Presseheft

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präsentiert
Ein Film von Urszula Antoniak
Irland, Niederlande 2009 / 85 Minuten / Format 1:1,85 / Farbe / 35mm
Österreichstart: Mai / Juni 2010
Eröffnungsfilm Frauenfilmtage 2010
Wien- Filmcasino 24.2.2010
VERLEIH:
Polyfilm Verleih
Margaretenstrasse 78 - 1050 Wien
Tel. +43 1 581 39 00 - 20
Fax + 43 1 581 39 00 – 39
[email protected]
http:// www.polyfilm.at
PRESSE:
Alessandra Thiele
Polyfilm
Tel +43 1 581 39 00 - 14
Mob +43 676 398 38 13
[email protected]
Inhaltsverzeichnis
Besetzung, Stab ...................................................................................................................................... 3
Kurzinhalt & Filmnotiz ................................................................................................................................4
Synopsis .................................................................................................................................................. 5
Urszula Antoniak, Buch & Regie .............................................................................................................. 6
Interview mit Urszula Antoniak ...................................................................................................................7
Production Notes...................................................................................................................................... 9
Vor der Kamera: Stephen Rea ................................................................................................................ 11
Lotte Verbeek .......................................................................................................................................... 12
Pressestimmen ........................................................................................................................................ 13
Pressematerial unter www.mfa-film.de
www.nothingpersonalthemovie.com
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Besetzung
Stab
Martin
Stephen Rea
Anne
Lotte Verbeek
Regie
Urszula Antoniak
Drehbuch
Urszula Antoniak
Kamera
Daniel Bouquet
Schnitt
Nathalie Alonso Casale
Musik
Ethan Rose
Ton
Victor Horstink
Sound Design
Jan Schermer
Kostüme
Bho Roosterman-Vroegen
Maske
Marly van de Wardt
Art Director
Jane English
Produzenten
Rinkel Film&TV:
Edwin van Meurs
Reinier Selen
Co-Produzenten
Family Affair Film:
Floor Onrust
Sanna Fabery de Jonge
Fastnet Films:
Macdara Kelleher
Morgan Bushe
VPRO:
Joost de Wolf
Gefördert von
MEDIA
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Kurzinhalt & Filmnotiz
Die junge Holländerin Anne (Lotte Verbeek, Nominierung: European Shooting Star 2010) entflieht ihrem Alltag und
trampt nach Irland. Dort trifft sie den älteren Intellektuellen Martin (Stephen Rea, „Crying Game“), der allein auf einer
kleinen Halbinsel in Connemara lebt. Die Beiden gehen eine Zweckgemeinschaft ein: Arbeit gegen Essen. Einzige
Bedingung: Kein persönlicher Kontakt. Doch Anne und Martin werden neugierig aufeinander. In der traumhaften
westirischen Landschaft entwickelt sich eine ganz eigene Liebesgeschichte.
Mit ihrem ersten Spielfilm NOTHING PERSONAL sorgte Urszula Antoniak europaweit für großes Aufsehen. Auf dem
Film Festival in Locarno wurde der Film mit sechs Preisen ausgezeichnet (Best Actress: Lotte Verbeek, Best First
Feature, First Prize of the Youth Jury, Fipresci Prize, Cicae Award, Special Mention Ecumenical Jury).
In Utrecht auf dem Niederländischen Film Festival holte NOTHING PERSONAL vier Auszeichnungen: Best Film, Best
Director, Best Sound Design: Jan Scherma, Best Photography: Daniel Bouquet. Kurz darauf erhielt der Film den Silver
Giraldillo Award auf dem 6. Europäischen Filmfestival in Sevilla. Schließlich war NOTHING PERSONAL auf den Hofer
Filmtagen 2009 der absolute Publikumsliebling. Zuhause in Holland feierte man Urszula Antoniaks Debüt ebenfalls als
einen riesigen Publikums-Hit. Eine besondere Ehre wurde der Hauptdarstellerin des Films Lotte Verbeek zuteil, sie
wurde von einer internationalen Jury als „European Shooting Star 2010“ nominiert. Die zehn ausgewählten Newcomer
werden am 13. und 14. Februar auf der diesjährigen Berlinale präsentiert.
