2011 SCHILF zur sRDP in angewandter Mathematik, HUM, BAKIP Unterlagen Teil 1, 16. September, Innsbruck Leitung der SCHILF: Katharina Bürgel (HUM) Ursula Albrecht (BAKIP) Ort: PHT, Adamgasse 22 Innsbruck SCHILF zur sRDP 1. Bildungsstandards und Kompetenzlisten 2. Kompetenzorientierter Unterricht, Unterrichtsaufgaben 3. Schularbeitsaufgabe Programm zur SCHILF „Kompetenzorientiertes Unterrichten in Angewandter Mathematik im Hinblick auf die neue RDP“ Innsbruck, 16.9. 2011 Teilnehmer: Mathematik-Lehrer: HUM, BAKIP/SOP, HLFS aus Tirol Leitung: Ursula Albrecht, Katharina Bürgel 8:30 – 9:30 Bildungsstandards und das Kompetenzmodell der „Angewandten Mathematik“, Workshop: Zuordnen von Unterrichtsaufgaben zu den Deskriptoren 9:30 – 10:30 Kompetenzorientierter Unterricht, kompetenzorientierte Unterrichtsaufgaben und der Grundkompetenzenkatalog Workshop: Traditionelle Unterrichtsaufgabe aus dem Schulbuch in eine kompetenzorientierte Aufgabe umarbeiten 10 : 30 – 11: 00 Pause 11:00 – 12:30 Unterschied zwischen Unterrichts- und Schularbeitsaufgabe Workshop: Erstellung einer Schularbeitsaufgabe ausgehend von einer konventionellen Schulbuchaufgabe 12 : 30 – 13: 30 Mittagspause 2 1. Bildungsstandard angewandte Mathematik und Kompetenzmodell 1.1 Die Standardmatrix Die Verknüpfung einer Inhaltsdimension mit einer Handlungsdimension nennen wir Deskriptor des Standards. Die folgende Matrix enthält alle Hauptdeskriptoren des Bildungsstandards für angewandte Mathematik: Handlungsdimension A Modellieren und Transferieren B Operieren und Technologieeinsatz C Interpretieren und Dokumentieren D Argumentieren und Kommunizieren 1 Zahlen und Maße ... für eine Problemstellung mit Zahlen und Maßen ein geeignetes Modell finden und einen Transfer in andere Bereiche durchführen. .... mit Zahlen und Maßen operieren und situationsgerecht technische Hilfsmittel einsetzen. ... Zahlen und Maße in ihrem Kontext interpretieren und meine Überlegungen dokumentieren. ... mit Hilfe von Zahlen und Maßen argumentieren und kommunizieren. 2 Algebra und Geometrie ... für eine Problemstellung mit Hilfe der Algebra und Geometrie ein geeignetes Modell finden und einen Transfer in andere Bereiche durchführen ... mit algebraischen und geometrischen Objekten operieren und situationsgerecht technische Hilfsmittel einsetzen. ... algebraische und geometrische Objekte in ihrem Kontext interpretieren und meine Überlegungen dokumentieren ... in der Fachsprache der Algebra und Geometrie argumentieren und kommunizieren. ... ein geeignetes Modell für einen funktionalen Zusammenhang finden und einen Transfer in andere Bereiche durchführen. ... mit funktionalen Zusammenhängen operieren und situationsgerecht technische Hilfsmittel einsetzen. ... funktionale Zusammenhänge interpretieren und meine Überlegungen dokumentieren. ... funktionale Zusammenhänge argumentieren und kommunizieren. 4 Analysis Problemstellung mit Hilfe der Analysis ein geeignetes Modell finden und einen Transfer in andere Bereiche durchführen ... Operationen in der Analysis durchführen und situationsgerecht technische Hilfsmittel einsetzen. ... Zusammenhänge in der Analysis interpretieren und meine Überlegungen dokumentieren ... in der Fachsprache der Analysis argumentieren und kommunizieren. 