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IP/01/1037
Brüssel, den 19. Juli 2001
94 Naturschutzprojekte mit einem Budget von 80
Mio. Euro abgesegnet
Die
Europäische
Kommission
hat
darüber
befunden,
welche
Naturschutzprojekte im Rahmen des Programms LIFE-Natur in den Jahren
2000-2001 Fördermittel erhalten sollen. 94 Projekte wurden ausgewählt, und
insgesamt wurden 79.5 Mio. Euro für diese Projekte bereitgestellt. Fünf
Beitrittsländer (Estland, Ungarn, Lettland, Rumänien und Slowenien) haben
Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union für ihre Beteiligung
am LIFE-Programm unterzeichnet. 14 der 2000-2001 vorgesehenen Projekte
werden diesen Ländern zugute kommen. Die Hauptbegünstigten in diesem
Jahr sind Nichtregierungsorganisationen (NRO) und Behörden, besonders
lokale und regionale Verwaltungen. Die meisten Projekte dienen dem Schutz
verschiedener Arten natürlicher Lebensräume.
In den Jahren 2000-2001 gingen bei der Kommission 310 Vorschläge für
Naturschutzprojekte ein. 60 % davon erfüllten die Teilnahmebedingungen. Für 94
dieser Projekte wurden nun auf der Grundlage der Bewertung der Kommission und
des Standpunkts des Habitat-Ausschusses der Vertreter der Mitgliedstaaten eine
Förderung gewährt. Die 94 ausgewählten Projekte erfüllen jeweils mindestens eines
der drei Kriterien für LIFE-Natur:
1. Schutz von Gebieten, die von den Mitgliedstaaten im Rahmen der HabitatRichtlinie vorgeschlagen wurden (67 %);
2. Schutz von Standorten, die im Rahmen der Vogelschutz-Richtlinie als
besondere Schutzgebiete ausgewiesen wurden (25 %);
3. Schutz von Tieren und Pflanzen, die von gemeinschaftlicher Bedeutung sind
(7 %).
Die Investitionskosten für die ausgewählten Projekte belaufen sich auf insgesamt
152 Mio. Euro, wovon 79,5 Mio. Euro durch LIFE zur Verfügung gestellt werden. Für
den Restbetrag kommen die Begünstigten, ihre Partner und Förderer auf.
Da das Hauptziel von LIFE-Natur darin besteht, das Netz "NATURA-2000"
aufzubauen (europäisches ökologisches Netz besonderer Schutzgebiete), können
die Mitgliedstaaten, die bisher noch keine umfassende Liste von Gebieten, die als
Schutzgebiete im Rahmen der Vogelschutz- oder der Habitat-Richtlinie in Frage
kämen, vorgelegt haben, nicht ohne Weiteres Fördermittel vorgesehen. In der LIFEVerordnung sind strenge Zulassungskriterien enthalten. Das Zielgebiet des Projekts
muss als besonderes Schutzgebiet im Sinne der Vogelschutz-Richtlinie
ausgewiesen oder als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung im Sinne der
Habitat-Richtlinie vorgeschlagen worden sein.
Über 65 % der in der Habitat-Richtlinie aufgelisteten natürlichen Lebensräume
werden von den dieses Jahr ausgewählten Projekten erfasst. Dabei handelt es sich
um Schwemmland (Österreich, Belgien, Italien), Feuchtgebiete (Deutschland, Italien,
Rumänien, Spanien, usw.), Grasland (Deutschland, Schweden, Großbritannien,
Slowenien, usw.), Wälder (Österreich, Finnland, Lettland, Griechenland, usw.).
Verschiedene Projekte dienen dem Schutz bestimmter Arten (darunter Vogelarten,
Nerze, Luchse und Robben).
LIFE ist das einzige Instrument der EU, das Fördermittel für den Umweltschutz in der
gesamten EU und in angrenzenden Gebieten zur Verfügung stellt. Allgemeines Ziel
von LIFE ist es, durch die Förderung bestimmter Umweltschutzmaßnahmen in
folgenden drei Bereichen einen Beitrag zur Weiterentwicklung und Umsetzung der
Umweltpolitik der Gemeinschaft zu leisten: LIFE-Umwelt, LIFE-Natur, LIFEDrittländer. LIFE ist im Zeitraum 2000-2004 mit einem Budget von 640 Mio. Euro
ausgestattet.
