BIODIVERSITÄT Inhalt A. Theorie 1. Biodiversität und Landwirtschaft 2. Biodiversität und Forstwirtschaft 3. Biodiversität in Politik und Recht 4. Biodiversität auf youtube B. Arbeitsblätter 1. Kreuzworträtsel 2. Memory 3. Lückentext Forstwirtschaft 4. Lückentext Landwirtschaft 5. Baumarten/Wald © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 1 A. Theorie 1. BIODIVERSITÄT und Landwirtschaft Hannes Herndl, Vorsitzender des Ausschusses für Umweltfragen der LK Österreich und Präsident der LK Oberösterreich, sagt: "Die ökologische Vielfalt in unserem Land ist ein Spiegelbild der Vielfalt an landwirtschaftlichen Kulturen und Bewirtschaftungsformen unserer Bauern.“ Der Begriff der Biodiversität stammt aus dem Bereich der Ökologie: Unser Planet besteht aus den unterschiedlichsten Ökosystemen (wie z.B. Wald, See, Meer, Kulturlandschaften wie Äcker, Wiesen, …), die sich aus dem Biotop (also einem Standort) und der Biozönose (den Lebewesen eines Standortes) zusammensetzen. Unsere heutigen Ökosysteme sind alle mehr oder weniger stark von uns Menschen beeinflusst und waren von Anbeginn einem ständigen Wandel unterlegen, der es immer wieder erforderte, dass sich die Arten an diese Veränderungen anpassten (Evolution). Die Vielfalt der Lebewesen, ihr Auftreten in Form von verschiedensten Arten, aber auch die Vielfalt der Lebensräume bezeichnet man als Biodiversität! Diese ist die Basis dafür, dass wir eine hohe Lebensqualität haben und dass Ökosysteme gegen Störeinflüsse möglichst gut geschützt sind. Wir Menschen sind ein Teil des Ganzen und können uns nicht diesem Netz an wechselseitigen Einflüssen entziehen! Abb. 1 - artenreiche Wiese im Lungau © Sabine Brunner © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 2 Die Land- und natürlich auch die Forstwirtschaft tragen wesentlich zur Erhaltung dieser Biodiversität bei, sie sind am Natur- und Artenschutz maßgeblich beteiligt! Ohne entsprechende Bewirtschaftung würden rund 30% der Vegetationstypen bei uns gar nicht vorkommen bzw. 20% nur sehr selten; zahlreiche Vogelarten, Schmetterlinge etc. könnten ohne Bewirtschaftung nicht leben. Unsere Landschaft wäre fast durchgehend mit Wäldern bedeckt. Für viele land- und forstwirtschaftlichen Betriebe geht die Landschaftspflege über deren genutzte Flächen hinaus, sie umfasst auch die Grünlandpflege (Rasenmähen, Grünflächengestaltung,…), Baumpflege, etc. Mit dem Sesshaftwerden der Menschen wurde die Landschaft maßgeblich verändert. Es wurde notwendig, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben, um ein Überleben zu sichern. Neben Wiesen, Weiden und Ackerflächen, entstanden auch Übergangszonen wie Raine und Waldränder, die für die Biodiversität besonders wertvoll sind! Durch unterschiedliche Kultivierung und Bewirtschaftung werden an verschiedensten Standorten unterschiedlichste Arten begünstigt. Unsere Landschaft ist dadurch geprägt. Viele Landschaftsformen und darin vorkommende Tier- und Pflanzenarten (ca. 2/3) können nur durch die Land- und Forstwirtschaft erhalten werden, d.h. die Biodiversiät erhöht sich. Manchmal kann sie sich aber auch negativ auf den Artenschutz auswirken. Gerade im letzten Jahrhundert hat die Landwirtschaft starke Veränderungen durchgemacht: Reformen in der Agrarpolitik, Veränderungen in der Produktion durch Entwicklung neuer Maschinen und Anbauformen, Veränderungen in der Nachfrage durch die Konsumenten (neue Pflanzen- und Tierarten wurden gezüchtet), Klimawandel… Österreich ist beim Anbau von Kulturpflanzen (noch) gentechnikfrei, der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen (GVO) in Europa steigt jedoch. Studien zufolge kann die Verwendung von GVO die Verringerung der Biodiversität beschleunigen, wobei über 90% des gesamten transgenen Materials von einer Firma kommt (Monsanto). Laut wissenschaftlicher Untersuchungen der Union of Concerned Scientists ist die Leistungssteigerung von Pflanzen, die gentechnisch verändert wurden, um einen höheren Ertrag zu bringen, verschwindend gering! Generell kann man in der Landwirtschaft unterscheiden: Tierhaltung: Rinder (Schlacht- und Milchrinder), Schweine, Hühner, Schafe, Ziegen, Puten, Pferde, Gehegewild, Bienen, aber auch seltene Nutztierrassen wie das Kärntner Brillenschaf, Noriker Pferde, Kärntner Blondvieh und Pinzgauer, Mangalitza und Turopolje Schwein, Altsteirer und Sulmtaler Huhn, Landgans… Pflanzenproduktion: Ackerbau, Grünland- und Futterbau, Obst- und Weinbau, Gemüse- und Zierpflanzenbau, Sonderkulturen wie Arznei und Gewürzpflanzen, Soja, Christbaumkulturen Dazu einige Beispiele: Weizen, Gerste, Mais, Zuckerrüben, Kartoffeln, Ölfrüchten und Feldgemüse © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 3 Abb.2: Bei einer extensiven Landwirtschaft wird relativ viel Fläche verbraucht, dafür aber nur wenig eingegriffen. Sie hat sich aus dem Nomadentum entwickelt und ist mehr oder weniger umweltschonend. So können über Jahrzehnte z.B. Magerwiesen entstehen, die infolge extensiver Nutzung ausgehagert wurden. Durch den Eingriff des Menschen unter anderem in Form von Bewässerung oder Trockenlegung und vor allem in Form von Dünger kommt man zu einer intensiven Nutzung; es entstehen nährstoffreiche Standorte, wobei sich der Düngereinsatz an der natürlichen Ertragskapazität der entsprechenden Kulturpflanzen orientieren sollte. Der Biolandbau zeichnet sich durch eine besonders naturnahe Bewirtschaftung aus! Durch die Bewirtschaftung verändert sich auch das Mikroklima, da es einen Unterschied macht, ob eine Fläche durch Wald beschattet ist oder offen liegt. Auf einer offenen Fläche kann das Licht ungehindert zum Boden vordringen und ermöglicht die Besiedelung mit wärmeliebenden Pflanzen und Tieren (Wein- und Obstbau,…) Unsere Land- und Forstwirte sind strengen Naturschutzauflagen (Bewilligungsmaßnahmen, Eingriffsverbote, …) unterworfen, die oft zu einer Einschränkung