LANDESHAUPTAUSSCHUSS AM 20. OKTOBER 2001 IN ILSHOFEN Antrag Nr. 1 1 2 3 4 Betr: Europa wächst zusammen – zusammen wächst Europa: Neue Staaten integrieren, Stabilität erweitern, Chancen 5 6 entdecken 7 8 Antragsteller: Landesvorstand 9 10 11 12 Der Landeshauptausschuss möge beschließen: 13 Nach der großen politischen Zeitenwende von 1989/90/91 steht Europa an der 14 Schwelle der endgültigen Überwindung seiner Teilung. Durch das Ende der 15 kommunistischen Gewaltherrschaft besteht die historische Chance, ein freies und 16 vereintes Europa zu schaffen. Die Bürger Mittel- und Osteuropas haben durch 17 ihren engagierten, friedlichen Einsatz die Voraussetzung für diesen Wandel 18 geschaffen und danach erhebliche Anstrengungen und Opfer auf sich genommen, 19 um sich auf den Beitritt zur EU vorzubereiten. Ihre europäische Orientierung darf 20 nun nicht enttäuscht werden, sondern muss unterstützt und gefördert werden, 21 wenn sie sich nicht andere Orientierungen suchen sollen. 22 23 Die Erweiterung der EU, die auch ein Stück Wiedervereinigung Europas darstellt, 24 liegt im ureigenen Interesse Deutschlands. Sie ist unsere beste Zukunftsinvestition. 25 Bald werden wir nur noch von Nachbarn umgeben sein, die auf die gemeinsamen 26 Werte der Europäischen Union, nämlich Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Achtung 27 der Menschenrechte und Schutz der Minderheiten, verpflichtet sind. So wird die 28 Grundlage für eine dauerhafte Sicherung von Frieden, Stabilität und Wohlstand in 29 ganz Europa geschaffen. Die Beitrittskandidaten haben schon im Beitrittsprozess 30 große Fortschritte bei Rechtsstaatlichkeit und Demokratisierung, bei der Beilegung angenommen abgelehnt zurückgezogen erledigt durch ............................. überwiesen an: ............................................................................................................................... Abstimmung: ungültig ja nein Enthaltung LANDESHAUPTAUSSCHUSS AM 20. OKTOBER 2001 IN ILSHOFEN 1 bilateraler Streitigkeiten, bei der Bewältigung ethnischer Konflikte und bei der 2 Transformation ihrer Volkswirtschaften erreicht. Dieser Prozess ist unumkehrbar 3 geworden. Ungerechtfertigte Verzögerungen dürfen wir auch im eigenen Interesse 4 nicht zulassen. 5 6 Klar ist dabei auch, dass die Europäische Union selbst bisher ungenügend auf die 7 Erweiterung 8 ausreichende Grundlage dafür, dass die europäischen Institutionen auch in einem 9 Kreis von bis zu 27 Mitgliedern funktionsfähig und effizient bleiben. Daher muss vorbereitet mit dem ist. Der Vertragsentwurf keine 11 Europäischen Union fortgeführt werden. Im Mittelpunkt stehen hierbei die beim 12 Europäischen 13 Mehrheitsentscheidungen 14 Mitentscheidungsrechte des Europäischen Parlamentes. Diese Aufgabe muss in das 15 Mandat des Europäischen Rates Laeken bindend festgeschrieben werden, so dass 16 sie Bestandteil der nächsten Regierungskonferenz wird. Nizza im versäumte Rat und institutionelle bildet gleichzeitig in die Nizza 10 Rat Erweiterungsprozess von generelle die damit Reform Einführung der von einhergehenden 17 18 Auch in wirtschaftlicher Hinsicht übersteigen die Chancen der Erweiterung ihre 19 Risiken für die bisherigen Mitglieder der EU bei weitem. Die Exporte der EU in die 20 östlichen Nachbarstaaten sind in den letzten Jahren kräftig gewachsen, der 21 Handelsbilanzüberschuss hat bereits zu vielen Arbeitsplätzen, insbesondere auch in 22 Deutschland, geführt. Auch die Grenzregionen in Deutschland und Österreich 23 werden längerfristig von den wirtschaftlichen Vorteilen profitieren. Allerdings 24 haben sie auch einen erhöhten Strukturanpassungsbedarf, bei dem ihnen gezielt 25 geholfen werden muss. Deshalb sind bereits im Vorfeld der Erweiterung verstärkte 26 regional- und strukturpolitische Unterstützungsmaßnahmen dieser Regionen 27 notwendig. Dazu wäre schon eine effiziente Verzahnung bestehender Programme 28 beiderseits der Grenzen hilfreich. Besondere 29 -2Antrag Nr. 1 30 angenommen abgelehnt zurückgezogen erledigt durch ............................. überwiesen an: ............................................................................................................................... Abstimmung: ungültig ja nein Enthaltung LANDESHAUPTAUSSCHUSS AM 20. OKTOBER 2001 IN ILSHOFEN 1 2 Bedeutung kommt der Förderung privater