www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Das Klima isst mit“ Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/das-klima-isst-mit Seite 1 von 4 Arbeitsgruppe 1 Essen und Klimaschutz Was wir essen, wirkt sich auf das Klima und die Umwelt aus: Fast 15 Prozent der jährlichen Kohlendioxid-(CO2)-Emissionen pro Kopf in Deutschland werden durch Ernährung verursacht. Lebensmittel sind mehr oder weniger klimafreundlich: So haben tierische Lebensmittel im Durchschnitt meist eine schlechtere Klimabilanz als pflanzliche. Entscheidend ist auch, woher das Produkt stammt und wann wir es essen. Wie hängen Ernährung und Klimawandel zusammen? Welche Faktoren nehmen Einfluss auf die Klimabilanz der Lebensmittel? Im Folgenden findet ihr Ausschnitte aus Medienberichten zum Thema Ernährung und Klima. Ergänzend findet ihr Fragen, die helfen sollen, die Zusammenhänge von Ernährung und Klima besser zu verstehen. Notiert euch weitere Fragen, die euch einfallen. Im Anschluss stellt ihr eure Ergebnisse der zweiten Gruppe vor. Entweder ihr sammelt euer Fazit als Stichpunkte an der Tafel oder auf Plakaten. Überlegt gemeinsam, welche Lebensmittel ihr künftig vielleicht seltener kauft – und was leckere Alternativen sind. Worauf wollt ihr zukünftig mehr achten beim Einkauf? Textausschnitt 1: Kühe als Klimasünder Wenn die Rede vom Klimawandel ist, geht es meist um die schädlichen Abgase von Industrie und Verkehr. Die Rolle der Landwirtschaft bei der globalen Erwärmung wird dagegen viel weniger beachtet. Dabei stammen rund 14 Prozent aller weltweiten Treibhausgas-Emissionen aus der Landwirtschaft. [...] Zwei große Klimaprobleme gibt es in der Landwirtschaft: Lachgas (N2O) und Methan (CH4). Methan entsteht vor allem beim Anbau von Reis und in der Rinderhaltung. Lachgas entweicht vor allem aus intensiv genutzten Böden. Beide Gase haben ein hohes Treibhauspotenzial: Methan wirkt etwa 21-mal und Lachgas rund 310-mal schädlicher als CO2. [...] Lachgas-Emissionen (N2O) entstehen vor allem auf intensiv genutzten Ackerflächen, auf die stickstoffhaltiger Kunstdünger ausgebracht wird [Stickstoff ist ein chemisches Element und wichtig für Lebewesen; nur zu viel ist schädlich]. Wird zu viel oder zur falschen Zeit gedüngt, kann der Stickstoff von den Nutzpflanzen nicht vollständig aufgenommen werden und gerät in die Umwelt. Ein Teil des Stickstoff-Überschusses wird dabei als Lachgas in die Atmosphäre freigesetzt. Quelle: Tagesschau.de http://www.tagesschau.de/klima/hintergruende/klimalandwirtschaft100.html Fragen: - Welche Rolle spielt die Landwirtschaft für den Klimawandel? - Auf den Klimawandel wirken sich CO2-Emissionen aus, welche weiteren Treibhausgase spielen eine Rolle? Und entstehen sie durch die Landwirtschaft? - Wieso sind künstliche Düngemittel problematisch? Ist ökologische Landwirtschaft, die auf Kunstdünger verzichtet, klimafreundlicher? Textausschnitt 2: Im Land der Fleischesser Bis ein Tier als Steak oder Wurst auf unseren Tellern liegt, wurden enorme Massen an Ressourcen wie Land, Wasser, Energie und Getreide verbraucht. Ein Viertel der Erde dient heute allein als Weideland für Nutztiere. Dazu zählen riesige Gebiete im Amazonaswald, die eigens für die Nutztierhaltung abgeholzt wurden – und immer noch werden. Die Rodung solcher Wälder Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, 1/2012 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden. www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Das Klima isst mit“ Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/das-klima-isst-mit Seite 2 von 4 stellt unter anderem eine große Bedrohung für die Artenvielfalt dar. Entstehende Monokulturen führen zu Bodenerosion. 