der Bewirtschaftung führen können. Durch das ÖPUL Programm soll u.a. verhindert werden, dass traditionelle Nutzungsformen verloren gehen. Manche Rechtsvorschriften (z.B. EG-Gesetzgebung,…) können auch ein Handeln im Sinne der Biodiversität verhindern: Wechselwiesen (Ackerbau und Grünlandnutzung wechseln sich ab, um den Boden ertragsfähig zu halten und um Futter für die Viehhaltung zu haben) müssen z.B. nach 5 Jahren umgebrochen werden und als Ackerland genutzt werden, damit der Status als Ackerland erhalten bleibt. Für die Biodiversität ist die Erhaltung von Grünland jedoch wünschenswert, da es einen besonders vielfältigen Lebensraum darstellt, wobei extensiv genutzte Flächen am artenreichsten sind. Dazu zählen Magerwiesen, Trockenrasen und Feuchtwiesen © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 4 Wiesen, Weiden und Mähweiden werden durchschnittlich mindestens zwei Mal pro Jahr gemäht oder abgeweidet, wobei in Österreich die Kühe deutlich mehr auf der Weide sind als anderswo. Die Milch ist eines der bedeutendsten Agrarprodukte Österreichs. Die rund 40.000 Milchbauern in Österreich haben durchschnittlich nur 15 Kühe, sodass wir innerhalb der EU Bauern mit dem kleinsten Viehbestand haben, die dafür aber ausgezeichnete Qualität liefern! Abb. 3: Im Rahmen des ÖPUL Progamms wird der Einsatz von Düngemitteln stark reduziert, sodass auch die Treibhausemissionen zurückgegangen sind. Dem Erhalt von Grünland wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt und die Forcierung von Zwischenfruchtanbau hat einen höheren Humusgehalt zur Folge. Die Zwischenfrucht dient eigentlich nur der Bodenregeneration. Die Pflanzen werden in den Acker eingepflügt und meist nicht geerntet (z.B. Luzerne, Klee, Lupine, Raps,…). Es gilt auch die Lebensbedingungen von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten zu verbessern, um ihre Populationen wieder zu stabilisieren bzw. zu vergrößern. Es werden auf Acker- und Grünland sogenannte „Blühflächen“ angelegt, um die Vielfalt zu steigern und eine Vernetzung der Lebensräume zu gewährleisten. Weingartenflächen und Äcker werden begrünt, um die Fruchtfolgen aufzulockern, wobei letztere eine ganz wesentliche Rolle für die Diversität spielen. Ein anderes Beispiel ist der Schutz der Großtrappen: sie sind nur bedingt flugfähig und ursprünglich in Steppengebieten beheimatet. Im Osten Österreichs (Neusiedlersee, Weinviertel) sind sie mit der landwirtschaftlichen Nutzung eingewandert und leben auf nicht zu intensiv bewirtschafteten offenen Ackerflächen, Kultursteppen und Grünwiesen von Kräutern, Körnern, Samen, Früchten, Insekten und Kleinsäugern. Wichtige Lebensräume für den Artenschutz sind Hecken, Wegränder, Trockensteinmauern, aber auch Sonderstandorte wie Almen und Steilhänge, deren Pflege und Erhaltung von den Bauern übernommen wird. © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 5 Abb. 4: Feuerlilienwiese in Seetal © Edeltraut Wurm Abb. 5: Iriswiese im Ennstal © Edeltraut Wurm © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 6 Agrobiodiversität: Darunter versteht man den Anbau seltener landwirtschaftlicher Kulturpflanzen und Haltung seltener Tierrassen. Die zunehmende Internationalisierung auch im Bereich der Landwirtschaft verdrängt langsam die Vielfalt an alten Nutztierrassen und Kulturpflanzensorten, die als Ergebnis einer jahrhundertelangen Züchtung optimal an die regionalen Umweltbedingungen angepasst waren. Beispiele: Tiroler Grauvieh – ideal zu Beweidung von Steilflächen, da sie nur ein geringes Gewicht haben Waldschaf, Zackelschaf, alpines Bergschaf Seltene Bienenrassen In Genbanken und Züchtungsmaterial wird durch künstliche Konservierung zusätzlich versucht die biologische Vielfalt zu wahren. NaWaRoS (nachwachsende Rohstoffe): sind organische Rohstoffe aus der Land- und Forstwirtschaft, die nicht unmittelbar als Nahrung oder Futter verwendet werden. Sie dienen als Kraft- und Brennstoffe bzw. der Herstellung von technischen Ölen, Textilien, Faserstoffen, Kunststoffen und vielen chemischen Grundstoffen. Dazu zählen: Holz, Naturfasern (Lein/Flachs, Hanf,…), Zucker und Stärke (Zuckerrüben, Kartoffeln, Weizen, Mais,… für Bioethanol,…), Pflanzenöle (Raps, Soja,…), pharmakologische und chemische Grundstoffe, Rohstoffe tierischer Herkunft und Nutzung von Biomasse und biogenen Abfallprodukten Sie sorgen dafür, dass auch Grenzertragsböden bewirtschaftet werden und bieten Lebensraum für neue Arten und Lebewesen. Durch die Auflockerung der Fruchtfolge sind die Böden qualitätsvoller. In Österreich ist eine Ausweitung der erneuerbaren Energieträger und damit die Verdrängung fossiler Brennstoffe bemerkbar. Holz als biogener Energieträger steht an der Spitze. Durch Kurzumtriebsflächen (Anpflanzung schnell wachsender Bäume) in der Forstwirtschaft erzielt man mit geringen Kosten hohe Erträge und vermindert sehr stark die Treibhausgasbilanz. Für die Tier- und Pflanzenwelt bedeutet dies eine längere Bodenruhe und Einsparung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln! Bei der Produktion von Treibstoffen (Bioethanol, Biodiesel) fallen als Koppelprodukte Eiweißfuttermittel an, die Sojaimporte aus Übersee ersetzen können. © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 7 2. BIODIVERSITÄT in der Forstwirtschaft Die österreichische Forstwirtschaft ist international höchst anerkannt und verfügt über eine innovative Holzforschung von Weltruf; außerdem hat Österreich eine Vorreiterrolle im Biomassebereich. In Österreich sind rund 47% (3,9 Mio ha) der Staatsfläche von Wald bedeckt, wobei wir eine positive Waldentwicklung vorweisen können, d.h. die Waldflächen nehmen zu! Der Wald prägt unsere Landschaft und wird schon seit Jahrhunderten bewirtschaftet. Durch eine entsprechend nachhaltige und standortsgemäße Bewirtschaftung können rund 2/3 der Waldfläche noch als natürlich, naturnah und kaum verändert ausgewiesen werden. 