5 Stochastik ... für eine Problemstellung mit Hilfe der Stochastik ein geeignetes Modell finden und einen Transfer in andere Bereiche durchführen. ... Operationen in der Stochastik durchführen und situationsgerecht technische Hilfsmittel einsetzen. ... Zusammenhänge in der Stochastik interpretieren und meine Überlegungen dokumentieren ... in der Fachsprache der Stochastik argumentieren und kommunizieren Die charakteristischen mathematischen Tätigkeiten sind I n h a l t s d i m e n s i o n 3 Funktionale Zusammenhänge 3 1.2 Die Kompetenzlisten, detaillierte Deskriptoren Teil A, für alle verbindlich: 1. Zahlen und Maße Inhalt 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 Formulierung des Deskriptors: Inhalt +Handlung Die Zahlenbereiche der natürlichen, ganzen, rationalen und reellen Zahlen kennen, ihre Beziehungen argumentieren und auf der Zahlengeraden veranschaulichen Zahlen in Fest‐ und Gleitkommadarstellung darstellen können und damit grundlegende Rechenoperationen durchführen Zahlen als Maßzahlen von Größen verstehen, die Maßzahlen zwischen verschiedenen Einheiten umrechnen, Vielfache und Teile von Einheiten mit den entsprechenden Zehnerpotenzen darstellen Das Überschlagsrechnen und Runden beherrschen, Ergebnisse beim Rechnen mit Zahlen abschätzen und in sinnvoller Genauigkeit angeben Zahlenangaben in Prozent verstehen, anwenden und mit Prozentsätzen rechnen Rationale Zahlen als Brüche von ganzen Zahlen und Brüche im Dezimalsystem darstellen 4 A B C D x x x x x x x x x x x x x 2. Algebra und Geometrie 3. Inh Formulierung des Deskriptors: Inhalt +Handlung alt A B C D 2.1 Rechnen mit Termen (Klammern, Brüche) x 2.2 Potenzgesetze mit ganzzahligen und mit rationalen Exponenten verstehen, sie begründen und durch Beispiele veranschaulichen und anwenden s. Kommentar x x x 2.3 Potenz‐ und Wurzelschreibweise ineinander überführen x 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 2.1 0 2.1 1 2.1 2 2.1 3 2.1 4 Den Begriff des Logarithmus kennen und logarithmische Rechengesetze anwenden s. Kommentar Lineare Gleichungen in einer Variablen aufstellen, lösen, die Lösungen interpretieren und argumentieren Formeln aus der elementaren Geometrie anwenden, interpretieren und argumentieren s. Kommentar In einer Formel nach einer der variablen Größen explizieren und die gegenseitige Abhängigkeit der Größen in einer Formel interpretieren und erklären können s. Kommentar Lineare Gleichungssysteme mit zwei Variablen problembezogen aufstellen und lösen Die verschiedenen möglichen Lösungsfälle von linearen Gleichungssystemen mit zwei Variablen argumentieren und grafisch veranschaulichen Probleme aus verschiedenen Anwendungsbereichen in lineare Gleichungssysteme mit mehreren Variablen übersetzen, mit Hilfe von Technologieeinsatz lösen und das Ergebnis in Bezug auf die Problemstellung interpretieren und argumentieren Quadratische Gleichungen in einer Variablen aufstellen, lösen und die verschiedenen möglichen Lösungsfälle interpretieren und argumentieren Exponentialgleichungen vom Typ a kx = b nach der Variablen x auflösen Komplexere Exponentialgleichungen oder Gleichungen mit trigonometrischen Funktionen mit Einsatz von Technologie auflösen Sinus, Kosinus und Tangens eines Winkels als Seitenverhältnisse im rechtwinkeligen Dreieck modellieren, interpretieren, argumentieren und rechtwinkelige Dreiecke auflösen 5 x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Kommentar 2.2: Die folgenden Gesetze sind gemeint: am · an = am+n ; am · bm = (a · b)m und (am)n = amn mit m,n Є Z oder Q Kommentar 2.4: Die folgenden Gesetze werden benötigt, hier einfachheitshalber mit dekadischem Logarithmus angeführt: lg(ab) = lg a +lg b, lg (a /b)=lg a – lg b, lg an = nlg a lg a = ln a/ln 10 und ln a = lg a/ lg e Kommentar 2.6: Es wird vorausgesetzt, dass die Formeln der elementaren Geometrie aus der Unterstufe bekannt sind: Ähnlichkeitssätze, Pythagoreischer Lehrsatz, Flächen und Volumsberechnungen. Kommentar 2.7: Formeln können aus allen Gebieten vorkommen z.B. aus Technik, Wirtschaft und Naturwissenschaft. Sie müssen nicht im Fachzusammenhang verstanden werden, dennoch soll die Abhängigkeit der variablen Größen voneinander interpretiert werden können und die Umformung nach einer der variablen Größen kein Problem darstellen. 