ТЕКСТЫ ДЛЯ ЧТЕНИЯ И ПЕРЕВОДА ДЛЯ СТУДЕНТОВ-ИСТОРИКОВ ЗАОЧНОЙ ФОРМЫ ОБУЧЕНИЯ (Источник: «Немецкий язык». Дополнительная специальность: учеб.-метод. комплекс/ сост. и общ. ред. Л.Е. Кардеёнок – Новополоцк: ПГУ, 2006 – 144 с.) Прочитайте и переведите следующие тексты, норма перевода 7000 печатных знаков за семестр. Die Republik Belarus Text 1 Unser Heimatland heißt offiziell Republik Belarus (RB). Die Deutschen kennen unser Land meistens als Weißrussland. Belarus liegt in Osteuropa zwischen Polen im Westen und Russland im Osten. Im Norden grenzt unser Land an zwei baltische Staaten, und zwar an Litauen und Lettland. Im Süden verläuft die Grenze entlang der Ukraine. Das Territorium von Belarus umfasst 207 600 Quadratkilometer. Das sind etwa 58 Prozent des Territoriums von Deutschland. Die Republik zählt über 10 Millionen Einwohner. Davon sind ungefähr 80 Prozent Belarussen (Weißrussen). Die beiden Landessprachen Belarussisch und Russisch sind sehr nahe verwandt und gehören zusammen mit dem Ukrainischen zur Gruppe der ostslawischen Sprachen. Mehr als 65 Prozent der Bevölkerung von Belarus leben in Städten. Die Hauptstadt der Republik ist Minsk mit circa 1,7 Millionen Einwohnern, es ist die größte Stadt in Belarus. Administrativ gliedert sich unser Land in sechs Gebiete: Minsk, Gomel, Mogiljow, Witebsk, Grodno und Brest. Die Gebiete gliedern sich weiter in Bezirke (Rayons). Landschaftlich ist die Republik ein hügeliges Tiefland mit zahlreichen Flüssen, Seen und Sümpfen. Ein Drittel des Territoriums ist mit Mischwald bedeckt. Im Westen von Belarus befindet sich das Naturschutzgebiet Beloweshskaja Pustscha, wo die Natur des Waldes in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten wird. Da leben uralte Rinder, die Wisente. Der Wisent ist eines der Nationalsymbole von Belarus. Die größten Flüsse unseres Landes sind der Dnepr, die Westliche Dwina (Düna) und der Neman mit ihren zahlreichen Nebenflüssen. Diese Flüsse verbinden Belarus mit dem Schwarzen Meer im Süden und mit der Ostsee im Norden. Der größte und schönste See in Belarus ist der Narotsch-See, etwa 100 Kilometer nördlich von Minsk. Unser Land ist nicht reich an Bodenschätzen oder Energiequellen. Es gibt große Vorkommen von Kali- und Steinsalzen, aber nur sehr wenig Erdöl und Erdgas. In dieser Hinsicht ist Belarus sehr stark auf Lieferungen aus Russland angewiesen. Trotzdem ist unsere Republik ein entwickeltes Industrieland. Ihre Betriebe produzieren Traktoren, Landmaschinen, Autos, Computer, Radio- und Fernsehgeräte, Kühlanlagen, Uhren und chemische Erzeugnisse wie Düngermittel, Kunststoffe und synthetische Fasern. Hochentwickelt ist hier auch die Leichtindustrie, die vorwiegend Konsumgüter herstellt, zum Beispiel Möbel, Papier, Bekleidung und Nahrungsmittel. Die Landwirtschaft ist auf Milch- und Fleischprodukte, Kartoffeln, Flachs, Getreide (Roggen, Gerste, Weizen, Hafer), Mais, Zuckerrüben, Obst und Gemüse spezialisiert. Die Wissenschaft und Volksbildung spielen in Belarus eine sehr wichtige Rolle. Hier gibt es eine Akademie der Wissenschaften mit ihren Forschungsinstituten. Sie ist das bedeutendste Zentrum für die Entwicklung von vielen Richtungen in der Wirtschaft und Kultur des Landes. Es gibt auch etwa 40 staatliche Universitäten und Hochschulen, viele nichtstaatliche Studieneinrichtungen, zahlreiche Bibliotheken, Theater, Museen und andere Kulturstätten. Heute entwickelt sich Belarus in Richtung auf moderne Marktwirtschaft und neueste Technologien. Es gibt viele Probleme, verbunden mit der Umstrukturierung der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Lebens. Die Regierung der Republik versucht diese Probleme zu lösen und den Lebensstandard des Volkes zu steigern. Text 2 Wir leben in der Republik Belarus oder Weißrussand, wie die Deutschen sagen. Unsere Republik liegt im östlichen Mitteleuropa. Sie grenzt im Osten an Russland, im Süden an die Ukraine, im Norden an Litauen und Lettland. Ihr westlicher Nachbar ist Polen. Die an dieser Grenze liegende belorussische Sadt Brest ist das westliche Tor der Republik. Ihr Territorium beträgt ca. 208 000 Quadratkilometer. Die Bevölkerung der Republik zählt mehr als 10 Millionen Einwohner. Rund 80 Prozent davon sind Belorussen. Außerdem leben und arbeiten hier die Vertreter vieler Nationen und Völkerschaften; Russen, Polen, Ukrainer, Juden, Litauer, Armenier, Tataren, Zigeuner und andere. Die belorussische Sprache gehört wie die russische und die ukrainische zur Gruppe der ostslawischen Sprachen. Die Republik Belarus ist ein Tief – und Hügelland. Über ein Drittel ihres Territuoriums machen die Wälder aus. Mit Recht nennt man die Republik ein Land blauer Seen und grüner Wälder. Hier gibt es insgesamt 10 800 Seen und 3000 große und kleine Flüsse. Der größte See heißt Narotsch. Die bedeutendsten Flüsse sind der Dnepr, die Westliche Dwina, der Njoman, die Beresina, die Sosh, der Bug und der Pripjat. Das Klima der Republik wird als mild und feucht charakterisiert. Einen großen Einfluss übt der Atlantische Ozean aus. Die wichtigsten Bodenschätze bilden Kali – und Steinsalz, Erdöl, Torf, Granit, Kalk, Dolomite. In Belarus entspringen viele Mineralwässer. Schön und vielgestaltig ist die Pflanzen – und Tierwelt der Republik. 73 Tierarten gibt es hier, vor allem Hirsche, Rehe, Wölfe, Füchse, Wildschweine, Wisente, Hasen, Mader, Biber u.a. Die meisten Tiere leben in Beloweschskaja Puschtscha. Etwa 1500 Pflanzen zählt die Flora Belorusslands. Alle Vögel der belorussischen Wälder lassen sich gar nicht aufzählen. Um die Schönheiten der Natur zu bewahren, muss man um den Naturschutz sorgen. Viele Tiere und Pflanzen sind schon in „Rotes Buch“ eingetragen und können ganz und voll verschwinden, wenn die Menschen daran nicht denken werden. In der Vergangenheit war die Republik ein rückständiges Agrarland. Es herrschten handwerkliche Kleinbetriebe zur Aufbereitung der Rohstoffe vor. Heute bildet die Industrie die ökonomische Grundlage der Republik. Die Giganten des Maschinenbaus und der Radioelektronik, der Chemie und der Energiewirtschaft bestimmen das industrielle Bild des Landes. Die Republik Belarus hat über 30 Hochschulen, viele Theater, große Bibliotheken, schöne Museen und andere Kulturstätten. Das Territorium der Republik ist in Gebiete unterteilt. Die Gebiete gliedern sich in Bezirke. Die Republik zählt mehr als 86 Städte und 120 Siedlungen mit Stadtrecht. Zu den größten Städten der Republik gehören Minsk, Gomel, Mogilijow, Brest, Witebsk, Orscha u.a., die durch ihre Sehenswürdigkeiten und Industrie bekannt sind. Das Zentrum des kulturellen und wirtschaftlichen Lebens ist Minsk. Hier hat die Regierung ihren Sitz. Seit 1990 ist die Republik Belarus ein souveräner und unabhängiger Staat. Sie hat viele Partnerbeziehungen zu Staaten in der ganzen Welt. Es besteht der Austausch von Delegationen, Fachleuten, Studenten, Schülern, kultureller Austausch. Heute werden die Beziehungen zum Ausland immer weiter hergestellt. Unsere Universität Die Traditionen der Hochschulbildung in Belarus sind auf das XVI. Jahrundert zurückzuführen. Diese Traditionen, die im alten Polozk entstanden worden sind, werden von der Polozker Staatlichen Universität weiterentwickelt. Unsere Universität wurde im Jahre 1968 als die Nowopolozker Polytechnische Hochschule gegründet. 