4/5 der Waldfläche ist im Besitz von privaten Eigentümern, wobei hier die Kleinwaldbesitzer überwiegen, die nicht mehr primär von der Waldnutzung leben, sodass hier vor allem eine gute Beratung durch Spezialisten der LK wichtig ist. Die Zusammensetzung des Waldes ist bestimmt durch den Boden, den Niederschlag und die Temperaturen (Klima). Achtet man auf diese Parameter bei der Auswahl der Bäume, erhält man stabile Wälder, die ihre unterschiedlichsten Funktionen aufrecht erhalten können – z.B. Abschwächung von Naturkatastrophen (Schutzwald), Reinigung der Luft und u.a. Reinigung und Speicherung des Wassers, Lebensraumsicherung, Entwicklungsmöglichkeiten für Tier- u Pflanzenarten, aber auch Holzlieferant, Erholungsraum… Sie können sich dem Klimawandel besser anpassen und können Schadereignissen (wie Windwurf, Schneebruch,…) besser verkraften. Weltweit gesehen ist diese Multifunktionalität keine Selbstverständlichkeit mehr. Es gibt 3,4 Mrd. Bäume mit 65 verschiedenen Baumarten in Österreichs Wäldern! (Vgl: http://bfw.ac.at/700/2092_1.html) Waldinventur: seit 1961 existiert ein Stichprobennetz, wo entsprechende Felderhebungen durchgeführt werden; einerseits kontrolliert man die Ressourcen für den Rohstoff Holz, andererseits den Zustand und die Veränderungen in diesem Ökosystem. Die Ergebnisse (Datenbanken und deren Auswertung) werden als Grundlage für die Forstpolitik und für wissenschaftliche Untersuchungen verwendet. Um den Wald nach diesen Gesichtspunkten auch für die Zukunft zu erhalten sind spezielle Naturschutzmaßnahmen notwendig: Reine Nadelholzbestände wurden reduziert. Dafür wurde der Anteil an Laubholzarten erhöht (Rotbuche, Ahorn, Esche). Trockenheitsrestistente widerstandsfähige Baumarten wurden eingebracht (Douglasie, Roteiche). Der Vorrat an Beständen, die über 100 Jahre alt sind, ist ebenfalls gestiegen. Totholz wird im Wald belassen und nicht entfernt, sodass hier ein Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten geschaffen wird (Alpenbock, Hirschkäfer). Gleichzeitig sorgt dieses Belassen dafür, dass Nährstoffe im Wald bleiben und sich die Bodenfruchtbarkeit verbessert. Außerdem kann dadurch die Feuchtigkeit besser gespeichert werden. In Steillagen bietet das Belassen von Totholz Erosionsschutz und fördert die natürliche Verjüngung (nach Blühen © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 8 und Fruchten der bestehenden Bäume kommen die Samen auf den Boden und wachsen bei ausreichendem Licht zu neuen Bäumen heran). Diese natürliche Verjüngung ist jedoch nur möglich, wenn der Baumbestand dem Standort angepasst ist. Eine Aufforstung ist dann nicht notwendig. Naturverjüngung ist allerdings nicht unter allen Bedingungen und auf jedem Standort möglich! Abb. 6 und 7 : Naturverjüngung © Bernhard Michal Totholz lebt © Ernst Reischauer Die Nutzung des Waldes sollte eher kleinflächig erfolgen, um die Artenvielfalt zu forcieren. Kahlflächen ermöglichen das Aufkommen von licht- und wärmeliebenden Pflanzen- und Tierarten. z.B. durch Kleinkahlschläge gibt es relativ viele Lärchen im Gebirge Die Ernteverfahren sollten dem Bestand angepasst sein und den Boden möglichst schonen. Dafür ist eine gute Planung notwendig, die sich auch an den Witterungsverhältnissen orientiert. Im steilen Gelände wird die Seiltechnik eingesetzt, wo Österreich weltweit führend ist. Pro Jahr werden über 20 Mio Festmeter Holz geerntet, wobei zunehmend auch Holz aus Wetterereignissen wie Windwurf und Bruch anfällt. Dafür gibt es Forstarbeiter, die eine 3jährige Lehre absolvieren müssen. Die Forstfachschule befindet sich in Waidhofen/Ybbs. Es gibt eine Forstschule in Bruck/Mur, wo Förster ausgebildet werden (mit Matura), die Betriebe ab 1.000ha führen dürfen. Forstwirtschaft kann an der Universität für Bodenkultur in Wien studiert werden. Das Forstgesetz regelt, wer im Wald was machen darf und wie viel Personal dafür eingestellt werden muss: Forstbetriebe über 3.600ha müssen z.B. einen Forstmeister einstellen. Freiwillige Programme für Waldbesitzer: Naturwaldreservate-Programm BMLFUW 95 – Insgesamt wurden bisher 180 unterschiedliche Waldgesellschaften mit einer Gesamtfläche von rund 8.500ha in das Bundesnetz aufgenommen. Hier werden Grundlagen für die Weiterentwicklung eines ökologisch orientierten, naturnahen Waldbaus erhoben, um die biologische Diversität der Wälder zu erhalten bzw. zu verbessern –und die Erfüllung ihrer Funktionen zu gewährleisten. © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 9 In diesen Flächen soll sich der Wald möglichst natürlich entwickeln können, wobei eine unmittelbare anthropogene Beeinflussung untersagt ist. Dadurch sind sie für eine langfristige waldökologische Grundlagenforschung geeignet. http://bfw.ac.at/100/1140.html Verein BIOSA – Biosphäre Austria (seit 1994) - bis heute wurden rund 3.000ha Fläche aus Land- und Forstwirtschaft freiwillig für den Naturschutz zur Verfügung gestellt (Vertragsnaturschutzprojekte); gemeinsam mit den Grundeigentümern wurden von Wissenschaftern Biotopmanagementkonzepte erarbeitet, um die Biodiversität zu erhalten bzw. zu fördern und auch ein dynamisches Naturschutzverständnis zu etablieren; z.B. alte Obstbaumarten Österreichs, Heil- und Kräutergärten für Kinder www.biosa.at Holzzertifizierung (seit 2000) – rund 50% der gesamten Waldfläche Österreichs sind im Waldzertifizierungssystem PEFC (Programm for the Endorsement of Forest Certification schemes); unabhängige Prüfer kontrollieren, ob die Bewirtschaftung den Vorgaben für Nachhaltigkeit entspricht, wobei ein umfassender Kriterienkatalog von jedem Waldbesitzer einzuhalten ist. In diesem finden sich neben ökologischen Aspekten auch sozio-ökonomische und ökonomische Vorgaben. Dabei ist Österreich nach naturräumlichen (forstliche Wuchsgebiete) und administrativen Grenzen (Bezirksgrenzen) in 9 Regionen