Pressetext - Technologie- und Forschungszentrum Tulln

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Presseinformation
Technopol Tulln: Lebensmittelsicherheit im Fokus internationaler
ExpertInnen
(St. Pölten, 15.9.2009) – Für die Nahrungsmittelsicherheit sind schädliche
Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen ein weltweites Problem – und standen deshalb
vergangene Woche im Mittelpunkt einer internationalen Konferenz am ecoplus Technopol
Tulln. Dort trafen sich internationale ExpertInnen zum weltweit ersten Austausch über
Methoden und Möglichkeiten der Reduktion dieser wirtschaftlich bedeutenden Schadstoffe.
Das IFA Tulln wurde vom Veranstalter – der International Society for Mycotoxicology (ISM) –
auch auf Grund seiner in diesem Bereich anerkannten Expertise als Veranstaltungsort gewählt.
Afrika, Asien, Amerika, Australien und Europa – mehr als 430 TeilnehmerInnen aus 61 Ländern waren
zur ISM Conference 2009 angereist. und unterstrichen damit eindrucksvoll die globale Bedeutung des
Problems, das im Mittelpunkt der ExpertInnen-Tagung stand: Mykotoxine.
Zur internationalen Bedeutung der Konferenz und des Technologiestandorts Niederösterreich meint
Niederösterreichs Wirtschaftslandesrätin Dr. Petra Bohuslav: "Gemeinsam ist es den Partnern um
das IFA Tulln und dem Christian Doppler Labor für Mykotoxinforschung gelungen, international
anerkannte Forschung in einem Bereich zu leisten, der uns alle betrifft: der Lebensmittelsicherheit.
Dass die International Society for Mycotoxicology sich dazu entschieden hat, ihre erste internationale
Konferenz zum Thema Mykotoxine am ecoplus Technopol Tulln zu veranstalten, unterstreicht die
weltweite Vorreiterrolle der dortigen ExpertInnen und des Technologiestandorts Niederösterreich."
Mykotoxine sind Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, die bereits in geringen Mengen toxische,
karzinogene, mutagene oder hormonähnliche Wirkungen bei Mensch und Tier entfalten können. Da
sie gerade auch in Ausgangsprodukten (z. B. Getreide) wesentlicher Nahrungsmittel vorkommen,
stellen sie eine große Gefahr für die menschliche Gesundheit dar und ihr Nachweis hat große
wirtschaftliche Bedeutung.
ecoplus. Die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich
Mag. (FH) Eberhard Blumenthal
Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +43 2742 9000 -19616, Fax: -19639
[email protected]
Das Themenspektrum der vom 09. bis 11. September abgehaltenen Konferenz reichte von
zahlreichen Methoden zur Vermeidung eines Schimmelpilz-Befalls bis zu Verfahren zur Reduktion
von Mykotoxinen in Lebensmitteln. Ein wesentlicher Fokus der Vorträge lag zusätzlich auch auf
Methoden zur Vorhersage eines Pilzbefalls. Diese Methoden erlauben es frühzeitig – und damit
umwelt- und ressourcenschonend – gegen einen möglichen Befall mit Schimmelpilz vorzugehen.
Gerade in mäßigen Klimazonen wie Österreich erhalten diese Methoden zunehmend Bedeutung.
Denn die oftmals feuchten Sommer bieten vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung ideale
Vorrausetzungen für zunehmenden Pilzbefall von Getreide und anderen Nahrungsrohstoffen.
In Anbetracht der sehr großen wirtschaftlichen Bedeutung solcher Vorhersagen, hat das Land
Niederösterreich auch beschlossen, ein innovatives Kooperationsprojekt der Universität für
Bodenkultur sowie der technischen Universität Wien am IFA Tulln mit Landesmitteln zu unterstützen.
Ziel dieses Projekts ist es modernste Analysemethoden wie die so genannte PCR und die
Massenspektroskopie weiter zu entwickeln, um das Ausmaß eines Pilzbefalls in Pflanzen und im
Boden frühzeitig und mit extrem hoher Genauigkeit festzustellen. Diese Daten werden dann mit
Klimamodellen abgeglichen und so genaueste Vorhersagen über eine Pilz- bzw. Mykotoxinbelastung
ermöglicht. Dazu Landesrätin Bohuslav: "Ungenaue Prognosen eines Pilzbefalls können großen
wirtschaftlichen Schaden anrichten. Daher ist das kommerzielle Potenzial dieses Projekts ebenso
groß wie der Beitrag, den es zu einer höheren Lebensmittelsicherheit leistet. Projekte wie diese, die
zu unserer Lebensqualität beitragen und wirtschaftliches Potenzial bieten, unterstützt das Land
Niederösterreich ganz bewußt."
Die wirtschaftliche Bedeutung der Mykotoxinforschung haben längst auch zwei am Technopol Tulln
ansässige Unternehmen – die Romer Labs® Diagnostics GmbH und Biomin GmbH – erkannt und
kommerziell genutzt. Dass sich mit der ISM Conference 2009 wichtige ExpertInnen quasi "vor der
Haustüre" trafen, wurde daher sehr begrüßt und durch ein entsprechendes Sponsoring der Konferenz
anerkannt.
Technopol Tulln
Am von ecoplus gemanagten Technopol Tulln wird im Bereich der Agrar- und Umweltbiotechnologie intensiv zur
Entwicklung biotechnischer Verfahren im Pflanzen-, Tier- und Umweltbereich gearbeitet und geforscht. Dabei
arbeiten u. a. das Interuniversitäre Forschungszentrum für Agrarbiotechnologie IFA Tulln, das Christian Doppler
Labor für Mykotoxinforschung, die Fachhochschule Wiener Neustadt, Standort Tulln, die Technopark Tulln
GmbH, das Technologiezentrum Tulln GmbH, die Zuckerforschung Tulln sowie zahlreiche
Wirtschaftsunternehmen zusammen. Für Betriebsansiedlungen stellt der Techno-Park Tulln aufgeschlossene
Flächen zur Verfügung. Seit 2005 stehen auch Büro- und Laborflächen im Technologiezentrum Tulln für
Ansiedelungen, Spin-offs und Start-up Unternehmen zur Verfügung. Am Standort sind über 180
hochspezialisierte ForscherInnen tätig.
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