Studienseminar Syke Leitfaden Unterrichtsplanung ______________________________________________________________________________________________________________________ Inhaltsverzeichnis Vorwort…….………………………………………………………………………………….. 3 1 Das Planen in Unterrichtseinheiten…………………………………………………… 4 2 Die tägliche Unterrichtsvorbereitung……………………………………………..…… 4 3 Die Unterrichtsplanung anlässlich eines Unterrichtsbesuches………………………... 5 3.1 Die Unterrichtseinheit…………………………………………………………..... 7 3.2 Informationen zur Sache…………………………..……………………………... 8 3.3 Die stundenbezogene Lernausgangslage der Lerngruppe…………………………………………… 8 3.4 Schwerpunktziel(e) der Unterrichtsstunde ………………………………………. 9 3.5 Didaktische Entscheidungen zur Stunde ………………………………………. 9 3.6 Methodische Entscheidungen zur Stunde………………………………………. 10 3.7 Anhang………………………………………………………………………….. 11 4 Informationen zu den Unterrichtsbesuchen………………………………………….. 12 4.1 Anlässe der Unterrichtsbesuche………………………………………………….12 4.2 Anzahl der Besuche………………………………………………………...…… 12 4.3 Terminabsprache………………………...……………………………………… 13 4.4 Umfang und Gliederung des vorzulegenden Entwurfs..…………………….….. 13 5 Zur Abfassung der Schriftlichen Hausarbeit………………………………………... 14 5.1 Formale Aspekte..………………………………………………………………. 14 5.2 Die Gliederung der Schriftlichen Hausarbeit…………………………………… 15 5.2.1 Das Deckblatt……………………………………………………………... 15 5.2.2 Tabellarische Übersicht der Gliederung…………………………………... 16 6 Literaturempfehlungen……………………………………………………………… 17 Impressum © Studienseminar Syke 2005 Studienseminar Syke (Hrsg.): Leitfaden Unterrichtsplanung 1. Aufl.: November 2005, 7. überarbeitete Auflage Februar 2010 2 Vorwort „Die Qualität des Unterrichts erwächst aus der Stimmigkeit der Ziel-, Inhaltsund Methodenentscheidungen und aus der Konsequenz ihrer Umsetzung“ WERNER JANK UND HILBERT MEYER, 1991: 58 Das Planen von Unterricht ist einer der Lernbausteine, die für die zweite Ausbildungsphase von zentraler Bedeutung sind. Eine der Voraussetzungen für eine stimmige Planung und Durchführung von Unterricht ist die Einsicht, dass Ziele, Inhalte und Methoden nie isoliert von einander zu betrachten sind, sondern als Teile eines Ganzen eng miteinander zu verknüpfen sind. Von Seiten der Auszubildenden wurde uns immer wieder rückgemeldet, dass es für sie eine große Erleichterung darstellen würde, wenn ein für sie übersichtliches und einheitliches Konzept der Unterrichtsplanung vorliegen würde, und sie nicht von Seminar zu Seminar mit verschiedenen Begriffen, Definitionen und Konzepten der Unterrichtsplanung konfrontiert würden. Ähnliche Rückmeldungen liegen uns auch aus einigen unserer Ausbildungsschulen vor. Wohl wissend, dass es verschiedene pädagogische Ansätze und didaktische Theorien zur Unterrichtsplanung und durchführung gibt, haben wir versucht, einen Leitfaden zu konzipieren, der den o.g. Wünschen Rechnung trägt und der sich an alle richtet, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, sinnvoll strukturierten Unterricht zu planen, zu realisieren und zu reflektieren. Zum Aufbau und zum Gebrauch des Leitfadens möchten wir folgende Hinweise geben: Der Leitfaden soll u.a. als Planungs- und Reflexionshilfe dienen. Um diesen und andere Zwecke erfüllen zu können, haben wir versucht, die Textbausteine, Leitfragen und Gliederungspunkte auf wesentliche Aspekte zusammenzufassen. Der Leitfaden