Förderkonzept der Städt. Realschule Bad Berleburg

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Förderkonzept der Städt. Realschule Bad Berleburg
I Vorbemerkungen
Die individuelle Förderung aller Schüler ist neben dem Bildungs- und
Erziehungsauftrag der dritte Eckpfeiler schulischer Arbeit. Sie ist Leitidee des
Schulgesetzes und Daueraufgabe während der gesamten Schulzeit. Ziel dieser
individuellen Förderung ist die optimale Nutzung und Entfaltung der
Begabungen von Schülern.
Schwerpunkte der individuellen Förderung sind der Aufbau von
Lernkompetenz, die Überwindung von Lernschwierigkeiten sowie besondere
Herausforderungen für interessierte oder hochbegabte Schüler. Dabei ist die
Erfassung der Lernausgangslage von Bedeutung, auf die sich der Förderbedarf
gründet.
II Schulinterne Umsetzung
Im Bereich von Schule lässt sich der Grundsatz der individuellen Förderung auf
verschiedenen Ebenen verwirklichen:
- Wesentlich erscheint, dass Unterricht in diesem Sinne weiterentwickelt
wird. Ein differenziertes Vorgehen im Fachunterricht, die Schaffung einer
anregenden Lernumgebung, das Initiieren von Lernmöglichkeiten mit
unterschiedlichen Zugängen, Inhalten, Niveaustufen und Methoden
können die individuelle Förderung der Schüler nachhaltig unterstützen.
- Zusätzliche Maßnahmen in einem klassenübergreifenden Rahmen im
Bereich der zur Verfügung stehenden Ergänzungsstunden können die
Palette der Möglichkeiten ergänzen oder erweitern.
- Von übergeordneter Bedeutung ist die Entwicklung der Fähigkeit zu
eigenständigem und selbstverantwortlichem Lernen. Sie stellt eine
nötige Voraussetzung für erfolgreiche individuelle Förderung dar.
- Im Rahmen der Berufswahlvorbereitung sind individuell zugeschnittene
Planungen, Aktivitäten und Beratungen unabdingbar.
- Darüber hinaus können spezielle Begabungen und Fähigkeiten der
Schüler in außerunterrichtlichen Kontexten aufgegriffen und gefördert
werden.
- Die Teilnahme an Wettbewerben und Projekten stehen als weitere
Möglichkeiten zur Verfügung, auf Schüler individuell einzugehen.
III Konkretisierungen
1 Fachunterricht
Bedeutungsvoll ist die Weiterentwicklung des Fachunterrichtes, um eine noch
bewusstere und gezieltere individuelle Förderung der Schüler zu ermöglichen.
Hier sind alle Kolleginnen und Kollegen aufgefordert, in ihrer täglichen
Unterrichtspraxis angemessene und auf die jeweilige Klassensituation
abgestimmte Vorgehensweisen zu entwickeln. Binnendifferenzierende
Maßnahmen auf motivationaler, inhaltlicher und methodischer Ebene sowie
offene Unterrichtsformen sind hilfreich.
Maßnahmen:
- Eine schulinterne Fortbildung, an der das gesamte Kollegium teilnimmt,
soll nochmals Aufschluss über die Möglichkeiten der Umsetzung der ind.
Förderung im Unterricht geben.
- Fortbildungen einzelner Kolleg/innen zu diesem Schwerpunkt werden
seitens der SL angeregt und haben Vorrang.
- Die Fachschaften sind aufgefordert, geeignete Unterrichtsmaterialien
zusammen zu stellen (offene, komplexe Aufgabenformate, Lernkarteien,
Lernzirkel, Stationenlernen etc.)
- Die Umstellung vom Klassenraum- auf das Lehrerraumsystem ermöglicht
die Einrichtung einer attraktiver und effektiver gestalteten Lernumgebung,
die der Umsetzung des Anspruchs der ind. Förderung entgegen kommt.
2 Ergänzungsstunden
Jahrgangsstufen 5/6
Der Unterricht in den Ergänzungsstunden in den Jahrgangsstufen 5 und 6
(jeweils 2 Std. pro Woche) dient an unserer Schule in erster Linie der ind.
Förderung jedes einzelnen Schülers und wird phasenweise klassen- oder gar
jahrgangsübergreifend organisiert. Zwei Schwerpunkte sind kennzeichnend:
- In der ersten Phase des Schuljahres (Zeit zwischen den Sommer- und
Herbstferien) erfolgt der Unterricht im Klassenverband, möglichst beim
Klassenlehrer. Im Mittelpunkt des Unterrichts steht das „Lernen lernen“.
