geöffneten Augen zeigten nur die Pupillen. Er versuchte zu atmen, schaffte es aber nicht. Wenn ich nur mit ihm täuschen könnte, dachte Heroth. Dann könnte er jetzt auch seine Nähe spüren. Herold sah auf. Nicht genug dass dieser Ketzer ein paar seiner Männer getötet hatte, nun war auch noch dunkle Magie am Werk. Der Hexenjäger spürte es genau. Chaosanbeter hatten ein fürchterliches Werk vollbracht. Weiße Magie, reine Magie, Priestermagie wurde durch ein dunkles Ritual verwandelt. Der Wind blies nun anders. Etwas war daraus entsprungen. Der Inquisitor schüttelte kurz den Kopf. Er wusste was geschehen war. Eine Dämonenbeschwörung hatte stattgefunden. Eine uralte unheilige Kreatur war unter ihnen. Sie hatte durch die Umkehrung eines Rituals genug Energie zugeführt bekommen um sich zu manifestieren. Es war seine heilige Pflicht dieses Geschöpf zu töten. Herold sah dem hohen Turm hinauf. Er wusste dass die Kreatur sich darin aufhielt. Der Inquisitor spuckte aus, es wurde Zeit die Existenz des Scheusals zu beenden. Mit einem Fingerzeig auf den Turm lief er los. Simon stapfte langsam auf den hohen Turm zu. Er wusste dass sie ihn noch immer suchten, aber er glaubte dass sie erkannten dass sie nun ein viel schlimmeres Problem zu lösen hatten. Während er weiter auf den noch einige Gassen entfernten Turm zuging, nahm er, beinahe lässig, seinen Streithammer aus dem Rückengurt. Er spürte die unglaubliche Macht seiner Waffe und wie sie ihn beflügelte. Es war seine heilig und auch eingeschworene Pflicht dieses Geschöpf zu töten. Er war ein Drachenhammer, Ritter und Paladin im Dienste Sigmars, geweiht um die Welt von Bösem zu reinigen. Er lächelte kalt. Er hatte diese naive Sichtweise schon lang verloren. Viel zu Gut wusste er dass viele Abgründe nicht durch das Chaos aufgetan wurden. Viel mehr entsprang Leid und Qual aus dem Wesen des Menschen. Immer musste er nach mehr streben. Nie konnte er sich mit dem begnügen was ihm geschenkt wurde. Warum auch? Simon stockte welche Abscheulichkeit in ihm hatte dies soeben gerufen. Warum auch, wegen der Qual der Leute, wegen dem Leid dass dadurch entsteht. Wie viel Blut musste schon fließen nur damit ein Graf Land sein Eigen nennen konnte? Wie viel Blut war schon geflossen nur damit ein Baron mehr Steuern einziehen konnte? Wie viel Blut war schon geflossen wegen dummen alten Familienfäden? Wie viel Leute starben während Überfällen? Simon schüttelte den Kopf, nichts von diesen Dingen hatte etwas mit dem Chaos zu tun. Er sah den Turm in der Ferne hinauf. Diese Kreatur jedoch schon. Simon, dessen Magiersinne weder sehr ausgeprägt noch geschult waren nahm die Umgebung die gesamte Zeit in einem weißen Schimmer war. Jedoch was soeben passiert war, war ein Feuerwerk gewesen. Weiße Blitze wurden immer und immer wieder von dunklen, violetten Strahlen zerrissen. Nun war da nur noch die Anwesenheit des violetten dunklen Schimmers. Es war soweit, Simon konnte den Turm erkennen. Plötzlich ein lauter Knall. Simon sah auf, die Turmspitze verschwand in einer violetten Explosionswolke. Dunkle Blitze durchzuckten das gespenstische Licht. Simon warf sich zur Seite. Steinziegel zerschellten laut krachend auf den weißen Straßen der 230 Umgebung. Dann ertönte ein höhnisches Lachen. Simon stellte zu seiner Überraschung fest dass dieses Lachen herrlich klang. Die Stimme war weich und schien voller Wärme und Liebe zu sein. Es war beinah als würden Engel ihre Stimme zu einem Gesang erheben. Doch etwas anderes brannte plötzlich viel stärker. Wut, Zorn und Ärger. Schlagartig, fielen ihm die Gesichter der vielen toten Freunde ein. Simon würde wohl nie den Anblick Benjamins vergessen, kurz bevor ihn der Hammerkolben traf. Nie würde er das bleiche Gesicht Patricks aus seinen Kopf bekommen oder das Bild der blutüberströmten Leiche Susannas. Simons Geist füllte sich mit Zorn. Er bemerkte ohnmächtig wie seine Glieder zu zittern begannen. Dann, ohne zu wissen warum, brüllte er los, „Du dreckiger Bastard eines Dämons, stell dich!“ Plötzlich eine weitere Herausforderung die jedoch Simon galt. Simon wandte sich um, ein dunkel vermummter Mann brüllte lauthals, „Ketzer, im Namen Sigmars, bereitet Ihr wurdet zu Hinrichtung verurteilt. Bereitet Euch auf sofortige Vollstreckung vor!“ Der Paladin starrte den Mann finster an, „Habt Ihr überhaupt eine Ahnung mit wem Ihr redet? Seid Ihr des Wahnsinns? Ich bin Paladin Freigreif, Ritter des Drachenhammers und auch dessen Träger. Seid Euch bewusst dass ich Ritter und Krieger im Dienste Sigmars bin!“ Der vermummte Mann lachte auf, „Ich bin Inquisitor, Diener Sigmars. Ihr werdet wohl Hexenjäger zu sagen. Ihr seid des Diebstahls eines heiligen Artefaktes sowie der Ketzerei bezichtigt worden. Eure Flucht hierher beweist die Anschuldigungen.“ Damit stürmte der Mann auf Simon zu. Der Paladin wich zwei Schritte zur Seite und holte währen dessen zum Schlag aus. Mit einer schnellen Bewegung ließ er den Hammer zu Boden gehen, worauf Flammen unter dem Hammerkolben hervorzüngelten. Kurz danach brach ein Inferno los. Herold blitze mit den Zähen, drehte sich im Sprung und landete neben Simon. Er zog seinen Schwertarm hoch und stach zu. Der Paladin wich wieder schnell zur Seite und bemerkte dass der Hexenjäger Armschienen trug. In das Metall waren Runen eingearbeitet die glühten. Simon ahnte was dies zu bedeuten hatte. Der Unwissende war zu Schutzrunen gekommen. Simon lies seine linke Hand hervorschnellen und verpasste dem Mann einen wuchtigen Kinnhaken. Herold torkelte einige Schritt zurück um sich zu fangen. Dies verschaffte dem Paladin soviel Zeit einen Angriff zu starten der nicht abgewehrt werden konnte. Doch er entschied sich den Mann nicht zu töten und verpasste ihm nur einen Schlag mit dem Ellbogen. Es gab einen dumpfen Ton worauf der Mann blutend zu Boden ging. Simon sah auf und entdeckte zu seinem Schrecken das weitere vermummte Gestalten aus einer der Gassen kamen. Er wusste dass er dies diplomatisch lösen sollte. Nur wie? Es war kein guter Ausgangspunkt dass einer der Ihren am Boden blutend lag. Zudem er für einen Ketzer gehalten wurde. Simon wusste wie unbarmherzig Hexenjäger gegen solchen Abschaum vorgingen. Schnell verkündigte er, „Bei Sigmar, Inquisitoren hört mir zu! Ich bin Paladin im Dienste Sigmars. Eingeschworner Ritter und Krieger dessen Leben und Schwert nur der Aufgabe der Vernichtung des Chaos gelten! Lasst uns noch den Dämon gemeinsam bekämpfen!“ Es half nichts. Wortlos stürmten sie weiter auf Simon zu. Plötzlich wieder das höhnische Lachen. Die Inquisitoren sahen verblüfft gen Himmel. Simon sah auch hinauf und wusste dass er ein weiteres Mal um sein Leben kämpfen musste. Herold rappelte sich auf. Blut floss aus seinem Mund. Seine Lippe war aufgeplatzt und seine 231 Nase gebrochen. Wut brannte in ihm. Wie konnte es dieser Ketzer nur wagen. Ein fürchterlicher Schock fuhr durch seine Glieder. Er starrte in das wohl schönste Gesicht dass er je gesehen hatte. Vollkommen und doch so grässlich. Wut und Ehrgefühl behielten ihn bei Verstand. Er starrte weiter auf die Gestalt. Engelsgleich setzte sich sanft auf. Die Glieder des Dämons waren lang, muskulös und sahen grazil. Samtige weiße Haut, bemerkte der Inquisitor. Mit einem Gefühl von Selbstverachtung kämpfte er das Bedürfnis nieder, die Kreatur zu berühren und es zu spüren. Plötzlich ein unglaublicher Feuerschlag. Von einem auf den anderen Moment verschwand die Gestalt in einem Inferno. Grässlich heiß lodernde Flammen verschlangen die Körper des Geschöpfs. Freigreif, dieser verdammte Ketzer, dachte Herold. Der Inquisitor machte sich zum Angriff bereit und wartete bis die Hitze abgeflaut war. Der Dämon bewegte sich mit perfekten, wunderschönen runden Bewegungen und dies in einer rasenden Geschwindigkeit. Knurrend holte Herold zum Schlag aus, ging kurz in die Knie um Kraft zu sammeln und sprang dann ab. Er ließ seine Klinge auf den wunderschönen Körper des Dämons herabsausen. Es tat ihm Leid, wie konnte er nur wagen etwas so Schönes zu zerstören? War es nicht eine Sünde so etwas Perfektes zu töten? Herolds Zweifel lösten sich in Luft auf als er mit Grauen feststellen musste das seine Klinge klirrend von der Hüfte der Kreatur abprallte. Wie konnte etwa solch Geschmeidiges gleichzeitig solch eine unglaubliche Härte aufweisen? Es war als hätte er gegen einen Fels geschlagen. Mit Kraft und Konzentration versuchte er seine Klinge von dem klingenden Schwingen zu befreien. Er hatte genug Erfahrung um den Kampf trotzdem nicht aus den Augen zu verlieren. Wie aus dem Nichts schien der Dämon hinter ihm aufgetaucht zu sein. Der Hexenjäger brüllte lauthals einen Fluch und warf sich auf seine rechte Schulter. Er spürte den zarten Lufthauch über seinem Kopf und wusste dass dies einer der Klauen des Dämons gewesen sein musste. Mit Abscheu und Schrecken bemerkte er dass sich ein Teil von ihm wünschte langsamer gewesen zu sein. So hätte er die Liebkosung der Gestalt kosten dürfen. Brodelnde Wut stieg in ihm auf. Wie konnte er nur wagen so zu denken? Was war diese Gestalt, welche unglaubliche Macht besaß sie, dass Herold sich ihrer nicht erwähren konnte. Der Inquisitor ging in die Knie und sprang wieder auf den Dämon zu. Im selben Moment holte Freigreif zu einem weiteren Angriff aus. Das Gesicht des Ketzers war vollkommen starr. In den Augen des abtrünnigen Paladins lag Hass und vollkommene Konzentration. Herold holte zu einem Schwertstreich aus und ließ seine Klinge über die Brust des Ungetüms streichen. Seine Waffe war wirkungslos. Wie der sanfte Hauch eines Sommerwindes, strich sein Schwert über den Leib des Dämons. Dieser sah kurz auf ihn herab. Ein Lächeln lag auf seinen wunderschönen Lippen, schoss Herold durch den Kopf. Beinah mit der Fürsorge einer Geliebten streckte die Kreatur Herold einen Arm entgegen. Dem Hexenjäger war so als könne er eine Stimme hören. Der Klang der Stimme war hypnotisch, bestimmend, sanft und wunderschön. Herold gestand sich ein dass sie ihn erregte. Mit verträumten Blick starrte er den Dämon an während die Stimme redete, „Herold, ich kenne jeden deiner Wünsche. Ich kann dir jeden erfüllen. Ich weis was du willst, ich weis wenn du willst.“ Der Dämon lächelte verschmitzt. Herold blieb regungslos stehen. Er wollte nur noch die vollkommene Schönheit des Dämons genießen. Er verharrte während die Gestalt ihren wunderschönen Arm hob. Die Klauen öffneten sich kurz. Ein seidiger Schimmer lag auf dem blassen rot und blau Tönen 232 des Chitins. Plötzlich ein harter Aufprall. Herold wurde Schwarz vor Augen. Ein fester Druck schloss sich um seine Hände und eine vertraute Stimme brüllte, „Kommt zu Euch!“ Nun ein weiterer Ruck. Herold öffnete die Augen. An der Stelle wo er soeben noch gestanden war, hatte der Dämon soeben seine Chitinklaue in den Boden gerammt. Steinbrocken und feiner weißer Staub rieselten vom Himmel. Plötzlich eine Eruption. Ein gewaltiges Beben ging durch die Straße. Eine Elfe war eingetroffen. Er war umringt von der Stadtwache. Jedoch schien es als würde diese hinter ihm Schutz suchen. Eine weiße Sphäre aus schimmerndem Licht umgab die Magierin. Blitze zuckten in unregelmäßigen Abständen aus ihren Fingern und Augen. Diese züngelten kurz um ihre Gestalt bis sie in die Oberfläche der Sphäre einschlugen. Mit jedem Blitz leuchtete sie kurz weiß auf. Sie sah aus wie ein Engel, bemerkte Herold. Ihr langes blondes Haar flatterte in dem heftigen Energiespektakel um ihren Körper. Sie sprach ein kurzes Wort. Herold bemerkte nur dass viel Kraft, Selbstsicherheit und auch Autorität in der Stimme lag. Sie schien das befehlen gewohnt zu sein. Jedoch vollführte sie während dem kurzen Wort auch eine Geste, sie hob plötzlich die Hand, als würde sie in die Luft schlagen. Krachend und donnernd brach der Boden unter dem Dämon. Weißes Licht umringte die Gestalt. Zischend und lachend lies das Geschöpf den Kopf fallen. Es schien als würde man durch die Kreatur hindurch sehen. Freigreif brüllte, holte zum Schlag aus und grob den Hammerkopf in die Magengrube des Dämons. Kreischend, schreiend und auch fluchend wurde die Gestalt von der Wucht des Schlages umgeworfen. Flammen züngelnden um den Körper des Dämons. Es schien als ob das Feuer versuchen würde den Körper des Dämons zu verzehren. Im nächsten Moment zischte ein weißer Lichtblitz aus den Händen der Magierin und zerriss die Gestalt des Dämons. Das grelle weiße Licht um die Zauberin erlosch sofort darauf. Keuchend ging sie zu Boden. Die Stadtwache brachte ihre Hellebarden in Stellung und marschierte in geschlossener Formation auf Simon und Herold zu. Herold zischte vor Wut und stach auf Simon ein. Dieser warf sich zur Seite und verstaute den Drachenhammer auf seinem Rücken um im gleichen Atemzug sein Schwert zu ziehen. Surrend schwang er es durch die Luft und vollführte einen prächtigen Schwertstreich. Die Klinge zischte unterhalb der Deckung des Inquisitors hindurch und wurde mit einem schnellen Ruck hochgezogen. Klirrend traf die Klinge den Knauf des Schwertes. Ein klingender Ton hallte in Simons Ohren wieder. Die Klinge Herolds vibrierte durch den Aufprall. Dies war seine Chance. Die Deckung des Inquisitors war so gut wie aufgehoben. Mit einem schnellen Schwerthieb schlug er dem Hexenjäger die Waffe aus den Händen. Dieser jedoch reagierte prompt mit einem Fausthieb. Simon bekam den Kinnhaken unvorbereitet und torkelte einige Schritte zurück um sich zu fangen. Brüllend warf sich Herold ein weiteres Mal auf Simon. Dieser, sich dessen vollkommen bewusst, trat einige Schritt zur Seite. Polternd kehrte der Hexenjäger im letzten Moment um, stieß sich vom Boden ab und schlug wieder zu. Simon wehrte mit seinem linken Arm ab. Es machte ein dumpfes Geräusch als die Knöchel auf dem Metall der Rüstung auftrafen. Herold brüllte auf. Wut und Schmerz loderten in seinen Augen. 233 Simon hatte das Spiel satt. Mit einem schnellen Fausthieb seiner Linken brachte er Herold ins Torkeln. Gleich darauf verpasste er ihm mit dem Schwertknauf einen Schlag gegen den Kopf. Wankend ging der Inquisitor zu Boden. Erst jetzt bemerkte Simon dass er blutete. Er musste sich wohl auf die Lippe gebissen haben. Sein ganzer Körper war plötzlich taub. Nur ein dumpfer Schmerz zuckte durch sein Gesicht. Simon wischte sich das Blut vom Kinn und Bart und starrte in eine Schlachtreihe der Elfen. Der Anführer des Regiments ging auf Simon zu. Der Paladin wusste dass dieser mit dem schlimmsten rechnete. Denn er hatte sein Schwert gezogen jedoch nicht erhoben. Simon sah sich um. Die anderen Hexenjäger knieten auf dem Boden. Ihre Gesichter waren bleich und ihre Augen leer. Sie hatte wohl noch mit dem Schock zu kämpfen. Simon führte seine Klinge in die Scheide ein und sah dem Elfen ins Gesicht. Mit Grauen erinnerte er sich an die Faszination die von der Kreatur ausgegangen war. Es war ein Kampf gegen eine unglaublich starke Macht dieser nicht zu erliegen. Er glaubte dass nur er und Herold dieser Faszination nicht erlegen waren, wenn auch der Hexenjäger beinahe umgekommen wäre. „Ich weis dass ich gesucht werde. Doch glaubt mir, ich bin nur gekommen um Euch und Eurer Stadt beizustehen. Weswegen hätte ich sonst gegen den Dämon kämpfen sollen?“, sprach der Paladin. Ohne Zögern antwortete der Hauptmann der Stadtwache, „Nun, und doch muss ich Euch abführen.“ Plötzlich die Stimme der Zauberin. Die Stärke war aus ihrer Stimme getreten jedoch lag noch immer Selbstvertrauen und vor allem noch Autorität darin, „Glaubt mir Mensch. Wärt Ihr unter dem Bann von etwas Bösem gestanden hättet wärt Ihr bereits tot. Ihr habt gewaltige Bannsprüche miterleben dürfen. Sie hätten Euch zerrissen, wäre Euer Geist oder Euer Körper von dunklen Energien durchwoben gewesen.“ „Wie kann das möglich sein, dass dieser Dämon eine solche Macht besaß? Ich dachte diesen Wesen wäre es hier unmöglich sich zu manifestieren und doch schien es mir als wäre diese Gestalt sehr wohl hier gewesen.“, antwortete Simon fragend. Die Elfe lächelte. Den Paladin überfiel ein Schaudern, etwas lag in ihrer Ausdrucksweise dass unbeschreiblichen Schrecken ankündigte. „Nun, hört zu: Diese Türme sind Magierrelais. Darin werden Magierverbände zusammengerufen die Sprüche wirken dessen Macht und Ausmaß über die bloße Vorstellungskraft eines Unkundigen hinausgehen. Die magische Energie die dafür benötigt wird, wird dafür in Artefakten gesammelt. Jedoch kann diese Energie, durch Manipulation, genutzt werden um dunkle Rituale zu sättigen. Ich denke dass dies geschehen ist.“, erwiderte die Magiern ohne dem geringsten Zucken. Simon schauderte erneut, „Denkt Ihr dass sich ein Verräter in Euren Reihen befindet.“ Die Magierin lächelte, „Nun, der arme Geist wird sich dessen nicht bewusst sein, aber ja. Versteht mich nicht falsch, dessen Seele ist verloren aber die Gespinste von Lust und Verlangen können die Sinne soweit vernebeln dass sich der Magier nicht bewusst war, dass er einen Dämon beschwor.“ Der Paladin schüttelte den Kopf, „Ich verstehe nicht wie das möglich ist, dies klingt sehr weit hergeholt für mich.“ Die Zauberin lächelte, „Nun, Paladin, glaubt mir einfach, ich weis wovon ich spreche.“ 234 Kapitel 34 Unwetter Donner grollte durch die Stadt. Simon sah auf, es begann zu regnen. Die Wolken wurden immer und immer wieder von Blitze erhellt. Er graulte seinen Bart und wandte seinen Blick wieder der Runde zu. Ein seltsames Gefühl, dachte er, vor noch nicht allzu langer Zeit hatten sie ihn noch gejagt, nun suchten sie seine Hilfe. Die Lage war ernst. Die ersten Truppen waren gelandet. Ihr Vormarsch hatte bereits begonnen. Zudem, die Befestigung der Stadt erwies sich als aufwendiger als Simon zu erst angenommen hatte. Nun, eigentlich kein Wunder, schoss es dem Paladin durch den Kopf. Er durfte diese Stadt nicht mit einer Festung verwechseln. Karak Ungor war eine Festung und es waren Wochen Zeit gewesen um sie zu bemannen und eine Strategie auszuarbeiten. Nun blieben ihnen im besten Fall zwei Tage. Simon wusste das bereits mächtige Magie am Werk war. Das zerstörte Magierrelais war nicht das einzige gewesen. Es gab noch zahlreiche andere Magiertürme in der Stadt die das Mauerwerk gegen die Chaosanhänger schützen sollen. Simon sah auf, „Wie weit sind die Waffenmeister mit dem Teer und den anderen Chemikalien?“ Olanoath antwortete, „Teer ist bereits auf den Mauern und wird erhitzt. Die Brandchemikalien sind noch nicht fertig. Die Alchemisten arbeiten aber daran.“ Laoran blickte ernst in die Runde, „Die Stadtwache wurde bereits auf die Mauern gesandt, Boten wurden in die Nachbarprovinzen und Dörfer entsandt um Einberufungen auszusenden. An die größeren Städte gingen Warnungen und Hilfegesuche.“ Simon starrte ihn kurz an, er wusste dass dieser Stadtrat den Magier auf ihn gehetzt hatte und er wusste dass dieser Elf Schuld an dem Verderben der Stadt war. „Nun, wie viele Männer können ausgerüstet werden? Für wie viele gibt es Schwerter und Rüstungen? Wie sieht es aus wenn die Stadtmauern fallen?“ Olanoath blickte ernst drein, „Nun, um die Vierzigtausend können bewaffnet werden. Die Stadtmauern dürfen nicht fallen!“ Simon wusste was dies bedeutete. Die Festung im Stadtzentrum war zu klein um auch nur annähernd das Volumen der Bevölkerung fassen zu können. Es würde ein Gemetzel werden wenn sie tatsächlich durchbrechen würden. Simon blieb realistisch, „Sie werden durchbrechen. Welche Gegenmaßnahmen sind dafür vorgesehen.“ Die Zauberin die gegen den Dämon gekämpft hatte saß auch am Tisch. Sie entgegnete, „Nein, die Schutzmagie der Stadt ist viel zu mächtig als dass sie durchbrochen werden könnte.“ Simon schüttelte den Kopf mit ernster Miene, „Nun, unterschätzt eine Chaoshorde nicht und besonders nicht eine Horde dieses Ausmaßes. Sie ist organisiert und schlagkräftig.“ Mit Grauen dachte er an die dunklen Kanonen zurück, die Geschoße äscherten mühelos das Mauerwerk von Karak Ungor ein. „Die Armee die KarakUngor belagerte führte Kanonen mit sich. Sie zerstörte mehrere Reihen der Zwergenwälle und ich glaube niemand weis besser welche Kraft in den Schutzrunen der Zwerge steckt als Ihr.“ Die Magierin schwieg kurz, „Die Horde führte Kriegsgerät mit sich?“ Simon nickte ruhig, „Ja, das tat sie. Noch viel schlimmer, das Kriegswerkzeug war durchschlagskräftiger, präziser und vor allem weit reichender als alles was die Technicuse des Imperiums und die Maschinisten der Zwerge produziert hatten.“ „Dies bedeutet nichts, wir werden sie mit unserer Infanterie erwarten!“, antwortete Laoran 235 schnell. Simon schüttelte den Kopf, „Glaubt mir, ich habe gegen ihre Truppen gekämpft. Ihr seid zu wenige. Der große Sturm wird mit Barbaren und Mutanten beginnen, danach, wenn Eure Truppen geschwächt und einiges an Zahl verloren haben, wird ihre Elite aufmarschieren. Diese Elite wird durch dunkles Zauberwerk unterstützt. Glaubt mir, diese Armee müsste ein gewaltiges Ausmaß besitzen.“ Alrecht murrte, er konnte noch immer nicht glauben dass er sich freiwillig als Kundschafter gemeldet hatte. Zusammen mit den Waldelfen und zwei Führern der Hochelfen brachen sie auf um die Küsten zu bewachen. Es würde wohl nicht mehr lange dauern bis die Chaosarmee hier war. Der Söldnerhauptmann schüttelte den Kopf. Das regnerische Wetter störte ihn nicht weiter aber der Morast am Boden tat es. Es war mühselig sich durch den Schlamm des Waldbodens durchzukämpfen. Jeder Schritt kostet doppelt kraft. Blitze erhellten die schwarze Wolkenfront. Donner grollte über die Wipfel der Bäume. Die hohen, dunklen Nadelbäume erschwerten die Sicht zusätzlich. Es würde wohl einige Zeit dauern bis sie die Küste erreichen würden. Er schüttelte erneut den Kopf, Schwachsinn als ob die Führer keine Plätze kennen würden an denen sie geschützt Sicht auf die Küsten hatten. Der Hauptmann sah sich um. Seine Waldelfenkameraden schienen es zu genießen durch den Wald streifen zu können. Ihre Gesichter waren mit versteckter Freude erfüllt. Auch wenn ihre Augen von etwas anderem beherrscht wurden, nämlich loderndem Hass. Alrecht wusste nur zu gut dass Waldelfen den Hass tief in sich trugen. Sie verabscheuten die Hochelfen, die sie verraten hatten, wie die Menschen des Imperiums die ihre Wälder niederbrennen. Jedoch auch die Gewissheit das Chaostruppen ihrer Heimat schwer zusetzten musste eine schwere Last für die Waldläufer sein. Vögel kreischten und stiegen am Horizont auf. Die Waldelfen schlossen kurz die Augen und lauschten in den Wald hinein. Alrecht schwieg ebenfalls und tat es ihnen gleich. Er hörte nur das Prasseln des Regens, den gelegentlichen Donner eines Blitzes und sein eigenes schweres Atmen. Einer der Waldelfen öffnete die Augen und nahm seinen Bogen von seinen Schultern. Mit gleichmütigem Blick zog er einen der Pfeile aus seinem Köcher. Die Pfeile hatten sie von den Hochelfen erhallten, die Bögen hatten sie aus Ästen eines Baumes gefertigt der von einem Blitz getroffen wurde. Fragend sah Alrecht zu den Hochelfenführern hinüber. Diese zeigten ihm zu schweigen und deuteten dass wohl Feinde in der Nähe waren. Plötzlich ein weiterer Blitz, er traf einen Baum neben einem der Führer. Knisternd zuckten kleine Lichtblitze durch den nassen Boden. Dampf stieg von dem Baum auf und der Hochelf fiel zu Boden. Dampf stieg aus seinen Kleidern auf. Alrecht schloss kurz die Augen und trat auf den vermutlichen Leichnam. Dies konnte man wohl als schlechtes Ohmen sehen oder als Waldelfenfluch. Der Hauptmann schüttelte den Kopf und verwarf den Gedanken. Welch Schwachsinn, warum sollten sie dies tun? Nun, vielleicht weil sie sich verraten und im Stich gelassen fühlten, überlegte Alrecht. Schweiß stieg ihm aus den Poren. Oder es war dunkle Magie im Spiel. Alrecht sah sich um. Nur noch er und der Hochelf standen da. Verwirrung war in das starre Gesicht des Gegendkundigen Elfen geschrieben. Nun, dies war ihm nicht zu verdenken. Wer rechnete schon damit dass sein Kollege vom Blitz getroffen wurde? Plötzlich ein weiterer Blitz, knarrend und knacksend ging der Baum vor ihnen zu Boden. Matsch spritzte Alrecht ins Gesicht. Er wischte sich den Schmutz vom Gesicht und starrte ungläubig auf 236 dass was er sah. Das wunderschönste Gesicht dass er je erblicken durfte starrte ihn mit unglaublicher Leidenschaft und Unschuldigkeit an. Doch der alte Veteran erkannte im nächsten Augenblick dass diese Gestalt ein Dämon sein musste. Statt einer rechten Hand besaß die Frau eine lange Klaue. Ihre Brüste waren unbedeckt und eine der Brustwarzen mit einer Nadel durchstochen. „Verreck, abscheuliche Schönheit!“, brüllte Alrecht. Mit einer schnellen Bewegung zog er sein Schwert und stürzte auf das Wesen zu. Dieses zischte und sprang leichtfertig durch die Luft und landete einige Meter hinter dem Hauptmann. Der alte Veteran konnte sich dem Gefühl nicht erwehren dass Angst ihn erfüllte. Fast schon ungeschickt wandte er sich um. Der schlammige Boden machte seine Bewegung träge und vorhersehbar, erkannte er. Mit einem trotz alledem geschickten Schwertstich versuchte er die erschreckende Schönheit niederzustrecken. Doch als wolle sie Alrecht verspotten packte sie die Klinge mit ihrer linken Hand. Im nächsten Moment bemerkte der Hauptmann dass er den Boden unter den Füßen verlor. Das Dämonenweib hob ihn mit einer Hand in die Lüfte und lächelte ihn liebevoll und warm an während sie die Klaue zum Schlag erhob. Mit Grauen bemerkte Alrecht dass ihre rechte Gesichtshälfte, trotz aller Schönheit, verformt war. Denn das Gesicht war lang gezogen und aus dem Kopf spross ein Horn. Alrecht wusste was nun kam und verzweifelte. Gleichzeitig schien die Kraft aus ihm zu fahren. Er trat mit aller Kraft in das Gesicht des Dämons, doch die Kreatur lächelte nur. Plötzlich erlosch das Lächeln. Pfeile bohrten sich in das Gesicht der Frau. Langsam sank Alrecht wieder zu Boden. Er rang nach Luft und sah sich um. Es waren wohl die Elfen gewesen. „Ihr Vormarsch geht schneller von Statten als wir vermuteten.“, gab einer der Waldelfen von sich als er wie aus dem Nichts hinter einem Baum hervortrat. Simon starrte die Magierin ungläubig an. Sie hatten soeben durch Magie Aufklärung betrieben. Die ersten Truppenverbände wurden im Morgengrauen angreifen, vielleicht sogar etwas früher. Simon schüttelte den Kopf. „Wie weit sind die Vorbereitung für die Verteidigung und wie genau können wir den Punkt bestimmen den sie angreifen werden?“ Die Magier nickte kurz, „Nun, sie werden mit Sturmrammen das Haupttor angreifen und wir sind bestens darauf vorbereitet.“ Simon nickte kurz, „Gut, dann bewaffnen wir jetzt alle die kämpfen können.“ Simon strich durch seinen Bart. Ihm war klar dass es zu gefährlich war den Wald nicht zu roden. Viel zu weit konnten so die Truppen vordringen ohne gesehen zu werden. Dem Paladin war jedoch ebenso bewusst dass dieser das Vorankommen von Kriegsgerät und größeren Truppenverbänden um einiges verzögerte. Doch wenn er an die Gewalt der Zaubersprüche dachte, war es wohl ein guter Tausch, die Gäste früher als erwartet mit Magie zu begrüßen und dafür länger auf sie einzuhaken. Doch es war schon zu spät. Die ersten Junker waren dabei Feuer zu legen. Die nächsten Stunden würde ein Inferno im Umkreis der Stadt lodern. Grübelnd lehnte sich Simon zurück. Ob es wohl eine gute Entscheidung war? Er versuchte sich zu beruhigen, immerhin hatte er dies nicht alleine entschieden. Die anderen des Stadtrates hatten dem Vorschlag zugestimmt und so kam es zu Stande dass dies tatsächlich 237 durchgeführt wurde. Herold starrte an die weiße Wand. Wie konnte dies alles nur in solch einer Weise vor sich gehen? Er war tatsächlich besiegt worden und von den verdammten Spitzohren eingekerkert worden. Es war an der Zeit auszubrechen. Nur wie? Die meisten seiner Männer standen noch unter dem Schock. Ihr Glaube wurde tief erschüttert. Welche unglaubliche Schmach, gestand sich Herold ein. Auch er war kurz fasziniert gewesen. Wie war dies nur geschehen? 238 Kapitel 35 Flammenmeer Alrecht stand hinter den Zinnen des Stadttors und musterte die lodernden Flammen. Ein Baum nach dem anderen gab unter der drückenden Hitze und den unbarmherzigen Zungen des Feuers nach, und brach als schwarzes etwas in sich zusammen. Dann wandte der alte Söldnerhauptmann den Blick von dem sterbenden Wald ab und sah gen Himmel. Die dunklen Wolkenbänke waren noch immer nicht verschwunden, jedoch hatte es schon aufgehört zu regnen. Wenigstens etwas, überlegte er. Das Feuer würde wohl die Spähtruppen überraschen, möglicherweise würden so die ersten Chaostruppen zu Fall gebracht werden. Jedoch, wer wusste schon welches Ausmaß diese Horde besaß? Alrecht schauderte bei dem Gedanken dass es die Chaosmagier geschafft hatten, auf solch eine unglaubliche Distanz!, einen Dämonen zu beschwören. Nicht genug dass sie es geschafft hatten die Schutzrunen und Siegel der Stadt zu überwinden, sie hatten eine Waffe der Elfen gegen sie gewandt um dies zu tun. Es war tatsächlich eine äußerst Nerven zerreibende Situation. Jedoch machte Alrecht noch etwas Gedanken. Niemand wusste wie sich die Streitkräfte von Lorens schlugen. Möglicherweise wurde der Wald bereits überrannt. Möglicherweise brannten schon die ersten Städte Bretonias. Möglicherweise wurden sogar schon die imperialen Grenzen überschritten. Panische Angst mache sich in Alrecht breit. Kalter Schweiß trat aus seinen Poren. Fochten sie bereits einen verlorenen Kampf? Soweit der Hauptmann diesen Krieg begreifen konnte fochten sie nicht nur gegen eine Chaoshorde, was bei weitem Genug wäre, nein, sie fochten schon gegen die Dritte. Wieder lief Alrecht ein Schauer über den Rücken. Jedoch hatten sie die zweite Horde nicht besiegen können und die vierte Horde wartete wahrscheinlich auch bereits. Es war tatsächlich ein Kampf der schon verloren schien. Wie sollten sie, die nur noch ein paar Dutzend Soldaten waren, diesen Krieg entscheiden? Wie sollten sie diese gigantischen Ausmaße an Feindesmaßen zurückschlagen? Der Hauptmann schüttelte verdrossen den Kopf. Wie alt war er, dass er sich solch lächerliche Fragen stellte. Es war nicht an ihm zu denken oder zu entscheiden. Er wurde bezahlt zu kämpfen, und dies mehr als nur fürstlich. Doch wieder drohte ein Schwall aus Angst den Mann umzuwerfen. Seine Mannschaft und er bestanden zu Anfangs aus einer richtigen Armee. Nie zuvor war Alrecht so stolz gewesen, nie zuvor hatte er ein Ausmaß an solcher Verantwortung übernehmen dürfen. Doch wie hatte er es gemacht? Seine treuste Kriegerin und Freundin hatte ihm dieser Krieg genommen, zudem seine gesamte Armee. Viel Blut klebte an seinen Händen. Der Mann schüttelte den Kopf. Warum belasteten solche Gedanken seinen Geist. Er wusste doch dass diese Krieger ihr Schicksal selbst ausgesucht hatten. Jeder wusste dass es wahrscheinlich ist, als Söldner, während einer Anstellung zu sterben. Besonders wenn man gegen Chaoshorden zieht. Jeder wusste dass, wirklich jeder. Nur warum machte er sich dann immer solche Vorwürfe wenn er an Susanna dachte? Wieso fühlte er sich so schuldig an ihrem Tod? Das unscharfe Geschehen, was sich unbemerkt vor Alrecht abspielte, holte ihn mit einem lauten Knall in dessen Welt zurück. Eine Säule aus schwarzviolettem Licht bohrte plötzlich in den Himmel. Zuerst dachte der 239 Hauptmann vielleicht war es nur Zufall und der Knall war ein Donner gewesen und diese Säule war bloß Rauch. Doch dafür bewegte sich die Säule viel zu schnell auf sie zu. Vor wenigen Augenblicken war sie erst am Horizont aufgetaucht, als dünner Strich bloß, nun war sie schon mannbreit und einige Meilen näher gekommen. Tiefe Hornstöße ertönten hinter Alrecht. Er wandte sich um und sah die Magierin. Er kannte sie nicht persönlich, er hatte nur eine Erzählung von Simon gehört, doch diese Aura von Autorität war unverkennbar. Hinter der Elfe marschierte mindestens ein Dutzend anderer Magier. Sie stellte sich neben Alrecht, streifte ihn kurz mit einem Blick denn der Hauptmann nicht zuordnen konnte und wandte sich zu den anderen Elfen um. „Um was handelt es sich hier? Weis dass vielleicht jemand?“, fragte sie in die Runde wie ein Lehrer seine Schüler das Alphabet abprüft. Einer der anderen Zauberer meldete sich, „Ein Energiestrudel der das Feuer in sich aufnimmt.“ Die Zauberin nickte, „Gut, und wie geht man gegen solch eine Bedrohung vor?“ Wieder antwortete der selbe Zauberer doch die Magierin schnitt ihm das Wort ab, „Ein anderer bitte.“ Es meldete sich noch jemand, zu Alrechts Überraschung sah dieser Elf mehr nach einem Lehrer aus als die Zauberin, „Durch ein Bannnetz. Ein fein gewobenes Netz aus weißer Magie, dieses sollte den Strudel mit dessen eigener Kraft abwürgen.“ Die Magiern nickte, „Richtig, nun gut, dann beginnt gleich damit.“ Der Elf nickte und trat vor. Er schloss kurz die Augen. Alrecht lugte kurz zu der schwarzen Säule, zu seinem Schrecken entdeckte er dass sie nur noch wenige Meilen von der Festung entfernt. Plötzlich lag etwas in der Luft und es knisterte wie glühendes Holz eines Kamins. Er sah den Magier an und bemerkte dass sich eine flackernde Aura aus weißer Energie um seine Hände gebildet hatte, seine Augen glühten hinter den geschlossenen Liedern. Plötzlich erlosch das Licht. Alrecht wandte sich um und bemerkte voller Erstaunen dass genau in diesem Moment die schwarze Säule erstarb und ihr Treiben aufgab. Die Magiern nickte zufrieden. Simon starrte ernst die Runde um sich an. Die Späher hatten berichtet dass sich eine gewaltige Masse von Barbarenleibern in der freigelegten Schneise zwischen dem Feuermeer bewegte. Dem Paladin war bewusst dass dies nur eine Vorhut war und dass wohl bald wieder mit einem magischen Übergriff zu rechnen war. Die Prognosen der Alchimisten, die auch die Mixtur angemischt hatten die dem Feuer die enorme Hitze und Beständigkeit verlieh, besagten dass das Feuer in den nächsten zwei Tagen ersterben würde. Die ständigen Schauer hatten und die hohe Feuchtigkeit beschwerten dass Brennen selbst bei den magisch erhöhten Temperaturen. Besorgt sah er noch einmal in die Runde, „Was schlagt Ihr vor Magierin?“ Die Magiern sah auf, „Wir sollten nicht zu schnell handeln. Wir sollten warten bis das Feuer erlischt.“ Simon schüttelte den Kopf, „Viel zu gefährlich, dann könnte die Vorhut angreifen und während wir mit dieser beschäftigt sind hat die Nacht, der ersten Angriffswelle wohlgemerkt, genug Zeit um nachzurücken und ihnen den Rücken zu stärken.“ Olanoath ergriff das Wort, „Nun Paladin, da habt Ihr wohl recht, doch die Reichweite unserer Balliste sind zu gering und der Aufwand in diesem Strudel aus dunkler Energie würde wohl unsere Relais erschöpfen.“ Erst in diesem Moment realisierte Simon wie sich seine Wahrnehmung verändert hatte. Als er das erste mal einen Fuß in die Stadt gesetzt hatte bemerkte er noch die starken Auras und die 240 Energieflüsse und magischen Winde. Nun schien er bereits blind dafür. Es war seinen geschulten Sinnen doch tatsächlich die enorme Präsenz der dunklen Energie entgangen. Er ballte seine Fäuste und erhob seine Stimme, „Nun, wenn es so ist, wie bewandert sind eure Alchimisten mit der Produktion und Anwendung von Schwarzpulver?“ Olanoath antwortete bevor es ein anderer konnte, „Nun, um ehrlich zu sein, unsere Alchimisten sind zwar geschult im Umgang damit jedoch sind sie keine Maschinisten und auch keine Schmiede. Es ist uns nicht möglich in dieser kurzen Zeit die uns bleibt, tatsächlich Kanonen herzustellen die an die Arbeiten des Imperiums oder gar der, der Zwerge heranreichen. Es wäre ein sinnloses und vor allem Zeit fressendes Unterfangen jetzt mit der Forschung und Produktion von solchen Waffen zu beginnen.“ Simon nickte kurz, „Nun Gut, wenn dem so ist müssen wir wohl warten bis ihre Truppen tatsächlich in Reichweite unserer Schützen und Geschütze sind.“ Die Elfen nickten und Simon war sich bewusst dass dieser Kampf nicht nur für ihn hoffnungslos schien. Nie zuvor war er so zuversichtslos. Die Überlegung dass er sich der Horde entgegenstellen musste, ermüdete ihn. Seine Glieder wurden schlaff und kraftlos. Seine Wahrnehmung trüb und ungenau. Dies konnte nur der Einfluss des Chaos sein. Er wusste dass einer der dunklen Götter, der Gott der unsagbaren Freuden, eine der bösartigsten Weisen der Manipulation ausspielte. Er vergiftete die Herzen der Leute. Dies tat er nicht etwa mit Angeboten von unsagbarer Macht oder einfach ewigen Leben, nein, hierbei ging es um das tiefste aller Bedürfnisse, bloßer Triebbefriedigung. Vielleicht drangen die Chaosgötter bereits in sein Herz ein. Doch wie konnte er sich dagegen währen? War sein Glauben an Sigmar etwa nicht stark genug? Nein, er war stark, wie sonst hätte er sich sonst zweimal in Schlachten gegen die Chaosdämonen bewähren können. Er hatte sich im Kampf gegen große Dämonen bewährt, er hatte seinen Glauben im Kampf mit dem Hüter der Geheimnise bewiesen. Er war stark genug. Beunruhigt starrte Alrecht auf die Masse der Chaosbarbaren die sich zwischen den Feuerwänden auf die Stadt zuwälzte. Metallisch knirschten die Sicherungsvorrichtungen der Speerschleudern beim Entsichern. Nach Angaben der Waffenmeister sollten sich nach kurzer Anpassung erste Treffer landen können. Einer der Hauptmänner betrat die breite Garnison des zweiten Verteidigungswalls. Er war ein Stück höher als der erste Wall und war dafür gebaut worden die gesamten Kriegsmaschinen aufnehmen zu können. Der Söldnerhauptmann lief an den dutzenden Geschützen vorbei, zu einem der Aussichtstürme. Mit schnellen Schritt spurtete er den engen Gang innerhalb des Turms hinauf betrat die Aussichtsplattform. Das Feuer tobte noch immer. Schwarzer Rauch ragte in gigantischen Säulen in den Himmel, die Wolken waren finster und ließen kein Sonnenlicht hindurch. Plötzlich der Befehl. Lautes metallisches Kreischen und die Speerschleudern spieen ihre Tod und Verderben über die Verteidigungswälle auf die Chaoshorde. Der Blick des alten Hauptmanns verfolgte den flachen Bogen der Geschoße, die elegant durch die Luft pfiffen. Ächzend wurden die Geschütze geladen während sich die ersten Speere in den Grund des Flammenmeers bohrten. Der Söldnerhauptmann sauf die Geschützmannschaften zurück die ihre Kriegsmaschinen bereits geladen hatten, die Späher auf den Türmen gaben den einzelnen Elfen genaue Instruktionen wie 241 die Waffen einzustellen waren Wieder kreischten die Schleudern und warfen ihre tödliche Ladung über die Mauern. „Beeindruckend.“, entfuhr es Alrecht als er staunend die Speere beobachtete die sich nur wenige Momente nach ihrem Abschuss in die Reihen der Chaoshorde bohrten. Speer um Speer brachte die primitiven Chaosanhänger zu Fall. Alrecht wanderte nun gemächlich die Treppen hinab. Seine Einheit wartete. Morgen, polterte durch seine Gehirnwindungen. Simon hatte nicht geschlafen. Angst und auch Aufregung saß in seinen Gliedern. Es war ihm nicht möglich gewesen zu schlafen. Viel zu stark waren die Bilder und Erinnerungen von vergangenen Kämpfen, die auf ihn einprasselten. Schwarze Felder aus Asche lagen um die Stadt. Viele Tausend Schritte donnerten zwischen verkohlten Baumstümpfen und Felsen hindurch. Die Horde war auf ihrem Vormarsch. Die Speerschleudern hatte gute Arbeit geleistet. Unerbittlich haben sie gespieen, unerbittlich haben sie getötet und so wohl schon im Voraus Leben gerettet. Doch was war das schon wert, im Angesicht solch gewaltiger Ausmaße von dieser Armee. Kalter Wind fuhr durch Simons Gebeine. Der kampferprobte Paladin schüttelte sich, klimpernd rieben Panzerplatten aneinander. Simon ging die Treppen des Aussichtsturms hinab und marschierte auf der Wehrmauer an magischem Feuer, kochendem Pech und noch viel schlimmeren Alpträumen aus den Alchimiewerkstätten. Bogenschützen postierten sich neben den Alchemisten und Waffenmeistern die, die Vorrichtungen für das Abfeuern der Chemikalien vorbereiteten. Vor den Mauern sammelte sich Regiment um Regiment. Hunderte von silbernen Spitzhelmen versammelten sich zu dem Donnern von Hufen und dem lauten Schallen von Musikern. Die letzten Waffen wurden ausgeteilt, selbst Jünglinge, fast noch Kinder, wurden bewaffnet. Strenge Hauptmänner zwangen einige der unerfahrenen Krieger in Reih und Glied. Kreischend erhob sich erneut eine Salve von Speeren. Einige Jünglinge liefen über die Wehrgänge und stellten Köcher gefüllt mit Pfeilen ab. Einige freiwillige füllten Pechgräben um die Burg. Simon sah auf, ein donnernder Hornstoß drang durch Mark und Bein. Plötzlich herrschte Stille. Der Paladin beeilte sich und reihte sich neben Alrecht ein der gerade letzte Instruktionen für die Schlacht austeilte. Simon kontrollierte ob seine Ausrüstung genau saß, und nahm den Drachenhammer von seinem Rücken. Es prickelte als er den Griff um den Stiel festigte. Rauschend fuhr Energie durch seinen Körper. Donnern erhob sich eine dämonische Stimme, die wohl durch die gesamte Stadt drang, „Ich weis was Ihr Euch wünscht! Ich weis was Ihr fürchtet! Euch erwartet beides!