erhebt in der vorliegenden Form keinen Anspruch auf Vollständigkeit, im Rahmen der Seminararbeit werden fachspezifische Aspekte der Unterrichtsplanung jeweils ergänzt, differenziert und vervollständigt. Studienseminar Syke Leitfaden Unterrichtsplanung ______________________________________________________________________________________________________________________ 1 Das Planen in Unterrichtseinheiten Das Vermögen, Unterrichtseinheiten (abgekürzt UE) zu planen und schriftlich zu dokumentieren, ist eines der wesentlichen Qualifikationsmerkmale der Ausbildung. Die langfristige Unterrichtsplanung steht zeitlich und inhaltlich in Beziehung zur Halbjahresplanung der Lehrkraft. Beim schriftlichen Abfassen der Einheiten sind die beiden folgenden wichtigen amtlichen Fachvorgaben zu berücksichtigen: Die curricularen Vorgaben des jeweiligen Unterrichtsfaches Der schuleigene Arbeitsplan Die folgenden Gliederungspunkte sind verbindlich (zur Form der Darstellung siehe Abschnitt 3.1): Kopfdaten (Fach, Klasse etc.) Thema der Unterrichtseinheit mit Bezug zu den Kompetenzbereichen des jeweiligen Kerncurriculums des Faches Themen der einzelnen Unterrichtsstunden mit Zeitangaben und den Schwerpunktzielen Diese Planungsunterlagen werden von den betreffenden Fachseminarleitern spätestens ab dem zweiten Quartal eingesehen. Die Planungen (auch handschriftliche Eintragungen sind möglich) sind nach Aufforderungen in der Regel einmal vorzulegen, nach Aufforderung mehrmals nach Absprache zwischen dem 1. und 2. Gespräch zum Ausbildungsstand. Das Ergebnis der Einsichtnahme wird bei den Gesprächen zum Ausbildungsstand aktenkundig gemacht. 2 Die tägliche Unterrichtsvorbereitung Die bei den Fachlehrkräften durchgeführten Hospitationen sind angemessen zu dokumentieren. Die schriftlichen und eigenverantwortlichen Kurzvorbereitungen sind ein Beleg für die kontinuierliche Arbeit und daher mit den langfristigen Planungsunterlagen aufzubewahren und den Ausbildenden vorzulegen (siehe auch Abschnitt 1). Die folgenden Gliederungspunkte sind verbindlich: Kopfdaten (Datum, Klasse, Fach, Thema) Schwerpunktziel(e) der Stunde Verlaufsskizze (siehe 3.7) Anlagen (siehe 3.7) 4 Studienseminar Syke Leitfaden Unterrichtsplanung ______________________________________________________________________________________________________________________ 3 Die Unterrichtsplanung anlässlich eines Unterrichtsbesuches Während der Ausbildungszeit werden insgesamt 14 Unterrichtsbesuche durchführt. Zu diesen Unterrichtsbesuchen (vgl. Abschnitt 4) sind schriftliche Entwürfe anzufertigen, deren Gliederung in dem nun folgenden Abschnitt erläutert wird. Allgemein gültige Regeln oder Vorschriften, an die man beim Schreiben eines Entwurfs rechtlich gebunden ist, liegen nicht vor1. Dennoch haben sich im Rahmen der Lehrerausbildung bestimmte Prinzipien durchgesetzt, die geeignet sind, die Textform „Unterrichtsentwurf“ sinnvoll zu strukturieren. Eine Unterrichtsplanung beginnt mit der Beschreibung des fachwissenschaftlichen Hintergrunds des Unterrichtsgegenstands (s. Informationen zur Sache). Nach der sachlichen Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsinhalt wird mit Blick auf die für die Stunde erforderlichen Lernvoraussetzungen überlegt, welche allgemeinen Kompetenzen und speziellen fachlichen Kenntnisse und Leistungen die Lernenden bereits