Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Inhalt Seite 1 1.1 1.2 2 3 4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 2 2 5 8 15 22 22 31 36 44 50 57 Leitfaden: Vom Lernfeld zur Lernsituation Entwicklung von didaktischen Jahresplänen Strukturierung von Lernsituationen Organisationsmodelle Schwerpunktsetzung Beispiele zur Umsetzung Umsetzungsbeispiel zu Lernfeld 5 Umsetzungsbeispiel zu Lernfeld 6 Umsetzungsbeispiel zu Lernfeld 7 Umsetzungsbeispiel zu Lernfeld 8 Umsetzungsbeispiel zu Lernfeld 9 Umsetzungsbeispiel zu Lernfeld 10 Anmerkung: Die nachfolgende Umsetzungshilfe ist als Hilfestellung für die Schulen gedacht. Die Inhalte der Umsetzungshilfe sind nicht verbindlich und bedürfen in jedem Fall der individuellen Ergänzung und Anpassung an die jeweiligen Bedingungen der Schule. Weitere Umsetzungsbeispiele zu den Lernfeldern finden Sie unter der folgenden URL: http://s1.teamlearn.de/isbelektro Zur Umsetzung dieser Lehrplanrichtlinie ist ein Verständnis der Lernfeldtheorie hilfreich; umfangreiche Publikationen zu Lernfeldern werden z. B. unter den folgenden InternetAdressen angeboten: http://www.isb.bayern.de/bes/modell/nele/ http://www.seluba.de http://www.lernfelder.schule-bw.de/ http://nibis.ni.schule.de/nibis.phtml?menid=303 1 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) 1 Leitfaden: Vom Lernfeld zur Lernsituation 1.1 Entwicklung von didaktischen Jahresplänen Das Bildungsgangteam bzw. Berufsteam – Lehrerteams aus der Fachabteilung sowie nach Möglichkeit duale Partner bzw. Vertreter der überbetrieblichen Ausbildungsstätten – entwickelt im Rahmen der „Didaktischen Jahresplanung“ für den Bildungsgang (Ausbildungsberuf) eine didaktische Grobstruktur Lernfeldanordnung didaktische Feinstruktur Lernsituationsentwicklung und -ausgestaltung in den einzelnen Lernfeldern Diese „Didaktische Jahresplanung“ kann nach dem folgenden Ablaufplan durchgeführt werden: Schritt Prozess verantwortlich 1. Berufsteam (Lehrerteam) bilden Schulleitung, Fachabteilung 2. Anordnung/Abfolge der Lernfelder festlegen didaktische Grobstruktur Berufsteam 3. Analyse der Zielformulierungen der einzelnen Lernfelder zur Berufsteam Definition von Lernsituationen (LS) – Inhalte, Kompetenzen, Arbeits- und Geschäftsprozesse sowie Zeitrichtwerte zuordnen didaktische Feinstruktur 4. Strukturierung/Umsetzung der Lernsituation in Unterrichtseinheiten (UE) (siehe 1.2) 2 Lehrende Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Mögliche Dokumentationsform für die didaktische Grobstruktur Beispiel einer didaktischen Jahresplanung im Bildungsgang EMA Ebene 1: Anordnung der Lernfelder und Überblick über die Lernsituationen Lehrerteam A Lehrerteam B Block woche 1 LF 5 (Lernfeldbezeichnung, Zeitrichtwert) LF 6 (Lernfeldbezeichnung, Zeitrichtwert) 2 LS 5.1: Titel, Zeitrichtwert LS 6.1: Titel, Zeitrichtwert 3 LS 5.2: Titel, Zeitrichtwert LS 6.2: Titel, Zeitrichtwert 4 LS 5.3: Titel, Zeitrichtwert ... 5 ... 6 7 LF 7 (Lernfeldbezeichnung, Zeitrichtwert) LF 8 (Lernfeldbezeichnung, Zeitrichtwert) 8 LS 7.1: Titel, Zeitrichtwert LS 8.1: Titel, Zeitrichtwert 9 LS 7.2: Titel, Zeitrichtwert LS 8.2: Titel, Zeitrichtwert 10 ... LS 8.3: Titel, Zeitrichtwert 11 ... 12 3 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Mögliche Dokumentationsform für die didaktische Feinstruktur Beispiel einer didaktischen Jahresplanung im Bildungsgang EMA Ebene 2: Anordnung und Beschreibung der Lernsituationen LS 5.1 Dezentrale Energieversorgung planen Zeitrichtwert: 5h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler planen die Elektroenergieversorgung für Betriebsmittel und Anlagen. Sie analysieren und klassifizieren Möglichkeiten der Elektroenergieversorgung nach funktionalen, ökonomischen und ökologischen Aspekten. Angestrebte Kompetenzen: Informationsbeschaffung Varianten der dezentralen Elektroenergieversorgung nach Kundenanforderungen auswählen Informationen kundengerecht aufbereiten Inhalte: dezentrale Elektroenergieversorgung (z. B. PV, Windkraft, BHKW, FC …) Umweltverträglichkeit Ökonomische Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Infozentrum für erneuerbare Energien besuchen Eigene Photovoltaikanlage auf dem Schuldach Besonders geeignet für Gruppenarbeitsformen (Leittexte, Lernzirkel …) Asynchrongenerator wird in LF 7 behandelt Anmerkung: Vollständig ausformulierte Beispiele für Lernsituationen finden Sie ab Seite 22. 4 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) 1.2 Strukturierung von Lernsituationen Lernfelder knüpfen an berufliche Handlungssituationen an und werden in kleineren thematischen Lernsituationen konkretisiert. Die pädagogisch-didaktische Umsetzung der Lernfelder in Lernsituationen und Unterrichtseinheiten erfolgt dabei nach den individuellen Gegebenheiten der jeweiligen Schule vor Ort. Lernsituationen sind: exemplarisch – Aus den beruflichen Arbeits- und Geschäftsprozessen werden exemplarische Handlungssituationen als Grundlage von Lernsituationen ermittelt. berufsorientiert – Die notwendigen fachwissenschaftlichen Inhalte werden handlungssystematisch in Bezug zu den beruflichen Handlungssituationen gesetzt. handlungsorientiert – Komplexe Aufgaben- oder Problemstellungen werden als vollständige, abgeschlossene Handlungen bearbeitet. methodenoffen – Im Unterricht, bei der Lernerfolgsüberprüfung und Leistungsfeststellung können unterschiedliche, der Lernsituation angemessene Methoden verwendet werden. schülerorientiert – Individuelle Lernbedürfnisse der Schülerinnen und Schüler werden berücksichtigt. lernortkooperativ – Schulspezifische und regionale Besonderheiten werden berücksichtigt. Schrittweise Konkretisierung einer Lernsituation: 1. Schritt: Aufgaben und Problemstellungen des Lernfeldes werden unter Anwendung verschiedener Leitfragen analysiert. Wird die Wirklichkeit ausreichend widergespiegelt? Welche Kompetenzen werden durch die Handlungssituation gefördert? Können durch die Lernsituation fachwissenschaftliche Inhalte aufgebaut werden? Inwieweit werden individuelle Lernvoraussetzungen berücksichtigt? Wie sehr sind die Schüler und Schülerinnen an der Lernsituation interessiert? Wie komplex ist die Lernsituation, um verschiedene Sichtweisen, eine vollständige Handlung und einen beruflichen Bezug herstellen zu können? Können anhand der Lernsituation verschiedene Lernfelder miteinander verknüpft werden? Wie ist der zeitliche Rahmen für die Lernsituation? 2. Schritt: Die Lernsituation (LS) wird gestaltet durch Konkretisierung in Unterrichtseinheiten (UE) Die Beantwortung der folgenden Fragen führt zu einer Beschreibung der geplanten Lernsituation: Welche Kompetenzen sollen erreicht werden? Welche Inhalte sind für diese Handlungssituation/Lernsituation notwendig? Wie werden bisher erworbene Kenntnisse mit einbezogen? 5 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Wie wird die Lernsituation organisiert (Zeit, Zwischenergebnisse, Sozialformen)? Welche Rolle nimmt der Lehrer ein? Welche Medien stehen zur Verfügung? Welches methodische Vorgehen erscheint angebracht? Wie kann die Leistung überprüft werden? Wie sind die räumlichen Bedingungen? Spiegelt die Lernsituation die berufliche Wirklichkeit der Schüler und Schülerinnen wider? Kann die Lernsituation in Kooperation mit dem dualen Partner durchgeführt werden? 6 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Mögliche Strukturierung von Unterrichtseinheiten nach Handlungsphasen: Handlungsphase der Lernenden Orientieren/Informieren Planen Durchführen Bewerten, Dokumentieren Mögliche Methoden, z. B. Analysieren des Problems/ der Aufgabenstellung Umfeld des Problems/der Aufgabenstellung erfassen Analysieren der betrieblichen Gegebenheiten Informationsquellen erfassen Auftrag konkretisieren Brainstorming Leittexte Fragebogen Kartenabfrage Mindmapping Gruppenzusammensetzung festlegen Arbeitsthemen, Zeitrahmen festlegen Formen der Dokumentation und Präsentation absprechen Arbeitsformen planen Arbeitsplan aufstellen Arbeitsplan präsentieren Maßnahmenplan Argumentationsrunde Entscheidungsmatrix Leittexte Schneeballmethode Informationen sichten und bearbeiten Erkundungen durchführen Ergebnisse zusammenstellen Störungen/Fehler beheben, Aufgabenstellung bearbeiten Arbeitsprozess dokumentieren Visualisierung vorbereiten Präsentation vorbereiten Präsentation durchführen Gruppenarbeit Praktische Tätigkeiten Simulation Stafettenpräsentation Arbeitsergebnisse und Präsentation bewerten Lösungsweg bewerten und optimieren Alternativen entwickeln und bewerten Qualitätssicherung Einzel-/Zwischenbericht Bewertung der Gruppenarbeit Auswertungszielscheibe Feldfeedback Schriftliche Auswertung 7 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) 2 Organisationsmodelle Zuordnung der Lernfelder im Überblick für Blockunterricht (entspricht den Vorgaben der Lehrplanrichtlinien) Fächer Religionslehre Deutsch Sozialkunde Sport Summe allgemein Jgst. 11 (12 Wochen) 3 3 3 2 11 Jgst. 12/13 (14 Wochen) 3 3 3 2 11 System- und Gerätetechnik (SG) LF 7 Betriebsverhalten elektrischer Maschinen analysieren 6 LF 11 Elektrische Maschinen in technische Systeme integrieren 7 Installations- und Energietechnik (IE) LF 5 Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Betriebsmitteln gewährleisten 7 Steuerungstechnik (ST) LF 10 Steuerungen und