16 Kilo Getreide und bis zu 16.000 Liter Wasser werden für die Herstellung eines Kilogramms Fleisch benötigt. In den letzten 40 Jahren hat sich der globale Fleischverbrauch mehr als verdreifacht. 250 Millionen Tonnen verbraucht die Welt pro Jahr, Tendenz steigend. Besonders viel Fleisch wird in den westlichen Industriestaaten verzehrt. Quelle: NABU.de http://www.nabu.de/oekologischleben/essenundtrinken/fleischkonsum/13310.html Fragen: - Welche Auswirkungen haben Viehzucht und Fleischkonsum auf das Klima? Warum schneiden tierische Lebensmittel, dazu zählen auch Milchprodukte und Eier, in der Regel in der Klimabilanz eher schlecht ab? - Essen wir heute mehr Fleisch als früher? Textausschnitt 3: Essen und Klimaschutz Lebensmittel: ökologisch, saisonal und regional: Werden die Lebensmittel dann noch aus ökologischem Anbau bezogen, verbessert das die Bilanz noch einmal. Sowohl ein regional als auch ein saisonal orientierter Einkauf ist gut für die Umwelt, aber auch für die Gesundheit und den Geldbeutel. Denn Obst und Gemüse der Saison sind nährstoffreicher und in der Regel preiswerter, oft ist auch die Schadstoffbelastung geringer. Regionale Produkte sind in der Regel frischer, da sie nicht weit transportiert werden müssen. Verringerte Transportwege und Lagernotwendigkeiten schützen auch das Klima. Zudem werden lokale Anbieter unterstützt. Quelle: Bundesumweltministerium http://www.bmu.de/produkte_und_umwelt/lebensmittel/doc/print/48253.php Fragen: - Wieso sind Lebensmittel aus der Region klimafreundlicher? - Wieso sind Lebensmittel passend zur Saison, also zur Jahreszeit, klimafreundlicher? Hinweis: Die Klammern [ ] bedeuten, dass etwas eingefügt wurde, damit der Text besser verständlich ist. Klammen und Punkte [...] bedeuten, dass etwas ausgelassen wurde. Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, 1/2012 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden. www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Das Klima isst mit“ Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/das-klima-isst-mit Seite 3 von 4 Arbeitsgruppe 2 Essen und Klimaschutz Was wir essen, wirkt sich auf das Klima und die Umwelt aus: Fast 15 Prozent der jährlichen Kohlendioxid-(CO2)-Emissionen pro Kopf in Deutschland werden durch Ernährung verursacht. Lebensmittel sind mehr oder weniger klimafreundlich: So haben tierische Lebensmittel im Durchschnitt meist eine schlechtere Klimabilanz als pflanzliche. Entscheidend ist auch, woher das Produkt stammt und wann wir es essen. Wie hängen Ernährung und Klimawandel zusammen? Welche Faktoren nehmen Einfluss auf die Klimabilanz der Lebensmittel? Im Folgenden findet ihr Ausschnitte aus Medienberichten zum Thema Ernährung und Klima. Ergänzend findet ihr Fragen, die helfen sollen, die Zusammenhänge von Ernährung und Klima besser zu verstehen. Notiert euch weitere Fragen, die euch einfallen. Im Anschluss stellt ihr eure Ergebnisse der ersten Gruppe vor. Entweder ihr sammelt euer Fazit als Stichpunkte an der Tafel oder auf Plakaten. Überlegt gemeinsam, welche Lebensmittel ihr künftig vielleicht seltener kauft – und was leckere Alternativen sind. Worauf wollt ihr zukünftig mehr achten beim Einkauf? Textausschnitt 1: Essen und Klimaschutz Etwa 45% der Treibhausgase durch Ernährung entstehen bei der Erzeugung der Lebensmittel (einschließlich der Transporte), also z.B. auf dem Acker, im Kuhstall, aber auch bei der Verarbeitung oder durch den Supermarkt. Ein großer Teil entsteht weiterhin durch den Energieverbrauch zur Lagerung und Zubereitung von Lebensmitteln sowie anteilige Raumwärme (Küche) und Einkaufsfahrten. Doch unsere Ernährung trägt nicht nur zum Klimawandel, sondern auch zu zahlreichen anderen Umweltproblemen bei, wie z.B. Überdüngung und Versauerung. Futtermittelanbau in weniger