IP/10/867 Brüssel, 1 Juli 2010 EU-Mittel aus dem Marie-Curie-Programm für Forschung über Krebsmedikamente auf Zuckerbasis Ein mit Marie-Curie-Forschungsmitteln der Europäischen Union geförderter italienischer Wissenschaftler ist an der Entwicklung einer bahnbrechenden neuen Behandlungsmethode beteiligt, die zu einem Durchbruch bei der Bekämpfung von Hirntumoren führen könnte. Milo Malanga wird auf der Marie-Curie-Konferenz am 2. Juli 2010 in Turin Einzelheiten seiner neuen Forschungsarbeiten zur Entwicklung von auf Zyklodextrin basierenden Krebsmedikamenten vorstellen. Zyklodextrin ist eine Zuckerart, die in Kartoffeln, Getreide, Mais und Reis vorkommt. Malanga arbeitet in einem Team von Wissenschaftlern und Forschern am Cyclolab in Budapest, dem weltweit größten Forschungs- und Entwicklungslabor seiner Art. Ergebnisse dieser Krebsforschung – bekannt als Cyclon-Projekt – werden für 2013 erwartet. „Leider gibt es nur wenige und nicht sehr wirksame moderne Medikamente, um verschiedene Arten von Hirntumoren erfolgreich zu bekämpfen,“ so Malanga, der im Januar 2010 für eine Förderung aus dem Marie-Curie-Programm der EU ausgewählt wurde. „Wenn unsere Arbeit bei Cyclolab die erwarteten Früchte trägt, können die neuen Krebsmedikamente bis 2013 entwickelt werden“. Eine der größten Herausforderungen für die Forscher ist die Entwicklung von Medikamenten, die Krebszellen bekämpfen, ohne dabei gleichzeitig gesunde Zellen zu zerstören. Ein anderes konkretes Problem besteht darin, dass das Gehirn durch eine Schicht eng verknüpfter Zellen, die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, geschützt ist, die die Wirksamkeit der meisten verfügbaren Krebsbehandlungen einschränkt. Milo Malanga ist einer der 396 Forschungsstipendiaten, die an der Marie-CurieKonferenz am Rande des EuroScience Open Forum 2010 in Turin teilnehmen. Die Marie-Curie-Konferenz soll den von der EU geförderten Forschern ermöglichen, ihre Kenntnisse und ihre Karriereaussichten zu erweitern. Im Rahmen der Marie-Curie-Maßnahmen der EU erhalten postgraduierte und promovierte Wissenschaftler Stipendien, die die Mobilität der europäischen Forschungselite fördern sollen. Die EU wird hierfür im Zeitraum 2007-2013 mehr als 4,5 Mrd. EUR bereitstellen. Die Marie-Curie-Maßnahmen spielen seit 1996 eine zentrale Rolle im Europäischen Forschungsraum. Sie werden von der Exekutivagentur für die Forschung (REA) betreut. Die REA wurde von der EU eingerichtet, um Teile des 7. Europäischen Forschungsrahmenprogramms, einer der Säulen der Strategie Europa 2020 für nachhaltiges und integratives Wachstum, zu verwalten. Kommissarin Androulla Vassiliou, in deren Verantwortungsbereich die Marie-CurieMaßnahmen fallen, kommentierte: „Ich hoffe, dass es Milo Malanga und seinen Forschungskollegen gelingt, ein Medikament zu entwickeln, das Tausende oder sogar Millionen von Menschenleben retten kann. Ich bin stolz darauf, dass die EU ihre Arbeit unterstützt, die ein hervorragendes Beispiel für den Mehrwert ist, der durch die europäische Forschungsförderung erzielt wird. Marie-Curie-Maßnahmen führen die besten Nachwuchsforscher und Wissenschaftler zusammen, so dass das Wissen über die Grenzen hinweg zirkulieren kann und Innovation und neue Ideen gefördert werden, die für den Fortschritt in der Gesundheitsversorgung und vielen anderen Bereichen lebensnotwendig sind.“ Milo Malanga ist 33 Jahre alt. Er hat an der Universität seiner Heimatstadt Bologna pharmazeutische Chemie und Technologie studiert. Am Freitag, den 2. Juli 2010 wird er um 11.15 Uhr auf der Marie-Curie-Konferenz in Lingotto, Turin einen Vortrag über seine Forschung halten. Die für Forschung, Innovation und Wissenschaft zuständige Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn wird auf dem 2010 EuroScience Open Forum in Turin am 3. Juli 2010 darüber berichten, wie die künftige Strategie der Kommission für eine Innovationsunion wissenschaftlichen Fortschritt und nachhaltigen Wohlstand fördern soll und wie die neue Strategie der Gemeinsamen Forschungsstelle zu diesen Zielen beitragen kann. Milo Malanga Links: Marie-Curie-Website: http://ec.europa.eu/research/mariecurieactions/ ESOF: http://www.esof2010.org/ Strategie EU 2020: http://ec.europa.eu/eu2020/index_de.htm 7. Forschungsrahmenprogramm: http://cordis.europa.eu/fp7/home_de.html REA: http://ec.europa.eu/research/rea/ 2