1993 wurde sie in eine Universität umgewandelt, und ihr wurde der Name die Polozker Staatliche Universität verliehen. Die Polozker Staatliche Universität ist eine der jüngsten Universitäten in der Republik Belarus. Sie ist eine der am meisten dynamisch entwickelnden Hochschulen der Republik. In den letzten Jahren sind neue Fakultäten eröffnet, wo Studenten zu hochqualifizierten Fachleuten in Ökonomik, Finanzen, Recht, Geschichte, modernen Fremdsprachen ausgebildet werden. Dank der Einführung von neuen Lehrplänen, der Entwicklung von wissenschaftlichen Forschungen und der Aspirantur, engen Beziehungen mit den Industriebetrieben und der weiteren Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit mit Hochschulen und Industriebetrieben in Russland, Deutschland, Großbritanien, Schweden, Frankreich, Spanien, Polen und anderen Ländern ist die Vorbereitung der Fachleute an den traditionellen Ingenieurfakultäten wesentlich verbessert. Unsere Universität bildet Fachleute in mehreren Fachrichtungen aus. Die Absolventen der PSU arbeiten auf verschiedenen Gebieten der Wirtschaft: in der Industrie, im Handel, in den Mittelschulen und an den Hochschulen, in Projektund Forschungsorganisationen. An unserer Universität gibt es 9 Fakultäten: die Fakultät für Bauwesen; die Fakultät für Vermessungskunde; die Fakultät für Verfahrenstechnik; die Maschinenbaufakultät; die Fakultät für Funktechnik; die historisch-philologische Fakultät; die Fakultät für Wirtschaft und Finanzen; die Jurafakultät; die Fakultät für Körperkultur und Sport. An der historisch-philologischen Fakultät werden Forscher und Lehrer in den Fachrichtungen „Geschichte, Englisch, Deutsch, Französisch“ ausgebildet. Die zukünfligen Historiker können sich entweder in der Geschichte von Belarus oder in der historischen Informatik spezialisieren. Die engen Beziehungen der PSU mit den ausländischen Partnern aus Deutschland, England, Frankreich und anderen europäischen Ländern bietet umfassende Möglichkeiten, zukünftige Philologen auf hohem Niveau auszubilden. An unserer Universität kann man einen Beruf im - oder Fernstudium erwerben. Es gibt auch Vorbereitungskurse für diejenigen, die sich auf die Aufnahmeprüfungen gründlich vorbereiten wollen. Zur Zeit studieren an der PSU ca. 4000 Studenten nicht nur aus unserer Republik, sondern auch aus dem Ausland. Das Studium umfasst das allgemeine Grundstudium und die Spezialausbildung, die mit dem Staatsexamen oder mit der Diplomarbeit endet. Unsere Universität verfügt zur Zeit über hochqualifizierte Lehrkräfte und moderne technische Ausrüstungen. An den Lehrstühlen sind etwa 800 Professoren, Dozenten, Hochschullehrer, Assistenten tätig. Sie halten Vorlesungen, leiten Seminare, erteilen praktischen Unterricht in verschiedenen Fächern, wie z.B. höhere Mathematik, Physik, technisches Zeichnen, darstellende Geometrie, Festigkeitslehre, Fremdsprachen, Geschichte, Wirtschaftslehre u.a. Die Universität ist heute in 3 Lehrgebäuden untergebracht. Die Studienbedingungen sind gut. Es gibt 4 Studentenwohnheime. Der Unterricht wird in hellen, geräumigen Hörsälen, Unterrichtsräumen, Kabinetten durchgeführt. Die historisch-philologische Fakultät hat modern ausgerüstete Sprachlabors. Unsere Universität verfügt über ein modernes Rechenzentrum, Fernsehzentrale, Computerlabors mit modernen Personalcomputern, die die Arbeit im Netz „Internet“ ermöglichen. Die Universitätsbibliothek, untergebracht in einem speziell für sie entworfenen Gebäude, ist das größte Informations- und Bibliographiezentrum in unserem Region. Sie hat Ausgaben in verschiedenen Sprachen auf allen Gebieten der Unterrichts- und Forschungstätigkeit der Universität. Heutzutage ist die Bibliothek auch ein großes Kulturzentrum des Regions, das Kunstorganisationen, Dichter, Maler, Musiker, Schriftsteller vereinigt. Die wichtigste Aufgabe der Universität ist die Ausbildung hochqualifizierter Spezialisten. Auch ihre zweite Hauptaufgabe- wissenschaftliche- erfüllt die PSU erfolgreich. Für die Absolventen, die sich für wissenschaftliche Forschung interessieren, gibt es Magistratur im Direkt- und Fernstudium und Aspirantur. Auch Studenten spielen eine große Rolle in der Forschung. Sie beschäftigen sich während des Studiums mit Spezialaufträgen, arbeiten an wissenschaftlichen Themen mit. Die besten stellen ihre Forschungsarbeiten in den Studentenwettbewerben der Republik vor und bekommen Diplome. Unsere Professoren und Hochschullehrer arbeiten an den Hochschulen und Universitäten in Großbritanien, Spanien, in der BRD, in den USA. Das Studium an der Universität nimmt viel Zeit und Anstrengung in Anspruch. Aber das Studentenleben ist inetessant und abwechlungsreich. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Gestaltung der Freizeit. Zu dem Programm des Studenteklubs gehören neben Disko- und Tanzveranstaltungen vielfältige Angebote: Konzerte, die Arbeit der Ensembles, Theateraufführungen. Viele Studenten treiben Sport. Unsere Universität bietet gute Möglichkeiten für Gesundung der Studenten. Es gibt ein Sanatorium und ein Sport- und Gesundungszentrum am See Tschernoje. Die PSU hat gute Perspektiven. Sie wird auch ferner ihre materielltechnische Basis entwickeln, neue Fachrichtungen einführen, wissenschaftliche Forschung fördern und Beziehungen mit ausländischen Hochschulen und Universitäten pflegen. Hochschulen und Studium Es gibt zur Zeit in Deutschland 332 Hochschulen. Diese werden von etwas 1,9 Millionen Studierenden besucht, zwei Drittel davon studieren an Universitäten und etwa ein Viertel an Fachhochschulen. Fast alle Hochschulen sind staatlich, und es gibt keine Studiengebühren. Die Hochschulen sind überfüllt, weil zu viele junge Leute zu lange studieren. Das Studium verlängert sich auch dadurch, dass die meisten Studierenden während des Semesters und in den Ferien jobben müssen, um Geld zu verdienen. Im Durchschnitt sind sie beim Examen fast 28 Jahre alt. Auch immer mehr ältere Menschen beginnen mit einem Studium. Die wichtigsten Grundsätze der deutschen Hochschulen lauten „Einheit von Forschung und Lehre“ und Autonomie. Die Hochschullehrer müssen forschen und lehren. Die Hochschulen waren und sind unabhängig vom Staat, obwohl sie das Geld von den Bundesländern bekommen. Aber sie können dieses Geld selbst verwalten und weitgehend alleine bestimmen, welche Professoren angestellt werden. Und die Professoren