eingeteilt, für die jeweils auf Basis eines Kriterienund Indikatorenkataloges ein Nachhaltigkeitsbericht erstellt wird. Wenn man Produkte mit PEFC Siegel kauft, leistet man einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz! www.pefc.at Abb. 8: PEFC Siegel © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 10 3. BIODIVERSITÄT in Politik und Gesetz Die internationale Vorbildstellung Österreichs in Bezug auf ökologische Vielfalt ist nur durch entsprechende Rahmenbedingungen möglich und garantiert auch für die nächsten Generationen, dass die Existenz der bäuerlichen Betriebe gesichert ist und eine Bewirtschaftung der Kulturlandschaft möglich bleibt. Die Landwirtschaftskammer ist die Interessensvertretung der Land- und Forstwirtschaft: Sie bietet umfassende Beratung durch Experten, erstellt Informationsbroschüren und Merkblätter, informiert über naturschutzrechtliche und –fachliche Neuerungen und auch über Klimaschutzprojekte, hilft bei der Umsetzung von Naturschutzprojekten und Maßnahmen und bietet in Bildungsprojekten Ausbildungen zum Natur- und Landschaftsführer, zum Waldpädagogen und zum Kräuterpädagogen an. Zusätzlich bietet das ländliche Fortbildungsinstitut unterschiedlichste Seminare an, wobei Bundesländerschwerpunkte gesetzt werden. Die Landjugend nimmt an Countdown 2010, eine Biodiversitätsinitiative der Weltnaturschutzorganisation IUCN, teil. Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen für die Erhaltung der Biodiversität! Arten gehen zurück bzw. verschwinden vollständig, neue Schädlinge und Krankheiten treten auf, was sich vor allem in der Land- und Forstwirtschaft unmittelbar und am stärksten bemerkbar macht. Es verändert sich der Ertrag und der Erntezeitpunkt. Außerdem kommt es durch den Klimawandel zu Unwettern mit Überschwemmungen und Hochwasser, zu Dürre und Waldbränden. Stabile Ökosysteme können uns zum Teil schützen. In den Alpen vollzieht sich die Klimaänderung schneller als anderswo… Die Landwirtschaft hat das nationale Kyoto-Ziel (1997 in Japan; Klimarahmenkonvention der UN; Ziel ist der Klimaschutz) von minus 13% bereits erfüllt. Die LK forciert effiziente Klimaschutzmaßnahmen – sowohl national als auch global, wie z.B. Biomasse zur Wärme- und Stromerzeugung, aber auch als Treibstoff, nachwachsende Rohstoffe im Baugewerbe, Kauf regionaler Produkte/Lebensmittel und Eindämmung des Flächenverbrauchs. ÖPUL – Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft Besonders umweltschonende Bewirtschaftungsformen werden per Vertrag mit dem Landwirt festgelegt, wobei die Vertragsdauer mindestens 5 Jahre beträgt. Dieser bekommt dafür finanzielle Unterstützung. So wurde u.a. die Viehbesatzdichte deutlich reduziert, ein gesteigerter Zwischenfruchtanbau fördert den Humusgehalt im Boden und steigert seine Wirkung als CO2 Senke. Andere Maßnahmen sind der Verzicht auf den Einsatz betriebssteigernder Mittel (Dünger) als Grundwasserschutz, Pflege ökologisch wertvoller Flächen wie das Mähen von Almen und Steilflächen, Zucht und Haltung seltener Nutztierrassen und Pflanzen, Biolandwirtschaft (über 15%!)… Österreich hat auch hier eine Vorreiterrolle innerhalb der EU! 80% der landwirtschaftlich genutzten Fläche nehmen an diesen Programmen teil. © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 11 Benachteiligte Flächen machen rund 68% der landwirtschaftlich genutzten Flächen Österreichs aus bzw. 55% liegen im Berggebiet. Die vorwiegend extensive Nutzung der Berggebiete (Bergmähder und Bewirtschaftung von Steilflächen) und Almen sichert eine Offenhaltung der Kulturlandschaften. Kleinstrukturierte Flächen bleiben erhalten. Um diese Form der Bewirtschaftung, die unwirtschaftlich und sehr aufwändig ist, zu erhalten, gibt es entsprechende Ausgleichszulagen. Durch eine starke Verstädterung und die Umwidmung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen zugunsten von Siedlungen, Straßen und sonstigen Infrastrukturmaßnahmen kommt es zu einem zunehmenden Verbrauch von Boden und damit zu einer Bodenversiegelung (12ha täglich). Dadurch geht wertvoller Lebensraum verloren. Die Raumordnungspolitik ist hier gefordert diesen Verlust zu reduzieren. Für die Erhaltung der Biodiversität gibt es sowohl nationale als auch regionale Gesetze: Forstgesetz Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz Wasserrechtsgesetz Nationalparkgesetz Naturschutzgesetze der Bundesländer (inkl. Verordnungen) Manchmal widersprechen sich die Gesetze bzgl. ihrer Sinnhaftigkeit, da sie unterschiedliche Ziele verfolgen! z.B. Weideverpflichtung – verlangt, dass Vieh auch an Regentagen weidet – dies führt aber auf feuchten bzw. frischen Flächen zu einer massiven Störung; in ökologisch sensibleren Bereichen, wie z.B. Gebirgslagen, kommt es zu Blaikenbildung (= Abrutschen der oberen Bodenschichten). Es gibt aber auch freiwillige Maßnahmen im Rahmen des Vertragsnaturschutzes, wie z. B. BIOSA, wo der partnerschaftliche Ansatz sehr groß geschrieben wird und dadurch die Akzeptanz der Maßnahmen wesentlich höher ist. (siehe Forstwirtschaft) Das österreichische Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung sorgt für die Umsetzung des Projekts „Biodiversitätsmonitoring durch Landwirte“! Hier geht es darum die Entwicklung gefährdeter und seltener Pflanzenarten zu beobachten (pro Landwirt ca. 3-5 Arten) und zu dokumentieren. Die Zahlen werden einmal pro Jahr erfasst und in einer Datenbank festgehalten. Neobiota sind gebietsfremde Arten. Sie besiedeln Flächen durch direktes oder indirektes Zutun des Menschen, wobei sie sich zum Teil immer mehr ausbreiten (= invasive Neobiota) und in Ermangelung natürlicher Konkurrenz heimische Organismen zurückdrängen. Dies ist nicht nur ökologisch problematisch, sondern sie richten auch wirtschaftlich großen Schaden an und beeinträchtigen zum Teil die Gesundheit von Mensch und Tier. © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 