Initiativen grenzüberschreitender 3 Kooperation (z. B. der Grenzlandkammern) zu. 4 5 Durch die Erweiterung entstehen Risiken für die Arbeitsmärkte in den derzeitigen 6 EU-Mitgliedstaaten. Sie werden aber zum Teil stark übertrieben. Allen ernsthaften 7 Prognosen zufolge werden nach dem Beitritt nicht die von vielen Menschen 8 befürchteten 9 Freizügigkeit, eine der Grundfreiheiten des Binnenmarktes in der Europäischen 10 Union, muss auch für die neuen Mitgliedstaaten wirklich gelten. Übergangsfristen 11 für die totale Öffnung des Arbeitsmarktes– wie auch schon bei den damaligen 12 Beitritten von Spanien, Portugal und Griechenland – können daher nur eine 13 Notlösung sein. Über ihre Notwendigkeit soll ein jährlicher Arbeitsmarkt- und 14 Migrationsbericht über Wanderungstendenzen, aber auch über den Bedarf an 15 Arbeitskräften informieren. Auf dessen Grundlage wird sich herausstellen, dass 16 Übergangsfristen überflüssig sind und daher bald aufgehoben werden können. unberechenbaren Wanderungsbewegungen einsetzen. Die 17 18 Die Forderung nach zügiger Vollendung des Erweiterungsprozesses bedeutet nicht, 19 dass dafür Beitrittsländern politische Rabatte gegeben werden dürfen. Im 20 Gegenteil besteht die FDP auf der Einhaltung des Regattaprinzips, demgemäß 21 jeder 22 Beitrittsprozess 23 Kopenhagener Kriterien (Stabilität der Demokratie und ihrer Institutionen, eine 24 funktionierende Marktwirtschaft, die dem Wettbewerbsdruck im Binnenmarkt 25 standhält, die Fähigkeit zur Übernahme der Rechte und Pflichten, die sich aus dem 26 acquis der EU ergeben sowie das Einverständnis mit den Zielen der politischen 27 Union und der Wirtschafts- und Währungsunion) muss hierbei einzig maßgebliche 28 Richtschnur bleiben. Wenn ein Kandidat diese Kriterien erfüllt, muss er beitreten 29 können, ohne auf andere, langsamere Beitrittsländer zu warten. Den Bestrebungen 30 nach einer „Big Bang“- Erweiterung tritt die FDP entgegen, weil ein solches einzelne Beitrittskandidat beurteilt angenommen und nach behandelt abgelehnt seinen wird. eigenen Die Fortschritten strikte zurückgezogen Erfüllung erledigt durch ............................. überwiesen an: ............................................................................................................................... Abstimmung: ungültig ja nein Enthaltung im der LANDESHAUPTAUSSCHUSS AM 20. OKTOBER 2001 IN ILSHOFEN 1 Vorgehen entweder den Beitritt der gut vorbereiteten Staaten verzögert oder den 2 langsameren politische Rabatte einräumen müsste. 3 4 Die FDP tritt daher für folgende politische Ziele ein: 5 6 - Der Beitrittsprozess muss so zügig vorangetrieben werden, dass die ersten 7 Beitrittsstaaten als Mitglieder der Union an den Europawahlen 2004 teilnehmen 8 können. Die FDP begrüßt, dass sich die Staats- und Regierungschefs der EU 9 beim ER Göteborg endlich auf dieses Ziel geeinigt haben. Nun muss aber auch 10 aktiv auf dieses Ziel hingearbeitet werden. 11 12 - Die Erfüllung der Kopenhagener Kriterien bleibt ausschlaggebender Maßstab 13 für die Beurteilung der Beitrittsfähigkeit eines Kandidatenlandes. Das 14 Regattaprinzip behält seine Gültigkeit - eine „Big Bang“- Erweiterung würde 15 diesem Prinzip widersprechen. Vor dem Beitritt der Kandidatenländer zur 16 Wirtschafts- und Währungsunion, also dem Euro, der nicht automatisch mit 17 dem Beitritt zur EU erfolgt, ist auf strikte Einhaltung der Konvergenzkriterien 18 von Maastricht zu achten. 19 20 - Die Beitrittskandidaten brauchen Hilfe bei der Übernahme und Anwendung des 21 EU-acquis, insbesondere auch im Umweltbereich. Hierbei bieten sich für 22 Baden-Württemberg hervorragende Chancen, vor allem in den Bereichen 23 Abwasserbehandlung, Abfallentsorgung und Ausbau des Schienen- und 24 Straßennetzes. -3- 25 Antrag Nr. 1 26 27 28 - Umgekehrt können die derzeitigen EU-Mitgliedstaaten auch von den 29 Beitrittsländern lernen. Baden-Württemberg richtet daher mit den Hochschulen 30 eine „Ideenbörse Steuerreform“ ein, in der die unterschiedlichen Steuermodelle angenommen abgelehnt zurückgezogen erledigt durch ............................. überwiesen an: ............................................................................................................................... Abstimmung: ungültig ja nein Enthaltung LANDESHAUPTAUSSCHUSS AM 20. OKTOBER 2001 IN