Der Großteil dieser Mittel ist für einmalige Ausgaben und für das periodische BiotopManagement (beispielsweise Überwachung) bestimmt. Die meisten LIFE-NaturProjekte sehen auch Sensibilisierungs- und Informationsmaßnahmen vor.
Das soziokulturelle Umfeld, in denen die Projekte durchgeführt werden, ist für deren
erfolgreiche Durchführung ausschlaggebend. Daher muss die Unterstützung der
jeweiligen Behörden und lokalen Verbände für das Projekt sichergestellt werden.
Weitere Einzelheiten zu den neuen Projekten sind der Datenbank LIFE-Nature
Database (http://europa.eu.int/comm/life/nature/databas.htm) zu entnehmen. Die
Projektbeschreibungen liegen in der jeweiligen Landessprache wie auch auf
Englisch und Französisch vor. Angegeben sind Bezeichnung, Ziel, Beschreibung
und Kontaktpersonen für jedes der 94 ausgewählten Projekte LIFE-Natur für 20002001. Im Folgenden sind kurze Abrisse zu den Projekten jedes Mitgliedstaaten
enthalten.
2
Hintergrund
Für 2000-2001 ausgewählte LIFE-Natur-Projekte
BelgiEN
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
8
Zahl der geförderten Projekte:
3
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
5.308.667 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
2.362.046 €
Verschiedene Lebensräume sind betroffen (Wälder, kalkreiches Grasland und
Schilfgebiete). Schwerpunkt der Projekte ist jedoch der Landerwerb, gefolgt von der
Sanierung von Lebensräumen zur Schaffung größerer kontrollierter Gebiete. Das ist
von daher besonders wichtig, weil die Zerstückelung natürlicher Gebiete infolge
einer mangelhaften Flächennutzungsplanung in der Vergangenheit, maßgeblich zum
Rückgang von Arten und Lebensraumtypen in Belgien beigetragen hat. Alle drei
LIFE-Natur-Projekte wurden von NRO vorgeschlagen, die langjährige Erfahrung im
Naturschutz vorzuweisen haben. Zwei dieser NRO haben bereits in der
Vergangenheit LIFE-Natur-Projekte durchgeführt. Neu ist jedoch die engere
Partnerschaft mit den zuständigen Behörden bei der Durchführung dieser Projekte.
DÄnEmark
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
3
Zahl der geförderten Projekte:
1
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
7.357.210 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
2.207.163 €
Das in diesem Jahr ausgewählte dänische Projekt betrifft die groß angelegte
Sanierung des Flussbettes des Skjern in West-Jütland und der angrenzenden
Feuchtgebiete. Der Skjern ist hinsichtlich der Durchflussmenge der größte Fluss in
Dänemark. Er hat ein Einzugsgebiet von 250.000 ha. Das stromabwärts gelegene
Überflutungsgebiet wurde durch Neulandgewinnungsprojekte in den 60er Jahren
stark in Mitleidenschaft gezogen. Im Rahmen eines 1993-98 durchgeführten LIFEUmwelt-Projekts wurde ein Sanierungsplan entwickelt. Daraufhin wurden 1999-2000
erste Teile des Flussbettes saniert. Diese LIFE-Natur-Projekt konzentriert sich auf
die Wiederherstellung von 875 ha Feuchtgebiet und die Wiedereinführung von
Weidevieh auf weiteren 1.600 ha, womit ein Anfang dafür gemacht werden soll, die
einst blühende und bedeutende Flora und Fauna im Einzugsgebiet des Skjern
wiederherzustellen.
3
DEUTSCHLAND
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
11
Zahl der geförderten Projekte:
6
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
17.008.671 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
10.001.054 €
Bei der Einreichung von Vorschlägen für die LIFE-Natur-Projekte für 2000/2001
stellte sich für Deutschland wiederum das Problem, dass keine oder eine nur
unzureichende Zahl von Gebieten als Schutzgebiete im Sinne der VogelschutzRichtlinie ausgewiesen oder als Schutzgebiete im Sinne der Habitat-Richtlinie zur
Schaffung des Netzes "NATURA-2000" vorgeschlagen waren. Verschiedene
Vorschläge mussten abgelehnt werden, da die vorgeschlagenen Zielgebiete noch
nicht gemeldet waren.
