Fachpraktische Prüfung im Grundfach Turnen

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Fachpraktische Prüfung im Grundfach Turnen – Bachelor/Master im
Studienmodell 2002
Die fachpraktische Prüfung im Grundfach Turnen für den Studiengang Bachelor besteht aus folgenden
Teilen:
A.
B.
Sportmotorischer Leistungsnachweis (Praxis 50%, d.h. individueller Bereich 25%, kooperativer
Bereich 25%)
Kognitiver Leistungsnachweis (Klausur 50%)
Die fachpraktische Prüfung gilt als bestanden, wenn in
mindestens die Note „ausreichend“ erreicht wird.
allen Prüfungsteilen und -bereichen
A. Eigenmotorischer Leistungsnachweis
Der benotete sportmotorische Leistungsnachweis ist in zwei Bereichen zu erbringen:
1. Individueller Bereich (Übungen an drei verschiedenen Geräten)
2. Kooperativer Bereich (Bewegungsgestaltung in der Gruppe an einer Gerätekombination)
Beide Bereich werden einzeln bewertet. Die beiden Teilnoten gehen zu jeweils 50% in die Note für den
eigenmotorischen Leistungsnachweis ein.
1. Individueller Bereich (Übungen an drei verschiedenen Geräten)
Der beiliegende Elementekatalog bildet die Bewertungsgrundlage für die Übungen im individuellen
Bereich. Aus dem angebotenen Übungskatalog ist jeweils eine Übung an drei der zur Wahl stehenden
Geräte (Boden, Barren/Reck, Schwebebalken und Sprung) zu demonstrieren. Die Übung muß aus
mindestens fünf verschiedenen Elementen bestehen. Jeweils ein Element muss dem
Schwierigkeitsgrad von 5 Grundpunkten entsprechen. Am Sprung müssen zwei verschiedene Sprünge
demonstriert werden (identische Sprünge über unterschiedliche Höhen gelten nicht als verschiedene
Sprünge).
Durch gute oder sehr gute bzw. schlechte oder sehr schlechte Ausführung und Komposition der Übung
wird die Grundpunktzahl um bis zu 3 Punkte erhöht bzw. verringert. Aus den an den jeweiligen Geräten
demonstrierten fünf Elementen (ausgenommen Sprung) werden die drei Elemente mit der jeweils
höchsten Punktzahl ausgewählt und zur Grundpunktzahl zusammengefaßt. Für jedes fehlende
Element werden von den Grundpunkten 2 Punkte abgezogen. Am Sprung wird aus der Punktzahl der
demonstrierten Sprünge ein Mittelwert gebildet.
Die Note für den individuellen Bereich ergibt sich aus dem Mittelwert der erreichten Noten an den drei
Geräten. Eine nicht ausreichende Leistung an einem Gerät kann ausgeglichen werden. Bei einer nicht
ausreichenden Leistung an zwei Geräten ist ein Ausgleich nicht möglich.
Beispiel:
Gerät: Boden
Elemente
Punkte
Max. Punkte
Ausführung*
1
2
3
4
5
Radwende
Handstandabrollen
Rolle rw. i. d. Handstand
Flugrolle
Nachstellhüpfer
6
5
6
3
1
6
5
6
++
++
Grundpunkte
Ausführungspunkte
20
17
3,0
Gesamtpunkte
++
20 = Note 2,0 (vgl. Tab. 1)
*
++
+
o
--
=
=
=
=
=
1 Pkt.
0,5 Pkt.
0 Pkt.
-0,5 Pkt.
-1,0 Pkt.
2. Kooperativer Bereich (Bewegungsgestaltung in der Gruppe an einer Gerätekombination)
In Gruppen von 4-6 Personen1 ist eine Bewegungsgestaltung an einer selbst zusammengestellten
Gerätekombination zu demonstrieren. Der Geräteaufbau muss den Sicherheitsbestimmungen
entsprechen. Das Gerätearrangement sollte im Sinne eines alternativen (unnormierten)
Turnverständnisses erstellt werden - im Vordergrund sollte das miteinander Turnen stehen. Elemente
aus der Akrobatik sind ebenso erwünscht wie der Einbau von gebräuchlichen Bewegungshilfen und
Helfergriffen.
Die Dauer der Gestaltung darf maximal 5 Minuten betragen. Auch der Aufbau ist so zu organisieren,
dass 5 Minuten nicht überschritten werden.