ILSHOFEN 1 Europas erfasst und bewertet werden. Hiervon können vor allem die bisherigen 2 EU-Mitgliedstaaten, 3 Steuerbürokratie behaftet sind, wie z. B. Deutschland, profitieren. die mit einer überlasteten und schwerfälligen 4 5 - Bestehende Programme zur Förderung der Regionen beiderseits der 6 derzeitigen EU-Außengrenzen mit den Beitrittskandidaten werden miteinander 7 verzahnt, um hierdurch Synergieeffekte zu erzielen. Darüber hinaus sollten die 8 private grenzüberschreitende Kooperation gestärkt, gefördert und ermutigt 9 werden, so dass die Investitions-, Innovations- und Gründerdynamik verstärkt 10 wird und speziell auf Investoren in den Beitrittsländern erweitert wird. 11 12 - Starre Übergangsfristen bei der Freizügigkeit für Arbeitnehmer und 13 Dienstleistungen würden den notwendigen Strukturwandel behindern und 14 wären daher für die Verbraucher schädlich. Statt dessen sollte vor allem der 15 Mittelstand in den nächsten Jahren durch eine konsequente Politik der 16 Privatisierung, Deregulierung und Entbürokratisierung in die Lage versetzt 17 werden, dem Wettbewerbsdruck aus den Beitrittsländern standzuhalten. 18 Flexible, regional begrenzte Instrumente zur Steuerung der Zuwanderung 19 sollten für den von uns nicht erwarteten Fall vorgesehen werden, dass es 20 entgegen allen Prognosen zu regional nicht verkraftbaren Störungen der 21 Märkte kommt. 22 23 - Baden-Württemberg führt seit Jahren das „Konzept der vier Motoren“ der 24 wirtschaftlich stärksten Regionen Europas durch, um der Wirtschaft des Landes 25 die Kontaktaufnahme mit ausländischen Kooperationspartnern zu erleichtern. 26 Ein solches Konzept sollte auch mit den Beitrittskandidaten erarbeitet werden, 27 um es der Wirtschaft auf beiden Seiten zu erleichtern, durch den Informations- 28 und Technologieaustausch in den jeweiligen Partnerregionen Nutzen zu ziehen. 29 Das 30 Wirtschaftsministerium angesiedelt. neue angenommen „Motorenkonzept“ abgelehnt wird im baden-württembergischen zurückgezogen erledigt durch ............................. überwiesen an: ............................................................................................................................... Abstimmung: ungültig ja nein Enthaltung LANDESHAUPTAUSSCHUSS AM 20. OKTOBER 2001 IN ILSHOFEN 1 2 3 - Die Börse Stuttgart kümmert sich um ausreichende Kontakte zur NEWEX-Börse in Wien für die neuen Märkte Mittel- und Osteuropas. 4 Agrarmarkt und Ernährung: Erfahrung und Neubeginn 5 6 7 Die europäische Agrarpolitik leidet an zu wenig Markt und zuviel Dirigismus und 8 Bürokratie. Das Europäische Agrarmodell der Quoten und Marktregulierungen 9 steht damit im Widerspruch zu den Zielen der sozialen Marktwirtschaft und 10 verhindert eine unternehmerische Landwirtschaft. Eine Übertragung dieses Systems 11 auf die Beitrittsländer ist daher weder wünschenswert, noch ist es finanzierbar. 12 Deshalb ist eine grundlegende und marktwirtschaftliche Reform der Europäischen 13 Agrarpolitik eine entscheidende Voraussetzung für die EU-Osterweiterung. In 14 dessen Mittelpunkt muss der unternehmerische Landwirt stehen. 15 16 Neben der EU-Osterweiterung werden die anstehenden Verhandlungen im 17 Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) den Reformdruck im Agrarbereich 18 erhöhen. Ein weiterer Abbau der produktbezogenen Subventionen und eine 19 Liberalisierung der Agrarmärkte werden die Folge sein. -4- 20 Antrag Nr. 1 21 22 23 24 Darüber hinaus hat die BSE-Krise die Reformbedürftigkeit der Europäischen 25 Agrarpolitik und die Notwendigkeit eines hohen Verbraucherschutzniveaus 26 verdeutlicht. Die Verbraucher erwarten auch im Rahmen der EU-Osterweiterung, 27 dass die hohen europäischen Standards im Umwelt-, Verbraucher- und 28 Gesundheitsbereich, beim Tierschutz, im Veterinärwesen sowie beim Einsatz von 29 Pflanzenschutzmitteln fortgeführt werden. angenommen abgelehnt zurückgezogen erledigt durch ............................. überwiesen an: ............................................................................................................................... Abstimmung: ungültig ja nein Enthaltung LANDESHAUPTAUSSCHUSS AM 20. OKTOBER 2001 IN ILSHOFEN 1 Schließlich erfordern die Erfahrungen mit der Maul- und Klauenseuche sowie 2 der Schweinepest, die zu Milliardenverlusten in der Landwirtschaft geführt 3 haben, dass gerade in einem noch größeren Europa, Seuchenzüge wirksam 4 bekämpft werden. 