“ Auf ein Zeichen der Hauptmänner gingen die Musiker ihrer Aufgabe wieder nach und begannen zu spielen. Plötzlich brach ein ohrenbetäubendes Gebrüll los. Unzählige Kehlen grölten primitive Schlachtrufe und donnerten auf die Stadt zu. Kreischend spieen ihnen die Speerschleudern Tod und Verderben entgegen. Olanoath starrte die Mauer hinab. Er hatte sich als einer der Magier am ersten Verteidigungswall eingefunden und wartete nun auf den Befehl zu attackieren. Die unzähligen Leiber stritten darum wer schneller die Stadtmauer erreicht. 242 Leitern wurden von den Barbaren getragen, Enterhaken führten auch einige mit sich. Die ersten Pechfelder wurden betreten, gleich darauf bohrten sich Feuerpfeile in die Luft um gleich darauf einen Bogen zu machen und steil aufs Schlachtfeld zu stürzen. Einige bohrten sich nutzlos in den Aschboden jedoch traf so mancher Pfeil doch ins Teer. Sofort darauf breitete sich zischend das Feuer unter den Füßen der Angreifer aus. Einige versanken in den Pechgräben um sich als lebendige Fackeln daraus zu erheben und dann einige Schritte leblos zu Boden zu stürzen. Andere drangen furchtlos in die Flammen vor, fügten sich schwere Verbrennungen zu und gingen dann zu Boden. Der Befehl wurde gegeben. Olanoath konzentrierte sich kurz und sammelte Energie. Mit seinen geschulten Sinnen suchte er nach der richtigen Böe. Als er sie zu fassen bekam ließ er sich durch seinen Leib wehen. Sammelte die knisternde Energie zwischen seinen Fingern, ballte seine Fäuste sodass sie explosionsartig um seine Knöchel aufflammte. Mit einer schnellen Bewegung zog er die Hand zurück und öffnete sie, worauf sich ein Feuerball in seiner Handfläche bildete. Mit einer weiteren schnellen Bewegung warf er das magische Geschoß auf die wogenen Wellen der Angreifer, versenkte Haut, verbrannte Fleisch und losch Leben aus. Der ekelhafte Gestank des süßlichen Gestanks des verbrannten Mutantenfleischs drang an seine Nase. Angewidert warf er sofort darauf den zweiten Feuerball der sich zischend zwischen einigen Barbaren in den Aschborden grub und diese dann in einem Inferno verschlang. Weiße Blitze zuckten neben Olanoath von der Mauer auf die Angreifer herab. Der Stadtrat konzentrierte sich kurz, sammelte Energie und schleuderte sie in Form eines Luftstoßes auf eine Gruppe Barbaren die soeben eine Leiter aufrichten wollten. Knackend brachen die Sprossen, knackend brachen die Knochen der Angreifer als sie auf den Boden zermalmt wurden. Schweiß schoss aus den Poren des Elfs. Er brauchte kurz eine Pause, die Anstrengung solcher spontanen und vor allem aggressiven Zauber war er nicht mehr gewohnt. Schnell fühlte er wieder hinaus um eine Böe zu finden. Dies erwies sich als äußerst schwer, es tobte wortwörtlich ein Storm der sich in Feuerbällen, Blitzen und Bannzauber materialisierte. Immer und immer wieder wogten die Kräfte der ihren Magier und der der Chaoszauberer hin und her. Hier gewann das Chaos die Oberhand dort die weiße Magie der Elfen. Olanoath ging kurz in sich, ließ den Wind durch sich ziehen, sog mit jeder Faser seines Körpers die Energie auf und streckte die Hand. Knisternd zuckten weiße Blitze über seine Glieder. Der Schlachtlärm wurde von lautem Rauschen übertönt. Es kostete viel Kraft tatsächlich so viel Energie zu sammeln und auch zu behalten. Zweifel nagten an ihm. War er tatsächlich fähig dies zu schaffen ohne dass ihn die Mächte verschlagen. Er zögerte kurz. Ein hämmernder Schmerz pulsierte durch seinen Kopf. Angst stieß kalten Schweiß aus seinen Poren. Das Rauschen wurde immer lauter während die Schmerzen immer stärker wurden. Im nächsten Moment war alles fort. Olanoath nahm nur noch die gewaltigen Schmerzen und die enorme Energie in sich wahr. Im nächsten Moment ließ er der Energie freien Lauf, formte einen Ball, eine Kugel aus reiner Energie. Mit einem starken Ruck warf er den Zauberspruch auf die Angreifer. Olanoath öffnete seine Augen. Sein Gesicht war schweißnass, seine Glieder zitterten vor Erschöpfung und er sank langsam auf die Knie. Alles schien viel langsamer abzulaufen. Jeder Atemzug schien eine Ewigkeit zu dauern. Jeder 243 Herzschlag schien eine Ewigkeit zu dauern. Der Elf beobachtete was sein Zauber tat. Er durchbrach viel zu schwache Bannzauber die sich um die Kugel schlangen um sie zurückzuwerfen, zerriss durch seine reine Präsenz einige Barbaren die das Pech hatten in ihrer Flugbahn zu stehen und schlug laut donnernd in den Boden ein. Ein gewaltiger heller Blitz blendete ihn kurz und im nächsten Moment breitete sich eine Druckwelle im Halbkreis in der Chaoshorde aus. Knackend wurden Knochen zermalmt. Hunderte der Barbaren fielen Tod zu Boden, Blut drang ihnen aus den Augen und den Ohren. Simon starrte die Mauer hinab. Er war an der vorderen Front, an dem ersten Verteidigungswall. Der Schlachtlärm war erdrückend laut und Gestank von verbranntem Fleisch lag in der Luft. Der Paladin bettete laut während neben ihn Tod und Verderben aus den Alchemiewerkstätten hinab gegossen wurde. Zischend wurde Fleisch verbrannt, geschmolzen oder auf andere grausame Art vernichtet. Der Hammerkopf des Drachenhammers flammte in rhythmischen Abständen immer und immer auf. Wieder landete eine Leiter an der Zinne vor Simon, mit grimmigem Blick holte er zum Schlag aus und fuhr auf den ersten Emporkömmling hernieder. Zischend verging die Chaoskreatur unter dem Drachenhammer. Knisternd glühte die Leiter auf und brach. Knirschend fiel sie zur Seite und erschlug einige Unglückliche unter sich. Simon fuhr herum. Neben ihm waren sie durchgebrochen. Lachend erhob sich einer der Barbaren. Er war seltsam gewandet. Er trug nur Ketten um seinen Torso und hielt in seiner Linken einen Art Krummsäbel der wohl aus Knochen einer seltsamen Kreatur gefertigt war. Der Paladin ließ sich jedoch nicht beeindruckend und grub den Zwergenstahl des Hammerkopfs tief in die Seite des Barbaren. Zischend züngelten Flammen aus dessen Seite während dieser im Todeskampf von der Mauer stürzte. Laoran schritt über den Wehrgang. Die Alchemisten bereiteten sich vor und gossen weiter Öl ins Feuer unter den Kessel. Brodelnd kochte die chemische Brühe vor sich hin während die Feuermechanismen in Position gebracht wurden. Die Lederriemen knarrten als sie hinter den Eisenbügeln der Ballisten um die Kessel gezurrt wurden. Im nächsten Moment hob Laoran sein Langschwert, ließ es kurz in der Luft verweilen um im nächsten Moment mit einem Ruck das Schwert zu senken und um den Feuerbefehl zu brüllen. Knirschend wurden die Töpfe ausgehoben und über die Wehrmauern katapultiert. Im Fall drehten sich die Töpfe und vergossen ihren tödlichen Inhalt über den Schlachtreihen der Chaoshorde. Zufrieden sah der Stadtrat zu als die Chemikalien die Körper der Chaosanhänger berührten um im nächsten Moment aufzuflammen. Magisches Feuer, dachte der Elf. Fürchterlich, es hört nicht zu brennen auf. Es frisst sich bis zu den Knochen, ohne Erbarmen brennt es in Wasser und das Beste daran, es war ihre Waffe. Laoran marschierte an den Alchimisten und Waffenmeistern vorbei während er allen gratulierte. Sie hatten soeben die Vorhut in Brand gesetzt. Der Stadtrat warf noch einen verächtlichen Blick über die Schulter um danach den Wehrgang zu verlassen. Sie hatten viel zu tun, die nächsten Chemikalien mussten heraufgeschafft werden. Alrecht stach zu, zog die warme blutverkrustete Klinge aus dem Leib des Chaosbarbaren und trat ihn von der Leiter. Brüllend fiel dieser auf seine Kameraden und starb. Der Söldnerhauptmann wandte sich um. Seine Mannschaft kämpfte tapfer zwischen den 244 Bogenschützen. Diese, die es anscheinend nicht interessierte dass neben ihnen gekämpft und gestorben wurden, feuerten ständig weitere Pfeile in die Reihen der Chaosbarbaren. Plötzlich huschte ein schwarzer Schatten durch das Blickfeld des alten Hauptmannes. Er wandte sich um und hielt Ausschau. Was konnte dies nur gewesen sein? Er sah aufs Schlachtfeld und machte in dem dunklen Schatten einen schwarzen Kessel aus. Was zum Teufel hat ein Topf am Schlachtfeld verloren, schoss es Alrecht durch den Kopf während er sich wieder auf die Zinnen konzentrierte. Wieder erhob einer der Barbaren seinen Schopf und versuchte seinen Leib über die Zinnen zu wuchten. Mit einem schnellen Stich in dessen Schulter zwang Alrecht den Chaosanhänger zum loslassen. Mit unmenschlicher Stehkraft bewies sich der Barbar trotzdem auf der Leiter und ergriff mit seiner anderen Hand ein weiteres Mal die Zinne. Alrecht wusste nicht so recht was er tun sollte und packte sein Schwert mit beiden Händen. Kraftvoll stieß er zu und versenkte das Schwert in dessen Schulter. Knackend brachen Knochen und das Schwert sank ein Stück weiter in den Leib des Mutanten. Ohne die Idee einer Verzögerung trat der Hauptmann auch schon zu. Der beschlagene Stiefel Alrechts zwang den Chaosanhänger so zum Fall. In diesem Moment konnte er einen weiteren Kessel ausmachen. Es schien eine gewaltige Salve der Kessel abgefeuert worden zu sein. Mit Erstaunen folgte er kurz mit seinem Blick. Die Öffnungen neigten sich zu den Reihen der Barbaren während die Küchengeschosse ihren Senkflug antraten. Kurz darauf ergoss sich auch schon eine blubbernde Flüssigkeit über den Reihen der Angreifer. Kalter Schweiß trat dem abgebrühten Soldaten aus den Poren als er beobachtete wie die Flüssigkeit sich sofort nach dem Auftreffen auf Boden oder Leib in Form einer Feuersäule in die Luft erhob. Das Feuer brannte und lies nicht ab von den Körpern der Chaosanhänger. Einige wälzten sich am Boden und wurden einfach von nachrückenden Truppen unter deren Füßen zermalmt, einige marschierten trotz den lodernden Flammen einfach weiter bis sie einfach zu Boden gingen. Der Schlachtlärm war ohrenbetäubend, dachte Alrecht noch bis vor zwei Herzschläge. Doch nun, wo das Feuer in den Reihen der Chaosbarbaren brannte, wuchs das tutorale Gebrüll der Norscasiedler zu einem Chor aus sterbenden Kehlen an. Die brennenden Subjekte konnten ihre Brüder, die der Tod durch eine Klinge oder durch einen Pfeil ereilte, wohl nur beneiden. Mit einer schnellen Bewegung verpasste er einen Chaosbarbaren der einen Elf vor ihn niedergestreckt hatte einen Hacken mit dem Ellbogen um ihn sofort darauf das Schwert in die linke Seite zu jagen. Dieser weigerte sich jedoch zu sterben und brüllte den Hauptmann nur wütend an. Seine linke Hand packte Alrechts Arm und warf ihn zur Seite. Das Breitschwert Alrechts wurde schmatzend aus der Wunde gezogen. Schwarzes Blut schoss aus dem breiten Schlitz in der fahlen Haut des Barbaren. Dieser brüllte laut auf und erhob seinen Säbel zum Schlag. Alrecht regte es, als der Barbar Schleim in sein Gesicht spuckte. Der zahnlose Mund besaß nur noch einige wenige schwarze Stümpfe. Mit einer schnellen Rolle hockte sich Alrecht vor dem Barbaren hin, er war sich der Gefahr bewusst. Er war auf die Kreatur zugegangen und saß quasi schutzlos vor ihr. Doch der Hauptmann war trainiert genug um im nächsten Moment mit voller Kraft seine Schulter in den Bauch des Barbaren zu rammen. Keuchend fiel dieser auf seine Knie und versuchte zu Atem zu kommen. Alrecht nutze seine 245 Chance und rammte die Schwertspitze seiner Klinge in dessen Nacken. Knackend drang die Klinge ein Stück in dessen Wirbelsäule ein. Kurz bäumte sich der muskulöse Mann auf und starb. Alrecht sah auf und erblickte Hunderte von brennenden Leibern. Ein weiters Mal tobte ein Inferno um die Stadt. 246 Kapitel 36 Feinde in den eigenen Reihen Simon starrte stumm an die schmucklose Wand des Wachquartiers. Seine Rüstung war soeben bei einem der über beschäftigen Schmiede und wurde ausgebessert. Verkrustetes Blut klebte noch an seinen Glieder. Seine Haare waren ebenso davon verklebt. Mit einer kurzen Bewegung strich er sich über das bärtige Kinn. Seine gesamte Kraft war während des Kampfes aus dem Paladin gefahren. Es war spät und die grausame Stille die vor den Mauern herrschte ließ ihn nicht schlafen. Viel zu ernst war die Lage, viel zu schnell konnte es geschehen dass alles wieder umschlug. Der Drachenhammer lag vor ihm auf dem Boden. Von den Letzten seiner Männer waren heute wieder über die Hälfte gefallen. Seine Einheit zählte nun mehr nur noch zwanzig Köpfe. Mit Unbehangen dachte er an den kürzlich verstorbenen Mi’m. Nie würde er vergessen was dieser Geselle für ihn getan hatte. Dieser Zwerg hatte Simon Trost gespendet während einer der vielen schweren Stunden. Doch auch er war gefallen. Wegen dummen Intrigengespinsten musste dieser Freund elend verrecken. Nachdenklich lehnte sich Simon wieder in seinen Stuhl, während sein Blick der nackten Wand entlanglief. Seine linke Hand griff nach einer länglichen Tasse die auf der Lehne seines Stuhls stand und hob sie hoch. Eine kochende Flüssigkeit verbarg sich darin. Langsam legte er den Tassenrand an seine Lippe und sog durch seine Nase den Duft des Teegemischs ein. Es war ein fruchtiger Geruch, wahrscheinlich irgendwelche Beeren, dessen Aroma durch würzige Kräuter verstärkt wurde. Langsam und genüsslich lies er die Flüssigkeit seine Kehle hinab gleiten. Die Wärme ging in ihn über und belebte ihn kurz. Er wollte nicht einen Partikel des Getränks verschwenden und strich sich mit der Zunge über die Lippen während er die Augen schloss und den kraftvollen Nachgeschmack wirken ließ. Vorzüglich im Abgang, schoss es ihm durch den Kopf. Im nächsten Moment beschwerten jedoch wieder düstere Gedanken sein Haupt. Mit einem Schlag war ihm wieder bewusst für wie viele Leben er verantwortlich gewesen war und wie viele seiner Untergebenen er in den Tod geführt hatte. Sollte er nun schon wieder Leute in den Krieg führen und somit vielen den Tod bringen? Sollte er es tatsächlich riskieren noch mehr Schuld auf seine Schultern zu laden? Hatte er denn nicht schon so viel Schuld auf sich dass er sich den Inquisitoren hingeben sollte, damit seine unreine Seele geläutert werden konnte? Kopfschüttelnd fasste Simon wieder etwas Mut. Er war Sigmar treu ergeben und kämpfte nicht nur für das Imperium sondern für alle freien Völker. Er wollte nicht nur dass seine eigenen Leute weiterleben konnten, nein, er kämpfte viel mehr für alle die sich dem Chaos nicht einfach unterordnen wollen und somit ihre Seelen verdammen. Simon war ein glaubensfester Paladin, wie konnte er nur zweifeln. Er versuchte es erneut, legte sich in sein Bett, schloss die Augen und versuchte zu ruhen. Alrecht starrte vom Aussichtsturm auf die Weiten des gegnerischen Lagers das einen tödlichen Ring um die Stadt zog. Er war überrascht wie organisiert diese Horde zu sein schien. Mehrere Feuer auf denen wohl Fleisch gebraten wurde, einige Tausend Zelte und wohl auch einiges an Kriegsgerät. Der Hauptmann wandte sich zur weißen sauberen Elfenstadt um. Man mochte es nicht für möglich halten, doch mit Disziplin und unglaublicher Ausdauer hatten es die Hochelfen geschafft ihre 247 Heimat zu einer vor Waffen strotzenden Festung zu machen. Die Langstreckenwaffen wurden in den Höfen vorbereitet. Die Waffenmeister hatte Katapulte gebaut die, wenn alles nach Plan lief, die Vorläufer der Zeltstadt in Trümmer legen sollte. Alrecht kratze sich am Kinn und verließ den Turm. Es sah ruhig aus. Die Horde war starr, nichts befand sich am Vormarsch. Laoran sah in die Runde der Stadträte. Er wusste dass er nicht der einzige gewesen war der tapfer an den Mauern gekämpft hatte. Olanoath hatte wieder einmal bewiesen welche Macht in ihm steckte und so Vertrauen und Zuversicht für den Sieg gestärkt. Dies war gut für die Stadt doch fatal für seine Zukunft. Die Position von Olanoath war viel zu bedeutend als dass er sie diesem Stümper überlassen konnte. Es galt einen geschärften Verstand als Vorsitzenden einzusetzen. Laoran erhob seine Stimme, „Wir haben tapfer gekämpft und uns gut geschlagen. Nun lasst uns Resümee ziehen. Auf welche Zahlen belaufen sich die Verluste, welche Beschädigungen gibt es an den Verteidigungswällen und vor allem wie sehen die Pläne für die Verteidigung und vor den Gegenangriff aus?“ Olanoath erhob sich und begann zu sprechen, „Die Verluste belaufen sie auf knapp siebzig Mann. Eine überraschend geringe Zahl die wohl von der relativ rechtzeitigen Warnung und wohl auch von den Alchimisten und Magiern herrührt.“ Eine der weiblichen Räte ergriff das Wort, „Verschwendet keine Zeit mit sämtlichen Danksagungen und Lobpreisungen. Die Pläne laufen darauf hinaus das der nächste Angriff wie der erste abgewehrt werden soll. Im unmöglichen Fall dass den Belagerern ein Durchbruch gelingt und sie den ersten Stadtwall zum Einsturz bringen, werden Infanterietruppen in die Flanken der Angreifer stürzen während die Front der Chaosanhänger von unserer Kavallerie geblockt wird. So dürften unsere Truppen genug Zeit finden um alles Notwendige von den Wällen zu evakuieren und einige schnelle Vorbereitungen zu treffen. Wenn, jedoch erscheint mir dies sehr unwahrscheinlich, wenn wir sie zurückschlagen wird einer der Magiertürme dafür verwendet werden ein magisches Schutzschild aufzubauen um so genügend Schutz und vor allem Zeit heraus zu schlagen, um das Mauerwerk wieder aufzubauen.“ Einer der anderen Stadträte erhob sich nachdem sich die Elfe gesetzt hatte, er hieß Argoth und war für die Abwassersysteme verantwortlich. Er begann zu sprechen, „Vergesst eins nicht, unsere Kanalsysteme sind viel zu wenig befestigt. Wenn die Chaostruppen dieses Schlupfloch finden, werden sie es wohl ausnützen können und eindringen.“ Laoran erhob sich, dieser Einwurf war wichtig. Tatsächlich war dies wohl die größte Schwachstelle in ihrem Verteidigungssystem. Der einzige tatsächliche Vorteil der Kanalsysteme war der Kampf auf engem Raum. Wie geschaffen um den Abschaum mit einem Feuerzauber aus dem Weg zu fegen. Doch, wenn der Abschaum es tatsächlich schaffen würde einzudringen würde man ihn genauso wenig ausbrennen können wie man es mit den Ratten konnte. Das Rohrsystem war ein gigantisches Labyrinth. Wenn sich Truppenverbände tatsächlich darin verbargen, konnten sie überall ausbrechen und so sogar aus dem Stadtkern zu den Mauern durchdringen und die Tore öffnen. „Nun, wir werden eine Sonderkommando als Wächter an dem Eingang postieren, dass diesen bewacht.“, erklärte Laoran um dann fortzusetzen, „Jedoch, wer wird sich freiwillig melden.“ Simon erhob sich. Laoran war bekannt wer er war, er wusste auch dass er diesen Menschen als Werkzeug missbrauchen wollte. Ihm war ebenso klar dass dieser menschlicher Paladin wusste das Laoran zu seinen Feinden gehörte. Auch wenn er nur ein politischer Feind war. Es war nichts persönliches, es war einfach nur ein ständiger Machtkampf in dem jedes Register 248 gezogen werden musste. Es galt zu herrschen sonst würden Leute an die Macht kommen die sie nicht kontrollieren konnten. Laoran hatte so etwas schon oft in seiner Kariere beobachtet. Er hatte schon viel zu oft beobachtet wie Elfen an die Macht kamen und nicht mit ihr umgehen konnten. Viel zu schnell kontrolliert diese Position dann einen. Dies ist gefährlich. Denn viel zu schnell wird so von allen möglichen Seite manipuliert und es kommt zu einem Zusammenbruch der Person und so zu einem schrecklichen Chaos. Dies musste verhindert werden. Laoran war sich sicher dass er damit umgehen konnte und dass er den Manipulationsversuchen seiner politischen Kollegen widerstehen konnte. Dann endlich begann der bärtige Mensch zu sprechen, „Meine verbliebenen Soldaten und ich, natürlich müsste unser Verband verstärkt werden, würden diese Aufgabe übernehmen. Es ist uns klar dass zu diesem Zeitpunkt die Mauern wichtig sind jedoch brauchen wir Unterstützungstruppen falls es tatsächlich zu einem Angriff kommt.“ Olanoath erhob sich, worauf sich der Paladin wieder setzte, „So sei es, dass siebente Garderegiment soll aus einer Kompanie einen Trupp unter das Kommando von Paladin Freigreif stellen.“ Laoran lächelte. Wie konnte dieser Stümper es nur wagen Elfentruppen unter das Kommando eines fremden Menschen zu stellen. Ein weiterer Angriffspunkt der ausgenutzt werden musste. Olanoath eilte an die Wände. Soeben donnerten die tiefen Hornstöße der Aussichtsposten durch die Stadt. Die nächste Angriffswelle rauschte auf die Stadtmauern zu. Er war müde und unausgeruht. Seine Glieder schmerzten und waren kraftlos, aber er wusste das ein jeder kampffähiger Elf auf den Wällen gebraucht wurde. Soeben hatte der Stadtrat eine Treppe erreicht, geschwinden Fußes spurtete er die Stufen hinauf und betrat die Brüstung der Stadtmauer. Es war seltsam, das Lager hatte während der Pause so ruhig und gespenstisch friedlich ausgesehen. Nun strömten Maßen von gepanzerten Leibern in festen Formationen diszipliniert auf. Dem Elf war als könne er das laute Auftreten der metallenen Beinschienen hören. Als könne er fühlen wie die endlosen Reihen an ihm vorbeidonnerten. Er wusste das diese Angriffswelle Chaoskrieger an die Wälle schwemmen würde. Es war ein beinah faszinierender Anblick. Die festen Formationen marschierten in festen Reihen. Hin und wieder wurden die endlos scheinenden Reihen von Chaoskriegern von berittenen Individuin gestört. Doch was den Elfen am meisten beunruhigten waren die Gestalten deren bleiche weiße Haut zwischen den schwarzen Reihen hervorstach. Dies konnten nur magisch begünstigte Krieger sein. Wie sonst sollten sie sich zwischen der Elite der Barbaren aufhalten können ohne getilgt zu werden. Die Chaoskrieger schienen diesen Gestalten Respekt entgegen zu bringen. Olanoath kam sogar in die Versuchung anzunehmen dass diese Gestalten die Chaoskrieger anführen. Plötzlich flammten die magischen Winde auf. In schnell aufeinanderfolgenden kräftigen Energiestößen schwoll die dunkle, böse Energie in den Winden an. Olanoath hatte von diesen Prozedere bereits gelesen doch konnte er nicht fassen dass er solch einem beiwohnen musste. Spontanbeschwörung schoss es ihm durch den Kopf. Die Magierrelais wurden aktiviert, die reine, weiße Energie strömte aus einigen der Artefakte. Olanoath schloss sich seinen Magierkollegen an und begann mit der nun gewonnen Energie Bannsprüche zu weben. Es war Zeit diesem bösen Wirken ein Ende zu bereiten. Kurz verlor Olanoath seine 249 Konzentration, seine Hände zitterten. Er konnte nicht fassen was er sah. Wie aus dem Nichts waren aus dem Lager der Chaostruppen schwarze gigantische Belagerungstürme aufgetaucht. Schwarze dämonische Fratzen grinsten von den Spitzen der Belagerungsrammen. Im nächsten Moment flammte weiße Magie auf. Solch eine Intensität hatte Olanoath noch nie gespürt oder sich nur vorstellen vermögen. Die Magiern hatte soeben Energie gebündelte und schwebte nun einige Meter über den Boden. Ihr gesamter Körper war von flackerndem weißem Licht eingehüllt. Sie hob die Hände und sprach ein einziges Wort. Dem Stadtrat war es nicht möglich dieses zu verstehen doch im nächsten Moment erhellte sich das gesamte Szenario vor ihm, und ein gigantischer weißer Blitz fegte durch die Reihen der Chaoskrieger. Wie ein Lagerfeuer, leidenschaftlich und spontan, Laub verschlang das in die Flammen geworfen wurde, verschlang der Blitz Leib um Leib. Jedes Geschöpf das mit dem magischen Geschoss in Berührung kam wurde einfach eingeäschert. Solch Magie würde sie zum Sieg führen, schoss es Olanoath durch den Kopf. Genau solche Magie würden sie brauchen. Simon sah auf, der Tunnel war ruhig. Die feuchte Luft war abgestanden und stank nach Exkrementen. Dies war wohl keine Aufgabe die einen Paladins würdig war, schoss es Simon durch den Kopf. Im nächsten Moment rief er sich ins Gedächtnis das er wohl kaum erwarten konnte dass er das Böse ein jedes Mal in einem Prunksaal bekämpfen konnte. Der Ausfluss des Kanalsystems war auf der Ostseite der Stadt, zurzeit, jedenfalls meinte Simon dies zu wissen, wurde an der Westseite der Stadt gefochten. Denn immer und immer wieder wurde der Boden durch sanfte Erschütterungen zum Zittern gebracht. Simon sah sich den vergitterten Ausfluss genauer an, er mündete in einen kleinen Rinnsal den die Elfen wohl angelegt hatten. Dieser floss wiederum in einen der Bäche im Wald und schloss so das Kanalsystem an das natürliche Wassersystem an. Sehr modern, erkannte der Paladin. Das Rinnsal verlief, auch dies rechnete Simon den Elfen hoch an, hinter einigen Felsbrocken, die den Eingang schützten und so einen schnellen Durchbruch in das Kanalsystem verhinderten. Simon sah zur Decke auf, sie war wohl einige Fuß über dem Kopf des Paladins. Feuchte, anscheinend wohl auch schleimige Fäden, einer undefinierbaren Maße, hingen von der Decke. Simon sah sich um, seine Truppe bestand aus fünfzig Speerträgern, die sich, jeweils drei Mann nebeneinander, hinter Simon reihten. Zudem wurde diese Einheit von dem letzten Rest der Armee die unter Simons Kommando gestanden hatte. Es wirkte bedrückend das tatsächliche solch eine Menge an Leben unter dem Kommando von Simon ausgelöscht wurden. Der Paladin richtete sich auf, in Anbetracht der Gefahr die vor der Stadt lauerte, durfte er einfach nicht zweifeln. Es war an der Zeit zu zeigen dass die Völker der alten Welt und der neuen Welt gemeinsam stark waren. Simon nickte, das war er nicht nur der Ehre der Freigreifs schuldig, dass war er allen Gefallenen schuld. Laoran erhob sein Schwert und gab das Zeichen, im nächsten Moment schleuderte die Kriegsmaschinerie der Hochelfeningenieure ihre tödliche Fracht über die Mauern. Grausam und brutal schmetterten die Speere aus den kreischenden Schlünden der Speerschleudern in die Reihen der Chaoskrieger. Zischend ergossen sich Unmengen an bösartiger Alchemie über den Reihen der Chaoskrieger. Doch im nächsten Moment schwoll über den schwarz gepanzerten Häuptern eine Energiewelle 250 an. Wirkungslos verdampften die magisch versetzten Chemikalien. Geschockt ließ er sein Schwert sinken und brüllte den Mannschaften den Befehl für das Nachladen zu. Die Chaoskrieger stampften auf. Höhnisches Gelächter aus tausenden Kehlen wurde gegen die Verteidigungswälle geworfen. Beinah mochte man glauben dass dies alleine das Mauerwerk zum Einsturz bringen konnte. Die Magier auf den Wällen sahen nervös auf die spottenden Maßen herab. Es war unverkennbar dass dies wohl zur Strategie der Chaoshorde gehörte. Plötzlich verstummte das höhnische Stimmengewirr der dunklen Krieger. Eine gewaltige Stimme, die jedoch nicht das Geschlecht ihres Besitzers verriet, dröhnte durch die Reihen hinweg, noch in die Stadtmitte hinein., „Lasst die Mauern erbeben und labt euch an ihren Schmerzen!“, donnerte die Stimme. In erschreckender Präzision wurde die Erde von kollektivem Auftreten erschüttert. Die Magier in den Reihen der Chaoskrieger hoben die Hände. Blitze zuckten vom Himmel herab und es begann zu regnen. Der schwarze Aschboden, der von dem Blut der Barbaren durchsetzt war, wurde ein weiteres Mal aufgeweicht. Die zermalmten Leiber unter den gepanzerten Stiefeln der Chaoskrieger wurden tiefer ins Erdreich getrieben, der Vormarsch schien unaufhaltsam. Im nächsten Moment glühten mächtige Auras inmitten der schwarzen Rüstungen auf. Die schimmernd schönen, jedoch gleichermaßen erschreckend beunruhigenden Farben, schwollen in immer kleiner werdenden Abständen an. Im nächsten Moment brachen aus den Lichterspielen zischende Feuerbälle heraus. Die Magier auf den Reihen erhoben die Hände. Weiß blitzende Energiewälle funkelten im düsteren Licht des Szenarios. Der Gestank von verbranntem Fleisch, nasser Asche und Ozon erfüllte die Luft. Die düstere Atmosphäre und das düstere Lichtspiel wurden plötzlich in den Gewalten der Magieschlachten zerrissen. Einige magische Barrieren boten keinen Widerstand und flackerten nur kurz bevor die magischen Geschoße durchbrachen. Das Geräusch des krachenden Mauerwerks kam dem Zähneknirschen eines Riesen gleich. Doch die gewaltige Verteidigungsanlage hielt den ersten Einschlägen stand. Wie lange dies wohl noch so bleiben würde, schoss es Laoran in den Kopf. Die Chaosmagier erhoben ihre Hände ein weiteres Mal. Das beinahe erloschene Lichterspiel glomm erneut auf. Weiße Blitze zischten von den Wällen der Hochelfenstadt in die Reihen der Magier. Grollend mischte sich der Donner von echten Blitzen in das magische Schlachtfest. In Sekunden verbrannte Fleisch, in Sekunden trafen sich magische Kunststücke und fraßen sich gegenseitig. Einige der Chaosmagier, die sich auf den Spruch konzentrierten den sie gerade wirkten, wurden von den Blitzen einfach pulverisiert. Die, die verschont blieben, brachten jedoch neues zum Vorschein. Aus den Lichtern entsprangen Gestalten. Die barbusigen Kreaturen kreischten laut. Ihre Glieder waren lang und schlaksig. Ihre Gesichter waren verzerrt, einige besaßen Hörner. Während die Welle der Chaoskrieger den Mauern immer näher kam, sprangen die beschworenen Alpträume, wie die Gischt der See, unregelmäßig und wild aus den Wellen. Laoran hob sein Schwert und gab das Zeichen. Kreischend spieen die Schleudern, zischend erhoben sich die Werke der Alchemisten in die Luft. Im nächsten Moment hob Laoran sein Schwert in die Höhe, sodass die Spitze gen Himmel zeigte. Somit gab er den Bogenschützen das 251 Zeichen sich bereit zu machen. Somit spannten aberhunderte junge Elfenkrieger ihre Bögen. Zweifel durchstieß Laorans Zuversicht. War es zu spät? Hatte er mit seinen dummen Intrigen die Verdammnis dieser Stadt unterzeichnet? War er Schuld dass so viele Elfen in dieser Schlacht ihr Leben lassen mussten? Mit einem schnellen Schwung gab er den Befehl die erste Salve abzufeuern. Leise erhob sich die Welle von Pfeilen in den Himmel. Blitze erhellten den Himmel und bewiesen dass die Pfeile den Himmel verfinsterten. Prasselnd, wie die schweren Wassertropfen die zu Boden fielen, bohrten sich die Pfeile in die Reihen der Chaoskrieger. Unerbittlich wurde Leben genommen, wurde Leben vernichtet. Wieder pulsierte dunkle Magie und ein Schutzschild materialisierte sich über den Köpfen der Chaoskrieger. Laoran sah auf und entdeckte die Magiern, ihr ganzer Körper war von weißer pulsierender Magie durchsetzt. Sie glühte und schwebte einige Fuß über den Boden. Sie erhob die Hand und tat so als würde sie die gegnerische Legion mit einem Handstreich zur Seite fegen. Plötzlich, mit ungemeiner Intensität, fegte eine gewaltige Welle von Blitzen über das Schutzschild der Chaoskrieger und brachte es zum bersten. Sie erhob die Hand und deutete mit der andere mitten in die Reihen der Chaosanhänger. Während die Alchemie und die Speere Leben vernichteten, brach die Wolkendecke auf. Glühende Gesteinsbrocken, die einen Schweif aus Flammen hinter sich herzogen, gingen auf die verunstalteten Mutanten nieder. Donner grollte und die Meteoriten gruben sich tief ins Erdreich. Feuer und Erde spritzen in alle Richtungen. Die Erschütterung warf Simon und seine Mannen zu Boden. Klirrend trafen die Armschellen an der Wand des Kanals auf, bevor der Ritter in seiner Rüstung ins Wasser stürzte. „Verdammt! Was treiben die vermaledeiten Schwarzmagier nur!“, brüllte einer der Söldner. Alrecht richtete sich als erster wieder auf. Trocken bemerkte er beiläufig, „Radau, würde ich sagen.“ Simon schüttelte den Kopf. Die Schlacht vor den Toren hatte Ausmaße angenommen die der Paladin nie für möglich gehalten hatte. Wie konnte es nur sein dass diese Hochelfen Mächte mobilisieren die selbst der Herrscher des Wandels nicht beschwor. Olanoath richtet sich auf und manifestierte Energie um seine Finger. Er richtete diese auf einige schwarze Gestalten die auf die Mauer zumarschierten und ließ Blitze aus seinen Fingerspitzen sprühen. Mit glühenden Panzerplatten gingen diese zu Boden. Er wischte sich mit einem Ärmel Schweiß von der Stirn. Da entdeckte er dass sich am Horizont riesige schwarze Gebilde abzeichneten. Ein Furcht erregender Verdacht kam dem Stadtrat in den Sinn. „Kriegsmaschinen …“, flüsterte er leise. Er sah kurz die Mauer hinab. Eine weibliche Gestalt schlug ihre Klauenarme ins Mauerwerk und katapultierte sich Hieb um Hieb ein Stück weiter hinauf. Einige Soldaten der Stadtwache gossen kochendes Pech auf die dämonischen Kreaturen. Zischend brannte sich die schwarze Flüssigkeit in den Leib dieser Manifestationen. Olanoath holte kurz Luft und warf einen Energieball auf den Dämon. Er hätte das Geräusch wohl als Klirren beschrieben. Das magische Geschoß prallte einfach von der Gestalt ab und zertrümmerte ein Stück der Außenwand. Im selben Moment warf sich das dämonische Weib über die Zinnen. In den Augen dieser Gestalt 252 brannte Hass, ihre linke Hand hielt einen langen Dolch. Erst jetzt bemerkte der Elf wie schön diese Kreatur doch war. Die Augen des Dämons waren erfüllt mit Wärme und etwas dass der Zauberer nur schwer zuordnen konnte. Er wusste jedoch dass es Begierde in ihm auslöste. Schnell und grazil wirbelte der Dämon um Olanoath herum. Ein sauberer schneller Hieb. Ausgeführt mit der Gewalt eines Orkans und der Präzision eines Bogenschützen der Waldelfen. Die Klinge fuhr durch das schwere Gewand des Stadtrats und durch dessen Haut. Schmerz pulsierte durch seine Nervenbahnen. Eine unbeschreibbar Gefühlsexplosion, der das Wort Ekstase nicht würdig war, donnerte durch Olanoath’s Schädel. Im nächsten Moment sah er die Dolchspitze auf seinen Kopf hernieder sausen. Jauchzend erwartete er das Knacken der Schädeldecke, die unfassbare Befriedigung ganz und gar dieser Gestalt zu gehören. Helroth erwachte. Sein Kopf war in den schweren Schellen einer Magiermaske gefangen, seine Arme waren zusammengebunden und er konnte das schwache pulsieren der Magie absorbierenden Fußfesseln spüren. Was er jedoch auch spüren konnte war die Anwesenheit des Meisters. Unglaubliche Kraft durchströmte ihn plötzlich. Seine Hoffnung auf etwas Zuneigung und Aufmerksamkeit stieg. Wenn er hier ausbrechen konnte, könnte er die Stadttore öffnen und würde somit den Untergang mit seiner Unterschrift besiegeln. Bald würde er dann vor den Meister treten können. Er spürte die unglaubliche Aura dieser Gestalt. Plötzlich sauste Energie durch seine Glieder. Das Pulsieren der Fußfesseln wurde schneller und stärker. Er konnte fühlen wie es die Magie aufsaugte. Plötzlich barst das thaumaturgische Fesselwerk. Die Metallfragmente rissen tiefe Wunden in die Beine des Elfenmagiers. Dieser schien dies jedoch nicht wahrzunehmen. „Zeit zu gehen …“, flüsterte dieser nur und machte sich auf seinen Weg. Lavendala konzentrierte sich. Sie konnte spüren wie Energie ihren Körper durchströmte. Wie pure Macht durch ihre Adern pulsierte. Plötzlich brach etwas Fremdes in ihrem Geist durch. Sie erkannte sofort dass dies kein Geist war der ihrem feindlich gesinnt war. Es war einer der Überwacher aus dem Nordmagierelais. Dies waren Meistermagier die, die ganze Zeit über die Magier, die sich aus dem Energiepool ihres Turms bedienten, wachten. Wie ein leises Flüstern kroch die Botschaft des Überwachers durch ihren Kopf. Jedoch besaß diese Nachricht eine solche Dringlichkeit in ihrer Ruhe, dass die Meisterzauberin abließ von einer weiteren Attacke und lauschte. Wie eine fremde Stimme die eigene Gedanken formuliert wisperte der Überwacher ihr zu, „Die Chaostruppen haben sich weit vor der Stadt neu formiert. Eine neue Welle wird sich bald auf den Weg machen. Jedoch was weitaus schlimmer ist, sie haben Kriegsmaschinen errichtet und Dämonenbeschwörungen wurde vielfach durchgeführt.“ Ich weis, dachte Lavendala. Die Winde waren unverkennbar wenn sie sich zu dem chaotischen Gewirr verwickelten, dass nötig war Chaosdämonen genügend Energie für eine Manifestation zu liefern. Sie konzentrierte sich kurz, sie wusste dass schon einige der geschwinden Dämone die Mauern erklommen hatten und bereits erste Kämpfe auf den Wehrgängen fochten. Doch die Überzahl der 253 anwesenden Truppen würde diese wohl in die Knie zwingen. Was ihr weit aus mehr Sorgen bereiteten waren die dämonischen Energien die von den Gebilden am Horizont ausgingen. Denn diese Bastarde hatten wahrscheinlich die gigantischen Stahlkonstrukte mit Dämonen belebt um sie zum Funktionieren zu bringen. Plötzlich brüllte die Stimme des Überwachers, „Achtung!“ Lavendala, knirschte mit den Zähnen und nahm den Schmerz den der Überwacher auslöste still in Kauf. Sie lies kurz ihre Sinne wandern und stellte erschreckt fest dass die ersten Geschoße abgefeuert wurden und auf die Stadt zurasten. Sie ließ Energie aus ihrem Körper und aus dem Magierrelais in einen neuen Spruch laufen. Gedanklich ging sie die komplezierten Muster des Schutzaubers durch und materaliserte sofort darauf das Schutzschild. Dann kamen die Geschoße auch schon näher. Schwarze Stahlkugeln brausten mit unglaublicher Geschwindigkeit auf die Stadt zu. Manche glühten, manche schienen das Licht um sich herum aufzusaugen. Dann der Moment, hielt der gewirkte Zauber? Würde er standhalten im Vergleich mit der dunklen Magie des Chaos? Donner krachten die Geschoße gegen den Schutzauber. Doch auf den Aufprall folgten fürchterliche Explosionen. Ein jedes Geschoß zerfiel in eine gewaltige Feuerbrunst. Die Chaosmagier, die noch lebten, nutzen die Gunst der Stunde und begannen mit einem gewaltigen Bombardement von magischen Geschoßen. Donnernd und krachend prasselte die bösartige Magie auf das schützende Zauberwerk der Hochelfen ein. Unter dem enormen negativen Energien, die von einem jedem Zauerspruch der Chaosmagier ausgingen, obsiegte das Chaoswerk über das komplexe Meisterwerk der Meisterzauberin. Stück für Stück rissen die magischen Geschoße Fetzen aus dem gewobenen Magiekonstrukt. Dann erstarb die schützende Wirkung und die Stadt lag schutzlos da. Lavendala wusste dies, es war als würde ein Teil von ihr sterben als ihr Schutzzauber seine Wirkung verlor. Wie ein grausames Schauspiel beobachtete sie hilflos wie die nächsten Geschoße auf die Stadtmauern zusteuerten. Doch die Magierschaft gab nicht auf. Wie ein gigantisches Kollektiv handelten plötzlich die verteilten Magiekundigen. Ein jeder übernahm eine Teilaufgabe, um den großen Zweck, Schutz des Lebens, zu erreichen. Im nächsten Moment schoss eine gewaltige Anzahl an Blitzen, Feuerbällen und magischen Geschoßen den fliegenden Mordwerkzeugen der Belagerungsmaschinen entgegen. Ein gewaltiges Inferno spielte sich plötzlich am Himmel ab. Laute Explosionen donnerten erneut auf, gewaltige Feuerschauer gingen auf die Chaoskrieger nieder. Jedoch auch die Magier der Chaostruppen gaben nicht auf. Wellen aus Energie pulsierten durch die Reihen der dunklen Krieger. Nur einen kurzen Moment darauf schoß ein Schwall aus magischen Geschoßen aus der Horde. Meter um Meter wurde von den Geschoßen zerflügt. Hilflos starrte Lavendala auf die sterbenden Reihen ihrer Kameraden. Kriechende Angst, die unerbittlich ein Glied nach dem anderen lähmte, ließ sie erstarren. Helroth lief schnell die Treppen seines Verlieses hinauf. Geschwind überlegte er sich einen Plan. Würde er versuchen das Stadttor für die Legionen der Chaoshorde zu öffnen würde er sofort gefangen und wahrscheinlich getötet werden. So konnte er nicht dienlich sein. Es galt nun einen Weg zu finden der tatsächlich so weit führen 254 würde dass er die Aufmerksamkeit des Meisters erlangte. Er musste einen anderen Weg finden die Chaoshorde in die Stadt zu lotzen. Wie ein Blitz fuhr es im durch die Gebeine. Die Abwässerkanäle. Von dort würden die Truppen schnell und gezielt die ganze Stadt inflitrieren können. Die Verteidgungstruppen konnten nicht überall sein, die Chaostruppen jedoch schon. Bald schon würde dann der Widerstand gebrochen sein und das Schlachten konnte beginnen. Plötzlich kam Helroth an das Ende der Stiege. Vor ihm lag eine verschlossene Tür. Er überlegte kurz wie er diese überwinden sollte. Just darauf zerfiel die Tür zu Asche. Helroth durchschritt den glühenden Türrahmen. Paladin Freigreif, donnerte es durch Simons Schädel. Es war Zeit seinem Rang gerecht zu werden. Er wusste dass die Horde jederzeit in die Höhle einbrechen konnte. Die Erschütterungen hatten diesen Kanal freigelegt. Schnell gab er einen Befehl, „Hauptmann, führt den restlichen Trupp zur nächsten Weggabelung. Dort haltet die Stellung bis ich oder Chaoskrieger zu Euch stoßen. Im Falle das zweites eintritt versucht den Tunnel zum Einsturz zu bringen und zieht Euch zurück.