12 Maiswurzelbohrer/Western Corn Rootworm: aus Mittelamerika; auf einer befallenen Fläche fallen ca. 10% der Ernte aus; Maisanbauflächen werden mit entsprechenden Insektiziden behandelt http://de.wikipedia.org/wiki/Maiswurzelbohrer Ragweed/ Beifußblättriges Traubenkraut: Unkraut aus Nordamerika; löst Allergien aus http://de.wikipedia.org/wiki/Ragweed Spanische Wegschnecke: Übermäßiger Einsatz von Schneckenkorn kann umwelttechnisch problematisch werden http://de.wikipedia.org/wiki/Spanische_Wegschnecke Riesenbärenklau/Herkulesstaude bzw. –kraut: Aus dem Kaukasus; Blasenbildung bei Berührung http://de.wikipedia.org/wiki/Riesenb%C3%A4renklau Staudenknöterich: Aus Japan; bildet riesige Wurzelgeflechte im Boden und drängt damit andere Pflanzen zurück http://de.wikipedia.org/wiki/Staudenkn%C3%B6terich Im Rahmen eines von der EU geförderten Forschungsprogramms konnten 10.822 nicht heimische Arten gefunden werden, wobei sich ca. 10-15% negativ auf die Umwelt und die Wirtschaft auswirken (DAISIE Projekt; www.europe-aliens.org). Eine umfassende Strategie der EU fehlt noch; es wurden bisher nur örtliche Vernichtungsprogramme unterstützt. Internationale Abkommen: Österreich ist nur ein kleiner Teil Europas bzw. der Welt und daher ist es wichtig sich auch internationalen Abkommen anzuschließen. Österreich hat zahlreiche Konventionen unterzeichnet, deren Schutzziele zum Teil sehr spezifisch sind. Agenda 2000: Eine gemeinsame Agrarpolitik wurde bereits bei der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft 1957 in die Verträge aufgenommen. Es galt den Nahrungsmangel bedingt durch die beiden Weltkriege zu überwinden. Preis- und Abnahmegarantien führten zu einer Überproduktion mit entsprechenden Auswirkungen für die Umwelt. In den 1990ern wurde die Agrarpolitik reformiert und Erkenntnisse zum Erhalt der biologischen Vielfalt miteinbezogen (Agrarumweltprogramme, Biolandbau, Unterstützung benachteiligter Gebiete, Stützpreisreduktion). Der Einkommensverlust wurde durch Direktzahlungen, die unabhängig von der produzierten Menge sind, (zumindest teilweise) ausgeglichen. Mit der GAP-Reform 2003 wurden diese Direktzahlungen an die strenge Einhaltung bestimmter Umweltstandards geknüpft (Cross Compliance), wobei auch Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit, Tiergesundheit und Tierschutz miteinbezogen wurden. Die Einhaltung wird streng kontrolliert! Die Produktion von Lebensmitteln wurde der Aufgabe der Landschaftspflege und damit der Erhaltung der Biodiversität untergeordnet. Qualität steht vor Quantität! © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 13 Die Erhaltung von organischer Substanz (Humusgehalt) im Boden hat Priorität: Ein Betrieb muss auf seinen Ackerflächen mindestens drei Kulturen mit mindestens einem Anteil von jeweils 15 % anbauen. Natura 2000: Länderübergreifendes Netz besonderer Schutzgebiete innerhalb der EU zur Erhaltung von wildlebenden gefährdeten Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräumen, um den weiteren Verlust an biologischer Vielfalt zu stoppen; unter anderem gibt es: Vogelschutzrichtlinien Fauna-Flora-Habitat Richtlinie CBD - Convention on Biological Diversity Gibt es seit 1993; Übereinkommen über die biologische Vielfalt; CITES - Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora/Washingtoner Artenschutzabkommen Wurde 1973 in Washington sowohl als Organisation als auch als Abkommen gegründet; Verbot des internationalen Handels mit geschützten Tier- und Pflanzenarten und den aus ihnen gewonnenen Teilen (z. B. Reptilleder, Elfenbein, Schildpatt, Kaviar) und Erzeugnissen (z. B. Naturmedikamente, Lebensmittel). Ramsar-Konvention 1971 in Ramsar (Iran) als eines der ältesten internationalen Vertragswerke zum Umweltschutz erarbeitet und 1975 in Kraft getreten. Es dient dem Schutz von Feuchtgebieten, insbesondere dem Lebensraum für Wasser- und Watvögel und fördert die Zusammenarbeit und den Wissenstransfer auf internationaler Ebene. Österreich hat den Vertrag 1983 unterzeichnet, wobei zu den 19 österreichischen RamsarGebieten u.a. der Neusiedler See, das Rheindelta in den Bodensee, sowie die Donau-MarchAuen zählen. Bonner Konvention Übereinkommen von 1979 einerseits zum Schutz und zur Erhaltung, andererseits zu nachhaltigen Nutzung von wandernden wild lebenden Tierarten; 1983 in Kraft getreten Dazu gibt es noch Regionalabkommen für einzelne Arten oder Gruppen, die gefährdet, aber nicht unbedingt vom Aussterben bedroht sind, wie z.B. das Regionalabkommen zur Erhaltung der europäischen Fledermaus-Populationen (EUROBATS). Berner Konvention Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume von 1979 1982 in Kraft getreten © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 14 4. BIODIVERSITÄT auf youtube Rap über Biodiversität http://www.youtube.com/watch?v=Akvq-4VSHpM Was heißt Biodiversität? Frankfurt http://www.youtube.com/watch?v=NVW-zzCc6ac Obstbaumblüte http://www.youtube.com/watch?v=xClwD3Oyjrc&feature=PlayList&p=E426B5A41EAF05F 4&index=2 Hirschkäfer http://www.youtube.com/watch?v=nANiDY2D8Hs&feature=PlayList&p=E426B5A41EAF0 5F4&index=3 Tag der Biodiversität im NaturLesePark, Neumarkt http://www.youtube.com/user/Zirbitzkogel Vielfalt ohne Pestizide Immer mehr Arten verschwinden. Sie verlieren ihre Lebensräume oder werden direkt geschädigt. Zum Beispiel durch Pestizide. http://www.youtube.com/watch?v=A4nZLQkei64&NR=1 Käfer statt Pestizide: Nützlings-Zucht in Brandenburg In Baruth südlich von Berlin liegt Deutschlands größte und modernste Produktionsstätte für sogenannte Nützlinge - Milben und Insekten, die Pflanzenschädlinge vertilgen. http://www.youtube.com/watch?v=bKfcZDOw7w0&NR=1 Permakultur - Landwirtschaft im Einklang mit der Natur http://www.youtube.com/watch?v=1JSvh44vANk&feature=related Otto Geisel spricht über Gentechnik und Rock for Nature http://www.youtube.com/watch?v=i6He679s8h4 Gentech Landwirtschaft http://www.youtube.com/watch?v=qifnasHXRuY Oasen in der intensiven Agrarlandschaft http://www.youtube.com/watch?v=n4XoCMJYXd4 Bärenstarke Vielfalt http://www.youtube.com/watch?v=fwk-VqaLQMk&feature=related Wir leben in einer alles-entscheidenden Zeit. Wissenschaftler sagen uns, wir hätten nur 10 Jahre um unsere Lebensweise zu ändern, um das Aufzehren von Rohstoffen zu verhindern und um eine Katastrophe... (Dauer 1,5 Std.) http://www.youtube.com/watch?v=IbDmOt-vIL8 © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 15 B. Arbeitsblätter: 1. Kreuzworträtsel: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. Beantworte nachfolgende Fragen. Daraus ergibt sich ein Wort: 1. Biodiversität steht für 2. Interessensvertretung für Land- und Forstwirte 3. abgestorbene Bäume, die im Wald belassen werden, um Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten zu schaffen 4. Mehr als 47% (= 3,96 Mio. ha) der österreichischen Staatsfläche sind damit bedeckt 5. gebietsfremde Arten 6. Wenn land- und forstwirtschaftliche Flächen für Siedlungen, Straßen und sonstige Infrastrukturmaßnahmen umgewidmet werden, kommt es in weiterer Folge zu einer 7. Waldzertifizierungssystem 8. gesetzliche Grundlagen zum Schutz bestimmter Arten und Standorte; können von Bundesland zu Bundesland verschieden sein 9. Biotop/Lebensraum und Biozönose/Organismen bilden verschiedenste 10. durch den rasanten Anstieg der Temperaturen kommt es zu einem 11. Aufeinanderfolge des Anbaus verschiedener Nutzpflanzen 12. Netz besonderer Schutzgebiete innerhalb der EU zur Erhaltung von wildlebenden gefährdeten Tier- und Pflanzenarten 13. Prozess der ständigen Veränderung und Anpassung seit Jahrmillionen 14. Beobachtung der Entwicklung von gefährdeten bzw. seltenen Pflanzenarten durch Bäuerinnen/Bauern © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 16 Lösung: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. L A N D W T W A L N E O B B O D E N P N A T U O E K O K L F R U C H N M O N I B I O D I V E R S I T A E T I O L O G I S C H E V I E L F A L T R T S C H A F T S K A M M E R T H O L Z O E F S Y M F T V O T R C C S A O U O R A S I E G E G U N G H T W L R L I T M N E 2 T G U E A G A U N Z G E S E T Z E E D E L 0 0 0 I O N © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 17 2. Memory: Was gehört zu wem? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 PEFC ÖPUL Neobiota Monitoring Agenda 2000 Natura 2000 CITES Ramsar Konvention Bonner Konvention A B Washingtoner Artenschutzabkommen; Verbot des internationalen Handels mit geschützten Tier- und Pflanzenarten und den aus ihnen gewonnenen Teilen und Erzeugnissen Gemeinsame Agrarpolitik in Europa seit 1957; vorerst um den Nahrungsmangel zu überwinden, mittlerweile um die Biodiversität zu erhalten u gewissen Umweltstandards durchzusetzen C Vielfalt der Lebewesen, ihr Vorkommen in Form von verschiedensten Arten, und die Vielfalt der Lebensräume D Interessensvertretung der Land- und Forstwirtschaft; Arbeitsschwerpunkt liegt in der Beratung und Unterstützung der Mitglieder E F G H I Schutz von Feuchtgebieten, insbes. dem Lebensraum für Wasser- und Watvögel; fördert Zusammenarbeit und Wissenstransfer auf internat. Ebene; eines der ältesten internat. Vertragswerke zum Umweltschutz Direktzahlungen, die an die strenge Einhaltung bestimmter Umweltstandards geknüpft sind, wobei auch Lebensmittelund Futtermittelsicherheit, Tiergesundheit und Tierschutz miteinbezogen wurden Nachwachsende Rohstoffe; finden u.a. Verwendung als Energielieferanten (z.B. Bioethanol, Biodiesel) Gebietsfremde Arten, die z.T. invasiv heimische Arten Verdrängen; führt nicht nur zu ökologischen Problemen, sondern auch zu wirtschaftlichen und gesundheitlichen Schäden Landwirte beobachten und dokumentieren die Entwicklung seltener und gefährdeter Pflanzenarten; werden jährlich in einer Datenbank erfasst © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 18 10 11 12 13 Biodiversiät NaWaRoS Landwirtschaftskammer Cross Compliance J K L M Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume Länderübergreifendes Netz besonderer Schutzgebiete innerhalb der EU zur Erhaltung von wildlebenden gefährdeten Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräumen Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft; wird per Vertrag mit dem Landwirt für mind. 5 Jahre festgelegt. Dieser erhält dafür finanzielle Unterstützung; Waldzertifizierungssystem, wobei nach einem Kriterienkatalog geprüft wird, ob die Bewirtschaftung den Vorgaben der Nachhaltigkeit entspricht Kann direkt als Arbeitsblatt verwendet werden bzw. als Memory. © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 19 Lösungen: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 PEFC ÖPUL Neobiota Monitoring Agenda 2000 Natura 2000 CITES Ramsar Konvention Bonner Konvention A Waldzertifizierungssystem, wobei nach einem Kriterienkatalog geprüft wird, ob die Bewirtschaftung den Vorgaben der Nachhaltigkeit entspricht B Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft; wird per Vertrag mit dem Landwirt für mind. 5 Jahre festgelegt. Dieser erhält dafür finanzielle Unterstützung; C Gebietsfremde Arten, die z.T. invasiv heimische Arten Verdrängen; führt nicht nur zu ökologischen Problemen, sondern auch zu wirtschaftlichen und gesundheitlichen Schäden D Landwirte beobachten und dokumentieren die Entwicklung seltener und gefährdeter Pflanzenarten; werden jährlich in einer Datenbank erfasst E Gemeinsame Agrarpolitik in Europa seit 1957; vorerst um den Nahrungsmangel zu überwinden, mittlerweile um die Biodiversität zu erhalten u gewissen Umweltstandards durchzusetzen F Länderübergreifendes Netz besonderer Schutzgebiete innerhalb der EU zur Erhaltung von wildlebenden gefährdeten Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräumen G Washingtoner