Die Unterrichtsinhalte sind in unserem internen Curriculum festgelegt.
Fortgesetzt wird diese Thematik an insgesamt vier Methodentagen im
Verlauf der Erprobungsstufenzeit.
- Aufgrund des in dieser Zeit hinterlassenen Eindrucks (ind. Lernausgangslage, schriftliche Arbeiten, sonstige Mitarbeit), spezieller Interessen,
Begabungen oder Schwierigkeiten (Hamburger Schreibprobe,
Mathematiktest, evtl. vorliegende Gutachten) erhalten die Schüler
unmittelbar vor den Herbstferien eine auf diese Ausgangssituation
abgestimmte Förderzuweisung (verpflichtend) oder -empfehlung.
Schüler ohne spezielle Förderbedarfe können nach Interesse wählen.
Die jeweiligen Entscheidungen werden in der ersten Erprobungsstufenkonferenz getroffen.
- Förderkurse werden in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik,
Naturwissenschaften, Kunst und ggf. Sport angeboten. Dies geschieht in
Form einer Grundlagenförderung sowie einer Begabtenförderung.
- Vorrang hat bei mehreren Förderbedarfen die LRS-Förderung. Einmal im
Laufe des Schuljahres können die Schüler das Angebot wechseln.
Voraussetzung dafür ist die Zustimmung der Eltern sowie des jeweiligen
Fachlehrers.
Förderung bei Leistungsdefiziten
jahrgangs-/klassenübergreifend
Oktober - Schuljahresende
2 Std. pro Woche
Deutsch
Englisch
Mathe
Sport
LRS-Kurs
Grundlagen
Grundlagen
Koordinationsschulung
Förderung bei Begabung oder Interesse
jahrgangs-/klassenübergreifend
Oktober bis Schuljahresende
2 Std. pro Woche
Deutsch
Mathematik
NW
Kunst
"Leseratten"
"Matheasse"
NW-Werkstatt
Kunst-Werkstatt
Jahrgangsstufen 7/8
In der Jahrgangsstufe 7 erhält das Fach Englisch aufgrund entsprechender
Konferenzbeschlüsse eine Ergänzungsstunde zugewiesen, die im Stundenplan
entsprechend ausgezeichnet wird (ESE). Damit finden wöchentlich vier
Englischstunden statt, wobei die Ergänzungsstunde gezielt in Sinne einer
fachspezifischen ind. Förderung eingesetzt wird. Differenzierte Angebote, die
Aufarbeitung vorhandener Defizite und eigenverantwortliches Arbeiten an
Stärken und Schwächen seitens der Schüler stehen u.a. auf dem Programm.
In allen Klassen der Jahrgangsstufen 7 und 8 gibt es zwei weitere, nicht an
Fächer gebundene Ergänzungsstunden (ES). Eine dieser Ergänzungsstunden wird
grundsätzlich vom Klassenlehrer, die zweite Ergänzungsstunde in der Regel von
einem in der jeweiligen Klasse unterrichtenden Hauptfachlehrer erteilt. Diese
nicht an Fächer gebundene Ergänzungsstunden
- dienen der Wiederholung und Vertiefung von Lerninhalten auch aus
vorangegangenen Schuljahren,
- werden vorwiegend mit Lerninhalten aus den Fächern De, Ma und En
ausgestaltet,
- erfordern eigenverantwortliches Arbeiten seitens der Schüler bezüglich
der Auswahl des Faches, der Inhalte sowie der Ergebniskontrolle auf der
Grundlage eigens dafür angeschaffter Arbeitsmaterialien,
- tragen zu einer bewussten und kontinuierlichen Vorbereitung der
Lernstandserhebungen bei,
- ermöglichen ein auf die individuelle Lernausgangslage einzelner
Schüler/der gesamten Klasse abgestimmtes differenziertes Arbeiten,
- gewähren Schülern und Klassen- und Fachlehrern die notwendige Zeit für
die Erledigung von Klassenangelegenheiten (Förderung der
Klassengemeinschaft, Besprechung von Klassenprojekten, ...) oder der
Interventionen bei Problemsituationen.