“ Alrecht salutierte nur hastig und gab der Truppe ein Zeichen worauf sich diese hinter ihm formierte. Simon wusste was er zu tun hatte. Er musste seinen Streithammer dazu nutzen. Er holte weit aus und ließ den Hammerkopf auf einen der Stützpfeiler sausen. Donnernd bebte der Stein. Staub rieselte von der Decke. Er versuchte es ein weiteres Mal. Donnernd brach der Hammer durch das Gemäuer und legte das feuchte Erdreich dahinter frei. Wieder ließ die magische Waffe den Tunnel erbeben. Doch nun mengten sich fremde Stimmen in den Schlachtenlärm, der beinahe schon zu einem vertrauten Nebengeräusch geworden war. Chaoskrieger hatten den Eingang entdeckt und begannen damit einzudringen. Simon musste nun schnell handeln. Er ließ seinen Hammer am Boden streifen während er auf die Chaoskrieger zulief. Diese erwarteten ihn mit erhobenen Waffen. Simons Muskelspannung nahm mit jedem Schritt den er auf die schwarz gepanzerten Unmenschen zulief zu. Seine Glieder schmerzten, fürchterliche Kopfschmerzen pochten durch seinen Schädel und der Chaoskrieger vor ihm holte zum Schlag aus. In diesem Moment ließ er seinen Kraft und seinem Hass freien Lauf. Der Hammer, der laut schellend am Boden gestriffen war, schnellte nun auf den Leib des Chaoskrieger zu. Dieser hob sein Schild. Doch da der Schlag von unten kam hiebte Simon unter dem Schild hindurch und zermalmte den Brustkorb des Mannes. Gurgelnd spuckte dieser Blut und ging leise keuchend zu Boden. Simon nutze den Schwung und rammte den überraschten Krieger neben dem soeben zu Boden gegangen seinen rechten Ellbogen ins Gesicht. Knirschend brach dessen Schädel. Simon stoppte nicht und nutze die soeben getannene Bewegung aus um dem Pfeiler der rechten Wand einen Hammerschlag zu verpassen. Ein weiteres Mal rollte ein Donnern durch die bebenden Gemäuer. Kleine Steinbrocken fielen von der Decke. Der Paladin stellte erschrocken fest, dass diese Aktion seinen gesammten Schwung geraubt hatte. Klierend traf eine Klinge auf Simons Brust auf. Der Stoß warf den Krieger etwas zurück. Simon verlagerte sein Gewicht auf das rechte Standbein und preschte im nächsten Moment auf den Angreifer zu. Dieser wich überrascht zur Seite und bekam zum Dank den Hammerkopf ins 255 Becken. Das Geräusch des sich verbiegenden Panzers ging im Geschrei des Mannes unter. Der Getroffene fiel mit zermalmtem Hüftgelenk zu Boden. Simon brüllte auf, er spürte dass Kraft in seinen gebeutelten Körper strömte. Im nächsten Moment flammte der Drachenhammer auf. Die Chaoskrieger teilten nun ununterbrochen Schläge und Hiebe aus. Klirrend trafen die Klingen auf Simons Metoritenstahl auf. Dieser holte verzweifelt zu einem Hieb. Donnernd traf die Waffe am Boden auf. Ein Schwall aus Feuer züngelte in alle Richtung und versengte das unheilige Fleisch. Nun hatte er kurz Zeit. Simon holte zu einem Schlag aus und versenkte seinen Hammer ein weiteres Mal in der Wand. Knirschend gab nun endlich die Decke nach. Ein weiterer Schlag besiegelte das Schicksal und ließ den Eingang einstürzen. Alrecht hörte das laute Grollen des brechenden Gesteins. Mit einem Gefühl, welches väterlichem Stolz gleichkam nickte er anerkennend. Eine Wolke aus Staub wehte durch den Tunnel. Alrecht schloss kurz die Augen und hielt den Atem an. Für einen kurzen Augenblick tauchte er in die Geräuschkullise ein. Tobender Lärm aus Donnergrollen, Gebrüll und klirrenden Waffen hämmerte dumpf von der Oberwelt auf sie herab. In diesem Moment, der beängstigender nicht sein hätte können, flüchtete er sich in eine Erinnerung. In eine seiner schönsten. Kurz sah er das Lächeln von Susanna, ihr kurz geschorenes Haar und hörte ihre Stimme. Ein grauenvoller Schmerz, der sein Herz in seinem festen Griff hielt flammte in seiner Brust auf. Benjamin, der verräterische Priester war ihr Mörder und er hatte es nicht verhindert. Alrecht schluckte und holte tief Luft. Langsam öffnete er die Augen. Einige der Männer gerieten plötzlich in Aufruhr. Einer von ihnen wandte sich zu Alrecht um, „Haben sie uns Verstärkung entsandt?“ Alrecht schüttelte den Kopf und zog sein Schwert. Lavendala schluckte, sie hatten die Mauern erreicht. Eine Hunderschaft von Enterhaken und Leitern klammerten sich an die letzten Zinnen des Verteidigungswalls. Lavendala hob eine Hand und gab das Zeichen. Die Regimenter der Stadtwache, samt Kavallerie und Elitetruppen setzten sich in Bewegung. Heroth pumpte Energie in seine Glieder. Er konnte es spüren, der Meister war nicht fern. Er diente als Nexus seiner Kräfte. Diese nahe Quelle beflügelte seine Gier nach Aufmerksamkeit. Das einzige was er tun musste war diesen kleinen Trupp Wachen aus dem Weg zu schaffen. Gelassen schlenderte er auf den Trupp zu. Seine Wunden brannten wenn sie in Berührung mit dem brachigen Wasser kamen. Der Elfenmagier lachte nur still. Bis sie bemerkten wer er war, würden ihre Seelen schon dem Meister gehören. Doch siehe da, die Wachen formierten sich. Sie hatten ihre Waffen griffbereit und marschierten auf ihn zu. Heroth lächelte freundlich um im nächsten Moment darauf zwei magische Geschoße auf die Soldaten zu schleudern. Violettes Licht strahlte kurz und verschlang drei der Menschen in der ersten Reihe. Der offensichtliche Anführer hob sein Schwert und gab den Befehl für den Angriff. Heroth lachte nur und lief auf die gesprengte Reihe zu. 256 Simon konnte das Aufblitzen von magischem Licht sehen. Seine geschärften Sinne schienen seinen Schädel erdrücken zu wollen. Er glaubte sein Kopf würde jeden Moment zerspringen. Es war eindeutig. Dunkle Magie war hier am Werk. Direkt vor dem Paladin. Der angeschlagene Mann setzte sich wieder in Bewegung. Blut triefte von seiner Stirn und rann über seinen rechten Schulterpanzer. Er hatte einige Treffer einstecken müssen die ihm ziemlich zugesetzt hatten. Schmerz schwabte mit jedem Herzschlag in alle seine Glieder. Einige Prellungen, sowie Rippenbrüche. So schätzte er seine Lage ein. Doch es blieb keine Zeit um sich auszuruhen. Seine gepanzerten Stiefel donnerten scheppernd durch den Tunnel. Er bog um die Ecke und verharrte kurz einem Augenblick und beobachtete das grausame Schauspiel das sich vor ihm darbot. Ein einziger Elf schien unbewaffnet die gesammte Einheit Alrechts in Schach zu halten. Der Elf duckte sich unter einem Schwerthieb hinweg und verpasste dem Angreifer einen kräftigen Hieb in den Bauch. Im nächsten Moment durchbrach die Faust des Elfs den Rücken des Mannes. Zischend fiel verbranntes Fleisch von der dämonisch glühenden Faust. Simon setzte sich wieder in Bewegung. Der Paladin setzte auf die Überraschung. Dieser Teufel konnte nicht alles im Auge behalten, besonders nicht in solch einem Handgemenge. Doch da hatte er weit gefehlt. Der Elf sah ihn an und in diesem Moment erkannte Simon ihn. Heroth, der bekehrte Elfenmagier. Alrecht nutze seine Chance und grub seinen rechten Ellbogen in das Gesicht des Verräters. Knirschend brach das Glied welches Unterkiefer im Oberkiefer verankerte. Der Elf brüllte während sein Mund nun herabhing und unkontrolliert hin und her schlenkerte. Nun grub stieß der Hauptmann zu und ließ seine Klinge in den Leib des Elfen gleiten. Gurgelnd spuckte dieser Blut und hob seine rechte Hand zum Schlag. Einer der Männer packte ihn an dieser und riss ihn zu Boden. Ein Regen aus Stiefeltritten und Schwertstichen ging auf den Magier nieder. Doch bevor es einer der Treffer schaffte den Zauberer nieder zustrecken schickte dieser einen Schwall von Energie aus und warf damit alle Männer um ihn herum zu Boden. Simon widerstand dem starken Wind der wie aus dem Nichts gekommen war und lief auf den am Boden liegenden Magier zu. Dieser wandte sich wie ein Wurm sodass er auf dem Bauch liegen konnte und erbrach sich. Blut triefte nun aus seinen Ohren, seiner Nase und seinem Mund. Sein Gewand war blutdurchtränkt. Simon packte ein unbeschreibliche Wut, „Nun verrecke endlich, du sturrer Bastard!“ Der Paladin erhob seinen Hammer zum Gnadenstoß als der Elf leise erwiderte, „Ihr könnt nicht siegen. Das Schicksal ist nicht auf Eurer Seite.“ Dann fuhr die Kraft aus den Gliedern des Verräters. Nur einen Herzschlag später zermalmte der Drachenhammer den Kopf des Elfen. 257 Kapitel 37 Glühendes Gestein Laoran zog sich zurück. Er marschierte an der Spitze seiner Kompanie. Er musste nun schnell handeln, sonst würden seine Männer von den anstürmenden Chaoskriegern aufgerieben werden. Es war ihm klar dass der erste Einbruch in den Mauern nur einer von vielen war. Der Stadtrat, der in einem Regiment aus Bogenschützen marschierte, wandte sich zu dem Musiker um. Der junge Elf starrte ihn mit glasigen Augen an. Grauen und vor allem Angst sprang aus seinem Gesicht. Laoran wusste nur zu gut wie es war in seiner ersten Schlacht zu dienen. Das erste mal zu erleben wie es war vor jeder Bewegung Angst zu haben. Zu erleben wie eine grausige Vorahnng den Blick mit nervösen Zuckungen in jede erdenkliche Richtung zu lenken und wie es war wenn man glaubte jeden Moment den Boden unter den Füssen zu verlieren. Laoran legte seine linke Hand auf die Schulter des Elfen, „Gebt Befehl auf dass die Stadtwache zu den Verteidigungstruppen auf der Hauptstraße treffen und das die Alchimisten sich in das Lager im Verwaltungsgebäude zurückziehen sollen. Der junge Elf nickte und bließ sogleich in sein Horn um die Signale zu geben. Die Einheiten hinter ihnen reagierten sofort. Die wenigen Speer und Schwertkämpfer die es tatsächlich geschafft hatten sich zurückzuziehen, verschwanden in einer Seitenstraße um zu den Hauptstreitkräften des Westtors hinzuzustoßen. Die Alchimistentruppe schloss zu den Bogenschutzen auf. Laoran sah sich um. Ein Gefühl von Angst schien ihn zu erdrücken doch im Gegensatz zu tatsächlicher Angst lähmte es nicht seinen Körper. Laoran wartete die nächste Seitenstraße ab. Sorgen plagten ihn und Schuldgefühle. Möglicherweise hätten sie dass hier verhindern können, hätte er nicht alle Vorsicht verpöhnt. Er schüttelte den Kopf. Nun war es nicht an der Zeit zu stagnieren. Es musste gehandelt werden. Mit einem Nicken zu dem ängstlichen Musiker, der wohl geahnt hatte was seiner Einheit bevorstand, gab er den Befehl. Dieser stieß sofort darauf in das Muschelhorn und gab der beträchtlichen Anzahl Bogenschützen den Befehl auch zu den Westtorstreitkräften hinzuzustoßen, worauf schon die Spitze der Manschaft ihren Weg in die Seitengasse einschlug. Simon hiefte sich hoch. Alle Kraft war aus seinem Körper gewichen. Die Chaoskrieger hatten ihn noch schlimmer zugesetzt als er zuerst gedacht hatte. Sein Sichtfeld wurde enger und verfinsterte sich immer mehr. Die Konturen, die er wahrnahm, verschwammen und dann verlor er auch noch die letzte Kraft um sich auf den Beinen zu halten und sank in den brachigen Schlamm am Boden. Der Lavendala beobachtete schockiert und noch immer starr den Abzug der Verteidigungstruppen der Wälle. Die Chaoshorde hatte es geschafft. Mit jeder Sekunde die jetzt verstrich füllte dieser Pool an böser Abscheulichkeit die Stadt mit weiteren seiner Ausgeburten. Trauer und Wut stieg in ihr hoch. Sie konnte sich noch gut erinnern wie es früher war. Als das Chaos noch unbekannt war, als die Zwerge noch Verbündete war. Dieser Frieden war unvergesslich schön. Und diese kranken machthungrigen Dämonen wollten um jeden Preis dies zerstören. Obwohl sie jeden Herzschlag deutlich spürte, wahrnahm wie es in ihrer Brust gegen den Brustkorb hämmerte, überkam sie nun ein Gefühl von grimmiger Unachgibigkeit. Sie schloss kurz die Augen und zog soviel Energie aus dem Südrelais wie sie nur konnte. 258 Die pulsierende Magie donnerte durch ihre Adern. Ihr gesammter Leib wurde von den Winden durchwoben und ließ ihre Seele auf einem riesigen Meer aus Macht hin und her schaukeln. Getrieben wurde sie nun nur noch von dem Wunsch die dunkle Horde aufzuhalten. Ihr Körper, der sich nun schon einen Meter über den Boden befand, strahlte grell auf. Ohne die Augen zu öffnen spürte sie dass Chaosmagier sie mit magischen Geschoßen bewarfen. Doch diese zerstäubten wirkungslos in einem bunten Farbenspektrum an ihrer grellen Aura. Sie bewegte sich einige Meter in die Stadt und sank dann zu Boden. Vor ihr donnerte eine Unzahl an blutgierigen Chaosbarbaren auf sie zu. Ihre blutigen Leiber waren von zerfetzten Kleidern und Rüstungsschellen bedeckt. Die Elfenmagierin bündelte etwas der Magie in ihren Händen und entschied sich Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Ihr geübter Geist vermochte es schnell sich eine Struktur auszudenken und so wogten die Wellen ineinander, verschmolzen und formten komplexe Strukturen. Sogleich stand eine hühnenhafte Gestalt vor den anstürmenden Chaoskriegern. Doch der Leib des Wesens verharrte regungslos. So gab Lavendala dieser Kreatur, die jedoch keine tatsächliche Kreatur war, nur ein paar wenig einfache Impulse. Töte die Chaostruppen. Beschütze das Heer der Stadt und nimm Befehle von einem Befehlshaber der Elfen entgegen. Sogleich richtete sich die weiße strahlende Kampfmaschine auf. Sie schien nur aus Licht zu bestehen und so blendete sie die Angreifer um nur kurz darauf mit hämmernden Schlägen einen nach dem anderen nieder zu strecken. Die Magierin verspürte kurz das Gefühl von stolz so schnell einen Golem herzustellen. Im nächsten Moment schossen auch schon Blitze aus ihren Fingern, die sich laut donnernd in die Leiber der Chaoskrieger fraßen und diese verbrannt zu Boden warf. Plötzlich erhoben sich einige Gestalten aus den Reihen und sprangen über deren Köpfe auf den Golem zu. Sie sahen aus wie Frauen, doch sie besaßen verzerrte Gesichter und einige besaßen drei Brustpaare. Diese dämonischen Furien waren mit langen Dolchen und einige auch bloss mit dämonischen Klauen bewaffnet. Blitzschnell versenkten diese ihre Klingen in den strahlenden Leib des Golems. Ächzend schlug er in alle Richtungen aus und warf so einige der Dämonen zu Boden. Die Erde bebte als das magische Wesen den Kopf einer der Dämonenweiber mit seiner Hacke zermalmte. Lavendala hob die Hände und ließ dutzende Blitze in die nachrückenden Chaoskrieger zischen. Die Blitze zerstoben farbenfroh an den Rüstungen der Angreifer die darauf mit glühenden Wansten zu Boden gingen. Kreischend ließen die Dämonenweiber ab von dem Golem und gingen zum Angriff auf Lavendala über. Die Magierin wusste mit welchen Kreaturen sie es zu tun hatte. Es waren Dämonetten. Fürchterliche Mischwesen die mit den Sterblichen spielten da die meisten ihren Reizen erlagen. Lavendala lächelte, sie würde diesen körperlosen Erscheinungen nicht diese Ehre zuteil werden lassen. So schnell wie sie beschworen wurden, würde sie diese Dämone zurück in das Nichts schicken. Mit einer graziellen Bewegung duckte sie sich unter dem ersten Dolchhieb hinweg und rammte der Kreatur die Faust in die Bauchgrube. Ein Schock durchfuhr die Zauberkundige. Sie konnte das uralte Böse in dieser Erscheinung spüren, die abertausenden Gesichter die ihr verfallen waren sehen und deren ewigen Schreie noch aus der Verdammnis hören. Kalter Schauer kroch über ihren gesammten Leib. Doch sie ließ nicht zu das die Angst ein 259 weiteres Mal von ihr Besitz ergriff. Sie öffnete ihre Faust und warf die Kreatur mit einem magischen Stoß zurück. Sie sammelte kurz ihre Kraft, sprang in die Luft über einen Dolchstoß hinweg und ließ wieder Energie in ihren Körper fließen. Der Leib der Magierin glomm ein weiteres Mal auf. Knisternd sprangen grell leuchtende Blitze zwischen ihren Fingern hin und her. Lavendala richtete die linke Hand auf den Kopf der zu Boden geworfenen Kreatur und die rechte auf einen der anstürmenden Dämonen. Schrill schreiend sprangen die Dämonetten ab. Die Geschwindigkeit und auch die Grazie die in den Bewegungen der Chaosausgeburten steckte überraschte die Meisterzauberin. Doch nichts auf der Welt würde diesen dunklen Wesen noch Gnade bescheren. Zischend fuhr ein Blitz aus jeder ihrer Hände und durchbohrte den Leib des Zieles. Sofort darauf ließ sie weitere Blitze aus ihrem Leib zucken und streckte die kreischenden Dämone nieder. Nur einen Herzschlag später fand sie nach Atem ringend wieder. Die dämonischen Kreaturen waren gebannt. Doch der Golem war bereits eingekreist und die instabile Energie die in ihm inne wohnte würde seinen Körper nicht mehr lange aufrechterhalten. Doch sie hatte keine Wahl gehabt. Eine Kreatur aus Stein oder Lehm zu schaffen hätte zu lange gedauert. Donnernd grub sie die Faust des strahlenden Hühnen ein letztes Mal in den Leib eines Chaoskriegers. Gleich darauf zersprang die Gestalt des furchtlosen Kämpfers und erlosch als hätte er nie gekämpft. Freudengeschrei ging aus der Menge von schwarz gepanzerten Chaosanhängern hervor. Lavendala stockte, sie musste handeln. Plötzlich zerissen laute Donner die von Geschrei beherrschte Geräuschkulisse. Donnernd sprengten Granaten weitere Mauerteile. Flammend tobende Wolkennester erhoben sich zwischen den Gassen und zerfetzten das Mauerwerk der äußeren Stadtteile. Staubwinde bließen durch die Gassen und nahmen den Soldaten die Sicht. Lavendala holte tief Luft. Der ekelhafte Gestank von verbrannten Menschenfleisch und dem naßen Dunst der von der Straße aufstieg vermischten sich in ihrer Nase. Sich der aussichtslosen Lage bewusst fuhr alle Kraft aus der Magierin. Sie hatte ihr bestes gegeben, sie hatte lang und bedächtig ständig die Künste ihrer Schüler und ihre eigenen gestärkt und ausgeprägt. Sie hatte mächtiges Zauberwerk heraufbeschworen und doch brach der Ansturm der Chaostruppen nicht ab. Hatte dieser Mensch tatsächlich recht gehabt? Nein, dies konnte nicht sein und noch lag sie nicht am Boden in ihrem eigenen Blut. Diese dreckigen Bastarde mussten sie erst kriegen. In einem plötzlichen Aufflammen von ungestümmer Wut und doch in einer jahrhundertlang geprägten Disziplin webte sie ihr nächstes Zauberwerk. Ihre linke Hand schnellte hervor und zog einen flammenden Wall vor die angreifenden Reihen. Zischend und schreiend vergingen bereits einige Chaoskrieger als Lavendala ihre rechte hand hervorschnellen ließ. Lautlos schossen weiße Energiebälle aus ihren Fingern. Die Geschoße zogen verworrene Bahnen bevor sie in den Reihen der eingekesselten Chaoskrieger untertauchten. Die Magierin glaubte einen Moment totale Stille wahrzunehmen. Wie als wüssten die Chaoskrieger welcher Sturm gleich auf sie losbrechen würde. Einen rekursiven Zauberspruch zu wirken benötigte viel Energie und auch Konzentration. Doch diese zahlenlose Horde hatte es sich verdient. Donnernd schoßen flammende Wolkentürme aus den Reihen. Mit jedem Knall wurden zwei neue Explosionen heraufbeschworen. Die Körper wurden zerrissen und durch die Luft geschleudert. Wer fliehen wollte marschierte durch einen Flammenwall der es vermochte einen Krieger in nur 260 wenigen Momenten zu Asche zu verbrennen. Lavendala atmete schwer. Es hatte viel Kraft gekostet diese Geschoße zu entwerfen. Magische Waffen die mit jedem Treffer zwei neue Waffen heraufbeschworen. „Rekursive Zaubergespinste.“, spotete eine süßliche Stimme. Im nächsten Moment erstummte das magische Meisterwerk. Lavendala sank auf die Knie und starrte nur diese wunderschöne Gestalt an. Alrecht ließ Simon behutsam auf das Feldbett nieder. Die innere Stadt war noch relativ ruhig, mit der Ausnahme der marschierenden Elfentruppen. Der Söldnerhauptmann schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Wie hatte er es geschaft nun schon zum zweiten Mal in solch eine Hölle zu gelangen? Einer der Elfen kam auf ihn zu. Der erfahrene Söldner wusste sofort dass dieser ihn angreifen würde. Alrecht wich dem ungeschickten Speerstich aus, zog sein Schwert und ging auf den Elfen zu, so das dieser keine Chance hatte ihn ein weiters mal mit dem Speer zu attackieren und legte die Schwertspitze auf dessen Kinn. „Glaubt mir, Ihr währet bereits des Todes, währe ich euer Feind und nun kümmert Euch um den Paladin.“ Der Elf schluckte, „Verzeiht, ich dachte ihr seid einer der Chaostruppen.“ Alrecht schüttelte den Kopf, „Bettet das die Truppen nicht bis zum Regierungsgebäude vorstoßen. Denn falls sie dies schaffen sind wir alle des Todes.“ Die blasse Gestalt nickte nur und nahm Simon den Brustharnisch ab. Der Hauptmann sah sich zu seinen Männern um. Die Männer die von dem wahnsinnigen Elfen verletzt wurden waren bereits Tod, so besaß sein Trupp keine tatsächlich Verletzten. Alrecht sah sich um. Es standen hier, im Vorgebäude des Regierungsgebäudes, mindenstes zehn Dutzend Feldbetten und die Hälfte war bereits belegt. Er schüttelte nachdenklich den Kopf und bemerkte eine Gestalt die direkt auf ihn zulief. Simon griff reflexartig zum Knauf seines Schwertes doch er zog es nicht. Stattdessen fragte er den Elfen was er wolle. „Seid Ihr Reiter? Wir rüsten eine Einheit Kavallerie aus. Jeder Mann der reiten kann und stark genug ist eine Lanze zu halten soll sich melden.“ Alrecht nickte nur. Die Männer hinter ihm meldeten sich. „Aufsatteln.“, mit diesen Worten folgte er dem Elfen. Laoran hatte spähte von dem Turm in dem er mit seinen Männern Stellung bezogen hatte. Zwei Drittel seiner Männer hatte er jedoch unter der Obhut des fähigsten Mannes in der Kompanie zu den Westtortruppen geschickt. Es sah schlimm aus, musste der Stadtrat zu sich sagen. Die Wälle an der Westfront waren gefallen. Unaufhörlich strömten neue Chaoskrieger in die Stadt. Belagerungsmaschinen begannen die äußeren Stadtteile zu zerpflügen. Zusätzlich war Feuer ausgebrochen. Es gab gleich vier Brandherde, soweit Laoran die Lage von hier einschätzen konnte. Doch bei diesen Flammen konnte sich nicht um natürliches Feuer handeln. Denn noch immer prasselten dicke Regentropfen aus dem dunklen Wolkenberg der den Himmel verdunkelte. Doch was ihm noch viel mehr Sorgen machte als die Flammen in weit entfernten Stadtteilen, waren die marodierenden Truppen die in den Gebäuden, direkt vor dem Turm Feuer legten. Laoran hob sein Schwert, „Die erste Salve auf mein Signal, danach feuert auf Gutdünken.“ Die plündernde Horde warf Fackeln in die Häuser und schlachtete verbliebene Bewohner gnadenlos ab. Lautlos senkte der Stadtrat sein Schwert worauf unzählige Pfeile sich in die Luft erhoben, lautlos 261 dahinglitten und dann ihren Senkflug antraten. Unter den prasselnden Regentropfen tummelte sich nun auch noch blankes Holz mit gut geschmiedeten Pfeilspitzen. Aus dieser Entfernung nahm man den Lärm der von den Zielen ausging nicht wahr, man nahm nur den gesammten Schlachtlärm wahr, dachte Laoran als er dem seltsamen Schauspiel folgte. Wie als würden die Regentropfen die Männer erschlagen ging einer nach dem anderen regungslos oder zappelnd zu Boden. Dunkle Lachen bildeten sich um einige der zu Boden gegangenen Krieger. Einige Körper wurden von mehreren Spitzen überseht andere verschont. Beinah wahllos schien dieses Töten, dieses Morden auf Entfernung. Er wandte sich um und spähte zwischen den feuernden Bogenschützen hindurch. Eine Einheit aus Silberhelmen versammelte sich auf der anderen Straßenseite. Gut, schoss es dem Elfen durch den Kopf. Kavallerie würde diese vermaledeiten Haufen von Plünderen in seine Schranken verweisen. Alrecht stieg auf das gepflegte Schlachtross. Der blank polierte Rossharnisch stellte einen beinah spöttischen Kontrast zu dem Reiter dar. Der Söldnerhauptmann nahm den Schild und die Lanze von einem der Junker entgegen und trabte aus dem Stahl und reite sich in dem Reiterregiment vor der Stallung ein. Die Mannschaft dieses Zugs bestand hauptsächlich aus schnell zusammengewürfelten Milizsoldaten. Doch etwas überraschte den erfahrenen Krieger, ihre Gesichter waren starr und voller Entschlossenheit. Das Elfenvolk war ein seltsames Geschlecht. Zum einen schien es überheblich und intregant doch auf diesen Eigenschaften zum Trotz spiegelte sich in ihm Weisheit und eine Erfahrung die für einen Menschen wohl unbegreiflich bleiben würde. Ein mulmiges Gefühl stieg in dem Menschen hoch wenn er daran dachte dass diese Geschöpfe nur dann starben wenn sie es wollten oder ihnen Gewalt angetan wurde. Sich seiner Sache so sicher zu sein, dass man das brennende Lebenslicht einfach erlischen lässt, schien Alrecht nur allzu törricht. Er schüttelte den Kopf. Für ausschweifende Gedanken war nun kein Platz. Alrecht atmete tief ein. Es war klar weswegen er seine Gedanken schweifen lies. Alleine die Idee mit einem Haufen unerfahrenen Freiwilligen gegen eine Horde blutrünstiger Chaoskrieger zu reiten lies ihn schaudern. Er konnte sich an das reihenweise Sterben vor dem Wald Lorens erinnern. Nie hatte er mit solch einer Hilflosigkeit dem unaufhörlichen Blutvergissen seiner Männer zusehen müssen. Die Schlachten gegen Orks konnten schnell herumgerissen werden. Es genügte nur ihren Anführer zu erschlagen schon flohen einige Orkhorden. Doch diese Schlachten waren von einer anderen Art. Der Gegner von einer anderen Art Bösartigkeit. Es machte Alrecht verrückt wenn er daran dachte dass diese Gegner nicht nur mit dem Tod rechnen mussten. Sie mussten in jeder Schlacht damit rechnen ihre Seele zu verlieren. Nie zuvor war ihm auch nur die Idee gekommen das dies ihre Kampfkraft ausmachte. Das Wissen vom sicheren Verderben im Falle von Versagen. Der Griff um die erstaunlich leichte Elfenwaffe festigte sich. Er würde ihre Seelen in die ewige Verdammnis stoßen. Wenn nicht er dann Simon. Diese Schlachten, dieses ewige Leid schien eng mit diesem Paladin verschlungen zu sein. Es war nicht möglich welchen Gefahren und welchen Gegnern dieser Kommandant nun schont trotzen musste. Doch er hatte ihnen widerstanden. Nur zu gut konnte sich der Hauptmann erinnern wie er Simon dem Wahnsinn schon verfallen sah. 262 Wie er den jungen Paladin bereits in den Fängen von brachialen Tötungstrieben sah. Doch er hatte es geschafft und sich losgerissen. Mit Unbehagen dachte er an seine eigene Kariere. Wie schnell sie im Heer des Imperiums zu Ende war. Wie schnell er sich dem Leben als Söldner hingab ohne einen Ziel. Doch er lebte noch Er war noch hier und ohne es zu wissen war er in eine Aufgabe hineingestolpert die ihn zu einem Getreuen Simons machte. Er war zu einem Mitstreiter eines Helden geworden. Nie zuvor war Alrecht bewusst gewesen dass wenn das Menschenvolk diesen Krieg überlebte Heldenlieder über den Paladin Simon und seine Getreuen singen würde. Nie zuvor war ihm auch nur im Ansatz bewusst gewesen welch gigantische Verantwortung auf ihnen lang. Nicht nur das Menschenleben der Soldaten in ihrem nun schon stark geschrumpften Regiment. Hier ging es um weit größere Dinge. Dies beunruhigte Alrecht. Doch es war keine Zeit weiter zu philosophieren seine Einheit rückte ab. Selbstgefällig stolzierte die graziele Gestalt auf Lavendala zu. Die Zauberin erlangte die Kontrolle wieder und pumpte ihre letzte verbliebende Energie in einen Schutzbann. Weißes Licht glomm auf und eine beinah spürbare Aura von Reinheit strahlte aus der Elfe. Sie hob ihren rechten Arm und deutete der Gestalt dort zu bleiben wo sie war. „Wer oder was seid Ihr?“, hauchte sie schwach. Leises Lachen war die Antwort. Die Magierin erstarrte. Diese Stimme verband dominante Stärke mit brummender Tiefe und doch einem Hall der einer Opernsängerin gleichkam. Adrenalin schoss durch Lavendalas Adern. Ein seltsam beflügelndes Gefühl stieg in ihr hoch. „Ich weis was Ihr begehrt, ich weis was Ihr zu begehren glaubt und ich weis wie ich Euch beides schenken kann.“, antwortete die Gestalt dann doch. Nun war sich die Meistermagierin sicher, es handelte sich um einen Dämonenprinz oder einen noch höher gestellten Dämons. Die unglaubliche Macht die diese Präsenz ermöglichte schien sie beinah zu erschlagen. Die Ausstrahlung dieser Gestalt vermittelte eine kindliche Unschuld mit einer bittersüßen Verruchtheit. Dieses Gespinnst aus Gegensätzen war gleichermaßen verwirrend wie anziehend. Es vermittelte Geborgenheit sowie Vertrauen und doch eine Aufregung wie sie nur die Gefahr bringe konnte. Die Gestalt trat ins Licht. Das Gesicht war, wie die bezaubernde Stimme, keinem Geschlecht eindeutig zuzuordnen. Weiche aber auch harte Züge spiegelten wiesen eine sexuelle Attraktion auf die selbst Lavendala neu war. Sie spürte wie die Erregung in ihr hochstieg. Ihr Körper wollte den Körper des Ankömmlings spüren. Doch laut aufschreiend sträubte sich ihr Geist. Nie würde sie sich einem Dämon hingeben und ihm verfallen. Soweit durfte es nicht kommen. Er würde sie töten, möglicherweise unter Folter. Doch plötzlich schien dieses Schicksal eine unheimliche Attraktivität zu erhalten. Sie schüttelte den Kopf und schloss die Augen. Sie wusste dass sie sich in Lebensgefahr befand und doch vermittelte diese Dämonenerscheinung eine solche Sicherheit dass sie glaubte sicher und ruhig vor einem See zu ruhen und nicht mitten in einer tobenden Schlacht zu sitzen. Doch möglicherweise war es gerade diese Gefahr die ihr so gut gefiel. Nie zuvor hatte es ein Mann je geschafft ihr ein Gefühl von Unterlegenheit zu vermitteln und nie zuvor hatte es ein Mann geschafft ihr ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Doch diese Kreatur hatte ihr nur einen Satz gesagt und schon war sie ihr verfallen. Lavendala presste die Augenlieder fest aufeinander. Mit einem Mal befand sie sich in einem dunklen leeren Raum. Ruhe und Frieden umgab sie. Außer der Dunkelheit war nur absolute Stille ihr Begleiter. Dann lies sie ihre magischen Sinne auf Reise gehen. Sie schickte sie auf die Suche nach Böen 263 und somit nach möglichen Energiequellen. Doch wieder mischte sich diese umwerfende jedoch dämonische Präsenz in ihren Geist ein. Eine Stimme flüsterte ihr ihre verborgensten Träume und Fantasien zu. Tausend andere Stimmen bejahten dies und versicherten ihr dass diese Gestalt ihre Träume wahr werden lassen konnte. Plötzlich wurde ihr bewusst wie viel Leid und Schmerz diese Kreatur in ihrer Heimatstadt angerichtet hatte. Wieviel Bekannte und wieviel andere Elfen er getötet hatte und dies nur durch sein bloßes Erscheinen. Eine tobende Wut stieg in ihr hoch. Mit einem Schlag war all die Erregung aus ihr entwichen. Ihre Seele gehörte ihr und sonst niemanden. Kreischend lenkte sie einen der Winde um und pumpte sie ihn in ihre rechte Hand. Knisternd sprangen baute sich Energie in ihrem Körper auf und entlud sich als gewaltiger Blitz. Ein lauter Donner folgte und die verführerische Gestalt lag mit rauchend glühendem Torso auf dem nassen Boden. Simon öffnete seine Augen. Sein Kopf dröhnte und sein ganzer Leib schmerzte. Er war in einer großen Halle. Sie war hoch und aus weißem Stein gebaut. Das Unwetter tobte noch immer und der Schlachtlärm wurde lauter. Simon schluckte, er wusste was dies bedeutete. Sie kamen immer näher. Mit jedem Moment den er untätig verstreichen lies wurde die Angelegenheit aussichtsloser. Nicht umsonst war er hier hergekommen. Nicht umsonst hatte er soviele Leben geopfert. Nicht umsonst hatte er sich auch hier so vielen Herausforderungen gestellt. Er musste auf, er musste ein weiteres Mal kämpfen. Doch sein Körper, welcher kraftlos und schlaff auf dem Feldbett ruhte, vermochte es nicht aufzustehen. Simon resignierte. Es ging nicht. Sein Leib war zugerichtet. Bestimmt besaß er unzählige Prellungen und einige Brüche. Die Anstrengung den Tunnel zum Einsturz zu bringen war wohl zu groß gewesen. Ein ironisches Lächeln huschte Simon über sein Gesicht. Mächtigen Dämonen, unzähligen Schurken und Bestien hatte er sich gestellt und dann wurde er von einem Tunnel aus Stein besiegt. Simon wandte den Kopf nach rechts. Wie sollte er hier Ruhe finden während in der Stadt mit jedem Moment tapfere Soldaten ihr Leben verloren. Wie sollte er hier Ruhe finden wenn sein ganzes Sein danach strebte sich in den Kampf zu werfen. Eine seltsame Veränderung, musste sich Simon eingestehen. Nie zuvor hatte er es für möglich gehalten dass er so etwas wie Vorfreude auf eine Schlacht empfinden konnte. Doch bei dem Gedanken seinen verhassten Feinden die Glieder zu zermalmen kam ein Gefühl in ihm auf das Genugtuung glich. Ein weiteres Mal schloss Simon seine Augen. Dieser Krieg hatte einen Menschen aus ihm gemacht den er nie verkörpern wollte. In früheren Zeiten war Krieg für ihn die romantische Vorstellung von Mut und Stolz gewesen. Ein Aufeinandertreffen von ehrlichen Kriegern die ihrer Sache treu ergeben waren und fair einen jeden Kampf beendeten. Dann, als er als Knappe in die Dienste von Reiterherrn trat wurde der Krieg zu einem sinnlosen Blutvergissen welches mit brachialer Gewalt erzwungen wurde. Es schauderte ihn damals wenn er an den Kampf dachte und eine lähmende Angst schien ihm die Glieder erstarren zu lassen. Doch dieser Krieg war zu einem Schlachtfest geworden. Die Macht die in Simons Waffe innewohnte war keine bösartige doch schien das Bewusstsein das die Waffe Macht besaß den Menschen zu verändern und möglicherweise zu korrumpieren. War Simon tatsächlich ein Verräter an Sigmar? Hatte er nicht ständig geglaubt einer seiner größten und besten Diener zu sein? War es tatsächlich 264 der richtige Weg ständig zu töten und zu morden? War es der richtige Weg sein Leben mit Verlust und Trauer zu pflastern nur um falsche Vorstellungen zu erhalten? Simon schluchzte leise. Was war er für ein Paladin? Wie sollte er so seinem Onkel würdig sein. Nie würde er vergessen wie sein Blutverwandter in der Schlacht gefallen war. Von dämonischen Flammen qualvoll erstickt und verbrannt. Nie würde er den brennenden Leib vergessen. Damals, in diesen Momenten der Aussichtslosigkeit hatte er gezeigt welcher Mut in einem Freigreif wohnte. Doch dies hatte keine Auswirkungen. Die bösartige Erscheinung hatte mit einem Wink die Hoffnug und die letzte Kraft ausgelöscht. Simons verdrecktes Gesicht ronnen Tränen hinab. Wie sollte er gegen die ständigen Angriffe bestehen wenn er an sich zweifelte. Wie sollte er gegen sie bestehen wenn sein Charakter seinen eigenen Fragen schon nicht widerstand. Der Krieg hatte ihn verändert. Er war schwach und mürbe geworden. Mit jedem Kampf, mit jeder Entscheidung, mit jedem Geschehniss und mit jedem Verlust war ein Teil von ihm gestorben. Der stolze und naive Jüngling war gealtert und zu einem gebrechlichen ängstlichen Krüpel geworden. Er besaß nicht einmal die Kraft aufzustehen und er sollte dem ständigen Ansturm standhalten? Er lachte verbittert. Er öffnete den Mund und atmete schwer aus. In diesem Moment hatte es eine seiner Tränen endlich geschafft und sich zu seinen Lippen durchgekämpft. Simon nickte langsam. Es wurde ihm eins klar. Hier zu kämpfen forderte nicht nur sein krankes Bedürfniss seine Feinde zu vernichten. Etwas viel Wichtigeres forderte für diese Sache einzustehen. Seine Überzeugung. Plötzlich wurde ihm wieder klar warum er damals unbedingt ein Knappe werden wollte. Nicht des Kampfes Willen, nicht des geselschaftlichen Ansehens wegen. Es ging ihm allein darum Licht auf dieser dunklen Welt zu verbreiten. In den ewigen Kämpfen, den Wirbelstürmen aus Freundschaft, Verlust und Leid hatte er eins aus den Augen verloren. Nicht die Rache trieb ihn an sondern das bloße Bedürfnis die Welt für alle Lebenden besser zu machen. Eine tiefe Befriedigung, die alle Zweifel erschlug, kehrte in dem Paladin ein. Mit einem Mal war sein Schmerz vergessen. „Paladin Freigreif?“, fragte plötzlich eine helle Stimme. Simon sah sich um. Einer der Sanitäter stand vor ihm und legte seine linke Hand auf die Brust des Paladins. Wärmende Energie strahlte von der dünnen Gestalt in Simons Körpers. Der Ritter spürte wie seine Brüche heilten und die Prellungen abklungen. „Ja.“, antwortete Simon schließlich. Der Elf nickte nur. Etwas ging von diesem Heilkundigen aus was Simon ungemein beruhigte. „Ich bin Halandoel. Meine Aufgabe ist es die Verletzten so schnell wie möglich zu heilen. Ich hatte kurz Angst ich könnte Euch verlieren.“, antwortete der Elf. „Wie meint Ihr das.“, fragte Simon. „Es sah einen Moment so aus als würdet Ihr Euren Mut verlieren.“, entgegnete der Sanitäter, „Nun, Ihr wardt schwach und eine düstere Vergangenheit scheint Euch zu belasten. Ihr habt einen Moment auf mich gewirkt als würde diese Euch erdrücken.“ Simon stockte. Es war eine ausgesprochene dreiste Frechheit einem Mann eine solche Schwäche zu unterstellen. Dem Paladin war zwar bewusst dass dies vollkommen zutraf doch solches Benehmen gehörte sich nicht. Doch Simon entschied zu schweigen. Es half nichts wenn er sich nun Feinde machte. „Hier habt Ihr. Trinkt, Ihr seid noch schwach aber dieser Trank wird auch schnell neue Kräfte verleihen.“, fuhr Halandoel fort. 265 Simon nahm den Becher und trank das Gebräu auf einen Satz. Ein süßer Geschmack füllte seine Kehle dessen Abgang weich war. Er hinterließ ein leicht würziges Aroma in seinem Mund. Simon hatte wahrgenommen dass dieses Gebräu wohl aus einem der Alchimistenkammern stammen musste. Denn plötzlich war sein ganzer Leib von neuer Energie beflügelt. „Rüstet Euch Paladin Freigreif. Ihr werdet bereits von Zugführer Heanthor erwartet.“ Simon stockte kurz, „Nun, wenn Ihr mir die Frage erlaubt. Wo finde ich diesen Zugführer und, wie ich annehme, werde ich ein Pferd brauchen um mit dessen Einheit mithalten zu können.“ Halandoel lächelte. Simon war äußerst überrascht. Er hatte noch nie einen Elfen getroffen in dessen Auftreten eine solche Wärme und Freundlichkeit aufkam. Der Heilkundige antwortete, „Nun. Wenn Ihr Euch gerüstet und bewaffnet habt werdet Ihr vor der Eintrittshalle bereits erwartet. Dort werden Euch Schild, Lanze und auch Ross zugeteilt.“ Simon nickte, „Ich bin Euch zu tiefstem Dank verpflichtet.“ Halandoel schüttelte nur den Kopf, „Dies ist meine Pflicht.“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich und machte sich auf dem Weg zum nächsten Verletzten. Alrecht brachte sein Pferd zum stehen. Sein Trupp hatte sich nun in einer der Gassen formiert. Sie hatten sich mit einer anderen Kavalleriekompanie zu einem Regiment vereint und warteten nun auf das Befehle des obersten Zugführers. Wie er während dem Ritt gehört hatte bildeten sie die erste Schlachtlinie. Sie mussten eine Splittergruppe von feuerlegenden Plünderen aufreiben die einen besetzten Wachturm bedrohten. Er hatte ebenfalls gehört dass dieses Regiment als Kommandanten keinen geringeren als den ehrwürdigen Stadtrat Thaleron besaß. Wie er auch erfahren hatte war dies ein fähiger Kämpfer der schon einen Drachen erschlagen haben soll und der Magie kundig sein soll. Alrecht teilte zwar nicht dieselben zuversichtlichen Gedanken wie seine Mitstreiter aber es konnte tatsächlich nicht schaden wenn der Kommandant über solches Wissen verfügte. Doch dem Söldnerhauptmann war auch klar dass diese Einheit schwere Verluste in Kauf nehmen werden muss. Wie Alrecht die Lage einschätzte würde dieses Regiment die Plünderer aufreiben, einen Schwenk auf die Hauptstraße machen und den Angreifern, dennen die Hauptstreitkräfte der Westtorwachen entgegenstanden, in die Flanke fallen. Ein dumpfer Hornstoß aus den vordersten Reihen brummte durch das Kavallerieregiment. Die ersten zwei Reihen senkten die Lanzen und setzten sich in Bewegung. Alrechts Adrenalinspiegel stieg explosionsartig an. Er stand kurz davor dem Tod ein weiteres Mal in die Augen zu sehen. Lautes Kreischen ertönte und verwirrtes Gemurmel brach in den Reihen der Reiter aus. „Fang!“, rief Alrecht. Es war tatsächlich sein Falke. Langsam ließ er sich auf seiner Schulter nieder. „Fang, du lebst noch!“, wiederholte der Hauptmann überrascht. Es trat wieder Stille ein und nun setzte sich auch Alrechts Pferd in Bewegung. Die Freude über das unerwartete Treffen währte nur kurz. Sofort wurde wieder klar dass er in den Kampf ritt. Ein weiterer nun aber durchdringender Hornstoß dröhnte durch die Reihen der Reiter. Die mit Speeren und Lanzen bewaffneten Reitern gaben ihren Rössern die Sporen. Donnernd setzten sich die gerüsteten Reiter in Bewegung. Der Lärm der beschlagenen Hufe die auf den Steinboden auftrafen übertrumpfte den Schlachtlärm. Alrecht tauchte ab in eine seltsame Trance. Er sah nur den blank polierten Rücken seines Vordermannes. Der Lärm der Hufe war noch immer enorm als plötzlich kreischendes Metal sich in den Lärm mischte. Lautes Gebrüll war die nächste Komponente die sich in dieses Klanggeschehen mischte. 266 Alrecht erschauderte. Mit einem Mal war er aus seiner Trance erwacht. Die Reiter waren tief in die Reihen der Plünderer eingedrungen. Simon senkte seinen Speer und zielte auf einen der schwarz gepanzerten Leiber. Schrill klirrend währe die Spitze beinahe von der Rüstung abgerutscht doch drang sie in eine Spaltze zwischen Brustharnisch und Schulterpanzer ein. Schreiend wurde der Getroffene zu Boden geworfen. Der Speer der im Leib des Chaoskriegers stecken blieb brach als der Söldnerhauptmann weiterritt. Fluchend zog der Hauptmann sein Breitschwert und gab Fang ein Zeichen. Kreischend erhob sich dieser in die Lüfte und ging seinerseits zum Angriff über. Alrecht sah sich um. Er drehte seinen Kopf nach rechts und sah links im Augenwinkel einen Chaoskrieger der direkt auf sein Pferd zustürmte. Bevor der Söldner auch nur entscheiden konnte was er tat schnellte seine Klinge nach links und trennte den Kopf vom Rumpf. Schmatzend trieb er die Klinge einem Chaoskrieger links von dem soebene getöteten die Klnge in den Leib. Plötzlich war der Kampf vorbei. Plötzlich hatten sie gesiegt. Alrecht war überrascht. Ein heller Hornstoß gab ein Zeichen worauf sich die Reiter formierten. Auch der Söldnerhauptmann reihte sich ein. Eine helle aber kraftvolle Stimme erklang plötzlich. Dies musste wohl der Kommandant sein, dachte Alrecht. „Wir haben gesiegt! Doch dies war nur ein kleiner Vorgeschmack auf das was nun kommen wird. Stadträtin Lavendala befindet sich laut dem Spähdienst in schwerer Bedrängnis.