können die Themen ihrer Forschungsarbeit und ihrer Lehrveranstaltungen selbst festlegen. Durch die Entwicklung zu Massenuniversitäten mit 50 000 oder mehr Studierenden und Seminaren mit mehr als 100 Teilnehmern sind sowohl Lehre wie Forschung bedroht. Die Professoren müssen zu viele Prüfungen abhalten und zu viele Seminar,- Diplom- und Doktorarbeiten lesen. Die meisten Professoren können nur noch in „Forschungssemestern“ wirklich forschen. Dazu gibt es seit Jahren die Kritik aus den Unternehmen, dass das Studium nicht den praktischen Bedürfnissen der Berufswelt entspräche. Kritisiert werden auch die fünf Monate Semesterferien. Seit Jahren versucht man deshalb mit einer Studienreform die Probleme zu überwinden. Die Studienzeiten sollen verkürzt werden, und es soll mehr Wettbewerb zwischen den Universitäten geben. Sehenswürdigkeiten Berlins Eine Gruppe ausländischer Studenten steht am Brandenburger Tor. Der Exkursionsleiter, ein Student der Humbold – Universität, erzählt über die Entstehungsgeschichte des weltbekannten Wahrzeichens von Berlin. Dann gehen sie die Straße Unter den Linden entlang, eine der schönsten und ältesten Berliner Alleen. Im 18. Jahrhundert hat sie der preußische König Friedrich der Große angelegt. Aus dieser Zeit stammt auch das schöne Schloss Charlottenbrug. In der Straße Unter den Linden liegen einige Botschaftsgebäude verschiedener Länder. Die Gruppe macht vor dem imposanten Gebäude der Humboldt- Universität halt. Die Universität hat man 1810 in den Vorbereitungsjahren der nationalen Erhebung gegen die napoleonischen Besatzer gegründet. Viele namhafte Wissenschaftler haben der jungen Universität Weltruf verschafft. Ihr erster Rektor war der berühmte Philosoph Fichte. Hier unterrichteten zu verschiedenen Zeiten Hegel, die Gebrüder Grimm, Heimholz, Koch, Born, Einstein, insgesamt (27 Nobelpreisträger). Neben den Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert (Deutsche Staatsoper, Museum für Deutsche Geschichte u.a.m.) sieht man in dieser schönen und sehr belebten Straße moderne Gebäude aus Glas und Metall. Den Abschluss der Straße bildet der Marx – Engels – Platz. Die Touristen gehen über den Platz zur Museumsinsel, wo die Nationalgalerie, das Boden – Museum und das Pergamonmuseum liegen. Ihre Sammlungen von Gemälden, Skulpturen, Handzeichnungen, Münzen usw. sind weltberühmt. Der kurze Spaziergang endet auf dem Alexanderplatz. So nannte man diesen Platz 1805 anlässlich des Besuches des Russischen Zaren Alexander in Berlin. Auf dem „Alex“, so heißt dieser Platz kurz, erheben sich das zwölftstöckige Gebäude des Hauses des Lehrers, die Kongresshalle, das Kaufhaus Centrum, das riesige Gebäude des Hotels „Stadt Berlin“ und einige Verwaltungsgebäude. In Berlin verändert sich jetzt viel. Es gibt fast überall große Baustellen. Neben der Weltzeituhr gibt der Reiseführer noch einen kurzen historischen Überblick über die Stadt Berlin und verabschiedet sich. Entwicklungsepochen Berlins Berlin entstand im 13. Jahrhundert aus den zwei Marktstädtchen Köln und Berlin an den Ufern der Spree. Die günstige Lage an einem Knotenpunkt uralter Handelsstraßen führte zu einer schnellen Entwicklung der Stadt. Fünf Epochen zeichnen sich heute im Stadtbild von Berlin ab. Die erste ist die Zeit der Kurfürsten von Brandenburg. 1470 wählten sie das Kölner Schloss zu ihrer Residenz. In seiner zweiten Epoche wurde Berlin zur Hauptstadt (1709) des preußischen Königreiches. An diese Epoche erinnert heute Schloss Charlottenburg. Friedrich I., der erste König von Preußen, ließ es für seine Gehmahlin Sophie – Charlotte bauen. Die Stadt vergrößerte sich zu dieser Zeit bedeutend. Hier entstanden die ersten Manufakturen (Woll-und Seidenmanufakturen, Porzellanmanufakturen). Friedrich der Große legte die Prachtstraße Unter den Linden an. Am Ende der Allee errichtete man 1789 das Brandenburger Tor. Die dritte Epoche der Stadt begann 1871. Berlin wurde zur Hauptstadt des Deutschen Reiches. Im Zuge der stürmischen Industrialisierung entwickelte sich Berlin sehr rasch zur Millionenstadt und wurde zum Zentrum der deutschen Arbeiterbewegung. Die vierte Epoche von Berlin ist die Zeit zwischen dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges. 1920 schlossen sich alle Vorstädte und Dörfer um Berlin unter einer einheitlichen Verwaltung zusammen. Damit entstand Groß – Berlin mit 4 Millionen Einwohnern. Die fünfte Epoche der Stadt Berlin ist mit dem Zweiten Weltkrieg verbunden. Nach zahllosen anglo- amerikanischen Bombenangriffen und harten Kämpfen zwischen den deutschen und sowjetischen Truppen am Ende des Krieges verwandelten sich ganze Stadtteile in Ruinenfelder. Die Einwohnerzahl ging auf 2,8 Millionen zurück. Nach dem Krieg wurde die Stadt zweigeteilt, in Berlin – West und Berlin – Ost. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 ist Berlin eins geworden. Im Juni 1991 entschied sich das Deutsche Parlament für Berlin als Hauptstadt des vereinigten Deutschlands. Im Ruhrgebiet Das Bundesland Nordrhein- Westfalen ist ein Land der Superlative. Es hat die größte Industriekonzentration Europas; es ist mit siebzehn Millionen Einwohnern der Teil Deutschlands mit der höchsten Bevölkerungsdichte; hier liegen dicht nebeneinander zwei Dutzend große Städte. Nordrhein – Westfalen besitzt in Duisburg den größten Binnenhafen Europas. Er liegt an der Mündung der Ruhr in den Rhein. Das Ruhrgebiet war Deutschland „schwarzes Revier“. Hier hat Steinkohle eine Konzentration von Bergbau und Schwerindustrie hervorgebracht. Dieser gewaltige Industriekomplex ist das Ergebnis der Entwicklung der letzten 100 bis 150 Jahre. Um 1800 war das Ruhrgebiet noch ein stilles, grünes Land. In der Mitte des heutigen Industriegebietes liegt die Stadt Essen, heute eine der größten Städte Deutschlands. Das „schwarze Revier“ ist vergleichsweise jung, aber es steht auf sehr alten Kulturboden. Viele der Ruhrstädte sind in ihrem Kern uralt. Zum Beispiel entdeckt man in Essen ein Münster aus dem Jahre 852 und eine Marktkirche von 1956, aber auch das berühmte Folkwang – Museum und eines der modernsten Opernhäuser Deutschlands. In Bochum gibt es eine romanische Propsteinkirche und die Marienkirche von 1008. In Duisburg stehen die gotische Salvatorkiche und die Liebfrauenkirche aus dem 13. Jahrhundert. Im Geschichtlichen Museum in Dortmund gibt es einen Schatz von über 400 Goldmünzen aus dem 4. und 5. Jahrhundert. Dies alles lohnt also eine Reise in diese erstaunliche Gegend. Im Ruhrgebiet weiß ein Autofahrer oft nicht, in welcher Stadt er sich gerade befindet. Von Hamm über Dortmund, Bochum und Essen bis Duisburg und Homberg, von Recklinghausen über Wuppertal bis Solingen und Remscheid kann man zwischen den Städten kaum eine Grenze erkennen. Dieses Ballungsgebiet findet nach seiner Ausdehnung, Einwohnerzahl und Industrie in der ganzen