5 6 Zur Verwirklichung eines zügigen Erweiterungsprozesses fordert die FDP daher: 7 - Eine grundlegende Agrarreform, die einen geordneten Ausstieg aus dem 8 System der Quoten und Produktprämien und einen radikalen Abbau der 9 Bürokratie beinhaltet. Dazu ist eine WTO-kompatible Flächenprämie als 10 verlässliche Rahmenbedingung für die Landwirte einzuführen. Im Gegenzug 11 sind alle produktbezogenen Förderungen schrittweise abzubauen. 12 13 - Die Wettbewerbsfähigkeit unserer landwirtschaftlichen Betriebe muss im 14 Hinblick auf die höheren Standards, die die heimische Landwirtschaft erfüllen 15 muss, sichergestellt werden, ohne dass neue protektionistische Barrieren 16 aufgebaut 17 Landwirtschaft sind abzulehnen und vorhandene Wettbewerbsverzerrungen 18 abzubauen. werden. Zusätzliche einseitige Belastungen der deutschen 19 20 - Zur Sicherung des vorsorgenden Verbraucher- und Gesundheitsschutzes 21 und der hohen europäischen Standards müssen den Beitrittsländern 22 verstärkt die so genannten Vorbeitrittsbeihilfen bereitgestellt werden. 23 24 - Der Bekämpfung hochinfektiöser Krankheiten bei Nutztieren muss größere 25 Aufmerksamkeit zukommen und eine wirksame Bekämpfung sichergestellt 26 werden. 27 Innen und Recht: stabiler Rechtsstaat und offene Bürgergesellschaft 28 angenommen abgelehnt zurückgezogen erledigt durch ............................. überwiesen an: ............................................................................................................................... Abstimmung: ungültig ja nein Enthaltung LANDESHAUPTAUSSCHUSS AM 20. OKTOBER 2001 IN ILSHOFEN 1 Der Aufbau eines 2 Beitrittsländern 3 Erweiterungsprozesses. Nur ein funktionierender Rechtsstaat, in dem die Achtung 4 und der Schutz der Bürgerrechte selbstverständlich sind, gibt den Menschen nach 5 jahrzehntelanger Diktatur Vertrauen in ihr neues Gemeinwesen. Im Zuge der 6 Beitrittsvorbereitungen haben die Beitrittsländer erstaunliche Fortschritte in der 7 Übernahme des acquis communitaire gemacht, also des Besitzstandes der 8 Europäischen Union, der sämtliche gültige Verträge und Rechtsakte umfasst. 9 Entscheidend ist aber nicht nur die Übernahme, sondern auch die konkrete 10 Anwendung des acquis. Das Recht darf also nicht nur auf dem Papier stehen, 11 sondern muss durch eine funktionierende Justiz und ein effizientes Polizeiwesen, 12 die sich an Recht und Gesetz orientieren und die Bürgerrechte achten, angewandt 13 werden. ist stabilen eine und handlungsfähigen der zentralen Rechtsstaats in Herausforderungen den des 14 15 Eine Schlüsselrolle bei der Übernahme des Besitzstandes war die kompetente und 16 faire Beratung bei der Gesetzgebung. Die Auswahl der geeigneten Berater ist 17 hierbei 18 Deutschland dank der Stiftung für Internationale entscheidend. Einen zentralen Beitrag zu diesem Prozess konnte -5- 19 Antrag Nr. 1 20 21 22 rechtliche Zusammenarbeit leisten, die vom liberalen Außenminister Klaus Kinkel 23 initiiert wurde. Dieser Prozess ist gut vorangekommen, aber noch nicht 24 abgeschlossen. 25 26 Nun kommt es darauf an, auch beim Aufbau von Justiz und Polizei zu helfen. Der 27 Mangel an qualifiziertem Personal und an materiellen Ressourcen führt zu 28 Verzögerungen bei den Gerichtsverfahren und bei der Vollstreckung. Dies 29 gefährdet nicht nur den Rechtsstaat, sondern hemmt auch den wirtschaftlichen 30 Aufschwung, wenn etwa berechtigte Forderungen nicht in angemessener Zeit angenommen abgelehnt zurückgezogen erledigt durch ............................. überwiesen an: ............................................................................................................................... Abstimmung: ungültig ja nein Enthaltung LANDESHAUPTAUSSCHUSS AM 20. OKTOBER 2001 IN ILSHOFEN 1 durchgesetzt werden können. Auch für die gegenseitige Anerkennung und 2 Vollstreckung von Urteilen in der Gemeinschaft ist es notwendig, dass die Urteile 3 überall in rechtsstaatlich einwandfreier Weise zustande kommen und zeitnah 4 vollstreckt werden. Auch eine effektive Mitarbeit in den justitiellen Netzwerken und 5 bei EUROJUST setzt voraus, dass die Strukturen in den Beitrittsländern für eine 6 solche Zusammenarbeit angemessen sind. 7 8 Die Ausstattung der Polizei lässt vielerorts zu wünschen