“ Alrecht schüttelte den Kopf. Er hatte gesehen wie mächtig diese Magierin war. Was sollte solch eine Zauberin schon in Bedrängnis bringen. Bestimmt nichts Geringeres als ein einer der großen Dämone. Alrecht wusste dass sie die Unterstützung von Simon brauchten. Simon war bereits eingewiese worden und hatte seine Lanze an sich genommen. Er konnte auf seinem Pferd nicht mit dem Drachenhammer kämpfen deswegen hatte er die Runenwaffe auf seinen Rücken geschnallt. Sein Schwert hatte er mittel Scheide an die rechte Seite seines Rosses geschnallt. Einer der Knappen half ihm aufs Pferd und reichte ihm die Lanze. Die Waffe war unglaublich leicht. Möglicherweise genauso leicht wie eine Turnierlanze. Simon streckte seinen linken Arm zur Seite und ließ sich das Elfenlangschild an den Arm schnallen. Auch dieses Schmiedewerk besaß beinah kein Gewicht. Wie sollte er mit solch einer Freischärlerausrüstung nur gegen Chaoskrieger bestehen. Die schweren Waffen der Chaosanbeter fuhren durch solch ein Machwerk wie durch Butter. Mit Grauen erinnerte er sich an die dunklen Klingen die, die Truppen in der Schlacht vor Karak Ungor mit sich führten. Es waren unglaublich grausame Waffen die mit einem Hieb die Seele des getroffenen, im Falle einer Verwundung, verschlangen. Simon ritt aus der Bestallung und reihte sich in der Einheit der Reiter ein. Es war ein seltsames Gefühl nicht das Kommando über diesen Zug zu besitzen. Es war eine Mischung aus Hilflosigkeit und Erleichterung. Hilflosigkeit weil er unter dem Befehl eines Anführers stand und so möglicherweise gegen seine eigene Überzeugung handeln zu müssen. Erleichterung weil er nicht alle Entscheidungen treffen muss und ebensowenig die Verantwortung für die Leben seiner Einheit trug. Simon wandte sich zu seinem rechten Nachbarn. Ein stolzer Elf der in strahlender Rüstung konzentriert auf Befehle wartete. Der Paladin verzichtete darauf einen Wortwechsel zu eröffnen. 267 Dann kam ein Hornstoß. Simon war darin unterrichtet worden was die wichtigsten Hornstöße zu bedeuten hatten setzte sein Pferd in Bewegung. Es war ein faszinierendes Netz das dieser Nachrichtendienst errichtet hatte. Die Hochelfen hatten auch wenn der Fein bereits in den äußersten Stadtteilen wütete nicht die Nerven verloren. Eiskalt wurden die vorrückenden Truppen im Auge der Späher behalten. Notpläne, die bereits vorlagen, ausgeführt. Strategen die auf einem Plan die Lage ständig im Auge behielten und den Verlauf kontrollierten indem sie Befehle mittels akkustischen Signalen mitteilten. Simon wusste dass er zu einem der Regimenter gehörte die auf der Hauptstraße auf die Hauptstreitmacht der ersten Invasoren treffen würden. Sie galoppierten durch die Gassen. Ein unglaublicher Lärm strahlte von den Hufen und der getroffenen Straße in alle Richtung. Herold wusste dass es an der Zeit war zu handeln. Die Zeit des Selbstmitleides, was er sich zähneknirschend eingestehen musste, hatte viel zu lange angedauert. Er zog sich einige Haarnadeln aus seinem Schopf und machte sich am Schloss zu schaffen. Die geschickten Finger des Beamten hatten es gleich geknackt. Die Tür sprang auf und Herold befreite sofort die letzten Überlebenden seiner Männer. Ihre Ausrüstung war in einem Schrank in derselben Stuben verstaut in der sich auch ihre Kerkerzellen befanden. Mit einem festen Fusstritt war dieser geöffnet. Der Inquisitor lächelt, „Zeigen wir diesem Chaosabschaum was es bedeutet sich mit der Elite des Imperators zu messen.“ Alrechts Zug war angekommen. Tosende Blitze schlugen in den Gebäuden ein. Die Magierin warf ununterbrochen grelle Blitze auf eine Gestalt die in dem grellen Licht der magischen Geschoße nicht zu erahnen war. Der Kommandant des Zuges lies in die Hörner blasen und erhob sein Schwert. Es strahlte als ob es die Sonne reflektieren würde. Jedoch war der Himmel immer noch von Gewitterwolken verdunkelt. Brüllend setzte der Zug nun in eine Angriffsbewegung über. Polternd wurde die große Anzahl an Reitern auf die eine Gestalt zugetrieben. Wahrscheinlich wollte Thaleron den Körper einfach überreiten. Welches Lebewesen würde wohl dieser Anzahl an Huftritten widerstehen. Alrecht kannte die Antwort. Keines aber hier handelte es sich auch um einen Dämonen. Die Zauberin beendete ihren Beschuss als die Reiterei sich näherte. Sofort stand die Gestalt wider auf den Beinen. Sie war ein seltsamer Anblick. Der gesamte Körper war in Ketten gehüllt. Nur das blasse Gesicht war entblößt und lies den Hauptmann mit einem verführerischen Lächeln erschaudern. Es hatte etwas Fesselndes und erinnerte Alrecht schmerzhaft an Susannas Lächeln. Es strahlte dieselbe Wärme und dieselbe Freude aus. Der Söldnerhauptmann zögerte einen Moment. Wie sollte er etwas töten wollen was Susanna auf solch eine Weise glich. Alrecht fletschte die Zähne, indem er sich bewusst wurde dass diese Gestalt Mitschuld an ihren Tod hatte. Brüllend senkte er die Spitze seiner Klinge während einige seiner Vordermänner mit erhobenen Lanzenspitzen an der Seite der Gestalt vorbeiritten. Selbst Thaleron hatte sein Schwert in der erhobenen Position belassen. Doch die Klinge Alrechts traf die Gestalt in der rechten Schulter. Daraufhin sah die Gestalt Alrecht nur einen kurzen Moment mit regem Interesse an. Der 268 Söldnerhauptmann erschauderte. Es war als hätte ihm jemand bis in die Seele geblickt. Seine tiefsten und verborgensten Geheimnisse und Gedanken aufgewühlt und mit dreckigen Klauen betastet. Ein lautes klangvolles Klirrend riss den Hauptmann aus diesem schrecklichen Gefühl. Sein teures Breitschwert war geborsten. Fluchend ritt er weiter und wandte sein Pferd als er in sicherer Entfernung zu dem Dämon befand. Alrecht sah sich um, er brauchte eine Waffe wenn er kämpfen wollte. „Kommandat! Warum kämpft Ihr nicht?“, brüllte der Söldnerhauptmann. Thaleron sah ihn kurz an und brüllte ein weiteres Kommando. Die Stimmen der anderen Reiter stimmten mit ein. Im nächsten Moment ging das Regiment zum Angriff über. An vorderster Spitze ritt der Stadtrat. Mit einem schnellen Hieb seines Schwertes versuchte er diese übermächtig erscheinende Gestalt niederzustrecken. Mit zwei geschwinden Schritten wich dieses Dämonenwesen aus und holte mit einer geschmeidigen Bewegung zum Schlag aus. Doch noch im selben Herzschlag in dem Alrecht dies wahrnahm wurde der Dämon von einem mächtigen Lufthieb erfasst und zu Boden geworfen. Staunend erkannte Alrecht das die Klinge dies wohl ausgelöst hatte. Kurz darauf versenkten die Reiter ihre Speere im Leib der in Ketten gehüllten Gestalt. Thalerons Gesicht war zu einer steinernen Fratze geworden. Alrecht erkannte das der Kommandant nicht damit rechnete dass dieser Dämon bereits besiegt war. Alrecht sah sich um. Die Magierin war erschöpft auf die Knie gesunken. Ihr Leib bebte. Möglicherweise wegen der enormen Anstrengungen vielleicht hatte sie aber auch einfach nur Angst. Dem Hauptmann wurde beinah übel bei dem Gedanken welche Ausmaße die Macht des Dämons wohl besitzen musste wenn er solch eine machtvolle Meisterzauberin in ihre Schranken verwies. Der Beweis für die Sorgen des Hauptmanns folgte sofort. Ein schwarzer Blitz zuckte durch die Mannen der Reiter die den am Boden liegenden Dämon mit Speeren behackten. Die verunstalteten Leiber der Elfen fielen zu Boden. Schwarzer Qualm stieg von ihren nassen Rüstungen auf und vermischte sich mit dem weißen Dunst des Wassers das um die Leichen herum brodelte. Thaleron ging zu einem neuen Angriff über indem er einen Blitz auf das dämonische Wesen warf und sein Pferd in Galopp versetzte. Der Dämon widerstand dem magischen Geschoß obwohl die Ketten an seiner Brust rot glühten. Daraufhin erhob der Elf mit einer geschwinden Bewegung erhob sein magisches Schwert. Nun erkannte Alrecht einige Runen an Schwertschaft und Parierklinge als sich Licht darin spiegelte. Wieder führte der Stadtrat einen schnellen und ebenso präzissen Hieb durch. Doch diesesmal sprang der Dämon auf den Reiter zu und verpasste diesem einen Faustschlag in die Bauchgrubbe. Der Elf ächzte nur einmal und fiel dann leblos von seinem Pferd. Der Harnisch war zerfetzt und ein tiefes Blut triefendes Loch kam darunter zum Vorschein. „Niedergestreckt, mit nur einem Hieb.“, flüsterte Alrecht. Die Klinge, die der Elf vor einem Herzschlag noch in einem festen Griff hielt, flog in weitem Bogen durch die Luft während das Schlachtross des Elfen auf Alrecht zugaloppierte. Mit einer geschwinden Bewegung wich Alrecht der imposanten Gestalt aus und griff nach dem Zaumzeug. Eine unglaubliche Kraft packte Alrechts Arm. Beinah hätte ihm das Pferd die Schulter ausgekugelt. Der Söldnerhauptmann der nun von dem Pferd mitgerissen wurde packte mit seiner anderen Hand ebenfalls das Zaumzeug und versuchte seinen Fuss in dem Steigbügel zu platzieren. Ungeschickt rutschte sein Stiefel ab. 269 Unter Schmerzen in seinen Schultern lies er sich ein weiteres Mal über den Pflasterstein ziehen. Er startete einen weiteren Versuch der glückte. Unter Anstrengungen die sich der Hauptmann wohl nicht mehr zugetraut hätte wuchtete er seinen Körper auf den Rücken des Pferdes. Welcher Teufel hat mich nur geritten dass ich diese Wahnsinnstat begehe, schoss es dem Mann durch den Kopf. Schmerzen strahlten von seinen Schultern in andere Glieder seines Körpers. Zudem stellte er die Überlegung an das möglicherweise ein paar Zehen geprellt oder gebrochen waren. Nun musste er nur noch das Pferd unter Kontrolle bringen. Er war ein erfahrener Reiter und hatte bereits viele Rösser in Schlachten geführt doch möglicherweise war die Erziehung hier anders. Doch er schaffte es, im nächsten Moment gehorchte das bestens trainierte Pferd und gab sich den Anweisungen seines Reiters hin. Der Hauptmann sah sich um und bemerkte erst jetzt dass sich der Dämon durch die fliehenden Reihen der Reiter metztelte. Aber Alrecht hatte nun keine Zeit um in irgendeiner Weise etwas anderes als Aufregung und Angst zu verspüren. Diese zwei Empfindungen, die sich auf perverse Weise paarten, nahmen den vollen Platz in seinem Schädel ein und nahmen ihm die Möglichkeit überlegte Entscheidungen zu treffen. Stattdessen trat nun etwas anderes in den Vordergrund. Reine Intuition, Instinkt lenkten die Bewegungen des angeschlagenen Menschen. Noch während sein Hirn diese Gedanken ausspuckte und trotzdem nicht den geringsten Zweifel an der zwei Empfindungstheroie aufbrachte, suchte sein Blick die Magierin. Einige Reiter donnerten an ihm vorbei und versuchten sich mit anderen Kameraden neu zu formieren. In diesem Getümmel sah er sie. Ihr kraftloser Körper stämmte sich mit der Hilfe des magischen Schwerts Thaleron hoch. Schnell lenkte er sein neues Schlachtross in die Richtung der Magierin und donnerte an ihrer Seite vorbei. Mit einem schnellen Griff packte er den geschmeidigen Arm der Elfin und versuchte sie auf den Rücken des Schlachtrosses zu werfen. Schmerzen zuckten durch seinen ganzen Köper. Leise fluchend musste er sich eingestehen dass sein Instinkt eitel war und sich wohl überschätzt hatte. Er würde es kaum schaffen diesen Leib hochzuwerfen. Doch zu seinem Glück hatte das Elfenwesen noch Genug Kraft und genug Gewandtheit durch den Ruck sich selbstständig auf das Pferd zu wuchten. Alrecht, dessen gesammter Leib schmerzte und von Schweiß der eben ertragenen Anstrengungen bedeckt war, durchfuhr ein seltsames Kribbeln als die Elfendame ihren linken Arm um seinen Bauch schlang und sich festhielt. Der Hauptmann riskierte einen kurzen Blick zurück und stellte mit großer Erleichterung fest dass der Dämon die neu formierte Einheit attackierte und das die Zauberin in ihrer Rechten die magische Klinge hielt. Simons Zug kam wieder zum Stehen. Sie hatte die Streitmacht des Westtors erreicht. Dutzende riesige Reiterzüge, unzählige Infanterieregimenter und alle Gebäude an den Flanken der Hauptstraße waren eilig befestigt worden und mit einer Unmege an Bogenschützen besetzt. Maschinisten und Alchemisten hatten in der geringen Zeit die ihnen nach dem Rückzug von den äußeren Verteidigungswällen geblieben war, neue Maschinen ersonnen und die alten Mechanismen umgebaut. Katapulte hatten die simplen Gießpottiche der Alchimisten ersetzt. Giftschleudern und Speerschleudern waren installiert worden. Es hatte wohl ein Plan für diesen Fall gegeben der 270 sofort Bestätigung dieser Möglichkeit ausgeführt worden war. Einige Boten liefen noch durch die Reihen und gaben Wasser und Waffenöl aus. Einige liefen über und über mit Köchern bepackt auf die Gebäude zu. Einer der Boten kam bei Simon vorbei und reichte ihm einen Schöpfer Wasser. Simon nahm dankend an und nahm einen Schluck. Der Bote nickte nur kurz und lief weiter. Simon wandte sich zu seinem rechten Nachbarn und fragte kurz, „Und, was denkt Ihr?“ Dieser sah ihn kurz an und richtete seinen Blick wieder auf seinen Vordermann, „Nun, ich habe vor meinem Reiterdienstantritt mit meinem Vater, einem Kommandanten, geredet. Die Lage sieht schlecht aus. Die äußeren Stadtteile sollen in einem tobenden Flammenmeer untergegangen sein. Wir haben viele Türme verloren, durch die Kriegsmaschinerie und wie berichtet wird soll eines der Magierrelais in Gefahr sein. Dies wiederrum bedeutet die Stärkung der Chaostruppen.“ Der Paladin schluckte. „Was soll das bedeuten, tobendes Flammenmeer?“ „Nun …“, erwiderte der Elf, „Chaosmarodere, sogenannte Brander, haben die Gebäude in Brand gesetzt und so verhindert dass Freischärlertruppen ihren Dienst erfüllen können um so die anrückenden Truppen durch Angriffe immer vom toten Winkel aus zu treffen. Diese Taktiv hätte sich als relativ wirkungsvoll herausgestellt da es diesen besonders ausgebildeten und erfahrenen Kriegern gelungen unendeckt ständig Feinde auszuschalten. Zudem hätten sie, auch wenn sie entdeckt worden wären, die Gebäude lange halten können.“ Simon nickte nur. Es sah nicht gut aus. Er hatte nicht damit gerechnet dass die Chaoshorde bereits solch einen Druck im inneren der Stadt ausübte. Laoran schüttelte den Kopf. Dutzende Chaoskrieger stürmten über die eingestürzte Stadtmauer in die Stadt. Der Turm und Laorans Bogenschützen stellten die vorderste Front dar. Sie mussten möglichst viele Verluste in diese schwarze Horde reißen. Der Stadtrat gab deutete den Schützen auf eigenes Ermäßen zu feuern und stieg die Treppen des Wachturms hinab um mit den Torwachen zu reden. In diesem Turm hatten sich bei ihrer Ankunft genau noch zwölf Wachen befunden. Zehn davon waren einfache Gefreite. Diese waren ausgebildet im Speer und Schwertkampf zudem beherrschten sie das Bogenschießen. Laorans Männer waren Frischlinge. Sie waren das erste Mal eingezogen worden und ihre Ausbildung war noch nicht beendet. Zu ihren Künsten gehörte das Bogenschießen. Einige verstanden auch etwas von dem Halten eines Schwertes. Eine aussichtslose Lage. Der Lärm der tobenden Chaoskrieger wurde lauter, sie näherten sich. Laoran sah kurz noch einmal in die Gesichter der Wachen. „Postiert euch im ersten Stock bei der Tür und versucht sie dort aufzuhalten. Attackiert von oben wenn sie sich noch auf den Stiegen befinden und so nur einzeln angreifen können. Wenn sie durchbrechen zieht euch in Stock zwei zurück und versucht sie ein weiteres Mal aufzuhalten.“, befahl Laoran. Die Männer salutierten und machten sich auf ihren Weg. Laorans Haupt war schwer. Er musste etwas tun. Sein Herz war schwer denn er trug viel Schuld. Er hatte durch dummes Intriegenspiel das Schicksal so vieler Elfen und das Schicksal dieser Stadt auf dem Spielfeld platziert. Und so wie es jetzt aussah würden sie verlieren. Der Stadtrat packte einen Bogen und lief schnell wieder auf die Aussichtsplattform. Die Bogenschützen hatten bereits begonnen die schwarz gepanzerte Horde mit Pfeilen einzudecken. Die liegengebliebenen Krieger wurden von den nachfolgenden einfach unter ihren Stiefeln zermalmt. 271 Der Stadtrat langte in einen der Köcher und legte an. Sein Ziel fiel auf den Anführer. Die Gestalt war ehrfurchterregend. Dieses menschgewordene Monster überragte seine Kameraden um gut zwei Köpfe. Der Leib war unter schweren Panzerplatten verdeckt und doch lief er an der Spitze der Krieger. Nur sein Kopf war nicht verdeckt. Ein rasiertes blasses Gesicht trohnte auf der Spitze dieses schwarzen Metalbergs. Laoran hob seine Erstarrung auf und zielte. Er wusste das beinah kein Wind ging aber doch eine Brise durch die tobende Stadt fuhr. Erst jetzt merkte er dass der ständige Regen aufgehört hatte. Ein schlechterer Zeitpunkt hätte nicht gewählt werden können. Nun, da große Teile der äußeren Stadt brannten, hatte der Regen aufgehört. Ein böses Spiel der Götter, dachte Laoran. Er hob den Bogen etwas um den Wind auszugleichen lies den Pfeil los. Die Sehne federte sofort klingend den Pfeil auf den Chaoskrieger. Zischend flog der Pfeil auf die Kreatur zu. Im nächsten Moment bohrte er sich unter seinem Hals tief durch das Kettenhemd in die Brust des Mannes. Der Getroffene sah auf und deutete mit seiner linken auf Laoran während er mit seiner rechten die Streitaxt hob. Der Stadtrat konzentrierte sich und legte den nächsten Pfeil an. Mit unglaublicher Geschwindigkeit setzte er nun drei Schüsse hintereinander ab. Ein jeder Pfeil traf sein Ziel. Ein Pfeil durchschlug die Panzerplatten auf der linken Schulter und blieb darin stecken. Der zweite Pfeil ragte aus seinem Wanst und der dritte Pfeil bohrte sich in seine Stirn. Der Hühne blieb stehen und wankte bevor er endgültig zu Boden ging. Die Bogenschützen auf dem Turm jubelten. Herold trat auf die Straße. Schlachtlärm tobte und in der Luft lag Geruch von Feuer obwohl die Pflastersteine noch von Regenwasser nass waren. Ein seltsamer Dunst stand in der Luft. Der Inquisitor zog diese Luft tief in seine Lungen und lief los. Sein Trupp lief auf die vermeintliche Quelle des Lärms zu. Mit gezückten Waffen huschten die Inquisitoren wie schwarze Schatten durch die verlassenen Gassen. Sie atmete schwer und liefen so schnell sie ihre trainierten jedoch müden Beine trugen. Sie kamen den Lärm näher worauf Herold den ihm Untergebenen deutete dass sie sich in eines der Häuser erstmal zurückzogen um die Lage zu begutachten. Sie traten eine der Türen auf und Herold eilte die Treppen des sechsstöckigen Hauses hinauf um in den Dachstuhl zu gelangen. Dort angelangt atmete er erstmal durch. Adrenalin schoss durch seine Adern. Der gelernte Meuchelmörder und Folterknecht wusste dass der Kampf immer näher rückte. Er strich kurz über sein Kinn. Es schmerzte etwas. Er hatte den Kampf mit diesem abtrünnigen Paladin nicht vergessen. Das seltsame war jedoch das der Paladin sich mit dem Dämon weitergemäßen hatte. Die Magierin und dieser Verräter hatten es dann auch geschafft die Kreatur zur Strecke zu bringen und die unheilige Existenz zu beenden. Verwundert überdachte er die Rolle dieses jungen Freigreifs. War er tatsächlich ein Verräter? Hatte er tatsächlich die Ritter ausgelöscht die auf der Heimreise waren? Hatte er tatsächlich die Klinge mit dem großen Dämon gestohlen? Herold war jedenfalls keine außergewöhnliche Waffe aufgefallen außer der Runenwaffe des 272 Drachenhammerordens. Es war dem Inquisitor zwar ein Dorn im Auge das diese Ritterorden im Dunklen operierten doch musste er ihnen zugestehen dass die meisten dieser Orden Sigmar und auch dem Imperator treu ergeben sind. Vermutlich hatte der junge Simon wirklich nicht die Waffe gestohlen die eine solch unheilige Kraft in sich trug. Wahrscheinlich hatte er tatsächlich nicht ein solches Gemetzel in den reihen der braven Heimkehrer angerichtet. Doch er hatte auch nichts dagegen unternommen. Denn genau dieses verdeckte Operieren. Genau dieses Handeln welches sich von einer Maxime ableitete die nicht vom Imperator geschaffen wurde führte dazu dass sich solche Widersprüche während eines Auftrags auftaten. Herold war sich nicht sicher ob er den Paladin noch immer töten sollte. Immerhin kämpfte er hier an der Seite der Hochelfen und vernichtete einen Chaosanhänger nach dem anderen. Der Inquisitor fuhr wieder über sein schmerzendes Kinn. Denn eines musste er dem jungen Freigreif zugestehen; der Kampf gehörte zu seinen Stärken. Zudem verstand er auch den richtigen Umgang mit seiner Runenwaffe. Eine weitere Frage tat sich in dem Inquisitor auf; Warum sollte er ein normales Schwert verwenden wenn er die dunkle Klinge hätte tragen können? Warum hat er nicht einen solchen Fein wie Herold ihn darstellte nicht sofort zur Strecke gebracht? Stattdessen hatte er ihn nur betäubt um sich dem Dämon weiter anzunehmen. Hätten Wahrheitszauber, Bannsprüche und Konsorten ihn nicht schon längst ertappt und zur Strecke gebracht? Herold grübelte weiter. Er wusste dass die Elfen misstrauisch sind und er wusste ebenso sehr dass einiges dazugehörte ihr Vertrauen zu gewinnen. Der Inquisitor nickte. Er hatte sich soeben dafür entschieden den jungen Paladin nicht zu töten. Dies würde viel zu viele Fragen offen lassen. Viel klüger schien es ihm den Betreffenden festzunehmen und vor ein Tribunal zu führen. Wahrscheinlich würde eine peinliche Befragung davor nötig sein die Wahrheit ans Licht zu bringen. Es war schon oft vorgekommen dass so manche Frau ihre Unschuld beteuerte und dann unter dem Druck eines Paars Daumenschrauben plötzlich ihre Schuld einsah. Wie oft war es schon vorgekommen dass er und seine Mannen Chaosanbeter unter anscheinenden Unschuldslämmern fand. Es brauchte meistens nur etwas heißes Teer, ein glühendes Messer und die Streckbank und alle wurden sie einsichtig. Solch ein Schmerz musste doch zu ertragen sein wenn man wusste dass man unschuldig war. Solch ein Schmerz wurde doch von der Gewissheit dass Sigmar selbst Beistand lieferte besänftigt und so erträglich. Der Inquisitor nickte. Diese Methode musste die richtige sein, diese Methode musste die Beste sein. Nun, da er diese Überlegungen angestellt hatte, sah er aus den Fenstern. Das Schauspiel das sich ihm darbot gefiel dem Mann gar nicht. Chaostruppen stürmten durch die Stadt. Die Stadtteile, jedenfalls schien es so, die nicht von den Chaosanhängern geflutet wurden waren entweder in schwere Kämpfe verwickelt oder wurden soeben von einem tobenden Flammenmeer verschlungen. Er harrte kurz aus und entschied dass sie zu den Streitkräften stoßen würden die sich auf der Hauptstraße befanden. 273 Denn so wie es von hier aus aussah verwüsteten die Chaosmarodere die äußeren Stadtteile und vereinten sich wieder zu einem starken Truppenverband auf der Hauptstraße. Zudem schienen sich auch noch zwei andere Einheiten zu vereinen die vermutlich in die Flanken der Hauptstreitmacht stoßen sollen. Kurz wurde er Schlachtlärm von einem kurzen Konzert aus dumpfen und hellen Hornstößen überdeckt. Sofort darauf formierte sich die Armee auf der Hauptstraße um. Das ganze Verteidigungskonzept dass dieser Truppenverband gehabt hatte wurde wohl über den Haufen geworfen. Sofort darauf trennten sich einige Infanterieregimenter dieser Streitmacht und strömten in die Seitengassen. Dies waren wohl Truppen die den Flankenangriffen Einhalt gebieten sollen. Herold nickte zustimmend. Sie würden die Einheit unterstützen die den Flankenangriff auf der Seite auf der sich die Inquisitoren befanden, verhindern sollen. Daraufhin stieg Herold die Treppen hinab und gab die nötigen Befehle und Anweisungen. Simon lief ein kalter Schauer über den Rücken. Soeben waren Befehle ausgegeben worden. Angeblich sollen sich schwarze Reiter auf dem Weg zu ihnen befinden. Die Kampfeslust die den Paladin vorhin auf solch eine Art und Weise beseelt hatte war Angst gewichen. Plötzlich fuhren Erinnerungen in seinen Leib. Er konnte sich noch gut an den Angriff vor Karak Ungor erinnern. Schnell waren sie in die Reihen der Chaoskrieger geprescht. Starke Schlachtrösser, schwere Rüstungen und gute Waffen. Doch der Angriff kam sofort ins Stocken. Sofort wurden die Ritter zurückgeworfen und zurückgedrängt. Ein wortwörtliches Schlachtfest war das Resultat. Und dies resultierte aus einem Flankenangriff. Nun befand er sich unter leicht gerüsteten einberufenen Frischlingen. Die Ausrüstung war durchwegs in Ordnung doch Simon wusste über die Konstitution seiner Mitstreiter bescheid. Sie waren Elfen und brachten weniger Körperkraft mit. Diese Truppe sollte sich nun messen mit brutalen Elitekriegern. Schwere aus Eisen und anderen seltsamen Materialien gepanzerte Mutanten. Der Trupp machte sich bereit und setzte sich in Bewegung. Der dunkle Paladin rüstete sich. Macht und ewiges Leben. Diesen zwei Dingen hatte er seine Seele geopfert. Doch wie er nun befand hatte sich dieser Tausch mehr als ausgezahlt. Mit der dunklen Klinge in seinen Händen war er bereit sich dem Paladin zu stellen und auch diesem aufgedunsenen Wichtigtuer. Der Seuchendämon wütete in den Wäldern. Schon seit ein paar Wochen dauerte der Kampf der Waldelfen gegen diese, für ihn, lächerliche Bedrohung. Es war Zeit diesen Fettwanst zu vernichten. Es war Zeit dem Herrscher des Wandels zu beweisen dass er diesen aufgedunsen, madigen Frevlern ihre Blasphemie austreiben konnte. Diese Unwürdigen. Sie glaubten doch tatsächlich dass einem jeden ein festgeschriebenes Schicksal blüht. Das ein jeder auf ein unausweichliches Ende zusteuert was schon vor dessen Geburt bestimmt ist. Der Meister des Wandels hatte ihm jedoch anderes bewiesen. Die Macht zu manipulieren, die Macht seine Umgebung in ewigen Windungen der Zeit zu verzerren und das Wissen der Formbarkeit eines jeden Dinges hatten ihn überzeugt. Denn nichts und dessen war er sich absolut bewusst, nichts konnte einem Mahlstrom aus Zeit widerstehen. 274 Nichts war festgeschrieben. Leben, Tod, Liebe und Hass. All diese Dinge konnten im Herzen, in den Gedanken und auch im Sein eines jeden Dinges durch die richtigen Methoden und die richtige Handhabung des Subjekts vertrieben oder erzeugt werden. Mit einem selbstsicheren Lächeln machte sich der Mann nun auf den Weg. Von seinem Sein und seiner Macht überzeugt um den großen Verpester, des Erzfeindes erster Abkömmling, zu vernichten. Thorgrim sah auf den kleinen Haufen Haare herab. Wieder pulsierte die verdammte Erinnerung durch seinen Schädel. Wie ein Schwall drückte die eitrige Wulst des Bildes als Mi’m tot zu Boden ging die Luft aus seinen Lungen. Das Adrenalin in seinen Adern lies ihm bewusst werden dass dieser Schmerz und diese Schmach nie abklingen wird. Als wäre es soeben erst passiert dachte er. Es hatte ihn bis jetzt keine Ruh gelassen und nun musste er es sich eingestehen. Er hatte seine Ehre verloren als er seinem Kameraden nicht geholfen hatte. Nie wird er sich dieser Tatsache auch nur einen Moment an dem kümmerlichen Rest seines Lebens erfreuen können. Und neben diesem beinah unerträglichen Schmerz der, so versprach es ihm sein Dawiherz, nie verklingen würde, mischte sich die ebenso nahe Erinnerung an seinen menschlichen Kameraden der in Karak Ungor gefallen war. Er war ein Todbringer für seine Mitstreiter. Er hatte es nicht geschafft auch nur einen von diesen zwei zu retten oder überhaupt zu reagieren. Er hatte den Namen den er trug beschmutzt und musste nun die Ehre seines Vaters wiederherstellen und auch seine Ehre wieder erlangen. Er hob sein geschorenes Haupt und strich über sein stoppeliges Kinn. Er hatte sich als Zeichen des Ehrenverlusts den Bart und auch das Haupthaar abrasiert und ein Gelübde abgelegt. Entweder im Kampf als Slayer zu sterben oder seine Ehre zu verlieren. Ein Schwur, dies wusste ein jeder seiner Art, war etwas Heiliges. Eine Art mystischer Bund an eine Sache der nur von Erfüllung oder Tod gelöst werden konnte. Mit diesen schweren Gedanken packte er seine Streitaxt und auch seine Muskete und marschierte aus der Schmiede. Der Elfenschmied hatte ihn die ganze Zeit über nur wortlos angestarrt. Vielleicht war dies auch das einzig ehrenvolle was er tun konnte. Der Zwerg nickte. Es war an der Zeit sich einen Gegner zu suchen der ihm einen würdigen Tod bereiten würde. Diesen würde er wahrscheinlich bei der Hauptstreitmacht auf der Hauptstraße finden. Der Schmied hatte noch vor Thorgrims Entschluss von den Hornsignalen erzählt und ihnen einen kurzen Exkurs gegeben wie diese zu deuten waren. Mit einem steinernen Gesicht begann der zu laufen. Es war ihm eilig den Tod zu finden. Die Schmach und auch der Schmerz der nicht abklang waren ein unbekannter Antrieb für den Dawi. Doch dieser Antrieb verstand es jemanden zu bewegen. Sein zugeschnürter Hals fühlte sich an als würde er bereits am Galgen baumeln. Bald würde er die Hauptstraße erreichen und dann würde der Kampf beginnen. Herold starrte durch die rauchenden Trümmer der Gebäude. Der Inquisitor spürte die Anwesenheit von anderen. Er spührte auch dass sie beobachtet wurden. Wenigstens war das Feuer in diesem Teil der Stadt bereits abgeklungen. Dies bedeutete zwar auch das dieser Schauplatz ein neuer Punkt war an dem die Chaostruppen die Stadt betreten konnten doch verlieh ihnen das weitere Sicht und mehr Platz für den Kampf. 275 Herold war sich sicher. Noch einmal würde er keine Schwäche an den Tag legen. Vermutlich würde er sich, wenn sein Wille tatsächlich nicht stark genug sein sollte, das Leben nehmen. Zwar wäre er tot doch würde er seine Seele ehrenvoll und vor allem treu Sigmars Gnade übergeben. Einer der anderen Inquisitoren gab ein Zeichen. Anscheinend plünderten eine Gruppe Chaosbarbaren die Ruinen zwei Häuser weiter. Herold gab ein Zeichen worauf die anderen ausschwärmten und sich anderen Splittergruppen annahmen. Diese Plünderer gehörten jedoch ihm. Er verbarg die Klinge unter seinem langen schwarzen Mantel und trat auf das Haus zu. Geschmeidigen Schrittes kam er langsam näher. Einer der Barbaren bemerkte die verhüllte Gestalt Herolds und rief die anderen zu den Waffen. Die raue Sprache vermittelte dem Inquisitor ein Gefühl von Überlegenheit und Stolz auf die imperiale Kultur. Es waren nur acht Feinde. Sie waren alle mit Brustharnischen und drei auch mit Waffenröcken gerüstet. Einer trug ein Schwert, einer eine Stangenwaffe und das restliche Gesocks Streitäxte. Die Stangenwaffe stellte wohl eine Hellebarde dar. Der primitive Versuch Herold damit zu treffen missglückte als dieser mit einem gelassen Schritt nach links auswich. Im nächsten Moment verpasste er der hölzernen Stange einen Schwerthieb worauf die aus Metal gefertigte Spitze zu Boden fiel. Im nächsten Moment gingen zwei axtschwingende Chaoskrieger und der Schwertkämpfer auf ihn los. Mit einer schnellen Duckbewegung entging er dem Holzstiel der zerstörten Hellebarde und lies seine linke Hand hervorschnellen und griff nach der Waffe. Als er die hölzerne Stange fest in seiner Hand hatte stemmte er sich mit aller Kraft die in seinen Beinen waren auf und zog den überraschten Chaoskrieger auf sich zu. Als dieser nun auf Herold zu stürzte wich er wieder zur Seite und sprang auf den Platz des Hellebardenträgers. Der Schwertkämpfer wollte eben in diesem Moment einen Stich absetzen und konnte nicht mehr auf den geschwinden Platzwechsel seines Kameraden reagieren und rammte diesem seine Klinge in den Wanst. Blut spuckend sackte dieser in sich zusammen. Die Axtträger jedoch lenkten noch geschwind ab und führten ihren Angriff auf Herold aus. Geschickt duckte sich der Inquisitor unter dem ersten Axthieb hinweg und trat den Angreifer vor das Schienbein. Jaulend holte lies dieser seine Deckung fallen und bekam als Dank imperiales Stahl in den Hals gerammt. Einer der anderen Axtschwinger brüllte darauf einen kehligen Laut und gab seinen Kameraden so zu verstehen sich zu formieren. Im nächsten Moment hatten sich die restlichen sechs Chaoskrieger um den anscheinend befehlshabenden Anführer formiert. Herold lächelte nur und zog ein Wurfmesser. Gleich darauf lief er auf die Gruppe zu und schleuderte dem Anführer die Klinge ins Gesicht. Geräuschlos sank dieser zu Boden. Herold holte zum Schlag aus und täuschte einen Schwerthieb an aber wandte sich dann doch ab. Worauf die restlichen Chaosbarbaren ins leere stürmten. Nun fiel der Inquisitor der kleinen ausmanövrierten Gruppe in die Flanke. Mit einer schnellen Bewegung köpfte er einen der Axtträger, stieß dem Schwertkämpfer seine Klinge in die Brust und nutzte den Schwung den er beim herausziehen holte um dem nächsten mit einem Fusstritt zu Fall zu bringen. Als der Axtkämpfer zu Boden fiel trat er diesem auf den Schädel und schlug ihn so bewusstlos. Gleich darauf wirbelte seine Klinge durch die verbliebenen Chaoskrieger. 276 Er hatte gesiegt. Herold atmete tief ein und verpasste dem am Boden liegenden Mann einen letzten Schwertstich um sicherzustellen dass sich dieser nicht mehr erheben würde. Über und über mit Blut beschmiert machte er sich auf den Weg um seinen Untergebenen zur Seite zu stehen. 277 Kapitel 38 Tosende Gewalten Der dunkle Paladin trieb sein Ross in den Wald hinein. Er wusste dass sich das Dämonengeschöpf sich hier befinden musste. Anscheinend hatten hier schon wilde Kämpfe getobt. Denn das Unterholz war zertrampelt und einige Bäume waren ungeworfen. Zudem pflasterten Leichen von Chaosbarbaren und Elfen den Waldboden. Der Tzeentchanhänger konnte die dunklen Energien des gehassten Erzfeindes spüren und lies so sein Pferd in den Galopp verfallen. Polternd folgte er seinem Empfinden und erreichte bald den Schauplatz eines gewaltigen Duells. Ein Elf versuchte Energie zu sammeln. Doch sein Feind, eine gewaltige ekeleregende Gestalt, liest ihm nicht genug Zeit. Die verquollene Gestalt des gigantischen Dämonenprinzen schleuderte mit unglaublicher Kraft die Köpfe eines Flegels auf den Elfen. Dieser wich jedoch geschickt zur Seite und lies ein Gewitter aus glühenden Geschossen aus seinen Fingern auf den Dämon los. Der Dämon lies ein polterndes Lachen los als die Geschosse einschlugen und die von Pocken übersehte Haut aufrissen. Gleich darauf wirbelten die Flegelköpfe einen gewaltigen Wirbel aus Dreck auf als sie sich in die Erde gruben. Darauf folgte ein gequälter Schrei. Der Dämon hatte den Elfenmagier mit seiner linken Klaue gepackt. Im unbarmherzigen Druck des Dämons wurde der Leib des Waldelfen zermalmt. Genüsslich verschlang der Verpester die Reste des toten Leibes. Gleich darauf attackierte der dunkle Paladin. Er lies dem Verpester keine Zeit. Mit einem Hieb versuchte er die Waffe des großen Dämons zu zerstören. Doch dieser wich einfach zurück und manifestierte hinter dem Paladin einen Dämon. Die Gestalt packte den Tzeentchanhänger und spie einen Schwarm Fliegen auf ihn. Ekelhafter Gestank stieg dem Paladin in die Nase. Übelkeit, die ihn fast soweit trieb dass er sich erbrach, kam in ihm hoch. Doch gleich darauf lachte er, „Glaubst du wirklich dein kleiner Gehilfe kann mich aufhalten!“ Mit einer schnellen Bewegung riss er sich los und dem Dämon die Arme aus, lies seine Klinge durch den Leib des kleinen Dämons fahren und beschwor seiner Seits einen Dämon. Die Macht die ihm diese dunkle Klinge verlieh war unbeschreiblich. Mit nur einem kleinen Wink überwand er die gesamte magische Verteidigung die dieser Platz aufwies und lies einen Flammendämon erscheinen. Mit einem kleinen Schwung stieß die seltsame Schlangengestalt Flammen aus den Schlündern die sie statt Händen besaß. Der große Verpester wurde von den magischen Flammen eingehüllt und brüllte wütend. Im nächsten Moment zermalmten die Seuchenflegel den Flammendämon. Alrecht ritt an den Reihen der Weststreitmacht vorbei. Er musste schnell zum Quartier um einen Heiler zu finden. Sein gesamter Leib schmerzte. Er musste schnell handeln. Denn nicht nur das sein Leib drohte jeden Moment zu zerspringen, es galt der Magierin neue Kräfte zu verleihen. Denn diese musste schnell wieder in das Kampfgeschehen dieser Stadt eingreifen. Drei der Silberhelme schwenkten aus ihrem Zug und gaben Alrecht und der Magierin Geleitschutz. Unter den Wächtern schien sich ein höherer Bürdenträger zu befinden. Auf dem 278 blankpolierten Helm prankten seltsame Gravuren. Möglicherweise Schutzrunen, fuhr es dem geschwächten Söldner durch den maltretierten Leib. Auch der prächtige Umhang der hinter dem Reiter wehte zeugte von seinem höheren Rang. Plötzlich gab der Anführer des kleinen Wachtrupps seinem ross die Sporen und schloss zu Alrecht auf. Er wandte sich an Lavendala, „Ist das Schwert das Schwert meines Bruders?“ Die geschwächte Zauberin nickte zaghaft. Der Thalerons Bruder wandte sich an Alrecht, „Seid Ihr in Thalerons Zug geritten.“ Alrecht bejahte die Frage, „Ja, Sire, er hat sein Leben tapfer für das Ihre geopfert.“ Anscheinend war dieser elf auch ein Kommandat.Aus seinen Augen, die wie die seines Bruders von langen Leben und viel Erlebten berichteten, wich etwas was wohl nur als Lebensmut bezeichnet werden konnte. Alrecht antwortete, „Ich flüchtete aus dem Zug der sich tapfer dem übermächtigen Dämonenwesen erwehrte um das Leben der Meisterzauberin zu schützen.“ Alrecht wusste dass er sich einer Straftat schuldig gemacht hatte. Er war feige aus einem Kampf geflohen. Doch auch jetzt, wo er mit Konsequenzen zu rechnen hatte, würde er sich nicht anders entscheiden. Lieber verliert er seinen Kopf durch die Klinge eines Elfen als seine Seele an einen Chaosdämon. Der Kommandat sprach weiter, „Verzeiht mir, meine Name ist Olanathor. Eure tapfere Tat hat Euch Kaum Schuld auf die Schultern geladen. Ihr habt uns einen großen Dienst erwiesen indem Ihr Lady Lavendala gerettet habt.“ Er stockte kurz, „Zum Dank soll Euch Thalerons Klinge gehören. Ihr könnt sie ab jetzt Euer eigenen nennen. Doch benutzt sie behutsam und überdacht denn die Zwerge haben in dieses edle Elfenstahl eine Schmetterrune geschnitten.“ In diesem Moment erreichten sie das Regierungsgebäude. Es erwarteten sie bereits einige Knappen und auch einige Heiler. Sie halfen ihnen vom Pferd. Das magische Schwert wurde Olanathor übergeben. Dieser nahm es entgegen und segnete es wohl mit einem Gebet. Danach wandte er sich an Alrecht. Dieser hatte alles genau beobachtet. Alrecht wusste nicht weshalb aber es strömte Adrenalin durch sein Blut. Er war nervös und auch froh dass seine Schmerzen plötzlich etwas nachliesen. Ungläubig betrachtete er die Tatsache dass er nun eine magische Klinge überreicht bekam. Nie zuvor hatte er es auch nur gewagt daran zu glauben dass seine einfachen Söldnerhände die Gunst einer magischen Klinge erwiesen werden sollte. Plötzlich versagten dem Söldnerhauptmann die Kräfte und er sank in sich zusammen. Sofort darauf stützen ihn einige Knappen. Es wurde dunkel um den Menschen und während er verwirrt und verängstigt feststellen musste dass ihn plötzlich sein Körper im Stich lies hörte er einen Elfen sagen, „Schnell holt einen Trunk. Dieser Mensch hat Heldenmut bewiesen, seine Dienste könnten noch entscheidend für diese Schlacht sein.“ Simons Zug hatte scherte aus dem riesigen Heer des Westtores aus und galopierte laut donnernd durch die Straße um die enorme Streitkraft anzuführen. Weitere Infanterietruppen scherten in Seitengassen aus um die Kavallerietruppen, wenn es nach dem Sturmangriff zu dem engen Handgemenge kommen würde, von der Flanke aus zu unterstützen. Genau als diese Gedanken durch den Schädel des Paladins rumpelten ereichten sie die Spitze. Ein gewaltiges Gewitter aus Hornsignalen ging plötzlich von den Aussichtstürmen aus. 279 Simon wusste auch warum. Die Hauptstreitmacht des Chaos war in die Stadt eingedrungen. Simon sah sich einer Flut aus schwarz gepanzerten Leibern entgegen reiten. Die hühnenhaften Gestalten wurden auch noch von Rössern getragen. Der Paladin fragte sich warum dies nie erwähnt wurde. Kein einziger Aufklärungsbericht hatte von Kavallarie gehandelt. Doch nun war es soweit. Plötzlich schienen sihc alle nur sehr langsam zu bewegen. Die Lärm der tobenden Schlacht, die Schreie, der Lärm aufeinanderprallender Klingen verschwand. Auch Simons Zweifel. In diesem Moment war er sich nur der Tatsache bwusst dass er die Lanze in Position bringen musste. Simons Kameraden scherten zur Seite aus und bildeten ein breiteres Reiterregiment um so eine größere Angriffsfläche zu besitzen. Simon wurde von seinem Ross in die erste Reihe getragen. Dem Paladin fiel Patricks Gesicht ein, ebenso Benjamins und auch das von Susanna. Es war als würde etwas seine Kraft aussagen. Simon schloss kurz die Augen und verdrängte seine Zweifel. Als er sie wieder öffnete waren sie iden ebenfalls auf sie zustürmenden Chaoskriegern bereits so nah dass er das Gesicht seines Ziels bereits erkannte. Nie zuvor hatte er sich so lange Zeit genommen um das Gesicht seines Ziels zu betrachten. Die fahle bleiche Haut des Gesichts war glatt rasiert. Der Mann trug weder Haare am Kopf noch hatte er Bart oder Augenbraun. Seine Augen waren aus den Höhlen gestochen. Stattdessen prankte ein großes breites Auge auf seiner Stirn. Das Monstrum öffnete seinen Mund. In diesem Moment fiel Simon auf dass dies wohl mehr als Schlund zu bezeichnen war. Wie eine Spinne klappte der Mutant seinen Kiefer zur Seite auf. Unzählige lange spitze Zähne kamen zum Vorschein. „Bei Sigmar! Verrecke Mutantenabschaum!