NOTHING PERSONAL kommt am 8. April 2010 im Verleih von MFA+ FilmDistribution in die deutschen Kinos.
Übersicht Festivals & Auszeichnungen
62. Film Festival Locarno 2009, Schweiz:
Best Actress: Lotte Verbeek
Best First Feature
First Prize of the Youth Jury
Fipresci Prize
Cicae Award
Special Mention Ecumenical Jury
Niederländisches Film Festival 2009, Utrecht:
Best Film
Best Director
Best Sound Design: Jan Scherma
Best Photography: Daniel Bouquet
6. Europäisches Film Festival 2009, Sevilla:
Silver Giraldillo Award
60. Internationale Filmfestspiele 2010, Berlin:
European Shootingstar: Lotte Verbeek (Nominierung)
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Synopsis
NOTHING PERSONAL erzählt von einer jungen Holländerin, die ihr Leben hinter sich lässt. Nur mit einem Rucksack
und ein paar elementaren Gegenständen wie Zelt und Schlafsack bricht sie nach Irland auf und wandert dort in völliger
Einsamkeit durch die Wildnis. Nur ein einziges Mal hält sie ein Auto an um mitzufahren, doch diese Begegnung hält sie
nicht lange aus, denn sie will ihre Ruhe haben und sich die Menschen so weit wie möglich vom Leib halten. Ab jetzt geht
die Reise ohne Ziel nur noch zu Fuß voran. Doch dann trifft sie inmitten der menschenverlassenen einsamen Landschaft
auf ein altes abgelegenes Haus. Dort lebt der ältere Eigenbrötler Martin (Stephen Rea), der ihr Essen dafür anbietet,
dass sie ihm im Garten hilft. Anne stimmt zu, doch als es beim Abendessen zum Streit kommt, will sie sofort wieder
weggehen. Schließlich machen sie einen Handel: Essen für Arbeit, kein persönlicher Kontakt, keine Fragen. So
arrangieren sich die beiden langsam miteinander. Martin erklärt ihr die Arbeit, sie führt sie aus und er versorgt sie mit
Mahlzeiten, die er ihr vor das Haus stellt, da Anne nicht gemeinsam mit ihm essen möchte. Doch obwohl sie nur das
Nötigste miteinander sprechen, beginnen sich die Mauern, die beide um sich errichtet haben, nach und nach aufzulösen,
und sie lernen sich schrittweise näher kennen. Doch kann sich Anne wirklich darauf einlassen?
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Ursula Antoniak, Buch & Regie
Urszula Antoniak hat die polnische und holländische Film-Akademie absolviert. Ihr Film „Bijlmer Odyssey“ war eine der
wenigen holländischen Fernsehproduktionen, die auch international vertrieben wurde. Antoniaks Komödie über
Integration in Holland „Nederlands voor Beginners" rief die Aufmerksamkeit des Publikums und der Kritiker hervor.
NOTHING PERSONAL ist Urszula Antoniaks erster Spielfilm fürs Kino, eine irisch-niederländische Co-Produktion mit
dem international bekannten Schauspieler Stephen Rea und der wunderbaren Neuentdeckung Lotte Verbeek. Wie in
ihren anderen Filmen verbindet Antoniak auch hier poetische Bilder mit leichter Ironie.
Filmografie:
1993 Vaarwel (Farewell), Kurzfilm
2004 Bijlmer Odyssey, TV
2006 Nederlands voor Beginners (Niederländisch für Anfänger), TV
2009 NOTHING PERSONAL
“Während unsere zeitgenössische Welt mit Themen wie Vereinheitlichung und Integration beschäftigt ist, wählen die
zwei Figuren in NOTHING PERSONAL die Einsamkeit, die sie als persönliche Freiheit und Trost ansehen. Aber ist nicht
die Sehnsucht nach Kontakt menschlich? In welchen Schritten finden zwei Menschen zueinander? NOTHING
PERSONAL ist ein filmisches Erlebnis, welches diese Fragen stellt und beantwortet.“ Urszula Antoniak
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Interview mit Urszula Antoniak
Wieso haben Sie sich für diese Thematik im Film entschieden?