übrig. Der Mangel an 9 moderner Technik oft und an 10 Verbrechen einen 11 Strafverfolgungsbehörden. modernen nicht Strukturen unerheblichen gibt dem Vorsprung organisierten vor den 12 13 Im Bewusstsein um die zentrale Bedeutung eines funktionierenden Rechtsstaates 14 in den Beitrittsländern fordert die FDP deshalb: 15 16 - Der Bestand an Gemeinschaftsnormen der EU muss konsequent in das Recht 17 des Kandidatenlandes umgesetzt 18 Kandidatenländern 19 Mindestanforderungen genügen. Dies gilt insbesondere bei der Beachtung der 20 Bürgerrechte. muss auch werden. im Das Rechtssystem übrigen in den rechtsstaatlichen 21 22 - Es kommt aber nicht nur auf die Umsetzung des Besitzstandes der 23 Gemeinschaft an, sondern entscheidend auch auf seine Anwendung. Die 24 Anstrengungen der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten bei der 25 Unterstützung 26 intensiviert werden. Der Hilfe bei der Ausbildung und Schulung des im Justiz- 27 und Polizeiwesen tätigen Personals kommt hierbei eine zentrale Bedeutung zu. des Aufbaus rechtsstaatlicher Strukturen müssen daher 28 29 - Justiz und Polizei müssen mit ausreichend qualifiziertem und motiviertem 30 Personal besetzt ein. Hierfür ist auch eine angemessene Besoldung notwendig, angenommen abgelehnt zurückgezogen erledigt durch ............................. überwiesen an: ............................................................................................................................... Abstimmung: ungültig ja nein Enthaltung LANDESHAUPTAUSSCHUSS AM 20. OKTOBER 2001 IN ILSHOFEN 1 damit diese Sektoren mit der Privatwirtschaft konkurrieren können. 2 3 - Justiz und Polizei müssen auch durch ihre materielle Ausstattung in die Lage 4 versetzt werden, ihre Aufgaben angemessen zu erfüllen und mit anderen 5 Mitgliedstaaten im Rahmen der bestehenden Strukturen zusammen zu 6 arbeiten. Bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität muss dabei ein 7 Niveau erreicht werden, der dem Mindeststandard in den bisherigen EU- 8 Mitgliedstaaten entspricht. 9 10 - Der „dynamische Europapool“ der Landesregierung zum Austausch baden- 11 württembergischer Beamter in der EU muss auch auf die Beitrittskandidaten 12 angewandt werden. Dadurch sind insbesondere im Bereich Inneres und Justiz, 13 aber auch in sonstigen Verwaltungsbereichen gegenseitige Lerneffekte zu 14 erwarten. 15 16 -6- 17 Antrag Nr. 1 18 19 20 21 - Die Bemühungen insbesondere des Europarates um Menschenrechte müssen auch und gerade in den Beitrittsländern intensiviert werden. 22 Kulturelle Vielfalt als Chance begreifen 23 24 25 Der Reichtum der Europäischen Union ist ihre kulturelle Vielfalt. Weltoffenheit, 26 gegenseitige Akzeptanz und Toleranz sind wichtige Faktoren für den Stellenwert 27 Europas in der Weltgemeinschaft. In den 40 Jahren des Kalten Krieges haben viele 28 vergessen, dass Mittel- und Osteuropa einen wichtigen Anteil an der europäischen 29 Identität haben. Der Eiserne Vorhang hat jahrhundertealte kulturelle und 30 historische Beziehungen angenommen zerschnitten. abgelehnt Der nun wieder zurückgezogen mögliche intensive erledigt durch ............................. überwiesen an: ............................................................................................................................... Abstimmung: ungültig ja nein Enthaltung LANDESHAUPTAUSSCHUSS AM 20. OKTOBER 2001 IN ILSHOFEN 1 Austausch zwischen den Zivilgesellschaften Westeuropas einerseits und Ost- und 2 Mitteleuropas andererseits wird die Europäische Union bereichern. Damit wird 3 Europas Gewicht in der Welt auch in dieser Hinsicht weiter steigen. 4 5 Besonders die Jugendlichen aus allen Teilen Europas müssen die Chancen 6 begreifen, die in Europa für die nachfolgenden Generationen liegen. Die 7 Integration 8 Jugendlichen wesentlich erleichtert. der neuen Mitglieder Europas wird durch die Kontakte der 9 10 Daher fordert die FDP: 11 12 - Orientiert an deutsch-französischem und deutsch-polnischem Jugendwerk 13 sollten Einrichtungen geschaffen werden, die die Begegnung mit Jugendlichen 14 der Länder in Mittel- und Osteuropa fördern. 15 16 - Im Rahmen des europabezogenen Unterrichts der Schulen sollten die 17 Beitrittsländer schwerpunktmäßig – zum Beispiel innerhalb 18 projektorientierten Unterrichts – verstärkt berücksichtigt werden. des 19 20 - Baden-Württemberg sollte die bestehenden Partnerregionen um solche in den mittel- und osteuropäischen Ländern erweitern. 