Grafikformate (speziell im Internet) Christine Ribitsch KMM 3/4 2001 Eigenschaften der Grafikformate: Name GIF JPEG PGN BMP TIFF PCD Ext. Farben Kompr. gut geignet für: nicht geeignet für: Vorteil Nachteil weite Verbreitung, Bilder mit Flächen fotorealistische Motive gif 1-8 Bit LZW effektive Kompression, max 256 Farben gleicher Farbwerte =>geringe Kompression viel zusätzliche Features als Format für die weite Verbreitung, jpg, fotorealistische Bearbeitung der verlustbehaftete Kompression bis 32 Bit JPEG leistungsfähige jpeg Motive, Archivierung Grafiken, Speichern von nicht für S/W Grafiken Kompression Strichzeichnungen effektive Kompression, LZW + Alle Arten von z.Z. noch nicht überall png bis 24 Bit viele zusätzliche noch realiv wenig verbreitet Huffman Bildmaterial lesbar Features bmp, 1, 4, 8, 24 Keine (meist) Archivierung, Transport jedes Bildmaterial weite Verbreitung große Dateien dib Bit oder RLE über Netze universelles Format für Keine, RLE, Archivierung, Transport alle Anwendungen, tif, tiff 1-32 Bit LZW, CCITT, jedes Bildmaterial komplexer Aufbau über Netze effektive Kompression JPEG möglich Photo-CD für nur Lesen möglich (1), feste "YCC" + flexiblen pcd 24 Bit jedes Bildmaterial Archivierung, Auflösungen, Speicherkapazität Huffman Datenaustausch Vorschaugrafiken wird nicht voll ausgenutzt Bemerkung animierte GIF´s, transparente Hintergründe, Interlace Effekt Bildqualität ist abhängig von der Kompressionsrate neues Format speziell für das WWW, Animationen, transparente Hintergründe Standard-Format unter MSWindows, geräteunabhängig mehrer Bilder in einer Datei möglich Spezifikationen sind nicht veröffentlicht RAS ras variabel RLE jedes Bildmaterial Archivierung, Transport weite Verbreitung auf über Netze Sun-Workstations geringe Kompression wird von vielen Grafikprogrammen anderer UNIX-Plattformen unterstützt TARGA tga, vst, vda, icb, tpic 8, 16, 24, 32 Bit Keine oder RLE Bilder mit Flächen gleicher Farbe (bei RLE) Bilder bei denen selten gut spezifizierter gleiche Farbwerte Aufbau, weite folgen Verbreitung komplexer Aufbau der Opa unter den Grafikformaten PBM pbm, 1, 16, 24 pgm, Bit ppm keine Konvertierung von Grafiken in andere Formate, Grafikaustausch wenn Dateigröße unbedeutend Konvertierung in und Archivierung, Transport von allen Formaten mit über Netze mit geringer große Dateien kostenlosen Tools, sehr Bandbreite einfaches Format EPS eps JPEG Alle Arten von Bildmaterial Anwendung überwiegend nur im (semi-)professionellen Bereich bis 32 Bit PostScrip Format wird als "Zwischenformat" zur Grafikkonvertierung benutzt nur verlustbehaftete im CMYK-System Farbkanäle Kompression, Ausgabe erfordert einzeln sicherbar PostScript Drucker Technischer Hintergrund zu den Grafikformaten: Kompressionsarten: HUFFMAN Die Idee der Huffman-Kodierung geht auf das Prinzip des Morsealphabets zurück. Dort werden häufig vorkommende Symbole (in diesem Fall Buchstaben) kürzeren Codes zugeordnet als den seltener vorkommenden. Der Code für ein "e" z.B. besteht nur aus einem einzigen Morsezeichen. Wohingegen zur Übertragung eines selten vorkommenden "y" 4 Morsezeichen nötig sind. Diese Methode wird als Entropie-Kodierung bezeichnet. EntropieKodierungen kodieren nicht die zu übertragenden Daten, sondern die Symbole der Quelle. Entropie Kodierungen arbeiten verlustfrei. LZW (Lempel,Ziv,Welch) Das LZW-Verfahren ist nach seinen Entwicklern Lempel, Ziv und Welch benannt. Diese Kompressionsmethode wird von vielen Grafikformaten (z. B. Gif) genutzt. Bei dieser Kodierung wird nach Folgen einzelner Byte gesucht und diese durch eine Angabe von Anzahl und Wert ersetzt. Das LZW-Verfahren sucht nach sich wiederholenden Zeichenketten und ersetzt diese durch einen Verweis auf die identische Zeichenfolge. Dieses