„Der Film handelt von Einsamkeit und Freiheit. Von Einsamkeit als freie Wahl, nicht als etwas, das uns bloß passiert. In
der westlichen Gesellschaft wird uns gesagt, dass Einsamkeit etwas Negatives ist, ein Zeichen unseres Versagens.
Glücklich sein, heißt von Freunden umgeben, ständig aktiv zu sein.
Aber wie steht es damit, allein mit sich selbst zu sein, sich selbst zu entdecken, Zeit für Reflexion zu haben, für Ruhe
und zum Nachdenken? Ich denke, dass der Druck des modernen Lebens für sensible Menschen immer unerträglicher
wird. Der Traum, das eigene Leben hinter sich lassen zu können und mit sich selbst allein zu sein, so wie bei der
Hauptfigur in NOTHING PERSONAL, ist bei vielen von uns vorhanden. Niemand ist so radikal wie die Hauptfigur. Die
meisten identifizieren sich eher mit dem anderen Charakter im Film, der von Stephen Rea gespielt wird. Er repräsentiert
einen anderen Zugang zur Einsamkeit als freie Wahl. Er lebt in einem alten Haus, das von der Natur umgeben ist, er hat
dort die besten Dinge, die eine Zivilisation zu bieten hat: Weisheit (Bücher), Harmonie (Musik) und Geschmack (gutes
Essen).“
Was bedeutet Einsamkeit für Sie persönlich?
„Ich habe eine ähnliche Erfahrung wie die Frau im Film gemacht, nur in umgedrehter Reihenfolge. Die junge Frau in
NOTHING PERSONAL wählt anfänglich bewusst die Einsamkeit, am Ende wird sie selbst allein gelassen. Ich wurde
allein gelassen, als mein Partner starb. Die Jahre der Einsamkeit, die darauf folgten, haben mir etwas über die
Einsamkeit als kreativen Zustand beigebracht.“
Haben Sie eine bestimmte Botschaft dem Zuschauer vermitteln wollen?
„Ich hatte keine bestimmte Botschaft, aber die Absicht, dass die Menschen nach dem Film ruhig sind und den Film
reflektieren. Ich wünsche mir, dass sie den Film eine Zeit lang in ihrem Herzen tragen. NOTHING PERSONSAL kann mit
einem Haiku-Gedicht verglichen werden. Es ist kurz, knapp und erzeugt ein bestimmtes Gefühl oder eine Reflexion. Es
gibt nicht vor, eine Lebensweisheit zu vermitteln.“
Gibt es einen persönlichen Hintergrund zu diesem Film und zu ihren anderen Filmen?
„Ich bin eine Emigrantin. Ähnlich der Figur Anne in meinem Film. Ich bin eine Fremde, und die Menschen wissen nichts
über den Hintergrund meiner Herkunft. Sie interpretieren Dinge in mich hinein, aus dem, was sie über Polen und über
Emigration zu wissen glauben. Das ist der Grund, warum NOTHING PERSONAL solch ein persönliches Projekt für mich
ist. Es stellt die Frage: Wie viel müssen Fremde von einander wissen, um sich zu vertrauen, zu mögen und Empathie zu
empfinden? Emigration, die immer mit Entfremdung und Einsamkeit einhergeht, ist ein kreativer Zustand. Du wirst mit dir
selbst konfrontiert, und das, was daraus entsteht, das bist wirklich du selbst. Ich weiß nicht, ob mein ‚Mittel-Europa’
Hintergrund wirklich ich bin, aber was ich in all meinen Filmen immer wieder entdecke, ist Ironie. Das Gewürz und die
Weisheit des Lebens. Vielleicht verdanke ich der Ironie, dass meine beiden Fernsehproduktionen so erfolgreich waren:
„Bijlmer Odyssey“ wurde an viele Länder verkauft und „Nederlands voor Beginners“ wurde vom Publikum und den
Kritikern gelobt.“
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Welche Bedeutung hat die Kapitel-Einteilung des Films?
„Die fünf Kapitel markieren fünf aufeinander folgende Stadien einer menschlichen Beziehung. Wir beginnen bei der
Einsamkeit. Um eine andere Person zu erreichen, müssen wir die Einsamkeit aufgeben, die als das Verhältnis zu uns
selbst beschrieben werden kann.