Regelungen für elektrische Maschinen auswählen 3 LF 10 Steuerungen und Regelungen für elektrische Maschinen auswählen 5 LF 13 Antriebssysteme anpassen und optimieren 5 Maschinen- und Antriebstechnik (MA) LF 6 Elektrische Maschinen herstellen und prüfen 6 LF 8 Elektrische Maschinen und mechanische Komponenten integrieren 4 2 28 336 39 LF 9 Elektrische Maschinen in Stand setzen 5 LF 12 Antriebssysteme in Stand halten 4 Englisch Summe fachlich/Woche Summe gesamt/fachlich Summe gesamt/Woche 8 2 28 392 39 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Mögliche Organisationsmodelle für die Anordnung der Fächer bzw. Lernfelder in Jahrgangsstufe 11 Achtung: Die Lernfelder 5 und 6 decken die Inhalte der Abschlussprüfung Teil 1 ab und müssen bis zum jeweiligen Prüfungstermin abgeschlossen sein! Variante I 14 h/Woche 12 h/Woche Block Installations- und Energietechnik Maschinen- und Antriebstechnik LF 5 Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Betriebsmitteln gewährleisten (84 h) LF 6 Elektrische Maschinen herstellen und prüfen (72 h) 1 2 3 4 5 6 System- und Gerätetechnik Steuerungstechnik Maschinen- und Antriebstechnik LF 7 Betriebsverhalten elektrischer Maschinen analysieren (72 h) LF 10 Steuerungen und Regelungen für elektrische Maschinen auswählen (36 h) LF 8 Elektrische Maschinen und mechanische Komponenten integrieren (48 h) 7 8 9 10 11 12 12 h/Woche 6 h/Woche 8 h/Woche Alternativ Installations- und Energietechnik mit LF 5 und Maschinen- und Antriebstechnik mit LF 6 seriell anbieten. Alternativ LF 7, LF 8 und LF 10 seriell anbieten. 9 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Variante II 13 h/Woche 10 h/Woche 3 h/Woche Installations- und Energietechnik Maschinen- und Antriebstechnik Steuerungstechnik Block 1 2 LF 5 Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Betriebsmitteln gewährleisten (84 h) LF 6 Elektrische Maschinen herstellen und prüfen (72 h) LF 10 Steuerungen und Regelungen für elektrische Maschinen auswählen (36 h) 3 4 5 6 7 System- und Gerätetechnik LF 7 Betriebsverhalten elektrischer Maschinen analysieren (72 h) LF 8 Elektrische Maschinen und mechanische Komponenten integrieren (48 h) 8 9 10 11 12 Variante III 13 h/Woche 13 h/Woche Installations- und Energietechnik Maschinen- und Antriebstechnik Block 1 2 LF 5 Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Betriebsmitteln gewährleisten (84 h) LF 6 Elektrische Maschinen herstellen und prüfen (72 h) 3 4 5 LF 8 Elektrische Maschinen und mechanische Komponenten integrieren (48 h) System- und Gerätetechnik 6 7 8 LF 7 Betriebsverhalten elektrischer Maschinen analysieren (72 h) 9 Steuerungstechnik 10 LF 10 Steuerungen und Regelungen für elektrische Maschinen auswählen (36 h) 11 10 12 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Mögliche Organisationsmodelle für die Anordnung der Fächer bzw. Lernfelder in Jahrgangsstufe 12/13 Variante I 9 h/Woche 10 h/Woche 7 h/Woche Maschinen- und Antriebstechnik Steuerungstechnik System- und Gerätetechnik LF 9 Elektrische Maschinen in Stand setzen (70 h) LF 10 Steuerungen und Regelungen für elektrische Maschinen auswählen (70 h) LF 11 Elektrische Maschinen in technische Systeme integrieren (98 h) Block 1 2 3 4 5 6 7 LF 12 Antriebssysteme in Stand halten (56 h) LF 13 Antriebssysteme anpassen und optimieren (70 h) 8 9 10 11 12 13 14 11 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Variante II 13 h/Woche 13 h/Woche Maschinen- und Antriebstechnik Steuerungstechnik Block 1 2 LF 9 Elektrische Maschinen in Stand setzen (70 h) LF 10 Steuerungen und Regelungen für elektrische Maschinen auswählen (70 h) 3 4 5 6 System- und Gerätetechnik 7 LF 11 Elektrische Maschinen in technische Systeme integrieren (98 h) 8 9 10 LF 12 Antriebssysteme in Stand halten (56 h) 11 12 LF 13 Antriebssysteme anpassen und optimieren (70 h) 13 14 12 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Variante III 9 h/Woche 9 h/Woche 8 h/Woche Maschinen- und Antriebstechnik Steuerungstechnik System- und Gerätetechnik Block 1 2 LF 9 Elektrische Maschinen in Stand setzen (70 h) LF 10 Steuerungen und Regelungen für elektrische Maschinen auswählen (70 h) LF 11 Elektrische Maschinen in technische Systeme integrieren (98 h) 3 4 5 6 7 8 LF 12 Antriebssysteme in Stand halten (56 h) LF 13 Antriebssysteme anpassen und optimieren (70 h) 9 10 11 12 13 14 13 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Zuordnung der Lernfelder im Überblick für Einzeltagesunterricht (entspricht den Vorgaben der Lehrplanrichtlinien) Fächer Religionslehre Deutsch Sozialkunde Sport Summe allgemein Jgst. 11 Jgst. 12 1 1 1 0 3 1 1 1 0 3 System- und Gerätetechnik (SG) LF 7 Betriebsverhalten elektrischer Maschinen analysieren 2 Installations- und Energietechnik (IE) LF 5 Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Betriebsmitteln gewährleisten 2 Steuerungstechnik (ST) Maschinen- und Antriebstechnik (MA) Englisch Summe fachlich/Woche Summe gesamt/fachlich Summe gesamt/Woche Jgst. 13 12 Tage 1 1 1 0 3 LF 11 Elektrische Maschinen in technische Systeme integrieren 2 LF 11 Elektrische Maschinen in technische Systeme integrieren 1 LF 10 Steuerungen und Regelungen für elektrische Maschinen auswählen 2 LF 10 Steuerungen und Regelungen für elektrische Maschinen auswählen 0,5 LF 13 Antriebssysteme anpassen und optimieren 1,5 LF 13 Antriebssysteme anpassen und optimieren 1 LF 6 Elektrische Maschinen herstellen und prüfen 1,5 LF 8 Elektrische Maschinen und mechanische Komponenten integrieren 1,5 1 10 400 13 LF 9 Elektrische Maschinen in Stand setzen 2 LF 12 Antriebssysteme in Stand halten 4 6 240 9 14 6 72 9 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) 3 Schwerpunktsetzungen Die nachfolgende Tabelle dient ergänzend zu den Inhalten der Lernfelder zur Orientierung hinsichtlich der möglichen Schwerpunktsetzung innerhalb der einzelnen Lernfelder. Im Vordergrund steht in der Fachstufe der Erwerb der erforderlichen Fähigkeiten, um gestellte Aufgaben und Aufträge möglichst selbstständig zu erledigen. Mathematische und naturwissenschaftliche Verfahren und Modelle werden dem Schüler in den Lernfeldern in dem Maße vermittelt, wie sie zum Verständnis und zum Lösen von berufsbezogenen Aufgabenstellungen erforderlich sind. Diese Verfahren und Modelle sind in den Lernfeldern integrativ anhand von geeigneten Lernsituationen zu vermitteln. Die Technische Mathematik wird in den Lernfeldern integrativ und bedarfsgerecht zur Lösung von Problemstellungen sowie zur Wiederholung und Vertiefung von Gesetzmäßigkeiten eingesetzt. Lernfeld Inhalte/Grundlagen Vertiefung/ Erweiterung von Vorkenntnissen Hinweise, Sonstiges LF 5 Elektroenergieversorgung im öffentl. Netz: Kraftwerksarten, Spannungsebenen, Verteilungsanlagen bzw. Inselbetrieb LF 5 baut auf LF 2 auf. Auf regenerative Energiequellen ist einzugehen Grundgrößen des Wechselstromes Wechselstromverhalten von Spule und Kondensator Grundgrößen und Gesetzmäßigkeiten im Drehstromsystem Unsymmetrische Last Exemplarisch an der R-L-Reihenschaltung betrachten, keine Schwingkreise Vertiefung in LF 7 Netzsysteme: TT-, TN- und IT-Netz Nur ohmsche Belastung, induktive Belastung in LF 7 IT-Netz nur im Überblick Fehlerarten und Fehlersuche: Körperschluss Erdschluss Kurzschluss Leiterschluss Schutzmaßnahmen 15 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) nach DIN VDE 0100 Teil 410 Basisschutz Fehlerschutz Zusätzlicher Schutz Schutzmaßnahmenprüfung nach DIN VDE 0100 Teil 610 Mess- und Prüfmittel für Schutzmaßnahmen Schutz- und Potenzialausgleichsleiter Isolationsmessung Schleifenimpedanz Erdungswiderstand RCD Schutzklassen Schutzarten Schutzarten in Abstimmung mit LF 6 und LF 7 behandeln Geräteprüfung nur im Überblick behandeln, Vertiefung erfolgt in LF 9 Geräteprüfung nach VDE 701/702 LF 6 Konstruktionsprinzipien Selbstständige Informaelektrischer Maschinen: tionsbeschaffung Synchronmaschinen Asynchronmaschinen Gleichstrommaschinen Bauformen Abstimmung mit LF 5 Schutzarten Betriebsarten Kühlarten Lagerarten Schalten von Wicklungen nach Möglichkeit am Modell Wicklungen elektrischer Maschinen: Nutschritt Lochzahl Anzahl der Spulengruppen Einschichtwicklungen Zweischichtwicklung Sehnung Polumschaltbare Wicklungen und Gleichstromankerwicklungen in LF 9 16 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Prüfen von Wicklungen: Erstellen von Mess- und Prüfprotokollen Wicklungsprüfung Windungsprüfung, Isolationswiderstände Wicklungswiderstände Funktionsprüfung nach VDE 0530 LF 7 Kundengespräch Induktionsgesetz Generatorprinzip Motorprinzip Leistungsschild Generator Aufbau, Bauformen Spannungsanpassung Frequenzanpassung Erstellung und Interpre- Arbeit mit Motorenprüftation von Kennlinien stand Umgang mit Herstellerunterlagen Aufnahme von Kennlinien anhand exemplarischer und somit berufsrelevanter Erstellung von MessMaschinentypen; Sonund Prüfprotokollen derbauformen sind an(Abstimmung mit LF 5) zusprechen (Vertiefung in LF 11) Motor Aufbau, Bauformen Inbetriebnahme Messtechnische Ermittlung der Betriebsdaten Verweis bezüglich der Steuerung und Regelung elektrischer Maschinen auf LF 10 Transformator Aufbau, Bauformen Strom- u. Spg.