Artenschutzabkommen; Verbot des internationalen Handels mit geschützten Tier- und Pflanzenarten und den aus ihnen gewonnenen Teilen und Erzeugnissen H I Schutz von Feuchtgebieten, insbes. dem Lebensraum für Wasser- und Watvögel; fördert Zusammenarbeit und Wissenstransfer auf internat. Ebene; eines der ältesten internat. Vertragswerke zum Umweltschutz Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 20 10 11 12 13 Biodiversiät NaWaRoS Landwirtschaftskammer Cross Compliance J K L M Vielfalt der Lebewesen, ihr Vorkommen in Form von verschiedensten Arten, und die Vielfalt der Lebensräume Nachwachsende Rohstoffe; finden u.a. Verwendung als Energielieferanten (z.B. Bioethanol, Biodiesel) Interessensvertretung der Land- und Forstwirtschaft; Arbeitsschwerpunkt liegt in der Beratung und Unterstützung der Mitglieder Direktzahlungen, die an die strenge Einhaltung bestimmter Umweltstandards geknüpft sind, wobei auch Lebensmittelund Futtermittelsicherheit, Tiergesundheit und Tierschutz miteinbezogen wurden © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 21 3. Lückentext Forstwirtschaft Arbeitsblatt Forstwirtschaft Die österreichische Forstwirtschaft ist international höchst anerkannt und verfügt über eine innovative ______________ von Weltruf; außerdem hat Österreich eine Vorreiterrolle im ______________________. In Österreich ist rund _____ (3,9 Mio ha) der Staatsfläche von Wald bedeckt, wobei wir eine ____________________ Waldentwicklung vorweisen können, d.h. dass die Waldflächen _________________! Der Wald prägt unsere Landschaft und wird schon seit Jahrhunderten bewirtschaftet. Durch eine entsprechend ____________________________________________ Bewirtschaftung können rund 2/3 der Waldfläche noch als natürlich, naturnah und kaum verändert ausgewiesen werden. 4/5 der Waldfläche ist im Besitz von privaten Eigentümern, wobei hier die ____________________ überwiegen. Diese leben nicht mehr primär von der Waldnutzung, sodass hier vor allem eine gute Beratung durch Spezialisten der LK wichtig ist. Die Zusammensetzung des Waldes ist bestimmt durch den ____________, den ______________ und die ________________________ (Klima). Achtet man auf diese Parameter bei der Auswahl der Bäume, erhält man ________________ Wälder, die ihre unterschiedlichsten Funktionen aufrecht erhalten können – z.B. Abschwächung von Naturkatastrophen (= ______________________), Reinigung der Luft und u.a. Reinigung und ____________________ des Wassers, Lebensraumsicherung, Entwicklungsmöglichkeiten für Tier- u Pflanzenarten, aber auch _______________________, Erholungsraum… Weltweit gesehen ist diese Multifunktionalität keine Selbstverständlichkeit mehr. Auch hier nimmt Österreich eine _______________________ ein! Um den Wald nach diesen Gesichtspunkten auch für die Zukunft zu erhalten sind spezielle Naturschutzmaßnahmen notwendig: Reine __________________________________ wurden reduziert. Dafür wurde der Anteil an Laubholzarten erhöht (Rotbuche, Ahorn, Esche). Trockenheitsrestistente widerstandsfähige Baumarten wurden eingebracht (Douglasie, Roteiche). Der Vorrat an Beständen, die über 100 Jahre alt sind, ist ebenfalls gestiegen. Totholz wird im Wald _________________ und nicht entfernt, sodass hier ein Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten geschaffen wird (______________________, __________________). Gleichzeitig sorgt dieses Belassen dafür, dass __________________ im Wald bleiben und sich die __________________________________ verbessert. Außerdem kann dadurch die Feuchtigkeit besser ________________________ werden. In Steillagen bietet das Belassen von Totholz ___________________________ und fördert die __________________________________________ (nach Blühen und Fruchten der bestehenden Bäume kommen die ________________ auf den Boden und wachsen bei ausreichendem Licht zu neuen Bäumen heran), die einer Aufforstung vorzuziehen ist! Diese © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 22 natürliche Verjüngung ist jedoch nur möglich, wenn der Baumbestand dem Standort ________________ ist. Eine Aufforstung ist dann nicht notwendig. Naturverjüngung ist jedoch nicht unter allen Bedingungen und auf jedem Standort möglich! Je stabiler die Waldbestände sind, desto eher können sie Schadereignissen (wie Windwurf, Schneebruch,…) trotzen und sich dem ________________________ anpassen. Die Nutzung des Waldes sollte eher _______________________ erfolgen, um die Artenvielfalt zu forcieren. Kahlflächen ermöglichen das Aufkommen von licht- und wärmeliebenden Pflanzen- und Tierarten. z.B. durch Kleinkahlschläge gibt es relativ viele Lärchen im Gebirge Die Ernteverfahren sollten ebenfalls dem Bestand angepasst sein und den Boden möglichst ____________________. Dafür ist eine gute Planung notwendig, die sich auch an den Witterungsverhältnissen orientiert. Im steilen Gelände, wo es keine Forststraßen mehr gibt, wird die _____________________________ eingesetzt, wo Österreich weltweit führend ist. Pro Jahr werden über 20 Mio Festmeter Holz geerntet, wobei zunehmend auch Holz aus Wetterereignissen wie Windwurf und Bruch anfällt. Dafür gibt es ______________________, die eine 3-jährige Lehre absolviert haben müssen. Die Forstfachschule befindet sich in Waidhofen/Ybbs. Es gibt nur eine Forstschule in Bruck/Mur, wo ______________________ ausgebildet werden (mit Matura), die Betriebe ab 1.000ha führen dürfen. Forstwirtschaft kann an der Universität für Bodenkultur in Wien studiert werden. Das ___________________ regelt, wer im Wald was machen darf und wie viel Personal dafür eingestellt werden muss: Forstbetriebe über 3.600ha müssen z.B. einen Forstmeister einstellen. © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 23 4. Lückentext Landwirtschaft: Arbeitsblatt Landwirtschaft Der Begriff der Biodiversität stammt aus dem Bereich der Ökologie: Unser Planet besteht aus den