Im folgenden Stadium fühlen wir uns mit der anderen Person wohl, vertraut und mögen sie. Ich benenne dieses Stadium
‚Heirat‘. Der reale Anfang der Beziehung ist, wenn wir auf die andere Person neugierig werden, wir alles über sie
erfahren möchten, vom Gefühl gequält werden, dass sie Geheimnisse vor uns und ein Privatleben ohne uns hat. Die
Beziehung danach, die Wochen, Jahre oder unser ganzes Leben dauern kann, steuert auf ein Ende zu - entweder wir
verlassen oder wir werden allein gelassen - die Person, zu der wir eine Beziehung hatten, stirbt. NOTHING PERSONAL
präsentiert diesen Prozess in umgekehrter Reihenfolge (zuerst Heirat, dann der Beginn einer Beziehung usw.).“
Warum gibt es am Schluss des Films kein „Happy End“?
„Hat das Leben ein glückliches Ende? Es hat ein logisches Ende. Das Leben ist ein Kreislauf. Wir beginnen es allein und
beenden es allein. Glück ist alles zwischen diesen zwei Stadien. Jede mögliche Beziehung hat ein logisches Ende - wir
werden von der Person allein gelassen, die vor uns stirbt. (Es sei denn, wir sterben zusammen). Bevor dies in NOTHING
PERSONAL passiert, verbringen die zwei Charaktere Anne und Martin einen vollkommenen Tag miteinander: Der Mann
holt Lebensmittel, später arbeiten sie im Garten, essen zu Abend, etc. Dieser Tag steht für alles, was die zwei
wahrscheinlich im „realen“ Leben erlebt hätten, wenn nicht einer von beiden gestorben wäre.“
Warum haben Sie die Schauspieler Stephen Rea und Lotte Verbeek für den Film gewählt?
„Neben dem Talent war ich auf der Suche nach einer ikonenhaften Qualität der Gesichter der zwei Hauptcharaktere. Für
mich geht es in NOTHING PERSONAL um zwei Archetypen: Eine junge Rebellin und ein alter Weiser, die eine
Vereinbarung eingehen aber auch ein Duell. Lottes undurchdringliches, maskenähnliches Gesicht war perfekt als
ikonisches Bild einer Rebellin - stark und zerbrechlich zugleich. Stephens Gesicht ist stark und ironisch. In der Tat ein
Gesicht eines weisen Mannes, denn Ironie ist die wahre Weisheit des Lebens.“
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Production Notes
Die Dreharbeiten zu NOTHING PERSONAL fanden hauptsächlich im nordwestlichen Teil von Irland statt, in Connemara,
„dem Herz und der Seele von Irland“ (Urszula Antoniak). Als Kulisse diente hauptsächlich ein Haus, das ursprünglich der
Familie von Oscar Wilde gehörte. „Illaunroe“, wie es genannt wird, ist ein schlichtes Fischerhaus auf einem Meeresarm
in „Lough Fee“. Wildes Vater hinterließ das Haus Oscar Wilde und seinem Halbbruder Dr. Henry Wilson. Wilde hat sogar
einmal ein Gedicht über diesen einsamen und friedlichen Ort verfasst und nannte es „Lotus Land“. Ein Fresco aus der
damaligen Zeit ist noch immer zu sehen, es wurde von einem Freund Oscar Wildes gemalt. Viele
Einrichtungsgegenstände wie Bücher, Karten, Gemälde und Möbel sind noch authentisch. Für Urszula Antoniak besitzt
der Ort „eine unglaubliche Ausstrahlung.“
Insgesamt dauerten die Dreharbeiten 26 Tage, zwei Tage davon wurden in Holland und ein Tag in Spanien, in Vejera de
la fronterra, gedreht. Vejera de la fronterra ist eine gut erhaltene Kleinstadt aus dem 12. Jahrhundert, die im Volksmund
‚White Pueblo‘ genannt wird, weil dort alle Gebäude mit einer sehr leuchtenden weißen Kalkfarbe angestrichen sind.