Dennoch wurden 2001 - von 11 eingereichten Projekten - 6 deutsche Projekte
genehmigt. Sie betreffen so verschiedene Gebiete wie die Ostseeküste im Norden
und den Schwarzwald im Süden.
Wie in den vorhergehenden Jahren ist der Schwerpunkt der deutschen Projekte die
Sanierung von Feuchtgebieten. Vier Projekte haben zum Ziel, die Sünden der
Vergangenheit, als Feuchtgebiete im großen Umfang trockengelegt wurden, wieder
gutzumachen. Während sich die beiden westdeutschen Projekte (Niedersachsen
und Nordrhein-Westfalen) auf in Mitleidenschaft gezogene Feuchtwiesen und
Sumpfgebiete konzentrieren, zielen die ostdeutschen Projekte auf die Sanierung von
Seen
(Mecklenburg-Vorpommern
und
Brandenburg).
Zwei
der
Feuchtgebietsprojekte haben in erster Linie den Schutz von Vogelarten, wie Watund Wasservögel beim Brüten oder beim Zug der Tiere, zum Ziel, und zwei der
anderen Feuchtgebietsprojekte zielen in erster Linie auf den Schutz bedrohter
Lebensräume (also insbesondere bedrohte Feuchtgebietsvegetationsarten).
Die beiden übrigen Projekte betreffen entweder trockenes kalkreiches Grasland oder
hochgelegene Lebensräume besonders in Heidegebieten in Höhenlagen. Dieses
regionenübergreifende Projekt (was für die Bundesrepublik recht ungewöhnlich ist),
das trockenes kalkreiches Grasland zum Gegenstand hat, betrifft Gebiete in
Schleswig-Holstein wie auch im Saarland. Am Höhenlagenprojekt im Schwarzwald
(Baden–Württemberg) sind verschiedenen lokale Interessengruppen beteiligt. Sie
versuchen, gegen die Beeinträchtigung von Lebensräumen infolge von verstärktem
Fremdenverkehr und einer Änderung der Flächennutzung vorzugehen und eine
nachhaltige Flächennutzung zu erreichen.
4
GRIECHENLAND
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
22
Zahl der geförderten Projekte:
3
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
5.061.718 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
3.037.031 €
In Griechenland wurden drei Projekte genehmigt, von denen zwei die Sanierung von
Feuchtgebieten in Nordgriechenland betreffen. Im Delta des Evros wird die
trockengelegte Lagune Drana, die einen wichtigen Lebensraum für viele Vogelarten
bietet, wieder überflutet, während Schutz- und Managementmaßnahmen für sieben
natürliche Lebensräume und fünf Vogelarten in den Seen Chimaditida und Zazari in
der Nähe von Florina vorgesehen sind. Das dritte Projekt befasst sich mit einer
Tierart, die besondere Vorzeigecharakter hat, die Mittelmeer-Mönchsrobbe.
Griechenland trägt besondere Verantwortung für den Schutz dieser Tierart, da dort
der größte Teil der Mönchsrobben-Population der EU ansässig ist.
SPANIEN
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
63
Zahl der geförderten Projekte:
17
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
22.927.390 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
13.326.246 €
Die meisten Projekte dienen dem Schutz von Lebensräumen und Arten, die für die
Europäische Union von vorrangiger Bedeutung sind. Maßnahmen werden in
Gebieten durchgeführt, die für das Netz NATURA-2000 vorgeschlagen wurden.
Die einzelnen Projekte betreffen ganz unterschiedliche Lebensräume: Steppen,
Feuchtgebiete, Flussuferwälder, Dünen, Lagunen, Küsten- und Meeresgebiete. Mit
einem Projekt sollen geeignete Managementmaßnahmen zur Vermeidung der
Beeinträchtigung von marinen Lebensräumen und Arten um die balearischen Inseln,
in der Hauptsache Posidonia-Seegraswiesen, eingeführt werden. Auch wird man
sich mit typischen Schutzproblemen auf Inseln, wie mit der Invasion nicht heimischer
Arten und der Zerstörung von Lebensräumen, auf der Insel Menorca befassen.