4. Funktionale Zusammenhänge Inha Formulierung des Deskriptors: Inhalt + Handlung lt Die Definition der Funktion als eindeutige Zuordnung kennen und 3.1 kommunizieren Funktionen als Modelle zur Beschreibung der Abhängigkeit zwischen Größen 3.2 verstehen und erklären Eine lineare Gleichung in 2 Variablen als Beschreibung einer linearen Funktion 3.3 interpretieren (Geradengleichung: y = kx+d) s. Kommentar Eine lineare Funktion grafisch im Koordinatensystem darstellen und die 3.4 Bedeutung der Parameter k und d verstehen und interpretieren Lineare Funktionen aus verschiedenen Problemstellungen modellieren und sie 3.5 zur Lösung des Problems einsetzen, die Lösung interpretieren und argumentieren Potenzfunktionen und Polynomfunktionen (bis zum Grad 4) grafisch darstellen 3.6 und ihre Eigenschaften interpretieren s. Kommentar Exponentialfunktionen grafisch darstellen, als Zu- und Abnahmemodelle interpretieren, die Begriffe "Verdopplungs- und Halbwertszeit" kennen, 3.7 berechnen und im Kontext deuten, sowie den Einfluss der Parameter von Exponentialfunktionen verstehen, interpretieren und deuten s. Kommentar Lineare Funktionen und Exponentialfunktionen strukturell vergleichen, die 3.8 Angemessenheit einer Beschreibung mittels linearer Funktionen oder mittels Exponentialfunktion bewerten Die Nullstelle(n) von Funktionsgraphen bestimmen und als Lösung(en) einer 3.9 Gleichung interpretieren (Technologieeinsatz) 6 A B C D x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x 3.10 3.11 3.12 Schnittpunkte zweier Funktionsgraphen bestimmen und als Lösungsmenge einer Gleichung oder eines Gleichungssystems mit 2 Variablen interpretieren (Technologieeinsatz) Praxisbezogene Problemstellungen mit geeigneten Funktionstypen beschreiben x (Aufstellen einer Funktionsgleichung) Sinus-, Kosinus- und Tangensfunktionen ausgehend vom Einheitskreis mit Winkel im Grad- und im Bogenmaß grafisch darstellen und argumentieren x x x x x 3.3 Kommentar: Mit Variablen und Parametern umgehen können, auch wenn sie nicht mit den Standardsymbolen (x für unabhängige Variable, k für Anstieg, d für Ordinatenabschnitt) bezeichnet werden! 3.6 Kommentar: Prototypische Verläufe der Graphen von Polynomfunktionen in Abhängigkeit vom Grad (bis 4) sowie den Zusammenhang zwischen dem Grad der Polynomfunktion und der Anzahl der Null-, Extrem- und Wendestellen wissen 4.6 + 3.7 Kommentar: die prototypischen Verläufe der Graphen von f(x) = a · bx bzw. f(x) = a · e λ·x ; kennen; die Bedeutung der Parameter a und b (bzw. λ) kennen und die Parameter in unterschiedlichen Kontexten deuten können 7 Analysis Inhalt 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 4.9 4.10 Formulierung des Deskriptors: Inhalt +Handlung Über einen intuitiven Grenzwertbegriff und über einen intuitiven Stetigkeitsbegriff von Funktionen verfügen Differenzen- und Differentialquotient als Änderungsraten verstehen und zur Lösung von Aufgaben einsetzen, die Lösung interpretieren und argumentieren A B x D x x Den Begriff Ableitungsfunktion kennen Elementare Grundfunktionen differenzieren und die Ableitung von aus diesen zusammengesetzten Funktionen mit Hilfe der Ableitungsregeln bestimmen s. Kommentar Eigenschaften von Funktionen wie Monotonie, lokale Extrema, Krümmungsverhalten, Wendestellen am Graphen erkennen und mit Hilfe der Ableitung(sfunktion) modellieren, berechnen, interpretieren und argumentieren Den Zusammenhang zwischen Funktion und Ableitungsfunktion erkennen und beschreiben, in deren grafischer Darstellung interpretieren und argumentieren Den Begriff Stammfunktion kennen sowie den Zusammenhang zwischen Funktion und Stammfunktion in deren grafischer Darstellung erkennen und beschreiben Stammfunktionen von Potenz- und Polynomfunktionen mit dem unbestimmten Integral berechnen Den Begriff des bestimmten Integrals auf der Grundlage eines intuitiven Grenzwertbegriffes als Grenzwert einer Summe von Produkten deuten und beschreiben Das bestimmte Integral als orientierten Flächeninhalt deuten und die Flächen berechnen s. Kommentar C x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Kommentar 4.4 Die Ableitungen von Potenz-, Polynom- und Exponentialfunktionen. Einfache Regeln des Differenzierens kennen und anwenden können: Summenregel: (f(x)+g(x))’ = f ’(x) + g’(x), Faktorregel: (k · f(x))’ = k · f’(x) Kettenregel: (f(g(x))’ = f ’(g(x)) · g’(x) Kommentar 4.10 Mit Technologieeinsatz die Fläche unter Berücksichtigung evt. Nullstellen von bekannten Funktionen bestimmen können, ohne Technologieeinsatz Flächen mit dem bestimmten Integral von Potenz- und Polynomfunktionen händisch berechnen können. 8 5. Stochastik Inhalt 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 Formulierung des Deskriptors: Inhalt +Handlung A B C D x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Daten erheben, Häufigkeitsverteilungen (absolute, relative und prozentuelle Häufigkeiten) grafisch darstellen und interpretieren sowie die Auswahl einer bestimmten Darstellungsweise problembezogen argumentieren s. Kommentar Mittelwerte und Streuungsmaße von Häufigkeitsverteilungen berechnen, interpretieren und argumentieren Arithmetisches Mittel und Standardabweichung, Median s. Kommentar Den Wahrscheinlichkeitsbegriff kennen, verwenden und deuten Die Additions‐ und Multiplikationsregel auf einander ausschließende bzw. unabhängige Ereignisse anwenden Die Binomialverteilung kennen und im Kontext nutzen und interpretieren (Erwartungswert, Varianz, Wahrscheinlichkeits- und Verteilungsfunktion) Die Normalverteilung im Kontext nutzen und interpretieren Auswirkung von Erwartungswert und Standardabweichung auf die x x Normalverteilungskurve kennen und argumentieren Kommentar 5.1. Die wichtigsten Darstellungsweisen kennen: Stab, Säule, Balken, Kreis, Torte, Histogramm, Boxplot. Die Darstellungsweisen interpretieren und begründen können, für welche Art von Problemstellungen und Untersuchungen sich eine bestimmte Darstellungsweise besonders gut eignet. Dabei sollte auch die Manipulierbarkeit von Daten durch spezielle Darstellungsweisen diskutiert werden. Kommentar 5.2 Hinweis: 5.7 Es werden die folgenden Bezeichnungen gewählt: Für empirisch erhobene Daten xi Mittelwert x , Standardabweichung statt bei einer Vollerhebung (Grundgesamtheit, auch ) Standardabweichung einer Stichprobe als Schätzung auf die Grundgesamtheit (bzw. für große Stichproben) In vielen Fällen wird in Lehrbüchern nicht klar zwischen den verschiedenen Formeln unterschieden, daher gilt für die Reifeprüfung (bis auf Weiteres) folgende Festsetzung: Beide Formeln für s (bzw. ) gelten als richtige Lösung, gleichgültig, ob es sich um die Standardabweichung einer Grundgesamtheit oder um die Standardabweichung einer Stichprobe handelt. 