Verfahren arbeitet mit einer Zuordnungstabelle in der Verweise auf die einzelnen Zeichenketten gespeichert werden. Die Tabelle wird nicht in der eigentlichen Datei gespeichert, sondern muß bei jeder Kompression und Dekompression erzeugt werden. Im Gegensatz zum Huffman-Verfahren, in dem jedes Quellsymbol codiert wird, werden bei dem LZW-Verfahren ganze Symbolfolgen zu jeweils einem neuem Symbol zusammengefaßt. JPEG (Joint Photographic Experts Group) JPEG ist ein standardisiertes Bildkompressionsverfahren, das von der Joint Photographic Experts Group entwickelt wurde. Es ist ein zusammengesetztes Verfahren. Die Komprimierung der Grafikdaten erfolgt in den Schritten Datenreduzierung (Sampling), Diskrete Cosinus-Transformation (DCT), Quantisierung, Lauflängen-Kodierung und der Huffman-Kodierung. Dieses Kompressionsverfahren ist nicht für S/W-Grafiken geeignet. Die Bildqualität ist von der Kompressionsrate abhängig. Die Farb-Modelle: Das RGB-Modell ist ein additives Farbmodell, d.h. mischt man die drei Farben Rot, Grün, Blau mit vollen Intensitäten zusammen, so ergibt sich die Farbe Weiß. Das RGB-Modell ist wichtig bei der Farbdarstellung auf Monitoren. Bei Farbbildschirmen werden drei Phosphorarten auf der Mattscheibe aufgebracht, die von drei unabhängigen Elektronenkanonen angesteuert werden und das in drei Teilbilder (RGB) zerlegte Farbbild erzeugen. Daraus ergibt sich die besondere Bedeutung des RGB-Modells: alle anderen Farbbeschreibungen müssen vor der Farbausgabe in den äquivalenten Punkt des RGBWürfels umgerechnet werden. Das CMY-Modell ( Cyan, Magenta, Yellow ) ist ein substraktives Farbmodell. Dies bedeutet, daß die Mischung der Farben Cyan, Magenta und Gelb zusammen Schwarz ergibt. Farben werden beschrieben durch die von der Farbe Weiß abgezogenen Anteile der Grundfarben und nicht mehr durch deren Addition zur Farbe Schwarz. Das CMY-Modell wird zur Farbausgabe auf Druckern verwendet, da ja im allgemeinen auf weißem Papier gedruckt wird, es entspricht dem physikalischen Vorgang der Reflexion weißen Lichts. Die beim Dreifarbendruck auf das Papier gebrachte Farbe sorgt dafür, daß bestimmte Farbanteile des Weißen Lichts ausgefiltert und somit nicht mehr reflektiert werden. So verhindert zum Beispiel die auf das Papier aufgetragenen Farbe Cyan, daß rotes Licht von der Oberfläche absorbiert wird. Reflektiert wird somit noch der Grün- und BlauAnteil des Lichts. Die Druckfarbe Magenta absorbiert Grün und gelbe Druckfarbe absorbiert Blau. Werden Cyan und Gelb nun übereinander auf das Papier aufgetragen, so wird nur der Grün-Anteil des anstrahlenden Lichts reflektiert. Werden alle drei Farben auf das Papier aufgetragen, dann werden Rot, Grün und Blau absorbiert und man erhält so die Farbe Schwarz. Beim Farbdruck wird jedoch häufig zusätzlich schwarze Tinte eingesetzt (CMYKSystem), da sie ein dunkleres Schwarz liefert als man es durch die Mischung der drei Grundfarben erhalten würde, und da der Trockenvorgang durch die reduzierte Menge an Tinte beschleunigt wird. Einleitung zu Grafikformaten im Web: Als Anfang der 90-er Jahre das Internet mit dem Hypertext Transfer Protocol (HTTP) um einen neuartigen Dienst erweitert wurde, änderten sich auch die typischen Informationsinhalte der übertragenen Nachrichten: neben rein textueller Information, die bisher bei den Protokollen email, ftp, telnet und gopher dominiert hatte, wurden nun auch 2-dimensionale Grafiken fester Bestandteil der im World Wide Web (WWW) angebotenen Daten. Eingebettet in Seiten formuliert mit der Hypertext Markup Language (HTML), vervollständigen diese Bilder auf anschauliche Weise den sie begleitenden Text. 2D-Grafiken werden entweder direkt im Rechner erstellt oder nach dem Einscannen einer Fotovorlage mit einem