Welt nicht seinesgleichen. Es beschäftigt über 3 Millionen Arbeiter und stellt ein Drittel des deutschen Handels dar. Zu den Kruppwerken in Essen und Bochum gehören nicht nur Hütten – und Stahlwerke, sondern auch Maschinenbau, Lokomotivbau und Elektrowerke. Typisch für Dortmund ist neben seinem Stahl auch sein berühmtes Bier. Über 450 Chemieunternehmen stellen im industiellen Herzen Deutschlands Tausende vom Chemieprodukten her. *** Seit Mitte der 60er Jahre hat im Ruhrgebiet ein großer Strukturwandel stattgefunden. Die Kohleförderung wanderte nach Norden ab. Bis 1965 gab es im Ruhrgebiet keine einzige Universität. Heute gibt es die Universitäten in Duisburg, Essen, Bochum, Dortmund, außerdem die neuen Universitäten in Düsseldorf und Wuppertal. In Hagen ist eine große Fernuniversität entstanden. Sie hat über 50 000 Studenten. In Duisburg hat man nach der letzten Stahllrise Ende der 80er Jahre= einen Freihandelshafen eingerichtet. Jetzt kann man im zollfreien Hafen die Waren von den Binnenschiffen der Kanäle und des Rheins auf die KÜMos (Küstenmotorschiffe) umladen. Essen ist ein großes Verwaltungszentrum: Hier hat die große Kaufhauskette „Karstadt“ ihren Stammsitz, hier findet man die ganze Energieverwaltung – die Ruhrkohleverwaltung, die Ruhrgasverwaltung. RWE (das Rheinisch – Westfälische – Elektrizitätswerk – die größte Elektrizitätsgesellschaft Deutschlands) und einige große Industieunternehmen wie Krupp, Thyssen, Hoch – Tief – Bau, aber auch Coca- Cola u.a. haben hier ihren Verwaltungssitz. Das „schwarze Revier“ ist dank der Umweltschutzmaßnahmen gar nicht mehr so schwarz, wie man es sich vorstellt. Überall gibt es Landschaften mit Bergen und Tälern, Seen und Flüssen, Wäldern und Wiesen, Feldern und Dörfern. Frankfurt/ Main Für die meisten Fremden sowie für die meisten Deutschen, die heute nach Frankfurt kommen, bedeutet dieser Name: ein wichtiger Verkehrsbnotenpunkt für Bahn – und Autofahrer, ein bedeutender Flughafen, eine Vielzahl großer Bank – und Versicherungsgebäude, die Frankfurter Börse, eine Reihe großer Handelsmessen das ganze Jahr hindurch. Nach Frankfurt kann man von überallher kommen und nach überallhin abfahren. Frankfurt ist ein bedeutendes Verkehrzentrum und folglich einer der bedeutendsten Handelsplätze Deutschlands. Die Frakfurter Messe besteht seit achthundert Jahren und ist die älteste Messe Deutschlands. Der Frankfurter Hauptbahnhof ist der größte Bahnhof Deutschlands,. Auf seinen fünfundzwanzig Gleisen fertigt man täglich zwölfhundert Reisezüge ab. Der Frankfurter Flughafen ist nach Paris der zweitgrößte Europas. Frankfurt war jahrhundertelang eine Stadt des Geldes und der Bücher und ist es bis heute geblieben. Hier hat die Deutsche Bundesbank ihren Sitz. Auch über siebzig Buchverlage, die Deutsche Bibliothek und der Börsenverein des Deutschen Buchandels haben ihren Sitz in Frankfurt. Hier findet alljährlich die große internationale Buchmesse statt. Seit dem 19. Jahrhundert entwickelte sich im Rhein – Main – Gebiet auch eine mächtige chemische, pharmazeutische und Lederwaren – Industrie. Der Deutschunterricht Der Fremdsprachenunterricht spielt heute eine große Rolle. Das Erlernen einer Fremdsprache ist inszwischen zu einer objektiven Notwendigkeit geworden. Eine Fremdsprache ist ein wichtiges Instrument der Kommunikation und dient zur Gewinnung notwendiger Informationen. Die Fremdsprache spielt auch eine große Rolle in der Erziehung der Jugendlichen. Sprache und Denken sind stets eng miteinander verbunden. Sprachliche Schulung ist auch Denkschulung. Eine Fremdsprache erweitert den Gesichtskreis und hilft eigene Muttersprache besser zu verstehen. Seit dem 2. Studienjahr lerne ich Deutsch. Deutschlernen macht mir Spaß. Jede Deutschstunde ist für mich eine Entdeckung in der Sprache selbst, in der Kultur, Tradition, Lebensweise und der Geschichte der Deutschen. Wir lernen die neuen Wörter, Redewendungen, die Grammatik und die Rechtschreibung, um die deutsche Sprache in Wort und Schrift zu beherrschen. Während des Unterrichts sehen wir uns auch verschiedene Filme an. Mit großem Interesse hören wir auch von der Kassette Texte, Gespräche, Lieder oder Gedichte in der deutschen Sprache. Im Unterricht machen wir grammatische, phonetische, lexikalische Übungen, schreiben Aufsätze, führen Beispiele an, bilden nach dem Muster Sätze, beantworten Fragen, schlagen in Wörterbüchern nach, tragen dann die unbekannten Wörter oder Redewendungen in unsere Vokabelhefte ein. Wir haben auch Stunden mit Hörverstehen und Leseverstehen. Viel Spaß machen uns auch die Übersetzungen aus dem Deutschen ins Russische und aus dem Russischen ins Deutsche. Selbstverständlich machen wir immer noch Fehler, besonders beim Sprechen oder in den Kontrollarbeiten. Der Lehrer korrigiert unsere Fehler, die wir dann zu Hause analysieren. In der Ferienzeit beschäftigen wir uns besonders gern mit der Hauslektüre, lesen Zeitschriften und schreiben schöne gebräuchliche Redewendungen heraus. Die deutsche Grammatik fordert von uns die größte Aufmerksamkeit, denn sie fällt uns schwer. Aber da sie sich nicht sonderlich stark vom Russischen unterscheidet, haben wir es leichter, als Schüler aus anderen Kulturen. Dem Unterricht soll man immer gut folgen, um noch mehr zu lernen. Oft haben wir beim Sprechen Hemmungen, aber da kommt uns der Lehrer zu Hilfe. Es wäre schön, eine Fremdsprache zu beherrschen. Vielleicht werde ja auch ich einmal Deutschlehrer, aber bis dahin muss ich noch sehr viel lernen und pauken. Es wäre auch inetessant, mal nach Deutschland zu fahren, den Klang der deutschen Sprache zu hören und sich mit einem Deutschen zu unterhalten. Wie war’s im Urlaub? Der gesetzliche Anspruch auf mindestens drei Wochen (in der Regel sind es jedoch meist sechs Wochen) Jahresurlaub und der relativ hohe Lebensstandard ermöglichen es den Deutschen, jährlich mindestens eine Urlaubsreise anzutreten. Mit Ausgaben von 43 Milliarden Euro für Auslandsreisen sind die Deutschen „Urlaubsweltmeister“ sogar noch vor den Amerikanern. Besonders beliebte außereuropaische Reiseziele sind Länder wie USA, Kanada, die Karibischen Inseln und der Ferne Osten. Urlaub in ferner gelegenen Ländern buchen die Bundesbürger gern als Pauschalreisen in einem Reisebüro. Flug, Hotelunterkunft und Ausflüge werden nach der Auswahl aus einem Katalog bereits in Deutschland bezahlt. Die Reise wird in einer Gruppe durchgeführt. Ein Reisebegleiter ist als ständiger Ansprechpartner dabei. Bei jüngeren Leuten sind die sogenannten „Club- Reisen“ inzwischen sehr beliebt. Viele Reiseunternehmen haben eine Anzahl von Club - Dörfern in den attraktiveren Reiseländern der Erde errichtet. Dort können die Urlauber verschiedene Sportarten betreiben, sonnenbaden oder die von einem sogenannten Animateur angebotenen Freizeitaktivitäten wahrnehmen. Damit sich die Erholungssuchenden