übersetzung Leistungsübertragung Wirkungsgrad Messtechnische Ermittlung der Betriebsdaten LF 8 Kupplungen: Aufgaben Funktion schaltbar oder nicht schaltbar starr oder elastisch Kurzschluss- und Leerlaufversuch sind zu behandeln Vertiefung in LF 12 17 Selbständige Auswahl der jeweiligen Komponenten nach Kundenwunsch und technischen Erfordernissen. Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Getriebe: Zugmittelgetriebe (Flachriemen-, Keilriemen-, Zahnriemen- oder Kettengetriebe) Zahnradgetriebe (Stirnradgetriebe, Kegelradgetriebe, Schneckentrieb, Planetengetriebe) Berechnen von Drehfrequenzen, Drehmomenten und Übersetzungsverhältnissen Mechanische Bremsen: Abstimmung mit LF 10 Pneumatische Bremsen Elektrisch betätigte Bremsen Niederschrift der Arbeitsschritte zur Montage Aufzählen der benötigten Komponenten Montagepläne Stücklisten Messungen auf Drehzahl und Drehmoment beschränken Auf Aspekte der Betriebssicherheit eingehen Verwendung von Herstellerangaben Prüfverfahren Mess- und Prüfmittel Prüfprotokolle LF 9 Fehlerarten: Körperschluss Windungsschluss Phasenschluss Lamellenschluss Mechanische Schäden Gleich- und Gegenstrombremsung in LF 10 Umgang mit Herstellerunterlagen Störursachen 18 Beim Erstellen von Demontage- und Montageplänen sollen die Besonderheiten am Aufstellungsort (z. B. Lagetoleranzen) berücksichtigt werden. Zusammenhang zwischen Fehlerart und Störungsursache herstellen; Überblick über mögliche Störursachen aufzeigen Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Wicklungsdaten von polumschaltbaren Maschinen Gleichstrommaschinen Vertiefung von LF 6 Polumschaltbare Maschine am Beispiel einer Dahlanderwicklung in Dreieck-DoppelsternSchaltung Prüfen von Wicklungen Wuchten Geräteprüfung nach VDE 0701/0702 Funktionsprüfung Erstellen von Mess- und Prüfprotokollen Wuchten nur theoretisch behandeln Aufbauend auf LF 5 Kostenvoranschlag im Sinne einer Kostenaufstellung LF 10 Kundenauftrag VPS Laststromkreis Steuerungsstromkreis Inhalte ausgehend von LF 3 behandeln Schrittweise Erweiterung einfacher Steuerungen hin zu komplexen Steuerungsaufgaben, vorzugsweise an DASM Teamarbeit Erstellung von normgerechten Schaltungsunterlagen Drehrichtungsumkehr Anlassverfahren Stern-Dreieck-Anlauf Sanftanlauf Drehfrequenzsteuerung Getrennte Wicklungen Dahlander (optional) Bremsverfahren Gegenstrombremsung Gleichstrombremsung SPS Aufbau Arbeitsweise Darstellungsarten (FUP, AWL) Grundlagen der An- Partnerarbeit Aktuelle Bussysteme ansprechen (z. B. ASI, Profibus) 19 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) lagensicherheit Bussysteme Schnittstellen Ferndiagnose Schnittstellen zwischen SPS und Bussystemen ansprechen Stromrichtertechnik Schwerpunkt liegt auf der Drehfrequenzregelung von DASM; Vertiefung der Drehfrequenzregelung erfolgt in LF 11 Exemplarische Betrachtung der Regelungstechnik anhand der regelungstechnischen Funktionen des Stromrichters Vergleicher ansprechen Keine mathematische Betrachtung der Regleranpassung, sondern Parametrierung des Stromrichters Regelungstechnik Regelkreis Regelstrecke Regler (Aufgabe innerhalb des Regelkreises) Stellglieder, Stellantriebe (Stromrichter als elektronische Betriebshilfen) Regleranpassung EMV-Richtlinien LF 11 Sondermaschinen: Gleichstrommotor Universalmotor Scheibenläufermotor Servomotor Schrittmotor Einphaseninduktionsmotor Spaltpolmotor Linearmotor Drehfrequenzregelung bei einer Gleichstrommaschine Antrieb mit Frequenzumrichter Aufbau, Verwendung und Betriebsverhalten ansprechen Motoren mit geringer Praxisrelevanz nur im Überblick behandeln Verwendung von Fachbüchern Evtl. Abstimmung mit dem dualen Partner Vertiefung von LF 10 Aufbauend auf LF 10 Pneumatische Baugruppen: Drucklufterzeugung und -aufbereitung Ventile Zylinder Montage, Anschluss und Parametrierung von Motor und Umrichter Herstellerpublikationen verwenden Anlagenübersicht zur Beurteilung der Betriebsbereitschaft und Betriebssicherheit verwenden. 20 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Hinweise auf steuerungs- und regelungstechnische Verwendungen Unterrichtsgang zu einer bestehenden Anlage oder Besuch eines Technikmuseums möglich. Druckluftmotor Hydraulische Baugruppen: Pumpen Ventile Zylinder Hydraulikmotor Hydraulikflüssigkeiten Anlagenübersicht zur Beurteilung der Betriebsbereitschaft und Betriebssicherheit verwenden. Unterrichtsgang zu einer bestehenden Anlage möglich. LF 12 In den Lernfeldern 12 und 13 stehen als Lerninhalte die Planung, Durchführung und Dokumentation von Projekten im Vordergrund. Die Kooperation zwischen den Lernorten Schule und Betrieb ermöglicht die Vermittlung betriebsspezifischer Inhalte. Ebenso können in diesen Lernfeldern Innovationen berücksichtigt werden. LF 13 Weiter sollen diese Lernfelder zur Wiederholung vorangegangener Lerninhalte sowie zur Vertiefung von Inhalten aus den Lernfeldern 5 bis 11 unter dem Aspekt der Prüfungsvorbereitung genutzt werden. 21 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) 4 Beispiele zur Umsetzung 4.1 Umsetzungsbeispiel zu Lernfeld 5 Lernfeld 84 Std. Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Betriebsmitteln gewährleisten Zielformulierung Die Schülerinnen und Schüler planen die Elektroenergieversorgung für Betriebsmittel und Anlagen. Sie analysieren und klassifizieren Möglichkeiten der Elektroenergieversorgung nach funktionalen, ökonomischen und ökologischen Aspekten. Die Schülerinnen und Schüler dimensionieren Anlagen unter Berücksichtigung von Netzsystemen und Schutzmaßnahmen. Dazu wählen sie Komponenten der Anlagen aus, bemessen diese und erstellen Schaltpläne unter Nutzung von Fachliteratur, Datenblättern und Gerätebeschreibungen, auch in englischer Sprache. Die Schülerinnen und Schüler kontrollieren bei Errichtung, Inbetriebnahme und Instandhaltung von Anlagen der Elektroenergieversorgung und bei Betriebsmitteln die Einhaltung von Normen, Vorschriften und Regeln zum Schutz gegen elektrischen Schlag, zum Arbeitsschutz und zur Unfallverhütung. Die Schülerinnen und Schüler prüfen ortsfeste und ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel und nehmen diese in Betrieb. Sie protokollieren Betriebswerte und Prüfergebnisse und ordnen diese in eine Dokumentation ein. Die Schülerinnen und Schüler weisen die Nutzer in das Betreiben der Anlagen ein. Inhalte Schalt- und Verteilungsanlagen Umweltverträglichkeit Spannungsebenen Wechsel- und Drehstromsystem Netzsysteme Schutzeinrichtungen Mess- und Prüfmittel Prüfprotokolle Schutzklassen, Isolationsklassen Schutzarten Nutzereinweisung 22 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) LF-Ebene: LF 5 (84 h) Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Betriebsmitteln und Anlagen gewährleisten LS-Ebene: 5.1 Dezentrale Energieversorgung planen (5 h) z. B. Inselbetrieb mit Photovoltaik, BHKW, Ersatzstromanlagen, Brennstoffzelle ... Umweltverträglichkeit 5.2 Energieversorgung im öffentlichen Stromnetz untersuchen (5 h) 5.4 Anschluss/Prüfung eines elektr. Imprägnierofens (30 h) 5.3 Umbau einer Leuchtstofflampenanlage mit EVG (44 h) z. B. Kraftwerksarten: Wärme, Wasser, Wind, Umweltverträglichkeit Energieverteilung: Höchst-/Hoch-/Mittel-/ Niederspannungsnetze z. B. Umbau einer Leuchtstofflampenanlage von konventionellen Vorschaltgeräten auf elektronische Vorschaltgeräte z. B. Anschluss des Gerätes an das Drehstromsystem und Prüfung der Anlage 23 Wechselstromsystem Analyse der Schaltungskomponenten Wechselstromverhalten der Schaltungskomponenten Kompensationsmaßnahmen (Einzelkompensation) Netzsysteme Schutzmaßnahmen nach VDE 0100 Teil 410 Drehstromsystem Netzsysteme Schutzmaßnahmen nach VDE 0100 Teil 410 Schutzeinrichtungen Mess- u. Prüfmittel Schutzmaßnahmenprüfung nach VDE 0100 Teil 610/Prüfprotokolle Schutzklassen/ Isolationsklassen Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) 24 Schutzeinrichtungen Mess- u. Prüfmittel Schutzmaßnahmenprüfung nach VDE 0100 Teil 610/Prüfprotokolle Umweltverträglichkeit Schutzarten Nutzereinweisung Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation LS 5.1 Dezentrale Energieversorgung planen Zeitrichtwert: 5h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler planen die Elektroenergieversorgung für Betriebsmittel und Anlagen. Sie analysieren und klassifizieren Möglichkeiten der Elektroenergieversorgung nach funktionalen, ökonomischen und ökologischen Aspekten. Angestrebte Kompetenzen: Informationsbeschaffung Varianten der dezentralen Elektroenergieversorgung nach Kundenanforderungen auswählen Informationen kundengerecht aufbereiten Inhalte: Dezentrale Elektroenergieversorgung (z. B. PV, Windkraft, BHKW, FC …) Umweltverträglichkeit Ökonomische Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Infozentrum für erneuerbare Energien besuchen Eigene Photovoltaikanlage auf dem Schuldach Besonders geeignet für Gruppenarbeitsformen (Leittexte, Lernzirkel …) Generatoren werden in LF 7 behandelt 25 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation LS 5.2 Energieversorgung im öffentlichen Stromnetz untersuchen Zeitrichtwert: 5h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler analysieren und klassifizieren Möglichkeiten der Elektroenergieversorgung nach funktionalen, ökonomischen und ökologischen Aspekten. Angestrebte Kompetenzen: Informationsbeschaffung Varianten der netzbasierten Elektroenergieversorgung analysieren Informationen aufbereiten und präsentieren Inhalte: Kraftwerksarten Umweltverträglichkeit Spannungsebenen/Verbundnetz Schalt- und Verteilungsanlagen Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Besonders geeignet für Gruppenarbeitsformen (Leittexte, Lernzirkel …) Besichtigung KKW, Laufwasser-/Pumpspeicherkraftwerk, Kohlekraftwerk Trafo nur als Element des Verteilungsnetzes betrachten (Aufbau und Gesetzmäßigkeiten werden im LF 7 behandelt) Ökonomische Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten Generatoren werden in LF 7 behandelt 26 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation LS 5.3 Umbau einer Leuchtstofflampenanlage mit EVG Zeitrichtwert: 44 h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler dimensionieren Anlagen unter Berücksichtigung von Netzsystemen und Schutzmaßnahmen. Dazu wählen sie Komponenten der Anlagen aus, bemessen diese und erstellen Schaltpläne unter Nutzung von Fachliteratur, Datenblättern und Gerätebeschreibungen, auch in englischer Sprache. Die Schülerinnen und Schüler kontrollieren bei Errichtung, Inbetriebnahme und Instandhaltung von Anlagen der Elektroenergieversorgung und bei Betriebsmitteln die Einhaltung von Normen, Vorschriften und Regeln zum Schutz gegen elektrischen Schlag, zum Arbeitsschutz und zur Unfallverhütung. Die Schülerinnen und Schüler prüfen ortsfeste elektrische Betriebsmittel und nehmen diese in Betrieb. Sie protokollieren Betriebswerte und Prüfergebnisse und ordnen diese in eine Dokumentation ein. Angestrebte Kompetenzen: Beachtung einschlägiger Sicherheitsbestimmungen und verantwortungsbewusstes Handeln bei der Errichtung von elektrischen Anlagen Analyse von elektrischen Schaltungen Schaltpläne normgerecht zeichnen Anlagen normgerecht dimensionieren Fachgerechte Handhabung von Mess- u. Prüfgeräten und Dokumentation der Prüfergebnisse Elektrische Größen messtechnisch ermitteln und rechnerisch überprüfen Inhalte: Wechselstromsystem Schaltungskomponenten einer Leuchtstoffröhre (Starter, Drossel, Röhre, Kompensations- und Entstörkondensator) Induktivität Induktives und kapazitives Verhalten/Leistungsfaktor Einzelkompensation EVG Netzsysteme Schutzmaßnahmen nach VDE 0100 Teil 410 Schutzeinrichtungen Mess- u. Prüfmittel Schutzmaßnahmenprüfung nach VDE 0100 Teil 610/Prüfprotokolle Umweltverträglichkeit 27 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Schwerpunkt dieser Lernsituation ist die Vermittlung der Grundlagen der Wechselstromtechnik. Anhand eines Kundenauftrages planen die Schüler und Schülerinnen alle erforderlichen Arbeitsschritte zum Einbau eines elektronischen Vorschaltgerätes für eine Leuchtstofflampe. An der Altanlage mit konventionellem Vorschaltgerät wird eine Eingangsmessung zur Ermittlung des Ist-Zustandes durchgeführt. Anhand der Spule und des Kompensationskondensators wird das Verhalten der Bauteile an Wechselspannung erarbeitet. Anschließend erfolgt der Umbau der Anlage auf EVG. Die Prüfung der Neuanlage erfolgt nach VDE 0100 Teil 610 mit den entsprechenden Prüfgeräten nach VDE 0413. 28 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) LS 5.4 Anschluss/Prüfung eines elektischen. Imprägnierofens Zeitrichtwert: 30 h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler dimensionieren Anlagen unter Berücksichtigung von Netzsystemen und Schutzmaßnahmen. Dazu wählen sie Komponenten der Anlagen aus, bemessen diese und erstellen Schaltpläne unter Nutzung von Fachliteratur, Datenblättern und Gerätebeschreibungen, auch in englischer Sprache. Die Schülerinnen und Schüler kontrollieren bei Errichtung, Inbetriebnahme und Instandhaltung von Anlagen der Elektroenergieversorgung und bei Betriebsmitteln die Einhaltung von Normen, Vorschriften und Regeln zum Schutz gegen elektrischen Schlag, zum Arbeitsschutz und zur Unfallverhütung. Die Schülerinnen und Schüler prüfen ortsfeste und ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel und nehmen diese in Betrieb. Sie protokollieren Betriebswerte und Prüfergebnisse und ordnen diese in eine Dokumentation ein. Die Schülerinnen und Schüler weisen die Nutzer in das Betreiben der Anlagen ein. Angestrebte Kompetenzen: Beachtung einschlägiger Sicherheitsbestimmungen und verantwortungsbewusstes Handeln bei der Errichtung von elektrischen Anlagen Analyse von elektrischen Schaltungen Grundgrößen in Grundschaltungen der Drehstromtechnik messtechnisch ermitteln und rechnerisch überprüfen Schaltpläne normgerecht zeichnen Fachgerechte Handhabung von Mess- u. Prüfgeräten und Dokumentation der Prüfergebnisse Fachgerechtes Übergeben der Anlage und Einweisen des Kunden Inhalte: Drehstromsystem (Stern- und Dreieckschaltung) Symmetrische/unsymmetrische ohmsche Belastung Netzsysteme Schutzmaßnahmen nach VDE 0100 Teil 410 Schutzeinrichtungen Mess- u. Prüfmittel Schutzmaßnahmenprüfung nach VDE 0100 Teil 610/Prüfprotokolle Geräteprüfung nach VDE 701/702 Schutzklassen/Isolationsklassen Schutzarten Nutzereinweisung 29 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Anhand eines Kundenauftrages planen die Schüler und Schülerinnen alle erforderlichen Arbeitsschritte zum Einbau, der abschließenden Prüfung und der Übergabe der Anlage an den Kunden. Die Prüfung der Anlage erfolgt nach VDE 0100 Teil 610 mit den entsprechenden Prüfgeräten nach VDE 0413. Siehe auch LS 2.1 Grundlagen der Leitungsdimensionierung. Drehstromsystem nur mit ohmscher Belastung. Vertiefung mit induktiver Belastung in LF 7. Im LF 5 wird vornehmlich die Prüfung von elektrischen Anlagen behandelt. Die Prüfung von ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmitteln sowie die Wiederholungsprüfungen werden im Überblick vermittelt und in den jeweiligen aufsteigenden Lernfeldern vertieft (LF 9). Es sollten Hinweise auf die rechtliche Bedeutung von Prüfprotokollen gegeben werden (Haftungsfragen). Schutzarten in Abstimmung mit LF 6 behandeln. 30 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) 4.2 Umsetzungsbeispiel zu Lernfeld 6 Lernfeld Elektrische Maschinen herstellen und prüfen 72 Std. Zielformulierung Die Schülerinnen und Schüler planen die Herstellung elektrischer Maschinen. Sie analysieren Konstruktionsprinzipien und bestimmen die Komponenten nach Einsatzbedingungen. Sie differenzieren die Komponenten nach Eigenproduktion und Zukaufteilen. Sie lösen notwendige Bestellungen aus. Die Schülerinnen und Schüler planen die Herstellung von Wicklungen. Sie lesen und skizzieren Wickelpläne und entwerfen Wicklungen nach konstruktiven und fertigungstechnischen Merkmalen. Die Schülerinnen und Schüler stellen Wicklungen her, bauen sie ein und konservieren sie. Sie nehmen die Wickeldaten auf. Die Schülerinnen und Schüler montieren die Komponenten der elektrischen Maschinen und nehmen diese in Betrieb. Die Schülerinnen und Schüler führen die Prüfungen nach den geltenden VDEVorschriften durch. Sie dokumentieren die Prüfdaten und werten sie aus. Sie beheben Wicklungsfehler. Inhalte Montageprozess Komponenten elektrischer Maschinen Wicklungsarten und -formen, Isolationen Bauformen, Lager, Gehäuse Betriebsarten, Kühlung 31 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) LF 6 ( 72 h) Elektrische Maschinen herstellen und prüfen LF-Ebene: LS-Ebene: 6.1 Konstruktionsprinzipien elektrischer Maschinen analysieren und Komponenten bestimmen (8 h) Kundenauftrag: 6.2 Wicklungen elektrischer Maschinen entwerfen, herstellen und einbauen (56 h) 6.3 Komponenten montieren und elektrische Maschinen prüfen (8 h) Um im Fehlerfall einen vorhandenen Motor schnell austauschen zu können, soll eine zweite Maschine hergestellt werden. z. B. Analyse des Aufbaus von Drehstromund Gleichstrommotoren Unterscheidung der Komponenten nach Eigenprodukten und Zukaufteilen (betriebsabhängig) Zukaufteile nach Katalog auswählen z. B. Wicklungsdaten einer Maschine (vorzugsweise Drehstrommaschine) aufnehmen; Wickelkarte anlegen Alternative Wicklungsformen skizzieren Weitere Wicklungsarten entwerfen (vorzugsweise Einphasen-Wicklungen) Herstellung, Einbau und Isolierung von Wicklungen 32 z. B. Montagevorschriften beachten Mechanische und elektrische Prüfung Unfallverhütungsvorschriften beachten Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation LS 6.1 Konstruktionsprinzipien elektrischer Maschinen analysieren und Komponenten bestimmen Zeitrichtwert: 8h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler planen die Herstellung elektrischer Maschinen. Sie analysieren Konstruktionsprinzipien und bestimmen die Komponenten nach Einsatzbedingungen. Sie differenzieren die Komponenten nach Eigenproduktion und Zukaufteilen. Sie lösen notwendige Bestellungen aus. Angestrebte Kompetenzen: Konstruktionsprinzipien erkennen und unterscheiden Komponenten elektrischer Maschinen fachgerecht benennen Auswahl der Komponenten nach Einsatzbedingungen Selbstständige Informationsbeschaffung Präsentieren der erarbeiteten Informationen Inhalte: Konstruktionsprinzipien von Drehfeld- und Stromwendermaschinen Gehäuse, Blechpaket, Läuferarten Bauformen und deren Kennzeichnung Einsatzbereiche von Wälz- und Gleitlagern Betriebsarten und deren Kennzeichnung Kühlung elektrischer Maschinen Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Arbeiten mit Modellen, Explosionszeichnungen (auch aus elektronischen Katalogen), Wirkungsweise der Maschinen in LF 7 33 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation LS 6.2 Wicklungen elektrischer Maschinen entwerfen, herstellen und einbauen Zeitrichtwert: 56 h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler planen die Herstellung von Wicklungen. Sie lesen und skizzieren Wickelpläne und entwerfen Wicklungen nach konstruktiven und fertigungstechnischen Merkmalen. Die Schülerinnen und Schüler stellen Wicklungen her, bauen sie ein und konservieren sie. Sie nehmen die Wickeldaten auf. Angestrebte Kompetenzen: Wicklungsdaten einer Maschine aufnehmen Wicklungsschema entwerfen Wicklungen nach Vorgabe schalten Ausführungen kennzeichnen Lage der Pole durch Einzeichnen der Ströme ermitteln Isolierstoffe auswählen Inhalte: Wicklungsdaten (Nutzahl, Nutschritt, Lochzahl, Anzahl der Spulengruppen, Windungszahl, Drahtdurchmesser, Schaltung) Konstruktive Merkmale: Einschicht- und Zweischichtwicklungen, ungesehnte und gesehnte Wicklungen, Bruchlochwicklungen, Dreiphasen- und EinphasenWicklungen Fertigungstechnische Merkmale: Etagen- und Korbwicklungen, Spulen gleicher und ungleicher Weite, Maschinenwicklung, Träufelwicklung Wickeltabellen Wicklungsisolation, Isolierstoffklassen, Imprägnieren Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Nur Drehstrom-Wicklungen und Einphasen-Wicklungen betrachten; Schalten von Wicklungen am Modell; Spannungsumschaltbare Wicklungen, polumschaltbare Wicklungen und Wicklungen für Gleichstrommaschinen in LF 9 Vertiefung konstruktiver und fertigungstechnischer Wicklungsmerkmale (Sehnung, Formspulen- und Formstabwicklung) in LF 9 34 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation LS 6.3 Komponenten montieren und elektrische Maschinen prüfen Zeitrichtwert: 8h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler montieren die Komponenten der elektrischen Maschinen und nehmen diese in Betrieb. Die Schülerinnen und Schüler führen die Prüfungen nach den geltenden VDEVorschriften durch. Sie dokumentieren die Prüfdaten und werten sie aus. Sie beheben Wicklungsfehler. Angestrebte Kompetenzen: Montagevorschriften für Lager beachten Prüfen der Wicklung Wicklungsfehler beheben Maschine in Betrieb nehmen Prüfprotokoll erstellen Unfallverhütungsvorschriften beachten Inhalte: Ein- und Ausbau von Lagern Wicklungsprüfung, Windungsprüfung, Isolationswiderstände, Wicklungswiderstände Fehlerarten: Windungsschluss, Körperschluss, Phasenschluss, Schaltfehler Funktionsprüfung: Leerlaufmessung, Belastungsmessung Prüfprotokoll Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Lerninhalt Wuchten in LF 9 Montagepläne nach kundenspezifischen Anforderungen in LF 9 Qualitätssicherung von Produkten in LF 12 35 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) 4.3 Umsetzungsbeispiel zu Lernfeld 7 Lernfeld Betriebsverhalten elektrischer Maschinen analysieren 72 Std. Zielformulierung Die Schülerinnen und Schüler erfassen Kundenanforderungen an elektrische Maschinen. Die Schülerinnen und Schüler beschaffen Informationen über elektrische Maschinen. Sie analysieren Aufbau und Wirkungsweise elektrischer Maschinen und klassifizieren diese. Die Schülerinnen und Schüler nehmen elektrische Maschinen unter Beachtung einschlägiger Sicherheitsbestimmungen und Schutzmaßnahmen in Betrieb. Die Schülerinnen und Schüler untersuchen das Betriebsverhalten elektrischer Maschinen. Sie ermitteln und dokumentieren Kenngrößen, bewerten diese und vergleichen sie mit den Leistungsschilddaten. Sie bewerten die Vor- und Nachteile der untersuchten Maschinen unter Berücksichtigung der Einsatzgebiete und unter ökonomischen Aspekten. Die Schülerinnen und Schüler erstellen Dokumentationen über ausgewählte elektrische Maschinen nach Art und Anwendung. Sie präsentieren den Kunden die Ergebnisse der Untersuchung und empfehlen eine geeignete elektrische Maschine. Inhalte Kundengespräch Technische Dokumentationen in deutscher und englischer Sprache Prinzip der elektromagnetischen Energiewandlung Ruhende elektrische Maschinen, Wicklungen Rotierende elektrische Maschinen Schutzklassen, Isolationsklassen Messmittel und -verfahren, Lastkennlinien Zusammenhang von Wicklungsaufbau und Betriebsverhalten 36 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) LF-Ebene: LF 7 (72 h) Betriebsverhalten elektrischer Maschinen analysieren LS-Ebene: 7.1 Auswahl eines Generators für eine Biogasanlage (18 h) z. B. Anhand eines Kundenauftrages sowie der technischen Rahmenbedingungen wird ein Generatortyp nach Pflichtenheft ausgewählt. Kontrolle der Betriebsdaten (Vergleich mit Leistungsschildangaben) 7.2 Prüffeldarbeit bei Motorenhersteller bzw. Instandsetzungsbetrieb (27 h) 7.3 Reparatur bzw. Umbau eines (Drehstrom-) Transformators (27 h) z. B. z. B. Erarbeitung unterschiedlicher Motortypen Aufbau und Wirkungsweise eines Transformators Aufnahme und Dokumentation von Kennlinien und charakteristischer Kennwerte Messtechnische Erfassung charakteristider zuvor erarbeiteten Motoren scher Größen Ermittlung von Einsatzbereichen Erstellung eines Prüfprotokolls 37 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation: LS 7.1 Auswahl eines Generators für eine Biogasanlage Zeitrichtwert: 18 h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler erfassen Kundenanforderungen an elektrische Maschinen. Die Schülerinnen und Schüler beschaffen Informationen über elektrische Maschinen. Sie analysieren Aufbau und Wirkungsweise elektrischer Maschinen und klassifizieren diese. Die Schülerinnen und Schüler untersuchen das Betriebsverhalten elektrischer Maschinen. Sie bewerten die Vor- und Nachteile der untersuchten Maschinen unter Berücksichtigung der Einsatzgebiete und unter ökonomischen Aspekten. Die Schülerinnen und Schüler erstellen Dokumentationen über ausgewählte elektrische Maschinen nach Art und Anwendung. Sie präsentieren den Kunden die Ergebnisse der Untersuchung. Angestrebte Kompetenzen: Selbstständige Informationsbeschaffung Zusammenhang von Aufbau und Wirkungsweise erkennen Präsentation der erarbeiteten Informationen Inhalte: Kundengespräch Technische Dokumentationen in deutscher und englischer Sprache Prinzip der elektromagnetischen Energiewandlung (hier: Generatorprinzip) Rotierende elektrische Maschinen (hier insbes. Synchrongenerator) Zusammenhang von Aufbau und Betriebsverhalten Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Mögliche chronologische Gliederung des Unterrichts: Analyse des Kundenauftrages Induktionsgesetz; Generatorprinzip Aufbau eines Generators; Vergleich Synchronmaschine vs. Asynchronmaschine Anpassung der Ausgangsspannung über Erregerspannung Frequenzanpassung über Drehzahl und Polzahl; (evtl. Verwendung von Getrieben und Wechselstromumrichtern ansprechen; Verweis auf LF 10) Innenpol- und Außenpolmaschine Schnellläufer, Langsamläufer (Schenkelpolläufer, Vollpolläufer) Auswahl der Maschine laut Pflichtenheft (Verwendung von Herstellerunterlagen) Kontrolle der Betriebsdaten: Vergleich mit Herstellerangaben (Angaben des 38 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Leistungsschildes) Übergabe an den Kunden (Präsentation der ausgewählten Maschine evtl. mit Anschluss an das Stromnetz) Vertiefung: Bürstenlose Synchrongeneratoren (Regelungen werden im LF10 ausführlich besprochen) Parallelschaltung von Generatoren 39 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation: LS 7.2 Prüffeldarbeit bei Motorenhersteller bzw. Instandsetzungsbetrieb Zeitrichtwert: 27 h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler beschaffen Informationen über elektrische Maschinen. Sie analysieren Aufbau und Wirkungsweise elektrischer Maschinen und klassifizieren diese. Die Schülerinnen und Schüler nehmen elektrische Maschinen unter Beachtung einschlägiger Sicherheitsbestimmungen und Schutzmaßnahmen in Betrieb. Die Schülerinnen und Schüler untersuchen das Betriebsverhalten elektrischer Maschinen. Sie ermitteln und dokumentieren Kenngrößen, bewerten diese und vergleichen sie mit den Leistungsschilddaten. Sie bewerten die Vor- und Nachteile der untersuchten Maschinen unter Berücksichtigung der Einsatzgebiete und unter ökonomischen Aspekten. Die Schülerinnen und Schüler erstellen Dokumentationen über ausgewählte elektrische Maschinen nach Art und Anwendung. Angestrebte Kompetenzen: Selbstständige Informationsbeschaffung Beachtung einschlägiger Sicherheitsbestimmungen Gefahrenbewusstsein entwickeln Fachgerechte Handhabung von Messgeräten und anderer elektrischer Betriebsmittel Dokumentation von Messergebnissen Inhalte: Prinzip der elektromagnetischen Energiewandlung (hier: Motorprinzip) Rotierende elektrische Maschinen Schutzarten, Schutzklassen Isolationsklassen Messmittel und -verfahren Betriebsverhalten, Lastkennlinien Zusammenhang von Wicklungsaufbau und Betriebsverhalten Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Mögliche chronologische Gliederung des Unterrichts: Elektromagnetische Energiewandlung, Motorprinzip Analyse des Aufbaus und der Wirkungsweise rotierender Maschinen 40 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Kontrolle der elektrischen Eigenschaften mittels Motorprüfstand: Inbetriebnahme des Motors unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften Ermittlung der Betriebsdaten; Kennlinienaufnahme Dokumentation (Erstellung eines Leistungsschildes bzw. Vergleich mit gegebenen