“, prustete Simon plötzlich los. Der Zeitraffer der nur für kurze zeit Simons Wahrnehmung getrübt hatte verschwand. Im nächsten Moment prallten die Reiter bereits aufeinander. Plötzlich ging alles ganz schnell. Die Lanze des Mutanten durchstieß Simons Schild und riss es von seinem Arm herab. Im Gegenzug durchbohrte die Lanze des Paladins den ungeschützten Schädel und warf den Mutanten von seinem monströßen Schlachtross. Simon schaffte es mit einem enormen Kraftaufwand die Lanze noch im nächsten Reiter zu versenken bis sie splitterte und er zu seiner Klinge griff. Der blanke Stahl der Klinge seines Großvaters wirbelte durch die Luft. Im nächsten Moment rammte er die Schneide eines hochgehaltenen Schildes. Klirrend wurde das Schwert zurückgefedert. Gleich darauf folgte der Paradeangriff des Chaosritters. Panik brach in dem Paladin aus. Wie sollte er diesen Hieb nur überstehen? Er hatte kein Schild um diesen Hieb abzuwehren. Bilder seiner Kindheit, seiner Freunde und seiner Familien flimmerten vor seinem inneren Auge als er ohne viel zu denken die federnde Klinge in seiner Hand wieder unter Kontrolle brachte. Wie in Trance schlug er mit seiner linken Faust gegen die Klinge die sich eben auf ihn herabsenkte. Wie durch ein Wunder traf er sich auch wirklich und schleuderte die Waffe zur Seite. Dies legte die Deckung des verdutzten Chaoskriegers offen was es dem Paladin ermöglichte einen gezielten Schwertstich abzusetzen. So bohrte sich das Schwert in den Helm des dunklen Reiters und kostete so der Chaoshorde einen 280 weiteren Krieger. Im nächsten Moment wurde sein Pferd von etwas schwarzem getroffen. Ein mächtiger Ruck schmetterte das Tier zur Seite. Blut spritzte. Simon war über und über mit der warmen klebrigen Flüssigkeit bedeckt. Im nächsten Moment realisierte er das sein Schlachtross von einem Lanzenstoß getroffen wurde. Lautlos starb das Tier während Simon von einer unglaublichen Kraft auf den Boden gedonnert wurde. Kurz spürte er nicht den kleinsten Schmerz. Nur nackte lähmende Angst pulsierte durch seinen Leib. Zu seinem Glück wurde er vor dem Sturz aus dem Sattel geworfen und nicht von dem toten Rossleib erschlagen. Doch er wurde zwischen zwei kämpfende Reiter geschleudert. Der Chaosritter und auch der Elfenreiter wurden von dem fliegenden Menschen überrascht. Doch nur der Elf war so abgelenkt das er seine Deckung fallen lies. Im nächsten Moment rammte der Chaosritter dem Silberhelm eine Klinge in den Wanst. Blut spuckend wurde der Elfen aus seinem Sattel gehoben. Im nächsten Moment scheute das dunkle Schlachtross des Chaosritter auf und attackierte den am Boden liegenden Paladin mit den Hufen. Simon rollte schnell zur Seite und entging nur knapp den Hufen. Das Chaosross scheute ein weiteres Mal auf. Doch der Paladin, von Angst und Adrenalin getrieben, attackierte statt auszuweichen. Mit einem unglaublich mächtigen Hieb den er wie durch ein Wunder aus seiner liegenden Position ausführen konnte, trennte er dem Schlachtross ein Hinterbein ab. Schwarzes Blut spritzte in Fontainen aus dem muskolösen Leib während das monströse Tier zur Seite wegbrach und den brüllenden Chaoskrieger unter sich begrub. Simon raffte sich auf. Klirrend trafen Klingen aufeinander. Herold zog sein Schwert zurück und führte einen kräftigen Faustschlag mit seiner Linken aus. Der Chaoskrieger, dessen offenes Visier dessen Ende war, war kurz betäubt und musste unvorbereitet einen Schwertstich hinnehmen. Keuchend ging der Kultist zu Boden. Der Inquisitor wischte mit seinem Mantel das Blut von seinem Schwert, „Imperialer Stahl. Nichts geht über ihn.“ Im nächsten Moment war der Kampf auch schon vorrüber. Er und seine Mannen standen sich blutbeschmiert gegenüber. Einer der anderen Inquisitoren began plötzlich zu sprechen, „Sire, nur eine Straße weiter wird zwischen Chaosrittern und Lanzenreitern der Elfen die Vormachtstellung ausgekämpft.“ Herold nickte, „Nun, hört sich an als würden einige Ungläubige nach Läuterung betteln.“ Mit diesen Worten stürmte er auf das neue Schlachtfeld zu. Alrecht trat aus dem riesigen Verwaltungsgebäude. Elfenschmiede hatten dem Söldnerhauptmann eine neue Rüstung angeschmiedet. Der routinierte Krieger der den guten schweren imperialen Stahl gewohnt war, war über aus überrascht. Denn dieses Rüstzeug war zu leicht um tatsächlichen Schutz zu bieten. Der Trunk der dem Söldner verabreicht wurde hatte Wirkung gezeigt. Er fühlte sich fantastisch. Als hätte er nie gekämpft. Im nächsten Moment wurden die aufmunternten Gedanken von einer schrecklichen Gewissheit erdrückt. Das dämonische Wesen war noch da draußen. 281 Der Reiterzug war ein leichtes Opfer für diese Bestie. Wie Papier hatte der Dämon die geübten Krieger auf ihren Rössern zerrissen. Dem Söldnerhauptmann war klar das dieses Wesen sicherlich keinen konventionellen Angriff durchführen würde. Der Hauptmann traute diesem Wesen einen Angriff auf diesen Stützpunkt zu. Was den Menschen aber weit aus mehr beunruhigte, er traute dem Wesen einen Triumph im Aufeinanderprallen mit dem elfischen Heer zu. Alrecht schüttelte den Kopf. Es war aussichtslos. Sie hatten auch gegen den Dämon vor dem Wald von Lorens eine Niederlage eingesteckt und nun stand die nächste bevor. Alrecht bangte um sein Leben. Nie zuvor hatte er solch eine Angst verspührt. Er hatte in den dichten Seuchenschwaden gegen die Anhänger Nurgles gekämpft, hatte Hunderten Grünhäuten getrotzt und erbarmungslosen Dunkeleflenpiraten die Stirn geboten. Und nun verfolgte ihn eine grausame Panik. Er hatte diese Gestalt kämpfen gesehen. Obwohl die Kreatur über und über mit Ketten behangen war, legte sie eine Geschwindigkeit und Präzision an den Tag die er nie zuvor gesehen hatte. Zudem umgab diese Gestalt eine Aura der Schönheit. So grausam ihr Aussehen auch war, die Kreatur beseelte eine spezielle Schönheit. Alrecht schüttelte den Kopf. Er durfte so nicht denken. Er entschied sich hinaus zu spähen und auf weitere Befehle zu warten. Der dunkle Paladin wich einem gewaltigen Flegelschlag aus und sprang mit einem kräftigen Satz auf den feisten Arm des Säuchendämons. Die fette Kreatur brüllte auf worauf ein dichter Schwall aus Fliegen aus dem Schlund des Dämons schoss. Mit einer schnellen Bewegung beschwor der abtrünnige Rittersmann einen Flammendämon. Dieser kreischte schrill und lies den Fliegenschwarm in grell grünen Flammen vergehen. Daraufhin riss der große Verpester sein Maul auf und verschlang das magische Flammenwesen. Der Paladin nutzte diese kurze Ablenkung und stürmte dem gewaltigen Arm des Seuchendämons entlang auf die verqollene Fratze zu. „Eiterfratze, Zeit deinen fetten Schädel auszupressen!“, brüllte der Abkämmling Tzeentchs. Daraufhin packten wulstige Finger den gepanzerten Leib des Paladins. Dieser beschwor daraufhin eine weitere magische Formel worauf sein Körper in hellen weißen Flammen verschwand. Der Zauber äscherte die dämonische Materie der Finger ein und befreite den Paladin. Polternd prallte dieser auf dem festgetrampelten Boden auif. Doch schneller als es einem Menschen möglich war es zu begreifen führte er bereits einen neuen Angriff aus. Mit einem mächtigen Schwerthieb fügte er der gewaltigen Bauchdecke des Dämons einen Schnitt zu. In diesem Moment brach ekelhaft stinkender Eiter aus der Wunde hervor. Der Schwall aus dem dämonischen Wanst warf den dunklen Paladin zu Boden. In diesem Moment bemerkte er das kleine feiste Ebenbilder des Verpesters in seinem Körper gehaust hatten und sich wohl von diesem abscheulichen Schleim fett gefressen hatten. Mürrisch kreischten die Wesen und sprangen den Paladin an. „So wird es dir auch ergehen!“, brüllte der Paladin und brachte einen der Dämonen mit einem Faustschlag zum platzen. „Papa Nurgel nährt sie, Papa Nurgel schützt sie und Papa Nurgel rächt sie.“, brummte der gewaltige Dämon aus seinem verschleimten Rachen und lies den Seuchenflegel auf den Paladin herniedersausen. Ein gewaltiges Beben erschütterte den Wald und warf den Tzeentchanhänger zu Boden fallen. Im nächsten Moment packten die kleinen Dämonen den Leib des Paladins und versuchten ihn am Boden zu halten. 282 Doch in diesem Moment begann der Spruch von vorhin wieder zu wirken und lies die eitrigen Schleimbeutel zu Asche zerfallen. Der Paladin rollte sich zur Seite und entging so nur knapp einem weiteren hieb des Dämons. „Es ist Zeit diesen Kampf zu beenden!“, kündigte der Paladin an und sprang auf den Verpester zu. Dieser holte zu einem weiteren Hieb aus und legte seine Deckung kurz offen. Der Paladin attackierte darauif und fiel auf die Finte herein. Im nächsten Moment traf den Paladin ein gewaltiger Hieb von der Seite. Wie eine kleine Pupe wurde der Körper des Tzeentchanhänger durch die Luft gewirbelt. Krachend brach der gepanzerte Leib einen Baumstamm entzwei. Doch der Paladin war noch lang nicht geschlagen.Im nächsten Moment loderte die Stelle an der, der Ritter lag auf. Grelle weiße Flammen umhült von abscheulichen blauem und rotem Feuer aus dennen einige kleine grüne Flammen züngelten. Der gesamte Körper des Paladins flammte auf. Die humanoide Gestalt erhob sich langsam und ging nun langsam auf den großen Dämon zu. Dieser holte zu einem weiteren Schlag mit dem Seuchenflegen aus. Im nächsten Moment wirbelte ein gewaltiger Wind Flammen auf den fetten Leib des großen Verpesters. Laut knisternd wurde das pestilent Fleisch verzehrt, laut knackend brachen Eiterbäulen unter dem reinigenden Drängen des Feuers auf, laut zischend begann das Eiter in den Wunden zu brodeln. Der große Dämon brullte erbärmlich auf und schleuderte zur Überraschung des Paladins ein weiteres Mal seinen Seuchenflegen auf ihn. Der Schlag kam unerwartet nnd nahm so dem Tzeentchanhänger jegliche Chance auszuweichen. Es fühle sich wie ein Blitzschlag an. Ohne jeglichen Widerstand wurde der Körper vor der magischen Waffe niedergeschmettert. Doch der Schlag der riesigen Waffe saß nicht und zermalmte dem Tzeentchanhänger nur den rechten Arm, seine Schulter und den rechten Brustkorb. Dunkles Blutt schoss aus den Ritzen der Rüstung und eine schreckliche Kälte ergriff den Köprer. In diesem Moment konzentrierte sich der Tzeentchpaladin. Er hatte nur eine Chance zu überleben und die ergriff er auch. Ein gewaltiger Spruch wurde gewirkt. Im nächsten Moment hob sich der Seuchenflegel langsam, sein zermalmter Körper setzte sich wieder zusammen und gab er erlangte die Kontrolle über seine Glieder wieder. Nun wich er nur einen zwei Schritte zur Seite und ließ den Spruch los. Der Seuchenflegel grub sich wieder mit erschütternder Gewalt in das Erdreich jedoch begrub er dieses Mal nicht den Leib des Tzeentchdämons unter sich. Der Paladin lachte. Der fette Körper des großen Verpesters war in den Flammen vergangen. Nur noch ein stinkender Haufen von verkohlten Innereien errinnerte an die ehemals große Bedrohung der Pestilenz. Er hatte gesiegt. Simon ging in sich. Er brauchte nun Konzentration wenn er die Situation überleben wollte. Adrenalin pumpte durch seine Venen. Das schwarze Blut der Reitbestie klebte noch an seinem Leib. Er holte kurz tief Luft und schloss die Augen. Er wusste diese Taktik könnte ihm da Leben kosten. Doch viel mehr zählte die energie die er durch diese kurze Zeit der Ruhe in sich aufbaute. Unsicher stellte er sich den Gefühlen die iin dem Paladin aufgewirbelt wurden. Er hörte wie dunkle Stimmen der Gewalt und Verzweiflung miteinander schriene. Grell und Kantig prallten die verschiedenen Stimmounancen in einem finsteren Farbenspiel aus rot, schwarz und violett 283 aufeinander. Angst, die sich wie dünne Nägel grell klirrend immer und immre wieder in sein Bewusstsein bohren wollten prallten an dem Panzer aus Zrn und Wut ab. Wieviele Leben hatten diese Kämpfe gekostet. Wieviele Leben hatte dieser sinnlose Krieg nun schon verschlungen. Ohne eine weitere Sekunde zu warten riss der Paladin die Augen auf.Durch seinen Körper pulsierte neue Kraft. Für diese kurze Zeit herrschte in seinem Schädel Stille. Für diesen kurzen Zeitraum war das einzige was er hörte eine seltsam treibende Melodie. Die ihn immer und immer wieder zwang sich zu bewegen. Plötzlich ging der Rhythmus in seinem Kopf in sein Tun über. Mit leichten Füßen begann ähnlich einem Tänzer sich zu bewegen. Mit der Präzssion eines wahren Kompositionsgenie versuchte er nun seine Bewegungen und Handlungen zu koordinieren. Keinen Moment verschwendete er einen Gedanken an das was er geleehrt bekommen hatte, keinen Moment dachte er an die Atemtechniken, keinen Moment nahm er bewusst die Haltungen ein die ihm gezeigt wurden. Doch er tat alles mit äußerster Genauigkeit. Im nächsten Moment wirbelte der Drachenhammer durch die Luft. Mit einem schnellen Schritt zur Seite entging er einem Lanzenstich. Der Hammer war noch immer in Bewegung. Einer der Chaosritter versuchte nun den Paladin mit den Hufen seines Schlachtrosses zu zermalmen. Doch den schwung des Hammers nutzend warf sich simon zur Seite, entging knapp den Hufen und vollführte nun endlich den Schlag mit seinem mordwerkzeug. Ohne auch nur den geringsten Schwung verloren zu haben lies er das köstliche Geräusch ertönen das er nun schon über Hundert mal gehört hatte. Mit einem teuflich genauen Schlag lies er den Hammerkopf in den muskulösen Schenkel des Pferdes eintauchen. Das Splittern ders Knochens war unverkennbar da es immer von einem brachial klingenden Knacken begleitet wurde. Laut Kreischend brach der Leib des Schlachtrosses weg und wälzte sich über den Chaoskrieger. Das brutale Knirschen von sich biegenden Metall grub sich in Simons Ohren während es von hämmernden Todesschreien begleitet wurde. Simon lies den Moment kurz auf sich wirken. Er genoss es wie er diese abscheuliche Kreatur leiden lassen konnte. Nichts hatte sie mehr verdient. Doch er konnte sich nicht weiter an diesem Moment laben. Es galt zu überleben. Mit diesem Gedanken warf sich der Paladin zurück, zog schmatzend den Hammer aus dem sterbenden Tier und führte einen weiteren Hammerschwung durch. Der schmetternde Schlag traf ein Chaosschlachtross direkt am Schädel. Der Kopf des Tieres spritzte in alle Himmelsrichtungen während sich Simon von diesem Anblick erholen musste. Dies war mehr als er nun ertragen konnte. Der ekelhafte Gestank von Blut und Gehirnmaße dieser Mutanten verkrustete seine Rüstung während es ekelhaft zu stinken began. Es war zu viel. Im nächsten Moment spie er seinen Mageninhalt auf den blutgetränkten Straßenboden. Der ekelhafte Geschmack der Magensäure ätzte sich in seinen Rachen während der abscheuliche Gestank durch das Erbrochene eine neue Dimension der Widerlichkeit annahm. Simon schnaufte während sich Fäden von Erbrochenem an seiner Nase entlang liefen. War es tatsächlich das Leben was er wollte? War es tatsächlich nötig sich so zu quälen? Es genügte doch dass das Imperium sicher war. Was kümmerte den Paladin das Schicksal von diesen gott verdammten Elfen. Doch er durfte nicht aufgeben. 284 Simon sah auf und im nächsten Moment begriff er dass er sich wohl nie wieder die Frage stellen musste ob er weiterkämpfen musste. Während die Lanzenspitze sich immer weiter seinem Brustkorb näherte dankte er insgeheim Sigmar für seinen Tod. Alrecht sah hinab. Sein Leib bebte vor Angst. Er wusste nicht wie es gekommen war doch plötzlich war er sih nicht mehr sicher. Sein Leben nahm immer bedrhlichere Ausmaße an. Was hatte er bereits gesehen, wer war bereits an seiner Seite gestorben und würde ihm das gleiche Schicksal zugleich? Der alte hauptmann wuste nicht mehr was er glauben oder nicht glauben sollte. Er wusste nur eins er wollte nicht sterben und den Dingen und Kreaturen denen er begegnet war, waren keinerseits der gleichen meinung. Er hatte große Dämone bekämpf tund hatte mächtige Magie beigewohnt nur um dann einen der Zauberparteien zu retten. War es tatsächlich wert gewesen? War es das gGeld wert seine Seele aufs Spiel zu setzen. War das Geld Susannas Leben wert gewesen?War das Geld das Leben von den Tausenden anderen es wert? Alrecht schüttelte den Kopf. Nein, das war es nicht wert. Er hatte jedoch was sinnvolles getan.alle seine mitstreiter hatten, wenn sie es nicht mehr besaßen, ihr Leben für etwas Sinnvolles, es für einen guten zweck gegeben. Sie würden die alte Welt retten.war würde dieser krieg tiefe Narben zurück lassen, er würde tiefe und einschneidende Veränderungen zur Folge haben aber sie würden ihn überstehen. Alrecht wusste das das Chaos nur eine von viielen Bedrohungen war. Wie sollten sich die geschwächten Heere dieser neuen großen Allianz der ungetrübt starken Heerscharen von Grünhäuten stellen? Wie sollten sich diese Krieger gegen die feigen Attacken der Rattenmenschen zur Wehr setzten? Wie sollten sie der immensen Bedrohung der Mutanten und Tiermenschen in den Wäldern Widerstand leisten? All dies waren fragen die sich Alrecht nicht weiter stellen wollte. Es war an der Zeit einzusehen das der Untergang nah bevorstand. Es war wirklich nicht mehr weit. Nur mehr wenige Schritte und der ersehnte Abgrund würde ihn entdlich verschlingen. Er hätte es endlich geschaft und würde nie wieder dazu gezwungen werden sich diesen Prüfungen zu stellen. Würde nie wieder gezwungen werden seine Seele für irgend eine Elfenmagierin zu riskieren. „Eure Gedanken sind schwer, mein edler Retter.“, hauchte eine sanfte Frauenstimme Alrecht wandte sich um nd sah die Magierin.Er kannte dieses Weib nur als machtvolle Hexe die mit Blitzen schmieß. Es fiel dem alten imperialen Soldaten schwer zu glauben dass in einem Elfenweib etwas Gutes stecken konnte. Beovr er etwas zur Begrüßung sagen konnte fuhr sie fort, „Nun, ich weis das dies alles schwer auf Eurem Herzen lastet. Doch lasst mich Euch etwas erzählen. Es gab einst zeiten da waren die Elfen und die Zwerge Verbündtete im krieg und Freunde im Frieden. Zu diesen zeiten, als die Heerscharen des Chaos noch in keinem Gespräch aufkam, als die zahlreichen meuten der Rattenmenschen noch unter der Erde brüteten und als die Grünhäute feige in den äußeren Gebieten hausten. Zu dieser Zeit geschah es dass durch Intriegenspiel die Zwerge zu Feinden wurden. Zu diesem Zeitpunkt begann ein brutaler Bruderkrieg der viele Leben der unsrigen sowie der Zwerge kostete. Es war eine Verschwendung von Leben so wie es ein jeder Krieg war und zu dieser Zeit als unsere Heere geschwächt waren von den ewigen Schlachtzügen, wandelte sich die Welt und spuckte die Gefahren aus die uns nun zu verschlingen drohen.“ 285 Alrecht lächelte, „Danke, mir geht es bereits viel besser.“ Die Zaubererin lächelte ebenfalls, „Nun, Ihr versteht mich falsch.Der Punkt ist das nun die Zeit eines neuen Wandels angebrochen ist. Nun entscheidet sich ob aus den Trümmern der Völker eine gewaltige Allianz erwachsen wird oder die Bedrohungen uns verschlingen. sie wurden bereits zwei Mal geschlagen und sie haben noch kein einzies mal gesiegt.“ Alrecht schüttelte den Kopf, „Und welchen Preis mussten wir bezahlen? Wie viel können wir noch investieren?“ Simon betrachtete die Lanzenspitze genau.Er wusste das er dieses Mal diesem Mordwerkzeug nicht entgehen konnte. Es war ein seltsam kribelndes Gefühl. Simon hatte von einigen Soldaten Berichte gehört die dass als den Augenblick bezeichneten der von unbeschreiblichem Horror erfühlt war. Doch zu Simons Überraschen sah er dem Tod plötzlich gleichmütig entgegen. Die Spitze, der er nicht mehr ausweichen konnte, sie war wie ein Geschenk. Simon schloss die Augen und öffnete sie wieder, „Nun war es gleich soweit.“ Plötzlich wirbelte ein schwarzer Schatten durch die Luft und warf den gepanzerten Reiter zu Boden. Kurz blitzte Stahl auf und dann erhob sich der Schatten wieder. Schwarzes Blut troff von der Klinge. Ein Inquisitor, dachte Simon still. 286 Kapitel 39 Dämonenprinz Lavendala sah den Menschen genau an. Sie wusste das der Dämon dem Stützpunkt hier immer näher kam und sie wusste dass sie ihn nicht besiegen wüden. Sie war fest davon überzeugt das die arkane Kraft die in diesem Geschöpf schlummerte auf Abruf herausbrechen könnte. Dies würde die vernichtung von den Streitkräfte hier bedeuten. Die Meisterzauberin ging in sich. Es war schwer sich hier auf die reine Energie, auf die Winde des Lichts also sich auf die Quellen der weißen Magie zu konzentrieren. Das Chaos hatte bereits solch eine Macht gewonnen dass sie die dunklen Energien durch ihren Leib pulsieren spürte. Es war ein schrecklich lähmendes Gefühl.Die Elfin schluckte, sie wuste das soeben einer der dunklen Götter auf die Stadt herab sah. Sie wusste das soeben ein dunkler Gott betrachtete welcher seiner Schützlinge sich seine Gunst tatsächlich verdiente. Sie wusste ebenfalls das bis jetzt alles nur ein Vorspiel gewesen war. Sie hatte die Berichte gelesen und die Geschichte des paladins geprüft. Er hatte recht, es ist tatsächlich war. Ein Dämon gebunden in en physisches und in ein magisches Gefänngnis samt Gefolge befand sich auf der Insel. Doch das schlimmste war das die unbezwingbare Stärke die in dem Dämon zu schlummern schien, der jedoch noch in den Ketten gefangen war. Lavendala lies kurz Energie durch ihren Körper schießen, im nächsten Moment trennte sich ihr Astralleib von ihrem Körper und schwebt in die Höhe. Das Gebiet war weitflächig verwüstet. Es brannten noch einige Stadtteile während sich in den anderen die dunkel gepanzerten Leiber der Chaoshorde vorwärts wältzen. Doch diesen Truppen konnte sie jetzt keine Beachtung schenken. Lavendala suchte systematisch die Stadt nach dem Körper des Dämons ab. Ein Schock fuhr durch ihre Glieder als sie ihn entdeckt hatte. Er schien sie auch zu beobachten. Im nächsten Moment blitzte die Gestalt des Dämons neben ihr auf. Kalt lächelnd sah sie das fahle Gesicht an. Wie in Trance gesetzt entspannten sich ihre Glieder. Ihre Atmnung wurde flach und sie konzentrierte sich darauf was die in Ketten gelegte Gestalt tat. Es war ein seltsames Gefühl für die Magierin, sie wuste das sie soeben in Lebensgefahr schwebte und doch. Etwas hielt sie davon ab zu schreien.Etwas hielt sie davon ab in Panik auszubrechen. Etwas hielt sie davon ab anzugreifen. Doch für einen kurzen moment fand sie ihre Fassung wieder und löste die Astralreise auf. Schlagartig schlug ihr Astralleib in ihren Körper ein und warf diesen zu Boden. Alrecht horchte auf. Was war geschehen? Von einem Moment auf den nächsten wurde die Zauberin einfach zu Boden geworfen. Wie durch einen Zaubertrick. Der Hauptmann schüttelte den Kopf. Er wusste was ihm bevorstand und er wünschte sich dies bereits überstanden zu haben.Ob tod oder lebendig, dies war ihm egal. Es galt nur diese panische Angst zu überstehen. Diese Schmach wie ein kleines Kind zu zittern und auf das sichere Verderben zu warten war etwas unertragbares für ihn. Sein Leib war schlaff und seine Muskeln müde. Auch sein Wille war schlapp. Es war wie eine zur Qual gewordene Übung. Doch diese Übung hatte den bitteren Nachgeschmack von Lebensgefahr an sich. 287 Ein Donnergrollen versuchte krampfhaft Alrechts Ohren zum Platzen zu bringen.Wie aus dem Nichts erschienen war der in Ketten gewickelte Dämon neben der erschlaften Magierin eingeschlagen. Alrecht schwang die Klinge, und ging sofort zum Angriff über. Genau in diesem Moment setzte sein Körper eintrainierte Mechanismen in Kraft. Ein Adrenalinschub fetzte durch seinen Körper. Plötzlich wurden seine Sinne schwarf und sein Geist leer. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit setzte Alrecht einen Schwerthieb ab. Doch der Dämon wich mit einer klinen Seitwärtsrolle aus und lächelte bösartig. Und wieder hatte der Dämon die Waffe unterschätzt. Eine gewaltige Druckwelle ergriff den Körper des Dämons und schmetterte ihn erneut in den Boden. Staub und Splitter spritzten aus dem Boden. Ein bizaares Klirren des brechenden Marmors war der donnernde Begleiter. Alrecht holte tief Luft und wartete ab. Er wusste dass er den Dämon nicht besiegt hatte. Er wusste das dieses Wesen sich nun auf den Gegenangriff vorbereitete und er wusste dass er nichts dagegen tun konnte. Im nächsten Moment beschloss der Hauptmann nicht den Gegenangriff abzuwarten. Mit einer geschickten Bewegung lies er die Klinge kurz in der Luft kreisen und holte so Schwung. Mit großen Schritten lief er nun auf den Krater in dem der Dämon lauerte zu. Im nächsten Moment brach der Dämon aus seinem Versteck aus und holte zu einem Fausthieb aus. Alrecht lies in diesem Moment seine Klinge hervorschnellen. Doch der Dämon duckte sich unter der Waffe hinweg und lächelte kalt während seine Faust Alrechts Leib zu zerschmettern drohte. Doch bevor sich die in Ketten gelegte Hand durch das Rüstzeug des Hauptmanns bohren konnte zischte ein Blitz auf. Alrecht wurde von einem furchtbar grellen Licht geblendet, unbarmherzige Hitze grub sich plötzlich unerbittlich in Alrechts Haut und der beißende Gestank von Ozon drang in seine Nase. Der Hauptmann stürzte und fiel zu Boden, fluchend riss er die Augen auf und stellte fest dass er noch immer geblendet war. Außer grell gelben Flecken die um ihn herumtantzen konnte er nichts sehen. Der Söldner geriet in Panik und pressete seine Lieder aufeinander in der Hoffnung dass er wieder sehen konnte wenn er seine Augen wieder öffnete. Glucksend überkam ihn plötzlich eine Übelkeit die ihn dazu zwang sich zu übergeben. Sein Magen zog sich auseinander und presste seine Wände wieder aneinander. Während sich der Hauptmann übergab riss er die Augen wieder auf und versuchte etwas zu erkennen. Langsam nahm seine Umgebung auch wieder Form an. Der Dämon wurde anscheinend von einem Blitz den die Magierin geschleudert hatte zu Boden geworfen. Alrecht richtete sich auf während sein Magen noch krampfhaft rebellierte und seine Nase von einer ekelhaften Mischung aus Ozon und Erbrochenem in Besitz genommen wurde. Alrecht glaubte den Dämon zu erkennen. Er lag mit glühendem Torso auf dem Boden und zuckte. Doch Alrecht musste sich eingestehen dass er nicht glaubte dass die Ketten wegen dem Blitz in solch seltsamen Farben glommen. Es hatte wohl mehr mit dem Dämon selbst zu tun. Der Mensch bebte, er glaubte zu wissen was ihm bevorstand. Mit langsamen Schritten ging er zurück. Er tat dies ohne dass es ihm bewusst war. Es musste wohl so etwas wie eine natürliche Schutzmaßnahme sein. Flucht oder Kampf, in diesem Moment war klar wofür sich sein Körper entschieden hatte. Im nächsten Moment barst die Kettenzwangsjacke des Dämons. In einem hellen Farbenspiel 288 befreite sich der Leib aus dem physischen Gefängnis. Laute Stimmen dröhnten aus dem Gebäude. Hektisch wurden Befehle gebrüllt. Unterstützung war unterwegs. Alrecht atmete tief durch. Der säuerliche Gestank des Erbrochenen stieg in ihm hoch. Während der Hauptmann mit dröhnen Kopfschmerzen kämpfte brachte er sich in Position. Der Söldner sah sich um. Der grauenerregende Dämon war nun nicht mehr in Ketten gehüllt. Die bleiche Gestalt der Kreatur kauerte am Boden während sie leise kicherte. Ein heller Schein umgab den Körper. Der Veteran konzentrierte sich und versuchte Worte für dieses Geschöpf zu finden. Zu seiner Verwunderung schoßen ihm aber nur Ausdrücke wie wunderschön und atemberaubend durch den Kopf. Langsam erhob sich der Dämon. Der Körper war makellos. Stramme lange Glieder gebetet in einen muskolösen Körper der von keinem einzigen Haar bedeckt war. Der Kopf war gesenkt so konnte Alrecht nicht das Gesicht des Dämons erkennen. Knackend brachen plötzlich zwei Arme aus den Achseln hervor. Es wurde jedoch kein einziger Tropfen Blut vergossen. Die Brust des Geschöpfes schwoll an und legte ein gewaltiges Auge frei. Kurz konzentrierte Alrecht sich auf das neue Paar Arme. Überrascht stellte er fest dass diese keine Hände sondern gewaltige Klauen trugen. Scherenklauen aus denen eine seltsam gelartige Flüssigkeit tropfte. Mit einem weiteren Knacken schwollen auch die restlichen Glieder des Dämons an und ließen die Gestalt auf doppelte Größe anwachsen. Nun hob die Gestalt den Kopf, welcher ein atemberaubend schönes Gesicht beherbergte. Die Lippen waren schmal und von majestätischer Blässe. Die Augen waren klar und glommen mystisch. Alrecht war wie gebannt. Er hatte noch nie ein Lebewesen gesehen was von einer solch überirdischen Schönheit gewesen war. Seine Glieder wurden schwach und er blickte auf das seltsam hypnotische Auge auf der Brust der Gestalt. Wie in Trance verfallen lies Alrecht die Klinge fallen und lies sich auf die Knie sinken. Was die Kreatur auch mit ihm vorhatte, sie hatte die Erlaubnis es zu tun. Ein Gefühl von Stolz und Befriedigung überkam Alrecht bei dem Gedanken dass diese Kreatur ihm Aufmerksamkeit widmete. „Ich weis was du willst. Ich weis wie du es bekommst. Ich weis dass du es willst.“, flüsterte eine helle aber gleichzeitig raue Stimme Alrecht zu. „Ich kann die wieder mit ihr verinigen, ich kann dir Susanna zurückgeben.“, versprach die Stimme weiter. Plötzlich dämmerte Alrecht was mit seiner Kameradin geschehen war. Die heimtückische Attacke des Priesters. Der verdammte Dämon der Besitz über ihn ergriffen hatte und das Leid dass das Chaos ständig verursachte. Eine gewaltige Wut stieg in dem Söldner hoch. Doch er blieb ruhig und versuchte weiter den Eindruck zu machen als ob er noch im Bann des Dämons wäre. Die gewaltige Gestalt des Chaosdämons kam immer näher zu Alrecht. Dieser wartete solange, bis das Wesen noch vier Schritte, entfernt war. Im nächsten Moment packte der Söldner die Klinge die neben ihm lag und stürzte mit einem gewaltigen Ausfallschritt auf den Dämon zu. Dieser schien sichtlich amüsiert über den Widerstand und lies eine seiner Scherenklauen hervorschnellen. 289 Der Zorn Alrechts lies ihn in einen Rausch verfallen der es ihm ermöglichte mit unglaublicher Gewandtheit dem Schlag zu entwischen und seinen Schwerthieb abzusetzen. Klirrend traf die Klinge auf die dem Dämon auf und lies die hühnenhafte Gestalt im nächsten Moment mit einem gewaltigen Schub durch die Luft wirbeln. Simons Nervensystem wurde von einem gewaltigen Schock aus dem Gleichgewicht gebracht. Wie ein Hammerschlag gegen seinen Schädel, wie das Donnern einer imperialen Kanone oder wie der grelle Schein der Sonne grub sich ein Impuls tief in die Wahrnehmung des Paladins. Verwirrt und verängstigt lies er dieses Gefühlschaos über sich ergehen. Im nächsten Moment war dem gepeinigten Mann klar was geschehen war. Der Dämon, er war frei. Bebend festigte er den Griff um den Stiel seiner Waffe. Brüllend erhob er sie zum Kampf, er wusste nun würde sich ein weiterer Teil seiner Bestimmung erfüllen. Im Kampf mit dieser Kreatur sterben oder siegreich aus der Auseinandersetzung hervorgehen. Donnernd ließ er den Kriegshammer auf den steinernen Straßenboden niedersausen. Krachend spritzen Splitter aus dem getroffenen Steinen worauf zischend Feuer unter dem Hammerkopf hervorquoll. Im nächsten Moment wurde alles um den Paladin herum in einem Nebel aus brennender Luft eingehüllt. Der nächste Moment löste das Getümmel in dem sich der Paladin befand auf. Wie durch eine unheilige Macht getrieben gebard sich der Mensch auf.Neue Energien strömten durch seinen Körper. Schmerzen, Angst und Übelkeit waren wie weg geblasen. Eine unheimliche Wut trieben den imperialen Ritter plötzlich an.Nun konnte er diesem Dämon nehmen was ihm genommen wurde. Nun konnte er dem Dämon im Kampf tilgen, nun konnte er den Dämon im Kampf endlich bannen. Wie in Trance brachte Simon einen Hammerschlag nach dem nächsten an. Dutzende Chaoskrieger hatte er niedergestreckt als er endlich den Kampf beendet hatte.Ungläubig starrten ihn Inquisitoren und Elfenkrieger an. Simon dessen Geist sich bereits auf den Kampf gefasst machte, stürmte einfach los. Seltsam, dachte er bei sich, ihm war als wüsste er genau welchen Weg er zu nehmen hatte. Geschockt riss Lavendala ihre Augen auf. Schmerz von unglaublicher Intensität saß noch in ihren Knochen. Sie schluckte kurz. Ihr Hals brannte, das Schlucken tat weh.Seltsam, fuhr es ihr durch den schädel, nu8n hate sie einem Dämon begegnet und ihre größten Sorgen waren Halsschmerzen. Die Meisterzauberin bezgan zu flüstern. Schutz und Bannzauber lies sie über ihre Lippen gleiten wie ein andere billigen Fusel. Ihr Körper began in einem hellen Licht zu strahlen, Energie flutete ihren Geist und ließ ihren Leib leicht über den Boden schweben. Mit einer geschickten Handbewegung lies sie aus dem Straßenboden einen Golem erwachen. Es war fantastisch welche gigantische Macht sie plötzlich besaß. Als ob er ihr jemanden einen geheimen Wunsch erfüllt hätte. Wie eine Selbstverständlichkeit brachte sie eine der schwierigsten Übungen zustande. Die riesige steinerne Gestalt bewegte sich auf Dämon zu. Lavendala wusste dass sie ihn nicht direkt betrachten durfte. Viel zu groß war die Gefahr dass er ihre Sinne verzauberte, viel zu Groß die Gefahr willenloser Sklave zu werden, viel zu groß die Gefahr eine Anhängerin dieses Teufels zu werden. Die meisterzauberin lies ihren magischen sinnen freien Lauf. Kurz fühlte sie um sich herum. Trotz der pompösen Erscheinung des Dämons gelang es ihr Alrecht, dem menschlichen Söldner, 290 auszumachen. Mit einem schnellen Bann legte sie einen Schutzauber über den Menschen. Nichts Unreines soll es gelingen diesen Körper zu entweihen. Nichts Unreines soll es vollbringen diesem Wesen das leben zu nehmen. Alrecht war plötzlich ganz schwindlig. Er wusste nicht wie ihm geschah. Es war ihm als würde eine fremde Macht über seinen Körper kommen. Es war als würde er ein Stück seines Lebens verlieren. Seltsam gelassen bemerkte er plötzlich dass dieser Zustand vorrüber war. Tatsächlich, schoss es ihm durch den Kopf, er war entspannt. Verwundert setzte er die Waffe zum Kampf an, als plötzlich eine gigantische steinerne Gestalt an ihm vorrüberpoltert. Die hölzernen Bewegungen des Kolosses wirkten furchterregend. Besonders die riesigen Felsfäuste die, die Gestalt verwendete um auf den Dämon einzuschlagen, waren ehrfurchterrengend. Alrecht hatte keine Zeit zu überlegen und stürmte auf die Auseinandersetzung der zwei Giganten zu. Als wären ihm überlegene Reflexe verliehen sprang er auf einen Arm des Golems, der diesem soeben zum Schlag zurückzog und ließ sich von dem Steindiener durch die Luft schleudern. Wie der Hauptmann richtig vermutet hatte verfehlte die plumpe Faustattacke den Dämon, bot dem Söldner jedoch die Chance auf diese Kreatur überzuspringen. Alrecht nutzte dies, jedoch wollte er nicht auf dem Dämon landen, viel mehr ging es ihm um das richtige Absetzen eines Hiebes. Im Flug vollführte Alrecht nun seine Attacke und ließ dieKlinge gegen das Gesicht des Dämons prallen. Krächeznd nahm dieser den Schlag zu Kenntnis um im nächsten Moment von ungeahnten, magischen Kräften zu Boden geworfen zu werden. Alrecht fehlte die Zeit um sich am Boden abzurollen. So prallte er hart auf der Straße auf. Sofort schossen Schmerzimpulse durch seinen Leib. Ohne viel nachzudenken spuckte der Hauptmann aus. Blut troff aus seinem Mund. Seltsam, dieses warme Gefühl, überlegte er kurz. Der Leib des Dämons, der sich tief in die Straße gegraben hatte, erhob sich langsam.Alrecht wurde klar dass er dieses magische Wesen soeben gereizt hatte. In diesem Moment schien Alrechts Kraft aus seinem Körper zu fahren. Ächzend hielt er sich auf den Beinen. Er zitterte vor Erschöpfung, während die Angst in ihm hochstieg. Er starrte die hühnenhafte Gestalt des Dämons an. Die böse Kreatur hielt seinen Blick starr auf Alrecht gerichtet. Seltsamerweise war der Söldner plötzlich stolz. Beachtung, er bekam Beachtung von diesem Monstrum. Dann wurde ihm klar was dies bedeutete. Er war das nächste Opfer. Geschmeidig und bedächtig stolzierte der Dämon weiter auf Alrecht zu. Krachend erhob sich der Golem erneut und versetzte dem Dämon einen heftigen Stoß. Das vielgliedrige Monstrum wich kurz zurück. Jedoch nicht schnell genug, der Golem setzte erfolgreich einen Faustschlag ab. Donnernd grub sich die globige Faust in das Gesicht des Dämons. Alrecht zögerte nicht lange, er mobilisierte seine Kräfte erneut und ging zum Angriff über. Während der Dämon kurz zurücktorkelte lies Alrecht seine Klinge in die Kniekehle des Dämons donnernd. Klirrend prallte die Waffe zurück und entfaltete gleich darauf ihre verherrenden Kräfte. Unglaubliche Kraft riss den Dämon zu Boden. Knurrend lies das magische Geschöpf eine Klaue in den Boden donnern. 291 Gleich darauf wirbelte ein schwarzer Tornade unter ihr hervor. Violette Blitze spritzten aus dem unheimlichen Wind auf den Golem zu. Krachend bohrten sie Wunden in den steinernen Diener. Sofort darauf lies der Golem seine linke Faust auf den Dämon herniedersausen. Der Dämon, dessen Leib noch am Boden lag, steckte wehrlos einen wuchtigen Faustschlag ein. Der steinerne Diener grub seine globige Faust tief in den Nacken des Dämons. Die Erde bebte während der Kopf des unheiligen Geschöpfes ins Erdreich getrieben wurde. Keuchend eilte Herold dem Paladin nach. Er konnte nicht zulassen dass er diesen Mann aus den Augen verlor. Viel zu groß war die Gefahr dass er doch ein Anhänger der Chaosgötter war. Der Inquisitor zog es aber vor in sicherem Abstand zu dem Paladin zu bleiben. So war es doppelt anstrengend aus der Reichweite dieses Kriegers zu bleiben aber gleichzeitig den Paladin nicht aus den Augen zu verlieren. Möglicherweise war er auf dem Weg einen Dämon zu beschworen. Der Inquisitor schauderte, er hatte bereits einmal einem solchen Ritual beiwohnen müssen. Das Schauspiel hatte sich in einem unscheinbaren Adelshaus zugetragen. Der Sohn war einem der dunklen Herrscher verfallen und hatte seine eigene Schwester geschändet und getötet. Diese besondere Art von Bruderliebe hatte damals genug der dunklen Winde aufkommen lassen um durch drei simple Worte einen Dämon zu beschwören. Der Inquisitor war damals zu langsam gewesen und hatte mitansehen müssen wie diese abartige Bestie aus der Leiche des Mädchens gekrochen kam. Wieder würde dass nicht passieren. Simon verschwand hinter einer Ecke, im nächsten Moment flammte ein Inferno auf. Herold wusste was dies zu bedeuten hatte, Arbeit. Er zog sein Schwert und stürmte auf die Gasse zu. Wie ein Schatten verschwand er auch hinter der Ecke und verlor sogleich seinen Schwung. Unglaublich gab er sich kurz dem Schauspiel hin. Es war wie ein Tanz. Die Hauptrolle besaß eine graziöse Gestalt. Ihre Glieder waren lang und muskolöus. Die Haut makellos. Die anderen bekleideten nur untergeordnete Rollen. Herold schüttelte den Kopf. Ein Golem, ein abtrünniger Paladin und ein Söldner kämpften gegen eine gigantische Dämonenerscheinung. Ungläubig schloss er die Augen und riss sie wieder auf. Doch die Erwartung etwas anderes zu sehen bestätigte sich nicht. Es war an der Zeit für Sigmar einzutreten. Es war an der Zeit diese Erscheinung zu bekämpfen. Alrecht schnaufte und keuchte. Er war erschöpft aber froh Simon zu sehen. Niemanden hatte er sich mehr an die Seite gewunschen als diesen Krieger. Smon hingegen schien Alrecht gar nicht wahrzunehmen. Sein Leib war in ein glühendes Farbenspiel gehüllt. Der Streithammer flammte heftig und lies as Feuer pulsierend auf und ab lodern. Der Golem ging erneut zum angriff über und setzte wieder einen Faustschlag ab. Doch dieses Mal wich der Dämon aus und grub seinen linken Scherenarm durch die Brust des Golems. Seinen rechten Arm lies er ebenfalls hervorschnellen und zerschmetterte den Kopf des steinernen Dieners. Fluchend nahm Alrecht dies zur Kenntniss und ging zum Angriff über. Jetzt war wieder eine guter Zeitpunkt für eine Attacke. Denn der Dämon musste sich noch aus seinen Golemhandschuhen befreien. Simon erhob seine Streithammer. In diesem Moment lies Alrecht seine Klinge gegen den linken Fuß prallen. Überrascht beobachtete der Paladin wie der Dämon plötzlich zu Boden geschleudert wurde. Doch der Ritter zögerte nicht und ging zum Angriff über. 292 293 Kapitel 40 Gegenangriff In Rüstzeug und schwer bewaffnet donnerte Meloth mit dem Rest des Stoßtrupps durch den Wald. Diese Handelsstraße war alt und wurde nur selten benutzt. Der Adelige schloss kurz die Augen und erinnerte sich wie es einmal gewesen war. Stolz und groß war sein Volk gewesen. Die prächtigsten Städte die diese Welt gekannt hatte waren von Elfenhand errichtet worden. Kunstwerke die gewaltige Ausmaße annahmen, in den Fels eines Berges gehauen oder aus diesem herausgeschlagen. Statuen, Skulpturen, Gebäude und vieles mehr. Ulthuan war voll von Leben gewesen, voll von Kunst und von Magie gewesen. Doch mittlerweile verblasste all dieses stolze Sein im Mahlstrom der Zeit. Die Städte waren erfüllt von Leben und doch, es schien nicht echt zu sein. Auf allem Lag das Tuch von Schauspiel und Verdrängung. Durch die Jahrhunderte waren die jungen Völker gekommen und nahmen nun Stück für Stück den Platz der Elfen ein. Sogar das Leben, dass eine Stadt ausmachte, war auf die fremnden Menschen zurückzuführen. Es war soweit gekommen dass nun Menschen in den Städten lebten, Handel trieben und lernten. Es war kein starkes Volk, weder außerordentlich begabt in der Magie noch im Handwerk. Und doch, dieses Volk, so jung es auch war, so fehlerhaft und bedrängt es auch war, es lernte schnell. Ein bitteres Gefühl von Trauer stieg in dem Reitersmann auf. Der Bote war vor ein paar Tagen eingetroffen. Sofort wurde ein Entsatzheer ausgehoben. Plötzlich fuhr ein grausam eindringliches, bohrendes Gefühl durch Meloths Herz. Ihm war klar dass die Städte nicht genug Zeit und Ressourcen gehabt haben doch Söldner anzuwerben war in der Tat ein bedrückendes Zeugnis ihrer Schwäche. Die Stadträte hatten sich für die Anwerbung von bewaffneten Söldner entschieden. Alle Händler stellten, natürlich erst nach Bekanntgabe einer großen Belohnung, einen Teil ihrer Wachen zur Verfügung. So kam es dazu dass in nur zwei Tagen mit Hilfer der menschlichen Händler, die zu Gast waren, eine Entsatzflotte ausgehoben wurde. Um die zweihundert Schiffe mussten es insgesammt gewesen sein die sich zum zweiten Teil des Entsatzheeres gebildet hatten. Menschen aus den Ländern der Bretonen, des Imperiums und sogar aus dem fernen Arabia. Die zweite Schmach die dem Adeligen die Kehle zuschnürrte war die Tatsache dass es sich bei dem Befehlshaber der Menschenflotte um einen Imperialen handelte. Der Oberbefeh.shaber war zwar noch immer ein Elf jedoch dass eine Allianz eingegangen werden musste um einen Angreifer zurückzuschlagen, um das eigenen Land und Leben zu verteidigen, dieser Schmerz saß tief in Meloth. Nun, jetzt galt es keine Zeit zu verlieren. Sein Bruder, einer der Meister des weißen Turms, war mit der Menschenflotte gefahren um die tückische Küste mitsamt ihres magischen Schutzschilds für die Menschen passierbar zu machen. So war nun der Seeweg schnell zu passieren und dies verschaffte der berittenen Streitmacht die Meltoh anführte einen gewissen Zeitdruck. Die Koordination der Vorhut der Schiffe und Meloths Truppen war lebenswichtig. Er konnte mit Hilfer der Menschen in die Flanken der zurückgelagerten Chaostruppen fallen und somit den restlichen Truppen Zeit verschaffen, die diese brauchen würden um einen Brückenkopf zu errichten. Der Elf schauderte, eine Stunde nur noch dann würde er auf die Chaoshorde stoßen. Herold schauderte. Konzentriert versuchte er den Angriffen und Paraden des Dämons und der zwei Ketzer zu folgen. Unmenschlich, direkt teuflisch, droschen die Kreaturen aufeinander ein. Duckten sich unter Klauen hinweg, wurden von magischen Kräften gepackt und ins Erdreich getrieben oder beschworen einen Flammensturm. 