Jahrgangsstufen 9/10
Für beide Jahrgangsstufen befinden sich unsere Maßnahmen zur ind. Förderung
im Rahmen der Ergänzungsstunden in der Probephase. In Jahrgangsstufe 9
stehen drei, in Jahrgangsstufe 10 zwei Ergänzungsstunden zur Verfügung.
Im Mittelpunkt der Jahrgangsstufe 9 steht eine ind. Förderung nach Interesse in
den Bereichen
- gesunde Ernährung
- Herstellung und Reparatur von (Arbeits-)Kleidung
- Technisches Gestalten mit den Werkstoffen Holz und Metall
- Mediengestaltung/Fotografieren
- bei Bedarf: Kunstwerkstatt
Im Vorfeld der Entscheidung für ein Förderangebot beraten die Klassen- und
Fachlehrer die Schüler. Ein halbjährlicher Wechsel der Fördergruppe ist möglich,
sodass im Verlauf des 9. Schuljahres jedem Schüler zwei verschiedene
Möglichkeiten der ind. Förderung angeboten werden können.
In der Jahrgangsstufe 10 werden die beiden Ergänzungsstunden den Fächern
Englisch und Mathematik zugeordnet. In diesen Stunden findet eine gezielte
Vorbereitung auf die zentralen Prüfungen, indem u.a. entsprechende
Aufgabenformate bearbeitet, vorhandene Stärken ausgebaut und Defizite in
einzelnen Themenbereichen abgebaut werden. Anhand von geeigneten Tests
werden diese Schwächen und Stärken zunächst ermittelt.
3 Lernen lernen
Lernen lernen ist an unserer Schule Bestandteil des Förderkonzeptes. Dabei
wollen wir unsere Schüler/innen zu stetig wachsender Eigenständigkeit beim
Lernen befähigen. Dies geschieht unterrichtlich auf drei verschiedenen Ebenen,
um eine kontinuierliche, breit angelegte Auseinandersetzung mit den
ausgewählten Lerninhalten (vgl. dazu das schulinterne Curriculum unter III)
notwendige Wiederholungen und vertiefte Anwendungen in verschiedenen
Kontexten zu gewährleisten.
Methodentage
Pro Halbjahr findet ein sechsstündiger Methodentag (MT) zum Auf- und
Ausbau der Lernkompetenz statt. Die Durchführung liegt in der
Verantwortlichkeit des Klassenlehrers. Dies gilt für die Jahrgangsstufen 5 bis 9.
In der Jahrgangsstufe 10 werden die beiden Methodentage zur Vorbereitung
der Zentralen Abschlussprüfungen genutzt.
Ergänzungsstunden
In den Jahrgangsstufen 5 und 6 wird das Lernen lernen zusätzlich in die
Ergänzungsstunden (ES) integriert. In der Anfangsphase des Schuljahres
zwischen den Sommer- und Herbstferien findet das Methodentraining
wöchentlich in zwei Ergänzungsstunden statt. Dieser Unterricht wird in der
Regel ebenfalls vom Klassenlehrer im Klassenverband erteilt und umfasst
immer 14- 16 Unterrichtsstunden.
In den im Anschluss an die Herbstferien stattfindenden Ergänzungsstunden (die
Schüler sind dann am individuellen Förderbedarf ausgerichteten Angeboten
zugeteilt) werden die thematisierten Lern- und Arbeitstechniken immer wieder
angewendet oder fachspezifisch vertieft. Hier steht die eigenständige
Organisation des Lernprozesses im Vordergrund. Offene Unterrichtssituationen,
in denen z.B. durch Karteiarbeit an aufgetretenen Leistungsdefiziten oder
gewählten Schwerpunktthemen gearbeitet wird, erfordern ein immer höheres
Maß an Selbstständigkeit und Kooperation.
Schulinternes Curriculum
Die Schwerpunkte der unterrichtlichen Arbeit zum Thema Lernen lernen in
Jahrgangsstufe 5 beziehen sich zunächst auf wichtige Lern- und Arbeitstechniken
im Bereich der Eigenorganisation von Lernprozessen. Fragen zum effektiven
Lernen greifen in altersgemäßer Form lernbiologische Grundlagen auf. Zur
Entwicklung von Kooperations- und Kommunikationskompetenz werden
Bedingungen für die erfolgreiche Umsetzung von Gruppenarbeiten näher
beleuchtet.