digitalen Bildbearbeitungsprogramm manipuliert. Zu diesem Zwecke gibt es eine Unmenge von Public Domain Tools und auch kommerziell verfügbare Programme. Für die Windows-Welt seien stellvertretend PaintShop Pro und Adobe PhotoShop genannt; für die UNIX-Welt gibt es die netpbm Library mit Utilities wie ppmquant, cjpeg und djpeg. Für den Gebrauch im Internet ist es selbstverständlich, daß die Grafikdaten komprimiert werden, denn Übertragungsbandbreiten müssen sparsam genutzt werden. Je nach Vorlage des Ausgangsmaterials und je nach intendierter Anwendung haben sich hierfür folgende Formate zur Verwendung auf WWW-Servern etabliert, erkennbar an ihrer Dateiendung: GIF (Graphics Interchange Format) JPG (Joint Photographers Expert Group) PNG (Portable Network Graphic) FIF (Fractal Image Format) FPX (FlashPix) DJVU (Deja Vu) SWF (Shockwave Flash) Nur zwei dieser Formate, nämlich GIF und JPG werden von allen gängigen Web-Browsern unmittelbar angezeigt. Das PNG-Format wurde erst im Netscape Communicator 4.5 und Microsoft Internetexplorer 4.7 eingeführt; die Formate FIF, FPX, DJVU und SWF erfordern zum Betrachten zur Zeit noch ein Plugin. In den folgenden Kapiteln werden Stärken und Schwächen aller sieben Formate erläutert und ihre typischen Einsatzgebiete vorgestellt. Vorausgesetzt wird beim Leser die Kenntnis des RGB-Farbmodells, welches Farbinformationen pro Pixel durch drei Parameter für den Rot-, Grün- und Blau-Anteil kodiert. Das GIF Format: Das GIF-Format stammt aus den Anfangstagen des World Wide Web. Der Begriff »GIF« steht für »Grafics Interchange Format« und ist das im Internet am häufigsten verwendete Grafikformat. Bei den auf WWW-Seiten verwendeten Formaten nimmt GIF den Spitzenplatz in punkto Häufigkeit ein. Insbesondere bei künstlich erzeugten Bildern mit einheitlich gefärbten Farbflächen ist es an Kompaktheit nicht zu schlagen. Dieses Format ist auf allen Computerplattformen (Windows-PC, Macintosh, Linux etc.) und in allen jeweiligen InternetBrowsern darstellbar und unterstützt eine Farbtiefe von 8 Bit, was maximal 256 Farben entspricht. Je mehr Farben Ihre Grafik enthält, desto größer wird natürlich auch die Dateigröße. GIF-Dateien bieten ein paar Besonderheiten. So lassen sie sich auch in verschiedenen zeitlichen Phasen herunterladen und anzeigen. Diesen Effekt nennt man »Interlacing«. Durch das Verwenden dieser Darstellungsart wird ein Bild schon früh in groben Zügen im Internet-Browser erkennbar, bevor es sich Schritt für Schritt immer mehr aufbaut. Eine weitere Eigenschaft des GIF-Formats ist es, eine der unterstützten 256 Farben als »transparent« zu definieren, so dass durch diese transparenten Farbbereichen hindurch der Hintergrund sichtbar wird. Die Dateigröße von GIF-Dateien werden durch eine spezielle Komprimierungstechnik reduziert. Dabei sucht sich die Komprimierung automatisch wiederkehrende Farbmuster und faßt diese einfach zusammen. Je geringer die Anzahl der Farben des Bildes ist, desto stärker kann die Komprimierung die Dateigröße reduzieren - allerdings meist auch auf Kosten der Bildqualität! Eine besondere Form des GIF-Formats ist die »Animated Gif«. Bei diesem GIF-Format werden mehrere einzelne GIF-Dateien in einer einzigen Datei, welche zudem mit TimingInformation versehen werden können so gespeichert, dass sie automatisch in schneller Abfolge »abgespielt« werden. (animated GIF). Hierdurch ist die Erstellung einfacher Animationen möglich, bei denen wenige kleine Grafiken in schneller Abfolge die Illusion eines Films verursachen. Auf diese Weise können Sie kleinere Animationen schnell und wirksam erstellen und als einzelne GIF-Datei auf Ihrer Internet-Seite einbinden. Auch wenn sich das GIF-Format aufgrund der Beschränkung auf die maximale Anzahl von 256 