Die Note für den kooperativen Bereich setzt sich aus zwei Teilnoten zusammen:
a) Gestaltungsnote
Die Bewegungsgestaltung wird unter Zugrundelegung der Kriterien:
- Originalität (Ideenvielfalt) und Variabilität des Bewegungsrepertoires
- Einfallsreichtum bei der Deutung des Gerätearrangements
- Formaler Aufbau
- Dynamik der Gestaltung
- räumliche Gliederung
- technisches Niveau
- ggf. Umsetzung von Musik in Bewegung
bewertet. Die Gestaltungsnote ist eine Gruppennote und geht zu 50% in die Bewertung der Leistung im
kooperativen Bereich ein.
b) Ausführungsnote
Zusätzlich zur Gruppennote wird eine individuelle Ausführungsnote vergeben. Diese geht zu 50% in die
Bewertung der Leistung im kooperativen Bereich ein. Bewertet werden hier:
- Sicherheit/Souveränität der Präsentation
- Lebendigkeit des Bewegungsflusses innerhalb der gliedernden Abschnitte
- Stimmigkeit der Rhythmik und Dynamik
- Ausformung der Bewegungen (z.B. technische Sauberkeit, Bewegungsamplitude)
B. Kognitiver Leistungsnachweis
Der kognitive Leistungsnachweis wird über eine Klausur oder ggf. über ein Kolloquium erbracht. Die
Note des kognitiven Leistungsnachweises geht zu 50% in die Gesamtnote der fachpraktischen
Prüfung ein.
Tab. 1: Notenskala (Individueller Bereich)
Note
1
1,25
1,5
1,75
2,0
2,25
2,5
2,75
3,0
3,25
3,5
3,75
4,0
4,25
4,5
4,75
5,0
Punkte
24
23
22
21
20
19
18
17
16
15
14
13
12
11
10
9
8
Punkte
Sprung
9,0
8,5
8,0
7,5
7,0
6,5
6,0
5,5
5,0
4,75
4,5
4,25
4,0
3,5
3,0
2,5
2,0
1
Ist eine Gruppenkür in der vorgegebenen Teilnehmerzahl aus prüfungsorganisatorischer Sicht nicht möglich,
kann nach Rücksprache mit der verantwortlichen Lehrkraft des Kurses und der Fachleitung Turnen auch eine
Partnerübung oder – in Ausnahmefällen – eine Einzelübung im Sinne des gestaltungsorientierten Turnens gezeigt
werden.
Elementekatalog:
Sprung
 Kasten und Pferd werden gleich behandelt; Ausnahme: Sprünge über 1,35 m quer sind nur über
das Pferd erlaubt
 Sprünge am Quer- und Längspferd zählen als unterschiedliche Sprünge
 Handstütz-Sprungüberschlag mit Sprungbrett und Minitrampolin zählen als unterschiedliche
Sprünge (Minitrampolin nur für Überschläge gestattet)
Männer:
 Handstützüberschlag (längs)
(1,20 m)
mit Minitrampolin
 Handstützüberschlag (quer)
mit Minitrampolin
 Hocke (längs)
 Grätsche (längs)
 Hocke/Grätsche (quer)
 Hockwende
8 Punkte
(1,35 m)
9 Punkte
(1,20 m)
7 Punkte
(1,35 m)
8 Punkte
(1,20 m)
7 Punkte
(1,35 m)
8 Punkte
(1,20 m)
6 Punkte
(1,35 m)
7 Punkte
(1,20 m)
6 Punkte
(1,35 m)
7 Punkte
(1,20 m)
5 Punkte
(1,35 m)
6 Punkte
(1,20 m)
4 Punkte
(1,35 m)
5 Punkte
(1,20m)
2 Punkte
(1,35 m)
3 Punkte
(1,10 m)
8 Punkte
(1,20 m)
9 Punkte
(1,10 m)
7 Punkte
(1,20 m)
8 Punkte
(1,10 m)
6 Punkte
(1,20 m)
7 Punkte
(1,10 m)
5 Punkte
(1,20 m)
6 Punkte
(1,10 m)
4 Punkte
(1,20 m)
5 Punkte
(1,10 m)
2 Punkte
(1,20 m)
3 Punkte
Frauen:
 Handstützüberschlag (quer)
mit Minitrampolin
 Hocke (längs)
 Grätsche (längs)
 Hocke (quer)
 Hockwende
Boden
 Rolle vorwärts
1 Punkt
 Rolle rückwärts
2 Punkte
 Sprungrolle
3 Punkte
 Handstand
4 Punkte
 Handstandabrollen
5 Punkte
 Handstand mit 1/2 Drehung
6 Punkte
 Handstand mit 1/1 Drehung
8 Punkte
 Rolle rückwärts in den Handstand
6 Punkte
 Felgrolle
7 Punkte
 Handstützüberschlag seitwärts (Rad)
4 Punkte
 Handstützüberschlag seitwärts mit ¼ Drehung (Radwende)
6 Punkte
 Handstützüberschlag vorwärts
8 Punkte
 Bogengang
8 Punkte
 Flick Flack
9 Punkte
 Menicelli
9 Punkte
 Salto rückwärts gehockt
10 Punkte
 Salto vorwärts (mit Sprungbrett)
8 Punkte
 Salto vorwärts
10 Punkte
 3 Strecksprünge mit Fußwechsel ohne Pause
2 Punkte
 Pferdchensprung, Schersprung u.ä.