Zu Beginn der Jahrgangsstufe 6 erfolgt zunächst ein Wiederholungszyklus, des
bisher Erlerntes nochmals aufgreift und gegebenenfalls vertieft. Grundlegende
Techniken der Informationsentnahme und –verarbeitung schließen sich an.
Darüber hinaus werden Strategieentwicklungen zur Überwindung von
Redeängsten und zur Verbesserung der mündlichen Mitarbeit akzentuiert. Ab
Klasse 7 gelangen zunehmend Themen in den Blick, die ein immer
selbstständigeres Lernen und Arbeiten ermöglichen sollen.
Die inhaltlichen Schwerpunkte sind in einem schulinternen Curriculum zum
Lernen lernen zusammengefasst.
Organisation:
Klassenverband
Jgst. 5 - 10
Jgst. 5/6
2 Methodentage
pro Schuljahr
Fachstunden
2 ES pro Woche
Aug. - Sept.
Klassenlehrer
Fachlehrer
Klassenlehrer
4 Individuelle Förderung außerhalb des Unterrichts
Hier bietet unsere Schule eine Vielzahl von Möglichkeiten an, die sich auf die
Leistungsfähigkeit und -bereitschaft, die Bereitschaft zur Übernahme von
Verantwortung, die Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit oder sonstige
spezielle Fähigkeiten oder Interessen und deren jeweilige Weiterentwicklung
beziehen. In der Regel werden diese Angebote von unseren Schülern auf
freiwilliger Basis wahrgenommen.
Projekt Schüler helfen Schülern
Schüler mit überdurchschnittlich guten Schulleistungen in einzelnen Fächern
sowie ausgeprägter kommunikativer Kompetenz engagieren sich im Projekt
Schüler helfen Schülern als Tutoren. Sie bieten in Absprache mit den jeweiligen
Fachlehrern jüngeren Schülern mit Lernschwierigkeiten Hilfestellungen beim
Wissenserwerb oder Nacharbeiten des Unterrichtsstoffes. Dies geschieht in
Gruppen zu maximal drei Schülern, wenn möglich aus einer Jahrgangsstufe oder
einer Klasse. Im Sinne einer nachhaltigen Leistungsentwicklung nehmen die
jüngeren Schüler auf Empfehlung des Fachlehrers und in Absprache mit den
Eltern die Unterstützung durch den Tutor zunächst für 8-10 Stunden in
Anspruch. Die Tutoren melden ihre Bereitschaft im Sekretariat unter Angabe
ihrer Fächer und nach Absprache mit ihren Klassen- oder Fachlehrern an, wobei
zwei dieser Tutoren das gesamte Projekt unter Mithilfe zweier Lehrer
koordinieren. Die Hilfemaßnahmen finden von 13.15 bis 14.30 Uhr in den
Räumlichkeiten unserer Schule nach individueller Absprache statt.
Nähere Informationen ergeben sich aus der Konzeptbeschreibung dieses
Projektes.
Teilnahme an freiwilligen Arbeitsgemeinschaften
Im Zuge der Ganztagsoffensive des Schulministerium bieten wir in unserer
Schule seit März 2009 an vier Tagen Nachmittagsveranstaltungen an, an denen
die Schüler aller Jahrgangsstufen auf freiwilliger Basis teilnehmen können.
Entscheiden sie sich für eine Teilnahme, so gilt diese für die Dauer eines
Schulhalbjahr als verbindlich.
Täglich wird eine Hausaufgabenbetreuung angeboten, darüber hinaus gibt es
Arbeitsgemeinschaften aus den Bereichen Sport (allgemein, spezielle
Sportarten, Vorbereitung von Wettkämpfen), Computer (Erwerb des
Computerführerscheins), Sprachen, Hauswirtschaft, Kunst, Naturwissenschaften
sowie akrobatischer Darstellungen.
Eine Vorstellung der AG`s erfolgt jeweils zum Halbjahresbeginn. In erster Linie
nehmen Schüler aus den unteren Klassen diese Angebote wahr, die z.T. in
Kooperation mit der benachbarten Hauptschule angeboten werden. Das
Angebot wird von ca. 100 – 120 unserer Schülerinnen und Schüler genutzt.
Teilnahme an Musikschulangeboten
Schülern mit Interesse oder besonderen Begabungen im musikalischen bereich
bieten wir an, Angebote der Musikschule zu günstigen Konditionen
wahrzunehmen. Die Angebote beziehen sich auf Gesang sowie
Instrumentalunterricht (Gitarre, Keyboard, Trommel/Perkussion/Schlagzeug.