9 Teil B schulartenspezifisch HUM, HLFS und BAKIP 1.1 Kompetenzliste zu Cluster 6 Wirtschaftliche Berufe, Tourismus, Mode & Design, Kunst (HUM), Medientechnik und Medienmanagement 2. Algebra und Geometrie Inhalt Formulierung des Deskriptors: Inhalt +Handlung Den Begriff des Logarithmus und die logarithmischen Rechengesetze kennen und anwenden lg(ab) = lga+lgb, lg (a /b)=lga - lgb lgan = nlga B6_2.2 Exponentialgleichungen oder Gleichungen, die trigonometrische Funktionen enthalten in Anwendungsbereichen mit Technologieeinsatz lösen und die Lösung(en) interpretieren B6_2.3 Den Lösungsbereich linearer Ungleichungen und linearer Ungleichungssysteme mit 2 Variablen bestimmen und interpretieren B6_2.4 Lineare Optimierung einer Zielfunktion modellieren, mit geeignetem Technologieeinsatz durchführen, den Lösungsweg erklären und begründen, das Ergebnis interpretieren B6_2.5 Addition, Subtraktion und Skalarmultiplikation mit Vektoren und *) Matrizen in wirtschaftlich relevantem Kontext durchführen und Ergebnisse interpretieren *) Nicht 2015! Erst 5 Jahre nach Einführung des neuen Lehrplans 3. Funktionale Zusammenhänge A C D x x x x x x x x x x x A B C B6_2.1 Inhalt Formulierung des Deskriptors: Inhalt +Handlung B x x D B6_3.1 Den Begriff der Umkehrfunktion argumentieren B6_3.2 Das Bildungsgesetz von geometrischen Folgen verstehen und anwenden x x B6_3.3 Die Summenformel für endliche geometrische Reihen anwenden x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x B6_3.4 B6_3.5 B6_3.6 B6_3.7 B6_3.8 Zinseszins auf Grundlage der geometrischen Folgen modellieren und interpretieren, sowie Berechnungen durchführen und die Ergebnisse argumentieren Rentenrechnungen auf der Grundlage geometrischer Reihen modellieren, ausführen und interpretieren können, Sparformen mathematisch modellieren, berechnen, dokumentieren und interpretieren Kredite und Schuldtilgung mathematisch modellieren, berechnen, dokumentieren und interpretieren Kontinuierlich begrenzte, unbegrenzte sowie logistische Zu- und Abnahmeprozesse mit Exponentialfunktionen beschreiben, mit den Gleichungen Berechnungen durchführen und die Ergebnisse dokumentieren und interpretieren 10 x 4. Analysis Inhalt B6_4.1 B6_4.2 B6_4.3 B6_4.4 B6_4.5 B6_4.6 B6_4.7 B6_4.8 Inhalt B6_5.1 B6_5.2 B6_5.3 B6_5.4 B6_5.5 B6_5.6 B6_5.7 B6_5.8 Formulierung des Deskriptors: Inhalt +Handlung A Differenzen- und Differentialquotient als Änderungsraten verstehen und zur Lösung von Aufgaben einsetzen Potenz-, Polynom- und Exponentialfunktionen differenzieren B C D x x x x Mit den Modellen der Kostentheorie umgehen, sie erklären und Berechnungen zu Gesamt- und Durchschnittskosten durchführen sowie die Ergebnisse interpretieren und dokumentieren Mit den Modellen der Preistheorie umgehen, sie erklären und Berechnungen zu Nachfrage und Erlös durchführen sowie die Ergebnisse interpretieren und dokumentieren Mit den Modellen der Preistheorie umgehen, sie erklären und Berechnungen zum Gewinn durchführen sowie die Ergebnisse interpretieren und dokumentieren Relevante Extremwertprobleme modellieren und transferieren, Rechnungen durchführen und Ergebnisse argumentieren. Das bestimmte Integral als orientierten Flächeninhalt deuten und Flächen von Potenz- und Polynomfunktionen berechnen Das bestimmte Integral beliebiger Funktionen mit Technologieeinsatz berechnen 5. Stochastik x x x x x x x x x x x x x x Formulierung des Deskriptors: Inhalt +Handlung A B C D Daten erheben und die beschreibende Statistik auf berufsfeldbezogene Untersuchungen anwenden Datenmanipulierbarkeit argumentieren x x x x Häufigkeitsverteilungen von eindimensionalen Daten grafisch darstellen: Stab, Säule, Balken, Kreis, Torte, Histogramm, Boxplot sie interpretieren und bewerten Mittelwerte und Streuungsmaße berechnen und interpretieren: Arithmetisches Mittel und Standardabweichung, Modus, Median und Spannweite, Quartile und Quartilsabstand Regression von zweidimensionalen Datenmengen anschaulich erklären, mit Technologieeinsatz bestimmen und die Ergebnisse interpretieren Die Binomialverteilungen im Kontext nutzen und interpretieren (Erwartungswert, Varianz, Wahrscheinlichkeits- und Verteilungsfunktion) Die