nicht langweilen, gibt es ein zusätliches abendliches Unterhaltungsprogramm, sowie Ausflüge in die Gegend. Wer jedoch diese Form des organisierten Reisens ablehnt und etwas besonderes erleben möchte, kann eine Abenteuerreise bei besonderen Agenturen buchen. Eine Wüstendurchquerung mit dem Geländefahrzeug oder die Besteigung eines Berges im Himalaya werden dort ebenso angeboten, wie Wanderausflüge durch Grönland und anderes mehr. Das Reisen innerhalb Europas ist sehr einfach geworden. An den meisten der europäischen Grenzen genügt inzwischen der Personalausweis. Der Reisepass wird in den meisten Fällen nur noch für den Urlaub in Übersee benötigt. Die Abfertigung an den Grenzen der Europäischen Gemeinschaft ist in der Regel unproblematisch. Trotzdem kommt es immer wieder zu langen Wartezeiten an den Grenzen, wenn die Ferien in den Bundesländern beginnen. Da viele Deutsche das gleiche Reiseziel haben, sind die Autobahnen oft überlastet, und bis zu 100 km lange Staus sind keine Seltenheit. Besonders beliebte Ziele sind die Länder Dänemark, Schweden, Österreich, Spanien und Italien. Aber die Deutschen reisen nicht nur ins Ausland. Viele Bürger verbringen die sogenannte „schönste Zeit des Jahres“ auch im eigenen Land. Ältere Bürger und Pensionäre verbringen die Wintermonate am liebsten im sonnigen Süden, z.B. in Mallorca oder Teneriffa, da das Wetter um diese Zeit dort beständiger und wärmer ist, als in der Bundesrepublik. Die Bundesrepublik als Urlaubsland Die Bundesrepublik Deutschland ist im internationalen Vergleich kein klassisches Reiseland. Nur 13% aller Übernachtungen entfallen auf Ausländer. Das sind immerhin 28 Millionen Übernachtungen im Jahr. Damit steht die Bundesrepublik an der sechsten Stelle in der Welt. Mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 sind die neuen Bundesländer ein bevorzugtes Ziel des Reiseverkehrs geworden, da seit dieser Zeit viele historische und kulturelle Stätten für Besucher aus dem In- und Ausland zugänglich geworden sind. Jedes Land der Bundesrepublik hat seinen besonderen Reiz und ist auf seine Art attraktiv für Besucher. Die nördlichen Bundesländer Niedersachsen, Schleswig- Holstein mit den vorgelagerten Friesisschen Inseln und Mecklenburg – Vorpommern verfügen über zahlreiche Strände an Nord – und Ostsee, die für den Badeurlaub wichtig sind. Aber auch zahlreiche historische Städte und Gebäude sind dort zu finden. Im Norden befinden sich auch die beiden Stadtstaaten Bremen und Hamburg, die Hansestädte Lübeck und Rostock, die mit ihren Altstadkernen, ihren Kirchen, Museen und Parkanlagen einen Besuch wert sind. Hamburg, Bremerhaven und Rostock sind Anlaufpunkte vieler Fährschiffe aus benachbarten europäischen Ländern und aus Übersee. Am Rand der norddeutschen Tiefebene liegt das Bundesland Berlin. Die Hauptstadt der Bundesrepublik ist für Touristen in kultureller Hinsicht interessant. Zahlreiche Theater, Mussen, Kunstausstellungen, sowie jährlich stattfindende Festivals können für einen erfolgreichen Bildungsurlaub garantieren. Die vielen Kiefernwälder oder die zahlreichen Seen von Brandenburg bieten in- und ausländischen Besuchern Gelegenheit zum Wandern, Baden und zur Ausübung verschiedener Wassersportarten. Die deutschen Mittelgebirge, die sich über die Bundesländer NordrheinWestfalen, Niedersachen, Hessen, Baden- Württemberg, Rheinland- Pfalz, Bayern, Thüringen, Sachsen- Anhalt und Sachsen erstrecken, bieten ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten für die Besucher. Das Rothaargebirge, die Rhön und der Schwarzwald sind nur einige Beispiele für Gebirgszüge, die sich für Wanderfreudige besonders eignen. Stauseen und natürliche Gewässer sind ebenfalls zu Baden und für den Wassersport geeignet. Historische Städte und Gemeinden, die über zahlreiche Fachwerkbauten verfügen, befinden sich in jedem dieser Bundesländer. In Hessen befindet sich auch Deutschlands größter Flughafen, der RheinMain- Flughafen. Alle 3 Minuten starten oder landen dort Flugzeuge aus aller Welt. Die Alpen im Süden des Landes Bayern sind nicht nur im Winter für Skifahrer und im Sommer für Alpinisten attraktiv. Bayern Barockschlösser, Kirchen und historische Bauten sind weltberühmt, und jährlich sind sie Anlaufpunkt für Tausende von ausländischen Besuchern. Viele Arbeitsplätze hängen vom Fremdenverkehr ab. Die zur Verfügung stehenden Unterkünfte werden jeder Brieftasche gerecht. Kinderreiche Familien können Ferienwohnungen anmieten, in denen man sich selbst versorgen kann. Aber auch preiswerte Pensionen oder Privatunterkünfte stehen in ausreichender Anzahl zur Verfügung, ähnlich wie Hotels aller Preisklassen. Für Jugendliche gibt es auch die Möglichkeit, in einer der zahlreichen Jugendherbergen zu übernachten und preiswert zu essen . Ferien und Camping Schüler erhalten in der Bundesrepublik in regelmäßigen Abständen Schulferien. Das Schuljahr beginnt nach den großen Sommerferien (sechs Wochen, die im Juni oder Juli beginnen). Um eine Überlastung der Straßen und Bundesautobahnen zu vermeiden, wechseln die Bundesländer sich bei einem frühen oder späten Ferienbeginn ab. Trotzdem kommt es immer wieder zu langen Staus auf den Autobahnen und zur Überlastung der Flughäfen, wenn mehrere Bundesländer gleichzeitig Sommerferien erhalten. Zusätzlich zu den langen Ferien im Sommer bekommt die Schüler Herbstferien (1 - 2 Wochen), Weihnachtsferien (2 - 3 Wochen) und Osterferien (23 Wochen). Hinzu kommen einzelne Feiertage. Schüler und Studenten verbringen längere Ferien oft damit, sogenannte Ferienjobs zu übernehmen, um sich etwas Geld für Reisen, Anschaffungen, aber auch für das Studium zu verdienen. Fahren Jungendliche nicht mehr mit ihren Eltern in Urlaub, so versuchen sie möglichst billig zu verreisen. Die Deutsche Bundesbahn (DB) bietet spezielle Sonderangebote an, z.B. das sogenannte Tramper – Ticket, mit dem Jugendliche zu verbilligten Preisen in Deutschland und ganz Europa reisen können. Aber auch das Trampen, das Fahren per Autostop, ist bei Jugendlichen beliebt. Besonders in den Sommermonaten stehen viele Jungendliche an den Autobahnauffahrten. Diese Art des Reisens ist aufgrund der Verkehrsdichte in der Bundesrepublik nicht ganz ungefährlich. Schüler und Studenten sind stets auf der Suche nach preiswerten Quartieren und Unterkünften, wie z.B. den Jugendherbergen. Deutschland war das Ursprungsland der Jugendherbergsbewegung. Nehezu 600 dieser Häuser stehen jugendlichen Touristen, aber auch Familien offen. Dort können die Jungendlichen zu verbilligten Preisen in Schlafräumen, in welche 5-6 Personen untergebracht werden, übernachten. Mahlzeiten in einer solchen Herberge sind ebenfalls weitaus preisgünstiger als in einem Restaurant oder einer Caféteria. In den Jugendherbergen trifft man Jugendliche aus allen Teilen Deutschlands oder aus dem Ausland. Viele deutsche