Leistungsschilddaten; Erstellung eines Prüfprotokolls) Bewertung der Einsatzbereiche unterschiedlicher rotierender elektrischer Maschinen (u. a. Isolierstoffklassen beachten) 41 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation: LS 7.3 Reparatur bzw. Umbau eines (Drehstrom-) Transformators Zeitrichtwert: 27 h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler erfassen Kundenanforderungen an elektrische Maschinen. Die Schülerinnen und Schüler beschaffen Informationen über elektrische Maschinen. Sie analysieren Aufbau und Wirkungsweise elektrischer Maschinen und klassifizieren diese. Die Schülerinnen und Schüler nehmen elektrische Maschinen unter Beachtung einschlägiger Sicherheitsbestimmungen und Schutzmaßnahmen in Betrieb. Die Schülerinnen und Schüler untersuchen das Betriebsverhalten elektrischer Maschinen. Sie ermitteln und dokumentieren Kenngrößen, bewerten diese und vergleichen sie mit den Leistungsschilddaten. Die Schülerinnen und Schüler erstellen Dokumentationen über ausgewählte elektrische Maschinen nach Art und Anwendung. Angestrebte Kompetenzen: Selbstständige Informationsbeschaffung Auswahl und Dimensionierung von Komponenten anhand von Planungshilfen Ökonomische und ökologische Aspekten bei der Planungsarbeit berücksichtigen Fachgerechte Handhabung von Messgeräten und anderer elektrischer Betriebsmittel Inhalte: Kundenauftrag (Pflichtenheft) Technische Dokumentation in deutscher und englischer Sprache Prinzip der elektromagnetischen Energiewandlung (hier: Induktionsgesetz) Ruhende elektrische Maschinen Nennwerte von Transformatoren Wicklungen Schutzarten, Schutzklassen Messmittel und -verfahren Zusammenhang von Wicklungsaufbau und Betriebsverhalten (Übersetzungsverhältnis) 42 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Mögliche chronologische Gliederung des Unterrichts: Kundenauftrag; Ermittlung des Defektes bzw. der Kundenwünsche Erarbeitung der Inhalte bezüglich Aufbau und Wirkungsweise eines Transformators Induktionsgesetz Spannungsübertragung Stromübertragung Leistungsübertragung VDE-Bestimmungen Schaltgruppen Vertiefung: Parallelschaltung von Transformatoren; Sonderformen Planung der Instandsetzung bzw. des Umbaus Aufbau des Transformators nach Pflichtenheft Ermittlung der oben genannten Betriebsdaten; Vergleich mit Pflichtenheft Erstellung eines Prüfprotokolls (Erhebung zentraler Daten des Leistungsschilds) 43 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) 4.4 Umsetzungsbeispiel zu Lernfeld 8 Lernfeld Elektrische Maschinen und mechanische Komponenten integrieren 48 Std. Zielformulierung Die Schülerinnen und Schüler analysieren nach Pflichtenheft die mechanische Anpassung elektrischer Maschinen innerhalb von Antriebssystemen. Dazu lesen sie Gesamt- und Gruppenzeichnungen, Anordnungs- und Schaltungspläne. Sie bestimmen die Funktionszusammenhänge der Komponenten. Die Schülerinnen und Schüler wählen mechanische Komponenten aus und passen sie den Erfordernissen der Antriebssysteme an. Dazu verwenden sie Montageanleitungen und entwickeln Montagepläne. Sie nutzen zur Auswahl der Komponenten auch englischsprachige Unterlagen. Sie ändern technische Dokumentationen, auch rechnergestützt. Die Schülerinnen und Schüler wählen die erforderlichen Werkzeuge und Vorrichtungen aus, organisieren die Montagearbeit und montieren die Komponenten. Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Funktion und erstellen Prüfprotokolle. Sie bewerten die Prüfergebnisse zur Optimierung der Komponentenauswahl. Die Schülerinnen und Schüler beurteilen die Montageabläufe unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit und der Bestimmungen des Arbeits- und Umweltschutzes und unterbreiten Verbesserungsvorschläge. Inhalte Kupplungen Getriebe Bremsen Stücklisten Prüfprotokolle 44 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) LF-Ebene: LF 8 (48 h) Elektrische Maschinen und mechanische Komponenten integrieren LS-Ebene: 8.1 Analyse der Komponenten zur Kraftübertragung, z. B. bei einer elektrischen Hebebühne (6 h) 8.4 Prüfung der mechanischen Komponenten des Antriebes (8 h) 8.2 Auswahl geeigneter Komponenten nach typenspezifischen und technologisch bedingten Merkmalen (26 h) z. B. Anhand einer Gerätebeschreibung wird ein Antrieb, z. B. eine elektrisch betätigte Hebebühne (eine fest montierte oder eine frei verschiebbare Scherenhebebühne), analysiert und deren notwendige mechanische Komponenten erfasst. z. B. Erarbeiten der elektrischen und mechanischen Funktionszusammenhänge 8.3 Montage und Installation der Komponenten (8 h) z. B. Auswahl der erforderlichen Werkzeuge und Vorrichtungen. Planung der Montage aller elektrischen und mechanischen Komponenten 45 z. B. Prüfung der mechanischen Komponenten auf Funktion Erstellen von Mess- und Prüfprotokollen Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation LS 8.1 Analyse der Komponenten zur Kraftübertragung, z. B. bei einer elektrischen Hebebühne Zeitrichtwert: 6h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler analysieren die mechanische Anpassung elektrischer Maschinen innerhalb von Antriebssystemen. Dazu lesen sie Gesamt- und Gruppenzeichnungen, Anordnungs- und Schaltungspläne. Sie bestimmen die Funktionszusammenhänge der Komponenten. Angestrebte Kompetenzen: Selbstständige Informationsbeschaffung Funktionszusammenhänge anhand technischer Dokumentationen erkennen Gefahrenbewusstsein entwickeln Inhalte: Kupplungen Getriebe Bremsen Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Erfassen der Funktionszusammenhänge der Komponenten, z. B. bei einer Hebebühne Verwenden von Fach- und Tabellenbüchern sowie Internetrecherche Auswertung von Herstellerunterlagen auch während der betrieblichen Praxis 46 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation LS 8.2 Auswahl geeigneter Komponenten nach typenspezifischen und technologisch bedingten Merkmalen Zeitrichtwert: 26 h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler analysieren nach Pflichtenheft die mechanische Anpassung elektrischer Maschinen innerhalb von Antriebssystemen. Die Schülerinnen und Schüler wählen mechanische Komponenten aus und passen sie den Erfordernissen der Antriebssysteme an. Dazu verwenden sie Montageanleitungen und entwickeln Montagepläne. Sie nutzen zur Auswahl der Komponenten auch englischsprachige Unterlagen. Sie ändern technische Dokumentationen auch rechnergestützt. Angestrebte Kompetenzen: Auswahl geeigneter Komponenten nach Pflichtenheft Beachtung einschlägiger Sicherheitsbestimmungen Selbstständige Informationsbeschaffung Problemlösungsstrategien anwenden Montageplan erstellen Erstellen bzw. Ändern von Dokumentationen Inhalte: Kupplungen, z. B. starr, elastisch, schaltbar, Sicherheitskupplung Getriebe, z. B. einstufige, mehrstufige, Zugmittelgetriebe, Zahnradgetriebe Drehmoment, Drehfrequenz und Übersetzungsverhältnis Mechanische Bremsen: o Pneumatische Bremsen o Elektrisch betätigte Bremsen Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Verwenden von Fach- und Tabellenbüchern Auswerten von Herstellerunterlagen Berechnen von Drehmomenten, Drehfrequenzen und Übersetzungsverhältnis. Erstellen einer technischen Dokumentation zu den ausgewählten Komponenten Vermittlung einschlägiger Sicherheitsbestimmungen entsprechend dem gewählten Lernobjekt 47 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation LS 8.3 Montage und Installation der Komponenten Zeitrichtwert: 8h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler wählen die erforderlichen Werkzeuge und Vorrichtungen aus, organisieren die Montagearbeit und montieren die Komponenten. Die Schülerinnen und Schüler beurteilen die Montageabläufe unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit und der Bestimmungen des Arbeits- und Umweltschutzes und unterbreiten Verbesserungsvorschläge. Angestrebte Kompetenzen: Beachtung der Montageempfehlungen der Hersteller Einbau und Anschluss der Komponenten/Geräte Beachtung der einschlägigen Sicherheits- und Umweltschutzvorschriften Gefahrenbewusstsein entwickeln Bewerten der Montageabläufe unter ökonomischen, ökologischen und sicherheitstechnischen Gesichtspunkten Inhalte: Stücklisten Montageplan Montagewerkzeuge und -vorrichtungen Betriebsstoffe/Hilfsmittel Bestimmungen des Arbeits- und Umweltschutzes Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Montagearbeiten so weit möglich an einem Modell durchführen 48 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation LS 8.4 Prüfung der mechanischen Komponenten des Antriebes Zeitrichtwert: 8h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Funktion und erstellen Prüfprotokolle. Sie bewerten die Prüfergebnisse zur Optimierung der Komponentenauswahl. Angestrebte Kompetenzen: Erstellen eines Prüfplanes nach Vorgaben, z. B. Herstellervorgaben Mess- und Prüfmittel auswählen und fachgerecht einsetzen Mechanische Komponenten von Antriebssystemen auf Funktion prüfen Systematisches und konsequentes Vorgehen Beachtung einschlägiger Sicherheitsvorschriften und verantwortliches Handeln Vorschläge zur Optimierung der Komponentenauswahl aus den Prüfergebnissen ableiten Inhalte: Prüfverfahren Prüfprotokoll Qualitätssicherung Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Funktionsprüfung der montierten mechanischen Komponenten des Antriebs. Im LF 8 wird nur die Prüfung der mechanischen Komponenten des Antriebs durchgeführt; die Prüfung der elektrischen Schutzmaßnahmen erfolgt in LF 5 und wird in LF 12/13 vertieft. Geräteprüfungen nach VDE 0701/0702 erfolgen in LF 5 und LF 9. Qualitätssicherung wird in LF 12 vertieft. Produkthaftung wird in LF 11 und LF 13 behandelt. Einsatz von Software zur Textgestaltung und Tabellenerstellung. Darstellung des Prüfungsergebnisses, z. B. im Rahmen eines Fachgespräches. 