Das Erlernen weitere Instrumente ist bei vorhandenem Bedarf möglich. Seit
2007 kooperieren wir mit der Musikschule Wittgenstein, der Unterricht findet
im Bereich des freiwilligen Nachmittagsangebotes zu vergünstigten finanziellen
Konditionen statt. Ein Schnupperkurs geht einer verbindlichen Festlegung für ca.
9 Monate voran. Das Angebot richtet sich in erster Linie an die Schüler der
Jahrgangsstufen 5 und 6.
Übernahme von Verantwortlichkeiten im Miteinander
Schülern aus den Jahrgangsstufen 8 bis 10 mit Sensibilitäten für ein
respektvolles Miteinander und einer angemessenen Kommunikations- und
Kooperationsfähigkeit und -bereitschaft bilden wir aus als
- Busbegleiter
- Streitschlichter
- Paten für die Klassen der Erprobungsstufe
- Schulsanitäter (für 2. Halbjahr 2009/10 vorgesehen)
Die Ausbildung der Busbegleiter erfolgt immer zu Beginn eines Schuljahres
durch den Verkehrsbeauftragten des Kommissariats Vorbeugung der
Kreispolizeibehörde. Ein Lehrer unserer Schule betreut die Busbegleiter bei der
Ausübung dieser verantwortungsvollen Tätigkeit, ist Ansprechpartner bei allen
aufkommenden Problemen und erstellt gemeinsam mit den Busbegleitern den
Einsatzplan. Die Busbegleiter verlassen in der 6. Stunde fünf Minuten eher den
Unterricht, um ihre Aufgaben adäquat wahrnehmen zu können.
Auch die Streitschlichter werden zu Beginn eines Schuljahres durch unsere
Beratungslehrerin ausgebildet. In einem für sie zur Verfügung stehenden Raum
schlichten sie eigenständig aufgekommene Streitigkeiten unter Schülern nach
vorheriger Anmeldung durch die betroffenen Schüler selbst oder die Lehrer.
Die Klassenpaten für die Jahrgangsstufen 5 und 6 begleiten die jeweiligen
Klassen für zwei Jahre. Auch sie erhalten eine Art Ausbildung für ihre Tätigkeit.
Sie betreuen beispielsweise die neu ankommenden Fünftklässler in den ersten
Wochen sehr intensiv, ihre Aufgaben (u.a. Schulführungen, Begleitung auf
verschiedenen Wegen, Mithilfe und Organisation von Veranstaltungen
innerhalb der Klasse, Betreuung an Bushaltestellen und im Bus) sind teilweise
festgelegt, zusätzliche eigene Ideen sind immer willkommen und finden
Berücksichtigung. Eine Teilnahme an der dreitägigen Klassenfahrt ist für die
jeweiligen Paten möglich.
Übernahme spezieller Aufgaben oder Dienste
Mitwirkung und Teilhabe an verschiedenen Serviceleistungen und Diensten
innerhalb unserer Schule fördert den Auf- und Ausbau von Verantwortungsbewusstsein, Verlässlichkeit und organisatorischen Fähigkeiten. Auf freiwilliger
Basis können sich unsere Schüler engagieren
- beim Pausenverkauf der SV an verschiedenen Ständen (Kiosk,
Wurstverkauf)
- beim Verkauf der Marken für das Mittagessen
- bei der Organisation und Durchführung unserer schulinternen
Veranstaltungen (Tag der offenen Tür, Feier zum Jahresausklang,
Schulflohmarkt, Sportfeste, SV-Veranstaltungen, Elternsprechtage etc.)
- Tischkicker- und Sportgeräteverleih in den Pausen
Nach einer entsprechenden Einweisung durch die jeweils verantwortlichen
Lehrer oder erfahrener Zehntklässler sorgen unsere Schüler nach kurzer Zeit
eigenständig für reibungslose Abläufe durch verbindliche Absprachen und das
Erstellen von Einsatz- und Organisationsplänen und Vertretungsregelungen, die
ständige Überwachung des Warenbestandes, für Nachbestellungen von Waren
und schließlich für eine korrekte Abrechnung. Dafür geeignete
Organisationshilfen (Bestellformulare etc.) stehen den Schülern zur Verfügung.
