Lichtmodelle Charlie Krueger

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Historische Betrachtung
zum
Lichtmodell
von Charlie Krüger
(Diese Arbeit wurde komplett in eigenständiger Arbeit mit zur Hilfenahme der ausgewiesenen
Quellen angefertigt.)
Gliederung:
1. Einleitung
2. Der Weg ins Licht – Erkenntnisse und Erforschung
I. Intermezzo – Die Lichtmodelle
a) Die Wellentheorie
b) Die Teilchentheorie
3. Fazit
4. Quellen
1. Einleitung
„1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 2 Und die Erde war wüst und leer, und es war
finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. 3 Und Gott sprach: Es
werde Licht! Und es ward Licht. 4 Und Gott sah, dass das Licht gut war…“
Bibel, 1.Mose 1, nach Luther
Tag – Photosynthese – Wärme – Farbe
All diese Begriffe assoziiert man unter anderen mit dem Wort Licht. Dieses kleine
Gedankenspiel zeigt, wie überaus wichtig Licht für den Menschen ist. Wie würden wir
Schönheit erkennen, wenn um uns nur ewige, finsterste Nacht ist? Wo wären wir ohne
Photosynthese? Was wäre schon ein Sommer ohne die entsprechende Wärme? Wie trist wäre
unser Alltag ohne Farben? Und wie langweilig die Reklamewände? Licht ist Leben – oder
zumindest ein wichtiger Teil dessen.
Gott hat uns also, nach der Meinung der Mehrheit der menschlichen Bevölkerung, wirklich
etwas Gutes gegeben!
Unser irdisches Licht wird von der Sonne (was nicht unbedingt der Bibel widersprechen
muss), dem Mittelpunkt unserer Galaxie, ausgestrahlt. Daneben haben wir allerlei Arten von
künstlichen Lichtern erschaffen, die eine oder mehrere Eigenschaften des Sonnenlichtes
imitieren, sei es ihre Wärme, die UV-Strahlung oder einfach nur ihre Helligkeit.
Dies war jedoch nur möglich, durch die Erforschung dessen, was wir schaffen wollten.
Die Grundlage dazu wurde schon in der Antike gelegt, denn die Suche nach der Natur des
Lichtes ist eines der ältesten physikalischen Forschungsgebiete.
Es soll an dieser Stelle erwähnt sein, dass dies eine Abhandlung über die Erforschung des
Lichts ist. Das Hauptaugenmerk wird also auf der historischen Entwicklung liegen.
Physikalische Grundkenntnisse werden vorausgesetzt.
Durch die Fülle der Inhalte, die sich, das Licht betreffend, im Laufe der Jahrhunderte
angesammelt haben, kann hier natürlich nur ein kurzer – und leider auch oftmals nur
oberflächlicher – Eindruck gegeben werden.
2. Der Weg ins Licht – Erkenntnisse und Erforschung
Die ersten Überlegungen zum Licht stellten, wie bei so vielen Sachen, die griechischen
Denker der Antike an. Allen voran waren dabei Platon (428 - 348 vor Christus), Euklid (360 280 v. Chr.) und Ptolemäus (100 - 175 v. Chr.).
Sie erkannten schon damals, dass sich das Licht einer Lichtquelle strahlenförmig und
geradlinig ausbreiten musste mit einem Teilchen als Transporteur des Lichts. Weiterhin
konnten die Griechen Reflexionen an Hohl- und Zylinder-, konkaven und konvexen Spiegeln
beschreiben. Euklid schrieb darüber in einem seiner Werke, es ist das älteste Werk das sich
mit der geometrischen Optik beschäftigt.
Ptolemäus stellte sogar durch empirische Untersuchung Brechungstabellen auf, obwohl zu
dieser Zeit noch kein Brechungsgesetz, das die Richtungsänderung einer Welle, die von
einem Medium in ein anderes übergeht, beschreibt, bekannt war.
Nach der Zeit der großen Griechen, wurde es einige Jahrhunderte still um das Licht. Erst Abu
Ali al-Hasan Ibn Al-Haitham (965 - 1039 nach Christus), ein arabischer Mathematiker,
brachte der Forschung neue Erkenntnisse. Er bewies Euklids Behauptung der geradlinigen
Lichtausbreitung und erkannte, dass von jedem Punkt eines beleuchteten oder selbst
leuchtenden Objekts Lichtstrahlen nach allen Seiten ausgesandt werden. Ihm ist auch die
Erfindung der Lupe, und damit auch die spätere Erfindung der Brille, zu verdanken.