LIFE-Fördermittel werden auch für den Schutz verschiedener Pflanzen- und
Tierarten zur Verfügung gestellt. Vier Projekte betreffen Vogelarten, die für die EU
von vorrangiger Bedeutung sind. Sie zielen auf die verschiedenen Gründe für ihren
Rückgang. Bei den Vogelarten handelt es sich u. a. um den Habichtsadler, den
Mönchsgeier, die Weisskopfruderente und den Rötelfalken. Ein koordinierter
Aktionsplan zur Rettung des Nerzes vereint drei Regionen in den Bemühungen, den
Rückgang einer der letzten lebensfähigen Populationen in der Europäischen Union
aufzuhalten. Ferner wird in der gesamten Region Valencia ein Schutzplan für
Fledermäuse umgesetzt. LIFE fördert ferner ein Projekt zur Bekämpfung der größten
Bedrohung der Braunbärpopulationen im Kantabrischen Gebirge, der illegalen
Verwendung
von
Fallen
zur
Verhinderung
des
Zuwachses
der
Wildschweinpopulationen, die große Schäden an den Bärpopulationen anrichten.
Ein recht innovatives Projekt zielt auf die Rettung des stark bedrohten
Süßwasserweichtiers, Margaritifera auricularia, das einst in den Flüssen Europas
weit verbreitet war, aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts gar als ausgestorben galt,
bis in den 80er Jahren kleine Populationen im Ebro wiederentdeckt wurden.
5
FRANKREICH
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
8
Zahl der geförderten Projekte:
4
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
12.569.335 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
6.092.281 €
Von den 4 ausgewählten französischen LIFE-Natur-Projekten dienen 2 dem Schutz
bedrohter Arten. Ein Projekt betrifft die Lachspopulation (Salmo salar) in der Loire
und ein anderes die große Rohrdommel (Botaurus stellaris). Sie erfassen 7
Feuchtgebiete, die dem Netz NATURA 2000 zugehören. Die anderen beiden
Projekte befassen sich mit der Sanierung von Lebensräumen im Wald: eines die
Auenwälder entlang des Rheins im Elsaß und das andere Schwarzkieferwälder auf
Korsika.
Irland
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
6
Zahl der geförderten Projekte:
2
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
1.096.334 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
723.188 €
Eines der Projekte betrifft die Wiedereinführung des Steinadlers Aquila chrysaetos
im Glenveagh National Park und im Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung in
Donegal. Dieser war eine der letzten überlebenden Raubvogelarten Irlands, die um
die Jahrhundertwende dort ausstarb. Die Wiedereinführung ist nicht nur eine
wichtige Grundlage für die mögliche Wiedereinführung dieser Art in Irland, sie bietet
auch eine publikumswirksame Gelegenheit, für das natürliche Erbe zu sensibilisieren
und durch Öko-Tourismus möglicherweise auch wirtschaftlich Profit daraus zu
schlagen. Das zweite Projekte soll den möglichen Nutzen der Ausweisung von
NATURA-2000-Gebieten für die Landwirte der Gegend demonstrieren. In enger
Zusammenarbeit mit den Landwirtschaftsbehörden werden bewährte Verfahren für
die Schaffung idealer Habitat-Bedingungen für Vögel des Anhangs I, wie den
Wachtelkönig Crex crex, in verschiedenen wichtigen Gebieten auf der Mullet
Halbinsel in Westirland entwickelt werden. Bei Beendigung des Projekts wird
erwartet, dass diese Maßnahmen bei der Durchführung der Halbzeit-Bilanz des
nationalen Plans für Umweltmaßnahmen in der Landwirtschaft (REPS) darin
berücksichtigt werden.
ITALIEN
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
94
Zahl der geförderten Projekte:
21
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
22.894.763 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
10.402.702 €
Italien hat erneut sehr viele Vorschläge unterbreitet. Ein großer Teil der
ausgewählten Projekte betreffen Norditalien, insbesondere die Lombardei (32%),
Emilia-Romagna (29%), Piemont und Trentino (10%), womit sich der bisherige Trend
bestätigt.
6
Die meisten Projekte werden in diesem Jahr von für Schutzgebiete zuständigen
regionalen Behörden vorgeschlagen. Über drei Viertel der ausgewählten Projekte
betreffen Schutzgebiete: die übrigen (24% der Gesamtzahl) beziehen sich auf
Gebiete, die lediglich durch ihre Ausweisung als NATURA-2000-Gebiete geschützt
sind. Bei 71% der anderen ausgewählten Projekte handelt es sich um
vorgeschlagene Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und bei 29% um
besondere Schutzgebiete. Die Projekte verteilen sich ausgewogen auf Arten und
Lebensräume: 38% betreffen den Artenschutz, 29% den Lebensraumschutz und
33% sowohl den Arten- als auch den Lebensraumschutz.