49 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) 4.5 Umsetzungsbeispiel zu Lernfeld 9 Lernfeld Elektrische Maschinen in Stand setzen 70 Std. Zielformulierung Die Schülerinnen und Schüler nehmen Aufträge zur Instandsetzung elektrischer Maschinen entgegen. Sie entwickeln Demontage- und Montagepläne unter Berücksichtigung kundenspezifischer Anforderungen und der Bedingungen am Aufstellungsort. Die Schülerinnen und Schüler planen den Prozess der Instandsetzung. Sie analysieren die technischen Dokumentationen der elektrischen Maschinen. Die Schülerinnen und Schüler grenzen Fehler ein, analysieren diese, werten sie aus und unterbreiten Lösungsvorschläge zur Instandsetzung. Sie erfassen systematisch Schadens- und Verschleißursachen. Die Schülerinnen und Schüler beraten die Kunden hinsichtlich der notwendigen Maßnahmen. Sie erstellen und erläutern Kostenvoranschläge. Sie berücksichtigen mögliche rechtliche und wirtschaftliche Folgen der Instandsetzung. Inhalte Technische Dokumentationen Instandsetzungskalkulation Störursachen Korrosion, Bruch, Verschleiß Wuchten Entsorgungsvorschriften 50 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) LF-Ebene: LF 9 (70 h) Elektrische Maschinen in Stand setzen LS-Ebene: 9.1 Fehleranalyse am Aufstellungsort und Instandsetzung in der Werkstätte (24 h) z. B. Polumschaltbarer Motor, z. B. für eine Lüftung/Heizung/Absaugung Ist-Zustand der Maschine im Kundengespräch feststellen Störungsursachen eingrenzen durch Erprobung vor Ort Demontage der Maschine planen Technische Dokumentation der Statorwicklung erstellen/analysieren Instandsetzen der Wicklung Prüfung der Maschine 9.2 Fehleranalyse im Prüffeld und Instandsetzung (30 h) z. B. Gleichstrommotor, z. B. für eine CNCMaschine Fehlereingrenzung und -analyse im Prüffeld Technische Dokumentation der Ankerwicklung erstellen/analysieren Instandsetzen der Wicklung Kollektor in Stand setzen und Anker wuchten Prüfung der Maschine Entsorgung des Altmaterials 51 9.3 Instandsetzung mit Hilfe von Ersatzteilen des Geräteherstellers (16 h) z. B. handgeführtes Elektrowerkzeug Auftragsannahme Fehleranalyse Kalkulation (Ersatzteile/Zeit) Kundenberatung Instandsetzung Geräteprüfung Entsorgung des Altmaterials Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation: LS 9.1 Fehleranalyse am Aufstellungsort und Instand- Zeitrichtwert: setzung in der Werkstatt 24 h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler nehmen Aufträge zur Instandsetzung elektrischer Maschinen entgegen. Sie entwickeln Demontage- und Montagepläne unter Berücksichtigung kundenspezifischer Anforderungen und der Bedingungen am Aufstellungsort. Die Schülerinnen und Schüler planen den Prozess der Instandsetzung. Sie analysieren die technischen Dokumentationen der elektrischen Maschinen. Die Schülerinnen und Schüler grenzen Fehler ein, analysieren diese, werten sie aus und unterbreiten Lösungsvorschläge zur Instandsetzung. Sie erfassen systematisch Schadens- und Verschleißursachen. Sie berücksichtigen mögliche wirtschaftliche Folgen der Instandsetzung. Angestrebte Kompetenzen: Im Kundengespräch Fehlerbeschreibungen konkretisieren Fehler eingrenzen und analysieren Im Kundengespräch Lösungsvorschläge zur Instandsetzung unterbreiten Demontage-, Montagepläne entwickeln und Stromlaufpläne lesen Wicklungsdaten und Wicklungsmerkmale einer Maschine erfassen und bei der Instandsetzung beachten Inhalte: Störursachen Demontageplan, Montageplan (Berücksichtigung der Besonderheiten am Aufstellungsort) Stromlaufplan Unfallverhütung Fehlerarten (z. B. Körperschluss) Dokumentation der Wicklungsdaten (Windungszahl, Nutschritt, Lochzahl, Anzahl der Spulengruppen, Drahtdurchmesser, Schaltung) Konstruktive Merkmale der Wicklung: polumschaltbare, gesehnte Zweischichtwicklung Wicklungsisolation Wicklungsprüfung, Funktionsprüfung Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: In LS 9.1 sollen die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe der Fehlerbeschreibung durch den Kunden die Fehler an der elektrischen Maschine eingrenzen. Sie schlagen dem 52 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Kunden Prüfungen vor, die dieser vor Ort vornehmen kann, um die Störungsursache eventuell selbst zu beseitigen. Weil die Störung nicht durch den Kunden behoben werden kann, folgen die Fehleranalyse, die Demontage und die Reparatur der Antriebsmaschine durch die Schülerinnen und Schüler. Durch diesen Handlungsablauf berücksichtigen sie die wirtschaftlichen Folgen einer Instandsetzung. LS 9.1 nutzt alle Möglichkeiten zur Vertiefung von LS 6.2. 53 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation: LS 9.2 Fehleranalyse im Prüffeld und Instandsetzung Zeitrichtwert: 30 h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler nehmen Aufträge zur Instandsetzung elektrischer Maschinen entgegen. Die Schülerinnen und Schüler planen den Prozess der Instandsetzung. Sie analysieren die technischen Dokumentationen der elektrischen Maschinen. Die Schülerinnen und Schüler grenzen Fehler ein, analysieren diese, werten sie aus und unterbreiten Lösungsvorschläge zur Instandsetzung. Sie erfassen systematisch Schadens- und Verschleißursachen. Angestrebte Kompetenzen: Analyse der technischen Dokumentationen von Gleichstrom-Ankerwicklungen Fehler durch Messung eingrenzen und Fehlerursachen ermitteln Zusammenhang zwischen der Qualität der eigenen Arbeit und der Qualität des Gesamtproduktes erkennen Beachten der Bestimmungen des Arbeits- und Umweltschutzes beim Entsorgen der Altmaterialien Inhalte: Kollektorverschleiß und mögliche Ursachen Fehlerarten (z. B. Windungsschluss, Lamellenschluss) Dokumentation der Wicklungsdaten (Wicklungsschritt, Schaltschritt, Kollektorschritt, Nutschritt) Konstruktive Merkmale einer Ankerwicklung: Schleifenwicklung, Wellenwicklung, Lage der Bürsten (Verzug) Demontage einer Ankerwicklung, Unfallverhütung, Entsorgungsvorschriften Fertigungstechnische Merkmale einer Ankerwicklung: Formspulen-, Formstabwicklung Wicklungsisolation Wicklungsprüfung Wuchten des Ankers Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: In LS 9.2 sollen die Schülerinnen und Schüler ausgehend von den Fehlermöglichkeiten an Gleichstrommaschinen die Besonderheiten von Ankerwicklungen analysieren. Auch anhand der „Laufbilder“ von Kollektoren können Verschleißursachen ermittelt werden. 54 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Der Instandsetzungsprozess soll z. B. durch Blockschaltbilder oder Mind-Maps visualisiert werden. LS 9.2 nutzt die Möglichkeit zur Vertiefung von LF 6. 55 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation: LS 9.3 Instandsetzung mit Hilfe von Ersatzteilen des Geräteherstellers Zeitrichtwert: 16 h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler nehmen Aufträge zur Instandsetzung elektrischer Maschinen entgegen. Die Schülerinnen und Schüler planen den Prozess der Instandsetzung. Sie analysieren die technischen Dokumentationen der elektrischen Maschinen. Die Schülerinnen und Schüler grenzen Fehler ein, analysieren diese, werten sie aus und unterbreiten Lösungsvorschläge zur Instandsetzung. Die Schülerinnen und Schüler beraten die Kunden hinsichtlich der notwendigen Maßnahmen. Sie erstellen und erläutern Kostenvoranschläge. Sie berücksichtigen mögliche rechtliche Folgen der Instandsetzung. Angestrebte Kompetenzen: Selbstständiges Erfassen aller für die Auftragsannahme relevanten Daten Selbstständiges Beschaffen technischer Informationen Verantwortliche Auswahl der notwendigen Maßnahmen zur Instandsetzung Beurteilen der Instandsetzungskosten Inhalte: Leistungsschild elektrischer Maschinen Störursachen Fehlerarten (z. B. Lagerschaden) Verschleiß, Korrosion, Bruch Ersatzteillisten der Gerätehersteller Kalkulation der Instandsetzungskosten (Ersatzteile, Arbeitszeit) Geräteprüfung nach VDE 0701 Prüfprotokoll Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: In LS 9.3 liegt der Schwerpunkt auf der Kalkulation der Instandsetzungskosten mit Hilfe von Ersatzteilelisten der Gerätehersteller. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Wichtigkeit der Geräteprüfung und deren Dokumentation für den Kunden und den Instandsetzungsbetrieb (Produkthaftung). 