Urszula Antoniak schrieb allein sechs Monate lang an dem Drehbuch. Die Vor-Produktion dauerte drei Monate, bevor
dann sechs Wochen lang gedreht wurde. Abschließend dauerte es noch einmal drei Monate, bis die Produktion beendet
war. Über ein Jahr kreative Arbeit stecken in ihrem Filmdebüt.
Bei den Außen-Dreharbeiten in Connemara gab es auf Grund der abschüssigen Landschaft kaum Halt für stehende
Kameras. Urszula Antoniak nahm den kompletten Film auf 16mm Filmmaterial auf. Die Handkamera war manchmal eine
Wahl und manchmal ein Muss, einige Drehorte im Hügelland konnten nicht einmal mit einem LKW erreicht werden.
Allein der Aufstieg auf den Hügel, von dem das Haus überragt wurde, dauerte 40 Minuten. Auch die Licht-Ausrüstung
war sehr begrenzt. Da die äußeren Lichtverhältnisse ständig wechselten, war es schwierig ein gleich bleibendes Licht
herzustellen. Auch die Witterung machte dem Team mehrmals einen Strich durch die Rechnung. Häufige Regenschauer
weichten den Boden auf, der Untergrund wurde zu tiefem Matsch verwandelt und das abschüssige Gelände tat das
seine dazu, dass die Dreharbeiten immer wieder zu einem besonderen Abenteuer wurden.
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Trotz der extremen Bedingungen bezieht Urszula Antoniak in NOTHING PERSONAL die Landschaft in besonderem
Maße mit ein und macht sie so zum dritten Hauptdarsteller im Film. Die Weite und Größe der Landschaft lässt die
Menschen darin fast verschwinden und zu kleinen Punkten am Horizont werden. So wird die Landschaft in Beziehung zu
den Personen im Film gesetzt. NOTHING PERSONAL erhält damit eine weitere Dimension der Handlung.
Außerdem finden wir in NOTHING PERSONAL immer wieder Szenen, in denen die Regisseurin menschliche Gesichter
wie eine Landschaft beobachtet, sie gebraucht lange und ruhige Einstellungen.
Letztendlich hat Urszula Antoniak immer wieder Drehorte ausgewählt, wie das Haus „Illaunroe“ und die Gegend
Connemara, die ihrer Meinung nach eine „gewisse Aura“ besitzen.
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Vor der Kamera
Stephen Rea als Martin
Der am 31. Oktober 1946 in Belfast geborene Rea absolvierte an der Abbey
Theatre School seine Schauspielausbildung. In den 1970er und 1980er-Jahren
pendelte er beständig zwischen Theater, Fernsehen und Film. Sein Filmdebüt
gab er 1970 in einer winzigen Nebenrolle in dem Horrorstreifen „Der Todesschrei
der Hexen“ mit Vincent Price. Stephen Rea wurde durch „The Crying Game“ von
Neil Jordan (1992) über Nacht bekannt. Für die Rolle des „Fergus“ wurde der
irische Schauspieler 1993 als bester männlicher Hauptdarsteller für den Oscar®
nominiert.
Seine erste Zusammenarbeit mit Neil Jordan markierte der Film „Angel“ (1980).
Seither drehten Rea und Jordan zehn gemeinsame Filme zusammen, zuletzt
„Breakfast on Pluto“ (2005). In „Citizen X“ (1995) von Chris Gerolmo spielte Rea
markant einen Gerichtsmediziner, der zwölf Jahre einem Serienmörder im Russland der 1980er Jahre auf der Spur ist.
2001 wirkte Rea im Filmdrama „On the Edge“ von John Carney mit, und 2003 verkörperte er in „Bloom“ von Sean Walsh
den Leopold Bloom von James Joyce. In der aufwändigen Comic-Verfilmung „V wie Vendetta“ spielte er 2006 eine der
Hauptrollen als von seinem Gewissen geplagter, für ein diktatorisches Regime arbeitender Polizeibeamter.