entwickelten Ländern kann zudem u.a. Wassermangel verschärfen und die Ernährungssituation verschlechtern. Im Hinblick auf die Lebensmittelwahl gilt grundsätzlich, dass von Tieren stammende Nahrungsmittel, wie Fleisch, Butter und Eier erheblich umweltaufwändiger herzustellen sind, wie die gleiche Menge pflanzlicher Nahrung, z.B. Obst, Gemüse, Brot und eifreie Nudeln. So werden 60% unserer landwirtschaftlichen Nutzfläche als Weide oder zum Abbau von Viehfutter genutzt. Der Verbrauch an Wasser und Energie ist z.B. für Fleisch und Butter viel höher als für pflanzliche Lebensmittel. Pflanzliche Kost verursacht erheblich weniger an schädlichen Klimagasen im Vergleich zu Fleisch (insbesondere Rindfleisch), Butter und Milchprodukten. Quelle: Bundesumweltministerium http://www.bmu.de/produkte_und_umwelt/lebensmittel/doc/print/48253.php Fragen: - Welche Auswirkungen hat Ernährung auf den Klimawandel? - Sind tierische Lebensmittel klimafreundlicher oder weniger klimafreundlich? Und wieso? Textausschnitt 2: CO2-Konsumcheck – Mein Einkaufshelfer Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, 1/2012 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden. www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Das Klima isst mit“ Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/wochenthemen/das-klima-isst-mit Seite 4 von 4 Milchprodukte haben einen beträchtlichen Anteil an den Treibhausgasemissionen der Ernährung. [Unter anderem stoßen]Kühe erhebliche Mengen des schlimmen Treibhausgases Methan aus. Bei Milchprodukten gilt: Je fetter, desto mehr Treibhausgasemissionen. Käse hat daher eine recht schlechte CO2-Bilanz - in einem Kilo steckt das Fett von rund acht Litern Milch. Frischkäse ist klimaverträglicher als Gouda. Obst ist als pflanzliches Lebensmittel nicht nur sehr gesund, sondern auch oft klimaverträglich. Bananen und Orangen kommen in aller Regel recht klimaschonend per Schiff. Extrem klimaschädliche Flugware muss bislang zwar nicht gekennzeichnet sein, es gibt aber ein paar Hinweise, woran man sie erkennt. Für viele Sorten hilft ein Saisonkalender [darauf ist verzeichnet, zu welcher Jahreszeit Gemüse und Obst üblicherweise wächst] bei der klimafreundlichen Auswahl. Quelle: Klima-sucht-Schutz.de http://www.klima-sucht-schutz.de/energiesparen/energiespar-ratgeber/konsumcheck.html Fragen: - Wie sieht die Klimabilanz bei Milchprodukten aus? Gibt es Unterschiede bei den Milchprodukten? - Wie klimafreundlich ist Obst? Und macht es einen Unterschied, aus welchem Land das Obst kommt? Wie wirkt sich der Transport auf das Klima aus? Textausschnitt 3: Interview mit Julika Weiß, Expertin für Klima und Konsum: „Ökologisch und regional essen – das ist das Beste“ Frage: Regionale Produkte oder Bio-Produkte – was ist besser fürs Klima? Dr. Weiß: Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Vergleicht man z. B. regionale Tomaten mit Bio-Tomaten aus Spanien, muss man darauf achten, wie viele Emissionen beim Transport und wie viele beim Anbau entstehen. Die Klimabilanz ist besonders schlecht, wenn die Produkte aus dem beheizten Treibhaus oder mit dem Flugzeug kommen. Das Beste ist, ökologisch und regional zu essen. Quelle: Klima-sucht-Schutz.de http://www.klima-sucht-schutz.de/energiesparen/energiespar-spezial/konsum-spezial/experteninterview.html Fragen: - Sind Bioprodukte immer die besser Wahl, wenn es um den Klimaschutz geht? - Wieso sind Lebensmittel aus der Region besonders klimafreundlich? Hinweis: Die Klammern [ ] bedeuten, dass etwas eingefügt wurde, damit der Text besser verständlich ist. Klammen und Punkte [...] bedeuten, dass etwas ausgelassen wurde. Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, 1/2012 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden.