Schaltnetze Ein Schaltnetz ist eine Anordnung von Gattern, die binäre Signale so verarbeitet, dass die Zustände der Signale an den Ausgängen zu jedem beliebigen Zeitpunkt allein von den Zuständen der Signale an den Eingängen abhängen. Die technisch bedingten Verzögerungen (Übergangszeiten) werden dabei nicht betrachtet. Äquivalenzliste der mathematischen und der technischen Begriffe Mathematische Begriffe Technische Begriffe Binäre Variable Unabhängige Variable Abhängige Variable Wert Boolsche Funktion Verknüpfung/Operation Disjunktion Konjunktion Negation Identität binäres Signal Eingangssignal Ausgangssignal Zustand Schaltnetz Gatter Oder-Gatter Und-Gatter Invertierung Leitungsverbindung Herstellung eines Schaltnetzes 1. Bildung einer Booleschen Funktion aus der Aufgabenstellung, gegeben in einer Schaltbelegungstabelle 2. Minimierung der Booleschen Funktion Nutzung von Minimierungsverfahren (Quine-McCluskey, Karnaugh-Diagramm...) 3. Umsetzung der Booleschen Funktion in eine Schaltung Logikschaltungen Seite 1 Logikschaltungen 1 e1 Eingänge f Ausgang a en f: Verknüpfung von n Eingängen zu einem Ausgang. An den Eingängen können die Werte 0 und 1 anliegen – als Spannungen z.B. von 0 und 5 Volt (oder -1 und +3Volt). Nach einer kurzen Schaltzeit liegt dann am Ausgang ebenfalls einer der Werte 0 oder 1 an: a = f(e1,...,en) Die Verknüpfung selbst erfolgt durch einige (wenige) Transistoren. Solche Gruppen von Transistoren nennt man „Gatter“. Die Schaltzeit nennt man auch Gatterlaufzeit. Gatterlaufzeiten im Bereich von unter 1 ns sind möglich – bei schnellen Chips bzw. Supercomputern sind auch 0,1 ns möglich bzw. noch weniger –also 10 – 20 ps. Logikschaltungen Seite 2 Logikschaltungen 2 e1 Eingänge Ausgang a f en Für die n Eingänge gibt es 2n Belegungsmöglichkeiten: n = 1: (0), (1) 21 n = 2: (0,0), (0,1), (1,0),(1,1) 22 n = 3: (0,0,0), (0,0,1), (0,1,0), (0,1,1), (1,0,0),(1,0,1), (1,1,0), (1,1,1) 23 n = 4: etc. 24 Eingänge Jeder Eingangsbelegung Kann einer der Ausgänge 0 und 1 zugeordnet sein: Es gibt22n verschiedene f Logikschaltungen Zahl der Belegungen f n 2n 22n 1 2 4 2 4 16 3 8 256 4 16 65536 Seite 3 Logikschaltungen 3 e1 Eingänge Ausgang a f en n=1 (0) (0) (1) (0) (0) f2 : (1) (1) (0) f0 : f1 : (0) (0) (1) (1) (1) f 3 : (0) Identität (1) (1) Konstant 1 1 Für n= 1 ist eigentlich nur f2 von Interesse: „Negation“ bzw. „not“ bzw. „Inverter“ n=2 f0 : (0,0) (0) (0,0) (1) (0,1) (0) (0,1) (1) (1,0) (0) (1,0) (1) (1,1) (0) (1,1) (1) Logikschaltungen …… f15 : Seite 4 Logikschaltungen 4 NOT : (0,0) (0) (0,1) (0) AND: 0 1 0 0 0 1 0 1 0 1 0 0 1 1 1 1 0 1 1 1 (1,0) (0) (1,1) (1) (0,0) (0) (0,1) (1) OR: (1,0) (1) (1,1) (1) (0,0) (1) NAND: (0,1) (1) 0 (1,0) (1) (1,1) (0) 1 1 0 0 1 0 1 0 1 0 0 0 1 0 0 1 1 1 0 (0,0) (1) (0,1) (0) NOR: (1,0) (0) (1,1) (0) (0,0) (0) (0,1) (1) XOR: (1,0) (1) (1,1) (0) Logikschaltungen . . . . . . & ≥1 . . . & . . . ≥1 . . . =1 Seite 5 Logikschaltungen 5 e1 Eingänge Ausgang a f en F0: (0,0,0,0): F1:(0,0,0,1): F2:(0,0,1,0): F3:(0,0,1,1): F4:(0,1,0,0): F5:(0,1,0,1): F6:(0,1,1,0): F7:(0,1,1,1): F8:(1,0,0,0): F9:(1,0,0,1): F10:(1,0,1,0): F11:(1,0,1,1): F12:(1,1,0,0): F13:(1,1,0,1): F14:(1,1,1,0): F15:(1,1,1,1): Logikschaltungen Alles Null: „Clear“ AND (Konjunktion) (Inhibition) Eingang 1 Eingang 2 XOR, Exklusives OR, (Antivalenz) OR (Disjunktion) NOR Äquivalenz Not Eingang 2 (Inversion) (Implikation) Not Eingang1 Implikation NAND Alles Eins: “Set to all 1s” Seite 6 Logikschaltungen Seite 7