Organische Biomarker sind ein hervorragendes Werkzeug für die Interpretation geobiologischer Systeme. Bislang ist ihre Aussagekraft allerdings durch den Verlust der räumlichen Information durch die Probenaufbereitung (Extraktion mit Lösungsmitteln) vielfach eingschränkt. Biomarkertechniken lassen sich bisher nur schlecht, falls überhaupt, mit mikroskopischen Methoden einschließlich der anorganisch-geochemischen Verfahren koppeln. Flugzeit-Sekundärionen-Massenspektrometrie (ToF-SIMS) ist eine quasizerstörungsfreie Technik, die gleichzeitig organische und anorganische Moleküle auf festen Oberflächen analysieren kann, ohne dass die Probe zuvor extrahiert werden muss. Mit ToFSIMS können darüberhinaus Abbildungen der relativen Konzentrationen aller detektierten Ionen mit einer Auflösung im mikroskopischen (µm- 100er nm-) Bereich erzeugt werden. Angesichts dieser Möglichkeiten glauben wir, dass die abbildende Massenspektrometrie mit ToF-SIMS zukünftig eine zentrale Rolle für geobiologische Untersuchungen spielen kann. Das Ziel des hier vorgeschlagenen Projekts ist es, die experimentellen Grundlagen für die Erschließung dieses Potenzial zu legen. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Einsatz von ToF-SIMS für die Erforschung natürlicher mikrobieller Systeme gewidmet werden, einschließlich (i) der Untersuchung mikrobiell induzierter Mineralfällungen, (ii) der Analyse des organischen Inventars unkultivierbarer Mikroorganismen, und (iii) der eindeutigen Zuordnung von Biomarkern zu ihrer biologischen Quelle.