30.01.2015 Schlussfolgerungen des Europäischen Rates zum Klima- und Energiepolitischen Rahmenwerk bis 2030 Gemeinsame Position Gewährleistung eines langfristigen Klima- und Energiepolitischen Rahmenwerkes, das der Industrie, den Beschäftigten und der Umwelt dient EUROFER und industriAll Europe begrüßen die am 24. Oktober 2014 verabschiedeten Schlussfolgerungen des Europäischen Rates zum Klima- und Energiepolitischen Rahmenwerk für den Zeitraum 2020 - 2030. EUROFER und industriAll Europe rufen die EU-Institutionen auf zu gewährleisten, dass der Wandel hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft mit den Zielen Wiederbelebung und Entwicklung der europäischen Industrie sowie Unterstützung sowohl des Wirtschaftswachstums als auch der Schaffung von Arbeitsplätzen kompatibel ist. Der Europäische Rat setzt ein verbindliches EU-Ziel für die Reduzierung von Treibhausgasen um mindestens 40% bis 2030 im Vergleich zu 1990 fest. Dieses Ziel, dass EU-weit auf möglichst kosteneffiziente Weise erreicht werden soll, sieht in den EHS- und nicht-EHS-Sektoren Reduzierungen von 43% beziehungsweise 30% bis 2030 im Vergleich zu 2005 erreichen. Um die industrielle Wettbewerbsfähigkeit sowie Arbeitsplätze zu sichern und unbedingt notwendige Investitionen und Wachstum zu fördern hat der Europäische Rat sich außerdem dazu verpflichtet, auch nach 2020 weiterhin Maßnahmen zur Verhinderung von ‚Carbon Leakage‘ zu treffen. Das Grundprinzip dieser Verpflichtung ist der Schutz gegen zusätzliche direkte und indirekte Kosten gemessen an den effizientesten Anlagen für vom Risiko des Verlustes internationaler Wettbewerbsfähigkeit bedrohte Sektoren, solange keine vergleichbaren Bemühungen in anderen wichtigen Volkswirtschaften unternommen werden. Das Rahmenwerk bis 2030 stellt außerdem klar, dass Innovationsanreize für die Industrie vollständig beibehalten werden und Maßnahmen ergriffen werden, um unerwartete Gewinne zu verhindern. Alles Maßnahmen, die von der Industrie und den Gewerkschaften unterstützt werden. Die Schlussfolgerungen müssen jetzt in Gesetzen umgesetzt werden. Um allerdings zeitnah einen stabilen und zuverlässigen Rechtsrahmen für die Industrie zu bieten und ein hohes Maß an Beschäftigung in energieintensiven Industrien zu garantieren, müssen die EUInstitutionen diese Schlussfolgerungen ebenso wie die Überarbeitung der ETS-Richtlinie und insbesondere den aktuellen Vorschlag für eine Stabilitätsreserve diskutieren. Im Hinblick auf die Schutzmaßnahmen müssen die folgenden Aspekte Berücksichtigung finden: Die Maßnahmen gegen Carbon Leakage sollten auch nach 2020 fortgesetzt werden, ohne Korrekturfaktor für auf Benchmarks basierende freie Zuteilungen, um der europäischen Industrie zu ermöglichen, international wettbewerbsfähig zu bleiben, solange andere große Volkswirtschaften keine vergleichbaren Bemühungen unternehmen. Die besten Unternehmen müssen das Recht auf 100% kostenlose Emissionszertifikate haben, basierend auf den technisch und wirtschaftlich erreichbaren Benchmarks. Die indirekten CO2-Kosten, die vom Energiesektor durch Energiepreise weitergegeben werden, müssen vollständig ausgeglichen werden (gemessen wiederum am besten Performer). Dies muss in allen Mitgliedsstaaten für alle Sektoren mit dem Risiko von Carbon Leakage gewährleistet sein. Technisch und wirtschaftlich erreichbare Richtwerte für die kostenlose Vergabe von Emissionszertifikaten müssen regelmäßig an den aktuellen Stand des technischen Fortschritts der jeweiligen Industrie angepasst werden. Im Hinblick auf Zuteilungen für Sektoren mit dem Risiko von Carbon Leakage sollten aktuelle und nicht vergangene Produktionsniveaus entscheidend sein, um den sich ändernden Produktionsniveaus zu entsprechen. Zu Forschung & Entwicklung und Innovation Die neue Reserve von 2% der Emissionszertifikate, die zurückgestellt wird, um den hohen zusätzlichen Investitionsbedarf in Mitgliedsstaaten mit niedrigen Einkommen zu erfüllen, muss zeitnah gebildet werden, um diesen beim Übergang zu sauberen Energien zu helfen. Konkrete Maßnahmen müssen getroffen werden, um sicherzustellen, dass die finanzielle Unterstützung von Investitionen sich nicht nur auf die Forschungsphase fokussiert, sondern auch Pilot- und Upscaling-Phasen beachtet werden. Ein Teil des Investitionsplans der EU-Kommission muss für Energie- und Low-CarbonProjekte zweckbestimmt werden. Abschließend fordern industriAll Europe und EUROFER die EU-Institutionen dazu auf, die Schlussfolgerungen des Europäischen Rates zeitnah in Gesetzgebung umzusetzen, um die energieintensiven Industrien Europas – welche die Grundlage für Europas industriellen Erfolg bilden - zu schützen. Die Maßnahmen sollten zeitnah entwickelt werden, um sicherzustellen, dass der Emissionshandel die EU ihre Ziel Reduzierung der Emissionen erreicht und gleichzeitig industriellen Aufschwung, Investitionen sowie Modernisierung der Industrie ermöglicht. This joint document is an initiative of the social partners EUROFER and industriAll within the Sectoral Social Dialogue Committee on Steel. EUROFER – the European Steel Association – represents the European steel industry with direct employment of 335 000 people and the production of 166 million tons of steel per year. IndustriAll – the European Trade Union – represents the interests of 7 million workers in Europe from the manufacturing sectors of metal, chemical, energy, paper, mining and textiles.