Normalverteilung im Kontext nutzen und interpretieren Die Bedeutung von Erwartungswert µ und Standardabweichung σ in Bezug auf die Normalverteilungskurve erkennen und argumentieren 11 x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x 1.2 Kompetenzliste zu Cluster 7 Landwirtschaftliche Schulen, Landtechnik, Forstwirtschaft 2. Algebra und Geometrie Inhalt B7_2.1 B7_2.2 B7_2.3 Formulierung des Deskriptors: Inhalt +Handlung Lineare Ungleichungssysteme mit zwei Variablen bestimmen; die optimale Lösung einer Zielfunktion berechnen und interpretieren Bestimmungsstücke im allgemeinen Dreieck berechnen Flächeninhalt von allgemeinen Dreiecken berechnen A B C x x x D x x 3. Funktionale Zusammenhänge Inhalt B7_3.1 B7_3.2 B7_3.3 Formulierung des Deskriptors: Inhalt +Handlung Logistische Wachstumsfunktion und exponentielle Sättigungsfunktion erkennen; die Parameter, die das Verhalten der Funktionen bestimmen, berechnen und interpretieren Rentenrechnung auf der Grundlage von geometrischen Reihen modellieren, berechnen und interpretieren (Zinsperiode = Rentenperiode) Lineare Funktionen und Polynomfunktionen als Modell für Aufgabenstellungen aus der Wirtschaft modellieren, berechnen und interpretieren A B C D x x x x x x x x x x x x A B C D x x x x x x x x x x A B C D x x x x x 4. Analysis Inhalt B7_4.1 B7_4.2 B7_4.3 Formulierung des Deskriptors: Inhalt +Handlung Integrale als multiplikative Größen aus Naturwissenschaft und Technik mit Grundfunktionen interpretieren und numerisch oder mit Technologieeinsatz berechnen Integrale für Aufgabenstellungen aus der Wirtschaft mit Grundfunktionen interpretieren sowie numerisch und mit Technologie berechnen Modelle der Preis- und Kostentheorie erklären, berechnen und interpretieren (Nachfrage, Erlös, Gewinnanalyse, Betriebsoptimum, Kostenkehre) 5. Stochastik Inhalt B7_5.1 B7_5.2 Formulierung des Deskriptors: Inhalt +Handlung Die Normalverteilung kennen und im Kontext nutzen und interpretieren (Mittelwert, Varianz, Wahrscheinlichkeits- und Verteilungsfunktion) Die lineare Regression und Korrelation von zweidimensionalen Datenmengen anschaulich erklären, mit Technologie berechnen und interpretieren 12 x 1.3 Kompetenzliste zu Cluster 9 Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik, Bundesinstitute für Sozialpädagogik 1. Zahlen und Maße Inhalt B9_1.1 Formulierung des Deskriptors: Inhalt +Handlung Verknüpfungen von Mengen (Durchschnitt, Vereinigung und Differenz) ermitteln, grafisch darstellen und interpretieren A B C D x x x x 2. Algebra und Geometrie Inhalt B9_2.1 B9_2.2 B9_2.3 Formulierung des Deskriptors: Inhalt +Handlung A B C D x x x x x x x x x x x x A B C D x x x x x x x x x x x x Probleme aus verschiedenen relevanten Anwendungsbereichen in Form von Gleichungen modellieren und die Ergebnisse in Bezug auf die Problemstellung interpretieren und dokumentieren Definitionen von Vektor und Matrix kennen, zweidimensionale Vektoren im Koordinatensystem darstellen können, Addition, Subtraktion, Multiplikation mit einem Skalar sowie Skalarprodukt von zweidimensionalen Vektoren geometrisch interpretieren und in praktischen Aufgabenstellungen anwenden Mit Sinus- und Kosinussatz einfache Aufgabenstellungen lösen und die Ergebnisse interpretieren 3. Funktionale Zusammenhänge Inhalt B9_3.1 B9_3.2 B9_3.3 B9_3.4 B9_3.5 Formulierung des Deskriptors: Inhalt +Handlung Empirische Funktionen aus berufsfeldbezogenen Untersuchungen grafisch darstellen, interpretieren und argumentieren Lineare Funktionen und Exponentialfunktionen als Modelle für die Beschreibung von Zu- und Abnahmeprozessen vergleichen und sinnvoll einsetzen Den Zusammenhang von linearen Funktionen mit arithmetischen Folgen bei der