Jungendliche machen Gebrauch von der Möglichkeit, Mitglied im Deutschen Jugendherbergsverband zu werden. Meist erwerben sie auch die internationale Mitgliedschaft, die ihnen die Benutzung ausländischer Herbergen ermöglicht. Die Anmeldung ist problemlos. Meist genügt die Ausfüllung eines Formulars in einer Jugendherberge. Preiswerte Ferien lassen sich auch mit dem Zelt verbringen. Es gibt eine Vielzahl von Campingplätzen, die Wohnwagen- und Zelturlaubern einen kostengünstigen Ferienaufenthalt ermöglichen. Abfahrt Juri und Olga sind Studenten der Belorussischen Nationalen Technischen Universität in Minsk. Außer den technischen Fächern lernen sie Deutsch. Sie haben ein Stipendium für einen Sprachkurs in Deutschland bekommen .Heute geht es los. Juri hat schon Reisefieber. Er packt seine Sachen. Hoffentlich hat er nichts vergessen! Er trifft sich mit Olga am Bahnhof unter der Uhr. Der Zug Nr.13 Moskau-Berlin fährt vom dritten Bahnsteig, auf Gleis 6 ab. Bis zur Abfahrt bleiben nur noch 15 Minuten. Juri wartet schon 10 Minuten lang auf Olga. Sie kann doch den Zug verpassen! Da ist sie aber in Begleitung von Vater und Mutter. Sie haben zwei große Koffer mit. Hat sie ihre ganze Garderobe mitgenommen? Endlich sitzen sie in ihrem Abteil. Sie haben Plätze in einem Schlafwagen. Sie geben dem Schaffner die Fahrkarten. Bis Brest können sie ruhig schlafen. In Best beginnt die Pass- und Zollkontrolle. Eine Zollbeamte fragt freundlich: „Müssen Sie wirklich nichts verzollen? Keine Devision, Edelsteine der Kunstwerke? Nein? Dann ist alles in Ordnung. Gute Reise! „Warum bleibt der Zug in Brest zwei Stunden lang stehen? Dauert die Zollkontrolle so lange?“ fragt Olga mit Erstaunen. „Nein. Bestimmt nicht. Weißt du das wirklich nicht? Hier wechselt man die Wagenräder, denn im Westen haben die Gleise eine kleinere Spurweite“. „Ach, so was Unpraktisches!“ Unterwegs Die Reise geht weiter. An der deutsch – polnischen Grenze gibt es noch eine Pass – und Zollkontrolle. Nach kurzer Zeit kommt der Zug in Berlin am Hauptbahnhof ab. „Bekommen wir einen günstigen Anschluss? Wo kann man sich danach erkundigen?“ Mit diesen Fragen steigen sie aus und sehen sich um. Vor dem Fahrplan drägen sich viele Reisende mit Koffern und Rucksäcken. Da hört Juri plötzlich eine bekannte Stime: „Hallo, Juri! Bist du es wirklich?“ „Hallo, Igor. Wie kommst du denn hierher?“ „Ganz einfach. Mein Studienfreund Alexander und ich studieren Mathematik an der Universität in Minsk. Wir sind auf der Reise zu einem Deutschkurs nach Bochum“. „Guten Tag. Ihr fahrt auch nach Deutschland? Prima. Das ist Olga. Wir fahren zu einem Sprachkurs, aber nach Essen“. „Prima. Aber der Zug fährt erst um 22 Uhr . Was machen wir bis dahin?“ „Warten. Da ist nichts zu machen. Wir müssen in den Wartesaal nach unten gehen. Sehr ihr? Hier gibt es genug Platz. Macht es euch bequem!“ „Müssen wir uns drei Stunden hier langweilen? So geht das nicht“. „Ich habe eine tolle Idee. Wir können nacheinander zu zweit durch die Stadt bummeln. Zuerst gehen Alexander und Olga spazieren, und wir passen auf das Gepäck auf, dann umgekehrt“. „Richtig. So verläuft die Zeit schneller“. „Wunderbar. So können wir auch unsere Deutschkenntnisse ausprobieren. Unterwegs bitten wir um Auskunft. So können wir den richtigen Weg finden. Also tschüs, bis nachher“. „Bis dann. Viel Spaß“. Ankunft Endlich sitzen alle im Nachtzug Berlin – Aachen. Ihre Plätze befinden sich in einem Wagen zweiter Klasse in einem Abteil für Nichtraucher. Zuerst reden sie miteinander, tauschen Ihre Eindrücke aus, dann werden sie langsam müde und schlafen schließlich ein. In Hannover werden sie wach. Der Kontrolleur weckt sie freundlich: „ Gut geschlafen? Die Fahrkarten bitte!“ Igor erinnert sich: „ Ich habe gelesen, in Hannover ist zur Zeit die große CeBIT – Messe“. „Wirklich?“ interessiert sich Juri: „Die besuche ich ganz bestimmt mal“. In Bochum verabschieden sich die Freunde herzlich voneinader, wünschen sich Erfolg beim Lernen der deutschen Sprache und der Landeskunde. Kurz nach sechs Uhr kommt der Zug in Essen an. Es gibt nur wenige Leute auf dem Bahnsteig zu dieser frühen Stunde. Sie sehen sich mehrmals um. Ein junger Mann kommt auf sie zu. „Entschuldigung. Seid ihr aus Minsk? Ich heiße Christian. Ich bin Student an der Universität Essen und komme euch abholen“. „Sehr nett von dir. Wir heißen Juri und Olga“. „Angenehm. Passt auf. Leider ist im Studentenwohnheim vorläufig nur ein Zimmer frei, deshalb bringe ich gleich Olga hin. Du, Juri, musst aber ein paar Tage in der Jugendherberge hier in der Nähe verbringen. Ich bringe dich nachher auch hin. Willst du mitkommen oder bleist du hier und gehst in der Stadt spazieren? Ich komme spätestens in zwei Stunden zurück“. „Gut. Ich bleibe hier und laufe ein bisschen in der Stadt herum. Aber was machen wir mit meinem Gepäck? Ich habe doch kein Geld. Ich kann es nicht in der Gepäckaufbewahrung aufgeben“. „Kein Problem. Ich kann dir 20 Euro leihen. In zwei Tagen hast du dein Stipendium und gibst sie mir zurück“. Reisen mit dem Flugzeug Die Bundesrepublik Deutschland hat ein dichtes internationales Luftverkehrsnetz. Sie ist dadurch mit der ganzen Welt verbunden. Die größten Flughäfen sind in Frankfurt am Main, Düsseldorf, München, Hamburg, Köln, Bonn, Hannover und Stuttgart. Es gibt zwei Flughäfen in Berlin, Leipzig und anderen Städten. In Berlin gibt es zwei Flughäfen. Berlin gewinnt immer mehr an Bedeutng. Die deutsche Fluggesellschaft heißt „Lufthansa“. Sie bietet den Reisenden mit den modernsten Maschinen ihre Dienste mit allem Komfort an. Man kann in vielen Reisebüros in Deutschland direkt Flugkarten für die ganze Welt buchen. Sie sind alle durch ein großes Computernetz miteinander verbunden. Reisen mit der Bahn Deutschland verfügt über ein dichtes Eisenbahnnetz. Komfortable Züge machen das Reisen mit der Deutschen Bundesbahn(DB) angenehm. Man kann eine Rundreise in Deutschland beliebig oft unterbrechen. Fahrkarten für Hin – und Rückfahrten gelten für Ausländer vier Monate. Dabei ergibt sich der günstigste Preis, wenn man den Fahrschein bereits im Ausland für die ganze Strecke löst. Für die schnellen ICE – Züge hat man neue Strecken gebaut. Sie fahren von Hamburg über Hannover – Kassel – Frankfurt/M – Mannheim – Stuttgart bis München. Alle Züge führen die Wagen erster und zweiter Klasse. Für die schnellen und konfortablen ICE/IC/EC – Züge muss man aber einen Zuschlag zahlen. Diese Züge sind meistens vollklimatisiert und haben einen Speisewagen. Für Ferngespräche ins In – und Ausland steht ein Münz – Zugtelefon zur Verfügung. ICE – Intercity Experimental EC – Euro – City Am Fahrkartenautomaten Juri und Christian wollen sich am Fahrkartenautomaten Fahrkarten für die SBahn kaufen. „Kannst du mir bitte zeigen, wie der Automat funktioniert?