beherrschen (s. Lernausgangslage der Lerngruppe). Ausgehend von den Kompetenzbereichen des jeweiligen Faches wird anschließend in den Schwerpunktzielen der konkret benannte Lernzuwachs der Stunde festgeschrieben. In den nachfolgenden didaktischen Entscheidungen ist es die vorrangige Aufgabe, die beabsichtigten Ziele des Lehr- / Lernprozesses zu erläutern und zu begründen und damit verbundene Lernschwierigkeiten zu analysieren. Um diese Schwerpunktziele schrittweise realisieren zu können, müssen geeignete methodische Überlegungen angestellt werden (s. methodische Entscheidungen zur Stunde). Beim Konzipieren der Unterrichtsstunde ist zu bedenken, dass es sich bei dieser Gliederung um eine Textstruktur handelt, d.h. die Inhalte, Ziele und Methoden korrespondieren miteinander und müssen in sich stimmig sein. Die Gliederung eines vollständigen Entwurfes (vgl. Abschnitt 4) sieht demnach wie folgt aus: Deckblatt (s. Bsp. S. 5) Die Unterrichtseinheit: Einbettung der Unterrichtseinheit in die Kompetenzbereiche des Faches Informationen zur Sache Die stundenbezogene Lernausgangslage der Lerngruppe Schwerpunktziel(e) der Unterrichtsstunde Didaktische Entscheidungen zur Stunde Methodische Entscheidungen zur Stunde Anhang 1 Die PVO-Lehr II macht nur Vorgaben zur Formatierung: Schriftgröße 11 pt, 1,5-zeilig, maximal 6 Seiten. In inhaltlicher Hinsicht wird auf die Durchführungsbestimmungen zu § 14 Ziff. 5 PVO-Lehr II hingewiesen. 5 Studienseminar Syke Leitfaden Unterrichtsplanung ______________________________________________________________________________________________________________________ Beispiel eines Deckblattes (Ausschnitt einer DIN A4-Seite) LA Frank Fasel Seminarstraße 0815 Referendariatshausen 0123 [email protected] Musterschule Soundso Lernstraße 112345 98765 Musterdorf Tel.: Tel.: 01234/5678 Unterrichtsentwurf anlässlich eines Beratungsbesuches 2 Studienseminar: Seminarfach3: Fachseminarleiterin: StS Syke Pädagogik Frau Mustermann Datum: Zeit: Raum: Klasse: Schulleiterin:4 Fachlehrer: 01.04.2008 8:35 bis 9:20 Uhr Raum 123 4a (17 Schülerinnen/15 Schüler) Frau Gern-Pünktlich Herr Gauss Unterrichtsfach: Thema der UE: Mathematik Untersuchung geometrischer und arithmetischer Muster Thema der Unterrichtsstunde: Erforschen von komplexeren Zahlenfeldern mit variierender Feldform und variiertem Zahlenarrangement 2 3 4 In dieser Rubrik wird jeweils der aktuelle Besuchsanlass genannt. Bei Protokollbesuchen sind entsprechend beide Seminarfächer bzw. Ausbildende aufzuführen. Abwesenheit ist wie folgt kenntlich zu machen: z.B. Frau Vorbildlich (nicht anwesend) 6 Studienseminar Syke Leitfaden Unterrichtsplanung ______________________________________________________________________________________________________________________ 3.1 Die Unterrichtseinheit: Einbettung der Einheit in die Kompetenzen des Faches Der Umfang der Unterrichtseinheit ist fachspezifisch unterschiedlich zu bemessen, in der Regel sollte eine Unterrichtseinheit sechs Stunden nicht unterschreiten. Zunächst gilt es, die erwarteten Kompetenzen der Unterrichtseinheit zu formulieren. Das Kerncurriculum des jeweiligen Faches bildet die Grundlage für die Formulierung der erwarteten Kompetenzen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist es sinnvoll, die geplante UE als dreispaltige Tabelle (s. u.) zu formatieren. Beispiel: Erwartete