2 Punkte
 Spagatsprung
3 Punkte
 Grätschwinkelsprung
4 Punkte
 Strecksprung mit 1/1 Drehung
3 Punkte
 Strecksprung mit 1½ Drehung
5 Punkte
 Spagat
4 Punkte
Schwebebalken
 Auflaufen, Aufhocken
3 Punkte
 Freies Aufhocken, Auflaufen
5 Punkte
 ½ Drehung auf einem Bein am Schwebebalken
3 Punkte
 1/1 Drehung auf einem Bein
6 Punkte
 11/2 Drehung auf einem Bein
8 Punkte
 Strecksprung mit ½ Drehung
5 Punkte
 Strecksprung mit ¾ Drehung
6 Punkte
 Nachstellhüpfer
2 Punkte
 Pferdchensprung, Schersprung u.ä.
3 Punkte
 Hocksprung
4 Punkte
 Spagatsprung
5 Punkte
 Standwaage
4 Punkte
 Handstand
7 Punkte
 Rolle vorwärts zum Stand
8 Punkte
 Rad
9 Punkte
 Abgang: Strecksprung mit 1/2 Dreh.
2 Punkte
 Abgang: Strecksprung mit 1/1 Dreh.
3 Punkte
 Abgang: Grätschwinkelsprung
4 Punkte
 Abgang: Radwende
6 Punkte
 Abgang: freies Rad
8 Punkte
 Abgang: Salto vorwärts
9 Punkte
 Abgang: Handstützüberschlag
8 Punkte
Stufenbarren/Reck
 Sprung in den Stütz
1 Punkt
 Hüftaufschwung vorlings rückwärts aus d. Schrittstellung
4 Punkte
 Hüftaufschwung vorlings rückwärts aus d. Schlußstellung
5 Punkte
 Knieaufschwung
4 Punkte
 Spreizkippaufschwung
8 Punkte
 Laufkippe vorlings vorwärts
8 Punkte
 Schwebekippe
9 Punkte
 Liegehangkippe
8 Punkte
 Fallkippe
9 Punkte
 Langhangkippe
9 Punkte
 Vorspreizen, Nachsspreizen...
1 Punkt
 Durchhocken eines Beines
4 Punkte
 Durchhocken beider Beine
5 Punkte
 Aufkocken
5 Punkte
 Aufstemmen am Stufenbarren
5 Punkte
 Hüftumschwung vorlings rückwärts
5 Punkte
 Hüftumschwung vorlings vorwärts
7 Punkte
 Spreizumschwung vorwärts
6 Punkte
 Knieumschwung vorwärts/rückwärts
5 Punkte
 Schwingen mit Griffwechsel am Reck mit ½ Drehung
5 Punkte
 Felgunterschwung aus dem Stand
3 Punkte
 Felgunterschwung aus dem Stütz
5 Punkte
 Hohe Wende am Stufenbarren
6 Punkte
 Aufgrätschen Unterschwung
7 Punkte
 Aufbücken Unterschwung
8 Punkte
 Aufgrätschen/Aufbücken Unterschwung vom oberen Holm
8 Punkte
 Aufgrätschen/Aufbücken Unterschwung über den unteren Holm
9 Punkte
 „Affensalto“
9 Punkte
Parallelbarren
 Laufkippe
8 Punkte
 Schwebekippe
9 Punkte
 Unterschwung als Angang
7 Punkte
 Außenquersitz
1 Punkt
 Schwingen durch den Stütz in den Grätschsitz am Barren
2 Punkte
 Vorschwingen i. d. Außengrätschsitz u. Rückschwingen
2 Punkte
 Stützschwingen mit Grätschen über der Holmgasse (vorwärts/rückwärts)
3 Punkte
 Rückschwung mit „Stützhüpfen“
3 Punkte
 Vorschwung durch den Beugestütz
4 Punkte
 Vorschwung mit „Beugestützhüpfen“ vorwärts
6 Punkte
 Rolle zum Grätschsitz am Parallelbarren
5 Punkte
 Speichgriffkippe aus dem Sturzhang am Barren
5 Punkte
 Oberarm-Stemmauschwung rückwärts
6 Punkte
 Oberarm-Stemmaufschwung vorwärts
7 Punkte
 Oberarmstand
6 Punkte
 Abrollen aus Oberarmstand
8 Punkte
 Unterschwung aus dem Stütz
9 Punkte
 Oberarmkippe
9 Punkte
 Kippe an einem Holm
10 Punkte
 Handstand
10 Punkte
 Kehre
2 Punkte
 Kehre mit 1/4 Drehung zum Gerät
3 Punkte
 Kehre mit 1/2 Drehung zum Gerät
4 Punkte
 Wende
3 Punkte
 Wendekehre
5 Punkte
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