“ bittet Juri. „Gerne. Hier bei uns in Essen funktioniert es so: Du siehst eine Liste der möglichen Fahrtziele. Du suchst den Bahnhof, wo du hin musst. Dahinter steht eine Zahl, die bedeutet die Fahrzone. Hier sind Tasten, diese links ist für Erwachsene, rechts für Kinder, oben für Einzelfahrscheine, unten für Vierer (d.h. für vier Fahrten). Wir nehmen am besten eine Viererkarte, das ist billiger. Am Montag beginnt der Kurs und du bekommst eine Monatskarte. Wir müssen nach Essen – Werden. Nun drück also die Taste! Jetzt erscheint in dem Fenster der Betrag; den muss man zahlen. Der Automat nimmt Kleingeld und auch Scheine, er gibt das Wechselgeld zurück. Der Fahrschein hat je zwei freie Felder auf jeder Seite. Man muss ihn vor der Fahrt entwerten. Da drüben ist ein Entwerter. Der Entwerter ist ein kleiner orangener Kasten. Der steht auf halber Höhe auf dem Treppenabsatz. Man steckt die Karte in den Schlitz des Entwerters, es gibt ein kleines Geräusch, und schon klappt es. Auf dem Entwertungsfeld stehen der Abfahrtsort, das Datum und die Uhrzeit. Die S- Bahnen fahren alle 20 Minuten, abends nach 19 Uhr und am Wochenende jede halbe Stunde. Die Fahrkarten gelten für S – Bahnen, Straßenbahnen und Busse. Man kann also mit einer Karte mehrmals umsteigen“. Juri und Christian steigen ein. Die Fahrt dauert etwa 10 Minuten. Sie haben Fensterplätze. Juri sieht sich die malerische Gegend an. Seinen Augen bietet sich ein herrliches Panorama: große waldbewachsene Hügel und Täler. Da liegen gut gepflegte Häuser mit Gästen und ein großer Stausee. Bald müssen sie umsteigen. Diesmal nehmen sie den Bus. Sie brauchen keine neue Fahrkarte. Sie fahren über die Ruhrbrücke durch Werden den Berg hinauf und müssen dann noch ein Stück bis zur Herberge laufen. Christian hilft seinem neuen Freund bei der Unterbringung, macht ihn mit einigen Studenten des Sprachkurses aus Polen und Ägypten bekannt und wünscht ihm viel Spaß für das Wochenende. Der Freizeitmensch wird zum Warte – Profi Studie sagt Massenverkehr und Konsumrausch voraus Von unserem Korrespondenten Thomas Vinsor/ Hamburg Zunehmender Autoverkehr, wachsende Landschaftszerstörung durch Freizeitanlagen, Kampf gegen die Langweile: Eine Studie zur Freizeit im Jahre 2001, die am Montag in Hamburg vorgelegt wurde, verspricht nichts Gutes für die Zukunft. „Genießen wir unsere Freizeit heute, denn besser kann sie kaum werden“, heißt die Erkenntnis der Experten vom BAT- Freizeitforschungsinstitut. Sie beruht auf der Befragung von rund 2000 Bundesbürgern im Alter von über 14 Jahren. Danach halten die meisten Menschen die Zukunftsrisiken der Freizeitgestaltung für weit höher als die Chancen. „Mobil und immer aktiv sein“- so wird wahrscheinlich das Motto des Freizeitmenschen der Zukunft heißen. Die Hamburger Forscher meinen: „Das bedeutet auch Massenverkehr. Nach dem Jahr 2000 wird etwa ein Drittel der Bevölkerung dauernd irgendwo auf Kurzurlaub oder Wochenendfahrten unterwegs sein“. Das führt zu überfüllten Straßen, zu noch größeren Staus als jetzt schon. Zumindest in den Industrieländern könnte das nächste Jahrhundert zu einem „Zeitalter der Massenfreizeit“ werden mit überfüllten Straßen, Städten, Hotels, Zügen, Kinos und Theatern. Professor Horst Opascjwski Leiter des BAT- Instituts: „Der Freizeitmensch von 2001 wird sich zum Warte- Profi entwickeln müssen“. Beinahe rauschhafte Formen nimmt voraussichtlich der Konsum an. Die Kauflust wird zu einem Mittel, die Langweile zu verhindern, meinen die Freizeitforscher: „Shopping wird zu einer Fluchtburg gegen Einsamkeit“. Schon jetzt geben 54 Prozent der berufstätigen Frauen und 46 Prozent der Männer unter 34 Jahren zu: „Ich gehe in der Freizeit zu viel aus“. Ein anderes Mittel, Isolation und Langweile zu überwinden, heißt „Thrilling“: Nervenkitzel, Angstlust- eine Mischung aus aufregendem Erlebnis und Risikobereitschaft soll dem Freizeitmenschen der Zukunft ein neues Selbstwertgefühl verschaffen. „Die ständige Bedrohung durch Langweile verstärkt das Raffiniment, das Ausüben extremer Sportarten, die Sucht nach Spaß, nach Strapazen, nach Ablenkung um jeden Preis“, sagen die Freizeitforscher. Jeder dritte Bundesbürger fühlt sich heute schon „gestresst“, wenn er „in völliger Stille“, ohne Fernsehen und Radio, mit sich allein sein muss. Quintessenz der Experten: die zunehmende Unfähigkeit vieler Menschen, mit sich und der Freizeit umgehen zu können, wird eines der Hauptprobleme der Zukunft werden. Urlaub Mit jedem Jahr wird der Touristenverkehr in unserem Land immer lebhafter. Man möchte neue Menschen kennen lernen und schöne Landschaften sehen. Oft werden unterwegs auch neue Freundschaften geschlossen, die später durch Briefwechsel gefestigt werden. Auch meine Eltern wollten einmal eine größere Urlaubsreise unternehmen. Das „Wohin“ wurde in der Familie wenigstens eine Woche lang lebhaft diskutiert. Endlich wurde beschlossen, in die Karpaten zu fahren. Nachdem die Eltern das Reiseziel bestimmt hatten, begann in der Familie ein richtiges Reisefieber. Tagelang wurde von nichts anderem gesprochen als einzig von Koffern, Reisetaschen, Fahrkarten und ähnlichem. Endlich kam der Tag der Abfahrt. Die Eltern wurden von meiner Schwester und mir zum Bahnhof gebracht. Nach einer Woche kam der erste Brief aus Rachow. Einige Ansichtskarten waren beigelegt. Die schönen Gebirgslandschaften, die freundlichen Häuschen am schnellen Bergfluss und die Denkmäler aus der alten Stadt Lwow haben uns sehr gut gefallen. Einen Monat später holten wir die Eltern vom Bahnhof ab. Sie waren sonnengebräunt, gut erholt und voller Eindrücke von der schönen Gegend und den gastfreundlichen Menschen. Das Wochenende Am Sonnabend nach der Uni beginnt das Wochenende. Auch der ganze Sonntag gehört dazu. Diese Zeit verbringt jeder nach eigenem Geschmack und Hobby. Der eine packt schon am Freitag abend seinen Rucksack, um am Sonntag mit seinen Freunden einen Ausflug in die schöne Umgebung zu unternehmen. Der andere kann studenlang durch die Säle der Bildergalerie gehen und sich seine Lieblingsgemälde noch einmal ansehen. Ein dritter setzt sich an seinen Arbeitstisch und bastelt an einem Radiogerät, das er schon als Zeichnung vor sich liegen hat. Mancher hat sich fürs Wochenende ein spannendes Buch bereit gelegt. Viele Mädchen nähen sich nach einer Modezeitschrift ein Kleid, einen Rock, eine Jacke oder eine Bluse. Auch im Kochen versucht man sich gern in seiner freien Zeit. Und ist auch die Speise manchmal versalzen oder angebrannt, so loben doch Eltern und Geschwister den Koch. Wer am Wochenende nichts Besseres zu tun hat, setzt sich für den ganzen Sonntag vor den Fernseher. Alles, was das Programm bringt, sieht er sich wahllos an, nur um die Zeit totzuschlagen. Auch unter uns gibt es solche, aber zum Glück nur wenige. So finden Geschmack und Hobby eines jeden ihren Ausdruck darin, wie er sein Wochenende verbringt. Wo wollen