Kompetenzen nach Durchführung der Unterrichtseinheit gemäß curricularen Vorgaben Die Schülerinnen und Schüler5 beschreiben und entdecken geometrische und arithmetische Muster und setzen die Zahlen zueinander in Beziehung. Sie nutzen geeignete Formen, um erkannte Zusammenhänge darzustellen. Stunden Thema der Stunde Schwerpunktziel(e) der Stunde 1. Stunde Erforschen von 5X5Zahlenfeldern Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Forscheraufträge zu 5X5-Zahlenfeldern und entdecken dabei Muster und Beziehungen zwischen den Zahlen, die sie mit Hilfe erlernter Darstellungsmöglichkeiten hervorheben. 2. Stunde (Unterrichtsbesuch) Nennung des Themas (wie auf Deckblatt) Nennung des Schwerpunktziels (wie auf dem Entwurf) 3. Stunde usw. Aus formalen Gründen müssen Sie in Ihrem Entwurf – wann immer Sie entsprechende Abkürzungen verwenden – die folgende Fußnote an geeigneter Stelle einfügen: Die geschlechtsspezifischen Bezeichnungen „Schülerinnen und Schüler“ werden im Folgenden zu Gunsten der besseren Lesbarkeit auf die Bezeichnung „Schüler“ (Abkürzung: „Sch.“) reduziert. Die Abkürzung „L.“ steht für die unterrichtende Person, die „Lehrkraft“. 5 7 Studienseminar Syke Leitfaden Unterrichtsplanung ______________________________________________________________________________________________________________________ 3.2 Informationen zur Sache Kenntnis und Verständnis des jeweiligen fachwissenschaftlichen Sachverhalts sind das Fundament für jegliche didaktisch-methodische Entscheidungen. Es werden wesentliche fachbezogene Informationen zum Gegenstand der Unterrichtsstunde erörtert. Dazu sollen u. a. folgende Aspekte unter Einbeziehung aktueller Fachliteratur berücksichtigt werden: Definition zentraler Fachbegriffe Herausarbeiten zentraler Informationen zur Sache (Erklären der inhaltlichen Zusammenhänge und der Strukturen des Lerngegenstands) Die für die Stunde relevanten fachlichen Grundlagen sollten so erläutert werden, dass auch ein fachfremder Leser mit der Lektüre des Kapitels begreift, wie das Thema im Zusammenhang mit dem inhaltlichen Schwerpunkt der Stunde zu verstehen ist. Hierbei sind paraphrasierende Auszüge grundsätzlich zu vermeiden. 3.3 Die stundenbezogene Lernausgangslage der Lerngruppe In dem Abschnitt zur „Lernausgangslage der Lerngruppe“ geht es – bezogen auf die Schwerpunktziele der Stunde – um die Klärung, über welche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten die Sch. verfügen. Diese Ausführungen sind bedeutsam für die didaktische Auseinandersetzung in Abschnitt 3.5 (z. B. Reduktion, Differenzierung, Erfassung von Lernschwierigkeiten …). Dabei sind alle für die Stunde relevanten Aspekte zu berücksichtigen: Rahmenbedingungen des Lernens (Klassengröße, Altersstruktur...) Allgemeine Kompetenzen (Kommunikation, Kooperation, Methodenlernen, Selbstständigkeit) Fachlicher Lernstand (Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Leistungsstand, Arbeitstechniken, …auch in tabellarischer Form möglich, fachspezifische Absprachen sind jeweils in den Fachseminaren zu treffen ) Individuelle und gruppendynamische Prozesse und die daraus resultierenden Konsequenzen usw. 8 Studienseminar Syke Leitfaden Unterrichtsplanung ______________________________________________________________________________________________________________________ 3.4 Schwerpunktziel(e) der Unterrichtsstunde