294 Dies war keinesfalls ein normaler Kampf. Hier handelte es sich um eine Schlacht, um eine Schlacht der Superlative. Unerbittlich währten sich die zwei Menschen gegen diese dämonische Schönheit. Der Inquisitor fluchte, doch er konnte es einfach nicht verleugnen. Diese dämonische Kreatur war unbegreiflich schön. Es waren nicht nur die körperlichen Attribute, wenn auch Herold bei einem Weibe nie solche Ekstase verspührt hatte, es war mehr. Diese Kreatur schien alleine durch ihre Anwesenheit, durch die Möglichkeit in ihr Antlitz zu schauen, Versprechen abzugeben und verborgene Wünsche zu erfüllen. Dem imperialen Folterknecht wurde schlecht. War er soweit dass er den Imperator und schlimmer, Sigmar verraten würde? War er soweit einem Dämon zu verfallen? Wie viele Leben hatte er im Namen Sigmars genommen, wie viele Leben hatte er beendet nur weil sie sich dem selben Verbrechen schuldig gemacht hatten, dem Herold Anheim zu fallen. Der Inquisitor ließ seine Klinge kurz aufblitzen. Doch dann erlag er erneut der Reinheit dieser Kreatur. Ein Drängen, eine Sucht oder ein Schmerz? Herold fluchte lautstark und begann leise zu weinen. Seine innersten Vorstellungen und Glaubensgrundsätze rangen mit diesem neuen und wunderbaren Gefühl. Diese dämonische Kreatur, die sich soeben in all ihrer Pracht präsentierte, sie war so viel mehr als alles was Herold je von Sigma r gesehen hatte. Nun ja, etwas musste er sich zu gestehen. Bei einer Audienz beim Imperator hatte er den Kriegshammer des Sigmars gesehen. Diese unglaubliche Kraft die durch die Waffe und den Imperator puslierte war unvergesslich. Ein solches Bildniss des Begriffes Hoheit, Stolz und vor allem Glauben war nichts dass ein Inquisitor aus seinem Schädel verbannen konnte. Das von Stoppeln übersehte Gesicht Herolds war tränennass. Schwach wimmernd sank er auf die Knie. Was war geschehen? Weswegen konnte er nicht kämpfen? Warum liebte er diese dämonische Bestie. Er starrte die hühnenhafte Manifestation an. Die langen, muskolösen Glieder die in einer perfekten Einheit arbeiteten. Die gewaltigen, kraftvollen Klauen die nachvorschnellten und sofort wieder zurückzischten, wie der Schädel einer Kobra. Doch es war mehr als diese schiere Kraft, dieser Körper, dieses tiefgehende verlangende Beben aus Herolds Magengrube. Dieses explosionsartige Gefühl der Zuneigung, dieser tödliche Zwang diese Gestalt zu lieben. War es tatsächlich seine neue Aufgabe ein Diener dieses Dämons zu werden? Nichts mehr als dessen Aufmerksamkeit, dessen ungeteilte Aufmerksamkeit schoß es dem Inquisitor durch den Kopf. Der Mensch rappelte sich auf. Es war an der Zeit sich in diesen Kampf ein erneutes Mal einzumischen. Laoran zog sein Schwert aus dem Leib des Tiermensch und wischte das Blut an seiner beschmierten Robe ab. Danach ließ er die Klinge in die Scheide gleiten und sah hoch. Sie hatten das Gebäude eingenommen. So weit so gut. Nun lag es an ihnen es auch zu halten. Sofort nach dem Sieg hatten sich die Bogenschützen an den Fenstern postiert und begannen damit die Chaostruppen die auf der Straße gegen die Infanterie der Elfen kämpfte, unter Beschuss zu nehmen. Präzisierte Schüße wurden abgegeben. Haargenau wurde getroffen, die eigenen Mann nur um Daumensbreite verfehlt. Laoran hielt kurz inne. Die Streitmacht des Westtors begegnete soeben der westlichen Haupstreitmacht des Chaos. Ein Meer aus dunkel gepanzerten Leibers, fleisch gewordenen Alpträumen und humanoiden Bestien ergoss sich auf der breiten Hauptstraße über die Armee der Elfen. Es war nur eine Zeit 295 dass die schiere Übermacht dieser Kreaturen die Truppen der Stadt wegspülte. Laoran ergriff seinen Bogen, er wusste dass er nur noch fünf Pfeile im Köcher hatte. Zu seiner weiteren Besorgnis ging es seinem Gefolge nicht anders. Es musste etwas geschehen, schnell geschehen. Laoran erhob die Hand und wunk vierzig seiner Männer zu sich. Diesen Männern teilte er die Aufgabe zu zwei seiner Brüder dazu aufzufordern den Bogen niederzulegen und die Pfeile den nicht einberufenen abzugeben. Sofort darauf zogen diese Männer aus. Der Stadtrat teilte Lethonoas, seinem fähigsten Schützen, die Befehlsgewalt über die Bogenschützen zu. Danach zog er mit den anderen aus dem Gebäude ab. Vor dem Haus ließ er die Hundertzwanzig Mann Formation annehmen. Danach erhob er die Stimme und brüllte über den Lärm der Schlacht hinweg, „Ich weiß dass ihr jung seid, ich weiß dass ihr nicht die nötige Reife besitzt doch es bleibt uns keine andere Wahl als für unser Land, für unsere Leute, für unsere Vergangenheit und für unsere Zukunft zu siegen oder unser Leben zu lassen! Abmarsch!“ Mit einer Handbewegung übernahm er die Führung und folgte einem Strom von anderen Elfenkriegern. Plötzlich brach aus der Frontlinie ein Kontigent dunkel gepanzerte Reiter durch. Es mussten mindestens vierzig oder fünfzig dieser berittenen Giganten gewesen sein. Die massigen Brustkörbe unter den massiven Panzerplatten waren drei mal so breit wie die der Elfen. Die Arme waren dicker als Laorans Oberschenkel. Im nächsten Moment galopierten die Reiter auch bereits durch Laorans Einheit. Der tösende Lärm der schweren in Eisen beschlagenen Hufe hallte in den Ohren des Elfen nach. Gleich darauf ein Pfeilhagel aus dem Gebäude. Gezielt hackten die Geschoße auf die Chaosritter ein. Brüllend brachen ein oder zwei unter dem Hagel zusammen und fielen polternd vom Sattel. Gleich darauf besinnte sich der Stadtrat, „Zum Angriff!“ Mit einer schnellen Bewegung wich er einer sich näherenden Lanze aus und sog die Situation in sich auf. Der Reiter musste erst sein Gleichgewicht wieder finden jedoch würde er vorher noch an ihm vorbeireiten müssen. Auf Höhe der Beine war das Reittier schwer gepanzert und auch dem Chaosritter konnte er nur mit enormem Kraftaufwand Schaden zufügen. Da Galt es eine List zu benutzen, schnell duckte sich der Elf und jagte sein Schwert in den Wanst des Schlachtrosses. Kreischend verlor dies seine Gedärme. Der Darm wirbelte um die Beine des blutenden Tieres worauf dieses seine eigenen Innereien zermalmte. Kreischend, von Zorn und Schmerz zerfressen, brach die Kreatur nieder und warf den Reiter ab. Der Reiter stürzte zu Boden. Der Aufprall war hart und das Beben der Straße deutete auf ein enormes Gewicht des Gefallenen hin. Der Elf beeilte sich und jagte seine Klinge in den Hals des Chaosritters. Gurgelnd ließ dieser sein Leben fahren. Thorgrimm stand alleine in der Seitenstraße. Vor dem Zwerg tobten einige Tiermenschen, geführt von einem Chaoskrieger durch die Straße. Sie warfen Behältnisse mit flammenden Lunten in die Häuser während sie brüllten und schrieen. Die hässlichen Mäuler waren mit Schaum gesäumt, die gelben Raffzähne blitzten auf und plötzlich bemerkte der Chaoskrieger den Zwerg. Mit einer Handbewegung symbolisierte er wohl dass dies unter seiner Würde war und kommandierte die Gruppe Tiermenschen ab. Jaulend stürzten die menschenähnlichen Kreaturen auf den Slayer zu. Dieser war dem kommenden Horror gegenüber gelassen und lud langsam seine Muskete durch. Danach nahm er seine Axt fest in die linke und ging zum Gegenangriff über. Der Slayer rannte so 296 schnell ihn seine kleinen Beine trugen. Dann der Aufprall. Heulend versuchte die wolfsartige Kreatur ihre Zähne in Thorgrimms Hals zu versenken. Doch der Zwerg duckte sich unter dem muskolösen Körper hinweg und sah auf. Er befand sich nun unter dem überraschten Wolfsmenschen. Blitzschnell brachte er die Muskete in Position und drückte ab. Donnernd spuckte diese Tot und Verderben. Schmatzend und knachend wurde die Brust des Tiermenschen aufgesprängt worauf dieser gurgelnd zu Boden ging. Gleich darauf ließ der Slayer seine Axt durch das Schienbein einer weiteren Kreatur gleiten. Es knackte kurz als die geölte Klinge durch das muskolöse Bein fuhr. Blut spritze in Fontainen auf den Kampfschauplatz. Die Kreaturen heulten auf worauf Thorgrimm sich blitzschnell aufrichtete und einem brüllenden Ziegenschädel den Lauf ins Maul steckte. Nach einem gedämpften Knall ging die Kreatur mit halben Schädel zu Boden. Schreiend nahm der Zwerg die Speerspitze in seinem Unterschenkel zur Kenntnis. Gleich darauf schlug er mit der Axt in seiner linken den Speer ab und nutzte den Schwung um dem Tiermenschen hinter sich die Axt in die Brust zu stoßen. Gurgelnd torkelte dieser zurück. Nach erneutem Durchladen schoß er der Kreatur ins Bein die sich vor ihm aufbäumte. Es machte ein sattes Knachgeräusch als die Kreatur mit dem Gesicht auf dem Boden aufschlug. Thorgrimm sprang kurz auf um den Schädel der Kreatur zu zerstampfen. Ein ekelhafter Geruch stieg nach der grauenhaften Tat auf. Der Zwerg wusste, eine Patrone war noch im Lauf. Gezielt schoß er aus der Gruppe Tiermenschen, die den Zwerg umringte, heraus und traf den Chaoskrieger in den Kopf. Das Einschußloch aus dem dunkles Blut quoll war der Beweis für einen guten Schuss. Torkelnd brach der Chaoskrieger schließlich zusammen. Jaulend warf sich Thorgrimm wieder ins Kampfetümmel, mit zwei schnellen Axthieben streckte er erneut Tiermenschen nieder. Wie besessen hackte der Zwerg auf diese unwirklichen Kreaturen ein, bis er schließlich als Sieger hervortrat. Laoran horchte auf. Neben den üblichen Schlachtgeräuschen die wohl das pure Chaos symbolisierten, hatte sich etwas neues hineingemischt. Ein disziplinierte Stechschritt donnerte durch die Gassen. Eindeutig Elitekämpfer, schoss es dem Stadtrat durch den Schädel. Er gab das Zeichen für geordneten Rückzug während er gleichzeitig einen Trupp bestimmte der den Rückzug decken sollte. Der Stadtrat blieb bei diesem Trupp und stellte sich der berittenen Bedrohung. Die riesigen Reiter waren eine Macht der sich der Elf nicht gewachsen fühlte. Dies mit Recht. Laoran war ein großgewachsener Mann. Selbst für einen Elfen galt er als groß. Seine Glieder jedoch waren, wie die eines jeden Elfen, lang und nicht massiv. Das Geschlecht der Elfen hatte einen eleganten Körperbau der für ihr königliches Geblüht sprach. Doch im Angesichts eines Chaosreiters der wohl ohne seinen massiven Panzerplatten das doppelte von Laoran wog, wusste der Stadtrat nichts mit seiner Eleganz anzufangen. Der Stadtrat atmete tief ein und erhob erneut das Schwert. Die verbliebenen Soldaten leisteten nun wieder erbitterten Widerstand auch wenn ihnen bewusst war dass sie nun wohl sterben mussten. Die Kavallerie war nichts dem man ohne Schutz begegnen durfte. Laoran biss die Zähne Zusammen. Die Hufe der Chaosritter donnerten durch die Gehörgänge des Elfen. Es war als würde einer dieser Barbaren seinen Schädel als Kriegstrommel missbrauchen. Der Stadtrat brüllte kurz und riss sein Schwert hoch. 297 Wie durch ein Wunder brachte er genug Kraft auf um die Lanzenspitze des Chaoskriegers abzulenken. Höhnisch lachte dieser Auf, sich seines sicheren Triumphes bewusst, und wendete dass Pferd während er die Lanze zu Boden fallen lies. Mit einer schnellen Bewegung zog der Chaosritter ein Schwert. Doch der Elf hatte keine Zeit diesen Reiter weiter anzustarren. Wie durch ein Wunder getrieben warf sich der Stadtrat zur Seite. Um Haaresbreite verfehlte ihn die Klinge eine Axt. Das Zischen der geschwungenen Waffe fuhr durch Laorans Kopf. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Eine seltsame Befriedigung stieg in dem Stadtrat auf. Diese Aufregung, diese Befriedigung kannte der Elf nur aus dem Kampf, nur aus Situationen der Lebensgefahr. Mit unheimlicher Faszination begann Laoran zu lächeln. Katzengleich ging in die Knie und sprang federnd ab. Der Reiter der soeben an ihm vorbeigedonnert war, wandte sich um. Aus den Augenwinkeln konnte er noch den Elfen erkennen. Dieser, wie durch einen plötzlichen Blutdurst getrieben, setzte seinen Schwerthieb ab. Aber nicht um den Chaoskrieger zu Fall zu bringen. Das Reittier war das Ziel. Mit unheimlicher Präzision fuhr die feine Klinge durch das Kniegelenk des rechten Hinterbeins des Tiers. Kreischend brach die bösartige Kreatur zusammen. Ohne Vorwarnung knickte sie nach hinten weg und wälzte sich dann nach links zur Seite. Wie die Glieder einer Puppe zappelten die massiven Arme des Chaosreiters durch die Luft. Nur kurz dauerte dieser beinah amüsierende Anblick bevor das Ross den Reiter endgültig unter sich begraben hatte. Knackend rieben die Panzerplatten des Rossharnisches auf denen des Brustpanzers des Chaoskriegers während dass Ross im Todeskampf vorwärts robbte. Mit plötzlicher aufkeimender Selbstsicherheit stellte sich Laoran den anderen Reitern. Verzweifelt schreiend, fluchend stürmte der Inquisitor los. Es gab nur eine Möglichkeit dieses unheilige Bedürfnis auszutreiben und die Bestand darin diesen Dämon auszutreiben. Mit allen Mitteln die dem Mann Sigmars zur Verfügung standen. Diese Mittel bestanden aus imperialen Stahl, festen Willen und unbeugsamen Glauben. Der vielgliedrige Dämon kreischte und versuchte sich nach der Attacke des Söldners aufzurichten. Bevor dies jedoch geschah schmetterte der Paladin seinen Kriegshammer in die linke Flanke des Dämons. Gleich darauf wirbelten Flammen über den restlichen Leib der Chaoskreatur. Der Dämon schien jedoch nicht weiters davon beeindruckt zu sein. Mit einer schnellen Bewegung ließ er ein paar Dämone erscheinen. Barbusige Dämonenweiber, schoss es dem Inquisitor durch den Kopf. Die Kreaturen besaßen fahle Haut zudem waren sie kahl und das markanteste Merkmal waren ihre Chitienklauen die sie statt Händen besaßen. Knurrend stürmten diese auf den Söldner und den Paladin los. Währenddessen erhob sich der Dämon. Das ausdrucksstarke Gesicht, die majestätischen Augen machten eindeutig klar dass der Dämon diesem Spiel überdrüssig war. Mit einem weiteren Wink beschwor er wieder einige der nackten Teufelsfrauen. Auch diese stürmten auf die zwei Männer ein. Herold wusste dass der nächste Augenblick über die Zukunft seiner unsterblichen Seele entscheiden würde. Schreiend und mit erhobenem Schwert stürmte er auf den großen Dämon zu. Lavendala erhob sich. Sie hatte nun genug Zeit gehabt Energie zu sammeln. Sie hatte das südliche Energierelais angezapft. Sie war direkt damit verbunden. Pure magische Energie pulsierte unter der direkten Kontrolle ihres Willen durch ihren Leib. Ihr gesamter Körper war mit Schutzzauber und magischen Schilden belegt. Der letzte Zauber den 298 sie soeben gewirkt hatte war eines ihrer Meisterstücke. Ein rekursiver Zauber, eine fantastische Arbeit. Der Zauberspruch stellte ein Netz aus einzelnen Knoten dar. Die Knoten wiederrum stellten ein solches Netz dar. Die Knotenanzahl ergibt sich aus der Summe von energetischen Muster um sie. Und die Anzahl der Muster war enorm. Alleine die Präsenz dieses Dämons würden reichen um dieses Schild undurchdringbar für einen jeden destruktiven Zauber zu machen. Jedoch bestand darin nicht die einzige Raffinesse des Zauberspruches, das Netz, durch den Knotentrick unheimlich feingliedrig, vermochte es sich um jeden Zauberspruch der gegen sie gewirkt wird zu legen und ihn zurückzuschleudern. Die Luft um sie knisterte und der Gestank von Ozon lag darin. Sie schwebte etwas über dem Boden während die pulsierende Energie die sich in einer strahlenen Aura äußerte, ständig kleine Stücke aus der Erde brach. „Dämon stellt Euch Eurer Meisterin!“, forderte Lavendala. Amüsiert wandte sich der Dämon zu ihr um. Es stand ein weiteres magisches Duell bevor. Meloth sammelte seinen Reitertrupp hinter sich. Sie standen nun an einer erhöhten Waldeslichtung. Geschockt nahm der Adelige das grauenhafte Bild in sich auf. Leichenberge, tiefe Krater die in die Erde gesprengt wurden und überall verbrannte tote Erde. Dies war wahrhaftiges Grauen. Dunkelgepanzerte Leiber wälzten als eine Einheit auf die Wälle zu um dann in kleinen Rinnsälen durch die aufgebrochenen Stellen zu sickern. Der Elf konnte seinen Bruder wahrnehmen. Er wusste dass die Schiffe nicht mehr weit weg waren. Es würde wohl nur noch wenige Augenblicke dauern dann würden die menschlichen Streitkräfte in den Rücken des Chaoslagers preschen, es einfach niederreiten und dann in den Rücken dieser gigantischen Chaoshorde stoßen. Es war nun aber Zeit Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen um das Anlegen der Schiffe zu verdecken. Meloth erhob das Wort. Er stimmte zu einem Gesang an. Gleich darauf ertönten die donnernden Hörner der Musiker dieser Einheit. Feine Signale, gezielt ausgesandt um Hoffnung zu stiften. Meloth wartete kurz. Würde die Stadt nicht antworten war der Widerstand gebrochen. Dann war diese Hochburg der Elfen ein weiteres Opfer der Zeit. Doch dem war nicht so. Ein gewaltiges Echo ertönte aus der Stadt. Dem Adeligen war geläufig was die Signale der Hörner zu bedeuten hatten und er wusste dass im Inneren der Stadt noch Schlachten tobten. Jedoch eine andere Information stiftete Hoffnung, es gab noch geordnete Truppenverbände im Inneren der Stadt. Der Kampf war noch nicht verloren, noch lieferten sie Widerstand. Der Adelige nickte und gab seinem Pferd die Sporen. Während sich die beschlagenen Hufe in die letzten Teile des feuchten Grases gruben und er auf den dunklen verbrannten Grund der Schlacht zusteuerte, setzte er wieder in den Gesang ein. Simon blockte mit dem Stiel seiner Runenwaffe eine der Chitienklauen die nach seinem Leben trachteten. Schwitzend und erschöpft sah er sich wieder einer neuen Bedrohung ausgesetzt. „Zum Verrückt werden.“, flüsterte er nur um gleich darauf ein grimmiges Lächeln aufzusetzen. Welche Kälte wohnte nun schon in ihm. Zynisch tat er diese Teufeln ab und stellte sich einer Bedrohung die mehr als nur seinen Körper bedrohte. Nein, diese Geschöpfe trachteten ihm nach seiner Seele. Diese Geschöpfe waren Folterknechte, entstanden aus der perversen Fantasie von 299 etwas großem Bösen dem der Paladin keinen Namen geben konnte. Mit einem kräftigen Fußtritt warf er die Angreiferin zurück und duckte sich unter dem Schwung einer anderen hinweg. Mit Schwung ließ er den Hammerkopf in den Leib der zurückgewichenen Dämonenin donnern. Flammen verschlangen den Leib und im nächsten Moment war die Gestalt verschwunden. Mit grimmigen Blitzen in den Augen begegnete er dem lüsternden Blick einer der anderen Dämonenfrauen. Sie ließ ihre lange blanke Zunge aus ihrem Mund gleiten während eine andere zu flüstern begann. Die weiche, weibliche aber nicht menschliche Stimme vibrierte durch den Leib des Paladins. Es war ein Gefühl von seltsamer Ekstase als er sich kurz den Worten hingab. „Lass dich auf uns ein, wir werden dir Freuden zeigen die du dir nie vorstellen konntest.“, flüsterten sie ihm erneut zu. Simon schloss kurz die Augen und duckte sich, er spürte den Luftzug der Klaue die ihn verfehlte. Er öffnete die Augen und starrte die Kreatur vor sich an, sie erhob ihre hässliche Klaue. „Nun, ich werde meinen Spaß mit euch haben, dass verspreche ich euch!“, floß ruhig und gelassen aus dem Mund des Menschen. Im nächsten Moment schnellte der Hammer, geführt mit einer Kraft die selbst dem Paladin unbekannt war, hervor und zermalmte die Hüfte des Dämonenweibs vor ihm. Eine unglaubliche Wucht schleuderte diese zur Seite und machte den Weg frei. Zorn und unglaubliche Wut stieg in dem Mann hoch. Wie konnten diese Höllenkreaturen es nur wagen, nach all dem was er getan und vor allem verloren hatte ihn so zu verspotten. Blanker Hass pulsierte durch seine Venen. Adrenalin ergoss sich in ihm. Unglaubliche Kraft baute sich in jedem seiner Muskeln auf und er konnte sich nicht mehr dem Reiz eines ungebremsten Amoklaufes entziehen. Ohne Rücksicht auf seine eigene Deckung stürmte er auf die nächste der Dämoninen zu. Mit einer schnellen Bewegung zur Seite entkam er dem plumpen Angriffsversuch und zerschmetterte mit seiner linken Faust ihr Gesicht. Kreischend fiel diese auf den Rücken und bekam gleich darauf den gepanzerten Stiefel in die Rippen. Grauenhaftes Geschrei, überrascht und gleichsam ekstatisch, brach aus dem zerschmetterten Maul der Kreatur hervor. Mit einem gewaltigen Hieb zerschmetterte der Hammer den Leib des Dämons. Klirrend prallte eine der Klauen am Meteorstahl seiner Rüstung ab. Mit unbeugsamer Freude sah er dem hasserfüllten Gesicht des barbusigen Geschöpfes entgegen. Die Kreatur zischte kurz und warf sich auf den Boden. Simon spuckte aus und begann gleichzeitig sich zu drehen. Mit unglaublicher Geschwindigkeit holte er Schwung für die nächste Attacke. Während er den Hammer um seinen Körper drehte, zerschmetterte er den Brustkorb einer Angreifferin und versenkte gleich darauf den Hammerkopf im Gesicht der am Boden liegenden Dämonin. Tief einatmend nahm er zur Kenntnis dass er diese Bedrohung zerschmettert hatte. Mit Befriedigung spuckte er erneut aus und lief zu Alrecht hinüber der nicht so erfolgreich kämpfte. Alrecht konnte im Augenwinkel sehen wie der Paladin durch die Dämonen wirbelte. Es war furchterregend. Der Ritter erschien mehr als Dämon als Mensch. Die magische Waffe und die Flammen die um den Hammerkopf züngelten. Doch der Söldner hatte eigene Probleme. In einem verzweifelten Rückzugskampf stellte er sich auf einigen Dämonen. Sie flüsterten die gesamte Zeit Versprechungen, doch die grauenhaften Klauen die in seine Panzerung bissen erzählten ganz andere Dinge. 300 Mit schnellen Bewegungen versuchte er die Klauen zu blocken musste jedoch akzeptieren dass er, wenn sich nicht bald etwas änderte, sterben musste. Es war wie ein Alptraum. Einige der Klauen hatten sich auch schon in sein Fleisch gegraben. Es war seltsam, dachte der Mann, doch es bereitete ihm gleichsam Freude wie Schmerz. Mit jedem Schock den ein jeder Schmerzimpuls auslöste zuckte auch das Gefühl von unglaublicher Erleichterung und Erlösung durch seinen Leib. Es war ihm nicht möglich zu erklären warum, doch langsam genoß er einen jeden Moment in dem er zu langsam war. Und genau dies, schrie der Teil seines Hirns der die Gefahr wahrnahm, würde sein Ende sein. Denn die Wunden, die anfänglich kaum die Haut durchtrennten, wurden tiefer. Sie bissen sich tatsächlich ins Fleisch. Und lange würde er diesem Gewitter aus Schlägen nicht mehr widerstehen können. Denn auch wenn eine jede Wunde ihm Freude bereitete, schwächte sie ihn auch. Plötzlich ein donnerndes Krachen. Eine der Kreatur wurde ausgehoben und durch die Luft geschleudert. Kurz tanzten noch Flammen um den Teil ihres Brustkorbes der offensichtlich zerschmettert war. Ein weiterer Donnerschlag der Waffe zermalmte eine der Dämoninen und legte den Ritter offen. Es hatten sich wohl auch schon einige Klauen durch seine Rüstung verirrt. Simon blutete aus mehreren kleinen Öffnungen in der Rüstung. Doch seine Kraft schienen ihn diese Wunden nicht zu kosten. Mit einem irren Glanz in den Augen zermalmte er eine weitere Ausgeburt einer Hölle. Zähnefletschend nahm er einen Klauenhieb in seine Seite zur Kenntnis. Verletzten zu können schien eine solche Attacke den Paladin allerdings nicht. Mit einem gewaltigen Hieb seines Ellbogen formte er das Gesicht des Dämons um, rammte das gepanzerte Knie in die Bauchgrube des Geschöpfes und spuckte er auf den Kopf. Der Dämon der unter der Wucht der Schläge zusammengeknickt war wurde mit einem gewaltigen Hammerschlag auf seinen Schädel von dieser Welt befördert. Simon brüllte auf und erhob seine linke Hand und zeigte auf den großen Dämon, „Du bist der Nächste, du Ausgeburt der Hölle!“ Der große Dämon nahm den Paladin gar nicht wahr, er konzentrierte sich nur auf die Magierin die in einem gewaltigen Lichtschein eingehüllt war. So wie sie zuvor verletztlich und gebrechlich gewirkt hatte nahm sie nun wieder majestätische Haltung ein. Ihre gesamter Körper strahlte Zuversicht und Selbstvertrauen aus und etwas mehr, es erinnerte den Söldner an Hochmut. Jedoch war er sich nicht sicher ob dies nicht das elfische Gesicht war. „Werter Herr Throner“, wandte sich der große Dämon plötzlich um, er kniete sich hin und beugte sich etwas weiter herunter, „Seid Ihr den Kampf nicht leid, wollt Ihr nicht von Dannen ziehen?“ Alrecht erschrak, woher bei den neuen Höllen kannte diese Ausgeburt seinen Namen? „Ich habe Treue geschworen und die werde ich auch beweisen!“, antwortete der Söldner mit möglichst fester Stimme. Dies stellte sich als kein leichtes Unterfangen heraus, denn viel lieber wäre er geflüchtet und hätte diese vermaledeite Insel nie wieder betreten. Doch er wusste dass es ihr bereits um mehr als nur einen Vertrag ging der ihn an Simon band. Hier ging es bereits um viel mehr. „Oh ich verstehe, Rache treibt Euch, nun denn, bereitet Euch auf Euren Tod vor. Bald werdet Ihr bei Eurer Susanna sein.“, sang der Dämon höhnisch. Im nächsten Moment ging plötzlich alles ganz schnell. Simon nutze die Gelegenheit und versenkte seinen Streithammer im Gesicht des Dämons. Der Hammer glühte auf und Flammen loderten. Doch der Körper des Dämons bewegte sich kein Stück. Die Wucht des Aufpralls auf die überraschend harte Materie die dieser Dämon darstellte, warf den Paladin etwas zurück. 301 „Die Entscheidung wer dieses Schlachtfeld als Sieger verlässt überlasse ich sicher nicht Euch!“, schrie Alrecht und schmetterte die magische Klinge gegen den plötzlich unbeweglichen Dämon. Doch bevor das Schwert das Gesicht des Dämons berührte schnellte eine der Klauen hervor und riss die Klinge aus der Hand des Söldners. Mit höhnischem Lachen erhob sich der Dämon wieder, „Genug gespielt. Es wird Zeit diese Stadt mein Eigen zu machen.“ Amüsiert sah Lavendala dem Treiben des Dämons zu. Sie wusste dass sein Ende nun kam. Er wusste es nur noch nicht. Mit einer Handbewegung sammelte sie Energie in ihrer rechten Hand. Blitze tanzten um ihre Fingerkuppen. Sie hatte genug mit der Kampfmagie des Himmels gearbeitet. Es wurde Zeit für mehr. Es wurde Zeit für raffinierteres. Goldener schein hüllte plötzlich ihre Hand ein. Sie wusste dass dieser Dämon ebenfalls ein Meisterzauber war, sie wusste dass seine Macht möglicherweise gewaltiger war als die ihre. Doch sie hatte einen gewaltigen Vorteil auf ihrer Seite. Die Magierrelais und das Wissen wie diese einzusetzen waren. Der Dämon ließ plötzlich auch Blitze um seine Finger tanzen und hüllte seine linke Klaue in violettes Licht ein. Spöttisch grinsend ließ er plötzlich Blitze aus dem bewölkten Himmel fahren. Gewaltige Donner waren die Antwort auf das gewaltige Lichtspiel. Lavendala begegnete dem höhnischen Grinsen mit einem gelassenen Lächeln. Es war als wäre all dies nur ein Spiel. Als ginge es nur darum wer gewinnt und nicht um tausende Leben oder das Schicksal ihrer Heimat. In diesem Moment griff ihr raffiniertes Meisterwerk in das Spiel ein. Die Energie des Blitzes wurde in das feine Netz aufgesogen, die Magierin pumpte ein wenig Energie in den simplen Spruch des Chaosgeschöpfes und ließ im nächsten Moment eine gewaltige Welle aus destruktiver Energie auf den Dämonen los. Polternd wurde der Boden unter dem magischen Geschoß gesprengt als die zerstörerische Welle auf den Dämon zurollte. Dieser erhob einen seiner Arme die keine Klaue trugen und antwortete in einer seltsamen Sprache. Grob und doch elegant, schss es der Magierin durch den Kopf. Plötzlich glühte der Leib des Dämons in einem hellen Licht auf. Flammen tanzten über den Leib des Geschöpfes. Weitere Magie hatte den dämonischen Leib getroffen. Schreiend wurde das Chaosgeschöpf auf den zerstörerischen Spruch geworfen. Fragend sah die Magerin kurz hinter den getroffenen Dämon. Hatte sich einer ihrer Kollegen eingefunden, fragte sie sich. Doch nein, es war die magische Waffe des Paladins gewesen. Mit unglaublicher Wut wurde der Dämonenprinz in die Strudel der magischen Energie geworfen. Lavendala war stolz auf sich. Sie hatte die Energie des simplen Blitzes verwendet um einen etwas raffinierten Spruch daraus zu machen. Aus der elektrischen Energie des Blitzes wurde ein Verpuffungszauber. Der Spruch war ein wirbelndes Netz aus feinen Fäden. Diese Fäden waren so winzig dass sie unmöglich zu erkennen waren. Jedoch war ihre Wirkung verheerend. Sie vermochten es den Feind auf molekularer Ebene auseinander zureißen. Mit tödlicher Gewalt verschlangen die Fäden den Leib des Dämons. Es war ein Feuerwerk für die Sinne der Magerin. Doch der manifestierte Chaosdämon konnte dem Spruch widerstehen. Unglaublich, musste sich die Zauberin eingestehen. Auf dieser Insel, auf der dem die Winde des Chaos unterdurchschnittlich klein waren und die Kräfte ihrerseits gewaltiges Ausmaß annahmen und zudem noch von dem Magierrelais verstärkt wurden, konnte ein Geschöpf dessen Existenz auf reiner Chaosenergie beruhte bestehen. 302 Sie fluchte leise und setzte danach wieder ihr selbstgefälliges Lächeln auf. Es war an der Zeit experimentellen Zauber zu versuchen. Mit einem kurzen Energieimpuls glühte ihr Leib auf. Im nächsten Moment manifestierten sich feine Stränge aus magischen Seilen um ihre Hände. Die Stränge waren den Faden ähnlich die sie soeben auf den Dämon gerollt hatte, jedoch mit dem Unterschied dass diese sich nicht um Atome wickelten sondern nur unglaublich fest waren. Mit zwei schnellen Bewegungen ließ sie die Seile durch die Luft schleudern. Mit einer ruckartigen, überraschend kräftigen Attacke fesselte sie den Dämon an den Beinen. Mit einem festen Ruck, der magisch tausendfach verstärkt wurde, riss sie das Geschöpf zu Boden. Im gleichen Moment donnerte die Runenwaffe des Menschen gegen den Brustkorb der unheiligen Kreatur. Ein magisches Gewitter breitete sich über dem Leib aus. Dies war der Magierin noch nie aufgefallen, doch die Flammen die der Hammer aussandte waren mehr als nur Feuer. Es war magisch angereichert, das Farbenspiel die von dieser mächtigen Runenwaffe ausging war kaum zu begreifen. Anscheinend war der Mensch mit diesem Mordwerkzeug eine Verbindung eingegangen. Denn der Leib des Paladins schien durch die mächtige Rüstung der imperialen Kriegers in demselben Farbton. Mit einem erneuten Ruck schleuderte die Zauberin den Leib des Dämons durch die Luft und ließ in ein Gebäude donnern. Krachend brach dieses zusammen. Ein Wirbel aus Staub fegte über den Kampfschauplatz. Kurz war die Zauberin geblendet. Sie fluchte und konzentrierte sich auf ihre Magiersinne. Sie fluchte erneut der Dämon hatte während er durch die Luft geschleudert wurde einen Spruch gewirkt der auch diese Sinne zu blenden vermochte. Ein heftiger Schlag donnerte gegen ihren Leib. Eine unglaubliche Kraft riss sie von ihren Beinen. Die Schutzzauber glühten auf, die Bannsiegel zischten und Schmerzen hämmerten aus ihrem Brustkorb in ihren Leib hinein. „Elfe, glaubt Ihr wirklich, Euer Herz könnte mir widerstehen?“, lachte der Dämon. „Vielleicht nicht Ihres, aber meins!“, gröllte die brutale Stimme eines Menschen. Wieder das Farbenspiel der Runenwaffe und gleich darauf waren die Schmerzen in ihrer Brust verschwunden. Heute war nicht ihr Tag, sie wurde bereits zum zweiten Mal von einem Menschen gerettet. Alrecht hatte sich gesetzt. Er blutete stärker als er zuerst angenommen hatte. Die Wunden waren tiefer als es ihm zuerst erschienen war. Sein Körper war schwach und alle Energie schien aus seinem Leib zu fahren. Eine Stimme donnerte in seinen Ohren, „Menschling, verschwindet, diese Bestie gehört mir!“ Der Söldner kannte die Stimme. Es war die eines Zwerges. Es konnte doch nicht Thorgrimm sein, dachte sich der Mann. Er sah sich um. Der Anblick war seltsam befremdent. Thorgrimm, der Führer der Musketeneinheit, hatte sich den Kopf geschehrt bis auf einem Haarkamm. Dieser lag jedoch in Blut und Schweiß getränkt über seinem Schädel. Der Zwerg blutete aus einer Wunde am Bein und er war nur mit einer Axt bewaffnet. Er sah kurz zu Alrecht hinüber. „Mensch, wo habt Ihr diese Runenwaffe her?“, fragte der Thorgrimm als gäbe es keine größeren Probleme. „Es war ein Geschenk, ich kann jedoch nicht mehr kämpfen, also nehmt.“, antwortete Alrecht und streckte Alrecht den Griff des Schwertes zu. Angewidert nahm dieser die Waffe in die massiven Hände. Er war tatsächlich ein schrecklicher Anblick. Der gesamte Leib war mit dunklem Blut und Eingeweiden bedeckt. 303 „Ein Schwert, jedoch nichts was man im Angesicht solch einer Bestie abschlagen sollte.“, antworte er resignierend und stürmte auf den Dämon zu. Lauthals singend erhob der Meloth die Lanze. Es war eine Angelegenheit von Präzision und Konzentration. Nun durfte er keinen Fehler machen. Das Horde die soeben in die Stadt strömte war eine gigantische Maße aus dunklen Rüstungen, Klauen, Fell und Reißzähnen. Der Elf legte an und zielte genau auf den Helm eines gigantischen Chaoskrieger. Er war gut zwei Köpfe größer als die restlichen Geschöpfe um ihn herum und musste wohl ein Kopf größer sein als Meloth. Nun, dies war eine beachtliche Größe, den Meloth war nicht der Kleinste seines Volks. Erschreckend bei diesem Chaoskrieger war jedoch nicht nur die Größe. Der massive Brustkorb hob und senkte sich aufgeregt. Er zeigte auf Meloth und stimmte zu einem gutoralen Gebrüll an. Sofort darauf streckten sie die Waffen in Richtung der Elfenreiter. Hoffentlich kamen die Reiter der Menschen bald, dachte sich der Adelige als plötzlich der Aufprall kam. Mit erhobener Stimme versenkte er die Lanzenspitze im Sichtschlitz des Chaoskriegerhelmes. Wie eine Puppe sank dieser gleich darauf zusammen. Jedoch das gewaltige Gewicht des schwarzen Monsters riss die Lanzenspitze mit zu Boden. Meloth hatte keine Wahl, er musste sie loslassen. Mit einem schnellen Paar aus Bewegungen, blockte er mit seinem Schild einen Speerstoß, zog sein Schwert und vollführte mit dem selben Schwung noch eine Attacke gegen eine dieser haarigen Bestien. Das Schwert biss tief in das Fleisch des Wolfhalses. Heulend erhob dies seine Klauen. Angewidert starrte der Elf in das Glubschauge auf der Brust des Tiermenschen. Hass und schierer Unglauben waren darin abzulesen als ein erneuter Hieb den Kopf von den Schultern trennte. Ein elgant vollführter Schwertstich legte noch die Gelatinee im riesigen Glubschauge frei. Ekelhafter Gestank trat hervor und stieg auch seinem Schlachtross in die Nüstern. Angewiedert wiehernd richtete sich das Ross auf und begrub gleich darauf einen Chaoskrieger unter seinen beschlagenen Hufen. Blut mischte sich mit dem Aschboden und der Adelige versenkte einen Hieb nach dem anderen in chaosverseuchtem Fleisch. Doch schienen mit jedem Gefallenen der Chaoshorde gleich sieben neue Chaosanhänger zu folgen. Schweiß perlte dem Elf über die glatte Haut. Klirrend prallte ein Speer gegen seinen Schulterpanzer. Der Ruck war kräftig und hätte ihn beinahe aus dem Sattel geworfen. Wieder bäumte sich das Reittier auf und begrub erneut einen Tiermeschen unter seinen Hufen. Gedärme wurden unter den Maßen an gepanzerten Stiefeln, Hufen und Klauen zermalmt. Ekelhafter Gestank der lag über dem Schlachtfeld. Hornstoße donnerten durch die Luft. Plötzlich darauf das zackige Trommeln von Kriegstrommeln. Die Chaoshorde formierte sich wohl um. Wahrscheinlich war nun das Leben von Meloth vorbei. Doch dann weitere Hornstöße. Eindeutig keine der Elfen und doch lagen millitärische Signale darin. Das Menschenherr, es war da, schoss dem erleichterten Adeligen durch den Kopf. 304 Kapitel 41 Mit vereinten Kräften Krachend grub sich der Hammer des Paladins in den Straßenboden. Spliter spritzen in alle Richtung. Fluchend erhob sich der Mensch um gleich darauf einen Scherenhieb einstecken zu müssen. Schreiend wurde Simon durch die Luft geschleudert. Atemlos nahm der Inquisitor dieses gewaltige Schauspiel zur Kenntnis. Im nächsten Moment, der Aufprall. Der geübte Kämpfer rollte sich auf der Schulter ab und entging so knapp einem weiteren Scherenhieb, im nächsten Moment rammte er seine Klinge in den Leib des Dämons. Jedenfalls versuchte er es. Ein überraschender Widerstand vibrierte durch die Klinge. Klirrend warf die Gewalt des Aufprall den imperialen Kämpfer zurück. Fluchend rollte er sich erneut ab und entging so einem kräftigen Fußtritt. „Du Ausgeburt der Hölle!“, schrie der Inquisitor und ging erneut zum Angriff über. Plötzlich riss ihn eine gewaltige Kraft von den Beinen. Steinerne Finge schraubten ihn in einer unmenschlichen Gewalt fest. Kurz starrte er in wunderschöne Augen. So viel Verlangen hatte er zuvor noch nie verspürt. Ein unglaubliches sexuelles Verlangen und vor allem eine unglaubliche Eregung vibrierte durch seinen Körper. Doch er widerstand mit aller Kraft diesem Blick und nutze seinen freien Schwertarm und rammte das imperiale Stahl in das linke Auge des Dämons. Kreischend schleuderte die Kreatur den Menschen zu Boden. Plötzlich ging alles ganz schnell. Gewaltige Seile, die in einem gleißend hellen Licht strahlten, wickelten sich um den Leib des Dämons und um seinen. Der Mensch erwartete einen harten und vor allem tödlichen Aufprall auf der Erde. Doch diese Seile, die ganz weich zu sein schienen, federten den Sturz ab. Es war als wäre er gestolpert und so hingefallen. Ärgerlich aber nicht gefährlich. Alrecht sah auf, der gewaltige Leib des Dämons war eingehüllt in die strahlenden Schnüre die sich immer fester um den Leib zurrten. Doch plötzlich lachte der Dämon auf und riss die Arme aus dem Seilkokon. Er erhob einen Scherenarm zum Schlag. Der Inquisitor wusste dass nun seine Stunde geschlagen hatte. Zitternd erhob er die Arme und legte sie vors Gesicht. Er wusste dass sie ihn nicht schützen konnten, doch ihm fiel nichts besseres ein. Plötzlich ein unglaublicher Lärm. Ein Schwert prallte auf dem Leib des Dämons auf und dann ein gewaltiges Poltern, als wäre der Dämon in ein Haus geschleudert worden. Der Inquisitor öffnete die Augen. Ein hässlicher Zwerg hatte dem Dämon mit einem magischen Schwert getroffen. Die Magierin erhob die Arme. Sie sammelte Energie, plötzlich flüsterte eine weibliche Stimme ganz leise in seinem Ohr, „Hört mir zu, dieses Chaosgeschöpf besitzt Kräfte deren Ausmaße selbst mir unheimlich sind. Jedoch kann ich ihre irdische Hülle bannen, ich brauche nur genug Zeit die nötige Energie zu mobilisieren. Es ist nun wichtig dass ihr sie ablenkt!“ Der Inquisitor fluchte, war es tatsächlich die Stimme der Elfenzauberin oder hatte der Dämon ihm eine Falle gestellt? Doch nun galt es zu handeln. Wenn er sterben würde, dann im Kampfe für Sigmar. Mit plötzlich mobilisierte Kraft hechtete er los. Er würde den Dämon ein weiteres Mal treffen und wenn es sein Leben kostete. 