Von den Artenschutzprojekten haben zwei Wölfe und Bären, zwei weitere
Fledermäuse, 3 Amphibien, eines Fischarten und ein letztes den Dohlenkrebs zum
Gegenstand. Insgesamt 8 Projekte sehen Maßnahmen zum Schutz von Vogelarten
und ihren Lebensräumen vor. Nur ein Projekt zielt auf eine Pflanzenart, die Abies
nebrodensis, eine einheimische Kieferart Siziliens.
Von den Lebensraumschutz-Projekten betreffen die meisten, nämlich 38%,
Feuchtgebiete, 19% Flussökosysteme und 14% Quellen und deren Lebensräume.
Projekte zum Schutz von Wiesen und traditionellen Landwirtschaftsgebieten machen
10% der ausgewählten Projekte aus.
Luxemburg
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
0
Zahl der geförderten Projekte:
0
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
0€
Gesamtbeitrag von LIFE:
0€
Es wurden in diesem Jahr keine Vorschläge unterbreitet.
NIEDERLANDE
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
3
Zahl der geförderten Projekte:
2
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
4.054.252 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
2.027.126 €
Im Laufe von Jahrhunderten haben die Niederländer umfassende Kenntnisse und
Fertigkeiten in der Kontrolle natürlicher Prozesse zur Gewinnung von
landwirtschaftlichen Nutzflächen und Erschließung von Siedelgebieten durch die
Nutzbarmachung ehemaliger natürlicher Landschaften gewonnen. Wie in vorherigen
Jahren wird mit den niederländischen LIFE-Natur-Projekten aufbauend auf diesen
Fertigkeiten nun das Gegenteil angestrebt: die Wiedereinführung spontaner
natürlicher Prozesse in stark veränderten Landschaften. Die beiden ausgewählten
Projekte werden beide von dem gleichen Projektträger geleitet.
Der Träger hat bereits einen langfristig angelegten Gesamtentwicklungsplan zur
Wiederherstellung des Naturcharakters oder zur Ausdehnung der Lebensräume im
Projektgebiet formuliert: Hochmoore, Moore und artenreiches Grasland, das für
Wiesenvogelarten wie den Wachtelkönig von besonderer Bedeutung ist. Mit Hilfe
von LIFE-Natur sollen diese bereits laufende groß angelegte Sanierungsprojekte
erfolgreich zu Ende geführt werden.
7
Die Projekte sehen umfassende Gebietssanierungsmaßnahmen vor; vor allem mit
dem Moorerweiterungsprojekt werden verschiedene neue Schutztechniken erprobt,
die für die Sanierung von Mooren in anderen Gegenden von Interesse sein könnten.
Nach der Sanierung der Gebiete übernimmt der Projektträger das weitere
Management und erledigt laufende Aufgaben.
ÖSTERREICH
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
6
Zahl der geförderten Projekte:
4
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
12.327.988 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
6.124.876 €
Drei Projekte in den Regionen Vorarlberg, Tirol und Kärnten werden von
kommunalen oder regionalen Behörden geleitet. Träger des vierten Projekts, das
Maßnahmen ausschließlich in Ungarn vorsieht, ist WWF Österreich.
Beim Projekt in Vorarlberg geht es um die Sanierung eines Abschnittes des
Bodenseeufers als Lebensraum der seltenen Pflanze Myosotis rehsteineri. Das
Projekt in Tirol (das erste LIFE-Natur-Projekt in dieser Region) betrifft die groß
angelegte Sanierung des Lechs. Das Projekt in Kärnten sieht den Bau einer "grünen
Brücke" über eine Autobahn vor, um die Einwanderung von Braunbären in die
österreichischen Alpen zu fördern - und so die kleinen Braunbärpopulationen in den
Alpen zu vergrößern. Mit dem WWF-Projekt, das sich auf Auenwälder und -wiesen
im Flusstal der Tisza (Ungarn) konzentriert, werden Lebensräume saniert und
traditionelle und mit dem Naturschutz zu vereinbarende Flächennutzungspraktiken
gefördert.
PORTUGAL
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
25
Zahl der geförderten Projekte:
4
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
4.183.573 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
2.431.136 €
Sämtliche Projekte dienen der Durchführung von Managementplänen in Gebieten,
die für das Netz NATURA 2000 vorgeschlagen wurden.