Sie hin? Man hat Urlaub und Ferien und man möchte selbstverständlich die Urlaubs – und Ferienzeit gut ausnutzen, um seine Kräfte wiederherzustellen, sich auszuruhen, sich etwas zu amüsieren, etwas Neues zu erleben, überhaupt sich zu erholen. Nach einem guten Urlaub lässt es sich gut arbeiten. Wenn man krank ist, so möchte man gern das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und man fährt zur Kur, in einen Kurort, in ein Sanatorium. Es gibt viele Erholungsstätten dieser Art im Süden und im Norden, im Osten und im Westen. Sie liegen gewöhnlich in malerischen Gegenden, im Gebirge oder am Meer, am Ufer eines Flusses oder eines Sees, überhaupt dort, wo es Bäder und Mineralquellen gibt und wo die Luft eine besondere Heilkraft hat. Die Leute, die keine Kuren brauchen und einfach Erholung und Entspannung suchen, verbringen gern ihren Urlaub in Ferienheimen. Die Tagesordnung in einem Ferienheim ist nicht so streng geregelt wie in einem Sanatorium. Man kann viel Zeit im Freien verbringen. Je nach Geschmack kann man Ausflüge in die Umgebung machen oder ein bisschen faulenzen, in der Sonne liegen, einen Liegestuhl oder eine Hängematte nehmen und im Schatten der Bäume lesen oder einfach die Stille und Ruhe genießen. Am Abend geht man zum Tanz oder sieht sich einen neuen Film an. Die Leute, die Kinder haben, fahren gern an die Ostsee oder ans Meer, da wohnt man in einer Pension oder mietet ein Zimmer. Man verbringt möglicht viel Zeit am Strand. Da können die Kinder im Sand spielen, baden, schwimmen, sich richtig austoben. Gute Erholung bietet auch eine Wasserfahrt mit dem Dampfer oder mit dem Motorschiff. Der Anblick des Wassers ist eine Augenweide. Dort, wo man Stationen macht, gibt es viel Interessantes und Sehenswertes. Es gibt viele Menschen, vor alem junge, aber auch ältere Leute, die Bewegung und Abwechslung gern haben. Sie ziehen einem bestimmten Wohnort das Wandern vor und machen Wanderfahrten. Sie wandern zu Fuß durch Wälder und Felder. So lernt man das Land besser kennen. Man rastet und zeltet, wo es einem gefällt, und lebt mitten in der Natur. Das selbsgekochte Essen schmeckt in der frischen Luft besonders gut. Es ist auch schön, in den Bergen zu wandern und auf einen Berg zu steigen. Aber das Bergsteigen ist nicht jedermanns Sache. Da soll man gut ausgerüstet und auch vorbereitet sein. Die Berge fordern Mut und Kraft. Wie Sie sehen, es gibt viele Möglichkeiten, seinen Urlaub sinnvoll und abwechlungsreich zu gestalten, und es gibt viele Erholungsarten. Was würden Sie persönlich vorziehen? Was würden Sie gern in der Ferienzeit unternehmen? Wo würden Sie gern Ihren Urlaub verbringen? Wohin würden sie gern auf Urlaub fahren? Warum? Die Bundesrepublik Deutschland liegt im Herzen Europas. Sie hat neun direkte Nachbarn: Dänemark im Norden, die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Frankreich im Westen, die Schweiz und Österreich im Süden und die Tschechische Republik und Polen im Osten. Deutschland hat rund 80 Millionen Einwohner und besteht seit dem 3. Oktober 1990 aus 16 Bundesländern. Flugreisen Das Geschäft mit Urlaubsreisen per Flug blüht schon seit langem wie nie zuvor. Denn Pauschalreisen sind im allgemeinen sehr beliebt. 1963 organisierte ein Frankfurter Unternehmen die ersten preiswerten Charterflugreisen. Andere Reiseveranstalter folgten diesem Beispiel. Man muss jedoch durch Vergleiche feststellen, welches Reisebüro am billigsten ist und welche Unerkunft einem am besten gefällt. Die Preise richten sich vor allem nach der Art der Unterkunft. Es werden Pensionen, einfache Hotels erster Klasse und Luxushotels angeboten. Die Hotels werden in den Katalogen nach der Ausstattung ihrer Räumlichkeiten und dem angebotenen Komfort unterschiedlich gekennzeichnet: mit drei, vier, fünf oder sechs Sternen. Selbstverständlich muss man die vielen Annehmlichkeiten, die im besonderen ein Luxushotel mit sechs Sternen bietet, teuer bezahlen. In vielen Hotels kann man im einzelnen zwischen Übernachtung mit Frühstück, Halbpension oder Vollpension wählen. Halbpension heißt, dass man außer Übernachtung und Frühstück eine Hauptmahlzeit mittags oder abends einnehmen kann, während die Vollpension Mittag – und Abendessen einschließt. Aber lesen Sie die Prospekte genau, und vergleichen vor allem die Angebote in Bezug auf die Leistung. Man kann nicht ohne weiteres erkennen, ob ein Hotel oder eine Pension an einer Verkehrsstraße mit viel Lärm liegt oder in unmittelbarer Nähe einer Baustelle. Die Abgebote versprechen stets alles mögliche: vorzügliche Küche, schöne Aussicht, ruhige Lage, besten Service, Komfort, weisen aber nicht im geringsten auf eventuelle Nachteile hin. Erkundigen Sie sich am besten genau in Ihrem Reisebüro nach allem, bevor Sie eine Reise buchen. Eine Fahrt durch Hamburg Thomas hat Besuch von seinem Freund Arne. Er will mit ihm eine Stadtrundfahrt machen. An der Haltestelle hängt ein Fahrplan. Der Bus fährt alle zehn Minuten. Jetzt kommt er. Sie lösen zwei Fahrscheine. Der Fahrpreis beträgt 8.50 Euro für beide. Die Fahrzeit von der Wohnung bis in die Innenstadt ist ziemlich lang, nämlich 35 Minuten. Der Bus fährt an der Alster entlang. Viele Fahrzeuge fahren um diese Zeit stadteinwärts. Vor ihnen fährt ein Auto sehr langsam. Auf der Heckscheibe steht „Fahrschule“. Ein Mädchen will offenbar ihre Fahrprüfung machen. Neben ihm sitzt der Fahrlehrer und passt auf. Am Rathausmarkt steigen die Jungen aus. Arne war noch nie in Hamburg. Er lebt in einem kleinen Dorf in Schleswig – Holstein. Er staunt über die vielen Menschen und den großstädtischen Autoverkehr. An einer Verkehrsampel, die gerade auf Grün gesprungen ist, können sie die Fahrbahn ohne Gefahr überqueren. Einem Radfahrer, der zwischen den Autos hindurchradelt, schaut Arne erschrocken nach. „Ist es für den denn nicht gefährlich, hier Rad zufahren?“ fragt er Thomas. Thomas lacht: „Ja, bei euch kann man mit dem Fahrrad sicherlich nicht unter die Räder kommen! Hier muss man als Radfahrer schon gute Nerven haben“. Der zweistöckige Bus für die Rundfahrt durch Hamburg fährt um 10 Uhr vom Rathausmarkt ab. Sie bekommen viel zu sehen: die Binnenalster, die fünf Hauptkirchen von Hamburg, vor allem den „Michel“, wie die Hamburger sagen. Dort steht auch das berühmte Bismarckdenkmal. Der Blick herunter vom „Stintfang“, einer Anhöhe, auf das weite Hafengebiet macht auf Arne einen besonders großen Eindruck. An der „Überseebrücke“ liegt zufällig ein riesiger Überseedampfer und dicht daneben ein Fährschiff, das gerade aus Dänemark gekommen ist. Auf der Rückfahrt nach Hause ist der Bus sehr voll. Nicht alle Fahrgäste haben einen Sitzplatz. Für die Jungen war es ein interessanter Tag. Eigentlich wollen sie noch gar nicht nach Hause. Sie verabreden, dass sie in der nächsten Woche eine Alsterrundfahrt mit einem der weißen Alsterdampfer machen.