305 Simon erhob sich aus dem Schutt in dem er gelandet war. Seine Rüstung war verbeult, seine Knochen geprellt oder gebrochen, sein Wille jedoch nicht. Mit seinen letzten Kraftreserven erhob er sich und ging erneut zum Angriff über. Thorgrimm grunzte zufrieden. Der Schlag, auch wenn er mit einem Schwert geführt wurde, hatte Wirkung gezeigt. Jedoch wunderte dem Zwerg welcher Runenschmied wohl so verrückt war und in einem Schwert eine magische Rune eingeschnitten hatte. Der Zwerg spuckte aus, nun gab es jedoch wichtigere Dinge. Brüllend ging er zum Angriff über. Manfred sah sich um. Sie Signalgeber hatten bereits Kunt getan dass sie angekommen war und die Trommler hatten bereits begonnen zu spielen. In fließenden Bewegungen fanden die einzelnen Reiter in ihren Kompanien zueinander. Reihe um Reihe formierte sich. Brachte Rüstzeug sowie Waffen in Position. Dann die Signale der einzelnen Kompanien. Sie waren soweit. Der imperiale Kaufmann nickte dem Elfenmagier neben sich zu um sich dann dem Musiker neben sich zu witmen. Mit zwei kurzen prignanten Befehlen lies er diesen Signale geben. Donnernd dröhnten die Hornstöße über das Schlachtfeld vor ihnen hinweg. Manfred zog die Klinge und gab seinem Pferd die Sporen. Donnernd ritt er auf den dunklen Boden zu. Er konnte gar nicht glauben was er tat. Er war ein Held. Er war wie einer der Männer die neben Magnus gekämpft hatten. Doch nun war der Name des Helden ein neuer. Simon Freigreif, ergänzte der imperiale Kaufmann und Kriegsherr seine Gedanken. Nie zuvor hatte er diesen Namen gehört. Aus welchem Teil des Imperiums er wohl kam? Wahrscheinlich aus dem Herzen des Reiches. Die größten Helden kamen aus Altdorf. Zähnefletschend hob er die Klinge. Doch auch er würde sich hier einen Namen machen. Nie zuvor in der Geschichte war es zu einer Hilfeleistung gekommen. Nie zuvor mussten die Elfen auf ihrem eigenen Boden unterstützt werden. Nie zuvor hatten die imperialen Truppen solch eine Rolle in der Allianz zwischen Elfentum und Imperium eingenommen. Der Kaufmann konnte sich ein stolzes Lächeln nicht verkneifen. Und ihm war die Ehre zuteil geworden die imperialen Truppen zu führen. Es war dem Menschen eine Freude. Besonders wenn er an die Schmach dachte die, die Elfen bei diesem Bündnis empfanden. Viel zu oft war ihm die höfische Eitelkeit und Überheblichkeit dieses Volkes untergekommen. Endlich war es soweit dass er sich dafür revanchieren durfte. Plötzlich öffnete der Anblick des näher kommenden Grauen die Augen des imperialen Kaufmannes. Verbrannter Aschboden, Leichenberge und tiefe Grater die in die Erde gesprengt waren. Welche Vernichtungskraft musste hier wohl gewütet haben? Welche ungeheure Kraft war es die auf diese Truppen niedergegangen war? Und doch, neben dem ekelhaften Gestank, dem trübseeligen Anblick und den erschreckenden Leichenbergen. Die Chaoshorde war als Sieger bei dieser Belagerung hervorgegangen. Welche Übermacht musste diese dunkle Bedrohung wohl darstellen? Der imperiale Kaufmann schauderte. Er war den Truppen des Chaos noch nie begegnet. Weder auf seinen Handelsfahrten noch in seiner Heimat. Er war zwar schon Anhängern eines seltsamen Kult begegnet, jedoch schienen diese harmlos zu sein. Sie konsumierten Drogen und schliefen miteinander wobei dieser Verkehr durch seltsame Rituale geregelt war. Aber alles in allem waren es gute Kunden. Sie wussten wie man mit Gold zahlt und verstanden es zu feiern. 306 Aber man durfte ihnen nicht in der Nacht begegnen. Doch hier, dies hatte andere Ausmaße als alles was Manfred kannte. Er war weit gereist und er hatte bereits mit Dunkelelfenpiraten, mit Grünhäuten sowie Norscabarbaren die Klinge gekreuzt. Und doch, das Chaos und vor allem die Krieger in den Diensten der dunklen Götter, erschienen als Alpträume. Wie oft hatte er schon von den Elfen am Hafen dunkle Geschichten gehört. Manche behaupteten gar sie hätten vor zweihundert Jahren mit Magnus in Praag gekämpft. Doch dies schien etwas weit hergeholt. Plötzlich holte die Realität den Kommandanten ein. Sie waren in Angriffsreichweite. Weitere Hornstöße dröhnten über das Schlachtfeld. Gröhlend setzte die Reiterschar hinter Manfred in den Lärm mit ein. Meloth jagte seine Klinge durch die Kehle eines riesigen Chaoskriegers, zog die Klinge schmatzend aus dem fahlen Fleisch, holte Schwung und versetzte einem anderen Chaoskrieger einen Schlag ins Gesicht. Schwarzes Blut spritzte und der Elf fletschte die Zähne. Blutdurst, das war es was der Elf nun verspürte. Pure Freude am Töten. Es war keine fremde Seite an ihm. Jedoch auch keine geliebte Seite. Lächelnd versenkte er die Spitze seiner Klinge in dem Auge einer muskulösen Ziegenkreatur. Der plötzlich kraftlose Körper fiel zu Boden und so war die Waffe bereit für ein neues Opfer. Mit einem gewaltigen Donner versenkte Simon seine Runenwaffe in der Magengrube des Dämons. Flammen verschlangen den Leib. Die Flecken der Straße die vom Feuer berührt wurden färbten sich sofort schwarz um gleich darauf zu glühen. Der Paladin hechtete weiter auf den getroffenen Riesenleib zu. Mit einem gewaltigen Schwung hämmerte der Ritter auf die Kniekehle des Dämons ein. Der Aufprall war atemberaubend hart. Der Hammer war die Brandung und dieses Knie der Fels. Unglaubliche Kräfte packten die Waffe und schleuderten sie zurück. Wie ein Blatt im Wind wurde der Paladin in Rüstzeug durch die Luft geschleudert. Krachend schlug er ein weiteres Mal im Schutt eines eingestürzten Hauses ein. Doch dieses Mal reichten seine Kräfte nicht für einen weiteren Angriff. Keuchend, von plötzlich aufsteigenden Schmerzen gebeutelt, gab sich der Paladin einer überwältigenden Dunkelheit hin. Herold schauderte. Er war in vollem Tempo auf den Dämon zugestürmt und doch war dieser Paladin schneller gewesen. Mit ungeheurer Wucht hatte er die Waffe in die Bauchgrube des Dämons geschleudert. Der Kopf der Waffe wurde von einem flammenden Schweif verfolgt. Im nächsten Moment war der Dämon vollkommen in den Flammen verloren und gleich darauf attackierte der Ritter ein weiteres Mal. Es glühte ein seltsames Licht auf. Womöglich einer der unheiligen Zauber dieser Kreatur. Mit immenser Geschwindigkeit wurde der Paladin durch die Lüfte geworfen. Als hätte ihn ein Riese gepackt und in Richtung Schutt katapultiert. Krachend schlug der Leib des Paladins ein. Kleine Steine und Staub spritzten und dann trat Ruhe ein. Der Paladin blieb liegen, leblos und vor allem totenstill. Womöglich hatte dieser Dämon ihm soeben Arbeit abgenommen, dachte der Inquisitor. Herold fluchte, so etwas durfte ein Mann wie er nicht denken. 307 Der dunkel gewandete Krieger ließ seine Klinge aufblitzen. Plötzlich ein Schwung und ein Impuls dessen Herkunft der Mann nicht direkt bestimmen konnte lies ihn zur Seite springen. Polternd grub sich eine der Scherenklauen des Dämons an die Stelle der Straße auf der, der Inquisitor eben noch gelaufen war. Knurrend lief er weiter auf den gewaltigen Leib des Dämons zu. Wich mit einer geschmeidigen Bewegung einem Hieb eines anderen Arms aus und ließ seine Klinge gegen das Knie des Geschöpfes sausen. Klirrend wurde der imperiale Stahl zurückgeworfen. Der geübte Krieger hatte Schwierigkeiten die Klinge in seiner Hand zu halten, geschweige denn nicht umgeworfen zu werden. Herold torkelte einige Schritte zurück. „Verdammte Kreatur, Euer Ende ist gekommen!“, schrie der Mensch. Er war sich bewusst dass er dies nicht im Ansatz erahnen konnte ob die Magierin tatsächlich über solche Macht verfügte noch war ihm klar ob er diesen Kampf überleben konnte. Doch selbstsicher wie im Angesicht eines Ketzers der sich auf der Folterbank befand schwang er seine Klinge durch die Luft. Das leise Surren des Stahls glitt durch die Luft während die scharfen Geräusche des Schlachtenlärms sie zerschnitten. „Wie ich höre seid Ihr Euch Eurer Sache nicht ganz so sicher wie Ihr es wohl gern hättet?“, erwiderte der Dämon schmunzelnd und packte den Inquisitor mit einer schnellen Bewegung. Im gleichen Atemzug wurde der Mensch durch die Luft geschleudert und schlug hart auf der Straße auf. Mit einem lauten Knackgeräusch landete der Inquisitor und schlitterte noch einige Meter über den Boden. Feuer, brüllten seine Nerven während ein ungeheuerer Schmerz durch seine Glieder zuckte. Der Mann öffnete die Augen und bemerkte dass sein linker Arm nur noch lose an seiner Schulter baumelte. Gebrochen, donnerte eine seltsam bestimmende Stimme durch seinen Schädel. Endlich kam der geschundene Leib zur Ruhe. Blut floss ihm aus der Nase und dem Mund. Die dünnen Rinnsäle vermischten sich mit dem tropfenden Schweiß. Herold fluchte ein weiteres Mal, versuchte aufzustehen und verblieb nach seinem Scheitern auf dem harten Boden. Lavendalas Konzentration war auf ein Maximum angeschwollen. Gleißend hell erschien ihr die Macht die durch ihren Leib floss. Gepumpt von einem Magierzirkel im südlichen Magierrelais. Wie ein überdimensionaler Strudel erschien ihr, ihr eigener Zauberspruch. Mit gewaltiger Präzision hatte sie es bewerkstelligt einen weiteren Bannspruch zu erzeugen. Sie hatte die Energien, die in diesem feinen Netzwerk aus Sprüchen wirbelten, mit den Schutznetzen ihres eigenen Schutzzaubers gekoppelt. Nur noch kurz, dann hatte sie das Maximum an Energie gesammelt. Es war kein tatsächliches Maximum, es war nur die Menge an Energie die sie als Zauberin kontrollieren konnte. Schweiß perlte über die hell erstrahlende Stirn der Elfe. Jeder Herzschlag erschien ihr unendlich lang. Sie vermochte es ganze Galaxien in dieser Zeit zu ordnen. So verrannen die Augenblicke bis zum Angriff elendig lahm. Ihr war klar dass der Dämon in Begriff war sie anzugreifen. Sie konnte nicht erahnen wie es zu diesem Zeitpunkt aussah. Ihre Aufmerksamkeit war voll und ganz auf ihren Magiersinn gerichtet. Ihre Augen waren geschlossen, außer dem pulsierenden Rauschen der gewaltigen Energiemengen vernahm sie kein Geräusch, ihre Haut kribbelte und auf ihrer Zunge lag ein seltsam fader Geschmack. Sie schluckte, endlich, es war soweit. Sie öffnete die Augen. Eine gewaltige Klaue hielt auf ihren Leib zu. Plötzlich die pulsierende 308 Hitze der Schutzzauber. Sie konnte nicht angreifen und gleichzeitig dem Angriff widerstehen. Sie musste sich für etwas entscheiden. Doch, was würde geschehen wenn der Dämon schnell genug war und sie vor dem endgültigen Wirken des Zauberspruches tötete? Würde er dann besiegt werden können? Überrascht erkannte Lavendala dass ihr der Zwerg die Entscheidung abnahm. Mit gefletschten Zähnen hämmerte er die magische Klinge gegen den Leib des Dämons. Die Meisterzauberin in ihr zeigte plötzlich aufgeregtes Interesse. Ihr war klar dass der Dämon einen Schutzzauber über seinen Leib gelegt hatte. Einen Zauber der einen jeden Schlag mit derselben Wucht zurückwarf mit der, der Schlag geführt wurde. Doch wie würde dieser Zauber auf die Macht dieser Rune reagieren? Dann die Antwort. Immense Kräfte ergriffen den Leib des Dämons und schleuderten ihn ein erneutes Mal zu Boden. Gleichzeitig wurde aber auch der Zwerg durch die Luft katapultiert. Krachend landete der massive Körper des Zwerges in einem Haufen Schutt. Dies war der richtige Moment. Während sich der Dämon aufrichtete warf Lavendala eine Welle destruktive Energie auf den Dämon, gleich darauf, mit einer Präzision und vor allem Geschwindigkeit die nur einem Elf zuteil wurde, wirkte sie den Bannspruch. Der Dämon bannte die erste Angriffswelle wurde aber sofort darauf von dem Bannspruch ergriffen. Die einzelnen Teile des raffinierten Netzwerks aus mächtigen Bannsprüchen gruben sich tief in die manifestierte Form des Dämons. Grell kreischend wurde in den Leib des Dämons Zauber gepumpt. Der Zauberspruch schleuderte abertausende Harpunen aus weiß glühenden Sonnen in den Dämonenkörper. Die Harpunen, eine jede für sich, feuerte wiederum abertausende Harpunen aus. Die magischen Geschosse waren über silberne Netze miteinander verbunden. Doch dies war nicht das Ende. Auch die dritte Generation der glühenden Speere ergoss ihre Kinder in den unheiligen Körper. Lavendalas Körper bäumte sich auf, mit einem Rück schoss die Energie aus ihrem Körper. Gleichzeitig machten die magischen Geschosse kehrt und fetzten aus dem Körper des dämonischen Unheilbringers. Lauthals brüllend wurde der Dämon in einem Feuerwerk aus Farben und sprühender Hitze auseinander gerissen. Erschöpfung, schrie der überforderte Geist der Magierin worauf diese zusammenknickte. Knirschend, donnernd, explosionsartig krachten die Reiter der Hochelfenallianz gegen die Chaostruppen. Wie die Gischt um einen Felsen spritzte, spritzte das Blut der Chaoskrieger als die Lanzen mit unerbittlicher Wucht in deren Leiber getrieben wurden. Mit absoluter Konzentration agierend stieß auch Manfred zu. Durch die Wucht und den enormen Adrenalinspiegel getrieben, tauchte die Klinge des imperialen Kaufmannes im Leib eines Chaoskriegers ein. Enorme Kräfte wirkten als sein Schlachtross gegen die dunkel gerüstete Bestie donnerte. Ein brachialer Wutschrei grollte unter dem mattschwarzen Helm hervor, als dessen Körper zu Boden geworfen wurde. Im nächsten Moment wurde er von den nachfolgenden Reitern zermalmt. Manfred fletschte die Zähne und erhob seine Klinge zu einem erneuten Schlag. Plötzlich erhob sich vor dem Kommandanten eine riesige gehörnte Bestie. Der gewaltige Stierkopf war mit Schnittwunden überseht. Der kehlige Laut der aus dessen Maul grollte war unbeschreiblich laut. Plötzlich schnellte eine Pranke des Ungetüms auf Manfred zu. Wie von Geisterhand geführt schnellte die imperiale Klinge ein weiteres Mal zu und glitt tief in das Fleisch des gehörten Monstrums. Unbeeindruckt versuchte dieses weiter nach ihm zu greifen. Doch der Hieb war tiefer gegangen als zuerst angenommen. Mit Nervenbahnen und Blutgefäße durchtrennt, war der Arm zu einem 309 nutzlosen Anhängsel verkommen. Schmatzend zog der Kommandant die Klinge aus dem muskulösen Arm und hackte erneut auf die Stelle ein. Knackend wurde der Knochen durchtrennt. Der Arm fiel lautlos zu Boden und eine Fontaine aus Blut schoss aus dem Stumpf. Manfred witterte seine Chance und trieb sein furchtloses Reittier auf das Monster zu. Keine Sekunde zögernd wuchtete sich der gepanzerte Leib gegen den des Minotauren. Der Aufprall war unerwartet hart. Manfred glaubte kurz gegen eine Wand gelaufen zu sein. Doch der verlor nicht die Fassung. Mit ungebrochener Konzentration stieß er seine Klinge in eines der Augen. Schmatzend platzte der Augapfel und ergoss eine milchige Flüssigkeit über das Stiergesicht. Doch der Reiter lies nicht ab. Mit perverser Befriedigung trieb er die Klinge weiter in den Schädel bis plötzlich der Leib des Hünen erschlaffe. „Weiter, weiter!“, grollte der Kommandant in den tosenden Lärm der Schlacht. Mit wuchtigen Tritten wurden die Sporen des Reiterstiefels in die Seiten des Rosses gestoßen. Laut krachten erneut Lanzen und Elfenstahl auf die schwarzen Harnische der Chaosdiener. Das Entsatzheer rollte über den Mutantenabschaum hinweg. Hornblässer erschütterten erneut das Schlachtfeld mit ihren Signalen. Die Elfen jubelten auf. Die Streitkräfte der Stadt waren wohl auch schon in den Kampf involviert, grübelte der Mensch. Laoran erhob das Schwert und vollführte einen geschickten Ausfallschritt nach rechts. Die Präzision eines Elfen führte dieses Schwert hier, sie würde nicht versagen. Die Klinge biss ins Metall und der Elf versuchte sie weiter durch den Harnisch zu graben. Der Chaoskrieger brummte erheitert und donnerte seine gepanzerte Faust gegen das Gesicht des Elfen. Laoran wurde beinahe das Bewusstsein aus dem Leib gehämmert. Knirschend wurde ein Zahn zermalmt, schmatzend schoss Blut aus dem geplatzten Nasenflügel. Wie konnte der Barbar nur so schnell sein! Doch die Eitelkeit des Elfen erhob sich. Das durfte, das konnte nicht passiert sein. Er wurde von einem einfachen Chaoskrieger übertölpelt. Einem hirnverbrannten Barbaren aus dem Norden, dem die Rüstung am Leib klebte. Laoran fiel auf die Knie worauf der Chaoskrieger höhnisch lachte. Diesen kurzen Moment der Unachtsamkeit nutzte der Elf für sich aus. Gezielt lies der bewegliche Elf sich zur Seite fallen. Abgestützt auf dem rechten Ellenbogen lies er nun seinen linken Fuß hervorschnellen. Knirschend wurden die einzelnen Glieder des Kettenhemdes des Chaoskriegers aneinander gerieben als der Fuß in die Kniekehle traf. Grimmig ächzend knickte der gepanzerte Barbar ein. Mit der Leichtigkeit eines Akrobaten erhob sich der Elf und lies seine Klinge in den Hals des Chaoskriegers sausen. Noch immer quoll Blut aus Laorans Nase. Eines musste er diesem Bastard lassen, der Schlag hatte gesessen. Im nächsten Moment preschte plötzlich ein Elfenreiter an ihm vorbei. Er kam von der Stadtmauer. Wie hatten es die Truppen dort hin geschafft und warum machten sie kehrt? Dann bemerkte er die Hornsignale. Tiefe kehlige Stöße ließen den Körper des Elfen beben. Der Elf versuchte zu lächeln, doch unglaubliche Zahnschmerzen erschütterten seinen Leib. Als hätte jemand einen glühenden Speer in sein Gesicht getrieben. Doch es gab Grund zur Freude, die Mauern waren befreit. 310 311 Kapitel 42 Neue Gefährten, neue Reise Simon erwachte. Sein Körper rebellierte gegen den Versuch aufzustehen und er sackte zur Seite. Jegliche Kraft war aus seinem Leib gewichen. Der Paladin schüttelte kurz den Kopf und bemerkte nun dass ihm nicht nur die Kräfte aus dem Leib gesaugt worden waren, nein, auch eine Kavalleriekompanie musste in seinem Schädel die verschiedenen Schrittarten durchexerzieren. Dann endlich öffnete er die Augen. Er war in einem großen Raum. Nein, er befand sich in der Stadthalle. Die Elfen hatten es so eingerichtet dass es als gigantisches Lazarett verwendet werden konnte. „Du elender Hund.“, die vertraute Stimme schien in seinem Kopf zu explodieren. „Söldnerhauptmann, seid still.“, erwiderte Simon kleinlaut. In der Stimme des Söldners lag Freude. Eine Empfindung für die der Paladin sein Leben geben würde. Wie lange war es her dass sein schweres Herz von seinem Stein befreit worden ist? Wie lange war es her dass er ohne dunkle Nebengedanken lachen konnte? „Wir haben es geschafft! Wir haben den vermaledeiten Dämon ins Nichts befördert. Er wurde von der Magierin gebannt.“, fuhr der Söldner fort. „Mag sein, doch es wartet bereits der nächste. Wir müssen weiter, bald, sehr bald.“, drückte Simon die Stimmung. „Möglicherweise bist du dir dessen nicht bewusst, Paladin. Doch ich glaube du wirst noch Ruhe brauchen.“, versuchte Alrecht das Thema zu wechseln. Simon schüttelte den Kopf und wollte gerade etwas antworten als der Söldner fortfuhr, „Was ist mit dem Inquisitor passiert?“ Simon schüttelte den Kopf, „Ich weis es nicht.“ „Schlagt ihm seinen dummen Kopf von den Schultern!“, brüllte eine fremde Menschenstimme durch den Saal. Ein groß gewachsener Mann näherte sich. Der Aussprache nach war es wohl ein Mann aus dem Imperium. Er war noch in Rüstzeug gekleidet, es war dennoch klar ersichtlich dass er zur Adelsschicht gehörte. Die hochnäsige Art sprang einem bereits während dem ersten Satz ins Gesicht. „Kommandant Manfred, Ihr dürft mich jedoch Manfred nennen. Ich war der Führer des Entsatzheeres.“, er streckte Simon die Hand entgegen. Der Paladin ergriff sie, „Mein Na…“ „Ich weis, Simon aus dem Freigreifgeschlecht. Ihr seid bereits eine Berühmtheit. Retter der alten Welt und Führer des Drachenhammers! Eure Heldentaten sind uns zu Ohren gekommen. Nur wenige Wochen nachdem die Inquisition auf Euch aufmerksam geworden ist, sind Gerüchte entstanden. Nur wenige Wochen nachdem Gerüchte entstanden sind hat ein jeder drittklassige Barde über Euch Lieder auf den Lippen gehabt. Bald war die Aufklärung bereit zu zugeben, dass Ihr ein Held und kein Dieb seid! Doch erzählt mir, was ist mit dem Ritterzug den Paladin Dominik angeführt hat passiert?“ Simon ließ seinen Blick über die Augen des Mannes gleiten als dieser hitzig seiner Stimme lauschte. Sie waren leer, es steckte kein Funkeln in ihnen wenn er die großen Worte ausspuckte. Simon ließ sich Zeit mit der Antwort. Amüsiert verzogen sich die Mundwinkel des Paladins als Manfred ungeduldig wurde. „Nun, ich weis nur dass Dominik nach der Schlacht mit dem Rest unseres Regiments und der Bannklinge Richtung Altdorf abgereist ist.“ „Nun, Sir Freigreif, die Männer des Regiments sind alle tot und die Klinge wurde entwendet. Womöglich wurden sie von einem der Orkstämme überfallen. Diese Ungetüme lassen ihrer Rachsucht ja für gewöhnlich freien Lauf.“ „Nur zu gut möglich, doch ich glaube nicht daran. Welche Armee die sich auf dem Heimmarsch 312 befindet würde sich kampflos ergeben? Denn wenn Ihr vermutet, denke ich dass keine Orkleichen gefunden wurden.“, folgerte der Paladin, „Ich habe bereits in meiner Ausbildungszeit gegen solchen Abschaum gefochten und nein, sie nehmen ihre toten Kameraden nicht mit. Sie fressen sie höchstens, doch auch dann bleiben Überreste zurück.“ „Ein messerscharfer Verstand, wie es einem Führer Eures Ranges gebührt.“, schmeichelte Manfred weiter. Simon schüttelte den Kopf. Nun wurde er langsam ungeduldig, „Was wollt Ihr? Ich habe zu viel erlebt als diesen leeren Worten weiter mein Ohr zu schenken.“ Aggressiv funkelte der imperiale Kommandant zurück und doch säuselte er weiter, „An Eurer Seite stehen wenn Ihr weiterzieht. Ich habe bereits gehört dass es noch eine Schlacht geben wird. Ich will mit Euch ziehen. Der letzten Bedrohung entgegen ziehen.“ Simon schüttelte den Kopf, „Nun, wieso habt Ihr euren Heldenmut nicht vor dem Wald Lorens bewiesen und gegen den Dämon dort gefochten?“ Manfred lächelte, „Nun, werter Paladin, die Schlacht dort ist zu Ende. Die bretonischen Pferdeknechte und die Waldelfen haben gesiegt. Angeblich soll er von einem imperialen Ritter erschlagen worden sein. Ein Drachenhammer, wart Ihr das nicht?“ Das Gesicht Simons wurde düsterer, „Nein, ich war das gewiss nicht.“ „Seltsam.“, entwich es dem Mund von Alrecht. „Nicht nur seltsam, verdächtig!“, brummte eine herbe Stimme. Simon wandte sich um, „Thorgrim, wie ist es Euch ergangen.“ Der Zwerg grummelte nur als Antwort, „Wer ist dieser Menschling?“ Manfred schluckte empört und zog die Braue hoch um seinen gekränkten Stolz noch zu unterstreichen. „Seid Ihr am Kopf verletzt worden?“, der Zwerg hatte ein weiteres Mal seine tiefe Stimme erhoben. Alrecht begann zu lächeln. Auch Simon schmunzelte. „Wie könnt Ihr es wagen? Ihr wisst wohl nicht mit wem Ihr sprecht, ich bin der Kommandant des Entsatzheeres und ich habe Euch den Hals gerettet. So schmutzig er auch ist.“, entgegnete Manfred. Thorgrim zog grunzend etwas Schleim hoch und spuckte unbeeindruckt aus. „Nun, edler Retter, wir waren die Nichtsnutze die den Dämon erschlugen.“ „Mit der Hilfe der Elfenmagierin“, fügte Alrecht hinzu. Bei dem Wort Elfe schien dem Zwerg etwas übel aufzustoßen, „Ja, die Elfe war auch dabei.“ Simon warf, mit diplomatischem Interesse, ein, „Nun, Herr Manfred. Ich kann eine zusätzliche Klinge gut gebrauchen und es freut mich einen Mann aus meiner Heimat in meinem Gefolge begrüßen zu dürfen.“ Nun schien dem Kaufmann etwas sauer aufzustoßen. Der Paladin fügte sofort hinzu, „Beziehungsweise in meiner Gesellschaft begrüßen zu dürfen.“ Simon sah auf. Es war soeben die Sonne aufgegangen. Er dachte an den Händler. Eine widerwärtige Kreatur. Der Paladin wusste dass er nur falsch war. Der Handelsmann war nur auf Ruhm aus, dabei war sich Simon sicher. „Paladin, wie ist das werte Befinden?“, begrüßte die Elfe den Rittersmann. Überrascht wandte sich der Paladin zu Lavendala um. „Nun, ich kann stehen und meine Schmerzen klingen mit jedem Herzschlag ab. Fantastisches Zauberwerk.“, antwortete Simon. Kurz trat Stille ein. Simon blickte der Meisterzauberin kurz in die Augen und erstarrte. Kalter Schauer lief ihm den Rücken hinab. Er kannte dieses Gefühl. Er hatte es nur schon seit langem nicht mehr gespürt. 313 Er kam sich wie ein kleiner Junge vor. Unsicher blickte er in weise und erfahrene Augen eines Älteren. „Nun, was habt Ihr als nächstes vor?“, fragte die Elfe weiter. Ich weis es nicht, dachte Simon. Doch das konnte er nicht antworten. Er schwieg kurz und fuhr dann fort, „Meine letzten Leute und ich werden weiterziehen.“ „Nach Lustria. Dort wird Euch Euer Weg führen. Doch ich werde Euch und eure Männer begleiten. Denn der Weg ist weit und wir werden eine Abkürzung nehmen müssen.“ Überrascht sah er die Magierin an, „Ihr wollt mir folgen?“ „Ja, ich will Euch unterstützen und vor allem schützen. Unser Weg wird sich durch alte Pfade winden. Wir werden uralte Gemäuer betreten. Diese Gemäuer sind gefangen zwischen Welten voller Gefahren die Ihr Euch nicht mal vorzustellen wagt.“ Simon lächelte, „Da, so glaube ich, darf ich widersprechen. Ich habe mehr gesehen als Ihr mir zutraut. Ich habe Tote, Zerstückelte, Dämonen in jeglicher Form und Gestalt und auch andere Gefahren bereits gesehen.“ Lächelnd antwortete die Elfe, „So glaubt mir Kommandant, einem Dämon in seiner Welt zu trotzen unterscheidet sich so gut wie in jedem Punkt dem Geschöpf in seiner Welt entgegen zu treten.“ Simon erstarrte kurz. Nein, mit solchen Gefahren hatte er in der Tat nicht gerechnet. „Spannt mich nicht weiter auf die Folter. Von welchen Wegen sprecht. Ihr?“ „Paladin, diese Welt und ihr perfektes Gefüge sind das Werk von göttlichen Wesen. Diese göttlichen Wesen werden von unserem Volk simpel die Alten genannt. Diese Alten waren die ersten die diese Welt betreten haben. Sie haben jedes Lebewesen geschaffen. Sie haben aber auch Wegen geschaffen. Wege, Pfade und Straßen jedoch nicht im herkömmlichen Sinne. Es waren Wege durch die Zwischenräume der Dimensionen. Zwischenwelten, magische Gespinste die Reisen beschleunigen. Jedoch war dieses Transportwesen nicht nur ein Segen für die Pläne dieser vergangenen Götter, es war auch ihr Untergang. Viele Theoretiker, unter anderem auch ich, sind der Meinung dass einer dieser Wege, eines der Dimensionstore, von den Chaosgöttern aufgestoßen wurde. Daraufhin sind die Alten verschwunden. Ihre Schützlinge, Elfen, Zwerge und die Menschen mussten von diesem Moment gegen die Gefahren dieser Welt alleine bestehen. Aber nun, wo Gefahr in Verzug ist, müssen wir einen dieser gestürmten Wege nehmen. Es ist der schnellste Weg nach Lustria.“ Simon war geschockt. Soviel Information auf einen Schub hatte er nicht erwartet. „Also dann, lasst uns Vorbereitungen treffen.“, schlug Simon vor. Lavendala schüttelte nur den Kopf und antwortete, „Für die Reise ist gesorgt. Wenn wieder alle bei Kräften sind brechen wir auf. Unsere Expedition besteht aus 250 Mann. Eine Nachhut aus vierzig Schiffen ist heute bereits aufgebrochen. Doch wir werden um einige Monate früher dort sein.“ Schockierend, gestand sich der Mensch ein. „Wie sollen 250 Mann gegen eine Dämonenhorde bestehen?“, warf Simon ein. Die Magierin versteinerte ihr Gesicht. Dann, als hätte sie nicht die Lippen bewegt antwortete sie, „Wir werden sehen.“ Mit diesen Worten wandte sie sich um und ging. Simon konnte es nicht fassen. Es waren keine drei Tage seit der Schlacht vergangen und das Leben spross aus der Asche vor der Stadt. Einige Kompanien der Elfensoldaten reinigten die Straße und das Gebiet um die Stadt von den Leichen. Die eigenen Verluste wurden begraben während der Rest wie Scheite aufgeschlichtet und verbrannt wurde. 314 Ein weiteres Mal stank es bestialisch nach verbranntem Fleisch in den Straßen der Stadt. Doch es gellten keine Schreie durch die Gassen. Es prallten keine Waffen auf Rüstzeug und vor allem es wurde nicht gestorben. Der Paladin atmete tief ein und wieder aus. Er wandte sich zu Manfred um, „Noch steht es Euch frei aus meinem Dienst auszutreten.“ Simon wusste dass der Mann es nicht gern hörte wenn er als Diener bezeichnet wurde. Aber er war nichts anderes. Ein Speichellecker der glaubte sich mit kleinen Gefälligkeiten selbst Gefallen zu tun. „Ich bin bei Euch und ich bleibe an Eurer Seite.“ „Gut.“, Simon wandte sich zu den anderen um. Die Elfensoldaten sammelten sich vor dem Rathaus. Es war eine Truppe aus Eliteeinheiten zusammengestellt. Stumme Hünen die stolz ihre riesigen Zweihandschwerter geschultert trugen sammelten sich neben einigen berittenen Lanzenreitern. Es mussten an die Zweihundert sein. Dazu kamen die dreißig Mann der Leibgarde des Händlers Manfred und ungefähr zwei Dutzend Magier. Sie standen um Lavendala versammelt und lauschten ihren Instruktionen. Und wen hatte ich, dachte Simon. Der Paladin zählte einen grantigen Zwerg und einen Söldner. Immerhin, dachte der Paladin und machte sich abmarschbereit. Lavendala löste die Versammlung auf worauf sich die Magier vor den Zweihandkämpfern formierten. Nun nickte sie dem Musikanten der Reiterei zu worauf der mittels Hornstoß die Reiter dazu veranlasste sich vor den Magiern zu postieren. Gleich darauf fand sich Lavendala neben Simon, Manfred, Alrecht und Thorgrim ein. Simon ergriff als erstes das Wort, „Wohin gehen wir?“ Lavendala nickte kurz. Wir werden nach Osten ziehen. Wir haben einen drei Tage Marsch vor uns. Danach erreichen wir einen verlassenen Magierturm. Dort werden wir das Portal öffnen um nach Lustria zu gelangen.“ „Wieso ist denn der Magierturm verlassen, Elfe?“, brummte Thorgrim. Sie antwortete absolut gefühlskalt, „Nun, Herr Zwerg, die Zauberer wurden von einem beschworenem Dämon verjagt. Zudem ist die Gegend dort alles andere als lebensfreundlich. Es ist ein Turm der kurz vor dem Wald errichtet wurde. In diesem Wald hausen gefährliche Tiere.“ Thorgrim spuckte aus, „Habt Ihr Angst?“ „Ich werde Euch schon beschützen.“, zischte eine fremde Stimme. Herold schloss sich der Gruppe an. „Was erlaubt Ihr Euch, Ihr müsst ansuchen um dem Zug beizutreten.“, grollte ihn Manfred an. Der Inquisitor lächelte. Der Sturz hatte den Mann seine linke Gesichtshälfte gekostet. Vernarbtes Gewebe wucherte über sein Antlitz. Bösartig blitze unter den Narben sein Auge hervor, „Schweig Häretiker! Ich bin Inquisitor im Auftrag des Imperators. Mein Lehen ist dem Kampf mit dem Chaos gewidmet. Ich komme mit!“ Simon starrte ihn kurz an, „Willkommen.“ Der Weg war beschwerlich. Die alten Wege zum Turm waren bereits verwildert und die Natur schenkte ihnen nichts. Die Reiter waren am zweiten Tag umgekehrt da sie ihnen nicht folgen konnten. Den Weg bannten die Leibwachen Manfreds. Imperiales Stahl war doch stärker als Gestrüpp, dachte Alrecht. Der Turm zeichnete sich nun schon hinter den Ästen und Bäumen ab. Ein gigantisches Gemäuer, dachte der Söldner. Als sie den Wald überwunden hatten, betraten sie eine Lichtung. Der Turm mutete gespenstisch an. Die Pflanzen um das alte Mauerwerk waren braun und tot. Zudem schien die Mauer, sie 315 musste früher weiß gewesen sein, schwarz gefärbt worden zu sein. Kreischend schoss ein Schatten aus einem der Fenster. Der hohe schlanke Turm schien das Geschöpf gleich wieder zu verschlingen. Violett schimmernde Tentakeln packten die Gestalt am Fuß, lies den Körper gegen das äußere Mauerwerk prallen und zog den leblosen Körper wieder ins innere des Turms. Alrecht sah die Magierin fragend an, diese war jnedoch bereits mit etwas anderem beschäftigt. Die Magier versammelten sich in einem Kreis und begannen zu singen. Der Gesang wurde immer lauter und lauter. Ein grelles Licht blitze auf und hüllte die Gefährten in ein weißes Licht. Im nächsten Moment zischte eine hohe Stimme, „Was wollt Ihr? Ihr wollt spielen! Schwester, komm her, ich spüre dich!“ Im nächsten Moment warf sich eine seltsame Gestalt aus dem Fenster. Katzenartig federte sie auf und näherte sich den Gefährten. Simon, der den Hammer fest in den Händen hielt, stürmte auf das seltsame Wesen zu.. Es schien auf den ersten Blick eine ganz normale Elfe zu sein. Doch Aus ihrem Rücken ragte ein wabernder Stumpf aus dem einige Tentakeln ragten. Zudem war ihr ganzer Leib mit Augen überseht, „Seht mich an! Den ich sehe euch!“ Hysterisch lachend duckte sich das Wesen unter dem Hammerhieb hinweg und rammte Simon den Ellbogen in den Rücken. Krachend prallte dieser auf die Rüstung. Unverletzt aber von unglaublicher Wucht zu Boden geworfen, rollte sich Simon auf den Rücken. Dann verstummte der Singsang und aus dem Boden wuchsen Arme. Alrecht zog sein Schwert, er wusste nicht was ihn mehr verunsicherte. Diese hässliche Chaoselfe oder diese weiß schimmernden Arme die wild fuchtelnd um sich grabschten. Die Arme packten das Chaosgeschöpf und zogen es zu Boden. Schleimig schmatzend fuhren die drei Tentakeln aus dem Stumpf am Rücken und packten einen der Elfenmagier. Das Tentakelmonster kicherte dabei boshaft, „Das habe ich alles kommen sehen. Ich bin beschenkt worden. Was tun eure schwächlichen Götter für euch?“ „Kraft geben um Euch die Geschenke zu nehmen!“, donnerte Simon und lies seinen Hammer auf die Chaoselfe hernieder sausen. Zischend schmorte das Fleisch unter dem Hammerkopf und gleich darauf waren die Tentakel abgetrennt. Der Elfenmagier fiel zitternd zu Boden. Die Chaoselfe kreischte. Sie musste unsagbare Schmerzen haben, denn die Flammen züngelten zischend über ihren Leib und zerfraßen unbarmherzig Haare, Haut und Augen. Glucksend wieherte das Geschöpf während sie sich vor Schmerzen schüttelte. „Ich beende dein Leid!“, Simon holte zum Schlag aus. Plötzlich gellte Lavendalas, „Nein!“, an ihnen vorbei. „Sie ist noch immer meine Schwester!“, sie lies den Kopf sinken, „Ich, ich weis das sie gefährlich ist, aber nein, ich will ni…“ Simon zerschmetterte mit einem wuchtigen Hieb den Kopf der Chaoselfe, „Sie ist nicht mehr Eure Schwester. Diese starb als sie sich mit dem Chaos einließ.“ Herold sah den Paladin genau an. Alrecht schauderte kurz, er konnte Lavendalas Reaktion verstehen. Doch, sie müsste es besser wissen. Auch der Söldner wusste, dass es im Imperium viele Familien gab die ihre Mutantenfamilienmitglieder verstecken. Aber Simon hatte es genau auf den Punkt gebracht, man darf diesen Geschöpfen keine Familienähe zusagen. Sie gehören nicht mehr dazu! In diesem Moment musste er wieder an Susanna denken. Der Gedanke, so lange er auch geruht hatte, war ein schrecklicher Stich ins Herz. Dieser Stich wurde auch immer von einem dumpfen melancholischen Druck im gesamten Oberkörper begleitet. Alrecht holte tief Luft. Wütend und traurig starrte die Meistermagierin den Paladin an. „Er hat richtig gehandelt.“, stellte sich der Inquisitor hinter sein ehemaliges Ziel, „Hätte er es nicht getan, hätte ich sie getötet.“ 316 Die Elfe nickte nur und gab den anderen Zauberern ein Zeichen. Sie versammelten sich im Kreis um den Turm und begannen mit einer Beschwörungsformel. Fragend sah Alrecht Lavendala an, sie gab ihm einen überheblichen Blick und wandte sich ab. Ausgezeichnet, schoss es Alrecht durch den Kopf, warum legen wir uns nicht auch noch mit den Zwergen an, die Zahl ihrer Feinde war ja noch so verschwindend klein. Knisternd zischten Blitze aus dem Gebäude. Das Mauerwerk schien wie ein gewaltiger Energiespeicher zu wirken, die Elfen hatten Stunden damit verbracht sich in Trance zu singen. Langsam zeigte es Wirkung. Lavendala hatte seit dem Angriff ihrer Schwester nicht mehr gesprochen, doch nun wandte sie sich an Alrecht. „Ihr seid ein tapferer Mensch. Ihr habt Euer letztes gegeben um meine Stadt und mein Leben zu schützen. Ihr habt Euch eine Antwort verdient.“ Verwundernd sah der Söldner die Elfe an. Alrecht war bereits ein alter Hase im Geschäft. Sein Haar ergraute bereits und er hatte viel gesehen, zuhause, jedenfalls. Doch ein solch schönes und gleichzeitig altes Geschöpf wie diese Elfe, es schien ihm fast den Verstand zu sprengen. Er konnte sich nicht vorstellen dass sie tatsächlich so alt und mächtig war. Alrecht gab sich in Gedanken einen Tritt und versuchte wegzusehen, aber zuzuhören. Die Magierin erhob andächtig die Stimme, „Dieser Turm diente früher nur einem Zweck. Er war ein Ausbildungsort für junge Magier. Wenn die Macht eines Novizen einen gewissen Grad erreicht hat, dann wurde er hier hergeschickt.“ Ihre Stimme wurde plötzlich traurig, „Als dieses Land und unser Geschlecht noch bessere Zeiten gesehen hat, wurden hier magische Gegenstände erzeugt und es wurden Energiespeicher gefüllt. Ihr müsst Euch einen Zauberspruch wie ein kunstvolles Gemälde vorstellen. Ein jeder Pinselstrich, eine jede Farbnuance und eine jede Proportion ist für sich perfekt und mit künstlerischer Energie zusammengefügt. Ein solches Werk ist ein Netzwerk aus verschiedenen Komponenten, welches nur in dieser Zusammenstellung wirkt. Genauso ist es mit Magie.“ Sie stoppte kurz und warf einen Blick auf den Leichnam ihrer Schwester, „Meine Schwester war eine ausgezeichnete Schülerin. Jung und energisch stürzte sie sich in ihr Studium. Besonders talentiert war sie in der Beschwörung von Leben und der architektonischen Magie. Sie war begnadet darin kunstvolle Energiegewebe mit ordinären Gegenständen zu verbinden. Sie hat Eure Klinge gefertigt.“ Alrecht sah sie fragend an. „Nun, Ihr könnt es versuchen, doch kein Zwerg auf diesem Erdrund wird Euch je eine Rune in eine Klinge schneiden. Diese Rune ist nicht echt, sie wurde von einem Elfen graviert. Jedoch ist sie wirkungslos. Die Macht der Waffe ruht in einem Zauberspruch. Ein Gewebe aus Energie, aus purer reiner Gewalt, ruht in jedem Teil des Stahls. Das bedeutet das ihre Macht irgendwann vergeht, aber keine Angst, selbst Eure Enkel werden damit noch Banditen erschlagen können.“ Alrecht runzelte die Stirn und lauschte nun angestrengt weiter. Lavendala sprach sogleich weiter, „Diese Waffe war ein Geschenk an ihren Verlobten bevor sie hier her geschickt wurde. Sie sollte bei dem Versiegeln des Tores helfen. Denn die Gefilde die wir bald betreten werden sind gefährlich. Dämone lauern überall. Deshalb wollten die Magier eine so geschickte Wirkerin wie meine Schwester. Doch bei dem Versuch das Tor endgültig seiner Funktion zu berauben passierte ein Unfall. Sie wurde in diese Zwischenwelt gesaugt und blieb dort für einige Hundert Jahre gefangen. Bei dem nächsten Versuch das Tor zu vernichten, befreite man sie. Doch die Zeit in dieser Dimension hatte sie verändert. Sie hatte sich selbst und ihre Seele verkauft, sie war nun ein Feind. In einem fürchterlichen Gemetzel tötete sie die überraschten Magier und die Wachen vor dem Tor. Als auch die geschickte Garde nicht zurückkam, versuchte man es mit einem Trupp Magier. Doch auch sie wurden unbarmherzig getötet. Der Körper der vorhin durch die Luft 317 gewirbelt war, das war nur ein Leichnam. Sie spielt gern mit den Angreifern, so etwas gehört dazu.“ Nickend starrte der Söldner den Magierkreis an. Der Singsang hatte aufgehört, ein weiter gleißender Blitz zischte in die Turmspitze. „Was tun Eure Magier?“, fragte Alrecht unverblümt. „Sie retten Euer Leben.“, lächelte ihn die Meisterzauberin an. Dem Söldner lief es kalt dem Rücken hinunter. Simon hatte seid dem Mord an der Chaoselfe kein Wort mehr gesprochen. Es lastete nun noch mehr Gewicht auf seinen Schultern. Er wollte keinem seiner Kameraden unnötig Leid zutun. Doch dieses Geschöpf zu töten war die einzig richtige Entscheidung gewesen. Es war ihm unangenehm. Düster stierte er den Turm an. Sie betraten nun das Gemäuer. Der Drachenhammer lag noch immer in seinen Händen. Sie stiegen den Keller herab und betraten, zu Simons Überraschung, ein gewaltiges unterirdisches Gewölbe. Thorgrim spuckte aus, „Das soll eine Halle sein? Ihr habt wohl noch nie bei einem Zwergenkönig zu Gast.“ Simon schüttelte nur den Kopf und starrte das seltsame Portal in der Mitte des Gewölbes an. Es war gigantisch. Schwarzes Gestein, möglicherweise Anthrazit, mit weiß glimmenden Runen surrte unheimlich. Lavendala trat vor. Sie berührte das Gestein und sprach ein Wort. Ein gewaltiger Donner hallte durch die Halle und mit einem Schlag wabberte seltsames Licht im Portal. Lavendala blickte kurz zu ihren Magier zurück, „Achtet auf Eure Schutzbefohlenen. Wenn nicht, sind sie und ihr tot.“ Mit diesen Worten winkte sie Alrecht, Simon, Manfred und Herold zu sich herüber, „Ich nehme die Menschen … und den Zwerg. Kommt, Herr Zwerg.“ Sie sprach Zwerg mit einem spöttisch verzogenen Lächeln aus. Simon riss den Mund auf und versuchte verzweifelt Luft zu schnappen. Er und seine Kameraden schwebten mitten im Nichts. Um sie war nur eins, die Dunkelheit. Der Paladin konzentrierte sich auf seine schwachen Magiersinne. Sie mussten bereits weg sein von der Elfeninsel, denn er spürte nicht das Geringste. Simon schüttelte es kurz, er konnte zwar nichts sehen aber überlegte ob er tatsächlich Licht machen sollte. Seine Finger schraubten sich um den Stiel des Drachenhammers. Gleich darauf züngelte eine kleine Flamme über den Hammerkopf. Lavendala drehte sich um und sah ihn erschreckt an. Erst jetzt erkannte der Paladin seine Umgebung. Sie waren in einem gigantischen Saal. Simon wandte sich um. Es war kein Saal, es war eine Straße, ein unterirdischer Stollen. Doch war dieser groß genug dass eine Armee durch marschieren konnte. Das Gestein des Portals glich diesem dunklen Mauerwerk. Es schien aus demselben Berg gehauen worden zu sein. „Seid Ihr verrückt! Sie werden die Energie spüren.“, zischte nun die Meistermagierin. Simon riss die Augen auf. Daran hatte er nicht gedacht. Die Flammen um die magische Waffe erloschen, doch blieb Licht. „Ihr habt es geschafft.“, meckerte Thorgrim und zog seine Waffe. „Die wird Euch hier nichts nutzen, Zwerg.“, kommentierte der Schutzzauberer der nächsten Gruppe den Zwerg. Runen, die in das Gestein gehauen und geschnitten wurden, glommen. Einige davon sahen den der Zwergen ähnlich. Andere leuchteten violett und rot, ihre Meißelführung war hektischer und bedrohlicher. „Bleibt nah bei Euren Schutzzaubern!