56 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) 4.6 Umsetzungsbeispiel zu Lernfeld 10 Lernfeld 106 Std. Steuerungen und Regelungen für elektrische Maschinen auswählen und anpassen Zielformulierung Die Schülerinnen und Schüler analysieren antriebstechnische Problemstellungen und entwickeln Lösungsstrategien. Sie wählen Steuerungen und Regelungen für elektrische Maschinen aus. Die Schülerinnen und Schüler erstellen die Planungsunterlagen. Sie entwickeln auf der Grundlage der Planungsunterlagen und der Entscheidung über die einzusetzenden Systemkomponenten Schaltpläne und Programme. Die Schülerinnen und Schüler programmieren steuerungstechnische und parametrieren regelungstechnische Komponenten und Systeme, binden sie in Übertragungssysteme ein und passen die Software kundenspezifisch an. Die Schülerinnen und Schüler beachten bei der Auswahl der Systeme und der Leitungsanordnung die Bestimmungen zur elektromagnetischen Verträglichkeit. Die Schülerinnen und Schüler realisieren die Steuerungen und Regelungen und nehmen die Antriebssysteme in Betrieb. Sie entwickeln effiziente Strategien zur Fehlersuche und zur Optimierung der Lösung und wenden diese an. Die Schülerinnen und Schüler erstellen unter Anwendung der gültigen Normen technische Dokumentationen und präsentieren ihre Ergebnisse. Inhalte Anlass- und Bremsverfahren, Drehfrequenzsteuerung Verbindungs- und speicherprogrammierte Steuerungen Regler Stromrichter Elektronische Anlauf- und Betriebshilfen Bussysteme Schnittstellen Ferndiagnose 57 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) LF-Ebene: LF 10 (106 h) Steuerungen und Regelungen für elektrische Maschinen auswählen und anpassen LS-Ebene: 10.1 Aufbau, Inbetriebnahme und Erweiterung einer verbindungsprogrammierten Steuerung für einen Lastenaufzug (40 h) 10.2 Verwendung einer SPS zur Realisierung der Aufgabenstellung von LS 10.1 (40 h) z. B. z. B. Anhand eines Kundenauftrages wird Übertragung der Problemstellung von eine einfache verbindungsprogrammierLernsituation 1 auf eine speicherprote Drehstrom-Motorsteuerung aufgebaut grammierbare Steuerung (Vertiefung von LF 3). Erarbeitung des prinzipiellen Aufbaus ei Schrittweise Erweiterung der Motorner SPS (Vertiefung von Lernfeld 3) steuerung ausgehend von technischen Anschlussbedingungen, den Maßgaben des Kundenauftrages sowie den daraus entwickelten Planungsunterlagen 58 10.3 Erweiterung der LS 10.1: Einbau eines Stromrichters zur Drehfrequenzregelung (26 h) z. B. Im Rahmen einer Wartung des Antriebs aus LS 10.1 muss entschieden werden, ob der vorhandene Drehstrommotor mit nur zwei Drehzahlen repariert oder durch einen Drehstrom-Normmotor mit Umformer ersetzt werden soll. Regelungstechnik mit inhaltlichem Schwerpunkt Stromrichter behandeln Stromrichter mit Busankopplung an die SPS Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation: LS 10.1 Aufbau, Inbetriebnahme und Erweiterung einer Zeitrichtwert: verbindungsprogrammierten Steuerung für einen 40 h Lastenaufzug Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler analysieren antriebstechnisch Problemstellungen und entwickeln Lösungsstrategien. Sie wählen Steuerungen für elektrische Maschinen aus. Die Schülerinnen und Schüler erstellen die Planungsunterlagen. Sie entwickeln auf der Grundlage der Planungsunterlagen und der Entscheidung über die einzusetzenden Systemkomponenten Schaltpläne. Die Schülerinnen und Schüler realisieren die Steuerungen und nehmen die Antriebssysteme in Betrieb. Sie entwickeln effiziente Strategien zur Fehlersuche und zur Optimierung der Lösungen und wenden diese an. Die Schüler erstellen unter Anwendung der gültigen Normen technische Dokumentationen und präsentieren ihre Ergebnisse. Angestrebte Kompetenzen: Steuerungen als VPS planen Schaltungsunterlagen normgerecht erstellen und ändern Komponenten anhand von Herstellerunterlagen auswählen Steuerungen als VPS aufbauen, in Betrieb nehmen und prüfen Fehler systematisch eingrenzen und beheben Arbeitsabläufe im Team organisieren und bewerten Inhalte: Anlass- und Bremsverfahren Elektronische Anlaufhilfen (z. B. Softstarter) Drehfrequenzsteuerung Verbindungsprogrammierte Steuerung Methoden zur Fehlerbeseitigung Fehlermeldung Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Verwendung computergestützter Zeichenprogramme ist sinnvoll. LF 10 ist als Weiterführung von LF 3 anzusehen. Der Schwerpunkt liegt auf der Realisierung antriebstechnischer Systeme. 59 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Mögliche chronologische Gliederung des Unterrichts: Analyse des Kundenauftrages Auswahl des Motors Analyse des Leistungsschildes bzw. der Herstellerunterlagen für den Anschluss des Motors an das Netz; Technische Anschlussbedingungen beachten Motorschutz Lösung der Problemstellung des direkten Einschaltens; Stern-Dreieck; Anlasstransformator; Ständeranlasser; Softstarter Erstellung des Schaltplans für den Last- und Steuerstromkreis Problemstellung der Drehrichtungsumkehr Nockenschalter; Wendeschützschaltung Problemstellung der Drehfrequenzänderung Motoren mit zwei getrennten Wicklungen; (optional: Dahlandermotor; Abstimmung mit LF 9); Wechselstromumrichter (Zwischenkreisumrichter und Direktumrichter sind zu erwähnen; Abstimmung mit LF 11) Problemstellung des Bremsens Gegenstrombremsung, Gleichstrombremsung; Abstimmung mit LF 8 Einrichtung zur Fehlermeldung (Überlastungsanzeige, Temperaturüberwachung, Drehfrequenzüberwachung, Energieversorgung) 60 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation: LS 10.2 Verwendung einer SPS zur Realisierung der Aufgabenstellung von LS 10.1 Zeitrichtwert: 40 h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler analysieren antriebstechnisch Problemstellungen und entwickeln Lösungsstrategien. Sie wählen Steuerungen für elektrische Maschinen aus. Die Schülerinnen und Schüler erstellen die Planungsunterlagen. Sie entwickeln auf der Grundlage der Planungsunterlagen und der Entscheidung über die einzusetzenden Systemkomponenten Schaltpläne und Programme. Die Schülerinnen und Schüler programmieren steuerungstechnische Systeme, binden sie in Übertragungssysteme ein und passen die Software kundenspezifisch an. Die Schülerinnen und Schüler realisieren die Steuerungen und nehmen die Antriebssysteme in Betrieb. Sie entwickeln effiziente Strategien zur Fehlersuche und zur Optimierung der Lösungen und wenden diese an. Die Schülerinnen und Schüler erstellen unter Anwendung der gültigen Normen technische Dokumentationen und präsentieren ihre Ergebnisse. Angestrebte Kompetenzen: Kontaktlose Steuerungen planen Schaltungsunterlagen normgerecht erstellen und ändern Komponenten auswählen Kontaktlose Steuerungen aufbauen, in Betrieb nehmen und prüfen Fehler systematisch eingrenzen und beheben Inhalte: Speicherprogrammierbare Steuerung Bussysteme Schnittstellen Ferndiagnose Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Umsetzung der Problemstellung aus LS 10.1 Verwendung der Gerätebeschreibung des Herstellers Eingehen auf den prinzipiellen Aufbau von speicherprogrammierten Steuerungen Definition; Eingabe – Verarbeitung – Ausgabe Eingangsebene (Sensoren, Schnittstellen) Verarbeitungsebene (Vergleich VPS vs. SPS) Ausgabeebene (Ausgangsschnittstelle, Stellglieder, Aktoren) Vertiefung in die logische Grundverknüpfungen und Speicherbausteine 61 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Verknüpfungssteuerung mit und ohne Speicheverhalten Darstellungsarten: Zuordnungsliste, Funktionsplan, Anweisungsliste Arbeitsweise (zyklische Programmverarbeitung) Grundlagen der Anlagensicherheit (Drahtbruchsicherheit, Verriegelung) Zeitfunktionen (Timerbausteine), Zähler Ablaufsteuerung Aktuelle Bussysteme der Steuerungstechnik verwenden (z. B. ASI, Profibus) Verwendung von Simulationssoftware 62 Umsetzungshilfe Elektroniker/Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik (EMA) Ausformulierung der Lernsituation: LS 10.3 Erweiterung der LS 10.1: Einbau eines Stromrichters zur Drehfrequenzregelung Zeitrichtwert: 26 h Zielformulierung: Die Schülerinnen und Schüler analysieren antriebstechnisch Problemstellungen und entwickeln Lösungsstrategien. Sie wählen Regelungen für elektrische Maschinen aus. Die Schülerinnen und Schüler erstellen die Planungsunterlagen. Sie entwickeln auf der Grundlage der Planungsunterlagen und der Entscheidung über die einzusetzenden Systemkomponenten Schaltpläne. Die Schülerinnen und Schüler parametrieren regelungstechnische Komponenten und Systeme, binden sie in Übertragungssysteme ein. Die Schülerinnen und Schüler beachten bei der Auswahl der Systeme und der Leitungsanordnung die Bestimmung zur elektromagnetischen Verträglichkeit. Die Schülerinnen und Schüler realisieren Regelungen und nehmen die Antriebssysteme in Betrieb. Sie entwickeln effiziente Strategien zur Fehlersuche und zur Optimierung der Lösungen und wenden diese an. Angestrebte Kompetenzen: Erweiterung einer Steuerung zu einer Regelung Entscheidung über die Verwendung von Systemkomponenten anhand ökonomischer und ökologischer Kriterien Auswahl und Inbetriebnahme der Regelung Anpassung der einzelnen Komponenten an die Regelungsaufgabe Inhalte: Elektronische Anlauf- und Betriebshilfen (Drehfrequenzregelung mit Umformer) EMV-Richtlinien Regler Stromrichter Methodisch-didaktische und organisatorische Hinweise: Anhand der Maßgaben des Kunden soll der Schüler entscheiden, welche Vor- und Nachteile die Umrüstung auf einen Drehstrommotor mit Umformer im Vergleich zu einem Drehstrommotor mit zwei getrennten Wicklungen beinhaltet. Hierbei sind ökonomische als auch ökologische Aspekte (Anschaffungskosten vs. Reparaturkosten; EMV-Maßnahmen) anzusprechen. Exemplarische Betrachtung einer Regelung Prinzip der Regelung steht im Vordergrund; Drehfrequenzregelung über Stromrichter Die Drehfrequenzregelung von Gleichstrommotoren wird in LF 11 behandelt. 63