Filmografie (Auswahl):
1970 Der Todesschrei der Hexen
1982 Straße der Angst
1983 Loose Connections
1984 Zeit der Wölfe
1985 The Doctor and the Devils
1990 Das süße Leben
1992 The Crying Game
1993 Bad Behaviour
1994 Angie
1994 Prêt-à-porter
1994 Interview mit einem Vampir
1995 Der Teufel und die tiefe blaue See
1996 The Last of the High Kings
1997 Cypher
1997 Hacks
1998 Still Crazy
1998 This Is My Father
1999 Das Mädchen und der Fotograf
1999 Jenseits der Träume
2001 On the Edge
2001 The Musketeer
2003 Bloom
2004 Control - Du darfst nicht töten
2005 Breakfast on Pluto
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2006 V wie Vendetta
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Lotte Verbeek als Anne
Die am 24. Juni 1982 in Venlo geborene Niederländerin ist Model, Schauspielerin,
Tänzerin und Sängerin. In NOTHING PERSONAL spielt sie ihre erste Filmrolle. Die
Schauspielerin Lotte Verbeek hat bereits zahlreiche europäische Preise erhalten.
Die 27-Jährige, die als „garboesque“ beschrieben wurde, ist die große Hoffnung der
Niederlande auf den Berliner Filmfestspielen im Februar 2010.
Debütschauspielerin Lotte Verbeek tauchte letztes Jahr zum ersten Mal auf dem
europäischen Parkett auf und spielte nicht eine, sondern fünf Hauptrollen in „Die
Verbindungen“, („Links“), einem Film von Froukje Tan. In dem Film geht es um
einen jungen Mann, der auf Grund einer seltenen Krankheit nicht imstande ist, Gesichter zu unterscheiden. Für ihn
sehen alle jungen Frauen plötzlich gleich aus.
Ihre Hauptrolle in NOTHING PERSONAL bedeutete schließlich für Verbeek den Durchbruch, so wurde sie als Beste
Darstellerin auf dem Locarno-Filmfestival ausgezeichnet. Und auf dem Berliner Filmfestival im Februar konkurriert sie
mit zehn anderen jungen Schauspielern um den Titel „European Shooting Star“ des Jahres.
Als Vorbereitung für ihre Rolle in NOTHING PERSONAL zeigte Urszula Antoniak Lotte Verbeek den Film „Sans toit ni
loi“ von Agnès Varda. Die Hauptdarstellerin in diesem französischen Film von 1985, Sandrine Bonnaire, lebte für
Wochen auf der Straße, sie übte regelrecht ihre Rolle als heimatlose Person.
Antoniak bat Verbeek, sich für ihre Rolle als Einzelgänger mit einer Methode vorzubereiten, die an Stanislavsky erinnert.
(Das „Stanislavsky System“ bezeichnet eine bestimmte Schauspieltheorie die basierend auf den Ideen Constantin S.
Stanislavskis von Lee Strasberg weiterentwickelt wurde. Diese Technik sollte dazu dienen, dass der Schauspieler dem
Zuschauer so authentisch wie möglich erscheint.) Lotte Verbeek ließ sich darauf ein und so musste sie drei Wochen
ohne Musik, Spiegel oder menschliche Gesellschaft verbringen. Verbeek durfte auch kein Filmmaterial von ihrer eigenen
Darstellung während der Dreharbeiten sehen.
Lotte Verbeek über ihre Rolle im Film:
„Urszula schickte mich für einige Wochen in die Wälder heraus. Ich wanderte herum, umgeben von nichts als Natur, um
einen Eindruck zu erhalten, was es heißt, sich selbst abzukapseln, was es für ein Gefühl ist, den ganzen Tag leise zu
sein und man dann plötzlich mit sich selbst spricht. An anderen Tagen versuchte ich die ganze Zeit zu Hause zu bleiben,
ohne das Internet, den Fernsehapparat oder das Telefon zu verwenden.