Farben nicht gerade für Bilder empfiehlt, die einen hohen Detail- oder Präzisionsgrad aufweisen müssen - farbenreiche und detaillierte Fotos in etwa - eignet es sich hervorragend für rein grafische Elemente. Zwei Kompressionsideen tragen zur Datenreduktion bei: Farbpalette: Statt in jedem Pixel das komplette RGB-Tripel mit 3 Byte = 24 Bit Farbinformation zu speichern, werden für geeignetes p die 2p wichtigsten Farben in einer Tabelle, genannt Farbpalette, gehalten und über einen p -Bit langen Index referiert. Für p = 8 schrumpft der Platzbedarf daher auf ein Drittel. LZW: Das von Lempel, Ziv und Welch entwickelte und als Patent geschützte Verfahren zur Kompression beliebiger Zeichenfolgen basiert auf der Idee, in einer sogenannten PräfixTabelle die Anfangsstücke bereits gelesener Strings zu speichern und wiederholtes Auftauchen derselben Strings durch Verweise in die Tabelle zu kodieren. Das JPG Format Das zweite Format - JPEG - ist relativ neu und wurde nach seinen Entwicklern, der Joint Photographic Experts Group Mitglieder der Standardisierungsgremien CCITT und ISO. benannt. Es besitzt mit 24 Bit eine deutlich höhere Farbtiefe, was einer maximalen Farbanzahl von 16,7 Millionen entspricht! Auch JPEG-Bilder werden mit Hilfe einer Komprimierungstechnik in der Dateigröße reduziert. Der hier verwendete Komprimierungsansatz fasst nicht - wie beim GIF-Format - Gruppen eines gleichen Musters zusammen, sondern lediglich kleinere Farbabweichungen. Dieses Verfahren nutzt die Schwäche des menschlichen Wahrnehmungsvermögens aus, das geringe Abweichungen im Farbton oder in der Helligkeit praktisch gar nicht wahrnimmt. Durch das Weglassen dieser »unbedeutenden« Bildinformationen werden deutlich bessere Ergebnisse beim Verringern der Dateigröße erzielt, als beim GIF-Format. Beim Komprimieren einer JPEG-Datei können Sie selber den Komprimierungsgrad und damit die Höhe der Abweichung bestimmen, wobei Sie dadurch auch den Mittelweg zwischen der Qualität und der Dateigröße selber festlegen können. Durch die hohen Kompressionsraten bei JPEG-Dateien benötigt der verwendete InternetBrowser mehr Zeit, um die Grafik wieder zu dekomprimieren und darzustellen. JPEG ist ideal geeignet für Bilder mit sehr hoher Farbanzahl und Bildqualität, zum Beispiel detaillierte Fotos, eingescannte Bilder etc., die durch eine hohe Kompression deutlich in der Dateigröße reduziert werden sollen. Zunächst wird das RGB-Bild in den YUV-Raum transformiert, d.h. die Farbinformation wird verlustfrei durch einen Helligkeitsanteil Y ´und zwei Farbdifferenzen U und V kodiert. Da das Auge für Helligkeitssprünge sensitiver ist als für Farbdifferenzen, kann man nun die Y Matrix in der vollen Auflösung belassen und in den U, V-Matrizen jeweils 4 Pixel mitteln (4:1:1 Subsampling). Für je 4 Originalpixel mit insgesamt 12 Bytes werden nun 4 + 1 + 1 = 6 Bytes benötigt (pro Bildpunkt also 6 x 8/4 = 12 Bit). Die Reduktion beträgt 50 %. Nun werden die drei Matrizen in Blöcke mit 8 x 8 Abtastwerten aufgeteilt. Anschließend durchlaufen die Blöcke folgende Schritte: Diskrete Cosinus Transformation: Hierdurch wird die 8 x 8 Ortsmatrix verlustfrei in eine 8 x 8 Frequenzmatrix umgewandelt. Die Helligkeitsinformation einer Fläche ist nun kodiert als Überlagerung von 64 zweidimensionalen Schwingungen. Quantisierung: Die errechnete Matrix hat längs einer im Zickzack laufenden Scanline von links oben nach rechts unten Werte abnehmender Größe. Da die Werte rechts unten den hohen, für das menschliche Auge eher unwichtigen Frequenzen entsprechen, werden alle Einträge längs dieser Scanline durch Faktoren zunehmender Größe dividiert. Komprimierung: Die Folge der quantisierten Koeffizienten wird einer Lauflängenkomprimierung unterzogen und anschließend durch