In Europa wurden erst mit Friedrich Johannes Kepler (1571 - 1630) neue Entdeckungen zum
Licht gemacht, da die Entdeckung des Arabers nicht bis in europäische Gefilde vordrang.
Kepler wurde im Bereich der Optik vor allem für seine Erklärung des Strahlenverlaufs durch
Linsen bekannt. Er erklärte damit die Wirkungs- und Funktionsweise von Brillen und
Fernrohren. Außerdem suchte er nach dem Brechungsgesetz, das jedoch erst Thomas Harriot
(1560 - 1621) und Willebrord van Roijen Snell (1580 - 1626) unabhängig voneinander
fanden. Zugeschrieben wird es jedoch van Roijen Snell, da Harriot diese, neben vielen
weiteren großartigen Entdeckungen, nie veröffentlichte.
Ebenfalls haben sich Pierre de Fermat (1607 - 1665) und René Descartes (1596 - 1650) damit
beschäftigt. Beide leiteten das Brechungsgesetz aus unterschiedlichen Ansätzen heraus her.
Descartes machte auch noch andere Überlegungen zum Licht: er sah das Licht als einen
Druck der durch ein Medium, den Äther, hinweg geschoben wurde. Mit der Verbindung Licht
und Äther ebnete er den Weg für die spätere Wellentheorie des Lichts (siehe Abschnitt: I. a)
Die Wellentheorie).
Der Gedanke des Äthers war dabei keineswegs neu. Er existierte schon seit den Zeiten
Aristoteles, der ihn in seiner Elementenlehre beschrieb.
In seinen Überlegungen zum Zusammenhang von Licht und Äther, war Descartes einer der
wenigen, heute bekannteren, Physiker, die Teilchen durch den Äther fliegen ließen, anstatt,
wie später, nur Wellen.
Als nächstes versuchte Francesco Maria Grimaldi (1618 - 1663) das Prinzip der Beugung, das
er entdeckt hatte, durch einen wellenförmigen Charakter des Lichts zu erklären. Weiterhin
beobachtete er etwas, das er Interferenz nannte.
Die ersten Versuche die Lichtgeschwindigkeit zur berechnen kamen von Galileo Galilei (1564
- 1642) und Ole Christensen Römer (1644 - 1710). Beide waren, mit ihrer jeweiligen
Vorgehensweise, annähernd erfolgreich, Galilei verwarf jedoch seine eigenen errechneten
Ergebnisse, da ihm die immense Größe der Geschwindigkeit als ein falscher Wert schien.
Römer wurde, schon zu damaligen Zeiten, bekannt, da er die Endlichkeit des Lichts vermutete
und anhand der Verdunklung der Jupitermonde belegte.
Damit entschied er den Streitpunkt nach der Frage der Unendlich- oder Endlichkeit des
Lichts, den es zwischen Sir Isaac Newton (1642 - 1727) und Christian Huygens (1629 - 1695)
gab zu Gunsten Huygens.
Diese beiden bedeutenden Personen werden oft als die Kontrahenten um die Frage des
Charakters des Lichts gesehen: Teilchen oder Welle? Daher soll an dieser Stelle - als kurzes
Intermezzo - die bedeutendsten Aussagen der damals konkurrierenden Theorien erörtert
werden.
I. Intermezzo – Die Lichtmodelle
a) Die Wellentheorie
Nach den ersten zagen Versuchen mancher Physiker, Eigenschaften des Lichts durch seine
Ausbreitung in Form einer Welle zu erklären, publizierte Christian Huygens 1690 (erstmals
diskutiert wurde seine Theorie schon 1678) mit 61 Jahren seine Wellentheorie (auch
Ondulationstheorie).