LIFE-Mittel werden für den Schutz verschiedener Tier- und Pflanzenarten zur
Verfügung gestellt. Sämtliche Projekte haben Vogelarten zum Gegenstand, die von
gemeinschaftlicher Bedeutung sind, und befassen sich mit den Gründen für den
Rückgang von deren Populationen, beispielsweise des vom Aussterben bedrohten
Madeirasturmvogels.
Drei der vier ausgewählten Vorschläge haben den Schutz von Feuchtgebieten zum
Ziel und werden in Gebieten von grenzüberschreitender Bedeutung durchgeführt Tejo, Sado und Arzila. In manchen Fällen ist der Erwerb von privaten Land innerhalb
von NATURA-2000-Gebieten vorgesehen, um deren Management zu verbessern. In
sämtlichen Fällen werden danach Feuchtgebietshabitate saniert und eine Reihe von
geeigneten Managementmaßnahmen durchgeführt.
8
FiNnland
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
10
Zahl der geförderten Projekte:
5
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
8.607.506 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
4.420.407 €
Die fünf ausgewählten Projekte sind unterschiedlicher Natur und betreffen drei
Regionen: die nördlichste Region, das Grenzgebiet mit Russland in Karelien bzw.
Südwestfinnland. Ganz im Norden, in Lappland zielen zwei Projekte auf den Schutz
und die Sanierung von Lebensräumen der seltenen Pflanzen Frauenschuh
(Cypripedium calceolus) und goldblumiger Steinbrech (Saxifraga hirculus) sowie des
vogelreichen 'Aapa' Niedermoors. Die beiden Projekte in Karelien konzentrieren sich
auf das Management des Waldes in der borealen Zone und die Rettung der
wichtigsten
Feuchtgebiete
für
Vögel
in
Finnland
mit
Hilfe
von
Sanierungsmaßnahmen.
Für die Ostseeküste und die Inselgruppe von Finnland und Schweden und für die
größte Insel Estlands (Saaremaa) wird das erste NRO-Projekt Finnlands (WWF) mit
dem ehrgeizigen Ziel durchgeführt, das naturnahe Grasland zu sanieren und
Schmetterlingspopulationen als Indikatoren des Erfolgs von Schutzmaßnahmen zu
fördern.
SCHweden
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
4
Zahl der geförderten Projekte:
2
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
3.889.519 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
1.924.587 €
Die beiden schwedischen LIFE-Natur-Projekte betreffen die Sanierung von
Wiesenhabitaten auf Ostsee-Inseln. Ein Projekt zielt auf die Rodung von überhand
nehmendem Unterwuchs und exotischen Pflanzen in einem Gebiet von rund 200 ha
kalkreichen Graslands und von Alvar-Lebensräumen auf der Insel Stora Karlsö, die
rund 6 km von der Insel Gotland entfernt liegt. Das andere Projekt betrifft 18 Gebiete
auf der Insel Öland mit einer Fläche von insgesamt 16.250 ha. Schwerpunkt ist die
Sanierung von 2 000 ha "Schlüsselgebieten", bei denen es sich um Feuchtwiesen-,
Moor- und Seenhabitaten handelt. Mit beiden Projekten soll der Startschuss für das
langfristige Management von Gebieten gegeben werden, die ohne weidende Schafe
oder Rinder verschwinden würden. Dabei sollen wo immer möglich Agrar-UmweltVereinbarungen genutzt werden.
9
EREINIGTES KÖNIGREICH
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
10
Zahl der geförderten Projekte:
6
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
19.938.885 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
10.494.939 €
Vier der sechs Projekte betreffen Gebiete in Schottland; sie zielen auf den Schutz
prioritärer Habitattypen wie naturnaher lebender Deckenmoore und Hochmoore,
Auenwälder und anderer Waldlebensräume. In sämtlichen Fällen sollen mit den
Projekten groß angelegte Sanierungsmaßnahmen in einer Reihe von
ausgewiesenen Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung mit diesen
Habitattypen durchgeführt, um ihre langfristige Rettung und ihr Management zu
sichern. Auch ist ein Projekt zur Ausrottung der exotischen Art Mustela vison – dem
amerikanischen Nerz – auf den westschottischen Inseln vorgesehen, wo die Art
allmählich wichtige Vogelpopulationen in 5 besonderen Schutzgebieten von
insgesamt rund 15 000 ha dezimiert. Maßnahmen sind jetzt erforderlich, bevor die
Nerzpopulationen zu groß und unkontrollierbar werden.