eine empirisch ermittelte Huffman-Tabelle kodiert. Um aus dem komprimierten Bild das Original zu rekonstruieren, werden die Schritte in umgekehrter Reihenfolge und inverser Funktionalität durchlaufen. Bild 3 zeigt die Durch die Wahl der Rundungstabelle läßt sich der Tradeoff zwischen Qualität und Kompression beliebig steuern. Ein typisches Farbbild läßt sich auf etwa 5% seiner Originalgröße reduzieren, ohne daß ein menschlicher Betrachter die Detailfehler bemerken könnte. Bei 2% und weniger entstehen deutlich sichtbare Artefakte in Form von einfarbig gefärbten Klötzchen. PNG Das PNG-Format entstand vor einigen Jahren, als sich das World Wide Web anschickte, zum Marktplatz zu werden und die Firma Unisys beschloß, ihr bisher an CompuServe lizenzfrei abgegebenes Patent an LZW zu versilbern. Empört über dieses Ansinnen entschloß sich die Internet-Gemeinde umgehend dazu, ein neues, frei verfügbares Format zu entwickeln. Bei dieser Gelegenheit sollten natürlich auch einige der Unzulänglichkeiten von GIF ausgebügelt werden. Herausgekommen ist ein Format zum verlustfreien Abspeichern von Farbbildern und steht damit auch in Konkurrenz zu JPEG steht, welches ja - wie oben beschrieben - ein (informationstheoretisch gesehen) verlustbehaftetes Verfahren darstellt. Die wichtigsten Merkmale lauten: Farbtiefe: Unterstützt werden True Color in 32 und 24 Bit sowie Palettenbilder mit bis zu 8 Bit langen Indizes. Streaming: Dateien können seriell gelesen werden und eignen sich daher für Kommunikationsprotokolle, welche Bilder on-the-fly erzeugen wollen. Interlacing: Ein PNG-Bild kann in verschränkter Weise abgelegt und übertragen werden, so daß es beim Empfänger schrittweise eingeblendet werden kann. Das nach seinem Autor Adam Costello benannte Verfahren Adam7 strukturiert die Übertragung in 7 Phasen gemäß dem folgenden Pattern, welches in wiederholter Form über den gesamten Bildinhalt gelegt wird: 16462646 77777777 56565656 77777777 36463646 77777777 56565656 77777777 Hierdurch erscheint ein initiales PNG-Bild beim Empfänger 8 mal so schnell wie im GIFFormat, da der erste Durchlauf nur 1/64 der Information überträgt statt 1/8 . Ein typisches PNG-Bild kann nach dem 5. Durchlauf (25 % der Daten) schon gut erkannt werden, beim GIF-Bild dauert es doppelt so lange, nämlich bis zum Ende des 3. Durchlaufs (50 % der Daten). Transparenz: Über einen sogenannten Alphakanal kann in der gewählten Auflösung eine variable Transparenz von völlig durchsichtig bis völlig opak eingestellt werden. GIF-Bilder dagegen erlauben nur die Extremwerte und keine Abstufungen. Bild 5 soll das Ausblenden der Bildinformation in den Hintergrund hinein zeigen; nicht alle Browser können mit dem Alphakanal schon korrekt umgehen. Gamma-Korrektur: Der nichtlineare Zusammenhang zwischen beabsichtigter Helligkeit und Spannungsgröße zum Ansteuern der Bildröhre variiert zwischen verschiedenen Geräteherstellern und kann durch eine Korrekturangabe im PNG-Bild normiert werden. Text: Textuelle Zusatzinformation zum Bildinhalt, wie Autor, Copyrighthinweise und Kameraparameter können in die PNG-Datei aufgenommen werden. Bewußt wurde von den Autoren keine Möglichkeit der Abspeicherung mehrerer Einzelbilder zum Zwecke der Animation vorgesehen. Dieses von der GIF-Fangemeinde intensiv genutzte Feature wird sicherlich sehr vermißt. Zur mangelnden Verbreitung trägt jedoch in erster Linie bei, daß bis zum Sommer 98 kein Web-Browser PNG-Bilder direkt anzeigen konnte, sondern immer noch separat zu installierende Plugins erforderlich waren. Es bleibt abzuwarten, ob die Lizenzpflicht für GIF tatsächlich am Markt durchsetzbar ist und somit PNG den weiteren Weg ebnet. Welches Grafikformat ist das Richtige? Wenn Sie ein Farbbild haben, das sich durch ausgedehnte