Nahrungspyramide w, Überbegriff für graphische Darstellungen der Aufeinanderfolge von Organismen eines Ökosystems auf verschiedenen Trophieebenen (Nahrungsbeziehungen, Nahrungskette, Nahrungsnetz, Trophie; vgl. Abb. ). Auf die Produzenten (meist grüne Pflanzen), die autotroph (Autotrophie) organismische Substanz aufbauen, folgen die heterotrophen (Heterotrophie) Konsumenten wachsender Größenordnung. Dargestellt werden die Zahlen (Zahlenpyramide), die Biomassen (Biomassenpyramide) oder die Energiegehalte (Energie, Energiepyramide) der aufeinanderfolgenden Stufen (Trophieebenen). Zur Spitze der Nahrungspyramide nehmen im allgemeinen Individuenzahl, Biomasse, Energie und Reproduktionsrate ab, Körpergröße (Brockengrößenanspruch) und Aktionsradius der Organismen hingegen zu. Ausnahmen sind Lebensgemeinschaften (Biozönose) mit wenigen großen Produzenten (z.B. Bäume), denen viele kleinere Konsumenten folgen, oder mit Parasiten, die sich in großer Zahl von wenigen, größeren Wirtstieren nähren, ferner mengenmäßig schwache, aber sehr vermehrungsaktive Organismen, auf die sich in der höheren Trophiestufe eine größere Biomasse aufbauen kann. Nahrungspyramide An der Basis einer Nahrungspyramide stehen die Primärproduzenten, an der Spitze die Endkonsumenten. Jede Stufe der Pyramide stellt die Nahrung für die nächste Stufe dar. Die Abb. zeigt die Nahrungspyramide im Meer (schematisiert): a Produzenten (= Phytoplankton), b–g Konsumenten: b Zooplankton, c Planktonfresser, d Raubfische, e Robben, f Schwertwal, g Bartenwal („Abkürzung“ der Nahrungspyramide durch Planktonnahrung) Energiepyramide, pyramidenförmige Darstellung der Energiegehalte (Energie) in den Trophiestufen (Nahrungskette) eines abgegrenzten biozönotischen Systems (See, Wald usw.). Der Energiegehalt der Trophiestufen wird mit dem griechischen Buchstaben L, der Energietransfer zwischen den Stufen mit λ bezeichnet. Der Prozentsatz der Nutzung der vorangegangenen Stufe ist die ökologische Effizienz. Der Vorteil dieser Betrachtungsweise gegenüber der Biomassenpyramide besteht darin, daß Stoffumsatz der Organismen, Energiegehalt der nicht für die nächste Stufe genutzten Organismen sowie Energieverluste durch Atmung, Defäkation, Exkretion und Elimination (Häutungsprodukte usw.) genau erfaßt werden. Nettoprimärproduktion w, Produktion organischer Substanz durch Photosynthese oder Chemosynthese, abzüglich des Verlustes durch Gesamt-Atmung (Tages- und Nachtatmung aller grünen und nicht-grünen Pflanzenteile). Die Nettoprimärproduktion bildet die Basis der Nahrungspyramide (Nahrungskette) und entscheidet wesentlich über Umsetzung und Akkumulation von Biomasse in einem Ökosystem. Sie steigt mit den mittleren Jahresniederschlägen und -temperaturen. Die Nettoprimärproduktion wird meist auf Bestände der betreffenden pflanzlichen Organismen und die Zeitdauer eines Jahres bezogen. In Gewässern wird sie mit Hilfe des Vergleichs der Vorgänge in lichtdurchlässigen und lichtgeschützten Flaschen (Primärproduktion minus Respiration bzw. nur Respiration) ermittelt, der durch Zugabe radioaktiven Kohlenstoffs (NaH14CO3) methodisch verbessert werden kann. Die Nettoprimärproduktion wird gemessen in g Trockenmasse je m2 und Jahr oder auch in Tonnen Trockenmasse pro Hektar (ha) und Jahr (a). Die höchsten Werte erreichen tropische Regenwälder mit ca. 10–30 t/(ha·a), die niedrigsten werden in extremen Wüsten (z.B. Tundra) mit ca. 0,1–4 t/(ha·a) und offenen Ozeanen [0,002–4 t/(ha·a)] gemessen. Dagegen produzieren sommergrüne Laubwälder ca. 5–20 t/(ha·a) und Kulturland ca. 2–10 t/(ha·a). Biomasse (Tab.), Bruttophotosynthese; Kohlenstoffkreislauf . Um die komplexen und energetischen Beziehungen zwischen Pflanzen und Tieren eines Ökosystems besser vereinfacht darzustellen, wählen Wissenschaftler oft die Form einer Pyramide: Produzenten befinden sich an der Basis, Konsumenten sind darüber angeordnet. Hierbei werden grüne Pflanzen als Produzenten bezeichnet, da sie Energie, mit Hilfe des Sonnenlichtes im Prozess der Photosynthese, in Kohlehydrate und Sauerstoff umwandeln und somit Nahrung herstellen. Die darüber angeordneten Tiere bezeichnet man als Konsumenten, da sie Pflanzen oder Tiere fressen also Nahrung nur konsumieren. Einen Großteil der Energie, ca. 90%, verbrauchen Fische (nicht Haie) für ihre Bewegung, ihre physiologischen Prozesse oder das Ersetzen von Gewebe. Nur 10%, der mit der Nahrung aufgenommenen Energie, verbleiben im Körper des Tieres und werden an die nächst höhere Ebene weitergegeben. Und so ist schlussendlich nur noch ein Tausendstel der durch Photosynthese hergestellten Energie am oberen Ende einer vierteiligen Pyramide noch verfügbar. Da dort nur noch sehr wenig Energie vorhanden ist, können sich dort nur sehr wenige Tiere behaupten. An der Spitze stehen die sogenannten Top- und Superräuber. Topräuber sind Haie, da sie eigentlich keiner weiteren Ebene als Nahrung dienen. Superräuber hingegen, sind Haie, die sich regelmäßig auch von Topräubern ernähren können. Dies sind z.B. der große Weiße Hai, Hammerhaie, oder auch Tigerhaie. Nahrungspyramide Die Nahrungspyramide ist eine Modellvorstellung des Stoff- und Energiefluss in einem Ökosystem. Die breite Basis dieser Pyramide wird von den Produzenten gebildet, die durch Fotosynthese Nährstoffe aufbauen. Die nächste Trophieebene wird von den Erstkonsumenten, also den Pflanzenfressern, gebildet. Beim Übergang von einer Trophieebene zur nächsten gehen ca. 90% der gebildeten Biomasse und der darin gespeicherten Energie durch Atmung und Wärmeverlust verloren. Aus 1000kg Pflanzenmaterial können also 100kg Pflanzenfresser gebildet werden. Die nächste Trophieebene stellen die Zweitkonsumenten dar, also fleischfressende Tiere, die Pflanzenfresser fressen. Noch eine oder zwei weitere Trophieebenen können sich anschließen, bis man zu großen Raubtieren wie dem Hai, den Raubkatzen oder großen Greifvögeln kommt. Entsprechend der bildhaften Vorstellung einer Pyramide nimmt die Individuenzahl/die Biomasse jeweils um 90% ab, bis die Spitze der Pyramide erreicht ist.