Statt der bisher üblichen Orientierung an der Vermittlung von Themen und Stoffen („Input-Orientierung“) sind Unterrichtsstunden vom Ergebnis bzw. Lernzuwachs („Output-Orientierung“) zu planen. Der Lernzuwachs ist nur zu beobachten und zu beurteilen, wenn, ausgehend von den Kerncurricula (KC), über die inhalts- und prozessbezogenen Kompetenzen vollständige Klarheit besteht. Kompetenzen stehen über Zielen, sie sind langfristig anzubahnen. Den KC ist zu entnehmen, dass inhalts- und prozessbezogene Kompetenzen stets zu verknüpfen sind (Kap. „Struktur der Kerncurricula“). Prozessbezogene Kompetenzbereiche beziehen sich auf die Verfahren, die von Schülerinnen und Schülern verstanden und beherrscht werden sollen, um Wissen anwenden zu können. Die inhaltsbezogenen Kompetenzbereiche sind fachbezogen; es wird bestimmt, über welches Wissen die Schülerinnen und Schüler im jeweiligen Inhaltsbereich verfügen sollen. Bei der Formulierung eines Schwerpunktziels der Unterrichtsstunde lauten helfende Schlüsselfragen: „Was beherrscht der Schüler am Ende der Stunde?“, „Wie kann er die zu vermittelnden Kenntnisse in Form von Fähigkeiten und Fertigkeiten umsetzen und demonstrieren?“,„Welcher überprüfbare Lernzuwachs wird sichtbar?“. Für die Formulierung eignen sich Verben wie: „anwenden, aufgreifen, begreifen, begründen berechnen, beziehen, darstellen, diskutieren, durchdringen, entdecken, entwerfen, entwickeln, erfassen, erschließen, erstellen, erweitern, experimentieren falsifizieren, modulieren, musizieren, nennen, , notieren, präsentieren, probieren, transferieren, übertragen, umsetzen, verifizieren, verknüpfen, vertiefen, vortragen….“ 9 Studienseminar Syke Leitfaden Unterrichtsplanung ______________________________________________________________________________________________________________________ 3.5 Didaktische Entscheidungen zur Stunde In diesem zentralen Abschnitt geht es um die fachdidaktisch fundierten und schülerorientierten Begründungen des Schwerpunktziels/der Schwerpunktziele der Stunde. Die im Kapitel „Informationen zur Sache“ beschriebenen Inhalte werden im Hinblick auf die Lerngruppe (vgl. Kapitel 3.3) didaktisch reduziert, d.h. konkretisiert, auf das Wesentliche zusammengefasst und präzisiert. Dabei sollten u. a. folgende Aspekte analysiert werden: Lernbedeutsamkeit des Stundeninhalts Curriculare (und evtl. weitere rechtliche) Vorgaben, schuleigener Arbeitsplan Didaktisches Unterrichtskonzept (Lehrgangs-, Problem-, Handlungs-, Projektorientierung, forschend-entdeckend etc.) Didaktische Reduktion (Schwerpunktsetzung, Zielintention, Vereinfachung) Erwartete Lernschwierigkeiten und daraus resultierende Konsequenzen Differenzierung – unterschiedliche Anforderungsbereiche/-niveaus Ergebnisorientierte Aufgabenstellung 3.6 Methodische Entscheidungen zur Stunde In diesem Abschnitt geht es um die methodische Umsetzung der didaktischen Entscheidungen. Hierbei steht der Lernprozess im Mittelpunkt: Sinnvolle Lernschritte sind darzulegen und zu begründen. Es sind Schwerpunkte zu setzen; ausführliche Beschreibungen des geplanten Handlungsgeschehens genügen nicht den Anforderungen des Seminars. Es sollen folgende Aspekte berücksichtigt werden: Verdeutlichung und Begründung der Lernstrukturierung (Phasenaufbau) Begründung der zentralen Sozial-, Organisations- und Aktionsformen6 sowie ggf. der