Zwei weitere ausgewählte Projekte betreffen den Schutz von Lebensräumen in
Südengland. Mit dem ersten wird eine innovative Partnerschaft zwischen einer
Schutzbehörde und dem Verteidigungsministerium geschaffen, um große Teile der
Ebene von Salisbury sanieren zu können - eine der größten zusammenhängenden
Kalkgrasflächen in Nordwesteuropa. Im Mittelpunkt dieses Projektes steht die
Entwicklung eines flexibleren Landwirtschaftssystems, das den bisher begrenzten
Nutzen sowohl für die Landwirte als auch für die Natur durch aktive Schafhaltung
erhöhen wird.
Mit dem zweiten Projekt sollen die übriggebliebenen Teile der Stadtheide in Dorset
durch ein umfassendes Erziehungs- und Rettungsprogramm gerettet werden. Nur
dann, wenn die örtliche Bevölkerung das Projekt unterstützt und mitarbeitet, haben
die Gebiete langfristig eine Chance. Daher hat sich ein großes Konsortium privater
und öffentlicher Organisationen zusammengetan, um ein innovatives Programm von
Initiativen zu entwickeln, das Maßnahmen von der Ergänzung der Lehrpläne für die
Schulen bis hin zu freiwilligen Ordnungsdiensten und verschiedenen örtlichen
Informationsveranstaltungen vorsieht.
EstLAND
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
4
Zahl der geförderten Projekte:
3
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
1.754.608 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
1.222.593 €
Der europäische Nerz (Mustela lutreola) ist eine der am stärksten bedrohten
Säugetierarten in Europa. Sein Lebensraum ist geschrumpft und er steht im
Wettkampf mit dem nordamerikanischen Nerz (Mustela vison). Während sich sein
Lebensraum noch in den 50er Jahren über einen Großteil Europas erstreckte, sind
heute nur noch vereinzelte Populationen in Spanien, Frankreich und bestimmten
Gebieten Osteuropas zu finden. Eines der Projekte dient der Unterstützung des
Programms zur Nerzzucht im Zoo von Tallinn, das 1983 anlief, und eines geplanten
Programms zu deren Aussetzung auf der Insel Saaremaa.
10
Die beiden anderen Projekte zielen auf die Sanierung und das Management der
borealen Ostseeküstenwiesen, einem prioritären Lebensraum, der nur an den
Küsten der Ostsee vorkommt und insgesamt durch mangelnde Bewirtschaftung
(Weidevieh, Heuschlag) in Mitleidenschaft gezogen wurde und geschrumpft ist.
Eines der Projekte erfasst insgesamt 1.572 ha in 16 Gebieten. Damit werden 30 %
der noch vorhandenen Lebensräume dieser Art in Estland abgedeckt. Die
Wiederherstellung oder Schaffung von Süßwasserbecken für die Kreuzkröte (Bufo
calamita) sind ebenfalls ein Schwerpunkt der Maßnahmen. Das andere Projekt hat
das Management eines Lebensraumkomplexes zum Gegenstand, das sich aus
Küstenwiesen, lebenden Hochmooren und Sanddünen in Häädemeste südlich von
Pärnu zusammensetzt.
ungarN
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
4
Zahl der geförderten Projekte:
1
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
390.793 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
254.015 €
Das ausgewählte Projekt, das erste überhaupt in Ungarn, betrifft den Schutz von
Wölfen und Luchsen im nordöstlichen Teil des Landes. Der Beitrag von LIFE beläuft
sich auf insgesamt 254.016 €, was 65 % des Budgets für das Projekt von 390.793 €
ausmacht. Neben der Erfassung der derzeitigen Verteilung und des Bestands großer
Fleischfresser in Ungarn bestehen die Hauptziele dieses Projektes in der Erstellung
von Managementplänen und der Ausarbeitung einer Schadensersatzregelung für
gerissenes Vieh.