Den Anstoß dazu gab, neben den Ideen von Descartes und anderen, sein, im selben Jahr
entdecktes, huygenssches Prinzip und die Beobachtung, dass sich sich kreuzende
Lichtstrahlen nicht behindern. Huygens übertrug annähernd analog den Vorgang der
Verbreitung der Schallwellen durch die Luft auf das Prinzip der Lichtausbreitung. Er konnte
damit die Reflexion, Beugung und Brechung von Licht erklären, benötigte dafür jedoch das
Licht als Welle. Auch die schon bekannten Spektralfarben ließen sich durch die
verschiedenen Frequenzen der Schwingungen erklären. Weiterhin konnte er anhand seiner
Theorie den Vorgang der Interferenz erklären, was für Newtons Teilchentheorie unter
anderem ein K.O. – Kriterium war.
Um jedoch die Lichtwellen schwingen zu lassen braucht er ein Medium. Dazu nutzte er den
Äther, der schon seit Jahrhunderten, als allgegenwärtig vermutet wurde. Für Huygens war der
Äther etwas, dessen Teilchen große Härte und Elastizität aufweist und der doch unsicht- und
unmessbar und alles durchdringend war. Es wurde daher angenommen, dass der Äther selbst
im Wasser, einem anderen Medium, war. Gleichzeitig jedoch bewirke das Vorhandensein
eines anderen Mediums laut Huygens eine Veränderung der Lichtgeschwindigkeit. Er war der
Meinung, dass ein dichteres Medium als der reine Äther, wie Wasser, eine kleinere
Geschwindigkeit des Lichts zur Folge hat. Das lässt sich so erklären, dass im Äther die
Lichtwelle optimale Bedingungen findet sich fortzuführen, da die Ätherteilchen durch ihren
hohen Härte- und Elastizitätsgrad einen perfekten elastischen Stoß vollführen. Im Wasser,
dessen Teilchen nicht so hart und elastisch sind, jedoch einiges an Energie verloren geht und
damit die Geschwindigkeit sinkt.
Die Geschwindigkeitsberechnung im Äther, die Huygens damals mit Römer durchführte,
führte sie zu einem Wert, der dem heutigen zu rund 70 % entspricht.
b) Die Teilchentheorie
Als Verfasser der Teilchentheorie (auch Emissionstheorie) gilt Sir Isaac Newton. Auch er
erschuf diese Theorie 1675 erst, als er sie zur Erklärung eines Phänomens benötigte und
handelte damit ähnlich wie Huygens.
Newton zeigte damals einem angesehenen englischen Kreis aus Wissenschaftlern die
Zerlegung des Lichts in seine Spektralfarben durch ein Prisma. Dieser Vorgang war zu dieser
Zeit nicht unbekannt. Lange vor Newton hatte Descartes vermutet, dass dem ursprünglich
weißem Licht durch das Prisma etwas beigefügt würde, wodurch es seine Farbe ändere.
Newton hatte eine andere Theorie. Er behauptete, dass das Licht aus all den Farben besteht,
die durch ein Prisma sichtbar werden und dass das Prisma das Licht zerlege. Die
unterschiedlichen Farben des Lichts entstanden seiner Meinung nach durch unterschiedlich
große Lichtteilchen, die vom Prisma geordnet werden. Diese Teilchen wurden nach seiner
Ansicht von einer Lichtquelle geradlinig in den leeren Raum emittiert. Newton benötigte
daher keinen schwingenden Äther für seine Theorie. Weiterhin konnte er damit die Reflexion
erklären. An Beugung, Brechung und Interferenz jedoch scheiterten seine
Erklärungsversuche.
Um sein Modell nicht aufgeben zu müssen, erweiterte Newton später sein Modell und schrieb
dem Licht ebenfalls Welleneigenschaften zu, wodurch er endlich Beugung, Brechung und
Interferenz erklären konnte. Diese Ergänzungen führten allerdings auch Newton schließlich
zum Äther. Der einzige unterschied zu Huygens war, dass er im dichteren Medium eine
höhere Lichtgeschwindigkeit vermutete.
Die Kombination aus Teilchen und Welle stellte sich Newton so vor, als dass die
unterschiedlich großen Teilchen die Ätherteilchen anstoßen und in Schwingung versetzen.
Diese Wellen wiederum treiben die Teilchen weiter voran.
Es ist zu erwähnen, dass Newton immer wieder betonte, dass es sich bei seiner
Teilchentheorie nur um eine mögliche Hypothese handle.
Insgesamt gesehen, beschreibt Newtons Teilchentheorie, mit seiner an die Wellentheorie
angelehnten Erweiterungen, die Vorgänge und Phänomene des Lichts besser als die reine
Theorie des Lichts als Welle.