21 22 23 - Im Bereich der schulischen, hochschulischen und beruflichen Bildung sollten – 24 insbesondere in den Partnerregionen – Kooperationsprogramme mit den 25 jeweiligen 26 entwickelt werden. Einrichtungen in den mittel- und osteuropäischen Ländern 27 28 29 - Kulturelle Austauschbeziehungen zum Beispiel auf kommunaler Ebene sollten verstärkt und ausgeweitet werden. 30 angenommen abgelehnt zurückgezogen erledigt durch ............................. überwiesen an: ............................................................................................................................... Abstimmung: ungültig ja nein Enthaltung LANDESHAUPTAUSSCHUSS AM 20. OKTOBER 2001 IN ILSHOFEN 1 Transatlantische Beziehungen – eine Partnerschaft für Frieden und Sicherheit 2 3 Die terroristischen Anschläge vom 11. September 2001 haben auf entsetzliche 4 Weise klar gemacht, dass auch eine Supermacht wie die Vereinigten Staaten von 5 Amerika auf Verbündete angewiesen ist. Militärische Kraft und wirtschaftliche 6 Stärke einer einzelnen Nation, möge sie auch noch so vorherrschend sein, reichen 7 nicht aus, um den großen Herausforderungen dieser - Zeit zu begegnen. Daher 8 begrüßen 9 verbündeten und befreundeten Staaten, aber auch mit kritischen und eher 10 wir es, dass die Vereinigten Staaten den Schulterschluss mit feindlich eingestellten 11 -7- 12 Antrag Nr. 1 13 14 15 Ländern suchen. An herausragender Stelle steht die transatlantische Partnerschaft 16 zwischen den USA und der EU. 17 18 Ihrer Verantwortung für Krisenprävention und Friedenssicherung kann die 19 Europäische Union nur durch eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik 20 (GASP) 21 entschlossenen politischen Willen aller Mitgliedstaaten, mit einer Stimme zu 22 sprechen und gemeinsam zu handeln, wenn Frieden und Stabilität bedroht sind. 23 Die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) muss hierfür 24 konsequent 25 Nordatlantischen Allianz entstehen, die auch künftig Motor und Garant einer breit 26 angelegten europäischen Sicherheitsarchitektur bleibt. Eine funktionierende ESVP 27 stärkt nicht nur Europa, sondern auch die Allianz, und dient Frieden und Sicherheit 28 in Europa und an anderen Orten der Welt. Dabei muss auch der Dialog mit den 29 Vereinten Nationen, der OSZE und anderen multilateralen Institutionen zur 30 Stabilitätssicherung gepflegt werden. gerecht werden, ausgebaut angenommen die diesen Namen werden. Dabei abgelehnt darf verdient. kein Wir brauchen Konkurrenzverhältnis zurückgezogen erledigt durch ............................. überwiesen an: ............................................................................................................................... Abstimmung: ungültig ja nein Enthaltung den zur LANDESHAUPTAUSSCHUSS AM 20. OKTOBER 2001 IN ILSHOFEN 1 2 Der Einsatz „Essentail Harvest“ in Mazedonien zeigt, dass eine fruchtbare, 3 funktionierende Zusammenarbeit zwischen der EU und der NATO möglich und 4 zweckmäßig ist. Dadurch beginnt das anfängliche Misstrauen der USA gegen einen 5 starken europäischen Pfeiler in der Sicherheitspolitik zu schwinden. Ein Europa mit 6 einer funktionierenden ESVP ist ein besserer Partner für die USA. 7 8 In Zeiten der Krise und der Bedrohung steht die transatlantische Solidarität an 9 erster Stelle. Trotzdem muss es im Rahmen dieser Partnerschaft möglich sein, 10 Interessensgegensätze und 11 besprechen und auszugleichen. Auffassungsunterschiede„auf Augenhöhe“ zu 12 Sicherheitspolitik: Den Frieden begleiten 13 14 15 Die EU ist in erster Linie kein militärisches Bündnis. Dennoch hat sich in der 16 Vergangenheit gezeigt, dass die Kooperation in Europa und die gemeinsame 17 Garantie von Rechtsstaatlichkeit, Vielfalt und wirtschaftlicher Prosperität auch 18 sicherheitspolitisch sehr stabilisierend wirken. 19 20 Europa als neue militärische „Supermacht“ zu verstehen, wäre falsch. Gerade die 21 Besonderheiten, die Europa von der Entwicklung in diese Richtung trennen, 22 müssen auch bei einer erweiterten Europäischen Union als Stärke gesehen werden: 23 Pluralität, ökonomische Anziehungskraft und Integrationsfähigkeit. 24 25 Eine zukünftige Sicherheitspolitik in Mittel- und Osteuropa muss vor allem auf 26 Verhinderung der Krisen setzen. Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass 27 nichts teurer ist wie die Befriedung eines bewaffneten Konfliktes 28 29 Die FDP setzt sich für die Sicherheit in Europa ein: 30 angenommen abgelehnt zurückgezogen erledigt durch ............................. überwiesen an: ............................................................................................................................... Abstimmung: ungültig ja nein Enthaltung LANDESHAUPTAUSSCHUSS AM 20. OKTOBER 2001 IN ILSHOFEN 1 - Die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) darf nicht nur auf 2 dem militärischen Sektor beruhen. Gerade die Erfahrungen in Südosteuropa 3 haben gezeigt, wie wesentlich für Krisenregionen der langfristige Wiederaufbau 4 ziviler Strukturen ist. Die EU soll in der Schulung von Polizeibeamten, 5 Verwaltungsfachleuten und Experten für Monitoringaufgaben einen größeren 6 Beitrag als bisher in Absprache mit der NATO leisten. -8- 7 Antrag Nr. 1 8 9 10 - Die OSZE darf nicht zu einem bloßen Dienstleistungsbetrieb für 11 Friedenskonsolidierung verkümmern, sondern muss sich besonders um die 12 Wiederbelebung des NATO-Rußland-Rates bemühen, dass schließlich alle 13 europäischen Staaten gleichberechtigt mit dem westlichen Bündnis Frieden 14 und Stabilität in Europa garantieren können. 15 16 - Die FDP fordert die Schaffung einer „Stabilitätsgruppe Südosteuropa“, in der 17 die Staaten der Krisenregion 18 Beitrittskandidaten zur EU (etwa Bulgarien, Rumänien, Slowenien, Ungarn) und 19 Mitgliedsstaaten 20 zusammenarbeiten, um insbesondere den zivilen und ökonomischen Bereich 21 des Friedens dort zu überwachen. Die engagierte Teilnahme an dieser Gruppe 22 ist nicht Bedingung für den Beitritt in die EU, würde aber von beiden Seiten 23 guten Willen zeigen. Außerdem könnte die Hilfe der EU für diese Region auch 24 bedarfsgerechter angefordert werden. der EU (v.a. des (Griechenland und ehemaligen Österreich) Jugoslawien), und Rußland 25 Den Blick für das ganze Europa 26 27 28 Auch nach der Erweiterung darf die Europäische Union den Blick für den gesamten 29 Kontinent und die Nachbarn nicht verlieren. Die Union muss ihre friedens- und 30 wohlfahrtsstiftenden Wirkungen auch über ihre neuen östlichen Grenzen hinweg angenommen abgelehnt zurückgezogen erledigt durch ............................. überwiesen an: ............................................................................................................................... Abstimmung: ungültig ja nein Enthaltung LANDESHAUPTAUSSCHUSS AM 20. OKTOBER 2001 IN ILSHOFEN 1 ausstrahlen. Der Aufbau belastbarer, vertrauensvoller Beziehungen zu den 2 östlichen Nachbarn, die auf absehbare Zeit nicht Mitglieder der EU werden 3 können, wird im Zuge der Erweiterung eine immer wichtigere Aufgabe für die 4 Europäische Union. 5 6 Dies bedeutet im einzelnen: 7 8 - Russland bleibt ein entscheidender Faktor für die Stabilität in Europa. Die 9 legitimen wirtschafts- und stabilitätspolitischen Interessen Russlands müssen 10 daher in Zukunft stärker bei den Entscheidungen der Europäischen Union 11 berücksichtigt 12 Zivilgesellschaft Russlands immer wieder vermittelt werden, dass ihr Land von 13 der Erweiterung der EU und von der dadurch bewirkten wirtschaftlichen 14 Stärkung und politischen Stabilisierung der Beitrittsländer ebenfalls profitieren 15 wird. Die Staaten Mittel- und Osteuropas sollten auch weiterhin ermutigt 16 werden, ihre traditionellen wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zu 17 Russland und seinen Nachbarn zum beiderseitigen Vorteil und aus freien 18 Stücken heraus zu pflegen. werden. Darüber hinaus muss der Regierung und der 19 20 - Im Zusammenhang mit dem Beitritt von Polen und den drei baltischen Staaten 21 muss darauf geachtet werden, dass die Interessen des Königsberger Gebietes, 22 das dadurch zur Enklave der EU wird, angemessen berücksichtigt werden, 23 insbesondere auch was die Transitmöglichkeiten angeht. 24 25 - Die Partnerschafts- und Kooperationsabkommen, die außer mit Russland mit 26 weiteren 11 der 12 ehemaligen Mitglieder der Sowjetunion bestehen, sollen 27 auch in Zukunft gepflegt und ausgebaut werden. Die Europäische Union darf 28 mit ihren neuen Außengrenzen für diese Länder nicht zu einer Festung werden. 29 Auch die zukünftigen Grenzregionen dürfen durch die EU nicht vernachlässigt 30 werden. In diesem Zusammenhang unterstützen wir auch die Forderung nach angenommen abgelehnt zurückgezogen erledigt durch ............................. überwiesen an: ............................................................................................................................... Abstimmung: ungültig ja nein Enthaltung LANDESHAUPTAUSSCHUSS AM 20. OKTOBER 2001 IN ILSHOFEN einem zusätzlichen deutschen Konsulat in Lemberg (Lviv) in der Ukraine. 1 2 -9- 3 Antrag Nr. 1 4 5 6 - Der Erweiterungsprozess darf nicht zusätzlich dadurch belastet werden, dass 7 Ländern, die auf absehbare Zeit keine realistische Beitrittschance haben, der 8 Beitrittskandidatenstatus eingeräumt wird. 9 FDP und Europa: liberale Erfahrung und liberale Zukunft 10 11 12 Die FDP ist die Partei in Deutschland, die sich von Anfang an am konsequentesten 13 für 14 entscheidende Rolle haben hierbei die liberalen Außenminister Hans-Dietrich 15 Genscher und Klaus Kinkel gespielt. Die FDP wird ihre klare europäische 16 Orientierung fortführen und noch weiter verstärken und zusammen mit den 17 liberalen Partnern in der EU und den Beitrittsländern im Rahmen der ELDR Anwalt 18 der Beitrittskandidaten bleiben. die Ost-Erweiterung der Europäischen Union eingesetzt hat. Eine 19 20 Die FDP wird sich der Allianz der Bedenkenträger und Verzögerer in Deutschland, 21 in Brüssel und in den EU-Mitgliedsländern entgegenstellen. Diese Allianz muss 22 aufgebrochen werden. 23 24 Hierfür ist es vor allem erforderlich, die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland 25 und Europa für die Ost-Erweiterung zu gewinnen. Europa darf nicht gegen, 26 sondern muss mit den Bürgern entwickelt werden. Es geht nicht darum, 27 vorhandene Risiken herunterzuspielen und reale Befürchtungen in der Bevölkerung 28 zu missachten. Die Aufgabe besteht vielmehr darin, die Diskussion auf eine 29 fundierte Basis zu stellen, unsere Interessen herauszustellen und sich auf die 30 Herausforderungen rechtzeitig vorzubereiten. Die FDP wird weiter dafür arbeiten, angenommen abgelehnt zurückgezogen erledigt durch ............................. überwiesen an: ............................................................................................................................... Abstimmung: ungültig ja nein Enthaltung LANDESHAUPTAUSSCHUSS AM 20. OKTOBER 2001 IN ILSHOFEN 1 in einem demokratischen Meinungsbildungsprozess eine breite Mehrheit der 2 Bevölkerung für die Ost-Erweiterung zu gewinnen. Die Aufklärungskampagne des 3 von Walter Döring geführten Wirtschaftsministeriums ist mustergültig und sollte 4 auf alle Bundesländer übertragen werden. 5 6 Darüber hinaus gilt es nun, konkret über eine europäische Verfassung bzw. einen 7 europäischen Verfassungsvertrag nachzudenken. Die Europäische Grundrechte- 8 Charta wird Eckstein und Basis für diese Verfassung sein. Das Modell des 9 Konvents, das zur Erarbeitung der Europäischen Grundrechte-Charta geführt hat, 10 sollte so weit wie möglich auch auf die Erarbeitung der europäischen Verfassung 11 übertragen werden. Das klägliche Ergebnis der Regierungskonferenz 2000 mit dem 12 ER Nizza hat gezeigt, dass das klassische Modell einer Regierungskonferenz den 13 Herausforderungen nicht mehr gerecht werden kann. Vielmehr muss nun den 14 nationalen Parlamenten eine entscheidende Rolle in der Verfassungsdiskussion 15 eingeräumt und den Zivilgesellschaften Mitwirkungs- und Informationsrechte 16 gegeben werden. In diesen Prozess sind selbstverständlich auch die Beitrittsländer 17 einzubeziehen. 18 19 Am Ende muss die Verfassung von den Bürgern der Europäischen Union durch ein 20 Referendum bestätigt werden. Eine offene Bürgergesellschaft, beruhend auf den 21 Grundprinzipien 22 Grundfreiheiten, Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung, Subsidiarität und Solidarität 23 als föderal verfasste Europäische Union ist die Vision der FDP für das Europa der 24 Zukunft. Freiheit, Demokratie, Achtung der Menschenrechte 25 26 27 28 Stuttgart, den 26. September 2001 29 angenommen abgelehnt zurückgezogen erledigt durch ............................. überwiesen an: ............................................................................................................................... Abstimmung: ungültig ja nein Enthaltung und