Fakultät für Mathematik Institut für Analysis und Numerik Prof. Dr. H.–Ch. Grunau Dr. V. John Magdeburg, 08.11.2001 Seminaraufgaben zum Grundkurs Analysis Studiengänge Mathematik, Technomathematik, Wirtschaftsmathematik, Physik und Lehramt Serie 4 12.11. – 16.11.2001 Die Lösung der Aufgabe 2 ist in der Vorlesung am Donnerstag, dem 15.11.2001, schriftlich abzugeben ! Es werden nur Lösungen bewertet, deren Lösungsweg klar erkennbar ist. Alle Aussagen sind zu begründen. Aus der Vorlesung bekannte Sachverhalte können vorausgesetzt werden. Natürliche Zahlen 1. Durch Anwendung der Rechengesetze für endliche Summen zeige man: 2 n X aν bν = a1 b1 + ν=1 n X (aν − aν−1 )bν + ν=2 n−1 X aν (bν + bν+1 ) + an bn ν=1 n X n X b1 a1 aν aν−1 bn+1 an aν = + bν − − , b − b b − b b − b b 1 2 ν ν+1 ν−1 ν n − bn+1 ν=1 ν=2 falls bλ 6= bλ+1 für jedes λ. 2. Man zeige mit vollständiger Induktion (a) n X 1 n = , i(i + 1) n+1 (b) n X 1 n = . (2i − 1)(2i + 1) 2n + 1 i=1 i=1 5 Punkte 3. Seien a1 , . . . , an positive reelle Zahlen. Das arithmetische Mittel A und das geometrische Mittel G dieser Zahlen sind definiert als v u n n uY 1X n A= ai , G = t ai . n i=1 i=1 Man zeige mit vollständiger Induktion, daß stets G≤A gilt. Hinweis: Man forme zunächst die zu beweisende Aussage äquivalent zu !n n n Y 1X ai ≥ ai n i=1 i=1 um. Nach Anwendung von n+1 1 X ai n + 1 i=1 !n+1 n = n+1 X 1X ai n i=1 !n+1 · n+1 ai i=1 n (n + 1) 1X ai n i=1 forme man den Ausdruck in der letzten Klammer so um, daß er die Form 1 + x hat. Dann überprüfe man, daß x den Voraussetzungen der Bernoullischen Ungleichung genügt, und wende diese an. Der verbliebene Ausdruck läßt sich auf die Induktionsvoraussetzung zurückführen. 4. Gegeben seien die Folgen an = 1 1+ n n , bn = 1 1+ n n+1 . Man zeige, daß an < an+1 < bn+1 < bn , ∀n ∈ N gilt. Hinweis: Zum Beweis nutze man die Bernoullische Ungleichung. Man überlege sich vorher, wann in dieser Ungleichung die Gleichheit gilt.