Universität Konstanz Fachbereich Mathematik und Statistik Prof. Dr. Alexander Prestel Sven Wagner Sommersemester 2007 Übungsblatt 12 06.07.2007 Zahlentheorie Definition: Sei G eine endliche abelsche Gruppe. Ein Gruppenhomomorphismus χ : G → C× wird b Charakter von G genannt. Die Menge der Charaktere von G bezeichnen wir mit G. Aufgabe 12.1: Seien G und H endliche abelsche Gruppen. Zeigen Sie: b a) Die Multiplikation in C induziert eine Gruppenverknüpfung auf G. b ebenfalls zyklisch und von der selben Ordnung wie G. b) Ist G zyklisch, so ist G b × H. b c) Es gilt G\ ×H ∼ =G b d) Es gilt G ∼ = G. b gilt: P χ(a) = e) Für jeden Charakter χ ∈ G a∈G f) Für jedes Element a ∈ G gilt: P χ(a) = b χ∈G |G|, falls χ = 1, 0 sonst. |G|, falls a = 1G , 0 sonst. g) Ist H Untergruppe von G, so besitzt jeder Charakter von H genau |G/H| Fortsetzungen auf G. Definition: Sei m ∈ N mit m ≥ 2. Eine Abbildung χ : Z → C heißt Zahlcharakter modulo m (oder auch modularer Charakter), falls die folgenden Bedingungen erfüllt sind: (i) χ(a) = χ(b) für alle a, b ∈ Z mit a ≡ b mod m, (ii) χ(a · b) = χ(a) · χ(b) für alle a, b ∈ Z, (iii) χ(1) = 1 und χ(p) = 0 für alle Primteiler p von m. Aufgabe 12.2: Sei m ∈ N mit m ≥ 2. Zeigen Sie: a) Ist χ : Z → C ein Zahlcharakter modulo m und ist a ∈ Z, so ist genau dann χ(a) 6= 0, wenn (a, m) = 1 ist. b) Die Zahlcharaktere modulo m stehen in Bijektion zu den Gruppencharakteren von (Z/mZ)× . c) Für jede Primzahl p ∈ Z definiert das Legendre-Symbol p· einen Zahlcharakter modulo p. Bitte wenden. Aufgabe 12.3: Sei m ∈ N mit m ≥ 2. Sei G := (Z/mZ)× , dann ist |G| = ϕ(m) =: d. Sei p ∈ Z eine Primzahl mit p - m. Ist f die Ordnung der Restklasse p von p in G, so setze r := fd ∈ N. Zeigen Sie, daß im Polynomring C[X] die folgende Gleichung gilt: Y (1 − χ(p)X) = (1 − X f )r . b χ∈G (Hinweis: Vergleichen Sie die Nullstellen der beiden Polynome. Betrachten Sie dafür die b Zahlen χ0 (p) mit χ0 ∈ H,wobei H = pZ < G ist.) Abgabe bis Freitag, den 13. Juli, 10 Uhr in Briefkasten 13.