2. Der Weg ins Licht – Erkenntnisse und Erforschung (Fortsetzung)
Natürlich gab es noch andere Ideen zum Lichtcharakter, doch die Wellen- und
Teilchentheorie waren die berühmtesten und konnten das Licht am verständlichsten erklären.
Beide Theorien hatten von Anfang an ihre Vertreter und Gegner. So war Robert Hooke (1635
- 1703) einer der stärksten Gegner Newtons und Verfechter der Wellentheorie.
Étienne Louis Malus (1775 - 1812), ebenfalls Befürworter der Wellentheorie, entdeckte die
Polarisation von reflektiertem Licht 1809, was das Verständnis für die Wellentheorie erhöhte.
Polarisation ist die Reduzierung des Lichts auf eine einzige Schwingungsebene.
Weitestgehend neutral blieb Thomas Young (1773 - 1829) der jedoch 1801 mit seinen
Experimenten zur Interferenz (die Newtons Theorie im Urzustand nicht erklären konnte)
seinen Beitrag zur Anerkennung der Wellentheorie lieferte. Weiterhin gelang es Young als
erstem die Wellenlängen der Farben Rot und Violett und später die Enden des für Menschen
sichtbaren Spektrums zu bestimmen.
Als Young vor die Royal Society, wo auch Newton schon seine Theorie vorgestellt hatte, trat,
wurde seiner Arbeit jedoch jeglicher Wert abgesprochen, da aufgrund von Newtons
Popularität und Einfluss die Wellentheorie lange Zeit unterdrückt und als falsch angesehen
wurde.
Augustin Jean Fresnel (1788 - 1827) schließlich entdeckte zusammen mit Dominique
François Jean Arago (1786 - 1853) das die Wellenbewegung des Lichts transversal (quer zur
Ausbreitungsrichtung der Welle) und nicht wie bisher, unter anderem von Huygens,
angenommen longitudinal (längs zur Ausbreitungsrichtung der Welle) wie der Schall ist. Sie
konnten es daraus ableiten, dass Lichtstrahlen, die senkrecht zu einander polarisiert sind, nicht
miteinander interferieren, wie es gleich polarisierte tun. Zu diesem Experiment veranlasst
wurde er durch die Nichterklärbarkeit einiger optischer Erscheinungen, durch die zum Schall
analoge Wellentheorie.
Fresnel ist der Begründer der Mitführungshypothese, die nach ihrer Aufstellung viele
Physiker beschäftigte, jedoch soll hier nicht weiter auf sie eingegangen werden.
Einen weiteren Schlag seitens der Wellentheoretiker erhielt die Teilchentheorie durch Fresnel.
Er hatte die Hypothesen und Ergebnisse von Huygens und Young zusammengefasst und
konnte nun erstmals die geradlinige Ausbreitung des Lichts anhand des Wellenmodells
erklären. Damit wurde den Anhängern Newtons ihr bisher wichtigster Einwand gegen die
Wellentheorie entzogen, was zum langsamen Aufstieg zur Anerkennung der Theorie der
Welle nicht unerheblich beitrung.
Hippolyte Fizeau (1819 - 1896) und Jean Bernard Leon Foucault (1819 - 1868) sorgten
schließlich 1850 für den Todesstoß gegen die Teilchentheorie.
Beide bestimmten sie erneut die Lichtgeschwindigkeit. Diesmal jedoch nicht mit interstellaren
sondern terrestrischen Methoden: sie stellten auf einen Hügel einen Spiegel und auf einen
anderen mit bekannter Entfernung einen Lichtquelle hinter einem Zahnrad. Durch die
Drehung des Zahnrads konnte Licht nicht immer zum Spiegel und zurück gelangen, wodurch
messbare Verzögerungen entstanden. Foucaults Experiment war dahin gehend anders, dass er
den Spiegel sich ebenfalls drehen ließ. Mit seiner Drehspiegelmethode errechnete Foucault
einen Wert für die Lichtgeschwindigkeit von 298 000 Kilometer pro Sekunde.
Foucault machte schließlich noch ein Experiment. Er bestimmte die Geschwindigkeit des
Lichts in Wasser. Wie sich herausstellte war die Geschwindigkeit geringer, was der
Teilchentheorie widersprach, da diese davon ausging, dass dichtere Medien eine
Anziehungskraft auf die Lichtteilchen ausüben und diese deshalb im dichteren Medium einen
höhere Geschwindigkeit besitzen.