Beschreibung von Zu- und Abnahmevorgängen argumentieren Den Zusammenhang von Exponentialfunktionen mit geometrischen Folgen bei der Beschreibung von Zu- und Abnahmevorgängen argumentieren Berechnungen von praxisrelevanten Zu- und Abnahmeprozessen durchführen und die Ergebnisse dokumentieren und interpretieren 13 x x x 4. Analysis Inhalt B9_4.1 Formulierung des Deskriptors: Inhalt +Handlung Extremwertprobleme modellieren und transferieren, Rechnungen durchführen und Ergebnisse argumentieren A B C D x x x x 5. Stochastik Inhalt B9_5.1 B9_5.2 B9_5.3 B9_5.4 B9_5.5 B9_5.6 B9_5.7 B9_5.8 B9_5.9 B9_5.10 Formulierung des Deskriptors: Inhalt +Handlung Daten erheben und den Unterschied bei der Bearbeitung von qualitativen und quantitativen Merkmalen kennen Datenmanipulierbarkeit argumentieren Die beschreibende Statistik auf berufsfeldbezogene Untersuchungen anwenden Regression und Korrelation von zweidimensionalen Datenmengen anschaulich erklären, mit Technologieeinsatz bestimmen, interpretieren und argumentieren Bedingte Wahrscheinlichkeiten für einfache Sachverhalte über Baumdiagramme darstellen und berechnen Den Begriff der Zufallsvariablen kennen und anwenden, die Verteilungsfunktion und die Kenngrößen (Erwartungswert und Varianz) einer Zufallsvariablen bestimmen und argumentieren Die Normalverteilung kennen und im Kontext nutzen und interpretieren Die Bedeutung von Erwartungswert µ und Standardabweichung σ in Bezug auf die Normalverteilungskurve kennen und veranschaulichen Situationen erkennen und beschreiben, in denen mit Binomialverteilung bzw. mit Normalverteilung modelliert werden kann Die Wahrscheinlichkeitsrechnung auf berufsbezogene Problemstellungen anwenden 14 A B C x x x x D x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x 2. Praktischer Teil: Unterrichtsaufgaben Aufgabe 1: „Füllproblem“ Nachfolgend sind 10 Gefäße A – J abgebildet, die mit konstanter Wasserzufuhr befüllt werden sollen. In den Zeilen darunter sind Funktionen abgebildet, welche die Füllhöhe h in Abhängigkeit von der Zeit t beschreiben. Welcher „Füllgraph“ passt zu welchem Gefäß? Inhaltsdimension: ___________________________ Handlungsdimension: ___________________________ Aufgabe 2: „Exponentialfunktion – Bakterienvermehrung“ Eine Bakterienkultur verdoppelt sich jede Stunde. Zu Beginn sind 100 Bakterien vorhanden. Skizzieren Sie den zeitlichen Verlauf der Bakterienanzahl und finden Sie eine Funktionsgleichung. Inhaltsdimension: ___________________________ Handlungsdimension: ___________________________ 15 Aufgabe 3: „Formelumformung – Gesamtwiderstand“ Der Gesamtwiderstand R einer aus drei Widerständen R1, R2 und R3 aufgebauten Schaltung lässt sich durch die Formel beschreiben. Formen Sie die Formel nach R2 um! Inhaltsdimension: ___________________________ Handlungsdimension: ___________________________ Aufgabe 4: „Manipulation mit Diagrammen – Zerrüttete Familien“ a) Welchen Eindruck will der Grafiker erwecken? b) Welche Methode verwendet er, um die Daten zu manipulieren? c) Wie könnte eine korrekte Darstellung aussehen? Inhaltsdimension: ___________________________ Handlungsdimension: ___________________________ 16 Aufgabe 5: „Digitalkamera“ Die Digitalkamera des Autors hat eine Bildauflösung von 1600x1200 Bildpunkten, so genannte Pixel. Sie hat daher die Bezeichnung „2 MegaPixel-Kamera“ obwohl sie tatsächlich wohl nur eine 1,92 MegaPixel-Kamera“ ist. Wird ein Digitalfoto aus einem Drucker ausgedruckt, so ist die Druckdichte ein Maß für die Qualität des Ausdrucks. Unter der Druckdichte versteht man die Anzahl der Farbpunkte pro Länge. Sie wird in dpi (dots per inch = Farbpunkte pro Zoll) angegeben. Eine gängige Druckdichte ist 300 