fachspezifischen Arbeitsverfahren (Experiment, Rollenspiel, Expertenbefragung, Erkundung …) Begründung der ausgewählten Medien und Materialien Methodische Umsetzung der in Abschnitt 3.5 begründeten Differenzierungen Methoden der Ergebnissicherung Sozialformen: EA, PA, GA, Klassenunterricht; Aktionsformen: Demonstration, Vortrag, Erzählung…/ Organisationsformen: Sitzkreis, Stehkreis, Sitzhalbkreis 6 10 Studienseminar Syke Leitfaden Unterrichtsplanung ______________________________________________________________________________________________________________________ 3.7 Anhang In den Anhang sind aufzunehmen: … Die Verlaufsskizze Literatur (Angabe der verwendeten Literatur, auch der unveröffentlichten Quellen sowie der verwendeten Internetadressen ist verbindlich.) Medien und Materialien (Tafelbild, Arbeitsblätter…) Versicherung (nur bei Prüfungsunterrichtsentwürfen) Muster für die Verlaufsskizze Zeit Geplanter Stundenverlauf Sozial-/ Aktionsformen Medien/ Materialien 11 Studienseminar Syke Leitfaden Unterrichtsplanung ______________________________________________________________________________________________________________________ 4 Informationen zu den Unterrichtsbesuchen 4.1 Anlässe der Unterrichtsbesuche Es sind drei verschiedene Anlässe von Unterrichtsbesuchen zu unterscheiden: Einzelberatungsbesuche (EB), Seminarbesuche (SB) und Protokollbesuche (PB). Wie bereits in Kap. 3 erwähnt wurde, sind zu allen Unterrichtsbesuchen schriftliche Entwürfe vorzulegen (s. u. Kap. 4.4). Alle Entwürfe sind einen Werktag vor dem Besuch allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bis spätestens 14:00 Uhr vorzulegen. Nach Absprache (!) dürfen Entwürfe auch online zugesandt werden. Zu jedem Besuch muss außerdem ein zusätzlich ausgedrucktes Exemplar für die Akte abgegeben werden. 12 Studienseminar Syke Leitfaden Unterrichtsplanung ______________________________________________________________________________________________________________________ 4.2 Anzahl der Besuche Anzahl und mögliche Verteilung der Unterrichtsbesuche: Im gesamten Zeitraum sind insgesamt 14 Besuche zu absolvieren! 1 PB ist jeweils im Rahmen des schulformübergreifenden Unterrichts abzuleisten! TAB 1: Zwei Ausbildungsfächer: FSL + PSL PSL Fach 1 3 EB 1 SB 2 PB 1 SB 7 Besuche Fach 2 4 EB 1 SB 1 PB 1 EB 7 Besuche FSL Pro Fach jeweils: Zu TAB 1: Fach 1 und Fach 2 sind hinsichtlich der Anzahl der Besuche alternativ umkehrbar. TAB 2: Drei Ausbildungsfächer: FSL + PSL PSL Fach 1 2 EB 1 SB 1 PB 1 SB 5 Besuche Fach 2 2 EB 1 SB 1 PB 1 EB 5 Besuche Fach 3 2 EB 1 SB 1 PB FSL Pro Fach jeweils: 4 Besuche Zu TAB 2: Die aufgeführten Unterrichtsbesuche der/des PSL stellen nur ein Beispiel für die Organisation ihrer/seiner Besuche dar. Grundsätzlich können SB und EB in allen drei Fächern vom PSL durchgeführt werden! 13 Studienseminar Syke Leitfaden Unterrichtsplanung ______________________________________________________________________________________________________________________ 4.3 Terminabsprache Das Anberaumen der Termine erfolgt i. d. R. in rechtzeitiger Absprache zwischen den Anwärtern und Ausbildenden. Wichtig ist, dass die Anwärter umgehend die Fachlehrer/innen und die betreffende Schulleitung über den Termin informieren. 