LETTLAND
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
4
Zahl der geförderten Projekte:
3
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
1.618.464 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
1.213.849 €
2001 hat sich Lettland erstmals an LIFE-Natur beteiligt. In den baltischen Staaten
finden sich immer noch große und intakte natürliche Waldgebiete und
Feuchtgebietshabitate, deren Fläche und Qualität anderswo in Mittel- und
Westeuropa stark zurückgegangen sind. Zwei der Projekte zielen in erster Linie auf
die Kontrolle und Verbesserung des rechtlichen Schutzes solcher Gebiete wie Teici
(45.400 ha), Katlesi (12.000 ha) und Zvarde (10.000 ha), um ein Gegengewicht zur
Bedrohung durch Entwässerung und Forstwirtschaft zu schaffen. Davon erfasst
werden Lebensräume wie die westliche Taiga, Moorwald und lebendes Hochmoor.
Der Schreiadler (Aquila pomarina) - rund 25 % der europäischen Population
außerhalb Russlands befindet sich in Lettland - ist die wichtigste Tierart, für die
Fördermittel bereitgestellt werden. Das dritte Projekt dient der Verbesserung der
Bewirtschaftung (beispielsweise durch Schilfschlag, Weidevieh) und dem Schutz
eines Komplexes von Wiesen, Mooren, Sanddünen, Sumpfwäldern und Sümpfen im
Nationalpark Enguresee. Probleme mit unkontrolliertem Wuchs und Rodung sollten
damit angegangen werden.
11
RUMÄNIEN
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
19
Zahl der geförderten Projekte:
4
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
1.745.416 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
1 058 647 €
LIFE wird den Schutz von Lebensräumen und Arten von gemeinschaftlicher
Bedeutung im Naturpark "Eisenpforten" in Südwestrumänien am linken Donauufer
an der Grenze zu Jugoslawien fördern.
Ein Programm zum Schutz von Fledermäusen und den Höhlen, in denen die
meisten großen Kolonien mit insgesamt 16 Fledermausarten in den südwestlichen
Karpaten siedeln, wird ebenfalls LIFE-Mittel erhalten. Weitere Finanzmittel gehen an
einen nationalen Aktionsplan für Delphine und an Maßnahmen zum Schutz von drei
Delphinarten im rumänischen Teil des Schwarzen Meeres.
Schließlich ist die Sanierung eines Netzes von Feuchtgebiets- und
Flussuferhabitaten in einem Flusstal auf der mitteltransilvanischen Ebene in einem
wichtigen Vogelsiedlungsgebiet vorgesehen, wodurch diese besser geschützt
werden.
SLOWENIEN
Zahl der eingereichten Projektvorschläge:
6
Zahl der geförderten Projekte:
3
Gesamtkosten aller geförderten Projekte:
1.327.069 €
Gesamtbeitrag von LIFE:
849.835 €
In diesem Jahr hat Slowenien erstmals Projektvorschläge im Rahmen von LIFENatur unterbreitet.
Alle 3 Projekte betreffen Schutzgebiete: einen Naturpark, einen Regionalpark und
einen Nationalpark.
Das vom Nationalpark Triglav vorgeschlagene Projekt mit einem Gesamtbudget von
470.200 € zielt auf den Schutz eines großen Torfmoorgebiets auf dem PokljukaPlateau. Der Park wird 50 ha des Torfmoores hinzukaufen und Zäune auf einer
Länge von 3600 m errichten. Schwerpunkt des Projektes besteht jedoch in der
Information der örtlichen Bevölkerung und der Besucher über die Bedeutung von
Mooren.
Ziel des Projektes, das vom Regionalpark Kozjanski vorgeschlagen wurde und mit
einem Budget von insgesamt 206.250 Euro ausgestattet werden soll, sind das
Management von rund 500 ha Wiesen und trockenem Grasland in den Veternik- und
Oslica-Bergen, und die damit verbundenen Maßnahmen zum Schutz der noch
vorhandenen Populationen des Wachtelkönigs im Land.
Der Projektträger, der das mit dem größten Budget 581.869 € ausgestattete Projekt
leitet,
ist
eine
Nichtregierungsorganisation,
DOPPS-Birdlife,
die
ein
Naturschutzgebiet in der Stadt Koper verwaltet. Sie ist die erste
Nichtregierungsorganisation überhaupt, die in Slowenien ein Schutzgebiet verwaltet.
Die wichtigsten Maßnahmen des Projekts dienen der Sanierung eines BrackwasserFeuchtgebietes, das für das Überleben von Vogelarten von großer Bedeutung ist.
Das LIFE-Natur-Projekt ist Teil eines umfassenderen Programms zur Sanierung der
Umwelt der Koper-Lagune.
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