Ich war nicht ganz erfolgreich. Ich hatte mich einfach zu Tode gelangweilt, also erlaubte ich mir, meine Textmitteilungen
und E-Mails jeden Abend zu überprüfen. Aber diese Methode half mir in meine Rolle zu wachsen. Ich durfte mir mein
Haar nicht waschen und mich Wochen lang in keinem Spiegel anschauen. Das war für mich hart, da ich meine hohen
Absätze und mein Make-up liebe. Ich schminke sogar mein Gesicht, bevor ich anfange zu kochen. Und dieses ganze
Haar unter den Armen. Ich fühlte mich sehr unfeminin. Aber es kann auch befreien, wenn man sich einmal wie hier
gehen lässt.“
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Pressestimmen
“Urszula Antoniak’s feature debut NOTHING PERSONAL was the festival’s big winner”
(Martin Blaney, Screen Daily)
“A surprisingly tight debut ... bound to travel extensively through festivals and into the arthouse. … With minimal dialogue
and using the harsh, imposing landscape to great effect, Antoniak leads Verbeek, whose face seems to be carved in
anger for the first part of the film, through a gradual but almost imperceptible change. Stephen Rea cleverly underplays
his role to allow this process room to breathe. In place of words, Daniel Bouquet’s camera eloquently expresses the
emotions of the piece. Nicely paced to keep melodrama at bay”
(Dan Fainaru, Screen Daily)
“Bottom Line: Solitary characters find a bond in a captivating film about two loners. …Urszula Antoniak's NOTHING
PERSONAL is an intensely personal and engrossing tale … Oblique and enigmatic, it's a film that will win audiences at
festivals and in arthouses and have a long life on DVD and Bluray as fans relish its performances and images, and
ponder its deeper meaning…. Rea is typically sympathetic and Verbeek brings a unique character to life vividly. At 85
minutes, it's a short film that because of the increasingly absorbing characters many will wish would go on much longer.”
(Ray Bennett, The Hollywood Reporter)
“Dutch actress Lotte Verbeek brings character and screen appeal to a tricky, underwritten role… thanks to Verbeek's
perf, full of physical grace notes and small details, she manages to involve the audience. … Daniel Bouquet's lensing
captures the austere beauty of western Ireland in all its shifting, sunny-and-rainy moods”
(Derek Elley, Variety)
"A beautiful film that tells the story of two solitudes that come together, and in which polish director Urszula Antoniak
injects robust doses of irony that render the characters credible and able to provoke empathy. Nothing in the story
appears foreseeable… A work of great balance and sensitivity, immersed in the beauty of the Connemara landscape,
NOTHING PERSONAL … is a profound and brilliant film supported by two performers of great merit."
(Roberto Rippa, Rapporto Confidenziale)
"Sensuality in the conflict between rebellion and wisdom. Finally, at the Locarno Film Festival, a film that takes you
'beyond' the story and keeps you there even after you've left the theater. It's also a wonderful film about desire, the
senses, the touching of objects and persons in a 'total' manner (even if the gestures are not carnal but much more
profound)."
(A.C., radiocinema.it)
„Großartig eingebettet in die irische Landschaft, ihre Farben und Naturgeräusche ohne diese selbstzweckhaft
auszustellen, sondern sie als Resonanzboden für die innere Befindlichkeit der Protagonisten benutzend erzählt Antoniak
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leise, aber eindringlich von Schmerz und seiner Überwindung, von der Notwendigkeit der Einsamkeit und Ruhe um zu
sich zu finden, aber auch vom Glück und dem Tröstlichen menschlicher Nähe. Das ist genau in der Beobachtung,
unprätentiös, unsentimental und voller Poesie, weil Bild-und Tonsprache hier kongenial zum Inhalt passen.“
(Walter Gasperi, kultur-online.net)
„In ihrem konzentrierten, fast archaischen Werk schildert die polnische Regisseurin die Begegnung einer jungen Frau
(Lotte Verbeck) und eines alten Mannes (Stephen Rea) – zwei wunde Seelen, die sich in der Einsamkeit und der wilden
Natur der irischen Connemara annähern wie zwei scheue Tiere. Ganz am Ende erst, als letzter Beitrag des
Wettbewerbs [Locarno], beglückte dieser wunderschöne Film sein Publikum wie ein kostbares Abschiedsgeschenk.“
(Tagesspiegel)
„Antoniak macht aus ihren beiden Beziehungsverweigerern keine Helden, sie gibt ihnen nicht einmal ein
psychologisches Profil, sondern allenfalls eine Kontur. Wie sie aber die leise aufkommende Anziehungskraft in den Blick
nimmt in dieser schlank erzählten und fotografisch bestechend umgesetzten Sicht auf die Welt,
zeugte von seltener Ausdruckskraft.“
(Claudia Schwartz, Neue Zürcher Zeitung)
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