unterschiedlichsten ______________________________ (wie z.B. Wald, See, Meer, Kulturlandschaften wie Äcker, Wiesen, …), die sich aus dem ____________________ (also einem Standort) und der Biozönose (den ____________________________ eines Standortes) zusammensetzen. Unsere heutigen Ökosysteme sind alle mehr oder weniger stark von uns ______________________________ beeinflusst und waren von Anbeginn einem ständigen Wandel unterlegen, der es immer wieder erforderte, dass sich die Arten an diese Veränderungen anpassten (_____________________________). Die Vielfalt der Lebewesen, ihr Auftreten in Form von verschiedensten Arten, aber auch die Vielfalt der Lebensräume bezeichnet man als __________________________________! Diese ist die Basis dafür, dass wir eine hohe Lebensqualität haben und dass Ökosysteme gegen Störeinflüsse möglichst gut geschützt sind. Wir Menschen sind ein ___________ des Ganzen und können uns nicht diesem Netz an wechselseitigen ______________________ entziehen! Die Land- und natürlich auch die Forstwirtschaft tragen wesentlich zur Erhaltung dieser Biodiversität bei, sie sind am Natur- und Artenschutz maßgeblich beteiligt! Ohne entsprechende _______________________________ würden rund 30% der Vegetationstypen bei uns gar nicht vorkommen bzw. 20% nur sehr selten; zahlreiche Vogelarten, Schmetterlinge etc. könnten ohne Bewirtschaftung nicht leben. Unsere Landschaft wäre fast durchgehend mit _______________________ bedeckt. Für viele land- und forstwirtschaftlichen Betriebe geht die ___________________________ über deren genutzte Flächen hinaus, sie umfasst auch die Grünlandpflege (Rasenmähen, Grünflächengestaltung,…), Baumpflege, etc. Mit dem __________________________________ der Menschen wurde die Landschaft maßgeblich verändert. Es wurde notwendig, ___________________________ und _________________________ zu betreiben, um ein Überleben zu sichern. Neben Wiesen, Weiden und ____________________________, entstanden auch Übergangszonen wie Raine und Waldränder, die für die Biodiversität besonders wertvoll sind! Österreich ist beim Anbau von Kulturpflanzen (noch) _____________________________, der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen (GVO) in Europa steigt jedoch. Studien zufolge kann die Verwendung von GVO die __________________________der Biodiversität beschleunigen, wobei über 90% des gesamten transgenen Materials von einer Firma kommt (Monsanto). Laut wissenschaftlicher Untersuchungen der Union of Concerned Scientists ist die __________________________________________ von Pflanzen, die gentechnisch verändert wurden, um einen höheren Ertrag zu bringen, verschwindend _________________! Bei einer _______________________ Landwirtschaft wird relativ viel Fläche verbraucht, dafür aber nur wenig___________________________. Sie hat sich aus dem Nomadentum entwickelt und ist mehr oder weniger ___________________________. So können über © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 24 Jahrzehnte z.B. ____________________________ entstehen, die infolge extensiver Nutzung ausgehagert wurden. Durch den _______________________ des Menschen unter anderem in Form von Bewässerung oder Trockenlegung und vor allem in Form von Dünger kommt man zu einer ________________________ Nutzung; es entstehen _____________________ Standorte, wobei sich der Düngereinsatz an der natürlichen Ertragskapazität der entsprechenden Kulturpflanzen orientieren sollte. Der ______________________________ zeichnet sich durch eine besonders naturnahe Bewirtschaftung aus! Unsere Land- und Forstwirte sind strengen ___________________________________ (Bewilligungsmaßnahmen, Eingriffsverbote, …) unterworfen, die oft zu einer Einschränkung der Bewirtschaftung führen können. Durch das ÖPUL Programm soll u.a. verhindert werden, dass _________________________________ Nutzungsformen verloren gehen. Manche Rechtsvorschriften (z.B. EG-Gesetzgebung,…) können auch ein Handeln im Sinne der Biodiversität verhindern: Wechselwiesen (_________________________________ und ________________________ wechseln sich ab, um den Boden ertragsfähig zu halten und um Futter für die Viehhaltung zu haben) müssen z.B. nach 5 Jahren umgebrochen werden und als Ackerland genutzt werden, damit der Status als Ackerland erhalten bleibt. Für die Biodiversität ist die Erhaltung von ___________________________ jedoch wünschenswert, da es einen besonders vielfältigen Lebensraum darstellt, wobei extensiv genutzte Flächen am ______________________ sind. Dazu zählen Magerwiesen, Trockenrasen und Feuchtwiesen Wiesen, Weiden und Mähweiden werden durchschnittlich mindestens ___________________ gemäht oder abgeweidet, wobei in Österreich die Kühe deutlich mehr auf der _____________ sind als anderswo. Die _____________ ist eines der bedeutendsten Agrarprodukte Österreichs. Die rund 40.000 Milchbauern in Österreich haben durchschnittlich nur 15 Kühe, sodass wir innerhalb der EU die ___________________ Milchbauern haben, dafür aber ausgezeichnete Qualität! © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 25 5. Baumarten und Wald: Suche 15 Baumarten und 2 Begriffe, die damit zu tun haben… R A C R B B U E S D Q X K O U S F M E H K L A C G T I W R E I H H L A L S A R E O E Ä N I K O L P R A R N N U D E D N K C E D M U L F I C H T E U L M E K G E S A S A F Ö H R E O P I E A D G B U E W R K A S T A N I E O A U I M U O C I B I R K E M I H D L G B N T I M E E Lösung: Buche, Ahorn, Esche, Tanne, Fichte, Lärche, Kastanie, Eiche, Föhre, Erle, Linde, Weide, Birke, Ulme, Kiefer, Baum, Wald R A C R B B U E S D Q X K O U S F M E H K L A C G T I W R E I H H L A L S A R E O E Ä N I K O L P R A R N N U D E D N K C E D M U L F I C H T E U L M E K G E S A © erstellt von Mag.a Sabine Brunner, Graz, im Juli 2009 S A F Ö H R E O P I E A D G B R K A S T A N E I W E O A U I M U O C I B I R K E M I H D L G B N T I M E E 26