Schüler ab Klasse 8 können sich für die Übernahme dieser speziellen Aufgaben
melden. Schulintern gibt es genaue Vereinbarungen, wann und in welchem
Zeitrahmen diese Aufgaben erledigt werden.
Begleitung bei Leistungs- oder Verhaltensdefiziten
Schüler können aufgrund vielfältiger Ursachen in Leistungstiefs geraten
und/oder Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Dies kann grundsätzlich in allen
Jahrgangsstufen geschehen, tritt nach unseren Erfahrungen am häufigsten in
den Jahrgangsstufen 7 – 9 auf.
Bei Leistungsdefiziten führen der Klassenlehrer, der betroffene Schüler und
seine Eltern sowie teilweise ein SL-Mitglied spätestens im Anschluss an das
Halbjahreszeugnis ein Gespräch, in dem die Ursachen dieser Leistungsdefizite
erörtert und entsprechende Zielvereinbarungen vereinbart werden.
Leistungsdefizite, Ursachen und Zielvereinbarungen werden auf einem speziell
dafür entwickelten Schriftstück festgehalten und vom betroffenen Schüler
sowie den Eltern unterschrieben. Etwa vier Wochen später kommt es zu einem
erneuten Gespräch, in dem die Umsetzung der Vereinbarungen überprüft wird.
Gegebenenfalls folgen weitere Gespräche, die Verbindlichkeit und
Nachhaltigkeit dieser Maßnahme bewirken sollen.
Erfolge dieser Interventionen zeichneten sich bereits im Schuljahr 2007/2008
erstmals ab. Unsere „Sitzenbleiber-Quote“ konnte deutlich gesenkt werden.
Nach einer nochmaligen Senkung lag sie im Schuljahr 2008/2009 nur noch bei
2,36 %.
Bei auffälligem Verhalten verfahren wir ähnlich. In schwierigen Fällen schalten
wir die uns zugeordnete Schulpsychologin ein. Auch hier sind grundsätzlich die
Eltern an den Gesprächen beteiligt.
Schüler als Moderatoren
Seit Herbst 2008 arbeiten wir mit dem Gesundheitsamt des Kreises SiegenWittgenstein zusammen. Schüler unserer Wahlpflichtkurse Biologie betreuen
Schüler aus der Jahrgangsstufe 7 (auch aus anderen Schulen) in Fragen
jugendrelevanter Gesundheitsthemen. Dazu wird das „Body-and-Grips-Mobil“
des Kreises Siegen-Wittgenstein für mehrere Tage an unserer Schule
stationiert. Das Projekt ist im Anhang näher beschrieben.
5
Teilnahme an Wettbewerben
Unsere Schüler nehmen regelmäßig an verschiedenen Wettbewerben teil. Die
Vorbereitung erfolgt im jeweiligen Fachunterricht.
Sportabzeichenwettbewerb des LSB
Hier erzielt unsere Schule regelmäßig Spitzenergebnisse, die landes- wie
bundesweit honoriert werden. Unsere Sportlehrer stellen gemeinsam mit den
Schülern einen individuellen Trainings- und Wettkampfplan zusammen. Dabei
wird die Palette der Möglichkeiten, die dieser Wettbewerb bietet, um eine ein
Sportabzeichen zu erringen, in der ganzen Breite ausgeschöpft. Die
geschaffenen Rahmenbedingungen (Teilnahme aller Jahrgangsstufen am
Wettbewerb, kurze Wege zu allen Sportstätten, Teamarbeit der Sportkollegen,
inhaltlich und zeitlich paralleler Sportunterricht innerhalb einer Jahrgangsstufe)
sind Voraussetzung für unsere Ergebnisse.
Vorlesewettbewerb in Jahrgangsstufe 6
Besonders lesebegabte Schüler nehmen jedes Jahr am Vorlesewettbewerb teil.
Zunächst erfolgt eine Vorentscheidung innerhalb jeder Klasse, die Klassensieger
treten anschließend vor Schülerpublikum nochmals gegeneinander an. Der
Schulsieger qualifiziert sich für den kreisweiten Wettbewerb.
Mundartwettbewerb
Schüler, die „plattdeutsch“ beherrschen, nehmen nach einer schulinternen
Vorausscheidung am kreisweiten Wettbewerb teil. Die betreuenden Lehrer
bereiten den Schulsieger auf den darauffolgenden Wettbewerb intensiv vor.
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