Farbverläufe, Helligkeits- und Kontrastunterschiede kennzeichnet, keine Transparenz gefordert wird und längere Ladenzeiten vertretbar sind, ist das JPEG-Format die richtige Entscheidung. Besteht Ihre Grafik dagegen aus einer Illustration mit wenigen, gut voneinander abgegrenzten Farben; wollen Sie schnelle Ladezeiten realisieren, Transparenz einsetzen oder Animationen verwenden, ist das GIF-Format die richtige Wahl. Was sollte man alles beim Einsatz von Grafiken beachten? Neben der richtigen Wahl des Grafik-Formats gibt es ein paar Regeln, die man beachten sollte, um die Grafiken optimal einzusetzen: Vermeiden Sie zu große Grafiken. Große Grafiken führen nicht nur dazu, dass Sie unter Umständen Platzprobleme auf Ihrer Seite bekommen, sie benötigen auch deutlich mehr Zeit beim Laden, was die Besucher Ihrer Seite vielleicht eher abschreckt. Wenn Sie große Grafiken verwenden müssen, teilen Sie diese in mehrere kleine Bilder auf, um beim Darstellen des Bildes Zeit zu sparen. Das Splitten eines großen Bildes in mehrerem kleine Verwenden Sie nicht zu viele Grafiken, um Ihre Seite nicht zu »überfrachten« und die Ladezeit nicht unnötig zu erhöhen. Wenn Sie dieselben Grafiken auf mehreren Seiten verwenden - zum Beispiel bei einem Logo oder grafischen Navigationselementen - geht diese wiederholte Anzeige schneller von statten, da die meisten Browser die zuletzt geladenen Bilder im Zwischenspeicher halten und nicht erneut laden müssen. Wenn Sie eine Grafik als Hintergrundmuster einsetzen wollen, erstellen Sie eine möglichst kleine Grafik. Der Browser kachelt die Grafik bildschirmfüllend als Hintergrundbild aus. Nutzen Sie die Größenparameter in Ihrem HTML-Editor, um die Größe der Grafik auf Ihrer Internet-Seite zu hinterlegen. Der Internet-Browser muß dann die Größe der Grafik beim Laden nicht jedesmal zeitaufwendig berechnen, sondern weiß schon beim Aufbau der Seite, wie viel Platz das Bild in Anspruch nehmen wird. Das beschleunigt die Ladezeiten zusätzlich. Größe der Grafik fest hinterlegen im HTML-Editor... Mit den beiden Angaben "Height=65" und "Width=792" wird die Größe der Grafik exakt auf 65 x 792 festgelegt. Verwenden Sie das sogenannte Ersatztext, um eine alternative Information darzustellen, während der Browser die Grafik noch lädt. Dadurch erhält der Betrachter der Seite schon vorab eine Information, welche Grafik geladen wird. Mit der Angabe von "ALT=Malediven" im Abschnitt <Img SRC=...> des HTML-Code wird der Ersatztext »Malediven« für die Grafik definiert. Bedenken Sie, dass es auch Besucher gibt, die mangels einer schnellen Internetverbindung die Grafikanzeige ihres Internet-Browsers abgeschaltet haben oder vielleicht nur einen textorientierten Internet-Browser einsetzen. Für den Fall, dass Sie Grafiken zur Navigation Ihrer Seiten einsetzen, sollten Sie auch Textlinks als Alternative einsetzen. Fazit Bevor Sie Grafiken in Ihre Web-Seiten einbinden, sollten Sie sich erst einmal über das zu verwendende Grafikformat Gedanken machen. Experimentieren Sie mit verschiedenen Größen, Farbtiefen und auch mit den Formaten, um den besten Kompromiß zwischen der Dateigröße und der damit verbundenen Ladezeit und der Qualität zu finden. Testen Sie die Ladezeiten Ihrer Grafiken, um die Geschwindigkeit auf der Internet-Seite zu optimieren. Holen Sie sich beim Aufbau Ihrer Seite mit Grafiken ruhig Anregungen von anderen Internet-Seiten oder auch von anderen Medien, die verstärkt mit dem Einsatz von Grafiken arbeiten - zum Beispiel der Anzeigenwerbung in Zeitschriften und Magazinen. Wenn Sie die Regeln, Hinweise und Tipps dieses Workshops befolgen, werden Sie ganz leicht und schnell zu professionellen Ergebnissen kommen und sehr viel Spaß am Einsatz von Grafiken auf Ihrer Internet-Seite haben.