Weiterhin konnte Foucault noch die Erdeigenrotation durch sein Foucaultsches Pendel
nachweisen.
Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde ein neues Forschungsgebiet in der Physik populär:
die Elektrizität. Mit ihr und mit den Hypothesen von Michael Faraday (1791-1867) bekam das
Licht einen erweiterten Forscherkreis.
Faraday, der durch seinen speziellen christlichen Glauben zur Einheit aller Dinge erzogen
wurde, vermutete einen Zusammenhang zwischen den neue entdeckten elektrischen und
magnetischen Feldlinien und dem Licht. Dabei sollten die Feldlinien dem Licht als Medium
für seine Ausbreitung dienen.
Auf dieser Spekulation baute James Clerk Maxwell (1831 - 1879) 1864 seine
elektromagnetische Lichttheorie auf mit der bedeutsamen Schlussfolgerung:
„Wenn sich ein elektromagnetisches Feld wie eine Lichtwelle ausbreitet, dann ist das
Licht nichts anderes als eine elektromagnetische Welle, dann ist das Licht
elektromagnetischer Natur und folgt elektromagnetischen Gesetzen.“ [1]
Aus seiner Theorie und den vier Maxwell'schen Gleichungen konnte er die Geschwindigkeit
der Lichtwelle, oder jetzt auch elektromagnetischen Transversalwelle, im Äther herleiten. Er
errechnete annähernd den Wert, den schon Foucault bei seinem Experiment bekam, jedoch
errechnete Maxwell unabsichtlich die Geschwindigkeit im Vakuum.
Außerdem waren Maxwells Gleichung eine Modellvorstellung und als Erweiterung zum
Äther gedacht, was interessanterweise von vielen Physikern später und auch heute nicht mehr
wahrgenommen wird. Sie sehen Maxwell als denjenigen der das Licht vom Äther trennte
(dies tat jedoch erst Einstein, doch dazu später).
Erst Heinrich Hertz (1857-1894) gelang 1887 der Nachweis der von Maxwell vorausgesagten
elektromagnetischen Wellen. Eingehend untersuchte und bewies er Brechung, Interferenz,
Reflexion, Polarisation, Geradlinigkeit und Beugung dieser Wellen. Weiterhin bewies er, dass
ihre Geschwindigkeit mit der des Lichts identisch ist. Damit bestätigte er Maxwells
Behauptung das Licht sei eine spezielle Form von elektromagnetischen Wellen.
Spätestens seit Foucault war für das Gros der Theoretiker klar, dass die Teilchentheorie die
sich Newton vor einigen Jahrhunderten erdachte nicht stimmen konnte, doch nach dem Äther,
an den schon die alten Griechen geglaubt hatten, wurde immer noch geforscht. Immer mehr
mussten im Laufe der Jahrhunderte dem Äther neue Eigenschaften zu gesprochen werden,
damit er die in ihn gesetzte Erwartung erfülle. Auch Hertz glaubte noch, ebenso wie Faraday
und Maxwell, an das allgegenwärtige widersprüchliche Medium, obwohl er selbst den
Schlüssel zu diesem Problem entwickelt hatte. Auf einer Konferenz sagte er 1889:
„Die Wellentheorie des Lichts ist, menschlich gesprochen, Gewißheit; […] Es ist also
auch gewiß, daß aller Raum, von dem wir Kunde haben, nicht leer ist, sondern erfüllt
von einem Stoffe, welcher fähig ist, Wellen zu schlagen, dem Äther. […] Aber so
bestimmt auch unsere Kenntnisse von den geometrischen Verhältnissen der Vorgänge
in diesem Stoffe sind, so unklar sind noch unsere Vorstellungen von der physikalischen
Natur dieser Vorgänge, so widerspruchsvoll zum Teil unsere Annahmen über die
Eigenschaften des Stoffes selbst. […] Naiv und unbefangen hatte man von vornherein
die Wellen des Lichtes, sie mit denen des Schalles vergleichend, als elastische Wellen
angesehen und behandelt. Nun sind aber elastische Wellen in Flüssigkeiten nur in der
Form von Longitudinalwellen bekannt. Elastische Transversalwellen in Flüssigkeiten
sind nicht bekannt; die sind nicht einmal möglich; sie widersprechen der Natur des
flüssigen Zustandes. […] Nehmt aus der Welt die Elektrizität, und das Licht
verschwindet; nehmt aus der Welt den lichttragenden Äther, und die elektrischen und
magnetischen Kräfte können nicht mehr den Raum überschreiten. Dies ist unsere
Behauptung.“ [2]
1905 schließlich veröffentlichte Albert Einstein (1879 - 1955) seine spezielle
Relativitätstheorie. Die Auswirkungen waren enorm. Die Vorstellung des Äthers war nun
nicht nur nicht mehr nötig, sondern vollkommen überflüssig. Licht, also auch
elektromagnetische Wellen, benötigte kein Medium mehr zu Ausbreitung.