dpi, hier sind mit bloßen Auge die Farbpunkt nicht mehr einzeln erkennbar. a) Ein Foto mit der Größe 1600x1200 Pixel wird mit der Druckdichte 300 dpi ausgedruckt. Wie groß ist das gedruckte Foto? (1 Zoll = 2,54 cm) b) Stellen Sie eine Formel auf, die die Druckbreite in cm in Abhängigkeit von der Bildbreite in Pixel bei einer Druckdichte von 300 dpi angibt. c) Stellen Sie eine Formel auf, die die Bildbreite in Pixel in Abhängigkeit von der KameraBezeichnung („x MegaPixel-Kamera“) einem Seitenverhältnis von 4:3 angibt. d) Stellen Sie eine Formel auf, die die Druckbreite in cm in Abhängigkeit von der KameraBezeichnung („x MegaPixel-Kamera“) bei einem Bildverhältnis von 4:3 und einer Druckdichte von 300 dpi angibt. Wie groß kann man das Foto einer 10 MegaPixel-Kamera ausdrucken? Inhaltsdimension: ___________________________ Handlungsdimension: ___________________________ Aufgabe 6: „Ableitungsfunktionen“ Es sind die folgenden 3 Kurven grafisch gegeben: Ordnen Sie eine richtige Ableitungskurve zu: Diskutieren und begründen Sie Ihre Auswahl. Inhaltsdimension: ___________________________ Handlungsdimension: ___________________________ 17 3. Unterschied Unterrichts-Aufgabe und Test/Schularbeitsaufgabe Unterricht Schularbeit/Test Offene Aufgabenstellung, unterschiedliche Ergebnisse sind möglich Geschlossene Aufgabenstellung, klar definiertes Ergebnis Gemeinsames Erarbeiten Einzelarbeit Zusammenhängende Teilaufgaben Unabhängige Teilaufgaben! Bewertung in mehreren Punkten/Prozent pro Teil – oder auch keine Bewertung. Bewertung in richtig/fast richtig/falsch 2/1/0-System bzw 1/0 pro Teil Fragen werden gestellt. Keine Fragen. Klare Anweisungen werden gegeben! Fragen nach Zusammenhängen Einzelabfragen von Kompetenzen Mehrere Kompetenzen beteiligt auch Präsentieren/Kommunizieren Mehrere Kompetenzen beteiligt, kein Präsentieren/Kommunizieren Dokumentieren Dokumentieren Beispiel: Unterrichtsaufgabe: Ein Beispiel1 soll hier angeführt sein: Vor Ihnen steht eine 1 Liter-Milchpackung. Sie möchten gerne wissen, ob Tetra Pak bei der Herstellung der Verpackung darauf achtet, möglichst wenig Pappe zu verbrauchen. Vorgangsweise zur Lösung: Die leere Packung wird aufgetrennt und auseinandergefaltet. Man entnimmt der Packung die Maße der Seiten und der Höhe (a und h). Man setzt den Materialverbrauch als Funktion mit den variablen Größen a und h an. Es stellt sich die Frage, wie bei der vorgegebenen Form die Abmessungen optimal zu justieren sind, um den Materialverbrauch zu minimieren. Die Nebenbedingung ist das feste Volumen von 1 Liter. Das Minimum wird berechnet. 1 Adaptiert aus "Analysis verständlich unterrichten" von Rainer Danckwerts und Dankwart Vogel, Springer-Verlag, Heidelberg, 1. Auflage 2006, S 154 18 Dies ist eine offene Aufgabenstellung, die sich im Unterricht durchaus gut bearbeiten lässt, weil hier alle Kompetenzen wie Modellieren, Präsentieren, Kommunizieren und Diskutieren möglich sind. Für Schularbeiten und Tests ist sie nicht brauchbar, denn für Modellieren, Kommunikation oder Diskussion ist hier leider keine Möglichkeit. Als Testaufgabe würde sie so lauten: Eine 1 Liter-Milchpackung hat die Form eines Quaders mit quadratischer Grundfläche mit der Höhe h. a) Zeigen Sie, dass man die Oberfläche als Funktion der Höhe mit der folgenden Gleichung darstellen kann: 2 O 1 2 h³ h Modellieren und transferieren b) Stellen Sie die Funktion O = f(h) grafisch dar und interpretieren Sie die Grafik in Bezug auf Nullstellen, Polstellen, Monotonie und Extremwerte. Interpretieren, argumentieren c) Berechnen Sie mit Hilfe der Differentialrechnung, bei welchen Abmessungen sich für die Packung ein minimaler Verpackungsaufwand ergibt. Operieren 19