“, beschwor die Zauberin die anwesenden Nichtmagier, „… und ihr, enttäuscht mich nicht!“ Dabei sah sie ihre Zauberschüler an. 318 Die Magier fassten sich an die Brust. Knisternd baute sich Energie auf. Ein blasenförmiger Schutzschild breitete sich plötzlich um die kleinen Gruppen aus. „Reitermagier zu mir!“, befahl die Zauberin ein weiteres Mal. Eine Gruppe von Elfenmagier trat an sie heran. „Ihr wehrt Angreifer ab!“, befahl sie. Simon nickte, es war klar dass sie diesen Elfen noch etwas zu tun geben musste. Immerhin waren ihre zu schützenden Krieger vor dem dichten Unterholz umgekehrt. Aber warum schicken Elfen einen Reittrupp ins Unterholz? Es war doch klar dass sie umkehren mussten, überlegte Simon weiter, oder war das eine Tarnung für den zusätzlichen Magierschutz. Immerhin hatten sich alle bereitwillig in größte Gefahr begeben. Simon starrte nun auf eine der violett glimmenden Runen. Das Licht schien zu pulsieren und mit jedem Ausschlag stärker zu werden. Kein gutes Zeichen, grübelte der Paladin bevor er vorsichtig ausrief, „Gehen wir.“ Die Magierin widmete ihm keinen Blick und wiederholte seinen Befehl, „Gehen wir!“ Darauf setzte sich die Gruppe in Bewegung. Niemand wagte es zu sprechen. Das einzige Geräusch war das hallende Scheppern der klirrenden Rüstungen. „Es kommt etwas!“, brüllte einer des Abwehrtrupps der Zauberer. Lavendala dachte nicht lang nach, „Lauft!“ Nun gesellte sich noch Keuchen zum lauter werdenden Scheppern. Simon atmete schwer. Solange es nur bei diesen Geräuschen bleibt besteht noch keine Gefahr, dachte er zufrieden. Plötzlich donnerte das satte Dröhnen von Kriegstrommeln durch die Halle. Simon sah kurz die Elfe an, ihm war noch nie aufgefallen wie grazil sie sich bewegte. Wenn Elfen so laufen, dann stolpern Menschen durch ihr Leben. Mit jedem Schritt federte sie gezielt ihr Gewicht ab, holte ohne Anstrengung Kraft und sprang energievoll ab. Stolpern war das richtige Wort, den die Elfen überholten die Menschen mit Leichtigkeit. In Simon Hirns wand sich ein neuer Gedanke, wenn Menschen stolpern, dann krabbeln Zwerge! Er wandte sich zu Thorgrim um. Keuchend und fluchend, lauthals schimpfend versuchte dieser vergebens Schritt zu halten. „Wartet, wir können nicht so schnell!“ Lavendala lies sich zurückfallen um die langsamen Geschöpfe weiterhin zu schützen. Surrend zischten schwarze Schatten an ihnen vorbei. Schmatzend gruben sich die Schatten in die Rücken zweier Abwehrmagier. “Pfeile! Schutzzauber! Schutzzauber!“, brüllte Lavendala und hob ihre Hand. Eine gigantische Wand, schimmernd in gelb, weiß und blau, herhob sich und lies keinen der gefiederten Pfeile mehr durch. Der Abwehrtrupp formierte sich und begann zu singen. Die Körper der Elfen glühten, im nächsten Moment schossen funkensprühend Feuerbälle aus ihren Händen. Dann trat kurz Stille ein. Wie Kometen sehen sie aus, dachte der Paladin. Majestätisch zogen die Kometen ihren goldenen Schweif hinter sich her. Dann der Aufprall, der Horizont des hinteren Gangs wurde hell. Grässliche Schreie hämmerten, zurückgeworfen von den Wänden, auf die Gefährten ein. Lavendala wandte sich um. Mit einer kurzen Handbewegung wirkte sie einen weiteren Zauber. Einige Runen am Boden glommen in einem strahlenden blau auf. „Folgt den blauen Runen. Das ist der richtige Weg!“, rief die Meistermagierin aus. Simon wartete einen Moment auf den Zwerg und lief dann im selben Tempo wie sein kleiner Kamerad weiter. „Immer noch besser als auf noch ein Elfenboot!“, grummelte Thorgrim. Simon schüttelte kurz den Kopf. „Noch welche!“, hallte es von den vorderen Elfen zurück. Gleich darauf zerplatzten goldene 319 Kugeln an der Wand und ließen das Gemäuer erstrahlen. Simon spähte vor, er erkannte noch nichts. Plötzlich brach eine hünenhafte Figur durch die Reihen des Elfentrupps vor Simon. Ein Ritter, komplett in schwarzem Stahl gerüstet, lies seine Äxte durch die leichtgerüsteten Elfen fegen. Für manche kam der Tod so überraschend dass sie nicht mehr schreien konnte. Im nächsten Moment stürzte sich Alrecht auf den Hünen. „Stirb!“, befahl der Söldner dem Chaoskrieger. Dieser lies unbeeindruckt seine gewaltigen Arme zurückschnellen um Schwung für einen neuen Hieb zu holen. Gleich darauf schnellte die linke Hand vor und versuchte Alrecht zu enthaupten. Dieser warf sich zurück und entkam so auch der rechten Axt. Der Chaoskrieger war jedoch nicht zu bremsen, als hätten die gepanzerten Arme und die gewaltigen Einhandäxte kein Gewicht, schleuderte er sich auf Alrecht. Dieser parierte jedoch mit einem blitzschnellen Schwerthieb gegen den linken Arm des Chaoskriegers. Es dauerte einen kurzen Moment dann hob es die gewaltige Figur auf und schleuderte sie gegen die Wand. Scheppernd wurden die Panzerplatten zermalmt. Simon zögerte keinen Herzschlag weiter, erhob den Drachenhammer und warf sich von Flammen umhüllt auf den zu Boden gegangenen Chaoskrieger. „Für Khorne! Blut für den Blutgott, Schädel für seinen Thron!“, grollte dieser als er sich erhob. Doch bevor dieser sich auf den nächsten Angriff vorbereiten konnte, donnerte der Drachenhammer gegen seine rechte Flanke. Flammen fraßen die blasse Haut von seinem Gesicht. Gewaltige Kräfte ließen Brustpanzer und Knochen bersten. Schmatzend wurde Fleisch zerdrückt, bevor die magischen Flammen es grillten. Leblos blieb der eingeknickte Krieger liegen. Zur gleichen Zeit hatten sich die Elfen in einem handfesten Getümmel verloren. Hin und wieder glomm ein Zauberspruch auf. Simon wandte sich kurz um, die anderen Chaosanhänger hatten sie fast eingeholt. Plötzlich ein gellender Schrei. Eine gewaltige Figur erhob sich aus der Menge der Kämpfenden. Der gesamte Körper war umgeben von schwarzen Panzerplatten. Die Arme und der Helm waren mit hellem Blut verschmiert. Im nächsten Moment übertönte dessen Stimme den gesamten Kampfeslärm, „Dies sind die Schlachtlämmer Khornes! Keine Slaneshmaden werden unser Blutfest für sich einstreifen! Blut für den Blutgott! Schädel für seine Thorn!“ Die gewaltigen Chaoskrieger, die sich bereits die Hälfte der Elfen niedergemacht hatten, ließen aber von ihren Lämmern und stürzten auf die anderen Verfolger los. Simon schauderte kurz. Diese Krieger waren gewaltiger und monströser als alle anderen Chaoskrieger die Simon kannte. Manfred packte Simon am Arm. Der Paladin wandte sich um. Dem imperialen Handelsmann hatte eine Klinge das Gesicht zerstört. Eine tiefe klaffende Wunde zerstörte dessen Antlitz und Sehkraft. Denn das linke Auge war bereits aus der Höhle ausgelaufen. Nur die leere Hülse saß im Schlund unter der Stirn. „Bei Sigmar! Wir brauchen einen Heilzauber!“, brüllte der Paladin darauf. Lavendala bellte plötzlich neue Befehle, „Wir müssen die Gunst der Stunde nutzen, lauft, lauft! Es ist nicht mehr weit.“ Simon packte Manfred am Arm, gab Thorgrim und Alrecht einen Wink und lief los. Simon war nicht bewusst wie lang sie noch laufen mussten oder was auf sie wartete. Jedoch wusste er dass diese Chaoskrieger gerade ohne größere Anstrengung gut die Hälfte ihrer Einheit abgeschlachtet hatten. Wenn nun eine Armee solcher Krieger sich in Bewegung setzte um Lustria zu erobern, dann würde sicher nicht das Elfenheer sie aufhalten können. Simon prallte auf seinen Vordermann. Er 320 war so in Gedanken gewesen dass er nicht wusste wie weit sie nun gelaufen waren. Jedoch hatte die Reise hier ihr Ende gefunden. Sie traten durch ein dass in das Gemäuer eingelassen war. 321 Kapitel 43 Lustria Simon schloss die Augen und trat durch das Tor. Als er den ersten Fuß auf den weichen Dschungelboden setzte, brachen seine Poren auf und stießen heißen Schweiß aus. Die drückende Hitze hatte ihre Last sofort auf die Ankommenden geworfen. Simon blinzelte, der Schweiß rann ihm in die Augen. Er konnte kurz nichts sehen. Dann die ersten Befehle der Elfen, „Verbindet die Verletzten und passt auf dass keine Tiere ihre Eier in die Wunden legen.“ Simon befestigte den Drachenhammer mit dem Rückengurt und sah sich um. Sie waren in einem Tal und standen wohl in einem zerstörten Tempel. Um sie herum wuchsen Bäume die Hundert Fuß hoch waren. Lianen hingen von den dichten Baumkronen herab. Schlangen wälzten ihre geschmeidigen Körper über die warmen Steine. Simon lauschte, vor seinen Ohren öffnete sich eine gewaltige Geräuschkulisse. Neben dem Ächzen und Stöhnen der Verletzten zwitscherten Vögel, kreischten Echsenbestien und wuselten Kleintiere durchs Unterholz. „Wo sind wir?“, fragte Simon Lavendala. Diese wandte sich um, gab ihm einen vernichtenden Blick und antwortete kalt, „Wir sind nun auf Lustria. Doch ich habe andere Sorgen als Euch dümmliche Fragen zu beantworten. Wir können nicht alle Wunden mit Magie heilen. Wir sind keine Heilmagier und die, die wir mithatten starben bei dem Überfall der Chaosanhänger.“ Verdammt, dachte Simon, welch böse Schicksalsfügung. Simon horchte auf. Die Geräuschkulisse war verschwunden. Es war plötzlich totenstill. „Bei Sigmar, was ist los!“, rief er aus. Lavendala hob ebenfalls den Kopf. Sie schüttelte ihn kurz, „Packt zusammen. Wir müssen aufbrechen!“ Simon sah Manfred ins Gesicht. Es war bereits von Dutzenden kleinen geflügelten Bestien umgeben. Wir müssen tatsächlich weiter, schnell, dachte Simon. Er packte den imperialen Handelsmann am Arm, hob diesen hinter seinen Kopf und begann ihn zu tragen. Während zuvor der Schweiß aus seinen Poren gestoßen wurde, sprudelte er nun. Das zusätzliche Gewicht, die Füße die schmatzend in den schlammigen Dschungelboden einsanken und die drückende Hitze saugten die Kraft aus ihm heraus. Der Paladin ächzte laut. „Warte, Paladin!“, rief eine Stimme hilfsbereit. Alrecht gesellte sich zu dem Rittersmann und packte Manfreds zweite Hand um Simon beim tragen zu helfen. „Dieser vermaledeite Boden! Er scheint das Aroma aus unseren Stiefeln lutschen zu wollen.“, grummelte Thorgrim. Das Kettenhemd des Zwerges war blutgetränkt. „Was ist geschehen Thorgrim? Seid Ihr verletzt?“, keuchte Simon. Der Zwerg schüttelte nur den Kopf, „Aber der Chaoskrieger schon.“ Er grunzte und spuckte einen Schleimbatzen aus. „Ihre Gedärme stinken nicht wie die der Orks“, merkte er an. Es trat Stille ein. Simon starrte auf seine Füße und versuchte sich durch das Bild des Bodens und seiner Füße abzulenken. Es gefiel ihm, wie seine Füße sich schmatzend aus dem Boden hoben, kurz auf dem braunen Boden platschten und erneut versunken. „Wieso marschieren wir auf Sumpfboden?“, bellte Thorgrim Lavendala zu. Dieser schüttelte nur den Kopf. Einer der Elfenmagier trat an sie heran. „Seid gegrüßt, mein Name ist Feonalis. Ich habe Euch kämpfen sehen. Euch Alle. Ihr habt Euch meinen Respekt verdient.“ Simon nickte kurz, „Mein Name ist Paladin Simon Freigreif. Das ist Hauptmann Alrecht und Thorgrim. Der Verletzte ist Kommandant Manfred. Ich glaube jedoch nicht dass er Euch hören 322 kann.“ Alrecht starrte den Verletzten kurz an. „Die Pupille seines rechten Auges ist weiß!“, ächzte er erschrocken. Simon schüttelte den Kopf, „Kann den niemand etwas tun?“ Feonalis nickte kurz, „Nun, sehen wir was ich tun kann.“ Er griff in seinen Beutel und holte eine cremige grüne Paste heraus. Er verteilte sich gleichmäßig über Manfreds Wunden und verband ihm die blutige Augenhöhle mit einem dünnen Stoffstreifen. „Lavendala wies uns an zuerst die Elfen zu versorgen. Doch Euer Freund kann nicht warten.“, fügte der Elfenzauberer noch an. Simon und Alrecht warfen sich fragende Blicke zu. Hatte sie das absichtlich getan, oder war ihr nicht bewusst in welcher Verfassung sich Manfred befand? Thorgrim krächzte und warf erneut eine Schleimkugel aus, „Verdammt, was ist los mit der Elfe? Ich glaube sie nimmt dem Paladin den Tod ihrer Schwester sehr übel.“ Alrecht wagte es nicht auf diese Vermutung zu antworten. Simon schwieg auch, doch gab er der Elfe einen bösartigen Blick. „Um auf Eure Frage von vorhin zurückzukommen, es ist wichtig das wir einen Weg wählen den Verfolger nicht schnell aufspüren können.“, schleuderte Feonalis in die gefährliche Stille. „Wisst Ihr wohin wir marschieren?“, fragte Simon weiter. Der Elfenmagier nickte. Verdammt, dachte Simon, sein Gewand war makellos sauber und sein Gesicht zeigte nicht den geringsten Schweißtropfen. „Wir marschieren nach Xlanhuapec. Das Tor, durch welches wir geschritten sind, war nahe einer anderen Urvolkstadt. Tlax wurde sie genannt. Doch dieses Urvolk ist schon lange verschwunden. Selbst die Elfen wissen nur wenig über sie.“, antwortete der saubere Elf. Simon setzte sich keuchend nieder. Die Elfen, die eine gute Vorhut bildeten, hatten bereits ein Feuer entfacht und einfache Notbehelfe als Unterkünfte darum herum errichtet. Simon setzte sich vor eines der der Holzgebilde und wischte sich über die Stirn. Die Handschuhe des Rüstzeugs kratzten und statt den Schweiß zu verwischen, ebneten sie nur neue Rinnsäle zu seinen Augen. Es brannte kurz, gleich darauf schwemmten Tränen den Schweiß aus den Augen. „Wir brauchen Wasser.“, krächzte Alrecht. Das Gesicht des Söldners war gerötet. „Hoffentlich nur die Erschöpfung.“, flehte Simon leise zu Sigmar. „Das Klima ist lebensfeindlich. Wir sollen wir hier kämpfen?“, jammerte Manfred. Simon wandte sich zu ihm um. Er hatte geglaubt der Handelsmann wäre noch bewusstlos. Doch er sah aus als würde er sich besser fühlen als Simon. „Kein Wunder, immerhin haben wir ihn die ganze Zeit getragen.“, antwortete Alrecht Simon. Simons säuerlicher Gesichtsausdruck verschwand, „Haben wir schon Wasser?“ Feonalis gesellte sich zu den Menschen. Es war noch immer kein Schweißfleck zu sehen. Verdammt, dachte Simon. „Haben wir Wasser Feonalis?“, fragte der Söldner unvermittelt. Der Elfenmagier nickte, „Ja, es wird bereits ausgekocht.“ „Toll, warmes Wasser. Mir war schon kalt um die Knöchel.“, antwortete Manfred. Der Zwerg schüttelte den Kopf, „Ihr könnt natürlich auch das brackige Wasser trinken. Doch es würde mich wundern wenn ihr davon nicht Fieber oder wenigstens braune Hosen bekommt.“ Erschüttert sah der Handelsmann den Zwerg an. Simon lächelte. Alrecht zog sein Schwert und ein Tuch aus seinem Gepäck. Er spuckte auf die Klinge und begann diese mit dem Tuch auf dem Schwert zu verteilen. Danach polierte er bis die Waffe im Feuerschein aufblitzte. „Habt Ihr Waffenöl im Gepäck?“, fragte der Söldnerhauptmann den Elfenmagier. Dieser 323 schüttelte den Kopf, „Doch fragt einen der Schwertmeister.“ Alrecht stand auf. Simon sah dem Söldner kurz hinterher. Der Ritter zog die Handschuhe aus und öffnete die Armschellen. Unter den aufgewärmten Rüstungsteilen hatte sich Schweiß gesammelt. Die Haut war gerötet und juckte, stellte der Paladin für sich fest. Außerdem musste ihn eines von diesen geflügelten Rieseninsekten gestochen haben. Sein Nacken war gewölbt und strahlte einen ständigen Juckreiz aus. Es war unmöglich diesem Bedürfnis nicht nachzukommen. Der Paladin packte seine Sachen und verschwand in einem der Holzschlafplätze. Er legte sich hin, starte kurz das helle saftige Holz an und schlief ein. „Verdammt!“ Ein gellender Schrei weckte Thorgrim. Der Zwerg stand auf, packte seine Waffen und verlies die hölzerne Unterkunft. Alrecht stand vor Simons Schlafplatz und versuchte dessen schlaffen Körper wachzurütteln. „Was ist geschehen?“, brummte Thorgrim. Alrecht schüttelte nur den Kopf. Die übrigen Menschen, die sich um Simon versammelt hatten, blieben stumm. Nur Herold gab eine Antwort, „Er scheint Fieber zu haben.“ Lavendala gesellte sich zu den Menschen. Sie warf Simon einen finsteren Blick zu, „Er hält uns auf. Lasst ihn hier, wir haben keine Zeit ihn mitzuschleppen.“ Thorgrims Brust schwoll an, „Was fällt Euch ein, Elfe!? Wir schleppen Eure schwächlichen Kameraden bis hier her, aber den stärksten Kämpfer in unserer Gesellschaft wollt Ihr zum Sterben zurücklassen? Eure Schwester war nicht mehr sie! Seht es ein, es war die einzig richtige Entscheidung sie sofort zu töten!“ „Aber es war meine Pflicht!“, verriet sie. „Nun gut, wer ihn dabei haben will, der soll ihn auch tragen.“ Alrecht winkte seine zehn verbliebenen Leibwachen heran. Diese wechselten sich nun mit dem Tragen ab. Feonalis schüttete nur den Kopf. „Das ist das Verhalten einer Elfe ihres Ranges.“, verriet er Alrecht. Der Söldnerhauptmann nickte stumm. Thorgrim fluchte, „Schwächliche blasse Schwurbrecher!“ Darauf packte er Simons rechtes Bein und half beim Tragen. Herold stierte die Elfenmagierin wütend an. Der Paladin war ihm zivil keine Träne wert, doch im Krieg war er einer der wichtigsten Mitstreiter. „Ihr geht äußerst töricht mit Euren Verbündeten um!“, gellte Thorgrims Stimme plötzlich durch die Reihen der Elfen. Er fluchte erneut und packte Simons linkes Bein. Simon musste von vier Trägern durch das Unterholz gehievt werden. Einen Körper zu tragen ist keine leichte Aufgabe. So hat er doch keine Tragehacken, noch schmiegt er sich um die zupackenden Hände. Der kraftlose Körper war in der Rüstung schwer, er ließ die Träger tief in den sumpfigen Boden einsinken. Erschöpft und ohne Pause wechselten sich die Männer wortlos ab. Auch Manfred, Herold und Alrecht hatten sich bereits als Träger eingeordnet. Plötzlich öffnete sich die Einheit der Schwertmeister vor den Menschen. Eine wutentbrannte Meistermagierin baute sich vor dem Zwerg auf. Die zierliche Figur verbreitete durch ihre Eleganz und der entschlossenen Maske, die ihr Gesicht aufgesetzt hatte, Autorität. Der Zwerg spuckte ihr vor die Füße, „Ich habe Elfen nie getraut. Ihr seid ein guter Grund dafür.“ Alrecht schauderte. Der Zwerg hatte seinen Kopf in den Nacken gelegt um der Magierin ins 324 Gesicht sehen zu können. Doch die tiefe brummige Stimme des Zwerges fuhr ihm durch Mark und Bein. Es war als würde diese Stimme seinen ganzen Körper in Vibration versetzen. Er fühlte den lodernden Zwergenzorn in seiner Magengrube. Gleich darauf wurde sein Blut schneller. Er hörte das Rauschen in seinen Ohren. Neue Kraft fuhr ihm in die Glieder. Im nächsten Moment positionierten sich links und rechts neben Lavendala zwei der Schwertmeister. Das Gesicht des Zwergs verwandelte sich zu einem aus Stein gehauenen Abscheu. Alrecht gab den Träger ein Zeichen. Sie setzten Simon ab. Alrecht stellte sich rechts neben Thorgrim, legte seine rechte Hand auf dessen Schulter und seine linke auf den Griff seines Schwertes. „Lasst sie büßen! Lasst die Chaosketzer bluten! Sie sollen leiden wie sie uns leiden ließen!“, brüllte Simon. Er fuchtelte mit den Armen in der Luft wirr herum. „Er hat recht.“, stellte Lavendala ruhig fest. Auf einen kurzen Wink mit der linken Hand tauchten die Schwertmeister in ihre Einheit ein. „Gehen wir. Wir sind morgen dort“, fügte sie dazu und ging. Alrecht lag schwitzend in seiner Unterkunft. Es hatte bei dem Sonnenuntergang langsam zu tröpfeln begonnen. Er kratzte sich am Hinterkopf. Seit diesem waren bereits drei Stunden vergangen und in der Zwischenzeit hatte es zu regnen begonnen. Doch kein gewöhnlicher Regen. Kein Regen den man im Imperium kennt. Das Wasser würde hier hinuntergekübelt. So brauchten zwar kein Lagerfeuer um Tiere abzuhalten, doch still in einem stinkenden Holzverschlag zu kauern, die triefenden Ärmel ausringend, auszuharren gefiel dem Söldner trotzdem nicht. Er schloss die Augen. Doch der Söldner genoss auch das Klangabenteuer Regen im Dschungel. Ein jedes satte Platschen, ein jedes Knacken der Blätter die unter der Last des Wassers einknickten und das sanfte Rauschen des Bach der sich neben dem Lager gebildet hatte. Alrecht schob die nassen Kleider, die waffenfeindlichen Umstände und seinen Hunger beiseite. Er genoss nur diese Klänge und versank in einen ruhigen Döszustand. Donnernd riss ein gewaltiger Schlag gegen seine Unterkunft Alrecht aus dem Schlaf. Gewaltige Wassermaßen hatten rauschend Besitz von seinem Körper ergriffen. Er spürte die braune Gischt gegen sein Gesicht peitschen. Der Dschungelboden hatte dem Wasser eine eigene Tönung gegeben. Fluchend jappste der Söldner nach Luft. „Simon! Thorgrim!“, blubberte Alrecht heraus. Die Rüstung lies ihn immer wieder versinken. Grollend schnappte er nach einem Baumstamm. Er bekam einen zu fassen, versuchte sich um den Stamm zu wickeln, rutschte jedoch immer wieder ab und versank. Panische Angst ergriff den Söldner. Ungeschickt fummelte er an den Riemen seiner Rüstung. Verdammt, verdammt, verdammt! Er spürte wie der Atemreflex sich immer weiter in sein Bewusstsein boxte. Bei Sigmar gib mir Kraft, betete der Hauptmann. Der Söldner riss die Augen auf. Er versuchte zu erkennen wo an den Riemen seine Hände zurzeit abglitten. Er fluchte, er bettete er unterdückte das Atmen. Doch seine Augen versagten ihm die Hilfe. Die dunkle sumpfige Flüssigkeit gab ihm kein Bild preis. Dann plötzlich, als würden kleine geschickte Hände seine unterstützen, sprangen die Riemen auf. Alrecht schluckte und versuchte mit kräftigen Beintritten und Armschwingen wieder an die Oberfläche zu kommen. Jappsend erreichte er die von braunem Schaum gekrönte Überfläche. Seine Lungen füllten sich Wasser. Das dreckige Wasser brannte in seinen Augen. Sie tränten etwas und die spärlich gesäten 325 Mondstrahlen ließen ihn seine Umwelt nur äußerst schemenhaft erahnen. Alrecht keuchte und versuchte erneut zu schreien. Doch seine Stimme ging im gewaltigen Getöse seiner Umwelt unter. Er war absolut hilflos. Plötzlich ein explosiver Schmerz. Alrecht war mit voller wucht gegen einen der Baumstämme geknallt. Schreiend, fluchend tauchte er wieder ab. Doch sein Wille war stärker. Mit letzter Kraft kämpfte er sich an die Oberfläche zurück. Krachend prallte sein Schädel erneut gegen Baumstamm aus Granit. Darauf verlief sich Alrechts Welt in tiefem Schwarz. Simon öffnete die Augen. Was war passiert, fragte er sich selbst. Das letzte woran er sich erinnern konnte war das Lager und sein Schlafplatz. Möglicherweise Fieber, schnellte es dem Ritter durch den Kopf. Reflexartig legte er seine Hand auf die Stirn um die Temperatur zu prüfen. Erst jetzt fiel ihm auf dass er sich nicht mehr in seinem Rüstzeug befand. Aber nun bemerkte er die schmerzenden Flecken die sich auf seinem ganzen Körper verteilt hatten. Er strich mit seiner Hand darüber, die warmen und geschwollenen Stellen zeugten von einigen kräftigen Zusammenstößen. “Was ist geschehen?“, fragte der Paladin laut, „Was ist geschehen!?“ Simon betrachtet jede Kleinigkeit seines Zimmers. Es war ein niedriges Zimmer inmitten grober Steinwände. Die Ziegelstücke waren so hoch wie Simon. Staunend versuchte der Paladin von seinem Steinbett aufzustehen. Doch seine Beine versagten ihm den Dienst und er knickte um. Mit einem dumpfen Schlag klatschte seine nackte Haut auf den kühlen Stein auf. Simon überlegte wie lang er wohl schon dagelegen war. Wieso versagten ihm seine Muskeln den Dienst? Wieso war er alleine hier? Wo war der Drachenhammer? Seine Stimme versagte ihm. Stumm krächzte er nur, „Wo …“ Darauf schlief er wieder ein. Herold stand stumm vor dem Eingang des Verlieses. Er kratzte sich kurz am Kopf. War es denn tatsächlich ein Verlies? Wer oder was hatte sie gerettet? Als der Inquisitor zu sich kam lag er mit dem Zwerg, dem alten Söldnerhauptmann und der Elfenmagierin in Decken gehüllt am Boden. Ihre Waffen waren fein säuberlich auf einem improvisierten Waffenständer aufgeschlichtet. Der Inquisitor betrachtete die Klinge des Söldners genau. Er lächelte als er den kühlen Elfenstahl betrachtete. Das Narbengewebe in seinem Gesicht brannte dabei fürchterlich. Der Menschenjäger biss fest auf seine Zähne. Die ständigen Schmerzen konnten einen Menschen wahnsinnig machen. Besonders wenn man diese Aggressionen nicht ausleben durfte, dachte Herold. Er setzte sich wieder neben die Elfe. Sie war wunderschön. Er hatte dies nicht erst heute bemerkt. Ihre blasse Haut wirkte majestätisch. Die langen Glieder die sich zu einer vollkommen Einheit mit dem Torso verbanden. Die apfelgroßen Brüste die durch die klebende nasse Robe aussahen als wären sie nicht mehr verdeckt machten den Inquisitor wahnsinnig. Doch am meisten war es ihr Haar, das Herold dieses brennende Gefühl der Begierde ins Gehirn hämmerte. Er sah die durch das Wasser verklebten Haare auf dem makellosen Gesicht liegen und eben diese kleine Unvollkommenheit, dieses ganz spezielle Unperfekte, war so reizvoll. Der Herold hob seine Hand. Er konnte sich nicht mehr beherrschen. Es war nicht sein Wille der sein Handeln steuerte, es waren niedere Triebe. Geschickt fingerte er mit der rechten Hand unter der Robe hindurch. Ein schmutziges Lächeln 326 zeigte sich auf dem überwucherten Narbengesicht. Die Bluse sollte doch auch keine Schwierigkeit machen, lachte er in sich hinein. Gleichzeitig wühlte seine rechte Hand sich bei ihren Beinen hindurch zu ihren Schenkeln. Die bebende Erregung, der ekstatische Augenblick dieses Geschöpf zu besitzen war für ihn ein nicht gekanntes Vergnügen. Er schob die lange Robe immer weitre hinauf um seine linke Hand nicht von ihrer Brust nehmen zu müssen. Er fluchte kurz über seine Ungeschicktheit, denn er war noch immer nicht durch die Bluse zu ihrer seidigen Haut vorgekommen. Doch dafür tastete sich seine rechte Hand gerade an der Innenseite ihres rechten Knies vorbei. Herold schloss die Augen. „Mensch, das war eine schlechte Entscheidung.“, grollte Lavendalas beinah gelassene Stimme. Der Inquisitor riss seine Augen überrascht auf. Als er in ihre Augen starrte erstarben jegliche Begierde und jegliche Leidenschaft. Diese uralten Augen stierten ihn voller Hass, voller Abscheu und voller Ekel an. Herold schrumpfte zusammen. Plötzlich sah er diese Elfe mit anderen Augen. Sie war kein beinah makelloses Geschöpf das es zu besitzen galt, sie war plötzlich die gebieterische Großmutter die mit tobender Wut über ein gestohlenes Geldstück aufbrauste. Noch bevor der Inquisitor blinzeln konnte hob die Magierin ihre linke Hand. Ihr ganzer glomm kurz in einem hellen blauen Licht auf. Gleich darauf wurde der Inquisitor durch die Luft geschleudert. Krachend prallte sein Leib gegen die Wand. „Mensch, das war tatsächlich eine schlechte Entscheidung!“, brüllte die Magierin nun. Schlagend, peitschend und hasserfüllt intonierte sie weiter, „Bist du Mensch schon geschändet worden!“ Herold war sich bewusst dass er nun wohl sterben musste. Seine einzige Chance war es sich eine Waffe zu greifen und die Elfe im Nahkampf zu töten bevor sie ihm gefährlich werden konnte. Mit gewaltiger Kraft hechtete der Inquisitor zum Waffenständer. Mit katzenartiger Geschwindigkeit zog er Alrechts Schwert und richtete es auf Lavendala. „Ihr wollt mich mit dem Schwert meiner Schwester richten?“, flüsterte die Magierin. Herold lies die Waffe fallen. Er wusste nicht ob es ein Zauberspruch war oder ob es einfach dieser überlegene Frageton ihrer Stimme, doch er wusste dass es nun zu Ende gehen würde. Sie malte einen kleinen Kreis mit ihrer linken Hand worauf Herold abhob in der Luft herumwirbelte und mit dem Rücken auf dem Boden aufknallte. Der Inquisitor krümmte sich vor Schmerz. Nie würde er um sein Leben betteln, nie, das hatte er sich schon lange vor dieser Reise geschworen. Doch er hätte nie gedacht dass sein Ende durch eine Elfe kommen würde. „Stopp!“, bellte Alrecht. Die Elfe schenkte ihm einen hasserfüllten Blick. Der Söldnerhauptmann ging auf den Inquisitor zu, holte aus und verpasste dem andere Menschen einen gewaltigen Kinnhaken. Bewusstlos kippte dieser zur Seite um. Alrecht schüttelte die schmerzende Hand aus und kommentierte knapp, „Ich habe fürchterliche Kopfschmerzen. Tötet Ihn leise. Bitte.“ Die Elfe atmete tief ein und aus. „Warum hast du die Elfe aufgehalten, gerade wenn sie das erste Kluge tun will?“, grunzte Thorgrim. Die Elfe kniff kurz die Augen zusammen, „Nein. Ich darf ihn nicht töten. Nicht bevor wir nicht wissen wo wir sind und wer unsere Gastgeber sind.“ Der Söldner und der Zwerg nickten in stummem Einverständnis. Mit einer letzten Handbewegung schleuderte die Zauberin Herold ein weiteres Mal gegen die Wand. 327 Feste Hände packten Simons Leib und hievten ihn auf den steinernen Bettsockel zurück. Wer es auch war, er musste viel Kraft haben und feste Handschuhe aus Echsenleder tragen, dachte Simon. Der Paladin öffnete die Augen und erschrak. Eine Echsenbestie starrte ihn gefühllos an. Es war eine hünenhafte Kreatur. Sie hatte menschenähnliche Form doch war sie gut einen Kopf größer als Simon. Unter den dicken blaugrünen Schuppen zeichneten sich gewaltige Muskeln ab. Die Bestie öffnete kurz ihr Maul und gab einen zischenden Laut von sich. Dabei blitzten ihre unzähligen scharfen Zähne auf. Simon lief ein kalter Schauer über den Rücken. Unbewaffnet, nackt und ohne Kraft in den Muskeln lag er in den Armen einer riesigen Echse mit scharfen Zähnen. Im nächsten Moment flammte Simons Hass auf. Wie viele Menschen wären unnütz gestorben wenn diese Echse ihn nun fraß? Wie viel Leid musste Simon ertragen nur um als Wochenration in einem Magen zu verrotten? Wie viel Freunde sollte er nicht beschützen können? Simon hob eine Hand und verpasste der Kreatur einen Fausthieb. Er gab alles, er nutzte einen jeden Tropfen Adrenalin der in seinen Adern zirkulierte nur für dieses Fausthieb. Er spürte wie er bereits wieder schwach wurde, doch diesen Schlag, diese einzige Hoffnung musste er gut anbringen. Die Faust schlug hart auf der Schnauze des Untiers auf. Das riesige Wesen knurrte kurz aber reagierte sonst nicht. Geschockt packte Simon seine schmerzende Faust mit der anderen Hand. „Tut das nicht. Saurus nicht böse.“, zischte jemand in einem schrecklichen bretonischem Akzent. „Wer seid ihr, zeigt Euch.“, knurrte Simon wütender als er sich geben durfte. „Verzeihung. Mein Name Tzenopochetl.“, krächzte die kleine Echsenperson mühevoll hervor. Simon schauderte erneut als er seinen Gesprächspartner sah. Eine kleinere Echsenbestie verbeugte sich vor Simon. Sie sah aus wie die Miniaturausgabe des größeren Untiers den Ritter noch immer hielt. Doch die Lederhaut besaß einen braunrötlichen Farbton und die Schnauze war etwas kürzer. Simons Kräfte schossen aus seinen Gliedern. Die kleinere Echsenbestie zischte, knackste und krächzte etwas der größeren zu. Diese legte Simon auf den Stein. Dann verschwamm Simons Umwelt erneut. Alrecht setzte sich auf den harten Boden. Sein Kopf schmerzte fürchterlich und das Kinn des Inquisitors war auch härter als er erwartet hätte. Der Söldner betastete mit seiner rechten Hand seinen Schädel. Seine Finger legten sich erst auf eine dann auf eine zweite schmerzende Beule. Der Söldner atmete tief ein und strich sich über sein Gesicht. Ihm war ein Bart gewachsen, doch wie sollte er sich hier auch rasieren? Ein seltsames Knarren erfüllte den Raum. Die schwere Holztür wurde aufgedrückt. Eine gewaltige Erscheinung betrat den Raum. Durch das helle Sonnenlicht geblendet, konnte Alrecht nicht erkennen. Hinter der großen Person trat eine weitere hervor. Sie war deutlich kleiner. Krächzend begann sie zu sprechen, „Ihr seid Gäste. Essen ist für euch angerichtet folgt mir.“ Überrascht rieb sich der Söldner die Augen. Er konnte nun langsam erkennen wie die zwei aussahen. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Es waren Echsen! Die große starrte kalt ins Leere, hielt aber in einer ihrer gewaltigen Hände eine Bronzesichel. Der Söldner konnte sich einen schnellen Blick zu seinem Schwert nicht verkneifen. Nun stierte 328 ihn die Echsenkreatur wachsam an. Kalter Schweiß trieb aus Alrechts Poren. Die Elfe antwortete gelassen, „Wartet, wir müssen uns fertig machen.“ Die kleine Echse krächzte die große an. Geschmeidig spielten die Muskeln unter der Lederhaut des großen Echsenmenschen als er sich umwandte. Nun konnte Alrecht bereits Details erkennen. Auf dem Kopf des kleineren Echsenwesens prangte ein roter Kamm. Ihr gesamter Körper war in einem rötlichen Braun gehalten. Die runden schwarzen Augen ließen keine Annahme über die Blickrichtung der Kreatur zu. „Bevor Ihr geht, würdet Ihr uns die Höfflichkeit gewähren uns Euren Namen kund zu tun?“, fragte der Zwerg gewohnt spöttisch. Die kleine Echse verbeugte sich erneut. Die Federn und die zwei Bronzedolche an seinem Lendenschurz klapperten dabei. „Verzeiht, mein Name Tzenopochetl. Folgt mir bitte.“ Thorgrim rümpfte die Nase. Die düsteren Steingänge dieses Gebäudekomplexes vermittelten ihm zwar ein heimisches Gefühl, doch konnte er sich mit den Gastgebern nicht so einfach abfinden. Die seltsamen Echsenwesen waren überall. Der Darwi hob den Kopf. Die Gänge waren hoch und das Gestein alt. Es war uralt, es war älter als das Gestein der Zwergenfestungen, stellte der Zwerg überrascht fest. Der Zwerg konnte nicht genau festmachen woher er dies wusste, aber er wusste es. Sie verließen das alte Gebäude durch ein breites Tor. Mindestens zwanzig Mann konnten hier bequem nebeneinander durchmarschieren. Das helle Sonnenlicht stach Thorgrim in die Augen. Alles verschwand für kurze Zeit hinter einen hellen Vorhang. Langsam zogen sich die Pupillen wieder zusammen und das Bild wurde schärfer. Der Zwerg atmete tief ein. Sie waren an der Spitze einer gewaltigen Tempelpyramide. Neben dem Eingang standen vier gewaltige Echsenkrieger. Sie waren gut einen Kopf größer als Simon. Ihre muskulösen Körper verbargen sie hinter Rüstungen aus einem weißen spröden Material. Überrascht stellte Thorgrim fest dass es Knochen waren. In den Händen hielten sie Hellebarden. Die Klingen der Waffen waren aus minderwertiger Bronze, grinste der Zwerg in sich hinein. Auch wenn er einen gewissen Respekt vor den Gestalten nicht leugnen konnte. Dann ließ der Zwergenkrieger seinen Blick die lange Treppe hinunter gleiten. Es mussten um die Tausend Stufen sein. „Verdammte hohe Stufen.“, murmelte er grantig und sah kurz auf seine kurzen Beine. Stoßartig stieß der Zwerg die Luft aus seiner Lunge. Es verschlug ihm die Stimme als er sah welche Maßen sich vor dem Tempel formiert hatten. Eine gewaltige Streitmacht der Echsen reihte sich Glied für Glied hintereinander an. Die großen Echsenkrieger versammelten sich in großen Truppenverbänden. Doch kein Regiment sah gleich aus. Ein jedes trug ihre eigene Farbe. Doch nicht die Uniform unterschied die Krieger farblich voneinander, es war ihre Haut. Die kleine Echse hüpfte einige Stufen hinab, wandte sich um und krächzte, „Folgt mir. Essen wartet unten.“ „Ob wir das Essen sind?“, flüsterte Alrecht Thorgrim zu. Der Zwerg sah den Söldner kurz an. Dem Musketenschützen war sofort klar dass dies wohl kein Scherz gewesen war. Der Zwerg begann die Stiegen hinab zu klettern. Thorgrim starrte Alrecht wütend an. Der Musketenschütze wusste dass der Söldner sich das Lachen nur knapp verkneifen konnte. Simon erwachte. Sein Kopf schmerzte. „Es stinkt fürchterlich.“, murmelte der Ritter benommen. Dann öffnete er die Augen endgültig und sah sich an. Sein gesamter Körper war mit grünlichem Schlick bedeckt. Es schüttelte den Paladin. Er stank so fürchterlich! Brechreiz stieg in dem Ritter hoch. Gleichzeitig meldete sich der beleidigte Magen und knurrte 329 hungrig. Simon wusste nicht was er als erstes tun sollte, sich in der Ecke erbrechen oder essen was er als fand. Er entschied sich dafür keins von beidem zu tun und versuchte erneut aufzustehen. Da er wusste wie es letztes Mal ausging, versuchte er es dieses Mal behutsamer. Er lies als erstes den linken dann den rechten Fuß vom Sockel hinunter gleiten und versuchte nun sein Gewicht auf diese zu verlagern. Überrascht richtete sich Simon auf. Er fühlte sich gesund, sein ganzer Körper strotzte vor Kraft. „Wer und wie hatten sie das getan?“, fragte der Ritter den leeren Raum. Er sah sich in dem steinernen Raum um. Auf dem Boden stand eine große Schale mit Wasser. Der Ritter hob die Schale an den Mund und leerte sich gierig den Inhalt die Kehle herab. Als er nicht mehr trinken konnte, wusch er sich mit dem Rest so gut er konnte. Es lag Gewand neben dem Sockel. Es war nicht seins, aber besser fremdes Gewand am Leib als gar keins, dachte er. So verließ er in Lumpen den Raum. Gleißendes Licht blendete ihn. Wo bin ich, fragte er sich. Simon befand sich in einem steinernen Gang. Nicht weit von ihm endete dieser in einem breiten Portal. Es musste Vormittag sein, dachte er, sonst würde sie nicht so warm in diesem Winkel hereinscheinen. „Wartet!“, brüllte der Paladin als er zu laufen begann. Überrascht wie schnell und einfach er sich bewegte, bemerkte er nicht die Echsen die das Portal bewachten. Bösartig knurrend stellten sich zwei in Simons Weg. Der Ritter schreckte auf, duckte sich und hob die Faust zum Schlag. Krächzlaute erfüllten in einem kehligen Befehlston Simons Ohren. Simons Muskeln zuckten krampfartig als er sich zur Seite warf. Er spürte den Luftzug der Bronzehellebarde. Schreiend stieg er auf den zu Boden gegangenen Hellebardenstiel und hielt die Echse so davon ab die Waffe erneut zu heben. Brüllend ließ diese ihre Waffe los und stieß mit dem Kopf auf Simon zu. Der Geifer spritzte der Echse zwischen den scharfen Zähnen hervor. Simon lies sich zurück kippen und seinen rechten Ellbogen hervorschnellen. Er spürte den stinkenden Atem im Gesicht, doch bevor die Bestie Fleisch aus seinem Gesicht reißen konnte traf sie Simons Ellbogen auf der Unterseite ihrer Schnauze. Stumm steckte das Vieh den Schlag ein und verpasste dem überraschten Paladin einen Faustschlag. Sterne spritzten von links nach rechts. Simon verlor das Gleichgewicht und polterte auf seinen Rücken. Die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst. Jappsend versuchte er zu atmen, vermochte es aber nicht gleich. Als er wieder Luft bekam, versuchte er sich aufzurichten. In diesem Moment packten ihn starke Arme von hinten und hoben ihn auf. Simons Beine zappelten in der Luft. „Stopp!“, brüllte eine Stimme. Danach verharrten die Echsen in ihrer Position, ließen Simon jedoch nicht los. Tzenopochetl lief die großen Stufen hinauf. Er sah Simon kurz an, „Bitte, nicht gewaltsam sein. Ich erkläre Euch alles aber Ihr dürft nicht gewaltsam sein.“ Simons Gesicht pulsierte. Unter der rot geschwollenen Wange pochte ein bekannter Schmerz. Simon spuckte aus. Blut, ich muss mir wohl auf die Zunge gebissen haben, dachte Simon. Er nickte. Tzenopochetl nickte den Echsen zu. Langsam wurde er wieder zu Boden gelassen. Wortlos hoben die Echsen ihre Waffen auf und bezogen erneut Stellung. „Simon! Was war los?“, fragte Alrecht in einem persönlichem Tonfall. Der Paladin sah den Söldnerhauptmann kurz an und umarmte ihn. Simon konnte sich diese gewaltige Gefühlsdusselei 330 nicht erklären, doch er war froh dass einige seiner Kameraden noch lebten. Er legte seinen Kopf an Alrechts linkes Ohr und flüsterte, „Wenn wir die Echsen überraschen können wir die Wächter überwältigen.“ Alrecht lachte und klopfte Simon auf die Schulter. Er wandte sich um und deutete auf die Heerschar die sich vor dem Tempel versammelte. Simon keuchte, er lies seinen Blick über die gewaltige Anzahl an Echsen schweifen. Erschüttert ballte er die Fäuste, „Tzenopochetl, bitte erklärt mir was da vor sich geht.“ Die kleine Echse nickte, „Dieses Volk, ihre Städte und ihre Herrscher dienen nur einem Zweck. Wir sind die Wächter dieser Welt und halten sie im Sinne der Alten im Gleichgewicht.“ Simon zog seine rechte Augenbraue hoch, „Wer sind diese Alten?“ „Die Alten sind die ersten Götter, die ersten Gottheiten die hier Leben geschaffen und verwaltet haben. Sie haben uns und auch Euer Volk geschaffen. Doch mit dem Einfall des Chaos sind sie verschwunden.“ Simon nickte. Diese Echse wusste viel, sie wusste mehr als Simon ihr zugetraut hatte. Woher sollte sie sonst das Chaos kennen oder seine Sprache? Simon wollte mehr wissen, „Weshalb habt Ihr uns gerettet?“ Die Echse krächzte kurz, „Die Alten haben uns Anweisungen und Befehle dagelassen. Sie sind auf Tafeln vermerkt. Diese Prophezeiungen haben von Euch und Eurer Gruppe berichtet und uns angewiesen Euere Gruppe zu retten.“ „Wo sind die anderen Kämpfer?“, fragte Simon. „Von ihnen war keine Rede in den Prophezeiungen, sie sind tot.“, antwortete Tzenopochetl. „Wieso? Ihr habt uns retten können, eure Männer hätten sie retten können!“, in Simon stieg Zorn hoch. Wieso hatten diese Echsen nicht alle gerettet. Es durfte doch kein Problem gewesen sein sie zu retten, da hätten ein paar mehr Männer keine Umstände gemacht. Insbesondere wenn man deren gewaltige Anzahl berücksichtigte. Simon ließ seinen Blick über die ruhig verharrenden Echsen vor dem Tempel schweifen. Tzenopochetl antwortete ruhig, „Die Alten sahen es nicht vor. Es macht keinen Unterschied ob sie leben oder sterben, warum sollten wir ihnen also helfen. „Wo sind meine Waffen?“ Tzenopochetl sah den Menschen kurz an, „Das Schwert liegt für Euch bereit. Doch wer den Zwergenhammer in die Schlacht trägt ist noch nicht sicher. Die Prophezeiung spricht von dem mächtigsten Krieger. Ihr müsst Euch mit einem der unsrigen messen wenn Ihr ihn haben wollt. Der Kampf ist vorbereitet, falls ihr kämpfen möchtet.“ Simon ballte die Fäuste, „Führt mich zu meinem Rüstzeug und dann