Doch nicht nur, dass Einstein den jahrhundertealten Äther überflüssig machte, er führte in
seiner Photonentheorie sogar wieder eine Abart des Teilchenmodells ein.
Seine Theorie, die den lichtelektrischen Effekt beschreibt und begründet, stützt sich auf die
Beobachtung des Photoeffekts, die Hertz und Wilhelm Ludwig Franz Hallwachs (1859 1922) 1886 machten.
Photonen waren laut Einstein ein Lichtstrom aus Energiequanten. Damit stütze er sich auf die
Quantentheorie, die Max Karl Ernst Ludwig Planck (1858 - 1947) 1900 einführte.
Die Quantentheorie wurde im Laufe der 20er-Jahre weiter ausgebaut. Unter anderem von
Louis Victor Pierre Raymond, le Duc de Broglie (1892 - 1987), der erstmals den Begriff des
Welle-Teilchen-Dualismus prägte.
Damit war der Grundstein zur Vereinigung der Wellentheorie Huygens und der
Teilchentheorie Newtons, auch wenn beide ihre Anfangstheorien kaum erkennen würden,
gelegt.
Alles was übrig bleibt, wird in der Quantentheorie (auch Quantenmechanik) beschrieben. Der
Welle oder Teilchen Streit ist also im Grunde noch nicht entschieden. Doch die Ergebnisse,
die durch Quanten gelöst werden sollen, sind zu komplex um hier und jetzt noch weiter darauf
einzugehen. Oder auch:
Niels Bohr:
„Wer über Quantenmechanik nachdenken kann, ohne wirr im Kopf zu werden, hat sie
nicht wirklich verstanden.“ [3]
und Richard Feynmann:
„Andererseits kann ich mit Sicherheit behaupten, daß niemand die Quantemechanik
versteht.“ [3]
3. Fazit
Der Weg den die Erforschung des Lichts bis ins Jahr 2009 zurückgelegt hat, war nicht nur
lang, sondern auch schwer und voller Fallen. Hunderte von Köpfen rauchten schon über dem
Problem des Lichts. Tausende von Theorien wurden aufgestellt und doch wieder verworfen.
Millionen von Blättern mit Ideen voll gekritzelt.
Wir sind weit gekommen, zum Beispiel glauben wir zu wissen, wie das Licht in unserer
Sonne entsteht, aber ein Ende, die große Gleichung die alles erklärt, der Beweis der
Quantentheorie ist noch nicht geschafft:
„Fünfzig Jahre intensiven Nachdenkens haben mich der Antwort auf die Frage
,Was sind Lichtquanten?‘ nicht näher gebracht. Natürlich bildet sich heute jeder
Wicht ein, er wisse die Antwort. Doch da täuscht er sich.“ [4]
Albert Einstein bringt es auf den Punkt.
Vielleicht gibt es auch gar kein Ende, vielleicht wird bloß alles immer noch kleiner oder
vielleicht finden wir ja irgendwann doch noch mal einen Beweis für den Äther.
Es spielt keine Rolle was kommen wird, die menschliche Neugier wird immer weiter danach
streben zu verstehen. Dabei ist die menschliche Erkenntnis immer beschränkt durch unsere
subjektive Sicht. Karl Jaspers (1883 - 1969; deutscher Physiker und Philosoph) fasst die
daraus resultierende Konsequenz zusammen:
„Das Unheil menschlicher Existenz beginnt, wenn das wissenschaftlich Gewußte für
das Sein selbst gehalten wird, und wenn alles, was nicht wissenschaftlich wißbar ist,
als nicht existent gilt. Wissenschaft wird zum Wissenschaftsaberglauben, und dieser
stellt im Gewande von Scheinwissenschaft den Haufen von Torheiten hin, in denen
weder Wissenschaft noch Philosophie noch Glaube ist.