4.4 Umfang und Gliederung des vorzulegenden Entwurfs Besuchsanlass Gliederung gemäß Kap. 3 Einzelberatungsbesuch (EB) Deckblatt Die Unterrichtseinheit (erwartete Kompetenzen und Tab. der UE, inkl. Themen der Stunden und Schwerpunktzielen; s. S.7) Anhang Seminarbesuch (SB) ____________________________________________ Zusätzlich sind anlässlich der folgenden Besuchsformen aufzunehmen: Einzelberatungsbesuche (EB): Ein Schwerpunkt in Absprache mit den Ausbildern: Informationen zur Sache oder Stundenbezogene Lernausgangslage oder Didaktische Stundenentscheidungen oder Methodische Entscheidungen zur Stunde Seminarbesuche (SB): Zwei Schwerpunkte: Didaktische Stundenentscheidungen und ein weiterer Wahlschwerpunkt ____________________________________________ Protokollbesuch (PB) Ausführlicher schriftlicher Unterrichtsentwurf gemäß Kapitel 3.1 bis 3.7 14 Studienseminar Syke Leitfaden Unterrichtsplanung ______________________________________________________________________________________________________________________ 5 Zur Abfassung der Schriftlichen Hausarbeit Beim Anfertigen der Schriftlichen Hausarbeit geht es darum, eine schlüssig konzipierte Unterrichtseinheit durchzuführen und zu reflektieren. Das Thema wird mit dem Erstgutachter (PSL oder FSL) abgesprochen. 5.1 Formale Aspekte Die Auswahl des Faches und die Eingrenzung des Themas stehen weitestgehend im Ermessen des Auszubildenden und sind mit der bzw. dem betreffenden Ausbildenden bezüglich der Möglichkeit der Beratung rechtzeitig abzusprechen. Der im PS bekannt gegebene Zeitrahmen für die Bearbeitungszeit ist strikt einzuhalten, Abgabetermine und Formblätter werden im PS besprochen bzw. ausgehändigt. Näheres wird auf einer Informationsveranstaltung des Studienseminars zur Prüfungsvorbereitung mitgeteilt. Der Umfang der Arbeit ist nach PVO-Lehr II auf maximal 30 Seiten (Schriftgröße 11, 1,5-zeilig; Seitenränder mind. 2,5 cm links und rechts) zu beschränken (Der Anhang ist nicht als Teil dieses begrenzten Seitenumfangs aufzufassen). Der Arbeit ist eine Versicherung (gem. §13 DB, PVO-Lehr-II) anzufügen. Beim Zitieren sind die üblichen wissenschaftlichen Kriterien zu erfüllen. Alle verwendeten Quellen (Bücher, Artikel, Seminarpapiere, Internetadressen, …) müssen ordnungsgemäß im Literaturverzeichnis aufgeführt werden! Elektronische Datenträger und dokumentierende Bilder (z.B. Fotografien ausgewählter Sch.-Arbeiten) können dem Anhang beigefügt werden. 15 Studienseminar Syke Leitfaden Unterrichtsplanung ______________________________________________________________________________________________________________________ 5.2 Die Gliederung der Schriftlichen Hausarbeit 5.2.1 Das Deckblatt Ein Beispiel (Ausschnitt einer DIN A4-Seite) Lehreranwärterin Heike Schlau-Berger Bergweg 10 246810 Bergdorf Schuladresse Schriftliche Hausarbeit gem. §13 PVO-LehrII i.d.F. vom 18 Oktober 2001 Fach: Biologie Thema: Tiere überwintern – eine Unterrichtseinheit über die Angepasstheit einheimischer Säugetiere, durchgeführt in einer sechsten Realschulklasse 16 Studienseminar Syke Leitfaden Unterrichtsplanung ______________________________________________________________________________________________________________________ 5.2.2 Tabellarische Übersicht der Gliederung KAPITEL GLIEDERUNGSPUNKTE Kapitel 1 und 2 insgesamt ca. 15 Seiten; Kapitel 3 und 4 insgesamt ca. 15 Seiten! ! 