Stellungnahme der SPD-Fraktion zum HH 2008 der Gemeinde Diemelsee Der HH-Entwurf sieht für 2008 einen ausgeglichenen Verwaltungs-HH vor. Im Vermögens-HH bringt der Bau des Diemelseeradweges das größte Einzelinvestitonsvolumen. Damit trägt die Gemeinde Diemelsee wieder maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung des heimischen Gewerbes und zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur bei. Beim Verwaltungs-HH fallen die Auswirkungen des Konsolidierungskonzeptes im annehmbaren Rahmen aus. Die Anpassungen der Einnahmesituation führt nur in moderater Form zu Eingriffen in die privaten Haushalte der Bürger. Auffallend trägt der hohe Ansatz der Gewerbesteuereinnahme zum Ausgleichsbildung bei. Ebenfalls wird auf dem Grundstücksmarkt entgegen den Rückgängen der Vorjahre ein vergleichsweise hoher Ansatz angestrebt. Im übrigen fällt auf, dass gegen die Entwicklung am Markt die Gemeinde Diemelsee bei den Bewirtschaftungskosten 2008 ein um 13.000 € reduzierten Bedarf ausweist. Hier fühlt sich die SPD im Grunde mit ihrem letztjährigen Antrag zur pauschalen Kürzung der Bewirtschaftungskosten bestätigt. Darüber hinaus auch deshalb weil der Gemeindevorstand kurz nach den HH-Beratungen ein Gutachten über Einsparungspotentiale an einen externen Dienstleister vergeben hat. Dadurch ist die Notwendigkeit zum Einsparen von Bewirtschaftungskosten bestätigt. Entweder ist das Ergebnis so schwach, dass es tatsächlich nur zu Einsparungen von 13.000 € kommt oder die Umsetzung von Maßnahmen ist noch gar nicht berücksichtigt. Dann allerdings hat jemand wohl doch willkürlich den Rotstift zur allgemeinen Zahlenkosmetik angesetzt. Gegen den Trend kann dem Haushalt auch nicht entnommen werden, dass die Gemeinde in den letzten Jahren die Kostenvorteile am Markt bei den Post- und Fernsprechausgaben wahrgenommen hat. Es bleibt zu begrüßen, dass über die Einberufung eines Jugendbetreuers in Kooperation mit der Schule ein lang gehegtes Anliegen der SPD aufgegriffen wurde. Hoffentlich bleibt dieses Angebot in der Gemeinde Diemelsee langfristig gewahrt. Auf unsere Arbeit führen wir es zurück, dass eine Einsparung bei den Müllabfuhrkosten in Höhe von ca. 12.000 €/Jahr erzielt werden kann. Wir sehen hier weiteres Potential und halten unseren Grundgedanken, diese Dienstleistung selbst oder in kommunaler Zusammenarbeit abzuwickeln für weiter entwicklungsfähig. Im Vermögens-HH sticht, wie schon erwähnt, der Diemelseeradweg als maßgebliche Investition des kommenden Jahres hervor. Dieses Projekt ist ein wesentlicher Bestandteil einer Neuausrichtung und letztlich auch einer Komplettierung des Infrastrukturangebotes am Diemelsee. Aufgrund der Investitionen bedarf der HH einer Kreditaufnahme von ca. 1,4 Mio €. Sicherlich ist das vorgenannte Projekt nicht ohne Kredit bei dieser Größenordnung finanzierbar. Allerdings liegt der Eigenanteil der Gemeinde bei ca. 600.000 € was eine Quote von ca. 20 % ergibt. Also leisten wir uns doch noch so einiges mehr im kommenden Jahr. Hier stellt sich die Frage ob das tatsächlich so zur Umsetzung gelangen kann wie der HH großzügig Spielraum durch seine zahlenmäßigen Ansätze bietet. Zu nennen sind: Dorferneuerung Flechtdorf Entwicklungsgruppe Naturpark Feuerwehrgerätehaus Vasbeck 250.000 € 