Die Unterscheidung von Wissenschaft und Philosophie war noch nie so deutlich zu
vollziehen und noch nie von der Wahrheit so dringend gefordert wie heute, wo der
Wissenschaftsaberglaube seine graue Blüte zu haben, die Philosophie verloren zu
gehen scheint.„ [5]
Doch im Endeffekt ist auch diese Überlegung ohne Lösung, da die Entscheidung ob es denn
so ist oder nicht, nie gegeben werden kann. Gott hat uns eine wirklich schwierige Aufgabe
gegeben.
Das Licht bleibt also geheimnisvoll und doch anziehend für uns. Der Mensch wird
weiterforschen, denn das Ziel, alles uns Umgebende zu verstehen, hat uns erst da hin
gebracht, wo wir uns heute befinden.
4. Quellen
Zitatquellen:
[1]
http://www.miriup.de/spur/4.12.html#4.12.1
http://www.miriup.de/spur/4.12.html#4.12.2
[3]
http://www-theol.kfunigraz.ac.at/static/rb/nawigl/dualismus.html
[4]
http://www.weltderphysik.de/de/1487.php
[5]
http://www.schatten.info/info/citations/citations-c1.html?print=true
[2]
Internetquellen:
http://www.lanuv.nrw.de/licht/licht1.htm
http://www.pctheory.uni-ulm.de/didactics/quantenchemie/html/LichtF.html
http://www.didaktik.physik.uni-erlangen.de/quantumlab/
http://www.elsenbruch.info/ph13_photoeffekt.htm
http://www.weltderphysik.de/de/3783.php*
http://sunearthday.nasa.gov/2007/locations/ttt_sunlight.php
http://de.wikipedia.org Stichpunkte: Licht, Alhazen, Ptolemäus, Euklid, Welle-Teilchen
Dualismus, Platon, Brechungsgesetz, Einstein, Planck, Photon, Quantentheorie,
http://www.bibleserver.com/index.php
http://www-theol.kfunigraz.ac.at/static/rb/nawigl/dualismus.html*
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/238303.html
http://www.storyparadies.de/geschichte/Kleines_Licht_ganz_gross/6250
http://www.licht.de/de/licht-know-how/ueber-licht/kurze-geschichte-des-lichts/*
http://www.culture.hu-berlin.de/ck/lehre/seminare/messen/wulf/wulf.html
http://www.tu-chemnitz.de/pheysik/ION/Teaching/Schuelersommerschule/Doppelleben%
20des%20Lichtes.pdf
http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ph/14/ep/einfuehrung/wellenoptik/grundlage
n.vlu/Page/vsc/de/ph/14/ep/einfuehrung/wellenoptik/historisch.vscml.html
http://www.wer-weiss-was.de/theme50/article145066.html
http://www.hegel.de/werke_frei/hw108079.htm
http://www.culture.hu-berlin.de/ck/lehre/seminare/messen/wulf/wulf.html
http://www.led-info.de/grundlagen/licht/was-ist-licht/geschichte.html*
http://www.br-online.de/br-alpha/alpha-centauri/alpha-centauri-aether-harald-leschID1207830558733.xml
http://www.br-online.de/br-alpha/alpha-centauri/alpha-centauri-licht-2002ID1208353417016.xml
http://www.br-online.de/br-alpha/alpha-centauri/alpha-centauri-licht-2002ID1208358841371.xml
http://licht34.blogspot.com/
http://www.mbaselt.de/licht/stationen.htm*
http://www.miriup.de/spur/4.10.html*
http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ph/14/ep/einfuehrung/wellenoptik/interferen
z.vlu/Page/vsc/de/ph/14/ep/einfuehrung/wellenoptik/ydsversuch1.vscml.html*
* = und folgende
Literaturquellen:
„Spur eines Jahrhundertirrtums. Neue Gedanken zum physikalischen Weltbild“
von Günther H Baer (Spur-Verlag Dresden; 1993; 3. Auflage)
Herunterladen