1. Einleitung 2. Planung der UE 2.1 Informationen zur Sache der UE 2.2 Lernausgangslage 2.3 Die didaktischen Entscheidungen der UE 2.4 Die methodischen Entscheidungen der UE 2.5 Die Unterrichtseinheit 3. Ausführliche Darstellung ausgewählter Unterrichtsstunden 4. Gesamtreflexion Kurze Erläuterung des Aufbaus Verdeutlichung der wesentlichen Intentionen und der daraus abgeleiteten Fragestellungen Persönlicher Standpunkt zur Auswahl des Themas Die Gliederungspunkte sind Kapitel 3 dieses Leitfadens zu entnehmen (Unterschied: hier geht es um die UE, d.h. um übergeordnete Inhalte). Es ist sinnvoll, zu den ausgewählten Stunden (s. u.) Querverweise herzustellen. tabellarische Übersicht der Einheit gem. Kap. 3.1 Begründete Auswahl von 2 bedeutsamen Stunden Die Gliederung entspricht zunächst einem ausführlichen Unterrichtsentwurf (s. Kap. 3 dieses Leitfadens), wird aber zusätzlich mit dem Abschnitt „Reflexion der Stunde“ abgeschlossen Vermeiden von Wiederholungen aus den Ausführungen zur Einheit (Querverweise einbauen) Darstellung und Bewertung der realisierten UE Beantwortung der in der Einleitung gestellten Fragen Einschätzung der Qualität der Ergebnisse, des Lernzuwachses der Lerngruppe Aufzeigen von Konsequenzen, Aspekten der Weiterarbeit 17 Studienseminar Syke Leitfaden Unterrichtsplanung ______________________________________________________________________________________________________________________ 5. Anhang 6 Literatur Bedeutsame Medien Ausgewählte Arbeiten der Sch. ggf. elektronische Datenträger Literaturempfehlungen Apel/Sacher: Studienbuch Schulpädagogik, Bad Heilbrunn 2002 Arnold/ Graumann/Rakhkochkine (Hrsg): Handbuch Förderung, Weinheim 2008 Becker, Georg: Unterricht planen, Weinheim 2007 Becker, Georg: Durchführung von Unterricht, Weinheim 2007 Becker, Georg: Unterricht auswerten und beurteilen, Weinheim 2007 Bovet, Huwendiek (Hrsg.): Leitfaden Schulpraxis, Berlin 2006 Dohnicht-Fioravanti/Pohls/Schönherr-Heinrich: 99 Tipps – Erfolgreich durch das Referendariat, Berlin 2009 Drews/Schneider/Wallrabenstein: Einf. in die Grundschulpädagogik, Weinheim 2000 Glöckel, Hans: Vom Unterricht, Bad Heilbrunn 1992 Glöckel/Rabenstein: Vorbereitung des Unterrichts, Bad Heilbrunn 1992 GlötzI, Herbert: Prinzipien effektiven Unterrichts, Stuttgart 2000 Grell/Grell: Unterrichtsrezepte, Weinheim 1990 Gonschorek/Schneider: Einf. in die Schulpäd. und Unterrichtspl., Donauwörth 2002 Hell/Olbrich: Unterrichtsvorbereitung, Donauwörth 1993 Helmke, Andreas: Unterrichtsqualität: Erfassen. Bewerten. Verbessern, Seelze 2007 Jank, Werner /Meyer, Hilbert: Didaktische Modelle, Frankfurt 1991 Klafki, Wolfgang: Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik, Weinheim 2007 Köck, Peter: Praxis d. Unterrichtsgestaltung u. d. Schullebens, Donauwörth 1995 Kroner/Schauer: Unterricht erfolgreich planen und durchführen, Köln 1997 Meyer, Hilbert: Leitfaden Unterrichtsvorbereitung, Berlin 2007 Meyer, Hilbert: Was ist guter Unterricht? Berlin 2004 Peterßen, Wilhelm H.: Handbuch Unterrichtsplanung, München 1996 Peterßen, Wilhelm H.: Kleines Methodenlexikon. München 1999 Schramke, Wolfgang : Der schriftliche Unterrichtsentwurf, Hannover 1993 Tulodziecki/Herzig/Blömeke: Gestaltung von Unterricht, Bad Heilbrunn 2004 Witzenbacher, Kurt: Praxis d. Unterrichtsplanung, München 1994 Formvorschriften: Peterßen, Wilhelm H.: Wissenschaftliche(s) Arbeiten, München 1999 Topsch, Wilhelm: Leitfaden Examensarbeit, Oldenburg 1999 18