100.000 € 160.000 € Da hier noch nach unserer Auffassung Klärungsbedarf besteht, hätten hier ausschließlich Planungsansätze genügt. Teilweise sind die Kostenansäte willkürlich gegriffen, bei anderen Projekten sind kostenintensive Details zu klären. Darüber hinaus stellt sich die Frage ob in einem Jahr mit verhältnismäßig überdurchschnittlichem Investitionsvolumen 40.000 € für Feldwege nicht auf das Folgejahr verschoben werden können. Wir wollen die Gelegenheit nutzen um uns bei unseren Partnern, den Fraktionen in der Gemeindevertretung zu bedanken für die gemeinsam erreichte Lösung zur Erneuerung der Kläranlage in Vasbeck. Es ist die zweckmäßigste Variante für die zukünftige Aufgabe der Abwasserreinigung in Vasbeck erreicht worden. Leider bleibt hier doch ein ziemlicher Eigenanteil zur Finanzierung von ca. 400.000 € für die Gemeinde übrig. Im Gegensatz zu den vorgenannten Beispielprojekten ist hier aber vorbildlich und gemeinschaftlich an der Lösung gearbeitet worden. Andererseits will ich die Gelegenheit nutzen, nachdem wir außerhalb der Tagesordnung bei einigen Sitzungen dieses Jahres heftig angegangen wurden, die zuvor gelobten Partner aufzufordern, solche Aktivitäten zukünftig in der Art und Weise auszutauschen wie es die Geschäftsordnung, nämlich in den dafür vorgesehenen Tagesordnungspunkten, vorgibt. Zusätzlich sind Angriffe auf Personen die sich im Rahmen der Sitzung nicht wehren können alles andere als gute Manieren, wo wir ein Recht sehen, diese ebenso von allen einzufordern. Abschließend will ich auf den Sachverhalt des Betriebsführungsvertrages für die Abwasserreinigung bei der Gemeinde eingehen. Da die Fraktion diese Absicht nicht teilt, sehen wir hier einen wesentlichen Punkt gegeben, der uns nach den zuvor erwähnten Defiziten der Haushaltsgestaltung zur Ablehnung des Gesamtwerkes bewegen. Dabei spielt nicht im Detail die Frage, ob diese Leistung von der Gemeinde um einen gewissen Betrag günstiger gestaltet werden kann, eine Rolle. Man überlege sich nur welches Unternehmen in der freien Wirtschaft aus seinem Kerngeschäft Leistungen extern vergibt, wenn nicht ein finanzieller Vorteil dabei herausspringt. Genau hier liegt unser Problem. Die Betriebsführung bringt keinen finanziellen Vorteil. Profiteure im Bereich von Fixkosten und Personalpoolausbeute bleibt immer der Anbieter der Leistung. An keiner Stelle ist im Haushalt ablesbar wo genau welche Leistung durch die Einbindung des Dienstleisters Kosten eingespart werden. Tatsache ist das der Anbieter mit den Diemelseer Einnahmen unmittelbar Vorteile für sein eigenes operatives Vorgehen in seiner Heimatregion erzielen kann. Wieso scheut sich der Bürgermeister, wo er doch so großzügig seine Haushaltsgestaltungshoheit wahrnimmt, diese auch im Rahmen seiner Personalhoheit auszuüben. Wenn als Argument dann angeführt wird, dass andere Gemeinden den geplanten Deal zur Betriebsführung beneiden, dann führt dies auch darauf zurück, dass sich andere nicht in der Angelegenheit so bequem betten können. Im Zuge der anstehenden Einnahmeanpassungen aus Konsolidierungsgründen erscheint diese Entscheidung als durch aus komfortabel für den Bürgermeister. Stellt sich nur die Frage, ob dies zur jetzigen Zeit angemessen ist. SPD-Fraktion Diemelsee im Dezember 2007